VDV Das Magazin Ausgabe März 2015

Unterwegs im Netz
„Rheingold“ steht seit fast 90 Jahren für europaweite Zugreisen auf höchstem Niveau.
Diese Tradition bewahrt der Freundeskreis Eisenbahn Köln. Ehrenamtlich halten die
Vereinsmitglieder historische Wagen in Schuss und gehen mit ihnen auf Sonderfahrten.
In diesem Jahr wird ein neues Highlight in die Zuggarnitur eingereiht.
Köln-Nippes an einem kalten Februarmorgen:
Unabhängig vom Winterwetter hat das
ehemalige Bahnbetriebswerk schon bessere
Zeiten gesehen. Aber in seinen Hallen funkelt
etwas vom Glanz vergangener Eisenbahntage,
das nicht nur Nostalgiker ins Schwärmen
bringt. Rainer Wenner öffnet ein massives
Tor, und schon der Spalt gibt den Blick frei auf
einen Schatz. Ein erhabener Schriftzug auf
violettem Untergrund ziert einen Speisewagen
aus den 1920er-Jahren: „Rheingold“ steht dort
in metallenen Großbuchstaben. Der klangvolle
Name und die mit ihm verbundenen Reisezugwagen
aus zwei Epochen bilden das Erbe,
das ein bunter Zirkel aus Eisenbahn-Enthusiasten
gut behütet und bewahrt. Die Rede ist
vom Freundeskreis Eisenbahn Köln (FEK), dem
Rainer Wenner seit Kurzem vorsitzt. Manches
Mitglied bezeichnet sich selbst als „verrückt“
– eisenbahnverrückt im besten Sinne.
Der Speisewagen von 1928 gehört zu den funkelndsten
Perlen der Kölner Eisenbahnfreunde.
Er ist ihr derzeit einziger betriebsfähiger
von fünf alten Rheingold-Wagen aus der Zeit
vor dem Zweiten Weltkrieg. Weitere fünf Wagen
stammen aus dem Bestand der Deutschen
Bundesbahn. Die wollte dem legendären Zug in
den 1960er-Jahren zu neuem Ruhm verhelfen
und setzte dabei erstmals vollklimatisierte
Reisezugwagen mit einer Spitzengeschwindigkeit
von 160 Stundenkilometern
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