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Kartierung im Berg, Arzberg - STRV Erdwissenschaften

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1 Ein Überblick über die Geologie und die Gesteine 3<br />

1 Ein Überblick über die Geologie und die<br />

Gesteine<br />

1.1 Das Grazer Paläozoikum und die Vererzungen<br />

Das Grazer Paläozoikum[Tollmann1977] ist ein in der Steiermark liegender oberostalpiner Beckenkomplex.<br />

Seine Ausdehnung ist ca. 50km lang und 25 km breit. Geologisch wird das Grazer<br />

Paläozoikum <strong>im</strong> Westen vom Kleinalmkristallin, <strong>im</strong> Norden/Nordosten vom Rennfeldkristallin,<br />

<strong>im</strong> Osten vom Angerkristallin und vom Kristallin von St. Radegund diskordant und fernüberschoben<br />

aufliegend begrenzt.<br />

Die Blei-Zink-Vererzungen dürften <strong>im</strong> Zeitraum oberes Silur-Unterdevon zur Ablagerung gekommen<br />

sein. Im Wesentlichen lassen sich zu diesem Zeitpunkt drei Ablagerungsräume unterscheiden:<br />

• Im Süden ist eine Küstenentwicklung (Rannachfazies) zu erkennen. Durch Vulkanismus<br />

an der Wende Silur/Devon kamen unterschiedlich stark beeinflusste tonige Sed<strong>im</strong>ente zur<br />

Ablagerung. Darauf folgen sandig-karbonatische Sed<strong>im</strong>ente. Diese Bedingungen sind für<br />

die Ausbildung von Blei-Zink-Lagerstätten gänzlich ungeeignet. Aus der Rannachfazies<br />

sind deshalb auch keine Vererzungen bekannt.<br />

• An die Rannachfazies grenzte <strong>im</strong> Norden eine Schelfentwicklung (Hochlantschentwicklung).<br />

An der Grenze Silur/Devon kamen dort in erster Linie karbonatische Sed<strong>im</strong>ente zur Ablagerung.<br />

Örtlich bildeten sich auch Schwarzschiefer aus. Mehrere geringmächtige Tufflagen<br />

weisen auf einen basischen Vulkanismus hin. Da dieser Ablagerungsraum kaum gegliedert<br />

war, ist er für Blei-Zink-Vererzungen ebenfalls ungeeignet. Dem entsprechend sind auch<br />

aus der Hochlantschentwicklung keine Vererzungen bekannt.<br />

• Im Unterdevon begann zwischen diesen beiden Ablagerungsräumen eine Beckenentwicklung<br />

(Tonschieferfazies). Schnell entwickelte sich ein starker basischer submariner Vulkanismus.<br />

Es bildeten sich zahlreiche kleine Becken aus, in denen kein Wasseraustausch<br />

erfolgte. Nur in diesen O 2 -armen (anoxischen) Becken war die Ablagerung von Blei-Zink-<br />

Vererzungen möglich. Die Vererzungen des Grazer Paläozoikums sind somit faziesgebunden.<br />

Das Rifting klingt <strong>im</strong> Mitteldevon ab. Danach kommt es wieder weitgehend zu einer<br />

Faziesangleichung.<br />

• Im Zuge der variszischen und später alpidischen Orogenese wurden diese Sed<strong>im</strong>ente dann<br />

anschließend in sehr komplizierter Art und Weise duktil und sprödtektonisch überprägt.<br />

Dabei entstanden mehrere Schollen, die Blei-Zink-Vererzungen enthalten. Eine von ihnen<br />

ist die <strong>Arzberg</strong>er Scholle.

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