Wir kaufen Ihren Gebrauchten! - Wohnbau Salzgitter
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Als es durch die Reformation zu einer kriegerischen<br />
Auseinandersetzung zwischen den Evangelischen des<br />
Schmalkalischen Bundes und dem katholischen Herzog<br />
Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig kam, zogen<br />
1552 Truppen des Grafen Vollrad von Mansfeld vom<br />
Schmalkaldischen Bund mit rund 5.400 Landsknechten<br />
und 2.100 Reitern plündernd durch das Harzvorland und<br />
Herzogtum Braunschweig. Im Oktober belagerte das<br />
Teilheer Claus Barners die Lichtenberger Burg. Die Burg<br />
wurde mit schweren Geschützen beschossen und schließlich<br />
zerstört. Ausgeraubt und niedergebrannt blieb die<br />
Burg zerstört liegen. Da durch die Feuerwaffen die<br />
Burgen an Bedeutung verloren, wurde ein Wiederaufbau<br />
nicht mehr in Betracht gezogen.<br />
Seither ist die Burg Lichtenberg eine Ruine und die<br />
Mauerreste verfielen im Laufe der Zeit oder wurden zu<br />
anderen Zwecken abgetragen. 1860 stürzten die Reste<br />
des Turms ein. 1861 wurde der verfallene Mauerrest des<br />
Turmes ganz abgerissen. 1892 begann der Verschönerungsverein<br />
der Burg Lichtenberg, der Vorgänger des<br />
Fördervereins Burg Lichtenberg e.V., mit dem Neubau<br />
des Bergfrieds. Er hatte den gleichen sechseckigen<br />
Grundriss von damals, der heute mit einer hölzernen<br />
Aussichtsplattform eine Höhe von etwa 25 Meter aufweist.<br />
Auch wurden zu dieser Zeit archäologische Ausgrabungen<br />
durchgeführt. Hierbei wurden Fundamente<br />
Burg Lichtenberg | 7<br />
Rekonstruktion (links) erarbeitet und<br />
gezeichnet von Gerhard Mahlitz<br />
Text: Rolf Czauderna (rechts)<br />
der Steingebäude freigelegt. In den 1950er Jahren und auch ab<br />
2004 erfolgten weitere Untersuchungen. 1995 hat man auf dem<br />
Burggelände mit umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten<br />
begonnen. Dem beispiellosen Einsatz des Fördervereins<br />
ist es zu verdanken, dass sich die Burgruine heute in einem so<br />
sehenswerten Zustand befindet.<br />
Ein Besuch der Burganlage ist sehr empfehlenswert. Von hier oben<br />
aus kann man bei gutem Wetter die hervorragende Sicht auf das<br />
Harzer Vorland sowie den Blick über den <strong>Salzgitter</strong>see hin zur<br />
Großsiedlung mit Verwaltungszentrum und den Industrieanlagen<br />
genießen. Aber nicht nur der Ausblick reizt die Besucher hier heraufzukommen.<br />
Von der Höhe gehen Wanderwege durch den bergigen<br />
Laub- und Mischwald, die nach Gebhardshagen führen, zum<br />
Schacht Haverlahwiese oder nach Osterlinde.<br />
Von April bis Oktober bieten Mitglieder des Fördervereins jeden<br />
ersten Sonntag des jeweiligen Monats ab 10.30 Uhr Führungen<br />
über das Burggelände an. Bei diesen Führungen werden ausführlich<br />
die einzelnen Gebäude und Mauerreste erklärt und den Besuchern<br />
die wechselvolle Geschichte der Burg näher gebracht. Außerdem<br />
kann man sich in dem renovierten Gebäude anhand einer Dauerausstellung<br />
über die Burg und ihre Geschichte informieren.<br />
Nicht zuletzt bleibt zu erwähnen, dass Paare, die den Schritt in die<br />
Ehe wagen, in luftiger Höhe ihrem Ansinnen nachkommen können.<br />
Sie werden auf der Burg von Standesbeamten in Empfang genommen<br />
und können in 240 Metern über Normalnull (NN) hier den<br />
Bund fürs Leben schließen. Anschließend kann das Ereignis mit<br />
einem Glas Sekt auf der obersten Plattform des Bergfrieds gebührend<br />
gefeiert werden.