FACTS & STORIES 2 (1/2015)

STORY:
Die verborgene fremde Welt
Text: Frank Schäfer, Foto: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de
Rainer war begeisterter Bergwanderer, er liebte es, in den Bergen auf bewirtete Almen
und Hütten zu wandern, dort wo die Luft noch rein und sauber ist, wo man noch die
Natur spürt und diese unendliche Ruhe. Am liebsten war er im Chiemgau u.
gelegentlich in den bayrischen Alpen unterwegs. Rainer konnte seinen Gedanken
nachhängen, er war Großstädter und hatte einen stressigen Beruf, seine Ehe ging durch
den Job und seine Liebe zu den Bergen und dem Bergwandern vor zwei Jahren in die
Brüche, seine Frau hatte von Urlaub und Erholung andere Vorstellungen.
Am Liebsten machte er im Spätsommer Urlaub, da es nicht mehr so hohe
Temperaturen, dennoch viele sonnige Tage gab. Endlich war es mal wieder soweit, es
war Spätsommer und er konnte nun seinen verdienten Urlaub antreten. In diesem Jahr
hat sich Rainer viel vorgenommen, lange suchte er nach neuen Touren und Routen, die
er noch nicht gewandert war. Er wollte ja auch Neues sehen, anders würde es ja für ihn
schnell langweilig werden, er brauchte das zum Ausgleich zu seinem Job, der doch auch
recht eintönig werden konnte.
An seinem Ziel angekommen, machte er sich am nächsten Tag, nachdem er sein
Zimmer bezogen, und eine unruhige Nacht hatte, er grübelte welche Tour er nun am
ersten Tag machen sollte und kam daher nicht zur Ruhe und nach einem guten
Frühstück, auf den Weg.
Es war ein schöner Morgen, angenehme Temperaturen, blauer Himmel und es soll
auch heute so bleiben, so zumindest nach dem Wetterbericht am vorigen Abend im
Fernsehen. Gut gerüstet mit allem was er braucht, ging er los, es war laut seiner
Armbanduhr 9.00 Uhr.
Die erste Etappe von seinem Hotel ab bis zum Wanderparkplatz fuhr er natürlich mit
seinem Auto. Er kam gut voran und in zwei Stunden war er schon weit gekommen, zur
Alm war es auch nicht mehr so weit, als er an eine tiefe Klamm kam, entdeckte er eine
Aushöhlung an einer Felswand. Trotz einer positiv vorausgesagten Wetterlage der
Meteorologen, zog es sich nun um die Mittagszeit etwas zu, es wurde allmählich
bewölkt, Rainer schaute bedächtig zum Himmel. Da die Alm nicht mehr fern war dachte
er, dass er sie rechtzeitig erreichen würde, egal ob es nun vielleicht noch Regen geben
könnte, oder nicht.
Als er gerade wieder weiter wollte, fiel sein Blick auf eine bestimmte Stelle an der
Felswand. Dort sah er plötzlich merkwürdige Zeichen, die vorher, so glaubte er, nicht da
waren. Es schien, als wäre es ein Text, eine sonderbare Schrift, die er bisher noch nie
gesehen hatte, wobei er nur Hieroglyphen der alten Ägypter und Keilschrift kannte,
davon sah er einiges im Fernsehen und auch in den Zeitungen.
Nun überkam ihn doch etwas die Neugierde und er schaute sie sich mal näher an, da
hörte er ein knackendes Geräusch und als er sich umdrehte, stand, wie aus dem Nichts,
ein kleinwüchsiger, sonderbarer Mann hinter ihm, der ihn kurz musterte.