13.03.2015 Aufrufe

ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Versorgungsduro ist angekommen: Die Mannschaft von Standort<br />

«Barbara» freut sich über warmen Spätzlitopf und eine frische Ladung<br />

Brot und Milch. Der Versorgungstransport fährt zweimal täglich<br />

und beliefert die getarnten Standorte mit Material und Lebensmitteln.<br />

wir zu unserer Versorgungstour<br />

im Calanda-Land. «Ich fahre dich<br />

zu Barbara, dort kannst du übernachten»,<br />

grinst mich Soldat<br />

Frey an. Ich schmunzle und suche<br />

unseren Weg auf der Karte.<br />

11.00 Uhr, wir haben den ersten<br />

Standort erreicht: Fiona. Wir<br />

bringen Esswaren und die Post.<br />

Mein Fahrer lacht: «Ich habe<br />

vermutlich den besten Auftrag<br />

in diesem Dienst. Ich muss ja<br />

täglich zweimal Barbara, Fiona<br />

und Regula besuchen. Das ist<br />

doch ein schöner Befehl.» Gegen<br />

12.00 Uhr – nachdem unser Duro<br />

mit Schneeketten versehen wurde<br />

– sind wir am Standort «Barbara»,<br />

ziemlich hoch in den tief<br />

verschneiten Bergen rund um<br />

Chur. Hier werde ich bleiben.<br />

Die Nächte bei Barbara sind<br />

lang und kalt<br />

Ich stehe mit meinem ganzen<br />

Gepäck im Schnee. Der Versorgungsduro<br />

verschwindet im<br />

weissen Wald und irgendwo über<br />

mir ertönt das dumpfe Grollen<br />

einer F/A-18 unserer Luftwaffe.<br />

Plötzlich tauchen aus dem<br />

Nichts zwei Soldaten auf. Sie<br />

haben mich erwartet und führen<br />

mich in ein gut geheiztes Restaurant.<br />

Im Hinterzimmer der<br />

Gaststube empfängt mich Korporal<br />

Brodbeck.<br />

Der junge Übermittlungsgruppenführer<br />

der Ristl Kp 17/2<br />

weist mir im Untergeschoss einen<br />

Schlafplatz zu und orientiert<br />

mich kurz über Zustand und Besatzung<br />

seines IMFS-Knotenpunktes.<br />

Die Moral der Truppe<br />

ist gut. «Meine Soldaten halten<br />

den Wachplan selbständig bis<br />

auf die Minute ein. Sie organisieren<br />

sich und entwickeln sogar<br />

Eigeninitiative», sagt er stolz.<br />

Kpl Brodbeck erkundigt sich<br />

nach der allgemeinen Lage.<br />

Schliesslich bekomme man hier<br />

oben nicht viel mit, meint er<br />

entschuldigend. Ich gebe wieder,<br />

was ich Minuten zuvor im Duro<br />

in der Zeitung gelesen habe. Wir<br />

setzen uns auf die Terrasse an<br />

der Sonne und er erklärt mir geduldig<br />

und ausführlich, wie das<br />

IMFS funktioniert. Heisser Kaffee<br />

hält uns warm.<br />

Samstagnacht um 23.00 Uhr:<br />

Wachablösung. Der Tag verlief<br />

ruhig am Standort Barbara. Nicht<br />

so in Basel, dort wird demonstriert,<br />

hörten wir. Wir sahen<br />

Hubschrauber starten. Mehr wissen<br />

wir zurzeit nicht. Der abgelöste<br />

Wachtrupp macht sich auf<br />

den Weg von der IMFS-Station<br />

zum Schlafplatz. Der zehnminütige<br />

Fussmarsch wird bei minus<br />

18 Grad zur Tortur. Die Nächte<br />

sind lang und kalt. Nicht nur bei<br />

Barbara, auch bei Fiona, Regula<br />

und an allen anderen Standorten<br />

frieren zur Zeit Soldaten und Kader<br />

des Ristl Bat 17 in ihrem<br />

Einsatz für einen reibungslosen<br />

Ablauf des WEF <strong>2005</strong>.<br />

«Die Materialrückgabe wird<br />

zu einer ziemlichen Übung<br />

werden»<br />

Sonntagvormittag um 11.00 Uhr:<br />

Ich werfe meine Effektentasche<br />

auf die Laderampe des Duros und<br />

verabschiede mich von Kpl Brodbeck.<br />

Er bleibt mit seinen Männern<br />

bis Montag am Standort<br />

Barbara. Dann heisst es Abbauen,<br />

Aufräumen und Hinuntertransportieren.<br />

«Das wird eine ziemliche<br />

Übung», meint er. Dann lächelt<br />

er aber wieder und sagt: «Wir haben<br />

es ohne Mühe bis hierhin geschafft,<br />

diesen letzten Teil packen<br />

wir auch.» Soldat Frey begrüsst<br />

mich im Cockpit seines<br />

Duros und erkundigt sich nach<br />

meinem Befinden. «Ich habe gut<br />

geschlafen bei Barbara», lache<br />

ich. Frey grinst und gibt Gas. In<br />

anderthalb Stunden sind wir<br />

wieder in Mels. Für mich ist der<br />

Einsatz zu Ende. Ich denke an<br />

die Mannschaften, die bis Freitag<br />

mit der Materialrückgabe beschäftigt<br />

sein werden. Für sie ist<br />

das Engagement noch nicht abgeschlossen.<br />

«Nehmen wir es in<br />

Angriff», sagt ein Unteroffizier<br />

im Vorbeigehen und klatscht demonstrativ<br />

in die Handschuhe.<br />

Offenbar hat man sich diese<br />

Aufforderung bereits zu Herzen<br />

genommen. Als ich zum Parkplatz<br />

laufe, montieren zwei Soldaten<br />

gerade einen der Scheinwerfer<br />

am Eingang der Transportzentrale<br />

ab.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!