ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS
ARMEE Aktuell 1/2005 - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS
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Die FU Br <strong>41</strong> übernahm am WEF <strong>2005</strong> im Bereich der militärischen Telematik<br />
die Führungsrolle<br />
Militärische Führungsunterstützung im<br />
Dienste von Wirtschaft und Politik<br />
Die Telefon-Hotline wurde rund um die Uhr bedient.<br />
Die FU Br <strong>41</strong> hat im Rahmen des Armee-Einsatzes<br />
am WEF <strong>2005</strong> eine zentrale Rolle gespielt.<br />
Sie übernahm die Aufgabe der Einsatzführung<br />
sämtlicher militärischer Telekommunikationsund<br />
Informatiksysteme. Ausserdem stellte sie<br />
ihre Übermittlungsdienstleistungen sowohl militärischen<br />
als auch zivilen Partnern zur Verfügung.<br />
Text und Bilder: Michael Beer<br />
Der Einsatz der Armee am WEF<br />
<strong>2005</strong> erfolgte zur Unterstützung<br />
der zivilen Behörden, insbesondere<br />
des Kantons Graubünden,<br />
beim Schutz von Einrichtungen<br />
und Konferenzteilnehmern. Als<br />
Kommandant subsidiärer Sicherungseinsatz<br />
führte der Chef der<br />
Armee, Korpskommandant Christophe<br />
Keckeis, die Land Task<br />
Force und die Air Task Force. Neu<br />
in diesem Jahr war, dass für die<br />
gesamte militärische Telekommunikation<br />
und Informatik ein unabhängiges<br />
Kompetenzzentrum<br />
gegründet wurde. Die so genannte<br />
Einsatzstelle Joint Führungsunterstützung<br />
(Eist Joint FU)<br />
stand unter dem Kommando von<br />
Brigadier Willy Siegenthaler und<br />
wurde operativ vom Chef Einsatz,<br />
Oberstlt i Gst Markus Minder, geführt.<br />
Ihre Aufgabe war es, zugunsten<br />
der militärischen Führung<br />
Telematiksysteme wie zum<br />
Beispiel das Integrierte Militärische<br />
Fernmeldesystem (IMFS) sowie<br />
Funksysteme (SE-435 / SE-<br />
235) zu erstellen, zu betreiben<br />
und zu unterhalten.<br />
Ein Teil der mobilen Kommunikationsinfrastruktur<br />
wurde wie<br />
schon letztes Jahr durch das<br />
Richtstrahlbataillon 17 und das<br />
Führungsunterstützungsbataillon<br />
23 bereitgestellt. In enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Berufspersonal<br />
der Führungsunterstützungsbasis<br />
wurde das durch die<br />
Truppe erstellte IMFS an die permanente<br />
Übertragungsebene angeschlossen.<br />
Zu den Nutzern dieses<br />
schweizweiten Sprach- und<br />
Datenübertragungssystem zählte<br />
unter anderem die Luftwaffe mit<br />
ihren Informatiksystemen.<br />
In der Eist Joint FU liefen alle<br />
Drähte zusammen.<br />
Ein Call-Center als Anlaufstelle<br />
bei Problemen<br />
Um bei Problemen schnell und<br />
zielgerichtet reagieren zu können,<br />
wurde in der Eist Joint FU<br />
ein Call-Center eingerichtet.<br />
Über eine einheitliche Telefonnummer<br />
konnten sowohl die Benutzer<br />
wie auch die Betreiber<br />
der militärischen Telematikmittel<br />
bei besonderen Vorfällen<br />
rund um die Uhr an diese Hotline<br />
gelangen. Dort wurden die<br />
Anrufe gesammelt, nach ihrer<br />
Dringlichkeit und Wesensart sortiert<br />
und an die zuständigen<br />
Spezialisten weitergeleitet.<br />
Stieg beispielsweise auf einer<br />
Übermittlungsstation ein Gerät<br />
aus, genügte ein Anruf an die<br />
Hotline, und eine der mobilen<br />
Reparaturequipen wurde losgeschickt,<br />
um das Gerät zu ersetzen.<br />
Wurden nachrichtendienstlich<br />
relevante Ereignisse, etwa<br />
eine Sabotage an Übertragungseinrichtungen,<br />
erfasst, konnte<br />
diese Information sehr schnell<br />
an die zuständigen Stellen weitergeleitet<br />
werden. Handelte es<br />
sich um ein Problem, das die zivilen<br />
Behörden anging, wurden<br />
diese entsprechend informiert.<br />
Vorfälle grösserer Tragweite, die<br />
für die Führung des WEF-Einsatzes<br />
von entscheidender Bedeutung<br />
waren, wurden ins «Tactical<br />
Operations Center» weitergemeldet,<br />
von wo aus das ganze Telematiknetz<br />
rund um die Uhr überwacht<br />
wurde. Je nach Art des<br />
Vorfalls traf dort der Chef Einsatz<br />
– nach Bedarf in Rücksprache<br />
mit übergeordneten Stellen<br />
– die nötigen Dispositionen. Bei<br />
einem Ausfall grösserer Teile des<br />
Richtstrahlnetzes wäre er so beispielsweise<br />
in der Lage gewesen,<br />
dessen Umbau oder Erweiterung<br />
direkt zu kommandieren.<br />
Vorwiegend Milizsoldaten<br />
im Einsatz<br />
Der fünf Wochen dauernde Einsatz<br />
von Teilen der FU Br <strong>41</strong> am<br />
WEF wurde auf allen Stufen mit<br />
wenigen Ausnahmen von Milizangehörigen<br />
bestritten. Diese<br />
leisteten im Januar gestaffelt<br />
ihren regulären WK. Rund vierzig<br />
Richtstrahlpioniere und Korporale<br />
waren bereits im November<br />
2004 auf den neuen Systemen<br />
(«IMFS plus») geschult worden<br />
und standen nun als Fachspezialisten<br />
an allen Standorten im<br />
Einsatz. Alle übrigen wurden bei<br />
Bedarf vor Ort einsatzbezogen<br />
aus- und weitergebildet.