der Armee - Führungsunterstützungsbrigade 41 / SKS
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Logistikbasis <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> LBA)<br />
Die Listen für die fakultativen Nachtessen<br />
werden immer voller – scheinbar schmeckts<br />
Die <strong>Armee</strong>reform hat vor <strong>der</strong> Küchentüre nicht<br />
Halt gemacht: professionelle Verpflegungscenter,<br />
zeitgemässe Rezepte, handelsübliche<br />
Lebensmittel und neu geregelte Einkaufsbedingungen<br />
sollen zu mehr Zufriedenheit am Soldatentisch<br />
und in <strong>der</strong> Truppenkasse führen. Das<br />
Projekt Verpflegung XXI wird in den nächsten<br />
vier Jahren nach und nach umgesetzt.<br />
Text: Gaby Zimmer, C Komm LBA<br />
Bil<strong>der</strong>: G. Zimmer und Fachleitzentrum Verpflegung, LBA<br />
«Nach einem trefflichen Mittagessen<br />
ist man geneigt, allen zu<br />
verzeihen», war schon Oscar<br />
Wilde überzeugt. Ob auch dies<br />
ein Grund ist, warum sich die<br />
<strong>Armee</strong>verpflegung deutlich wandelt,<br />
bleibt offen. René Schanz,<br />
Projektleiter Verpflegung XXI,<br />
nennt die tatsächlichen Vorgaben:<br />
«Mit weniger Geld mehr<br />
Professionalität erreichen.»<br />
Teure Pensionsverpflegung<br />
Gerade im Bereich Pensionsverpflegung<br />
– Kosten, die entstehen,<br />
wenn die Truppe auswärts<br />
isst – besteht dringen<strong>der</strong><br />
Handlungsbedarf. Die jährlich<br />
rund sechs Millionen Diensttage<br />
generieren rund sechzig<br />
Millionen Franken Verpflegungskosten.<br />
Aber nur acht Prozent<br />
<strong>der</strong> Diensttage (500’000) belasten<br />
dreissig Prozent <strong>der</strong> Verpflegungsausgaben!<br />
«Ein krasses<br />
Missverhältnis», findet nicht nur<br />
René Schanz. Sein Auftrag ist<br />
es, Massnahmen zu treffen, dass<br />
sich die 18 Millionen Franken<br />
Pensionsverpflegungskosten auf<br />
sechs Millionen und damit auf<br />
fünfzehn Prozent des Gesamtbudgets<br />
reduzieren.<br />
Professionelle Küchenleistung<br />
Die Verpflegung XXI basiert auf<br />
einer durchgehenden Professionalisierung<br />
des Verpflegungsprozesses.<br />
Das geht von <strong>der</strong> Lager-<br />
haltung über den Pflichtkonsum,<br />
über die Einkaufs- und Bestellwege<br />
bis zur Zubereitung und<br />
Auslieferung an die hungrigen<br />
<strong>Armee</strong>angehörigen. Auf 31<br />
Waffenplätzen <strong>der</strong> Schweiz werden<br />
Truppenküchen zu Verpflegungszentren<br />
umfunktioniert.<br />
Gerätschaften, die in <strong>der</strong><br />
Gastronomie handelsüblich sind,<br />
sollen die gekochten Waren auch<br />
über Lieferwege hinweg hygienisch<br />
einwandfrei frisch halten.<br />
Die <strong>Armee</strong>-küche untersteht<br />
demselben Lebensmittelgesetz<br />
wie auch zivile Anbieter.<br />
Die 31 Verpflegungscenter werden<br />
jeweils von einem Leiter geführt.<br />
Diese Funktion erfor<strong>der</strong>t<br />
eine professionelle Ausbildung.<br />
Bisher sind lediglich sechs Centerleiter<br />
in Aktion. Bei <strong>der</strong> Luftwaffe<br />
sind es Dübendorf, Emmen<br />
und zwei in Payerne. Mit Thun<br />
und Freiburg sind erst zwei<br />
Heeres-Waffenplätze mit einem<br />
professionellen Küchenchef besetzt.<br />
Dieser koordiniert den<br />
Einsatz <strong>der</strong> Küchenequipe.<br />
Daniel Kaeser, eidgenössisch diplomierter<br />
Küchenchef/Produk-<br />
tionsleiter, hat seine neue<br />
Aufgabe im Januar 2004 angetreten.<br />
Wie erlebt er seine<br />
Kunden? «Ich bin erstaunt, wie<br />
gut sich die heutigen Zwanzigjährigen<br />
mit Ernährung auskennen.»<br />
Kaeser verpflegt 400 bis 430<br />
hungrige Mägen täglich. Einige<br />
bedienen sich an <strong>der</strong> Fassstrasse<br />
im Essraum, ein bedeuten<strong>der</strong><br />
Teil <strong>der</strong> Kompanien jedoch kriegt<br />
ihr Essen auf den Ausbildungsplatz<br />
geliefert. Dank den neuen<br />
Gerätschaften bleiben die<br />
Speisen so heiss o<strong>der</strong> so kalt,<br />
wie sie sein müssen.<br />
Acht Franken fünfzig pro<br />
Tag<br />
Was für einen zivilen Haushalt<br />
unmöglich klingt, macht die<br />
Truppenküche wahr. Für wie bisher<br />
acht Franken fünfzig entstehen<br />
drei Haupt- und eine bis<br />
zwei Zwischenmahlzeiten. Kann<br />
Daniel Kaeser zaubern? «Das<br />
geht sehr gut, es ist alles eine<br />
Frage des geschickten Einkaufs.»<br />
Jedenfalls scheint es <strong>der</strong> Truppe<br />
auf dem Waffenplatz Freiburg zu<br />
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ARMEE aktuell 1/2004