Selbstdarstellung - Wildwasser
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Frauenselbsthilfe<br />
Arbeitgrundlagen, Konzepte und Kompetenzen der Mitarbeiterinnen:<br />
<strong>Wildwasser</strong> ist aus der Selbsthilfe entstanden. So ist der Selbsthilfe- und<br />
Betroffenenkontrollierte Ansatz die Grundlage aller unserer Unterstützungsangebote für<br />
Frauen. Die Mitarbeiterinnen haben als Mädchen sexuelle Gewalt erlebt und haben<br />
persönliche Erfahrungen im Umgang mit Krisen. Sie haben sich intensiv mit beidem<br />
auseinandergesetzt, die Erfahrungen der Verarbeitung werden in der Arbeit genutzt.<br />
Die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen beinhalten auch ein fundiertes Wissen um<br />
psychische Probleme wie Dissoziation, Bagatellisierung, Geheimhaltung, Ängste,<br />
Sprachlosigkeit und Verleugnung, und Verhaltensweisen, die für die Bewältigung der<br />
erlebten Gewalt notwendig waren, aber im aktuellen heutigen Leben disfunktional<br />
geworden sind.<br />
Eine wertschätzende Haltung und Respekt für die Frauen und deren eigene persönliche<br />
Wahrnehmungen und Entscheidungen bilden die Arbeitshaltungen der<br />
Mitarbeiterinnen. Großer Wert wird auf eine Unterstützung gelegt, die auf gleicher<br />
Augenhöhe stattfindet und nicht hierarchisch geprägt ist.<br />
Ein differenziertes Verständnis für die jeweilige Lebenssituation der Frauen und eine<br />
ganzheitliche Sicht auf die lebensgeschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe<br />
tragen zu einer vertrauensvollen Basis im Miteinander bei.<br />
Die Mitarbeiterinnen verfügen zusätzlich über Qualifikationen in unterschiedlichen<br />
Therapieformen und Beratungsmethoden wie Kunstherapie, NLP, Familientherapie,<br />
systemische Beratung und Körperarbeit.<br />
Muttersprachliche Beratung kann in Polnisch, Russisch, Portugiesisch, Spanisch und<br />
Marokkanisch angeboten werden.<br />
Die Selbsthilfe ist ein Ort, der von den Nutzerinnen inhaltlich mitgestaltet werden kann<br />
und soll: Eigene Interessen und Ideen können eingebracht werden, ein Feedback ist<br />
ausdrücklich erwünscht. Im Kontakt mit den Nutzerinnen eröffnet sich den Teams die<br />
Möglichkeit, immer wieder zu überprüfen, wie sich die bisher entwickelten Angebote<br />
mit den Vorstellungen der nutzenden Frauen decken, wo Brüche auftreten und wie in<br />
den Teams damit umgegangen wird.<br />
Es wird als Voraussetzung für die Nutzung der Angebote keine Diagnose erstellt oder<br />
erfragt. Unser Umgang mit psychiatrischen Diagnosen und Angeboten ist kritisch. Jede<br />
Nutzerin entscheidet selber, ob und wie sie das gemachte Angebot wahrnehmen will.<br />
Für Nutzerinnen besteht grundsätzlich bei entsprechender Kompetenz die Möglichkeit,<br />
irgendwann selbst in dem Projekt mitzuarbeiten und damit zukünftige Mitarbeiterin und<br />
Kollegin zu werden. Diese Haltung ist grundlegend für jede Begegnung zwischen<br />
Nutzerinnen und Mitarbeiterinnen und oft auch zwischen den Nutzerinnen selbst.<br />
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