Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
Gemeindebrief - Ev. Kirchengemeinde Lauffen
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<strong>Gemeindebrief</strong><br />
Aus der Demenzgruppenarbeit<br />
Wir suchen Sie als<br />
neue Mitarbeiterin<br />
und Mitarbeiter<br />
Seite 12<br />
<strong>Ev</strong>angelische<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
Neuer Diakon für<br />
die Seniorenarbeit<br />
Helmut Mergenthaler<br />
stellt sich der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
vor.<br />
Seite 13<br />
Ausgabe 109, Juli 2011<br />
Impressionen aus<br />
Meuselwitz<br />
Ökumenische Begegnungen<br />
vom 1.-3. Juli<br />
in Meuselwitz<br />
Seite 14
Wichtige Anschriften<br />
Gemeindebüro Kirchbergstraße 18, Tel. 988310, Fax 988320<br />
E-mail: pfarramt-ost@kirche-lauffen.de<br />
www.kirche-lauffen.de<br />
Bezirk Ost Gunter Bareis, Kirchbergstraße 18, Tel. 988310<br />
Bezirk Mitte I Stefanie Henger, Kirchbergstraße 9, Tel. 988311<br />
Bezirk Mitte II Annette Winckler-Mann, Kirchbergstr.25, Tel. 988312<br />
Bezirk West Christof Fröschle, Rieslingstraße 18, Tel. 98580<br />
Vikarin Katja Dubiski, Mörikestraße 3, Tel. 9292494<br />
Kirchenpflege Rolf Sehne, Rieslingstr.18, Tel. 985823, Fax 985830<br />
E-mail: ev.kirchenpfl-diakonie.lauffen@t-online.de<br />
Spendenkonten VBU Konto Nr. 70509000, BLZ 620 632 63<br />
Kreissparkasse Konto Nr. 6956, BLZ 620 500 00<br />
Mesnerinnen Regiswindiskirche: Irma Polster, Tel. 964626<br />
Martinskirche: Eleonore Hergert, Tel. 4551<br />
Friedhofskapelle: Beate Lamm, Tel. 15920<br />
Kirchenmusiker Johanna Machado, Tel. 2370183<br />
Kirchenchor: Hartmut Clauß, Tel. 12789<br />
Gemeindehäuser<br />
Karl-Harttmann-Haus, Edith Hügel, Bismarckstr. 6, Tel. 6738<br />
FENSTER, Sibylle Wohlschieß, Rieslingstr. 18, Tel. 985833<br />
Kindergärten<br />
Louise-Scheppler-Kindergarten, Schulstr. 7, Tel. 5769<br />
Johannes-Brenz-Kindergarten, Herdegenstr. 10, Tel. 5749<br />
Diakonie-Sozialstation – Häusliche Krankenpflege: Rieslingstr. 18<br />
Pflegedienstleitung: Brigitta Henn, Brigitte Konnerth, Tel. 985824<br />
Familien- und Altenpflege, Nachbarschaftshilfe, Brigitte Konnerth,<br />
Tel. 985826; Hospizdienst: Lore Fahrbach, Tel. 14863<br />
(IAV-Stelle) Beratung in Fragen der Pflege, Heimunterbringung usw:<br />
Brigitte Gröninger, Tel. 985825<br />
Diakonisches Werk Heilbronn<br />
Schellengasse 7-9, 74072 Heilbronn, Tel. 07131 / 9644-0<br />
Liebe <strong>Lauffen</strong>er Mitchristen!<br />
Stellen Sie sich vor, Sie werden<br />
von Ihrem Arbeitgeber eingestellt.<br />
Er vereinbart mit Ihnen einen Arbeitslohn,<br />
der zu einem einfachen<br />
Lebensstandard für Sie und Ihre<br />
Familie reicht. Am Ende des Monats<br />
erfahren Sie, dass Ihr Kollege, der<br />
nur den 12. Teil Ihres Arbeitspensums<br />
erledigt hat, denselben Lohn<br />
erhält wie Sie. Würden Sie sich<br />
darüber nicht fürchterlich aufregen,<br />
zu Ihrem Arbeitgeber gehen und<br />
sich beschweren? Ihr Arbeitgeber<br />
erklärt Ihnen, dass Sie genau den<br />
Lohn erhalten haben, der mit Ihnen<br />
vereinbart war. Im Gegenzug fragt<br />
er Sie, ob er denn nicht auch denjenigen,<br />
die viel weniger leisten,<br />
einen Lohn versprechen darf, der<br />
Ihnen und ihren Familien ein einfaches<br />
Leben ermöglicht.<br />
Diesen Sachverhalt können Sie<br />
im Matthäusevangelium Kapitel<br />
20,1-16 als das Gleichnis von den<br />
Arbeitern im Weinberg nachlesen.<br />
Mit diesem Gleichnis zeigt Jesus,<br />
wie das Reich Gottes auf Erden<br />
geschieht. Muss also nicht für<br />
einen Christen Gerechtigkeit etwas<br />
anderes sein, als sie in unserer<br />
Leistungsgesellschaft gelebt wird?<br />
Wenn Sie neugierig geworden sind,<br />
lesen Sie doch Teile oder das ganze<br />
Matthäusevangelium. Besonders<br />
auch in der Bergpredigt Kapitel 5-7<br />
findet man Forderungen von Jesus<br />
an seine Jünger, die für uns Christen<br />
ähnlich wie die zehn Gebote Wegweiser<br />
in unserem Leben sein<br />
können.<br />
Wir wünschen Ihnen eine schöne<br />
Sommerzeit und etwas Muße für<br />
die Lektüre des <strong>Gemeindebrief</strong>s.<br />
Ihr Redaktionskreis<br />
2 3
Gott wurde mein Halt. Rings um mich<br />
machte er es weit und frei. Psalm 18,19bf<br />
Es ist Sommer und Sommer ist<br />
etwas Besonderes – egal, ob wir<br />
wegfahren oder zu Hause bleiben.<br />
Sommer – manches ist schon geerntet,<br />
anderes blüht. Die Natur zeigt<br />
all ihre Fülle. Es ist eine Lust die<br />
Schöpfung anzuschauen, die Farben<br />
und die Geräusche des Sommers zu<br />
genießen.<br />
Sommer ist etwas Besonderes –<br />
da können auch wir Menschen aufblühen,<br />
Kraft tanken. Wir können<br />
die Sonne trinken wie einen guten<br />
Becher Wein und uns in die Wärme<br />
der Tage hüllen wie in einen schönen<br />
Mantel. Wir können den Schatten<br />
genießen, der uns wohltuend<br />
umgibt und schützt.<br />
Sommerzeit – da sind Ferien und<br />
da nehmen viele Urlaub. Da können<br />
wir den Tag so gestalten, wie<br />
wir es möchten – ausschlafen oder<br />
früh aufstehen und den Morgen<br />
ohne Schule, Arbeit und Verpflichtung<br />
genießen, durchatmen, ausspannen.<br />
Manchmal weit weg in<br />
neuer Umgebung, wo man fremde<br />
Sprachen hören kann und sich auf<br />
andere Menschen, fremdländische<br />
Natur und Kultur einlässt. Aber<br />
auch zu Hause ist es schön: die Umgebung<br />
erkunden zu Fuß, per Rad<br />
oder mit dem Auto, ausspannen auf<br />
dem Balkon, im Garten, im Freibad<br />
mit Freunden und Freundinnen, mit<br />
einem Buch.<br />
Sommerzeit ist Seelsorgezeit: Sich<br />
um die eigene Seele kümmern, der<br />
eigene Animateur/Animatrice für<br />
die Seele sein (lat anima heißt ja<br />
Seele), sich fragen, was der Seele<br />
gut tut, um zur Ruhe zu kommen<br />
- das Eis auf der Zunge spüren, die<br />
Lunge pochen hören, wenn man<br />
strammen Schrittes einen Berg<br />
erwandert, die Sandkörner erahnen<br />
und erspüren, die einem bei jedem<br />
Schritt Raum geben, das kühle<br />
Wasser am ganzen Körper, das<br />
Fließen des Flusses als Gleichnis<br />
für die eigene Vergänglichkeit, die<br />
Schönheit so mancher alter Kirche<br />
als Gleichnis für die Schönheit des<br />
Reiches Gottes…<br />
Sich selbst und die Weite spüren –<br />
über sich selbst hinaus spüren:<br />
Rings um mich machte Gott es<br />
weit und frei. Über sich selbst<br />
hinausspüren. Verstehen, dass<br />
mein Horizont, der sich (vielleicht?)<br />
übers Jahr eingeengt hat, nicht<br />
der letztendliche und letztgültige<br />
Horizont ist.<br />
Sich selbst als Teil der guten<br />
Schöpfung Gottes sehen – als guter<br />
und schöner Teil dieser Schöpfung,<br />
der seinen begrenzten Platz hat.<br />
Das gibt Halt in Gott und macht<br />
weit und frei.<br />
Horizonterweiterung! Wir sind in<br />
einen viel größeren Horizont eingebettet<br />
und darin geborgen. „Gott<br />
wurde mein Halt“: Mit Gott kann<br />
ich meine Füße auf weiten Raum<br />
setzen – nicht nur in den 2 Wochen<br />
Ferien, sondern auf der ganzen<br />
Lebensreise.<br />
Dieser weite Raum lässt sich im<br />
Sommer wunderbar ausprobieren.<br />
Es ist Sommer – Gott sei Dank<br />
Für diejenigen, die ans Meer reisen<br />
oder für diejenigen, die im Inneren<br />
eine Reise ans Meer machen können,<br />
und für alle, die in dieser<br />
Sommerzeit etwas von der Weite<br />
und Freiheit der guten Schöpfung<br />
Gottes entdecken wollen, noch ein<br />
Gedicht von Erich Fried:<br />
Wenn man ans Meer kommt<br />
Soll man zu schweigen beginnen<br />
Bei den letzten Grashalmen<br />
Soll man den Faden verlieren<br />
Und den Salzschaum<br />
Und das scharfe Zischen des<br />
Windes einatmen<br />
Und ausatmen<br />
Und wieder einatmen<br />
Wenn man den Sand sägen hört<br />
und das Schlurfen der kleinen<br />
Steine<br />
In langen Wellen<br />
Soll man aufhören zu sollen<br />
Und nichts mehr wollen wollen<br />
Nur Meer<br />
Nur Meer<br />
4 5
Das <strong>Ev</strong>angelium nach Matthäus<br />
6<br />
Das Matthäusevangelium ist vermutlich<br />
in der Zeit zwischen 80<br />
und 90 n. Chr. im syrischen Raum<br />
entstanden. Die Verfasserschaft<br />
wird schon um 100 n. Chr. dem<br />
Apostel Matthäus (Mt 10,3) zugeschrieben.<br />
Da aber der Verfasser<br />
das Markus-evangelium und die<br />
Logienquelle Q beim Verfassen<br />
seines <strong>Ev</strong>angeliums benutzt hat,<br />
ist dies eher unwahrscheinlich. Die<br />
Verfasserschaft muss also letztlich<br />
offen bleiben. Seinen „ersten Platz“<br />
in der Reihenfolge der biblischen<br />
Bücher erhielt das Matthäusevangelium<br />
aufgrund seiner Bedeutung.<br />
Der Verfasser des Matthäusevangeliums<br />
hat das Markusevangelium<br />
als Vorlage benutzt und sie mit<br />
Texten aus einer weiteren Quelle,<br />
der sogenannten Logienquelle Q,<br />
ergänzt und erweitert. Diese<br />
Logienquelle Q ist eine Sammlung<br />
von Reden Jesu, die zu dieser Zeit<br />
bekannt sein mussten und vermutlich<br />
auch schriftlich vorlagen. Auch<br />
der <strong>Ev</strong>angelist Lukas benutzte sie.<br />
Diese Quelle ist aber als eigenständige<br />
Sammlung nicht erhalten.<br />
Vor allem hat der Verfasser des<br />
Matthäusevangeliums dem Markusevanelium<br />
die Geburtsgeschichte<br />
Jesu vorangestellt und den Schluss<br />
mit der Erzählung von der Erscheinung<br />
des Auferstandenen erweitert.<br />
Eine weitere Leistung des Matthäus<br />
ist, dass er die verschiedenen wörtlichen<br />
Überlieferungen von Jesus<br />
systematisch geordnet hat und zu<br />
6 großen Reden komponiert hat:<br />
die Bergpredigt in Mt 5-7, Aussendungsrede<br />
in Mt 10, die Gleichnisrede<br />
in Mt 13, die Gemeinderegel<br />
Mt 18, die Rede gegen die Pharisäer<br />
und Schriftgelehrten Mt 23, die<br />
Rede über die Endzeit und das Weltgericht<br />
Mt 24-24). Er kennzeichnet<br />
diese Redekompositionen selbst<br />
durch die stereotype Schlussformel:<br />
„Und es geschah, als Jesus diese<br />
Reden vollendet hatte…“<br />
Sehr charakteristisch ist die literarische<br />
Bearbeitung der Wundergeschichten<br />
des Markusevangeliums.<br />
Matthäus hat diese oft sehr stark<br />
gekürzt und sie dann mit Worten<br />
Jesu versehen und sie so zu Lehrgesprächen<br />
umstilisiert. Dadurch<br />
hat er die besondere Verbindung<br />
von Glaube und Wundern hervorgehoben<br />
und so auch die Gegenwartsbedeutung<br />
für den heutigen Leser<br />
hervorgehoben.<br />
Das theologische Hauptanliegen<br />
des Matthäusevangeliums ist es,<br />
Jesus als den im Alten Testament<br />
verheißenen und sehnlichst erwarteten<br />
Sohn Davids bzw. Messias<br />
zu erweisen. Das wird deutlich an<br />
den zahlreichen Erfüllungszitaten<br />
(z.B. Mt 2, 23: „… damit erfüllt würde,<br />
was gesagt ist durch die Pro-<br />
pheten …“). Als Messias ist Jesus<br />
im Matthäusevangelium aber auch<br />
der endzeitliche Lehrer, der in der<br />
Bergpredigt nicht ein neues Gesetz<br />
verkündet, sondern das alte Gesetz<br />
vom Sinai endgültig deutet und zur<br />
Geltung bringt (Mt 5, 17-19).<br />
Nach Matthäus bietet Jesus das<br />
Heil nur Israel an (Mt 10,5+6;<br />
15,24). Indem aber der Großteil des<br />
Volkes dieses Heil und den Messias<br />
ablehnt, ja ausdrücklich die Verantwortung<br />
für seinen Tod am Kreuz<br />
auf sich nimmt (Mt 27,25), spricht<br />
sich Israel selbst das Urteil. Das<br />
Reich Gottes wird ihm daher genommen<br />
und einem Volk gegeben,<br />
das „seine Früchte hervorbringt“<br />
(Mt 21, 43). Mit diesem Volk ist die<br />
aus Israel hervorgegangene, aber<br />
nun nicht mehr auf sie beschränkte,<br />
christliche Kirche gemeint.<br />
Sie wird zum wahren Israel, das<br />
alte Israel wird zu „den Juden“ (Mt<br />
28,15). Darin wird deutlich, dass<br />
die Gemeinde, in der das Matthäusevangelium<br />
entstand, zwar eine<br />
judenchristliche Gemeinde war,<br />
aber nicht mehr zum Synagogenverband<br />
dazugehörte. Dazu passt<br />
auch der universale Horizont des<br />
Matthäusevangeliums, das mit der<br />
Sendung der Jünger zu „allen Völkern“<br />
schließt.<br />
In der Auseinandersetzung mit<br />
dem Judentum und in den Juden-
verfolgungen hat das Matthäusevangelium<br />
durch Missbrauch oft<br />
eine verhängnisvolle Rolle gespielt,<br />
insbesondere der Satz in Mt 27,25:<br />
„Da antwortete das ganze Volk: Sein<br />
Blut komme über uns und unsere<br />
Kinder.“ Für die christliche Kirche<br />
wurde das Matthäusevangelium die<br />
am meisten gelesene und kommentierte<br />
Schrift des Neuen Testaments.<br />
Vor allem zwei Texte daraus<br />
haben das Leben und Denken der<br />
Christenheit bewegt und geprägt:<br />
Zum einen die Bergpredigt (Mt 5-7)<br />
mit ihrer Betonung der Notwendigkeit<br />
des Tuns (Mt 7,15-27) und<br />
zum anderen die Schilderung des<br />
Weltgerichts (Mt 25, 31-46). Dieser<br />
Schilderung wurden die sogenannten<br />
„Werke der Barmherzigkeit“<br />
entnommen. Sie wurden zur Richtschnur<br />
der christlichen Nächstenliebe.<br />
Das Vaterunser wurde in der Fassung<br />
des Matthäusevangeliums<br />
zum Hauptgebet der Christenheit.<br />
Und die Kindheitsgeschichte des<br />
Matthäus ist ein zentraler Text im<br />
Weihnachtsfestkreis. Die Verheißung<br />
an Petrus in Mt 16,18+19<br />
wurde zum entscheidenden Schriftbeleg<br />
für eine Stiftung der Kirche<br />
durch den irdischen Jesus und die<br />
katholische Kirche hat hieraus das<br />
Primat des Papstes abgeleitet. Der<br />
Begriff „Kirche“ (ekklesia) erscheint<br />
in den <strong>Ev</strong>angelien nur hier und in<br />
Mt 18,17.<br />
Für das Sakrament der Taufe wurde<br />
der Taufbefehl in Mt 28, 16-20 zum<br />
zentralen Text, der zum Kernbestand<br />
des christlichen Katechismus<br />
zählt.<br />
Dieser besondere „kirchliche“<br />
Charakter des Matthäusevangeliums<br />
hat dazu beigetragen, dass<br />
es schon in frühchristlicher Zeit<br />
zum führenden <strong>Ev</strong>angelium und<br />
zur einflussreichsten Schrift des<br />
Neuen Testaments überhaupt<br />
wurde. Aufgrund dieser Bedeutung<br />
hat es auch den „ersten Platz“ im<br />
neutestamentlichen Kanon erhalten.<br />
Annette Winckler-Mann<br />
Aus der katholischen <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Ökumenische Ehrung der<br />
„Lübecker Märtyrer“<br />
Am Samstag, den 25. Juni, fand<br />
in Lübeck die Ehrung von vier<br />
Geistlichen statt, die wegen ihres<br />
Widerstands gegen das nationalsozialistische<br />
Regime in einem Schauprozess<br />
vor dem Volksgerichtshof<br />
zum Tode verurteilt und am 10. November<br />
1943 in Hamburg gemeinsam<br />
hingerichtet worden waren.<br />
Es handelt sich um drei katholische<br />
Kapläne und einen evangelischen<br />
Pastor, alle aus Lübeck, die in ihren<br />
Predigten Kritik am Unrechtsstaat<br />
geübt und von Spitzeln an die Gestapo<br />
verraten worden waren. Die<br />
vier galten seit langem als „Lübecker<br />
Märtyrer“ und als Zeugen eines<br />
ökumenischen Widerstandskampfes.<br />
Anlass dieser öffentlichen Ehrung<br />
war die Seligsprechung der Kapläne,<br />
die Papst Benedikt XVI. im Juli<br />
2010 bestätigt hatte. Obwohl die<br />
evangelische Kirche keine Seligsprechung<br />
kennt, wurde die Feier,<br />
bei der auch des evangelischen<br />
Pfarrers gedacht wurde, ökumenisch<br />
gestaltet. Es war ein Großereignis<br />
unter freiem Himmel,<br />
das 8000 katholische und evangelische<br />
Christen miterleben wollten.<br />
An der Feier nahmen neben Kardinal<br />
Kasper, der den Gottesdienst<br />
hielt, und neben den katholischen<br />
Bischöfen von Hamburg und Osnabrück<br />
auch der Leiter der evangelischen<br />
Kirche Nordelbiens, Bischof<br />
Gerhard Ulrich, teil.<br />
Kardinal Kasper würdigte die Hingerichteten<br />
als Zeugen des Glaubens.<br />
Dass ihr Blut an der Hinrichtungsstätte<br />
ineinander geflossen ist, sei<br />
ein Symbol dafür, dass die Ökumene<br />
aufgebaut sei auf der Ökumene<br />
der Märtyrer. Bischof Ulrich sagte<br />
in einem evangelischen Gedenkgottesdienst<br />
tags zuvor, die durchlebte<br />
und durchlittene Ökumene unter<br />
dem Kreuz sei ein deutlicher Auftrag<br />
für Christen unterschiedlicher<br />
Konfessionen heute.<br />
Franz Kosel<br />
8 9
Freud<br />
Aus unserer Gemeinde wurden getauft:<br />
Joel, Sohn von Jasmin Hintz<br />
Juan-Luca Benjamin, Sohn von Benjamin Bernauer u. Daniela geb. Dobelmann<br />
Sophie, Tochter von Harald-Stefan Reinerth und Martina geb. Hartmann<br />
Lukas-Jaden Samuel, Sohn von Andreas Meyer und Jennifer Schäffner<br />
Tim Werner-Heinz, Sohn von Werner Hergert und Nicole geb. Blank<br />
Benjamin, Sohn von Axel Marschall und Bettina geb. Wiedmann<br />
David, Sohn von Waldemar Moser und Elisabeth geb. Geier<br />
Joel Tobias, Sohn von Kurt Wild und Renate geb. Kraiß<br />
Jonathan Christian, Sohn von Christian Goll und Miriam geb. Haizmann<br />
Moritz, Sohn von Hans-Jochen Kull und Regina geb. Bahm<br />
Sia, Tochter von Markus Moser und Nicole geb. Dammert<br />
Marc Thomas, Sohn von Thomas Speer und Sinia geb. Weiss<br />
Annemarie Marie-Luise Andrea Tochter von Ralph Hoffmann u. Andrea geb. Heß<br />
Alice Sabrina, Tochter von Simon Laux und Kristin geb. Henschel<br />
Amy, Tochter von Frank Däuble und Yvonne geb. Wolfarth<br />
Isabell, Tochter von Michael Rathgeber und Kerstin geb. Zeh<br />
Noah Daniel, Sohn von Andreas Schadt und Nadine Lux-Schadt<br />
Jonas David, Sohn von Ralf Specht und Carola geb. Walter<br />
Jana und Ricco, Kinder von Marc Strohmaier und Heike geb. Bachert<br />
Robin Manuel, Sohn von Andreas Thumm und Felicitas geb. Schmid<br />
Siegfried Wiens<br />
Aus unserer Gemeinde wurden kirchlich getraut:<br />
Klaus Dietrich und Katrin geb. Müller, Charlottenstraße 44<br />
Sebastian Clauß, Seestraße 10 und Anna geb. Kistner, München<br />
Hansjörg Winterkorn und Anita geb. Kempf, Neckarstraße 49<br />
Philipp Ettle, Rieslingstraße 51 und Lucia Ferreira, Basel<br />
Thomas Speer und Sinia geb. Weiss, Jahnstraße 12<br />
Benjamin Janke und Stefanie geb. Riemenschneider, Trollingerweg 22<br />
Pierre Hoffmann und Gaby geb. Holzwarth, Bahnhofstraße 109<br />
Daniel Walter und Nicole Habison, Bahnhofstraße 19<br />
Johannes Stoll, Sielmingen und Ulrike Schwamm, Haselnussweg 5<br />
Das Fest der Goldenen Hochzeit feierten:<br />
Bertholdt Sawall und Marianne geb. Häberle, Mühltorstraße 23<br />
Leid<br />
Aus unserer Gemeinde sind verstorben:<br />
Elfriede Menold geb. Dieterlen, Südstraße 17, 71 Jahre, Epheser 1,3<br />
Rolf Lang, Finkenweg 4, 81 Jahre, 1. Korinther 13,13<br />
Lieselotte Bemberg geb. Maier, fr. Gittingerweg 1/1, 85 Jahre,<br />
Johannes 16,22<br />
Hedwig Stricker geb. Rembold, Hintere Straße 10, 84 Jahre, Psalm 92,2<br />
Elsa Hetzer geb. Schwab, Seugenstraße 60, 94 Jahre, Psalm 73,3f<br />
Elfriede Wippenbeck geb. Hartnagel, Bahnhofstraße 51, 73 Jahre,<br />
1. Samuel 17,6<br />
Kornelia Roller geb. Specht, fr. Weinstraße 11, 83 Jahre, Psalm 23<br />
Helmut Probst, Weidenweg 8, 91 Jahre, Jesaja 43,1<br />
Rudi Heidenreich, Bahnhofstraße 27, 82 Jahre, Johannes 16,22<br />
Egon Schaupp, Christofstraße 10, 57 Jahre, Johannes 16,22<br />
Peter Henne, Katharinenstraße 30 , 58 Jahre, Psalm 23<br />
Günter Häberle, Botenheim, 72 Jahre, Römer 15,13<br />
Walter Hasenmaier, Seugenstraße 62, 81 Jahre, Psalm 39,5<br />
Waltraud Sprott geb. Burkert, Otto-Konz-Straße 10, 74 Jahre, Psalm 90,12<br />
Martha Härle geb. Schwilk, Nahe Weinbergstraße 32, 93 Jahre,<br />
2. Timotheus 3,15<br />
Marta Henes geb. Bleyle, fr. Sonnenstraße 25, 91 Jahre, Psalm 91,11<br />
10 11
Aufruf nach Mitarbeitern<br />
für die <strong>Lauffen</strong>er Demenzgruppe.<br />
Donnerstag, 14 Uhr Diakonie-Sozial-<br />
station in <strong>Lauffen</strong>: „Wie geht’s, wie<br />
steht’s, schon lange nicht gesehn.<br />
Was ist denn in der Zwischenzeit<br />
geschehn?“ so tönt es fröhlich aus<br />
der Sitztanzrunde der Betreuungsgruppe<br />
für Menschen mit leichter<br />
bis schwerer Demenz.<br />
Wir haben viel Spaß und Freude<br />
miteinander, singen, spielen, basteln,<br />
malen, trinken Kaffee, reden<br />
über Vergangenes und Gegenwärtiges,<br />
gehen manchmal spazieren<br />
oder genießen die Gemeinschaft.<br />
Jeder Gast und Mitarbeiter bringt<br />
sich mit seinen Fähigkeiten auf<br />
seine Weise ein. So wird jeder<br />
Nachmittag zu einer Bereicherung<br />
für alle. Eine Fachkraft leitet und<br />
begleitet die Gruppe durch den<br />
Nachmittag. „Schön war es heut,<br />
auf Wiedersehen bis zum nächsten<br />
Mal“, lautet die Rückmeldung um<br />
17 Uhr. Und in der Tat ist jeder<br />
Nachmittag einzigartig und voller<br />
Überraschungen.<br />
Zurzeit suchen wir weitere ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Möchten Sie sich einbringen?<br />
Wir brauchen Sie montags oder<br />
donnerstags nachmittags ...<br />
- um unsere Gäste gemeinsam<br />
mit dem Busfahrer ab 13 Uhr<br />
zuhause abzuholen und um 17 Uhr<br />
wieder nach Haus zu bringen,<br />
- um als Begleiter/in für Menschen<br />
mit Demenz und eingeschränkter<br />
Alltagskompetenz von 15 – 17 Uhr<br />
da zu sein und um dort mitzuhelfen,<br />
wo Unterstützung gebraucht<br />
wird,<br />
- an etwa 2 – 4 Nachmittagen im<br />
Monat für kleine anfallende hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten, z. B.<br />
Kaffee kochen, Brezeln streichen,<br />
Geschirrwagen richten, spülen.<br />
Wir wünschen uns ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter ...<br />
- mit der Bereitschaft, auf die<br />
Bedürfnisse altersdementer<br />
Menschen einzugehen,<br />
- die selbst seelisch belastbar sind,<br />
- über ihr Handeln nachdenken<br />
und lernbereit sind.<br />
Sie erhalten eine gute Einarbeitung<br />
und Schulung sowie eine fortwährende<br />
Begleitung während Ihrer ehrenamtlichen<br />
Mitarbeit.<br />
Wenn Sie Interesse an einem anspruchsvollen<br />
Ehrenamt haben,<br />
melden Sie sich bitte bei:<br />
Brigitte Gröninger,<br />
Rieslingstraße 18,<br />
Telefon 07133/985825.<br />
Neuer Altenheimdiakon stellt sich vor:<br />
Mein Name ist Helmut Mergenthaler.<br />
Ich bin Diakon und Pflegeheimseelsorger.<br />
Ursprünglich war ich sechs<br />
Jahre CVJM-Sekretär in Esslingen;<br />
dann seit 1982 Bezirksjugendreferent<br />
im <strong>Ev</strong>ang. Jugendwerk Bezirk<br />
Besigheim. Aus dieser Zeit kenne<br />
ich noch viele Gemeindeglieder und<br />
CVJMer aus <strong>Lauffen</strong>.<br />
Von 1995 bis 2000 war ich dann<br />
in der kirchlichen Sozialarbeit im<br />
Staatlichen Übergangswohnheim für<br />
Spätaussiedler in Besigheim tätig.<br />
Anschließend machte ich eine intensive<br />
landeskirchliche Seelsorgefortbildung<br />
und bin nun seit 2000 im<br />
Seelsorgedienst und in der Seniorenarbeit<br />
im <strong>Ev</strong>ang. Kirchenbezirk<br />
Besigheim tätig. Meine langjährigen<br />
Erfahrungen bringe ich gerne ins<br />
Haus Edelberg ein.<br />
Meine Frau und ich wohnen in<br />
Walheim. Unsere drei erwachsenen<br />
Kinder (25 bis 30 Jahre) leben in<br />
Württemberg und Bayern und sind<br />
haupt- bzw. ehrenamtlich im kirchlichen<br />
Dienst engagiert.<br />
Meine Hobbies sind Skifahren,<br />
Omnibusfahren, Campen. Ehrenamtlich<br />
bin ich Bläser im CVJM-<br />
Posaunenchor Walheim, leite einen<br />
Hausbibelkreis und bin seit 2001<br />
Mitglied der <strong>Ev</strong>ang. Landessynode<br />
in Württemberg. Dort arbeite ich im<br />
Finanzausschuss mit.<br />
Nachdem ein Pflegeheim in Bietigheim<br />
im März geschlossen hatte,<br />
ergab sich die Möglichkeit der<br />
Auftragsverschiebung von einigen<br />
Wochenstunden durch den Kirchenbezirksausschuss.<br />
Profitiert davon<br />
hat die <strong>Ev</strong>ang. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Lauffen</strong>.<br />
Ab Anfang Juli werde ich den Besuchsdienst<br />
und die Gottesdienste<br />
im Haus Edelberg unterstützen.<br />
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Unsere Meuselwitzfahrt –<br />
oder wie das „Ihr“ zum „Wir“ wird.<br />
Nun Freunde,<br />
lasst es mich einfach sagen,<br />
gut wieder hier zu sein,<br />
gut euch zu sehn.<br />
Mit meinen Wünschen, mit<br />
meinen Fragen,<br />
fühl ich mich nicht allein,<br />
die Welt zu sehn.<br />
Mit diesem Lied von Hannes Wader<br />
fing der Aufenthalt der Reisegruppe<br />
aus <strong>Lauffen</strong> in Meuselwitz an,<br />
und mit diesem Lied hörte er auch<br />
wieder auf. Die katholische und<br />
evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong> in<br />
unserer Partnerstadt hatten unsere<br />
Gemeinden hier eingeladen, Anfang<br />
Juli bei ihnen ein Wochenende zu<br />
verbringen.<br />
Dabei haben beide katholischen<br />
Gemeinden die Organisation<br />
übernommen. Wir <strong>Ev</strong>angelischen<br />
konnten uns dazu gesellen, was<br />
wir dankbar angenommen haben.<br />
Untergekommen sind alle, wie seit<br />
Jahren gewohnt, in befreundeten<br />
Familien. Und diese standen nun<br />
erwartungsvoll am Bus, als wir ankamen.<br />
Wie würde es werden?<br />
Es wurde alles bestens, bis auf das<br />
Wetter, aber das kann man ja bekanntermaßen<br />
nicht beeinflussen!<br />
Das Programm bot einen Besuch<br />
im Kloster Wechselburg mit seiner<br />
romanischen Kirche, einem lustiglaunigen<br />
Benediktiner als Führer<br />
und einen Park mit uraltem, herrlichem<br />
Baumbestand. Das Kloster,<br />
das zwei Sterne in den Führern hat,<br />
lohnt wirklich einen Besuch!<br />
Es bot nach einem individuell verbrachten<br />
Nachmittag eine fruchtbare<br />
Diskussionsrunde über die neugewonnene<br />
Zusammenarbeit der<br />
vier <strong>Kirchengemeinde</strong>n und danach<br />
einen bunten Abend. Das Grillen<br />
der thüringschen Roster fand im<br />
Regen statt. Denen, die drinnen<br />
saßen, war das egal. Es war gemütlich<br />
und fröhlich laut, dafür sorgten<br />
die Gastgeber durch ihre lustigen<br />
Beiträge! Nach den jeweiligen Sonntagsgottesdiensten<br />
trafen sich alle<br />
noch einmal im Kolpinghaus zur<br />
Abschiedserbsensuppe.<br />
Gedanken auf der Rückfahrt im Bus:<br />
Das „Ihr hier“ und das „Ihr dort“<br />
wird immer mehr zum „Wir“. Das<br />
Thüringische und das Schwäbische,<br />
am Anfang von beiden Seiten fast<br />
wie eine Fremdsprache empfunden,<br />
macht keine Schwierigkeiten mehr<br />
in der Verständigung. Die Gemeinschaft<br />
tut gut, weil die Probleme,<br />
die es hüben und drüben gibt,<br />
von ihrem überhöhten Stellenwert<br />
geschubst werden, wenn man sie<br />
sich gegenseitig erzählt. Und was<br />
bewegt uns alle gleichermaßen?<br />
Wie gestalte ich Gemeindearbeit,<br />
damit möglichst viele Menschen<br />
mitgenommen werden.<br />
Auf Wiedersehen im nächsten Jahr<br />
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Reise nach Sizilien vom 27.3.–5.4.2011 Gemeinde miterleben, die uns<br />
Das mit GS-Tours Brackenheim abgesprochene<br />
Programm war recht<br />
intensiv. Den ersten Teil der Reise<br />
erlebten wir im Raum Taormina zu<br />
Füßen des Ätna. Das Parkhotel in<br />
Letojanni war sehr angenehm. Es<br />
überraschte durch hervorragende<br />
Qualität der Verpflegung, sehr große<br />
Zimmer und eine großzügige<br />
Anlage mit herrlichem Meerblick.<br />
Von dort führten uns Tagesausflüge<br />
in die antike griechische<br />
Metropole Siracusa, auf den tief<br />
verschneiten und polar-eisigen<br />
Ätna und nach Agrigento ins<br />
„Tal der Tempel“. Unser sizilianisch-deutscher<br />
Guide Domenico<br />
Santo erwies sich als kompetenter,<br />
erfahrener, unterhaltsamer und<br />
flexibler Reiseleiter.<br />
Besonders hilfreich waren seine<br />
Insider-Vorschläge zum Einkehren<br />
in Landgasthöfen und zur Abendgestaltung<br />
in Palermo, insbesondere<br />
der Besuch im originellsten aller<br />
palermitanischen Puppentheater<br />
(Teatro dei pupi), dort wartete eine<br />
schaurig-schöne Darbietung aus der<br />
Zeit Karls des Großen auf uns: mit<br />
Ritterkämpfen, Drachen, schönen<br />
Jungfrauen und allem, was (auch<br />
erwachsene) Kinderherzen erfreut.<br />
Hierfür sind wir besonders dankbar.<br />
Auf halber Strecke kamen wir in<br />
die Kleinstadt Riesi, zum weltberühmten<br />
„Servizio Cristiano“, einer<br />
Art „Entwicklungshilfe im eigenen<br />
Land“ der italienischen Waldenserkirche,<br />
vor 50 Jahren von Pastor<br />
Tullio Vinay gegründet als mutiges<br />
Zeichen gegen die Hoffnungslosigkeit<br />
im unterentwickelten und<br />
mafia-verseuchten Süden.<br />
Im zweiten Teil der Reise logierten<br />
wir im „Centro Diaconale La Noce“<br />
der evangelischen Waldenserkirche.<br />
Diese Einrichtung mit Kindergarten,<br />
Schule, Beratungsstellen, Familienhilfe<br />
und Gästehaus liegt in einem<br />
der ärmlichen und sehr dicht bebauten<br />
Volksviertel Palermos. Diesen<br />
Umstand macht es mit einigen Vor-<br />
teilen wett: liebenswertes Personal,<br />
direkter Kontakt mit Land und<br />
Leuten, Einblick in die Realität der<br />
evangelischen Minderheit der<br />
Methodisten- und Waldenserkirche.<br />
Am Sonntagvormittag konnten wir<br />
den sehr abwechslungsreichen,<br />
mehrsprachigen und „pfingstlichen“<br />
Gottesdienst der multi-ethnischen<br />
anschließend zu einem Gemeindeessen<br />
einlud. Auch die etwas<br />
größere Muttergemeinde der<br />
Waldenser im Stadtzentrum konnten<br />
wir kennenlernen und wurden<br />
von <strong>Kirchengemeinde</strong>rat Nino Leone<br />
in die Glaubens- und Lebenswelt<br />
dieser Diasporagemeinde eingeführt.<br />
Wir besichtigten einige der hoch<br />
berühmten Sehenswürdigkeiten der<br />
uralten Hafenstadt Palermo: Kathedrale,<br />
Normannenpalast, die frisch<br />
renovierte Pfalzkapelle, Dom zu<br />
Monreale. Wir genossen das orientalisch<br />
anmutende quirlige Leben<br />
in der riesigen Altstadt, entdeckten<br />
Märkte, Palazzi, Kirchen und Kapellen,<br />
halb zerfallene und schön<br />
renovierte Straßenzüge sowie ein<br />
barockes Oratorium (Betsaal). Von<br />
Palermo aus erkundeten wir den<br />
landschaftlich und landwirtschaftlich<br />
interessanten Westteil der Insel.<br />
Besonders eindrücklich und für<br />
viele das absolute Highlight war der<br />
Besuch der antiken Bergstadt Erice<br />
mit einem atemberaubenden<br />
Ausblick auf das Mittelmeer und<br />
dem anschließenden Picknick mit<br />
Wanderung im Naturpark „Lo<br />
Zingaro“ mit seiner in allen Farben<br />
blühenden Vegetation. Angesichts<br />
des azurblauen Wassers in kleinen<br />
Badebuchten gab es für die meisten<br />
kein Halten mehr: Wir stürzten uns<br />
jauchzend ins 19° „warme“ Wasser<br />
und fühlten uns wohl wie die Fische<br />
im Wasser.<br />
Zum Abschluss wurde uns von<br />
unserem Guide Domenico und<br />
Busfahrer Santo auf der Fahrt zum<br />
Flughafen noch ein Abstecher in<br />
den Badeort Mondello als Bonbon<br />
beschert, und wir konnten auf dem<br />
Flughafen Falcone-Borselino noch<br />
ein fröhlich-bewegtes Gruppenfoto<br />
schießen. (s.u.) Kurz und gut: Wir<br />
erlebten eine gelungene Reise mit<br />
vielfältigen Eindrücken bei fantastischem<br />
Wetter.<br />
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Bestattungskultur<br />
und Trauerarbeit<br />
Vorankündigungen<br />
hat den Eindruck, egal was man tut,<br />
die Hand zu drücken, sondern ihm<br />
man macht es verkehrt. Dabei ist<br />
möglichst so zu begegnen, wie Am Sonntag, 24. Juli feiern wir<br />
(Fortsetzung über die psychischen weniger manchmal mehr: einfach<br />
Jesus es getan hätte. Dann können um 10 Uhr Vorstellungsgottes-<br />
Aspekte in der Trauerarbeit)<br />
da sein, Nähe signalisieren und klei-<br />
vielleicht in ihm der Glaube und dienst der Konfirmanden mit<br />
ne Hilfen im Alltag wiegen mehr als<br />
neue Kräfte geweckt werden. Wer Übergabe der Konfirmandenbibeln;<br />
große Worte oder die Versicherung:<br />
nach Anregungen sucht, wie man dabei wirkt die Konfcamp-Band<br />
„Du kannst mich jederzeit anru-<br />
trauernde Menschen begleiten mit. Anschließend gemeinsames<br />
fen“. Überhaupt scheint Demut eine<br />
kann, sollte sich in Hospizgruppen Mittagessen im Kirchgarten –<br />
Grundvoraussetzung zu sein, um<br />
umschauen: hier kann man konkret bei schlechtem Wetter im Karl-<br />
Trauernden hilfreich zu begegnen,<br />
lernen, was einen selbst und an- Harttmann-Haus.<br />
man darf, ja man sollte die eigene<br />
deren in der Trauerarbeit wirklich<br />
Hilflosigkeit in der Trauer zulassen.<br />
weiterbringt. Wie schön, dass es in Vom 8.-12. AUGUST, 19-22 Uhr<br />
<strong>Lauffen</strong> eine solche Arbeit gibt. laden wir ein zu einem Sommer-<br />
Trauer ist keine Krankheit – aber<br />
abendbistro mit Musik in den<br />
sie kann krank machen. Die Sterb-<br />
Frau Hermann beschloss den<br />
Kirchgarten.<br />
lichkeitsrate steigt im Verlauf der<br />
Abend mit zwei Gedankengängen:<br />
Trauer an – am meisten als Folge<br />
Am Samstag, 17. SEPTEMBER<br />
von Herzerkrankungen, was bei den<br />
1. Mit dem Tod ist zwar das<br />
singt das Vokalensemble<br />
trauernden, gebrochenen Herzen<br />
Leben zu Ende, nicht aber die „Zwölfklang“ um 19 Uhr in der<br />
auch nicht wirklich verwundert.<br />
Liebe, nicht die Beziehung,<br />
Regiswindiskirche; Eintritt frei.<br />
„Geteiltes Leid = halbes Leid?“ –<br />
zum Verstorbenen.<br />
Den zweiten Abend bestritt<br />
dies mag in manchen Bereichen<br />
Am Dienstag, 20. SEPTEMBER<br />
Frau Inger Hermann, die langjäh- zutreffen, nicht aber, wenn Eltern<br />
2. Ein Weg zu trauern ist das laden Sie der Gustav-Adolf-Kreis<br />
rige Bildungsreferentin am Hospiz um ein gemeinsames Kind trauern.<br />
Hineinversetzen in die Wünsche und Treffpunkt Senioren zu einem<br />
Stuttgart, mit einem Vortrag über Nach 4 Jahren sind 80% dieser Ehen<br />
und Freuden des Verstorbenen, Ausflug nach Leonberg ein.<br />
psychische Aspekte der Trauer. geschieden, darüber hinaus leiden<br />
was man bei der Trauerfeier<br />
Abfahrt ist um 13.30 Uhr am<br />
„Sie trauern immer noch? Ihre Toch- besonders die übrig bleibenden<br />
oder am Todestag berücksichtigen Busbahnhof.<br />
ter ist doch schon vor 4 Jahren ver- Geschwisterkinder. Durch unter-<br />
kann. Der Tote begleitet uns<br />
storben!“ – „ Ja, aber sie ist immer schiedliche Verarbeitungsansätze<br />
dann ins Leben zurück. Das<br />
Frauenfrühstück ist am Freitag,<br />
noch tot“. Dieser Dialog spiegelt ein leben sich die Partner immer weiter<br />
Leben kann wieder wichtig, farbig 23. SEPTEMBER um 9 Uhr im<br />
Grundproblem des Trauerns wieder auseinander, und am Ende steht oft<br />
und reich werden.<br />
Karl-Harttmann-Haus. „Warum<br />
– es ist ein individueller und fort- der Zerbruch. Und der Glaube? Der<br />
musstest du sterben, Fidaa“ ist<br />
dauernder Prozess ohne wirklichen ehemalige Stuttgarter Prälat Martin<br />
Joachim Brosch<br />
das Thema. Es gibt eine Kinder-<br />
Abschluss. Bei 800.000 Sterbefällen Klumpp sagte einmal: „ Der Glaube<br />
betreuung und Eine-Welt-Waren<br />
in Deutschland pro Jahr leben Trau- erspart die Trauer nicht, aber er<br />
werden angeboten.<br />
ernde und Tröstende zwangsläufig kann uns zur Trauer befähigen“.<br />
Tür an Tür und doch finden sie oft Dabei geht es nicht darum, einem<br />
Der nächste Bazar der Spielkreise<br />
nur schwer zueinander. Mancher Trauernden ein frommes Buch in<br />
ist am Samstag, 24. SEPTEMBER<br />
im Karl-Harttmann-Haus.<br />
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<strong>Ev</strong>angelische<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
Gottesdienste<br />
Vom 21. August bis 18. September finden in <strong>Lauffen</strong> die<br />
Sonntagsgottesdienste zum Themenkreis „Gewalt“ statt:<br />
21. AUGUST<br />
Pfarrerin Winckler-Mann: Gewalt in unserer Sprache<br />
(mit dem Projekt „Faustlos“ der Herzog-Ulrich-Grundschule)<br />
28. AUGUST<br />
Vikarin Dubiski: Aggressionen in uns<br />
04. SEPTEMBER<br />
Pfarrerin Henger: Vom Umgang mit den Opfern<br />
Gast: Herr Kulka vom „Weißen Ring“ Heilbronn<br />
11. SEPTEMBER<br />
Pfarrer Bareis (Segnungsgottesdienst):<br />
10 Jahre nach dem 11. September 2001<br />
18. SEPTEMBER<br />
Pfarrer Fröschle (Abendmahlsgottesdienst)<br />
17. SEPTEMBER<br />
Einschulungsgottesdienste in der<br />
Regiswindiskirche und der Stadthalle <strong>Lauffen</strong><br />
<strong>Ev</strong>ang. <strong>Gemeindebrief</strong>, herausgegeben von der <strong>Ev</strong>angelischen <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Lauffen</strong> a.N.<br />
ViSdP: Gunter Bareis, Kirchberg 18, 74348 <strong>Lauffen</strong>, Telefon 988310<br />
Redaktion: Gunter Bareis, Irmgard Böhner-Seiz, Elfriede Hartmann, Hansjög Mellinger,<br />
Michael Schiefer, Justus Spangenberg; Endlayout: Michael Arnold<br />
Gedruckt auf 100% FSC-zertifiziertem Umweltschutzpapier