Katalog (pdf 15 MB) - christian hesse auktionen
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<strong>Katalog</strong>03_Titelei <strong>15</strong>.04.2011 14:35 Uhr Seite 1<br />
CHRISTIAN HESSE AUKTIONEN<br />
Wertvolle Bücher · Autographen · Graphik Auktion 3<br />
Christian Hesse Auktionen<br />
Osterbekstraße 86<br />
22083 Hamburg<br />
Telefon +49 (0)40 6945 4247<br />
Fax +49 (0)40 6945 4266<br />
www.<strong>hesse</strong>-<strong>auktionen</strong>.de<br />
mail@<strong>hesse</strong>-<strong>auktionen</strong>.de<br />
Auktion Osterbekstraße 86<br />
Samstag, 21. Mai 2011 14 Uhr<br />
Vorbesichtigung Osterbekstraße 86<br />
Samstag, 14. Mai 2011 13 – 18 Uhr<br />
Montag, 16. Mai 2011 10 – 18 Uhr<br />
Dienstag, 17. Mai 2011 10 – 18 Uhr<br />
Mittwoch, 18. Mai 2011 10 – 18 Uhr<br />
Donnerstag, 19. Mai 2011 10 – 18 Uhr<br />
Freitag, 20. Mai 2011 10 – 18 Uhr<br />
Samstag, 21. Mai 2011 09 – 11 Uhr
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<strong>Katalog</strong>03_Titelei 16.04.2011 18:08 Uhr Seite 3<br />
Inhaltsverzeichnis · Anmerkungen<br />
Moderne Kunst · Druckgraphik und Zeichnungen 1 – 46<br />
Faksimiledrucke · Fachliteratur zur Buchmalerei 47 – 116<br />
Alte Drucke und Ausgaben des 17. bis 19. Jahrhunderts 117 – 164<br />
darunter:Theologie, Naturwissenschaften, Geschichte,Topographien und Landkarten, Kinderbücher<br />
Goethezeit und 19. Jahrhundert · Friedrich Nietzsche 165 – 222<br />
Beginn der Moderne · Vom Historismus zum Jugendstil 223 – 248<br />
Bibliophilie des frühen 20. Jahrhunderts 249 – 299<br />
Literatur und Kunst des frühen 20. Jahrhunderts 300 – 378<br />
Expressionismus 379 – 418<br />
Dada und Merz 419 – 435<br />
Das Bauhaus und seine Folgen 436 – 483<br />
Durch die Surrealisten zurück nach Frankreich und in alle Welt 484 – 545<br />
darunter: Salvador Dali · Max Ernst · Marc Chagall · Joan Miró · Pablo Picasso · Antoni Tàpies<br />
Henry Moore · Ben Nicholson · Jim Dine · Robert Motherwell · Andy Warhol · Dieter Roth<br />
Deutschland nach 1945 · Bücher, Kunst und Buchkunst<br />
eingeschlossen: Zwei Ausblicke in die U.S.A. 546 – 579<br />
Werkverzeichnisse zur modernen Kunst 580 – 588<br />
Jede Einteilung in Kapitel birgt – durch dabei waltende Subjektivität – die Gefahr unerwarteter<br />
Zuordnungen. Uns waren wiederum innerliche Zusammenhänge als Ordnungsprinzip wichtiger<br />
als eine durchweg alphabetische Sortierung.Wir verweisen aber auf unser Personenregister. Dort<br />
finden Sie auch eine Auflistung aller Autographen.<br />
Bei allen Objekten in unserem <strong>Katalog</strong> handelt es sich um »gebrauchte« Dinge. Daher sind nach<br />
unserer Auffassung Spuren, die dem jeweiligen Alter und einer angemessenen »Nutzung« entsprechen,<br />
selbstverständlich und werden nicht in aller Ausführlichkeit erwähnt. Zu sämtlichen<br />
Stücken stehen auf Nachfrage detaillierte Auskünfte, englischsprachige Beschreibungen und<br />
zusätzliche Abbildungen zur Verfügung. Bei den graphischen Arbeiten sind in den meisten Fällen<br />
Platten- und Blattgröße angegeben.<br />
Abbildung linke Seite: <strong>Katalog</strong>nummer 427 (in Originalgröße)<br />
Kurt Schwitters. Überarbeitete Photographie der Collage »Selbstporträt des Dadasophen« von Raoul Hausmann
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1 Edouard Manet (1832 – 1882). Le philosophe. Radierung und Kaltnadel in Braun. 1865/1866.<br />
27,1 : 16,1 bzw. 31,4 : 23,3 cm (42,5 : 28,5 cm). € 3.500<br />
Eins von nur 30 Exemplaren der ersten Auflage der Radierung, gedruckt 1894 bei M. L. Dumont. Zu<br />
Lebzeiten Manets wurden nur wenige einzelne Abzüge gedruckt. So ist die kleine Auflage der<br />
Drucke von Dumont die früheste überhaupt. – Prachtvoller Abdruck mit feinem Plattenton und<br />
schönem Grat in den Kaltnadelpartien. – Auf leicht grünlichem, fein geripptem Bütten.<br />
Die Radierung wiederholt das gleichnamige Gemälde Manets, das 1865 unter dem Eindruck von<br />
Goyas Radierung nach dem Menippos von Velázques entstand. – »Die radierte Fassung ist voller<br />
Licht und Atmosphäre. Gebrochene vertikale Striche modellieren behutsam die Figur […] Im<br />
Gegensatz dazu füllt die Hintergrundfläche ein lockeres Netz von Zick-Zack-Linien, eine Art<br />
Schattengebung, die dem Einfluss Canalettos zugeschrieben wurde, jedoch wohl eher auf Goya<br />
zurückzuführen ist […]« (Wilson 1977).<br />
Ehemals Sammlung A. Barrion (Lugt 76, Prägestempel unten rechts) und Sammlung G. von Rath<br />
(Lugt 2721, Stempel rückseitig). – Südwestdeutsche Privatsammlung.<br />
Rückseitig Montierungsspuren. – Blattrand unten links mit winziger Fehlstelle.<br />
Moreau-Nélaton 35 (einziger Zustand). – Guérin 43. – Harris 47. – Wilson 1977, 42 und 1978, 50 (einziger Zustand)<br />
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2 Willi Geiger (1878 – 1971). Liebe. Zehn Radierungen. 1904/05. Etwa 21,0 : 18,0 cm (39,3 : 32,0<br />
cm). Signiert. € 600<br />
Sehr seltene und zugleich die früheste graphische Folge Willi Geigers, der 1903, noch als Schüler<br />
Peter Halms an der Münchener Akademie, den Zyklus von 20 Tuschzeichnungen »Seele« vorlegte.<br />
– »Wesentlich gereifter zeigt ihn der 1904/5 entstandene, technisch meisterhafte Radier-Zyklus<br />
›Liebe‹ (10 Bl.), mit dem er nun bluterfüllte Szenen aus dem Leben aufreißt, die, wenn auch aus<br />
dem gleichen pessimistischen Geiste geboren, doch rein malerisch empfunden sind« (Thieme-<br />
Becker). – Geiger zeigt eine Liebe, die nicht beschwingt, nicht leicht und fröhlich stimmt. Seine<br />
Blätter künden von Leid, von Verletzung, von Schmerz und Tod. – Einige Radierungen in der Platte<br />
monogrammiert und mit »03« datiert. – In den Folgejahren schuf Geiger graphische Zyklen zu<br />
Bonsels »Don Juan«, Schulenburgs »Eulenspiegel« , Richard Dehmels Rhapsodie »Die Verwandlung<br />
der Venus« sowie mehrere Stierkampffolgen.<br />
In Passepartouts. Ohne die Originalmappe mit dem Druckvermerk.<br />
Thieme/Becker XIII, 345.<br />
3 Lovis Corinth (1858 – 1925). Eli. Zwei der drei Lithographien zum Buch in Probedrucken. 1919.<br />
11,0 : 16,0 cm und 9,5 : 16,0 cm (beide 34,6 : 25,5 cm). € 300<br />
1919 erschien im Inselverlag die Ausgabe mit dem Text von M. J. bin Gorion in der Übersetzung<br />
von Rahel Ramberg. Es wurden 120 Exemplare und 30 von der Ernst Ludwig-Presse auf Bütten<br />
gedruckte Vorzugsexemplare ausgegeben. – Die beiden großen Kopfvignetten zu Seite 9 (Bundeslade<br />
mit Cherubinen) und Seite 23 (Der Prophet Eli spricht zum Volk). – Auf Bütten. – Mit dem<br />
Atelierstempel des Künstlers.<br />
Schwarz L 410 II und III<br />
4 Käthe Kollwitz (1867 – 1945). Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch. Photolithographie.<br />
Um 1932. 35,6 : 24,6 cm (52,0 : 40,0 cm). Typographisch bezeichnet. € 300<br />
Nach der 1903 entstandenen Kreide- und Pinsellithographie, die bereits 1906 für die Jahresmappe<br />
der »Gesellschaft für vervielfältigende Kunst« in Wien gedruckt wurde. – Auf Kupferdruckpapier.<br />
– Druck der österreichischen Staatsdruckerei.<br />
Knesebeck 75 B (von B)<br />
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5 Ernst Ludwig Kirchner (1880 – 1938). Drei Badende an den Moritzburger Seen. Kaltnadelradierung.<br />
1909. 17,8 : 20,5 cm (40,2 : 53,8 cm). Signiert. € 5.000<br />
Aus der 1910 erschienenen »V. Jahresmappe der Künstlergruppe Brücke«, die Ernst Ludwig Kirchner<br />
gewidmet war. – »Obwohl graphisch kaum mehr vorhanden, sind die Figuren am See doch<br />
lastend präsent. Die Abbreviatur der Linie ist zumindest so kühn wie diejenige bei Matisse« (Stephan<br />
von Wiese, in: »Die Jahresmappen der Brücke, Brücke Archiv 17, 1989, S. 38). – Auf festem<br />
Velin. – Unbeschnittenes, tadellos erhaltenes Exemplar.<br />
Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung.<br />
Dube R 69. – Söhn HDOG 2<strong>15</strong>.4<br />
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6 Heinrich Campendonk (1889 – 1957). Knabenakt mit Fischen. Holzschnitt. 1916. 21,0 : 16,1 cm<br />
(39,0 : 27,0 cm). Eigenwillig koloriert und bezeichnet »Campendonk« und »No. 5«. € 2.000<br />
Einer der wenigen Handdrucke auf China, hier recht eigenwillig, möglicherweise auch von fremder<br />
Hand koloriert. – Der Holzschnitt wurde im gleichen Jahr auf der Titelseite von Heft 5 des Jahrgangs<br />
VII der Zeitschrift »Der Sturm« abgedruckt (S./E. 18b). – Sehr selten und in dieser Art der<br />
Kolorierung sicher ein Unikum. – Wir danken Gerhart Söhn für freundliche Auskunft.<br />
Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung<br />
Im Passepartoutausschnitt gleichmäßig gebräunt. – Mit leichten Ausfettungen der Druckfarbe. – Aquarellfarbe teils leicht<br />
durchschlagend. – Am Oberrand rückseitig montiert.<br />
Söhn/Engels 18 a (von c)<br />
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7 Max Pechstein (1881 – 1955). Fischer mit Fang im Netz. Holzschnitt. 1923. 40,0 : 31,8 cm (59,5 :<br />
51,3 cm). Signiert und nummeriert. € 2.000<br />
Exemplar 2/51. – Schöner tiefschwarzer Druck mit einzelnen Aufhellungen. – Auf vollrandigem<br />
Vélin. – Ediert vom Euphorion Verlag.<br />
Partielle, kaum sichtbare Bräunungen. – Wenige winzige Stockfleckchen.<br />
Krüger H 287<br />
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10 8<br />
8 Christian Schad (1894 – 1982). Zirkusprobe. Holzschnitt. 1925/1969. 12,1 : 9,6 cm (20,4 : 17,2<br />
cm). Signiert, datiert und bezeichnet. € 200<br />
Eins von 85 Künstlerexemplaren, neben der Auflage von 250 nummerierten Exemplaren. – Ediert<br />
von der Edition Panderma, Carl Laszlo, Basel. – Auf satiniertem Karton. – Nach Auskunft der Witwe<br />
des Künstlers sind aus der Entstehungszeit keine Abzüge bekannt. Nach 1960 wurden lediglich<br />
elf Exemplare auf Japanpapier gedruckt, als Handdrucke bezeichnet, signiert, datiert und betitelt.<br />
9 Christian Schad (1894 – 1982). Varietéprobe. Holzschnitt. 1925/1969. <strong>15</strong>,2 : 10,3 cm (24,7 : 17,4<br />
cm). Signiert, datiert und bezeichnet. € 200<br />
Eins von 95 Künstlerexemplaren, neben der Auflage von 250 nummerierten Exemplaren. – Ediert<br />
von der Edition Panderma, Carl Laszlo, Basel. – Auf satiniertem Karton. – Nach Auskunft der Witwe<br />
des Künstlers sind aus der Entstehungszeit keine Abzüge bekannt. Nach 1960 wurden lediglich<br />
21 Exemplare auf Japanpapier gedruckt, als Handdrucke bezeichnet, signiert, datiert und betitelt.<br />
10 Carry Hauser (1895–1985). Mädchen. Holzschnitt. 1921. 18,0 : 10, 5 cm (38,2 : 30,7 cm). Monogrammiert,<br />
datiert und bezeichnet. € 300<br />
Wohl nur in kleiner Auflage gedruckter früher Holzschnitt des österreichischen Künstlers. – Hauser<br />
war in diesen Jahren Mitglied der Künstlergruppe »Der Fels«, deren Mitglieder in Nazideutschland<br />
allesamt als »entartet« galten.<br />
Im Passepartoutausschnitt kaum sichtbar gebräunt, ein kleiner Braunfleck.<br />
11 Oskar Kokoschka (1886–1980). Olda. Radierung. 1972. <strong>15</strong>,8 : 9,8 (22,0 : 14,0 cm). Signiert und<br />
nummeriert. € 250<br />
Exemplar 24/100. – Ausdrucksstarke Porträtradierung der Frau des Künstlers. – Als Beilage zur<br />
zweiten Vorzugsausgabe von »Oskar Kokoschka. Das schriftliche Werk. Band 2« verwandt (Hamburg,<br />
Hans Christians 1964). – Auf Bütten.<br />
Rückseitig mit Montierungsspuren und von fremder Hand falsch bezeichnet.<br />
Wingler/Welz 491<br />
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12 Rudolf Großmann (1882 – 1941). Steindrucke zu Dostojewskis »Eine dumme Geschichte«.<br />
23 Lithographien. 1918. Signiert. 34,5 : 26,5 cm (Mappenformat). München, Piper 1918. € 750<br />
Eins von 50 Exemplaren der Mappenausgabe mit den signierten Lithographien auf dünnem Chinapapier.<br />
– Lose in Originalhalbleinenmappe. – 1918 erschienen im Piper-Verlag München als<br />
fünfter Druck der Zweiten Reihe der Marées-Drucke. Zu den 50 Vorzugsexemplaren erschien die<br />
Extrasuite, die sowohl das lithographierte Titelblatt als auch alle 19 in der Buchausgabe ganzseitig<br />
gedruckten Lithographien, davon drei in zwei Zuständen, enthält. – Die signierte Mappenausgabe<br />
ist sehr selten und im Laufe der Jahrzehnte häufig von der Buchausgabe getrennt worden.<br />
Mappe minimal berieben.<br />
Rodenberg 363, 5. – Schauer II, 195. – Lang, Impressionismus 71. – Sennewald 18, 1<br />
13 Otto Schoff (1884 – 1938). Wannsee. Acht Lithographien. 1921. 32,5 : 36,7 cm (Blattformat). Signiert.<br />
€ 800<br />
Exemplar 38/75, daneben wurden <strong>15</strong> Exemplare koloriert, zehn weitere waren nicht für den Handel<br />
bestimmt. – Auf Japan. – Alle Lithographien und der Druckvermerk vom Künstler signiert. –<br />
Mit einem Doppelblatt mit Vorwort und Druckvermerk lose in Leinenmappe. – »Irrsinnige Figuren<br />
sieht man im Freibad Wannsee: verhinderte Sadisten, Platoniker aus Mangel an Geld, freiwillige<br />
Brunners und sorgfältig entblößte, so gut wie sorgfältig verhüllte Liebesbereitschaft. Aber die<br />
unheimlichste, besessenste Figur war Schoff, der Zeichner dieser Blätter […] Dicke Schlächtersfrauen,<br />
de- und durch die immer gleiche Großstadtliebe ach so uniformierte Mädchen, Nutten,<br />
Kinder, – aber immerhin Mädchen – sah und liebte er« (Hans Siemsen im Vorwort der Mappe, welches<br />
er schrieb, da Alfred Flechtheim das Vorwort verlegt (»verunnoselt«) hatte). – Seltene Folge.<br />
Ränder etwas geknickt, 2 mit kleinen Einrissen.<br />
<strong>Katalog</strong> Taube I (1983), Nr. 5<br />
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14 Otto Schoff (1884 – 1938). Orgien. 10 Lithographien. 1924. Ca. 23 : 21 cm (30,5 : 25,0 cm). Signiert<br />
. € 600<br />
Erschienen im Berliner Gurlitt-Verlag. – Auf Zanders-Bütten. – Unser Exemplar enthält, entgegen<br />
allen Vergleichsexemplaren, neben der Titellithographie weitere zehn Lithographien, insgesamt<br />
also elf, alle signiert. – Ausschweifende Szenen in Bordellen, Etablissements, unter freiem Himmel<br />
und in einer Kirche. – Der 1884 in Bremen gebürtige Künstler Otto Schoff hatte wohl eine glanzvolle<br />
Kariere vor sich. In den 1920er Jahren erschienen in der Galerie Flechtheim und der Gurlitt-<br />
Presse eine ganze Reihe von Graphikfolgen und von ihm illustrierte Bücher, unter anderem<br />
Ringelnatz’ »Fahrensleute« und Platens »Der verfehmte Eros«. – Das Bilderlexikon vermerkt: »Um<br />
sich 1914 kriegsuntauglich zu machen, gab er sich, wie er berichtet, 1914 den wildesten Ausschweifungen<br />
hin, die seine Gesundheit völlig untergruben«. – 1935 erhielt Schoff Malverbot,<br />
1938 durchsuchte die Gestapo sein Atelier und beschlagnahmte weitere Werke. Bei diesem<br />
Anlass erlag Schoff einen Herzinfarkt. – Sehr selten.<br />
In Passepartouts, diese leicht geknickt und bestoßen. – Ohne die Originalmappe mit dem Druckvermerk.<br />
Hayn/Gotendorf IX, 535. – Bilderlexikon IV, 798. – Kat. Taube I (1983), Nr. 12<br />
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<strong>15</strong> Paul Hermann (1864–1944). Sechs Kaltnadelradierungen zu Salome. 1922. Ca. 49 : 36 cm (65 :<br />
48 cm). Signiert und von fremder Hand nummeriert. € 600<br />
Exemplar 59/125 und damit eins von 100 auf holländischem Bütten. Daneben wurden 25 Exemplare<br />
auf Japan gedruckt. – Ediert von F. Bruckmann in München. – Die signierten Radierungen in<br />
Passepartouts und mit dem Titelblatt lose in der Originalhalbleinenmappe. – Die auf dem Titelblatt<br />
verso abgedruckten Textstellen stammen aus dem Drama von Oscar Wilde in der Übersetzung<br />
von Hedwig Lachmann. – Paul Hermann, der Neffe des Schriftstellers Paul Heyse, ging 1895<br />
nach Paris und gehörte dort zeitweise zum Freundeskreis von Oscar Wilde, Edvard Munch und<br />
August Strindberg.<br />
Mappe unfrisch. – Titelblatt in den Rändern gebräunt, sonst sehr gut erhalten.<br />
Lindenau/Hoh II 1472–1477. – Thieme/Becker XVI, 503: »Vorliebe für große Formate und Zyklenform«<br />
16 Sepp Frank (1889–1970). Meine spanische Reise. Acht Radierungen. Um 1922. Ca. 50 : 35 cm<br />
(71 : 52 cm). Signiert und von fremder Hand nummeriert. € 350<br />
Exemplar 96/200, damit eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren auf Bütten. Daneben erschienen fünf Exemplare<br />
auf Pergament und 45 mit Remarquen. – Ediert von F. Bruckmann in München. – Die signierten<br />
Radierungen in Passepartouts und mit dem Titelblatt lose in der Originalhalbleinenmappe. – Die<br />
früheste bei Vollmer verzeichnete graphische Folge des Künstlers. – Mit eindrücklichen, großformatigen<br />
Ansichten der Kathedralen in Burgos, Valladolid, Salamanca, Segovia, Cuenca und Toledo.<br />
Mappe leicht fleckig. – Titel und die erste Radierung leicht stockfleckig.<br />
Vollmer II, 147. – Nicht im <strong>Katalog</strong> Lindenau-Museum.<br />
17 Hans Purrmann (1880 – 1966). Exlibris Gabriele, Gretel, Heidi, Hanna und Hans Vollmoeller.<br />
Fünf Radierungen. Um 1935. 8,6 : 6,3 cm bis 11,2 : 8,6 cm. In der Platte monogrammiert. € 600<br />
Vollständige Folge der Exlibris für die zwischen 1911 und 1920 geborenen Kinder seines Schwagers<br />
und seiner Schwägerin Rudolph und Adele Vollmoeller. Die Radierungen sind während eines<br />
Besuches von Hans Purmann bei der Familie in Zürich noch vor dem 2. Weltkrieg entstanden. –<br />
Auf dünnem Japan. – Selten, Heilmann nennt nur »einige Exemplare in Privatbesitz«.<br />
H. 107 rückseitig mit leichten Montierungsspuren (Papierausdünnung an den oberen Ecken).<br />
Heilmann 103–107<br />
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18 Hanns Welti (1894 – 1934). New York. 12 Original Steinzeichnungen. 12 Lithographien. 1927.<br />
57,0 : 46,0 cm (Blattformat). Signiert. 1927. € 1.200<br />
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Lithographien. – Ediert vom<br />
Verlag der Schweizerischen wirtschaftlichen Studienreisen nach Nordamerika, Druck bei Hofer,<br />
Zürich. – Mit dem typographischen Titelblatt im illustrierten Originalumschlag. – Offensichtlich<br />
unternahm Hanns Robert Welti Mitte der 1920er Jahre Reisen in die USA und hielt seine Impressionen<br />
in den eindrucksvollen Lithographien fest. Die großformatigen Ansichten der Metropole<br />
sind bestimmt vom Gegensatz von Licht und Schatten, von stürzenden Linien der Häuserfassaden<br />
und die drangvolle Enge der Fußgänger und des Straßenverkehrs. – »Hanns Robert Welti war<br />
ein Multitalent. Er praktizierte erfolgreich als Anwalt in Zürich, arbeitete daneben aber auch – und<br />
zwar seit frühester Jugend – als Maler, Bildhauer und Lithograph. Er versuchte sich in verschiedenen<br />
Stilrichtungen (dadaistisch, abstrakt, figurativ) und stellte regelmäßig aus. […] Mit Max Bill<br />
zusammen gehörte er ›in den späten 20er Jahren zu den treibenden Kräften des künstlerischen<br />
Aufbruchs in Zürich‹ (Aargauer Tageblatt, 17. X. 1990)« (Piet Meyer, in: Pablo Picasso in Zürich<br />
1932). Hanns Welti betreute Pablo Picasso, als dieser zusammen mit Olga und Paulo die Stadt<br />
Anfang September 1932 aus Anlass der Ausstellung im Kunsthaus Zürich besuchte. – Trotz der<br />
relativ hohen Auflage sehr selten. – Aus dem Nachlass der Künstlers.<br />
Einige Ränder und Blatt 1 großflächig leicht gebräunt.<br />
19 Hanns Welti (1894 – 1934). New York! 12 Original Steinzeichnungen. 12 Lithographien. 1927.<br />
57,0 : 46,0 cm (Blattformat). € 800<br />
Eins von 300 unsignierten Exemplaren. – Ediert vom Verlag der Schweizerischen wirtschaftlichen<br />
Studienreisen nach Nordamerika, Druck bei Hofer, Zürich. – Mit dem typographischen Titelblatt<br />
im illustrierten, kolorierten Originalumschlag. – Der Mappe liegen zusätzlich neun der zwölf<br />
Lithographien in kolorierte Fassung bei (Blätter 1-8 und 10). – Wir konnten keine kolorierten<br />
Exemplare nachweisen. – Aus dem Nachlass der Künstlers.<br />
Umschlag etwas gebräunt und mit kleinen Einrissen. – Ränder von Blatt 1 sowie 3 Blättern der kolorierten Folge etwas<br />
gebräunt und stockfleckig.<br />
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20 Pablo Picasso (1881 – 1973). Portrait d’ un matador. Farbige Kreidezeichnung. 35,5 : 26,0 cm.<br />
Signiert und mit Widmung »Pour mon cher B. B. son ami Picasso le 30. 10. 64«. € 9.000<br />
Gleichermaßen typische wie humorvolle Porträtzeichnung eines Matadors. – Auf festem Velin.<br />
1961 war Picasso nach der Hochzeit mit Jacqueline Roque nach Mougins gezogen, wo er bis zu<br />
seinem Tod lebte. 1964 erschienen die Erinnerungen von Françoise Gilot – das Buch führte zum<br />
Zerwürfnis mit den beiden gemeinsamen Kindern Claude und Paloma. – Die Widmung könnte<br />
dem Photographen Brian Brake (1927–1988) gelten, der 1955 erstmals mit Picasso zusammentraf.<br />
Während eines gemeinsamen Stierkampfbesuchs entstand das großartige Photo von Picasso<br />
und seinem Sohn Claude. – Möglich wäre als Widmungsempfänger aber auch der Photograph Bill<br />
Brandt (1904–1983). Dieser photographierte Picasso Ende der 1950er Jahre. 1964 erschien das<br />
Photobuch »Conversations avec Picasso« seines Freundes und Kollegen Brassai.<br />
Wir danken Sebastian Goeppert, Basel, für freundliche Auskünfte und die mündliche Echtheitsbestätigung<br />
der Zeichnung.<br />
Aus einer südwestdeutschen Privatsammlung<br />
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21 Pablo Picasso – Henri Martinie (1885 – 1965). Olga Picasso et son fils Paulo 1933. Photographie.<br />
Silbergelatine. Vintage print. 22,2 : 16,4 cm. € 400<br />
Henri Martinie war einer der bekanntesten Pariser Porträtphotographen der 1920er und 1930er<br />
Jahre. Er porträtierte u. a. Philippe Soupault, Georges Bernanos, Jean Cocteau, James Joyce, Francis<br />
Scott Fitzgerald und Paul Eluard. – Picasso heiratete 1918 die russische Balletttänzerin Olga Stepanowa<br />
Chochlowa (1891–1945). 1921 wurde ihr erster Sohn Paulo geboren. Die Ehe ging nach<br />
einer Affäre mit Marie-Thérése Walter zu Ende. – Rückseitig mit zwei Stempeln der Collection H.<br />
Roger-Violett sowie der Archivnummer »Mart. 7 025«. – Zwei Ecken geknickt.<br />
22 Pablo Picasso – Boris Lipnitzki (1897 – 1971). Françoise Gilot vers 1952. Silbergelatine. Vintage<br />
print. 1952. 21,2 : 20,8 cm. € 400<br />
Der russische Photograph Boris Lipnitzki eröffnete 1921 in Paris ein Photostudio und war bald als<br />
Modephotograph bekannt. Er photographierte für Heim, Schiaparelli, Chanel und Rouff. Bekannt<br />
sind auch seine Portraits von Josephine Baker, Dulin, Artaud, Cocteau, Jouvet, Giraudoux, Anouilh,<br />
Michel Simon und Colette. – Françoise Gilot folgte Picasso in die Provence und lebte mit ihm bis<br />
1953 in Vallauris. – Rückseitig bezeichnet mit falscher Schreibweise »Gillot«, mit je zwei Stempeln<br />
und der Archivnummer der Collection H. Roger-Violett. – Knickspuren.<br />
21 22<br />
19
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23<br />
20<br />
24<br />
23 Pablo Picasso – Georgette Chardoune (1899 – 1983). Picasso à la plage. Photographie. Silbergelatine.<br />
Vintage print. Wohl um 1950. 40,0 : 30,0 cm. € 700<br />
Schöne Porträtaufnahme des damals etwa 70jährigen. – Rückseitig bezeichnet mit dem Namen<br />
des Photographen. – Etwas wellig, teils mit schmalem Feuchtigkeitsrand.<br />
24 Pablo Picasso – Ara Güler (geboren 1928). Pablo Picasso, Notre Dame de Vie ‘71 Photographie.<br />
Silbergelatine. Vintage print. 1971. 46,0 : 30,0 cm. Rückseitig signiert, von fremder Hand (?)<br />
betitelt und mit dem Atelierstempel. € 1.800<br />
Entstanden während eines Besuches Picassos in der Klosterkirche unweit seines letzten Wohnorts<br />
Mougins. – Der türkisch-armenische Photograph Ara Güler (geboren 1928) wurde vielfach ausgezeichnet,<br />
unter anderem 1968 vom Museum of Modern Art, New York als einer der »Zehn Meister<br />
der Farbfotografie«. Er arbeitete für Time Life, Paris Match, Stern und war Magnum-Mitglied. – Sehr<br />
gut erhalten.<br />
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25 Joan Miró (1893 – 1983). Passage de L’Égyptienne. Farbige Aquatintaradierung. 1979/1985.<br />
60,0 : 42,5 cm. Signiert und nummeriert. € 2.500<br />
Exemplar 21/25. – Aus der Extrasuite auf »Japon nacré« zu André Pieyre de Mandiargues »Passage<br />
de L’Égyptienne«, ediert 1985 von Robert Lydie Dutrou in Paris. – Miro hatte bereits 1979 zu diesem<br />
Buch 13 Aquatintaradierungen in verschiedenen Zuständen geschaffen, die bei Morsang,<br />
Paris, gedruckt und den 25 Vorzugsexemplaren beigelegt wurden. – Mit dem zweiten Plattenrand<br />
der farbigen Aquatintapartie. – Aufwändig und eindrucksvoll gerahmt im Atelier Filupeit (blattvergoldete<br />
Passepartoutkante und ebenso blattvergoldeter Rahmen).<br />
Cramer 257, Abbildung 13<br />
25<br />
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258<br />
490<br />
491<br />
496f<br />
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536<br />
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521<br />
22<br />
26<br />
26 Roy Lichtenstein (1923–1997). Crak! Farbiges Offset. 1963/1964. 47,1 : 68,3 cm (48,7 : 69,5 cm).<br />
Signiert und datiert »1964«. € 1.500<br />
Unnummeriertes Exemplar vor der Verwendung als Plakat und somit noch ohne Schrift. – Erschienen<br />
bei Leo Castelli, New York. – Auf dünnem, leicht strukturiertem Velin.<br />
Wellig, links mit 2 kurzen Randeinrissen (2 cm). – Besonders rückseitig stark sichtbar gebräunt.<br />
27 Tom Wesselmann (1931 – 2004). Seascape (foot). Farbserigraphie. 1968. 45,6 : 45,6 cm (60,6 :<br />
59,6 cm). Signiert, datiert und nummeriert. € 2.500<br />
Exemplar 35/<strong>15</strong>0. – Aus dem Portfolio »Edition 68«. – Auf festem Velin.<br />
Minimal und kaum sichtbar berieben.<br />
28 Richard Lindner (1901 – 1978). Marilyn was here. 17 Lithographien, davon vier mehrfarbig,<br />
acht in Blau und fünf in Schwarz gedruckt. 1971. 44,0 : 33,5 cm (Kassettengröße). Signiert und<br />
nummeriert. € 1.200<br />
Exemplar 43/<strong>15</strong>0. – Auf Velin »BFK Rives«. – Die vollständige Folge, gedruckt und ediert von der<br />
manus presse in Stuttgart. – Mit dem Beiheft und dem auf Transparentfolie gedruckten Titelblatt<br />
in der Originalacrylkassette. – Lindners Gemälde »Marilyn was here« entstand 1967, als Endprodukt<br />
einer langen Reihe von Strichzeichnungen und Farbstudien. Die Folge zeigt »den Übergang<br />
vom lebendigen, ersten Bildgedanken zum definitiven, versteinerten Monument für Marilyn. In<br />
keinem Bild hat sich die Fetischisierung eines Zivilisationsidols stärker kristallisiert. Was Lindner<br />
an der Gestalt Marilyns fasziniert, ist der Zusammenprall von professioneller Hollywood-Produktionsmaschine<br />
und persönlichen ›moods‹: anders gesagt, die Unzeitgemäßigkeit eines Stars, der –<br />
gleich einer Harlow der zwanziger und dreißiger Jahre – gegenüber dem Betrieb autonom zu<br />
bleiben suchte und doch an dem Betrieb, an der Verweigerung psychologischer Rechte zugrunde<br />
ging« (Beilageheft).<br />
Acrylkassette mit kleiner Absplitterung, Folientitel geklebt.<br />
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beide aus 28<br />
27<br />
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528<br />
24<br />
29 Miguel Berrocal (1933 – 2006). Mini-David. Zerlegbares Multiple aus vernickelter Aluminiumlegierung.<br />
1968. 13,7 : 5,5 : 5,5 cm . € 450<br />
Exemplar 1071/9500. – Oben seitlich signiert und nummeriert. – Die kleine Figur besteht aus 22<br />
Teilen, davon einer als Fingerring mit einer Nephritte als Stein. – Das Multiple erschien in der<br />
Reihe »Mini-Multiples« (Mini-Maria, Mini-Carmen, Mini-Adamo, Mini-Romeo und andere). – Mit<br />
dem dazu gehörigen Buch: Le Mini-David. 1970. Mehrsprachige Aufbauanleitung, Kommentar<br />
und Editionsvermerk.<br />
30 Dieter Roth (1930 – 1998). Schnelle Trollis. Farbiges Offset. 1971/1973. 25,0 : 30,2 cm (31,5 : 57,2<br />
cm). € 500<br />
Unsigniertes Exemplar mit Werkstattspuren am rechten Rand, dadurch unikaten Charakters. –<br />
Gedruckt für die Kassette »Container«, erschienen bei der Petersburg Press, London und Dieter<br />
Roth, Solothurn (Auflage 85 und <strong>15</strong> Exemplare). – Auf perforiertem Bogen, rückseitig gummiert. –<br />
Es erschienen zwei Farbvarianten.<br />
Dobke 272.17<br />
31 Dieter Roth (1930 – 1998). immer im Meer leben. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert,<br />
datiert und nummeriert. € 400<br />
Exemplar 61/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller,<br />
Stuttgart.<br />
Etwas wellig. – Einige kleine Kratzer und eine kurze Knickspur am Rand.<br />
Dobke 129<br />
32 Dieter Roth (1930 – 1998). Die Erinnerungskanonen. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert,<br />
datiert und nummeriert. € 400<br />
Exemplar 35/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller,<br />
Stuttgart.<br />
Dobke 130<br />
33 Dieter Roth (1930 – 1998). Schifffahrts- & Windetüde. Serigraphie. 1970. 83,4 : 58,5 cm. Signiert,<br />
datiert und nummeriert. € 400<br />
Exemplar 9/80. – Druck in Schwarz auf weißem Karton. – Ediert im Verlag der Galerie Müller, Stuttgart.<br />
Winzige punktuelle Aufhellungen, etwas wellig.<br />
Dobke 131<br />
30<br />
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26<br />
34 Takis (geboren 1925). Ohne Titel. Gouache und Widmung auf Offsetplakat. 1974. 84,0 : 59,0 cm<br />
(Plakat). Signiert. € 300<br />
Plakat zu der Ausstellung »Takis’ musikalische Räume« im Kunstverein Hannover. – Der in Athen<br />
geborene Künstler wandte sich im Paris der 1950er Jahre der kinetischen Kunst zu und entwickelte<br />
seine an langen, fragil wirkenden Metallstäben angebrachten Signalobjekte. Ab etwa 1963 entstanden<br />
seine Klangwelten, teils in Performances gemeinsam mit Nam Yun Paik. – Die<br />
akzentuierende Gouache in Rot und Blau und die Widmung »A Schmit Rhen avec amitié« entstanden<br />
im zeitlichen Umfeld der Ausstellung 1974. Helmut Schmidt Rhen entwarf das Plakat für die<br />
Ausstellung.<br />
35 Sonja Delaunay-Terk (1885 – 1979). Hommage à Tzara. Farbpochoir, mit Weiß gehöht. Ca.<br />
1970. 19,0 : 14,0 cm. Signiert und nummeriert. € 400<br />
Exemplar 32/40. – Es handelt sich hierbei um die verkleinerte Version einer Farblithographie, die<br />
ebenfalls 1970 in einer Auflage von 75 Exemplaren erschien. – Rechts unten mit Deckweiß (und so<br />
wohl nur bei der kleinen Fassung in kleiner Auflage) überarbeitet.<br />
Rückseitig Reste ehemaliger Anheftung.<br />
34<br />
35<br />
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36 Utz Kampmann (geboren 1935). Ohne Titel. Farbige Serigraphie. 1966. 63,0 : 57,4 (69,3 : 57,4<br />
cm). Signiert, datiert und nummeriert. € 200<br />
Exemplar <strong>15</strong>/50. – Druck in Rot und Hellblau auf Velin. – Utz Kampmann lebt und arbeitet in<br />
Zürich.<br />
37 Hans Salentin (1925 – 2009). Ohne Titel. Offsetlithographie mit Photographie. Um 1974. 59,7 :<br />
60,0 cm. Signiert und nummeriert. € 100<br />
Exemplar V/XXX. – Der Offsetdruck vereint drei Abbildungen zu Installationsplastiken aus dem<br />
Schaffen des Zero-Künstlers: Elektrischer Stuhl (WV 1969-4), Zweig (1971-6) und eine für uns im<br />
unten genannten Werkverzeichnis nicht verifizierbare dritte Arbeit, die sich stilistisch in die »technoiden<br />
Fiktionen« der frühen 1970er Jahre einordnen lässt.<br />
Thomas Hirsch, Das plastische Werk von Hans Salentin (http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/3347)<br />
38 Hans Hinterreiter (1902 – 1989). Geometrische Komposition. Farbserigraphie. 1984. 54,6 : 54,6<br />
cm (60,7 : 59,3 cm). Monogrammiert und datiert. € 200<br />
Druck in Gelb, Beige und verschiedenen Grautönen. – Auf Velin. – Typische Arbeit aus der späten<br />
Schaffensphase des Schweizer Künstlers. In jungen Jahren mit Max Bill bekannt und von dessen<br />
Kunstfassung geprägt, sind seine geometrischen Arbeiten bestimmt von seiner Bewunderung<br />
der maurischen Ornamentik und dem bereits in den 1960er Jahren erfolgten Einsatz von Computern<br />
zur Bildkomposition.<br />
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39 Eberhard Schlotter (geboren 1921). 16 Radierungen zu »Philosophie im Boudoir« von Marquis<br />
de Sade. 1968. 14,7 : 12,7 cm (35,8 : 32,2 cm Kassette). Signiert und nummeriert. € 750<br />
Exemplar 43/100, daneben erschienen fünf römisch nummerierte Künstlerexemplare und zehn<br />
unnummerierte Suiten kleineren Formats. – Alle Radierungen signiert, nummeriert und mit dem<br />
Trockenstempel der Edition Kress, München. – Eindrückliche, stark erotisch geprägte Graphikfolge.<br />
– Mit einem Vorwort von Peter Gorsen. – Eberhard Schlotter (geboren 1921) wirkte schon in<br />
jungen Jahren als Künstler, seine 1944 ausgestellten Werke fielen jedoch – wie in der Folge auch<br />
er selbst – in Ungnade. Nach einer Schaffensphase in Darmstadt – er war kurze Zeit Vorsitzender<br />
der dortigen »Neuen Sezession« – arbeitet er seit Ende der 1950er Jahre zunehmend in Spanien.<br />
– Mit drei Textblättern in der Originalleinenkassette. – Tadellos erhalten.<br />
Schlotter Werkverzeichnis 848–863.<br />
40 Rudolf Weissauer (1924 – 1989). Island-Zyklus. Zehn Radierungen. 1962. 56,0 : 33,2 cm (Mappenformat).<br />
Signiert und nummeriert. € 200<br />
Exemplar 7/40. – Auf Kupferdruckbütten. – Gedruckt bei Max Dunkes in München, verlegt von der<br />
Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt. – Die vollständige Folge: »Nordische Landschaft«,<br />
»Vor der Küste«, »Schwere See«, »Westmeneya«, »Himmel über Island«, »Fremdes Gestirn«,<br />
»Einsame Segel«, »Spuren fremder Götter«, »Nordlicht« und »Wintermärchen«. – Mit dem Titelblatt<br />
lose in der Originalhalbleinenmappe. – Tadellos.<br />
41 Hannes Jähn (1934 – 1987). 9 vista-visions. Neun farbige Zinkographien. 1972. 42,0 : 27,0 cm.<br />
Signiert. € 200<br />
Eins von 160 Exemplaren. – »Die vista-visions sind von der Zinkfolie und auf der Offsetmaschine<br />
gedruckte Lithographien. Die Folien wurden zum Teil direkt bezeichnet, zum Teil im Photogrammverfahren<br />
über Film belichtet« (Druckvermerk). – Mit dem Vorwort »Neun Sätze für Hannes<br />
Jähn« von Jürgen Becker. – Die Mappe wurde vom Rainer Verlag, Berlin ediert. – Mit dem Doppelblatt<br />
(Titel, Vorwort und Druckvermerk) lose in der Originalmappe.<br />
aus 40<br />
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42 Alfred T. Mörstedt (1925 – 2005). Unstrutland. Acht Offsetlithographien. 1975. 28,5 : 39,5 cm<br />
(Blattformat). Signiert, nummeriert und betitelt. € 200<br />
Eins von 125 Exemplaren, daneben erschienen 25 Exemplare mit einer farbigen Handzeichnung.<br />
– »Liebevolles Bekenntnis zu einer vertrauten Landschaft, deren Geschichtsträchtigkeit und<br />
deren romantische Stätten schon den Knaben gefangen nahmen und die in ihrer bescheidenen<br />
Anmut, abseits der großen Straßen, noch den Mann bewegt« (Vorwort). – Gedruckt bei R. Zwicker,<br />
Leipzig, auf Büttenkarton. Ediert im Eigenverlag in Erfurt. – Einige Lithographien in kleinen Partien<br />
mit zweiter Farbe. – Mit Titelblatt lose in Originalhalbleinenmappe. – Alfred T. Mörstedt (1925–<br />
2005) war Schüler des Schlemmer-Schülers Hanns Hoffmann-Lederer.<br />
43 Jan Voss (geboren 1936). Birne. Sechs farbige Offsetdrucke. 1979. Je 39,0 : 25,0 cm (auf einem<br />
Bogen im Format 80,0 : 78,0 cm). Signiert, nummeriert und datiert. € 200<br />
Eins von nur 90 Exemplaren. – Ediert vom Rainer Verlag, Berlin. – Auf dem rechten unteren Bild signiert,<br />
nummeriert und datiert. – Die an großformatige Comic-Zeichnungen erinnernde Bildfolge<br />
auf einen mehrfach gefalzten Bogen aufgezogen. – In der Originalmappe.<br />
44 Mappenwerk – Art Zanders 80. Künstler von internationalem Rang auf Feinpapieren von Zanders.<br />
Gesamtkonzept: Wolfgang Heuwinkel. Sechs farbige Graphiken. 1980. 68,0 : 50,0 cm (Mappen-<br />
und zugleich Blattformat). € 100<br />
Daniel Spoerri (Gestanzte und montierte Farbserigraphien und Offset-Textblatt). – Christo<br />
(Wrapped Walk Ways Kansas, zwei farbige Offsetdrucke). – Jiri Kolar (Verfremdung des Ballspielers<br />
von Rousseau, farbiger Offsetdruck). – Eduardo Paolozzi (Farbserigraphie). – Bernard<br />
Schultze (Sechsfarboffset nach Aquarell) und Günther Uecker (Bewegungen I. Originallithographie,<br />
gedruckt auf der Erker-Presse, St. Gallen). – Alle Arbeiten in den Druckplatten bzw. im Stein<br />
signiert. – Die begleitenden Texte von Heinz Stachelhaus, Willy Bongard, Hans-Peter Riese, Werner<br />
Krüger, Rold Wedewer und Wieland Schmied; alle in Deutsch, Englisch und Französisch. – Die<br />
Mappe wurde von der Bergisch Gladbacher Papiermühle ediert.<br />
45 Mappenwerk – 10 Jahre im Haus Salve Hospes Braunschweig. 13 Originalgraphiken. 1973.<br />
57,0 : 42,0 cm (Mappenformat). Alle signiert. € 750<br />
Exemplar 124/<strong>15</strong>0. – Mit je einer Farbradierung von Ida Barbarigo, Johnny Friedlaender, Marc-<br />
Antoine Louttre, Friedrich Meckseper, Hermann Ober, Arthur Luiz Piza sowie den Rixdorfern<br />
Uwe Bremer, Ali Schindehütte und Johannes Vennekamp, einer Radierung von Antonio<br />
Zoran Music, je einer Farbserigraphie von Otmar Alt und Simon Dittrich sowie einer Farblithographie<br />
von Herbert Breiter. – Alle Graphiken signiert und nummeriert. – Ediert von der Galerie<br />
Schmücking, die seit 1962 in der frühklassizistischen Villa Salve Hospes, die zugleich Sitz des<br />
Braunschweiger Kunstvereins ist, logierte. – Mit 14 Doppelblättern (Text und bio-bibliographischen<br />
Angaben) lose in roter Originalleinenmappe.<br />
46 Mappenwerk – Der Mensch und die Stadt. Zum 100. Geburtstag Max Beckmanns. Zwölf Originalgraphiken.<br />
1984. 73,5 : 53,5 cm (Mappenformat). Signiert, bezeichnet und nummeriert. € 450<br />
Eins von nur 20 Exemplaren. – Anlässlich des 100. Geburtstages von Max Beckmann ediert vom<br />
Verband Bildender Künstler der DDR, Berlin. – Mit zwei Farbradierungen von Michael Morgner, je<br />
zwei Radierungen von Andreas Dress, Gregor-Torsten Kozik und Claus Weidensdorfer und je<br />
zwei Lithographien von Rolf Münzner und Wolfgang Leber. – Alle Blätter signiert, teils auch<br />
bezeichnet und nummeriert (1/20 oder 11/30). – Zeitgleich erschien eine Beckmann-Hommage<br />
im Leipziger Reclamverlag mit Graphiken von Wolfgang Mattheuer, Bernhard Heisig, Sighard Gille<br />
u. a. – Lose in Originalhalbleinenmappe, diese etwas unfrisch.<br />
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Faksimiledrucke<br />
47Buchmalerei – König David mit der<br />
Harfe. Große Initiale aus einem Antiphonar.<br />
Auf Pergament. Ende des <strong>15</strong>. Jahrhunderts. 21<br />
: 21 cm (31 : 30 cm). € 750<br />
König David hat seine Harfe vor sich auf den<br />
Boden gelegt und empfängt kniend den<br />
Segen eines Engels. Hinter seinem Rücken<br />
lauert ein der Hölle entstiegenes Fabelwesen.<br />
Im Blau des Himmels schimmert am Horizont<br />
eine Stadt auf einem Hügel. – Mit breiter, vergoldeter<br />
Umrahmung, außen verziert von<br />
Rankwerk in Blau und Rot. – Etwas gewellt<br />
und besonders am Oberrand fleckig.<br />
48 Das Buch der Welt. Die sächsische Weltchronik. Ms. Memb. I 90 Forschungs- und Landesbibliothek<br />
Gotha. Luzern 1996. Faksimile und Kommentarband. Handgebundener Originalrindlederband<br />
mit Messingschließen und -halblederband. € 1.800<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem Kommentarband, herausgegeben von<br />
Hubert Herkommer und dem Beiheft »Wegweiser zu den Bilderfolgen«. – Die Bilderhandschrift<br />
entstand im 13. Jahrhundert und schildert die Weltgeschichte von der Erschaffung der Welt<br />
(datiert auf den 18. März!) bis zu Friedrich II., dem letzten Stauferkaiser.<br />
32,5 : 23,0 cm. 170 Blätter, davon 330 Seiten Faksimiletafeln. Mit 500 Miniaturen im Text; 327 Seiten.<br />
49 Rudolf von Ems. Weltchronik. – Der Stricker. Karl der Große. Handschrift 302 der Kantons bi -<br />
bliothek (Vadiana) St. Gallen. Luzern 1982. Faksimile und Kommentarband. Hellbrauner Original -<br />
schweinslederband mit Blindprägung, Messingbeschlägen und Schließen und - halb lederband.<br />
€ 1.500<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem ausführlichen Kommentarband. – Die<br />
um 1300 im Bodenseeraum entstandene Handschrift vereint zwei bedeutende Werke des späthöfischen<br />
Literatur des Mittelalters. – Dazu: Begleitheft und Dokumentationsmappe. – Tadellos<br />
erhalten.<br />
31,4 : 21,8 cm. 436 und <strong>15</strong>2 Seiten Faksimiletafeln. Mit 58 Miniaturen; 304 und 80 Seiten.<br />
32 50<br />
47<br />
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48<br />
50 Les chroniques de Jherusalem abregies. (Die Chronik des Kreuzfahrer-Königreiches Jerusalem).<br />
Codex 2533 Österreichische Nationalbibliothek Wien. München, Idion ohne Jahr. Faksimile und<br />
Erläuterungsheft. Originalpergamentband mit vergoldetem Rückentitel und Originalbroschur. In<br />
-pappschuber. € 750<br />
Eins von 950 Exemplaren, dabei offensichtlich eines von wenigen Vorzugsexemplaren in Ganzpergament<br />
mit Pergament-Bein-Schließen, vertrieben durch die Museums-Galerie Bad Homburg.<br />
– Die prachtvolle, burgundisch-flämische Handschrift entstand in der Mitte des <strong>15</strong> Jhdt. im Auftrag<br />
Herzog Philipps des Guten. – Ohne den angekündigten, jedoch wohl nie erschienenen Kommentarband.<br />
57,0 : 30,0 cm. 18 Blätter Faksimiletafeln; <strong>15</strong> Seiten.<br />
50<br />
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34<br />
51 Die Reisen des Ritters John Mandeville. 28 kolorierte Silberstiftzeichnungen von einem Meister<br />
des Internationalen Stils um 1400 im Besitz der British Library London. Eingeleitet und erläutert<br />
von Josef Krása. München, Prestel 1983. Originalwildlederband mit Vergoldung. € 100<br />
Teilfaksimile nach dem Add. ms. 24189 der British Library. – Die 14 Pergamentblätter wurden 1861<br />
erworben und bereits 1889 ein erstes Mal faksimiliert.<br />
23,2 : 18,0 cm. 134 Seiten, 1 Blatt. Mit 28 ganzseitigen Farbabbildungen.<br />
52 Marco Polo. Das Buch der Wunder. – Le Livre des Merveilles. Ms. fr. 2810 der Bibliothèque<br />
Nationale de France, Paris. Luzern 1995. Faksimile und Kommentarband. Brauner Originalkalblederband<br />
mit Vergoldung in dunkelblauer -wildseidenkassette und brauner -halblederband in -<br />
schuber. € 2500<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von<br />
François Avril u. a. – »Die Bilderhandschrift über Marco Polos phantastische Abenteuerreisen<br />
gehört zu den berühmtesten Handschriften des Mittelalters […] Selten wurde ein weltliches<br />
Thema so umfangreich gewürdigt. Die größten Buchmaler ihrer Zeit schmückten die Handschrift<br />
mit bezaubernden Farben und Gold« (Verlagsbroschüre).<br />
44,0 : 30,0 cm. 98 Blätter, davon 192 Seiten Faksimiletafeln. Mit prachtvollen, vergoldeten Miniaturen; 506 Seiten. Mit zahlreichen<br />
Abbildungen.<br />
53 Das Krönungszeremoniale Kaiser Karls V. Codex Borgianus Latinus 420 Biblioteca Apostolica<br />
Vaticana. Zürich, Belser 1989. Faksimile und Kommentarband. Roter Originallederband mit vergoldeten<br />
Wappensupralibri und Messingbeschlägen und roter -leinenband. In Originalleinen -<br />
kassette. € 450<br />
Eins von 1980 Exemplaren (Gesamtauflage 2040). – Mit dem Kommentarband von Bernhard<br />
Schimmelpfennig und Giovanni Morello.<br />
34,0 : 24,0 cm. 22 Blätter, davon 20 Faksimiletafeln; 57 Seiten.<br />
52<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:23 Seite 35<br />
54 Le livre du Roy Modus. Das Jagdbuch des Königs Modus. Handschrift Ms 10.218-19 der Bibliothèque<br />
Royale Albert I., Brüssel. Graz 1989. Faksimile und Kommentarband. Dunkelbrauner Originalmaroquinband<br />
und -leinenband mit Vergoldung. € 400<br />
53<br />
51<br />
Codices selecti XCI. – Eins von 975 Exemplaren. – Mit dem Kommentarband mit der kodikologischen<br />
Beschreibung von Dagmar Thoss und der Übersetzung der Texte von Max Haehn. – Das<br />
Jagdbuch ist der älteste Traktat über alle Aspekte der Jagd. Es wurde um 1455 in der Werkstatt des<br />
berühmten flämischen Buchmalers »Girart-Meister« im Auftrag von Philipp dem Guten, Herzog<br />
von Burgund, geschaffen.<br />
30,7 : 21,0 cm. 214 Seiten Faksimiletafeln. Mit 56 Miniaturen und vergoldeten Initialen; 119 Seiten.<br />
54<br />
35
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:23 Seite 36<br />
36<br />
56 57<br />
55 Leonardo da Vinci. Tratado de estatica y mechanica en italiano. – Tratados varios de fortification,<br />
estatica y geometrica, escritos en italiano. Codices Madrid I / II Signatur 8937 / 8936.<br />
Frankfurt am Main, S. Fischer 1974. Zwei Faksimile- und drei Kommentarbände. Rote Kunstlederbände<br />
mit Vergoldung. In Originalleinenkassette. € 300<br />
Eins von 550 Exemplaren. – Vollständiges Faksimile der beiden reich illustrierten Handschriften<br />
von 1491 und 1493 aus dem Besitz der Bibliotheca National Madrid. – Mit dem Kommentar und<br />
den Transkriptionen von Ladislao Reti, letztere in Italienisch und deutscher Übersetzung.<br />
23,5 : 16,2 bzw. 21,0 cm. – Kassette leicht fleckig, sonst tadellos.<br />
56 Codex Egberti. Ms. 24 der Stadtbibliothek Trier. Wiesbaden, Ludwig Reichert 1983. Teilfaksimile<br />
und Kommentarband. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen. In Originalschuber. € <strong>15</strong>0<br />
Das Teilfaksimile beruht auf der Vollfaksimile-Ausgabe Basel 1960.<br />
27,3 : 21,5 cm. 48 Blätter, davon 45 Faksimiletafeln; 147 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
57 Festtagsevangelistar mit Kanontafeln. Eusebio, Concordance degli Evangelisti – Armonie<br />
Evangeliche. Codex F. II. 1 Biblioteca Civica Queriniana, Brescia. Graz 1991–1992. Faksimile und<br />
Kommentarband. Originalhalblederband und -leinenband. In Originalleinenschuber. € 300<br />
Studien zur Bibliotheksgeschichte, Band VI. – Die Evangelienharmonie des Eusebius entstand in<br />
der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts, wohl in der berühmten Reichenauer Schule. – Mit dem<br />
deutsch-englischen Kommentarband von Satoko I. Parker, Einführung von Wolfgang Milde und<br />
Margret Sterneck. – Der Interimskommentarband liegt ebenfalls bei.<br />
35,3 : 25,5 cm. 42 Blätter Faksimiletafeln; 131 Seiten. Mit Tafeln.<br />
58 Festtagsevangelistar mit Kanontafeln. Eusebio, Concordance degli Evangelisti – Armonie<br />
Evangeliche. Codex F. II. 1 Biblioteca Civica Queriniana, Brescia. Graz 1991. Faksimile und Interimskommentar.<br />
Originalhalblederband und -broschur. € 200<br />
Studien zur Bibliotheksgeschichte, Band VI. – Ohne den Kommentarband von 1992. – Der Interimskommentarband<br />
liegt bei.<br />
35,3 : 25,5 cm. 42 Blätter Faksimiletafeln; 27 Seiten.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:23 Seite 37<br />
59 Evangeliar Heinrich des Löwen. Codex Guelf. 105 Noviss. 2° Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel<br />
und zugleich CLM 30055 Bayerische Staatsbibliothek München. Frankfurt am Main, Insel<br />
1988. Faksimile und Kommentarband. Weinroter Originalmaroquinband über Holzdeckeln mit<br />
zwei Messingschließen in dunkelblauer Originalbrokatkassette mit vergoldeter ornamentaler<br />
Metallarbeit auf dem Vorderdeckel; Originalleinenband. € 4.500<br />
59<br />
Eins von 950 Exemplaren. – Prachtvoll und aufwändig gestaltetes Faksimile der berühmten Handschrift,<br />
die 1983 in London für 32,5 Millionen DM ersteigert wurde. – Mit dem Kommentarband,<br />
herausgegeben von Dietrich Kötzsche. – Aus dem Besitz von Otto Rudolf Kissel, Präsident des<br />
Bundesarbeitsgerichts Frankfurt a. M. – Mit dem <strong>Katalog</strong> »Vielfalt der Justitia. Einblicke in die eigene<br />
Sammlung«, in dem er eine Justitia-Miniatur aus dem vorliegenden Faksimile abbildete. – Zwei<br />
Beilagen, unter anderem eine Verlagspublikation zur Erwerbungsgeschichte. Frankfurt am Main<br />
1988.<br />
35,0 : 26,5 cm. 226 Blätter Faksimiletafeln. Mit 50 ganzseitigen Miniaturen, vier Evangelistenbildern, neun Zierseiten, 20<br />
Bildseiten und über <strong>15</strong>00 Initialen im Text; 335 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
37
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:23 Seite 38<br />
60 62 63<br />
38<br />
60 Das Evangeliar Urbinas Latinus 10. Die vier Evangelisten Ferrara/Urbino, um 1474. Zürich, Belser<br />
1989. Faksimile und Kommentarband. Originalleinenleporellomappe und -leinenband. In Originalschuber.<br />
€ 100<br />
Ohne Auflagenangabe. – Faksimileedition der vier Evangelistenporträts, seit 1962 bekannt unter<br />
dem Ehrentitel »Evangelistar des II. Vatikanischen Konzils«. – Mit dem Kommentarband von Luigi<br />
Michelini Tocci und Gerd Betz.<br />
43,5 : 29,0 cm (Mappenformat). 4 Faksimiletafeln; 41 Seiten.<br />
61 Karolingisches Sakramentar. Fragment. Codex Vindobonensis 958 Österreichische Nationalbibliothek<br />
Wien. Graz 1971. Faksimile und Kommentar. Originalpergamentumschlag und -broschur.<br />
In Originalschweinslederkassette. € <strong>15</strong>0<br />
Codices selecti XXV. – Ohne Auflagenangabe. – Mit der Einführung von Franz Unterkircher.<br />
28,5 : 21,8 cm. 8 Blätter Faksimiletafeln; 28 Seiten, 2 Tafeln.<br />
62 Reichenauer Evangelistar. Codex 78A2 Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen Preußischer<br />
Kulturbesitz, Berlin. Graz 1972. Faksimile und Kommentarband. Originalpergamentumschlag und<br />
-halblederband. € 450<br />
Codices Selecti XXXI. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Peter Bloch. – »Die<br />
Zugehörigkeit der Handschriftengruppe um das Berliner Evangelistar zur Reichenauer Malerschule<br />
ist nicht mit letzter Sicherheit nachzuweisen […] In jedem Falle aber erweist sich das Berliner<br />
Evangelistar als charakteristisches Beispiel einer Situation des Übergangs. Die bizarr<br />
übersteigerten Gestalten wandeln den ottonischen Formenkanon ab« (aus dem Kommentarband).<br />
28,2 : 21,4 cm. 91 Blätter Faksimiletafeln. Mit 29 goldverzierten Miniaturen; 97 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:23 Seite 39<br />
63 Das Evangelistar Kaiser Heinrich III. Ms. b 21 Universitätsbibliothek Bremen. Wiesbaden, Ludwig<br />
Reichert 1981. Faksimileband. Originalpergamentband mit vergoldeter Deckelvignette in -<br />
halbpergamentschuber. € 400<br />
Eins von 550 Exemplaren, davon 500 für den Handel. – Die Handschrift entstand um 1040 in dem<br />
für seine Handschriften berühmten Kloster Echternach. – Ohne den später erschienenen Kommentarband,<br />
jedoch mit der kleinen Ankündigungsbroschüre des Verlages.<br />
20,5 : <strong>15</strong>,2 cm. 127 Blätter Faksimiletafeln.<br />
64 Bibel Ludwigs des Heiligen. Ms. M. 240 Pierpont Morgan Library New York. Graz 1995. Faksimile<br />
und Kommentarband. Originallederband mit Blindprägung in -leinenkassette; Originalleinenband.<br />
€ 500<br />
Codices selecti CII. – Eins von 250 Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 1230). Bei den<br />
Vorzugsexemplaren wurde die in der Originalhandschrift vergoldeten Partien in Echtgoldauflage<br />
reproduziert, das Faksimile wurde in Leder, der Kommentarband in Leinen gebunden. – Die<br />
prachtvolle Bibel-Handschrift »biblia rica« entstand um 1230 im Umfeld des Pariser Hofes und<br />
gelangte noch zu Lebzeiten des Königs als Geschenk nach Toledo. Die hier reproduzierten Blätter<br />
wurden im 16. Jahrhundert dort aus dem nun »Toledaner Bibel« genannten Band separiert. – Mit<br />
dem Kommentarband von Hans-Walter Storck. – Dazu: Der Psalter Ludwigs des Heiligen. Wiedergabe<br />
der 78 ganzseitigen Miniaturen des Manuscrit latin 10525 aus der Bibliothèque Nationale<br />
Paris. Einleitung und Kommentar Marcel Thomas, Übersetzung Sabine Debains. Graz 1985.<br />
38,2 : 26,5 cm. 10 Blätter Faksimiletafeln. Mit 56 Bildmedaillons und 1 ganzseitigen Miniatur, alle vergoldet; 100 Seiten.<br />
65 Wenzelsbibel. König Wenzels Prachthandschrift der deutschen Bibel. Cod. 2759 Österreichische<br />
Nationalbibliothek Wien. Erläutert von Horst Appuhn. Einführung von Manfred Kramer. Dortmund,<br />
Harenberg 1990. Acht Bände. Rote Originallederbände mit Vergoldung. € 200<br />
Exemplar der nummerierten Vorzugsausgabe in Leder. – Die in Böhmen um 1400 entstandene<br />
Bibelhandschrift ist die zweitälteste bekannte vorlutherische Bibelübersetzung. Ihr Reichtum an<br />
Miniaturen und Buchschmuck machte sie zu einem der großartigsten Werke der Buchmalerei. –<br />
1981–88 erschien in Graz ein Vollfaksimile, innerhalb der »Bibliophilen Taschenbücher« erschien<br />
die auf etwa ein Drittel des Originals verkleinerte Sonderausgabe. Deren Aufteilung folgt der Grazer<br />
Ausgabe. – Dazu: Zwei Werke zu den Miniaturen der Wenzelsbibel. Graz 1983 und 1989.<br />
18,2 : 12,8 cm. Zusammen etwa 800 Faksimileblätter mit zahlreichen Miniaturen und Randverzierungen und etwa 1600<br />
Seiten Anmerkungen. – Wenige Seitenkanten geringfügig bestoßen, insgesamt sehr gut erhalten.<br />
65 64<br />
39
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 40<br />
40<br />
66 67<br />
66 Die Wiener Biblia Pauperum. Codex Vindononensis 1198 Österreichische Nationalbibliothek<br />
Wien. Graz, Styria 1962. Faksimile, Text- und Kommentarband. Drei Originalhalbpergamentbände<br />
in -pappschuber. € 400<br />
Eines von 550 Exemplaren. – Herausgegeben, transkribiert und übersetzt von Franz Unterkircher.<br />
Eingeleitet von Gerhard Schmidt. Mit einem Vorwort von Josef Stumvoll. – »Unter den zahlreichen<br />
typologischen Denkmälern des Mittelalters nimmt die Armenbibel einen hervorragenden Platz<br />
ein« (Band I, Seite 26). – Schöne, reich kommentierte Faksimileausgabe, gedruckt auf Zerkall-Büttenwerkdruck.<br />
38,0 : 27,0 cm. 71 Seiten. Mit Abbildungen; 9 Blätter Faksimiletafeln; 37 Seiten. – Schuber etwas lichtrandig, sonst tadellos.<br />
67 Die Biblia Pauperum im Codex Palatinus Latinus 871 der Biblioteca Apostolica Vaticana sowie<br />
ihre bebilderten Zusätze. Zürich, Belser 1982. Faksimile und Kommentarband. Originalhalblederband<br />
und -pappband. In Originalschuber. € 250<br />
Codices e Vaticanis selecti, LI. – Vollständige Wiedergabe der berühmten 1450 entstandenen<br />
Handschrift. Wegen ihrer Verwendung für weniger gebildete Stände und Leserschichten wurden<br />
diese »Armenbibeln« mit zahlreichen, den Text erläuternden Illustrationen versehen.<br />
36,7 : 28,0 cm. 25 Blätter, davon 23 Faksimiletafeln; 106 Seiten. Mit Tafeln.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 41<br />
68 Der Folchart-Psalter aus der Stiftsbibliothek Sankt Gallen. <strong>15</strong>0 faksimilierte Initialen aus dem 9.<br />
Jahrhundert zu den Psalmentexten in der Übersetzung von Martin Luther. Freiburg, Basel und<br />
Wien, Herder 1987. Originalkunstlederband mit reicher Vergoldung. € 120<br />
Nummeriertes Exemplar. – Der Band vereint die <strong>15</strong>0. Psalmen in der Luther-Übersetzung mit<br />
zwölf prachtvollen Faksimiletafeln sowie <strong>15</strong>0 faksimilierten Initialen. – Am Ende »Beschreibung<br />
und Kommentar« von Peter Ochsenbein und Beat von Scarparetti.<br />
38,5 : 30,0 cm. 240 Seiten. Mit farbigen Abbildungen.<br />
69 Werdener Psalter. Ms. theol. lat. fol. 358 Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Graz<br />
1979. Faksimile und Kommentarband. Brauner Originallederband mit Schwarzprägung in -leinen -<br />
kassette; Originalleinenband. € 500<br />
Codices selecti LXIII. – Eins von 765 Exemplaren (Gesamtauflage 890). – Jeder der <strong>15</strong>0 Psalmen<br />
und die Cantica werden mit einer großen figürlich verzierten Initiale eröffnet. – Mit dem Kommentarband<br />
von Hermann Knaus.<br />
27,2 : 19,0 cm. 237 Seiten Faksimiletafeln. Mit 6 Miniaturen und 190 großen, meist goldenen und silbernen Initialen; 28,5 :<br />
19,0 cm. 53 Seiten.<br />
70 Mosaner Psalter-Fragment. Codex 78 A6 Kupferstichkabinett Staatliche Museen Berlin. Graz<br />
1975. Faksimile und Kommentarband. Originalpergamentumschlag und -broschur. € <strong>15</strong>0<br />
Codices selecti L. – Vollfaksimile der kleinen, aber durchgehend prachtvoll illuminierten Handschrift<br />
aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. – Mit dem Kommentar von Hanns Swarzenski.<br />
25,2 : 16,0 cm. 10 Blätter Faksimiletafeln, jede illuminiert, insgesamt 29 meist halbseitengroße Miniaturen; 26 Seiten, 5<br />
Tafeln.<br />
70 69<br />
41
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71 72<br />
42<br />
71 Das Gebetbuch der Anne de Bretagne. MS M.50 Pierpont Morgan Library New York. Luzern<br />
1999. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalsamteinband und -leinenband, in -lederkassette.<br />
€ 300<br />
Eins von 980 Exemplaren für den deutschsprachigen Raum (Gesamtauflage 1980). – Mit dem<br />
Kommentarband von Roger S. Wieck und K. Michelle Hearne. – Das Original entstand im Auftrag<br />
von Anne de Bretagne, der zweimaligen Königin von Frankreich Ende des <strong>15</strong>. Jahrhunderts<br />
13,3 : 8,5 cm. 32 Blätter, davon 31 Faksimiletafeln mit 34 ganzseitigen Miniaturen; 16,5 : 11,0 cm. 236 Seiten.<br />
72 Das Gebetbuch Karls V. Codex Vindobonensis 1859 der Österreichischen Nationalbibliothek.<br />
Graz 1976. Faksimile und Kommentarband. Grüner Originalsamtband und -broschur in -leinenkassette.<br />
€ 300<br />
Codices Selecti LVII. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarheft von Heinrich Prinz von<br />
Lichtenstein. – Das sogenannte »ältere Gebetbuch« entstand zwischen <strong>15</strong><strong>15</strong> und <strong>15</strong>19, etwa 20<br />
Jahre später folgte das »jüngere«.<br />
16,3 : 9,0 cm. 512 Faksimileseiten mit 79 Miniaturen; 18,2 : 13,5 cm. 94 Seiten, 20 Tafeln.<br />
73 Das Gebetbuch Kaiser Maximilians. Der Münchner Teil mit den Randzeichnungen von Albrecht<br />
Dürer und Lucas Cranach d. Ae. Rekonstruierte Wiedergabe. Einführung von Hinrich Sieveking.<br />
München, Prestel 1987. Originalsamtband mit Vergoldung. € 80<br />
32,5 : 21,5 cm. XXXVI Seiten, 65 Blätter mit 62 Faksimiletafeln.<br />
74 Das Gebetbuch des Michelino da Besozzo im Besitz der Pierpont Morgan Library New York.<br />
München, Prestel 1981. Grüner Originalwildlederband mit reicher Vergoldung. In -pappschuber.<br />
€ 100<br />
18,5 : 13,0 cm. <strong>15</strong>2 Seiten, davon zahlreiche farbige Faksimiletafeln.<br />
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75 Das Rothschild-Gebetbuch Cod. Vind. S. N. 2844 Österreichische Nationalbibliothek Wien Graz<br />
1979. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalsamtband und -pappband. In Originalschuber.<br />
€ 500<br />
Codices selecti LXVII. – Eins von 864 Exemplaren (Gesamtauflage 990). – Das Stundenbuch entstand<br />
<strong>15</strong>10-<strong>15</strong>20 in Flandern (Gent oder Brügge). Es wurde von mindestens fünf Künstlern<br />
geschaffen, u. a. von Gerard Horenbout. – Mit dem Kommentarband von Ernst Trenkler. – Dazu:<br />
Franz Unterkircher. Das Rothschild-Gebetbuch. Die schönsten Miniaturen eines flämischen Stundenbuches.<br />
Graz 1984.<br />
24,2 : 16,7 cm. 508 Seiten Faksimile, u. a. mit illustriertem Kalendarium, 67 ganzseitigen Miniaturen, sowie Zierrahmen; 96<br />
Seiten, 18 Tafeln.<br />
76 Gent-Brügger Kodex Cod. lat. 205 in der Széchényi-Nationalbibliothek in Budapest. Budapest<br />
1989. Originallederband mit Vergoldung. Mit Kommentarheft in Originalschuber. € 100<br />
Vollfaksimile des kleinformatigen flämischen Stundenbuches in Originalgröße. – Nachbildung<br />
des aus dem 19. Jahrhundert stammenden vergoldeten Lederbandes.<br />
8,5 : 5,9 cm. 230 Blätter, davon 228 Faksimiletafeln mit zahlreichen Miniaturen und Verzierungen.<br />
77 Offizium der Madonna. Handschrift Vat. lat. 10293 der Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich,<br />
Belser 1987. Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Blindprägung und Originalleinenband<br />
in -leinenkassette. € 300<br />
Eins von 1000 Exemplaren der deutschen Ausgabe (Gesamtauflage 2900). – Mit der Einführung<br />
von Bodo Brinkmann. – Es existieren verschiedene Einbandvarianten, hier die erste in Leder. – Das<br />
kleinformatige Stundenbuch entstand im <strong>15</strong>. Jahrhundert in Flandern.<br />
11,0 : 8,0 cm. 240 Blätter, davon 237 Faksimiletafeln; 21,0 : 13,5 cm. 32 Seiten.<br />
75 77<br />
43
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44<br />
78 Offizium der Madonna. Handschrift Vat. lat. 3781 der Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser<br />
1984. Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und Originalleinenband<br />
in -leinenkassette. € 300<br />
Unnummerierte Auflage. – Mit dem Einführungsband von Eberhard König. – Das Stundenbuch<br />
entstand Ende des <strong>15</strong>. Jahrhunderts in Mittelfrankreich.<br />
16,5 : 10,3 cm. 146 Blätter, davon 143 Faksimiletafeln; 21,2 : 13,8 cm. 136 Seiten.<br />
79 Stundenbücher – Sechs Werke. 1982–1992. Mit zahlreichen, meist farbigen Tafeln und Abbildungen.<br />
Originaleinbände. € 100<br />
John Harthan. Stundenbücher und ihre Eigentümer. 1982. – Bibliotheca Apostolica Vaticana. Hrsg.<br />
von Kardinal Alfons Maria Stickler und Leonhard Eugene Boyle. 1986. – Joachim M. Plotzek.<br />
Andachtsbücher des Mittelalters in Privatbesitz. Ausstellungskatalog Köln 1987. – Die schönsten<br />
Stundenbücher aus der Bibliotheca Apostolica Vaticana. 1988. – Gabriele Kopp-Schmidt. Maria.<br />
Das Bild der Gottesmutter in der Buchmalerei. 1992. – Bibliotheca Apostolica Vaticana. Liturgie<br />
und Andacht im Mittelalter. Ausstellungskatalog Köln 1992. – Eine Beigabe. – Zusammen sieben<br />
Bände, alle tadellos erhalten.<br />
78<br />
80<br />
82<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 45<br />
80 Das Guémadeuc-Stundenbuch. Ramsen, Tenschert 2000. Faksimile und Kommentar. Purpurner<br />
Originalsamteinband und zwei -broschuren. In dunkelblauer Originalleinenkassette. € 450<br />
Eins von 730 Exemplaren (Gesamtauflage 980). – Die lateinische Handschrift entstand um <strong>15</strong>00 in<br />
Paris oder Lyon und gilt als das Hauptwerk des Meisters Antoine de Roche und ist mit 334 Miniaturen<br />
illustriert. – Neben dem Interimskommentar von Eberhard König mit dem umfangreichen<br />
Kommentar desselben Verfassers. Dieser erschien als <strong>Katalog</strong> 44 des Antiquariats Biber mühle und<br />
als Band III der Reihe »Illuminationen«. Erschienen anlässlich des Angebots der Originalhandschrift<br />
durch Heribert Tenschert und nicht über den Buchhandel vertrieben.<br />
21,3 : 14,5 cm. 124 Blätter, davon 122 Faksimiletafeln mit zahlreichen Miniaturen; 36 Seiten; 26,7 : 19,5 cm. 199 Seiten, zahlreiche<br />
Tafeln und Abbildungen.<br />
81 Das Stundenbuch Vat. Ross. 94 Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1983. Faksimile<br />
und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und rot-goldenem Wappensupralibros<br />
und -leinenband. In Originalleinenkassette. € 250<br />
Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentar von Luigi Michelini Tocci.<br />
9,7 : 7,3 cm. 245 Blätter, davon 240 Faksimiletafeln; 42 Seiten.<br />
82 Das Stundenbuch aus Brügge. Vat. Ross. 94 Bibliotheca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1996.<br />
Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und -leinenband. In -leinenkassette.<br />
€ 250<br />
Eins von 900 Exemplaren der zweiten Ausgabe in verändertem Ledereinband. – Mit dem Kommentar<br />
von Luigi Michelini Tocci, der hier neu gesetzt und um die Transkription der Texte der Zierseiten<br />
von Eberhard König erweitert wurde.<br />
9,7 : 7,3 cm. 245 Blätter, davon 240 Faksimiletafeln; 71 Seiten.<br />
83 Das Schwarze Stundenbuch. MS M. 493 The Pierpont Morgan Library. Luzern 2001. Faksimile<br />
und Kommentarband. Schwarze Originalsamtbände, einer mit vergoldeten Beschlägen und Schlie -<br />
ßen. Mit Originalleinenschuber. € 1.200<br />
Eins von 980 Exemplaren, unnummeriert. – Mit dem Kommentarband von Bernhard Bousmanne<br />
und der kodikologischen Beschreibung von William Voelkle. – Das Original wurde auf mit schwarzer<br />
Tusche gefärbtem Pergament geschrieben und mit Miniaturen verziert.<br />
18,4 : 13,0 cm. 124 Faksimiletafeln mit zahlreichen vergoldeten Miniaturen; 187 Seiten.<br />
83 83<br />
45
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 46<br />
46<br />
84 84<br />
84 Simon Bening. Le livre d’heures aux fleurs. Das Blumen-Stundenbuch. Clm 23637 der Bayerischen<br />
Staatsbibliothek München. Luzern 1991. Faksimile und Kommentarband. Karminrote Originalsamtbände<br />
in Acrylschuber. € 1.200<br />
Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel. – Mit dem zweisprachigen Kommentarband<br />
von Bodo Brinkmann und Eberhard König. – Das Stundenbuch entstand um <strong>15</strong>20 in Gent oder<br />
Brügge. – Mit seinem Streumuster von Blumen und Vögeln, das jede Textseite ziert, und den 70<br />
schönen Miniaturen ein »unübertroffener Höhepunkt seiner Zeit«.<br />
17,0 : 12,0 cm. 221 Blätter, davon 219 Faksimiletafeln; 432 Seiten.<br />
85 Simon Bening. Flämischer Kalender. Clm 23638 Bayerische Staatsbibliothek München. Luzern<br />
1987. Faksimile und Kommentarband. Violette Originalsamtbände, einer mit Beschlägen und<br />
Schließen aus Sterling-Silber. In Originalacrylschuber. € 650<br />
Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel. – Der dreisprachige Kommentarband von<br />
Thomas Kren (Getty Museum) und Johannes Rathofer. – Beiliegend: Die Gebete. Transkription und<br />
Übersetzung. – »Meilenstein flämischer Buchmalerei des 16. Jahrhunderts. Simon Bening revolutionierte<br />
die bildliche Darstellung in Kalenderminiaturen. Er stellte die Kalenderdekoration auf<br />
die gleiche Stufe wie die detaillierten Programme der Andachtsbilder«.<br />
<strong>15</strong>,0 : 11,0 cm. 32 Blätter, davon 30 Faksimiletafeln; 482 Seiten.<br />
86 Simon Bening. Beatty Rosarium. Ms Western 99 aus dem Besitz der Chester Beatty Library, Dublin.<br />
Graz 1988. Faksimile und Kommentarband. Originallederband und -leinenband. In Originalleinenkassette.<br />
€ 300<br />
Codices selecti LXXXII. – Eins von 1000 Exemplaren der Grazer Ausgabe (Gesamtauflage 2420). –<br />
Mit dem Kommentarband von Judith Testa und James Marrow. – »Die Handschrift gewinnt ihre<br />
außerordentliche Bedeutung auf Grund ihrer 33 Miniaturen von Simon Bening (1483–<strong>15</strong>61).<br />
13,0 : 9,0 cm. 106 Seiten, mit 33 ganzseitigen Miniaturen mit Goldschmuck; 18,5 : 13,5 cm. 229 Seiten, 38 Tafeln.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 47<br />
87 Modi orandi Sancti Dominici. Die Gebets- und Andachtsgesten des Hl. Dominicus. Cod. Ross.<br />
3(1) Biblioteca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1995. Teilfaksimile und Kommentarband. Original-Beutelbuch<br />
in schwarzem Leder mit Vergoldung und Originalleinenband. Zusammen in -leinenkassette.<br />
€ 180<br />
Eins von 900 Exemplaren (Gesamtauflage 980). – Es wurden die Blätter 5 bis <strong>15</strong> der Handschrift<br />
faksimiliert. – Mit dem Kommentarband von Leonhard E. Boyle und Jean-Claude Schmitt.<br />
17,2 (37,5) : 12,4 cm. 14 Blätter, davon 12 Faksimiletafeln; 96 Seiten.<br />
88 Vita der Mathilde von Canossa. Vat. lat. 4922 Biblioteca Apostolica Vaticana. Zürich, Belser 1984.<br />
Faksimile und Kommentarband. Roter Originalmaroquinband mit Blindprägung und roter -leinenband,<br />
beide mit vergoldeten Rückentiteln. In Originalschuber. € 300<br />
Eins von 2000 Exemplaren. – Mit dem Kommentarband von Vito Fumagalli u. a. – Die Handschrift<br />
entstand im Jahre 11<strong>15</strong>.<br />
22,3 : 16,8 cm. 92 Blätter, davon 90 Faksimiletafeln; 221 Seiten.<br />
87 85<br />
88 86<br />
47
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 48<br />
92 92<br />
48<br />
89 Weissagungen über die Päpste. Codex Vaticanus Ross. 374 der Biblioteca Apostolica Vaticana.<br />
Zürich, Belser 1985. Faksimile und Kommentarband. Originalmaroquinband mit Gold- und Blindprägung<br />
und -leinenband. In -leinenkassette. € 200<br />
Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Robert E. Lerner und Robert Moynihan.<br />
21,1 : <strong>15</strong>,2 cm. 18 Blätter, davon 16 Faksimiletafeln; 165 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
90 Pierre Salas Kleines Buch der Liebe. Bilderhandschrift Stowe MS 955 der British Library London.<br />
Luzern 1994. Faksimile. Originalhalbleder-Samtband in Originallederfutteral mit Gold- und Blindprägung<br />
und Beschlägen. € 400<br />
Eins von 290 Exemplaren der Deluxe-Ausgabe in, dem Original nachgebildetem Futteral. – Das<br />
Original entstand als Geschenk des Lyoneser Dichters Pierre Sala an seine spätere Frau Marguerite<br />
Bullioud. Es ist ausgeschmückt mit zwölf »liebevoll gemalten« Miniaturen des Meisters der<br />
Chronique scandaleus und einem Porträt des Dichters. – Ohne den Kommentarband.<br />
14,2 : 10,5 cm. 40 Blätter, davon 20 farbige und 17 Textfaksimileblätter.<br />
91 Pierre Salas Kleines Buch der Liebe. – Book of Love. – Le petit livre d’amour. Stowe MS 955<br />
British Library, London. Luzern 1994. Faksimile und Kommentarband. Brauner Originalhalbleder-<br />
Samtband und -pappband. In -schuber. € 200<br />
Eins von 690 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem dreisprachigen Kommentarband von<br />
Janet Backhouse und Yves Giraud.<br />
14,2 : 10,2 cm. 40 Blätter, davon 18 farbige und 17 Text-Faksimiletafeln; 401 Seiten.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 49<br />
93<br />
92 Le petites heures du Duc de Berry. Ms.lat. 18014 Bibliothèque Nationale Paris. Luzern 1989. Faksimile<br />
und Kommentarband. Dunkelblauer Originalecrasélederband mit reicher Vergoldung und<br />
-halbmaroquinband. € 1.800<br />
Eins von 980 Exemplaren, davon 900 für den Handel bestimmt. – Mit dem Kommentarband von<br />
François Avril, Louisa Dunlop und Brunsdon Yapp. – Die Handschrift entstand Ende des 14. Jahrhunderts<br />
für Johann von Frankreich, wohl besser bekannt unter dem Namen Jean Duc de Berry.<br />
Seine Handschriftensammlung stand im künstlerischen Rang weit über anderen fürstlichen<br />
Sammlungen. – Alle hier angebotenen Faksimiles der Stundenbücher Jean de Berrys (<strong>Katalog</strong>nummern<br />
92–96) mit identischer Exemplarnummer 457/980.<br />
22,0 : <strong>15</strong>,5 cm. 586 Seiten Faksimiletafeln mit 119 gold- und silbergeschmückten Miniaturen; 22,0 : <strong>15</strong>,0 cm. 461 Seiten.<br />
93 Das Brüsseler Stundenbuch. – Heures de Bruxelles. Ms. 11060-61 Bibliothèque royale Albert I.,<br />
Brüssel. Luzern 1996. Faksimile und Kommentarband. Roter Originallederband mit Gold- und<br />
Blindprägung und -halblederband. € 1.500<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von<br />
Bernard Bousmanne u. a. – Die Handschrift entstand 1401–1403 für Jean de Berry, dem Herzog<br />
von Burgund. – Einen Höhepunkt der Handschrift bildet zweifellos die Demigrisaille-Doppelseite.<br />
»Der Codex sprengt die Grenzen der französischen Buchmalerei. […] Erstmals zeigt sich hier eine<br />
ganz moderne Art der Illumination: Fast scheint es, als wolle der Maler ein Fenster ins Pergament<br />
schneiden und den Blick nach außen öffnen« (Verlagsbroschüre).<br />
28,4 : 19,4 cm. 276 Seiten Faksimiletafeln. Mit 20 ganzseitigen Miniaturen; 292 Seiten.<br />
49
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:24 Seite 50<br />
94 94<br />
50<br />
94 Les Trés Riches Heures du Duc de Berry. Manuscript No. 65 im Musée Condé in Chantilly. Luzern<br />
1984. Faksimile und Kommentarband. Roter Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung und -<br />
halblederband. € 1.500<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem deutschsprachigen Kommentarband<br />
von Raymond Cazelles und Johannes Rathofer. – »zählt zu den berühmtesten und kostbarsten<br />
Büchern der Welt und ihre Miniaturen zu den schönsten des Mittelalters« (Verlagsbroschüre). –<br />
Die Handschrift entstand im Auftrag von Jean de Berry. Die beteiligten Künstler waren die Brüder<br />
Limburg und Jean Colombe. »Einsam überragt das zwischen 1410 und 1484 entstandene Werk an<br />
Innovation und Kühnheit die übrigen Werke seiner Zeit«.<br />
30,4 : 21,5 cm. 416 Seiten Faksimiletafeln. Mit 131 Prachtminiaturen mit Gold und Silberauflage und über 3000 Goldinitialen;<br />
435 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
95 Les Tres Belles Heures de Notre-Dame du Duc de Berry. Nouv. acq. lat. 3093 Bibliothèque<br />
Nationale Paris. Luzern 1992. Faksimile und Kommentarband. Weinroter Originalmaroquinband<br />
mit überaus reicher Vergoldung und -halblederband. € 1.500<br />
Eins von 980 Exemplaren (Gesamtauflage 1060). – Mit dem zweisprachigen Kommentarband von<br />
Eberhard König. – Der ursprünglich erste Teil der Handschrift, die später in das vorliegende Stundenbuch<br />
und das Turin-Mailänder Stundenbuch aufgeteilt wurde. – Siehe folgende <strong>Katalog</strong>nummer.<br />
29,0 : 20,8 cm. 134 Blätter, davon 252 Seiten Faksimiletafeln. Mit Mit zahlreichen vergoldeten Miniaturen; 254 Seiten.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 51<br />
95 96<br />
96 Heures de Turin-Milan. Das Turin–Mailänder Stundenbuch. Inv. No 47 Museo Civico d’Arte<br />
Antica, Turin Luzern 1994. Faksimile und Kommentarband. Dunkelgrüne Originalsamtbände, einer<br />
mit vergoldetem Wappensupralibros und Blindprägung. € 1.800<br />
Eins von 980 Exemplaren. – Mit dem dreisprachigen Kommentarband von Anne H. van Buren,<br />
James H. Marrow und Silvana Pettenati. – Die Handschrift entstand über einen Zeitraum von etwa<br />
70 Jahren. In ihr finden sich sowohl die frühesten als auch die spätesten heute bekannten Werke<br />
des altniederländischen Genies Jan van Eyck. – Die Handschrift wurde, unvollendet geblieben,<br />
nach dem Tod des Auftraggebers Jean de Berry geteilt, das eigentliche Stundenbuch, die »Très<br />
Belles Heures de Notre-Dame« gelangte in den Besitz von Robinet d’Estampes. Das Meßbuch,<br />
heute als »Turin-Mailänder Stundenbuch« wurde im 16. Jahrhundert nochmals aufgeteilt, vorher<br />
aber von Jan van Eyck ausgemalt. – Siehe vorherige <strong>Katalog</strong>nummer.<br />
29,2 : 21,0 cm. 264 Blätter, davon 252 Faksimiletafeln mit 28 Miniaturen; 703 Seiten. Mit Abbildungen. – 1 Beiheft.<br />
97 Sechs Werke über die Stundenbücher des Jean Duc de Berry. 1973–2001. Meist Originalleinenbände,<br />
eine Vorzugsausgabe in rotem Leder. € 250<br />
Sechs reich illustrierte Dokumentationen und Monographien zu den herausragenden Handschriften<br />
des Duc de Berry. – Im Einzelnen: I: Jean Longnon und Raymond Cazellles. Die Très<br />
Riches Heures des Jean Duc de Berry im Musée Condé Chantilly. München, Prestel 1973. Eins von<br />
200 Exemplaren in Leder. – II: Georges Braziller. Die Belles Heures des Jean Duc de Berry in The<br />
Cloisters New York. München, Prestel 1974. – III: Edmond Pognon. Das Stundenbuch des Herzogs<br />
von Berry. Chantilly 1983. – IV: Lillian Schacherl. Luxus des Lebens. Die »Tres Riches Heures« des<br />
Herzogs von Berry. München, Prestel 1997. – V: Eberhard König. Die Très Belles Heures von Jean de<br />
France, Duc de Berry. Ein Meisterwerk an der Schwelle zur Neuzeit. Luzern 1998. – VI: Raymond<br />
Cazelles und Johannes Rathofer. Das Stundenbuch des Duc de Berry »Les Très Riches Heures«. Vorwort<br />
von Umberto Eco. Wiesbaden 2001. Illustrierte Sonderausgabe. – Alle sehr gut erhalten.<br />
51
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 52<br />
98 100<br />
52<br />
98 The Tuti-Nama. Tales of Parrot. Das Papageienbuch. The Cleveland Museum of Art Graz 1976.<br />
Faksimile und Kommentarband. Originallederband mit Vergoldung und -leinenband mit -schutzumschlag.<br />
€ 200<br />
Codices selecti LV. – Ohne Auflagenangabe. – Mit dem Kommentarband von Pramod Chandra. –<br />
Die prachtvolle orientalische Handschrift entstand im 14. Jahrhundert, geschaffen von einem<br />
Zeitgenossen der persischen Dichter Saadi und Hafis. Der titelgebende weise Papagei übernimmt<br />
hier die Rolle der Scheherezade und hält durch immer neue Erzählungen die schöne Frau des<br />
Kaufmanns Said davon ab, ihren auf Reisen befindlichen Gatten zu betrügen.<br />
24,6 : 18,3 cm. 684 Faksimileseiten, u. a. mit 218 Miniaturen; 224 Seiten, 121 Tafeln.<br />
99 Buchmalerei des Orients – Firdausi. Das Buch der Könige. Mit 16 Miniaturen zu dem altpersischen<br />
Epos. Übertragen von Uta von Witzleben. Düsseldorf und Köln, Eugen Diederichs 1961. Originalhalbpergamentband.<br />
€ 100<br />
Eins von 750 Exemplaren. – Auf Bütten. – Tadelloses Exemplar. – Dazu: Muhammeds wunderbare<br />
Reise durch Himmel und Hölle. München 1977. – Das Buch der Könige. Das Schahname des Schah<br />
Tahmasp. München 1976. – The Golden Calm. An English Lady’s Life in Moghul Delhi. Exeter 1980.<br />
– Indische Miniaturen. Die Sammlung Ehrenfeld. Stuttgart 1988. – Von Bagdad bis Isfahan. Buchmalerei<br />
und Schriftkunst des Vorderen Orients aus dem Institut für Orientalistik, St. Petersburg.<br />
Ausstellungskatalog 1995. – Vier Beigaben. – Zusammen zehn Bände, alle tadellos erhalten.<br />
100 Hamza-Nama. Vollständige Wiedergabe der bekannten Blätter der Handschrift aus den Beständen<br />
aller erreichbaren Sammlungen. Zwei Bände. Graz 1974 und 1982. Faksimiletafeln und Beihefte<br />
in zwei Originalleinenmappen. € 300<br />
Codices Selecti, LII/1-2. – Mappe I: Die 61 Blätter aus dem Museum für angewandte Kunst in Wien.<br />
– Mappe II. Die 27 Blätter aus dem Victoria & Albert Museum London. – Bildtitel in den Beiheften<br />
in Deutsch und Englisch. – Die angekündigte abschließende Folge von Tafeln aus verschiedenen<br />
Sammlungen und der ebenfalls angekündigte Kommentarband sind bisher nicht erschienen.<br />
49,0 : 37,5 cm. 88 Faksimiletafeln.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 53<br />
101 Codex Vindobonensis Mexicanus I Graz 1974. Faksimile und Kommentarband. Leporello-Holzdeckelband<br />
und Originalbroschur. In -halblederkassette. € 450<br />
Codices selecti V. – Ohne Auflagenangabe. – »Eine der schönsten und detailreichsten mixtekischen<br />
Handschriften […] Auf 52 Faltseiten werden in farbenfrohen Pictogrammen neben mythologischen<br />
Ereignissen vor allem historische Zusammenhänge geschildert. […] Insgesamt bietet<br />
sich so ein faszinierender Einblick in religiöse Vorstellungen, historische Gegebenheiten und rituelle<br />
Sitten und Bräuche einer der alten Indianerkulturen« (Verlagswerbung). – Dazu: Hans Biedermann.<br />
Altmexikos heilige Bücher. Graz 1971. 120 Seiten. Mit zahlreichen farbigen Tafeln und<br />
Abbildungen. – Zum Verständnis und kunsthistorischen Einordnung des obigen Codex.<br />
22,5 : 28,0 cm. 52 Faltblätter, mit 65 Faksimileseiten. Leporellolänge ca. 135 cm; 21,8 : 27,5 cm. 37 Seiten.<br />
102 Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes. Vollständige Ausgabe nach den Grundtexten<br />
übersetzt und herausgegeben von Vinzenz Hamp, Meinrad Stenzel und Josef Kürzinger.<br />
Mit Reproduktionen aus dem schönsten Exemplar der Gutenberg-Bibel. Augsburg, Pattloch 1991.<br />
Handgebundener Rindslederholzdeckelband mit Blindprägung, Messingbeschlägen und -schließen<br />
sowie Schnittvergoldung. € 450<br />
Nummeriertes Exemplar. – Als Vorlage für die Faksimiletafeln wurde das Exemplar der Gutenberg-<br />
Bibel in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz verwendet, der Einband ist eine Nachbildung<br />
des sogenannten »Fuldaer-Einbandes« in der dortigen Hessischen Landesbibliothek. – Der<br />
eindrucksvolle Band ist weniger ein Faksimile als eine durch die Beispielseiten aus der Gutenberg-Bibel<br />
illustrierte Prachtausgabe.<br />
36,5 : 25,0 cm. 6 Blätter, 1184 Seiten, 2 Blätter, 353 Seiten, 39 Seiten, 6 Blätter. Mit 48 Faksimiletafeln.<br />
103 Albrecht Dürer. Sämtliche Holzschnitte. München, Edition Tomus 1976. Lose Blätter und Beiheft<br />
in Originalleinenkassette. € 75<br />
101<br />
Die großformatige Mappe enthält 225 Blätter mit 354 Holzschnitten, die meisten in der Originalgröße<br />
reproduziert. – Das Beiheft »Albrecht Dürer« von Matthias Mende mit Beiträgen zu Leben<br />
und Werk, einem chronologischen Verzeichnis u. a.<br />
60,0 : 34,5 cm (Kassette).<br />
53
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 54<br />
54<br />
104 Bilderchroniken des Diebold Schilling – Zwei Werke. Luzern 1981 und 1991. Originalleinenbände<br />
mit -schutzumschlägen. € 100<br />
Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling <strong>15</strong>13. Sonderausgabe des Kommentars<br />
zum Faksimile der Handschrift S. 23 fol. der Zentralbibliothek Luzern. Herausgegeben von<br />
Alfred A. Schmidt. – Die Schweiz im Mittelalter in Diebold Schillings Spiezer Bilderchronik. Studienausgabe<br />
zur Faksimile-Edition der Handschrift Mss. hist. helv. I. 16 der Burgerbibliothek Bern.<br />
Herausgegeben von Hans Haeberli und Christoph von Steiger.<br />
30,2 : 25,0 cm. 599 Seiten. – 30,2 : 22,0 cm. 724 Seiten. – Beide mit zahlreichen, teils farbigen Tafeln und Abbildungen.<br />
105 Dietrich Theodor Graminäus. Fürstliche Hochzeit, so der Durchluchtig hochgeborner Furst<br />
und Herr, herr Wilhelm Hertzog zu Gulich Cleve und Berg … Und der Durchleuchtige(n) hochgebornen<br />
Furstinen Frewlin Jacobae gebornen Marggraffinen zu Baden etc. In Ihrer F. G. Statt Düsseldorf<br />
gehalttenn. Anno Dni. <strong>15</strong>85 am 16. Junij. Köln <strong>15</strong>87. Düsseldorf, Hans Marcus 1982.<br />
Faksimile und Kommentarband. Originallederband und -halblederband in -schuber. € 180<br />
Eins von 600 Exemplaren (Gesamtauflage 650). – Der ausführliche und wegen seiner schönen<br />
Kupferstiche mit Ansichten der Stadt Düsseldorf gesuchte Bericht über die Hochzeit des Jülicher<br />
Herzogs erschien <strong>15</strong>87 in Köln. – Mit dem Kommentarband von Else Rümmler.<br />
28,3 : 18,0 cm. 284 Seiten. Mit 37 doppelblattgroßen Abbildungen; 78 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
106 Zimmerische Chronik urkundlich berichtet von Graf Froben Christof von Zimmern † <strong>15</strong>67 und<br />
seinem Schreiber Johannes Müller † 1600. Nach der von Karl Barack besorgten zweiten Ausgabe<br />
neu herausgegeben von Paul Hermann. Meersburg am Bodensee und Leipzig, F. W. Hendel 1932.<br />
Vier Bände. Originalhalbpergamentbände mit farbig geprägter Deckel- und Rückenverzierung.<br />
€ 120<br />
Schöner Neudruck der berühmten Chronik in nummerierte Auflage. – Die Chronik bildet eine<br />
wichtige Quelle zur Adelskultur des 16. Jahrhunderts und zur Kultur des einfachen Volkes. Bemerkenswert<br />
ist ihr erzählender Charakter. – Karl Barack edierte 1869 eine erste gedruckte Ausgabe<br />
nach den existierenden Handschriften, die erweiterte Fassung erschien 1882.<br />
26,0 : 17,2 cm. Zusammen etwa 2500 Seiten.<br />
107 Girgio Maria Rapparini. Le portrait dv vrai merite dans la personne serenissime de Monseignevr<br />
l’electevr palatin. 1709. G 82 Inv.-Nr. 20.781 Universitätsbibliothek Düsseldorf, Kießer<br />
1988. Faksimile und Kommentarband. Gelb-rot gefärbter Originalpergamentband und -leinenband.<br />
€ 200<br />
Eins von <strong>15</strong>00 Exemplaren. – Faksimileausgabe einer wohl 1709 gefertigten barocken Huldigungsschrift<br />
für Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz. Diese ist mit zahlreichen gezeichneten<br />
Medaillen mit Porträts, allegorischen Szenen, Schiffsdarstellungen und Ansichten geschmückt. –<br />
Erschien anlässlich des 700. Jubiläums der Stadterhebung Düsseldorfs. – Tadellos.<br />
32,0 : 20,5 cm. X, 337 Seiten, 3 Blätter (Faksimile); 179 Seiten. Mit Abbildungen.<br />
108 41 Mappen mit Faksimiles von Miniaturen Stuttgart, Müller und Schindler um 1980–1990. 40<br />
Originalmappen mit vergoldeten Titeln. € 400<br />
Der Stuttgarter Verlag Müller und Schindler hat sich mit seinen hervorragenden Faksimileeditionen<br />
über Jahre hinweg den Editionen aus Graz und Luzern ebenbürtig gezeigt. – Jede Mappe mit<br />
erläuterndem Text und jeweils einer faksimilierten Miniatur in Originalgröße, meist mit Handvergoldung.<br />
– Darunter: Stundenbuch der Amadée de Saluces; Psalter Heinrich des Löwen, Da Costa<br />
Gebetbuch, Pariser Psalter, Stundenbuch des Lorenzo de Medici, Evangeliar Otto III., Ingeborg<br />
Psalter, Lochner Gebetbuch u. v. m. – Die meisten der aufwändigen Faksimiledrucke wurden im<br />
Atelier Richard Mayer, Stuttgart, handvergoldet. – Dazu: 16 Dokumentationsmappen des Faksimile-Verlages<br />
Luzern mit Beispielfaksimiletafeln. – Einige Beigaben.<br />
40,0 : 28,2 cm (Mappenformat, 3 abweichend).<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 55<br />
108<br />
109 Konvolut von <strong>15</strong> Werken und Kommentarbänden zu verschiedenen Faksimileausgaben.<br />
Graz, Luzern, Zürich u. a. 1972–1996. Originaleinbände. € <strong>15</strong>0<br />
Darunter Werke zu »Das liebentbrannte Herz«, zum Perikopenbuch Heinrichs II., zur Manesse-Liederhandschrift,<br />
zum Lektionar des Desiderus von Montecassino, zu Boccaccios Decameron-Handschrift<br />
in der Biblioteca Apostolica Vaticana und zu den Evangeliaren in Vorau, Quedlinburg, im<br />
Aachener Domschatz und in Groß-Sankt-Martin in Köln. – Unter den Verfassern: Eberhard König,<br />
Ernst Günter Grimme, Hinrich Sieveking und Dagmar Thoss. – Alle tadellos erhalten.<br />
110 Leuchtendes Mittelalter. Teile I –VI (alles Erschienene). Rotthalmünster und Ramsen, Antiquariat<br />
Heribert Tenschert 1989–1994. Mit zahlreichen Farbtafeln. Ein illustrierter Originalpappband, fünf<br />
Originalleinenbände mit illustrierten -schutzumschägen. € 300<br />
Vollständige Folge der legendären Handschriftenkataloge, verfasst von Eberhard König und Heribert<br />
Tenschert. – Die weit über das übliche Maß eines Antiquariatskataloges hinausgehenden<br />
Bände verzeichnen mehr als 250 Codices, jeder mit zahlreichen farbigen Abbildungstafeln in Originalgröße<br />
und ausführlichen wissenschaftlichen Anmerkungen beschrieben. – »Wären wir allein<br />
kommerziellen Zwecken verpflichtet, dann hätten […] knappe Beschreibungen und ein oder<br />
zwei Abbildungen genügt. Jedoch faszinierte der Gedanke, daß an uns eine Art imaginäre Handschriftenbibliothek<br />
vorbeizog« (Vorwort zu Band VI). – Die Reihe bildet die <strong>Katalog</strong>e 21, 25, 27, 29,<br />
30 und 31 des Antiquariats Tenschert. 1996 erschien als <strong>Katalog</strong> 36: »Fazit. Die noch verfügbaren<br />
Manuskripte« (hier nicht vorliegend). – Tadellos erhalten.<br />
29,5 : 24,0 cm. Jeweils etwa 600 Seiten. Mit zahlreichen Farbtafeln.<br />
111 Anton von Euw und Joachim M. Plotzek. Die Handschriften der Sammlung Ludwig. Herausgegeben<br />
vom Schnütgen-Museum der Stadt Köln. Köln 1979–1985. Vier Bände. Mit zahlreichen,<br />
teils farbigen und montierten Tafeln. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen. € <strong>15</strong>0<br />
Akribische wissenschaftliche Bestandsaufnahme der 144 Stücke umfassenden Sammlung des<br />
Aachener Sammlers. Der <strong>Katalog</strong> wurde in Zusammenarbeit mit Anton von Euw vom damaligen<br />
Museumsdirektor Plotzek erstellt und diente wohl 1983 als »Angebotsliste« (Der Spiegel 11/1983)<br />
für den spektakulären Ankauf der Sammlung durch das Paul Getty Museum im kalifornischen<br />
Malibu. – Mit dem Gesamtregister in Band IV. – Tadellos erhalten.<br />
34,2 : 24,8 cm. Zusammen etwa 1300 Seiten und 660 Tafeln.<br />
55
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:39 Seite 56<br />
112 Glanzlichter der Buchkunst. Bände 1–11 der Reihe. Graz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt<br />
1991–2002. Mit jeweils hunderten farbigen Faksimileblättern. Originalleinenbände mit -<br />
schutzumschlägen. € 250<br />
Mit der »imaginären Miniatur-Bibliothek im doppelten Sinne« beabsichtigte der durch seine hervorragenden<br />
Faksimile-Ausgaben bekannte Verlag, »nun auch einem breiten Interessentenkreis<br />
die großen Handschriften unserer Vergangenheit vollständig, wenn auch verkleinert, zugänglich<br />
zu machen«. – Jeder Band enthält nach dem Faksimileteil einen ausführlichen Kommentar. – Im<br />
Einzelnen liegen vor: Band 1: Das Goslarer Evangeliar. – 2: Bible moralisée. Codex Vindobonensis<br />
2554 ÖNB. – 3: Das Stundenbuch der Maria von Burgund. Codex Vindobonensis 1857 ÖNB. – 4: Das<br />
Jagdbuch des Mittelalters. Ms. fr. 616 Paris. – 5: Das Reichenauer Evangelistar. Codex 78 A 2, Kupferstichkabinett<br />
Berlin. – 6: Medicina antiqua. Codex Vindobonensis 93 ÖNB. – 7: Speculum humanae<br />
salvationis. Codex Cremifanensis 243. – 8, I/II: Der Wiener Dioskurides. Codex medicus graecus I<br />
ÖNB. – 9: Das Falkenbuch Friedrichs II. Cod. Pal. Lat. 1071 Biblotheca Apostolica Vaticana. – 10: Die<br />
Trierer Apokalypse. Codex 31 Trier. – 11: Die Goldene Bulle. Codex Vindobonensis 338 ÖNB. – Alle<br />
tadellos erhalten.<br />
20,0 : 13,8 cm (einer 20,0 : 16,0 cm).<br />
113 Die großen Handschriften der Welt. Zwölf Bände der Reihe (wohl alles Erschienene). München,<br />
Prestel 1976–1980. Mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen. Illustrierte Originalbroschuren.<br />
€ 100<br />
Jeder Band zeigt Einzelblätter aus exemplarischen Handschriften der jeweiligen Epoche. – Im Einzelnen<br />
liegen vor: Spätantike und frühchristliche Buchmalerei [B]. – B. der Britischen Inseln. –<br />
Frühe spanische B. – Karolingische B. – B. am Hofe Frankreichs 1310–1380. – B. aus der Zeit des<br />
Jean de Berry. – Italienische B. der Renaissance. – Initialen aus großen Handschriften. – Indische B.<br />
unter der Großmoguln. – Persische B. – B. in hebräischen Handschriften. – Englische B. der Gotik<br />
1200–<strong>15</strong>00. – Unter den Herausgebern und Autoren: Kurt Weitzmann, J. J. G. Alexander, Stuart Cary<br />
Welch. – Sehr gut erhalten.<br />
27,8 : 20,2 cm. Jeweils etwa 120 Seiten und etwa 48 Farbtafeln.<br />
114 Buchmalerei – Otto Mazal. Buchkunst der Gotik. – Buchkunst der Romanik. Graz, Akademische<br />
Druck- und Verlagsanstalt 1975 und 1978. Mit zahlreichen, teils farbigen Tafeln und Abbildungen.<br />
Originalleinenbände mit -schutzumschlägen. € 100<br />
Buchkunst im Wandel der Zeiten, Band 1 und 2. – Der Verfasser war Direktor der Handschriftensammlung<br />
der Österreichischen Nationalbibliothek. – Dazu: Buchkunst des Mittelalters. Zimelien<br />
der hessischen Landesbibliothek. Ausgewählt und beschrieben von Erich Zimmermann und Kurt<br />
Hans Staub. Wiesbaden 1980. – Ingo F. Walther und Norbert Wolf. Codices illustres. Die schönsten<br />
illuminierten Handschriften der Welt. 400 bis 1600. Köln 2001. – Eine Beigabe. – Zusammen fünf<br />
Bände, tadellos erhalten.<br />
56 76 90<br />
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96 108<br />
1<strong>15</strong> Buchmalerei Europas – Sechs Werke. Stuttgart und Zürich, Belser 1991–1999. Mit zahlreichen,<br />
meist farbigen Tafeln und Abbildungen. Originaleinbände. € <strong>15</strong>0<br />
Henry Mayr-Harting. Ottonische Buchmalerei. 1991. – Eberhard König. Die Liebe im Zeichen der<br />
Rose. Die Handschriften des Rosenromans in der Vatikanischen Bibliothek. 1992. – Claudia List<br />
und Wilhelm Blum. Buchkunst des Mittelalters. 1994. – Kostbarkeiten der Buchkunst. Illuminationen<br />
klassischer Werke von Archimedes bis Vergil. Hrsg. von Giovanni Morello. 1997. – Eberhard<br />
König und Gabriele Bartz. Das Stundenbuch. Perlen der Buchkunst. 1998. – Christoph Wetzel.<br />
Prachthandschriften. 1999. – Dazu: Drei weitere Werke über Buchmalerei (Mittelalter, Regensburg,<br />
Westeuropa des 8. bis 16. Jahrhunderts). – Drei Beigaben. – Zusammen zwölf Bände, alle tadellos<br />
erhalten.<br />
116 UNESCO-Sammlung der Weltkunst. 23 Bände der Reihe. Greenwich und Mailand, New York Graphic<br />
Society 1954–1964. Originalhalbleinenbände mit -schutzumschlägen. € 250<br />
Vollständige Folge, alle Bände in deutscher Ausgabe. – »Den ungenügend bekannten Meisterwerken<br />
gewidmet« –eine UNESCO-Mission hatte die einzelnen Länder besucht und das Material<br />
zusammengestellt. Die Sammlung wurde herausgegeben von Peter Bellew und Anton Schulz. –<br />
Jeder Band enthält einen einleitenden Text und 32 Farbtafeln. – Im Einzelnen liegen vor: Indien.<br />
Ajanta-Felsentempel. – Aegypten. Bilder aus Gräbern und Tempeln. – Australien. Eingeborenen<br />
Malereien. – Jugoslawien. Mittelalterliche Fresken. – Norwegen. Stabkirchen. – Iran. Persische<br />
Miniaturen - Kaiserliche Bibliothek. – Spanien. Romanische Malereien. – Ceylon. Tempelbilder und<br />
Felsmalereien. – UdSSR. Ikonen. – Mexiko. Präkolumbianische Malereien. – Japan. Frühe buddhistische<br />
Malereien. – Tschechoslowakei. Buchmalerei. – Griechenland. Byzantinische Mosaiken. – Israel.<br />
Frühe Mosaiken. – Aethopien. Buchmalereien. – Türkei. Frühe Miniaturen. – Bulgarien.<br />
Mittelalterliche Fresken. – Tunis. Alte Mosaiken. – Rumänien. Bemalte Kirchen in der Moldau. –<br />
Zypern. Byzantinische Mosaiken und Fresken. – Polen. Malereien des <strong>15</strong>. Jahrhunderts. – Österreich.<br />
Mittelalterliche Wandmalerei. – Masaccio. Fresken in Florenz. – Gut erhalten.<br />
48,0 : 34,0 cm.<br />
57
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58<br />
117 118<br />
117 Diogenes Laertius. De vita, & moribus philosophorum libri decem, nuper ad uetusti Græci<br />
codicis fidem accuratissime castigati […] cum indice in omnes libros utilissimo. Basel, Valentin<br />
Curio <strong>15</strong>24. Pappband des 18. Jahrhunderts. € 1.000<br />
Erster Druck einer lateinischen Übersetzung im deutschen Sprachraum. – Die Geschichte der griechischen<br />
Philosophie entstand im dritten Jahrhundert nach Christus. Die vorliegende Übersetzung<br />
von Ambrogio Traversari (1386-1439) wurde bereits in fünf Inkunabelausgaben gedruckt. –<br />
Vorliegender Druck mit griechischen Einschüben. – »Ex Bibliotheca Afrana« mit deren Stempel<br />
auf dem Titelblatt. – Innen schönes Exemplar, meist auf festem Papier gedruckt und nahezu fleckenfrei.<br />
21,0 : 16,5 cm (Kleinquart). 10 Blätter, 391 Seiten. Mit Holzschnittdruckermarke und zahlreichen figürlichen Holzschnitt-<br />
Initialen. – Einband berieben und fleckig, am Rücken unten mit Fehlstelle. – Lagen d und e vertauscht. – Stellenweise alte<br />
Anmerkungen und Anstreichungen. – Anfangs leichter Wasserrand.<br />
VD 16 D 1837. – Adams D 486. – IA <strong>15</strong>3.801<br />
118 Wilhelm Hanneton. Gerichtlicher Proceß Aller vornembsten Puncten vnd Artickel zu dem<br />
Gerichtlichen brauch fast dienlich vnnd nötig zuwissen. […] durch Herrn Justin Göbler […] inn<br />
Teutsche Spraach verwandelt. Zusampt angehencktem Teutschen Proceß, weltliches vnnd bürgerliches<br />
Rechtens […] Auch mit einem sonderlichen Formulare Zeugen zuuerhören […] Durch<br />
Friderich Stumpharten beschrieben. Frankfurt am Main, Christian Egenolfs Erben <strong>15</strong>69. Kalblederholzdeckelband<br />
der Zeit mit Platten- und Rollenstempeln. € 300<br />
Seit <strong>15</strong>55 erschien das für die bürgerliche Rechtssprechung wichtige Werk des französischen<br />
Juristen Guillaume Haneton in mehreren deutschsprachigen Ausgaben, die vorliegende enthält<br />
erstmals den umfangreichen »Teutschen Proceß« von Friedrich Stumphart.<br />
16,3 : 10,3 cm (Oktav). 329 nummerierte (paginiert 321), 6 Blätter. – Deckelbezüge mit kleinen Fehlstellen, Rücken beschädigt,<br />
Schließen fehlen. – Es fehlen das vordere Vorsatzblatt und das letzte, wohl leere Blatt. – Titel und letzte Seite mit<br />
Monogrammstempel »SZB«.<br />
VD 16 H 521<br />
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119 Hüpsch argument red Fragen Vnd antwurt Dreyer personen Nemlichen ains Curtisanen aines<br />
Edelmans vn(d) aines Burgers. Nit allain kürtzweylig Sunder vast nutzlich zu lesen vnd zu heren<br />
Alles D. M. L. leer betreffent. [Straßburg, Renatus Beck <strong>15</strong>22]. Neuer Pergamentband. € 3.000<br />
Einer von mindestens vier Drucken im Jahre <strong>15</strong>22, wobei die Reihenfolge nicht bestimmbar<br />
scheint. – Mit der großen Holzschnitt-Bordüre mit dem Druckersignet von Renatur Beck (Nagler I,<br />
2017). – Renatus Beck, der in Straßburg bis zu seinem Tode Anfang <strong>15</strong>22 im »Haus am Tiergarten«<br />
druckte, verwendete den von Hans Baldung Grien gezeichneten Titelholzschnitt (Schild RB, gehalten<br />
vom wilden Mann mit der von Vögeln bedrängten Eule; siehe Grimm, Buchdruckersignete,<br />
Seite 90/91). Bei dem »Hüpsch argument« handelt es sich möglicherweise um den bei Reske 878<br />
erwähnten Druck seines Sohnes, erschienen vor der Übernahme der Druckerei durch Wolfgang<br />
Prüß. – VD 16 H 1675/76 nennt für diese Ausgabe den Augsburger Drucker Melchior Ramminger<br />
(wie auch für VD 16 L 6559, einen Luther-Sermon, der in der Wormser Luther-Bibliothek unter Nr.<br />
149 verzeichnet ist und denselben Titelholzschnitt trägt). Melchior Ramminger bezeichnet Benzing<br />
als »den Nachdrucker des Reformations-Schrifttums«. – Exlibris Liechtensteinhaus. – Von<br />
größter Seltenheit, keiner der vier Drucke im Jahrbuch der Auktionspreise.<br />
20,2 : <strong>15</strong>,0 cm (Kleinquart). 22 Blätter. Mit Holzschnitttitelbordüre. – Pergamentbezug angeplatzt. – Titelblatt etwas<br />
gebräunt.<br />
Kuczynski 120. – Freytag-Hohenemser 3922. – Panzer II, <strong>15</strong>88. – Goedeke II, 267, 8. – Vgl. VD16 H 5675-78 (Augsburg 22 Bll.,<br />
Coburg 20 Bll., Wien 24 Bll.; Straßburg nicht verzeichnet).<br />
120 Martin Luther. Postilla domestica hoc est: Simplex et pia evangeliorvm, qvae dominicis diebvs<br />
et in praecipvis festis legi solent, explicatio. […] Nunc primium ex Germanico versa, per Michaelem<br />
Rotingivm. – Simplex et pia evangeliorvm, qvae in præcipvis festis legi solent. Frankfurt/Oder,<br />
Johannes Eichorn bzw. Wittenberg, Hans Lufft <strong>15</strong>53. Holzdeckelband der Zeit mit Eckbeschlägen<br />
und Leinenbezugsresten. € 600<br />
Frühe lateinische Ausgabe von Luthers »Hauspostille«, <strong>15</strong>45 von dem Melanchton-Schüler Martin<br />
Roting ediert und mit der vorliegenden Ausgabe erstmals als »Postilla domestica« bezeichnet.<br />
32,0 : 21,0 cm (Kleinfolio). 6 unnummerierte Blätter, 241, 1 leeres Blatt; 99 Blätter. Mit zahlreichen figürlichen Holzschnittinitialen.<br />
– Leinenbezug stark verschlissen, Rückenbezug fehlt. – Die ersten 6 Blätter lose. Wurmlöcher. Vereinzelte An -<br />
merkungen und Korrekturen von alter Hand, 2 kleine Eckabrisse. – Innendeckel mit großem aquarellierten Adelswappen.<br />
VD 16 L 4890 und 4891<br />
119 120<br />
59
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60<br />
121 Ludovicus Rabus. Historien der Heyligen Außerwoelten Gottes Zeügen, Bekennern vnd<br />
Martyrern so zum theil in angehender Ersten Kirchen Altes und Neuwes Testaments gewesen<br />
[…] Der Ander Theyl. Straßburg, Samuel Emmel <strong>15</strong>54. Dunkelbrauner Maroquinband um 1900 mit<br />
Innenkantenvergoldung (signiert: Hans Asper). € 750<br />
Erste Ausgabe des zweiten Teils der Ketzerhistorien des Straßburger Theologen Ludwig Rabus<br />
(<strong>15</strong>24–<strong>15</strong>92). – Insgesamt erschienen acht Bände (<strong>15</strong>52–<strong>15</strong>58). Der vorliegende behandelt unter<br />
anderem Jan Huss, Peter Fliesteden sowie die Apostel Thomas, Markus und Lukas. – Die Holzschnitte<br />
mit Porträts und Szenen von Leben und Sterben der Märtyrer. – Sehr gut erhaltenes<br />
Exemplar in einem Einband des Genfer Buchbindermeisters Hans Asper (1855–1911) mit reicher<br />
Innenkantenvergoldung. – Exlibris Champel »Mente Librera«<br />
19,0 : <strong>15</strong>,0 cm (Kleinquart). 8 unnummerierte, 305 römisch nummerierte, 3 unnummerierte Blätter. Mit einigen Textholzschnitten.<br />
– Vorderdeckel lichtrandig, Vordergelenk etwas brüchig.<br />
VD 16 R 32<br />
122 Biblia ad vetvstissima exemplaria nunc cens castigata. His accesservnt schemata tabernacvli<br />
mosaici, templi Salomonis, omniumque, praecipuarum historiarum, summa arte & fide expressa.<br />
Frankfurt, Georg Rab, Sigismund Feyerabend und Wigand Hans Erben <strong>15</strong>66. Mit 126 Holzschnitten,<br />
meist von Jost Amman nach Johann Bocksberger. Kalblederband des 17. Jahrhunderts mit<br />
Pergamentrückenschild und Rückenvergoldung. € 2.000<br />
Editionsgeschichtlich außerordentlich wichtige Bibelausgabe, die katholischen Text mit teils eindeutig<br />
lutherisch geprägten Illustrationen vereint. – Der Text mit den Anmerkungen des flämischen<br />
Dominikaners Johannes Hentenius (1499–<strong>15</strong>66) wurde erstmals <strong>15</strong>47 in Leuven gedruckt.<br />
– Sigismund Feyerabend, der Frankfurter Drucker hatte bereits <strong>15</strong>60 mit der von Virgil/Solis illustrierten<br />
Luther-Bibel »eine neue Epoche der Bibelillustration« eingeleitet. Selbst Maler, Form- und<br />
Schriftenschneider, gewann er bedeutende Künstler für die durchgehende Bebilderung der Bibel.<br />
<strong>15</strong>64 druckte er erstmals die Lutherbibel mit Holzschnitten von Jost Amman, die dieser nach<br />
Zeichnungen von Johann Bocksberger gefertigt hatte. Von den 126 hier enthaltenen Holzschnitten<br />
sind zwei oder drei aus der Virgil/Solis-Folge übernommen und zwar zum Neuen Testament.<br />
Da die Amman/Bocksberger-Holzschnitte zur Luther-Bibel entstanden, tragen einige Motive antikatholische<br />
Züge. In der vorliegenden Ausgabe verwendete Feyerabend deshalb teils geänderte<br />
Fassungen (Der Drache, der die Zeugen tötet, trägt nun nicht mehr die Papstkrone –Offenbarung<br />
11) oder ließ Holzschnitte weg (Der gute Hirte, dessen Stall von katholischen Mönchen bestürmt<br />
wird –Johannes 10). Ein Holzschnitt zu Offenbarung 13 zeigte einen Katholik und einen Muselman<br />
vor dem Tier aus dem Meer kniend. Hier hatte die Selbstzensur des Verlegers offensichtlich<br />
versagt, der Kopf mit Bischofshut wurde von einem früheren Besitzer mit Tinte übermalt.<br />
»Es ist ein echtes Suchen nach konkreter Vorstellung der heiligen Geschichte, die turmhoch über<br />
dem hohlen Pathos der späteren Bibelillustration steht. Die von Jost Ammans Künstlerhand selber<br />
geschnittenen Bilder […] gehören zu den besten Bibelillustrationen, die uns der alte Protestantismus<br />
hinterlassen hat« (Ph. Schmidt).<br />
32,0 : 20,5 cm (Kleinfolio). 8, 602 nummerierte, 63 Blätter. Mit 1 Holzschnitt-Titelvignette, 126 Textholzschnitten (davon 3<br />
blattgroße, 2 Holzschnitte je einmal wiederholt) von Jost Amman sowie 1 Holzschnitt-Druckermarke. – Titelblatt beschädigt<br />
(mit Textverlust) und aufgezogen, etwa 40 Blätter mit restaurierten unteren Ecken. – Durchgehend etwas fleckig und<br />
wasserrandig. – Vorsatzblatt mit altem, ausführlichen Besitzvermerk.<br />
VD 16 B 2635. – Becker, Seite 10f., I e. – Vgl. Schmidt, Illustrationen zur Lutherbibel S. 245ff., Nr. 20<br />
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62<br />
123 Osiander-Bibel – [Quinque Libri Moysis. Iuxta veterem sev vulgatam translationem ad hebraeam<br />
veritatem emendatiI et breui ac perspicua Explicatione … Tübingen, Georg Gruppenbach um<br />
<strong>15</strong>80]. Pergament-Holzdeckelband der Zeit mit Rollenstempel und Initialen »P.P.V« und Jahreszahl<br />
<strong>15</strong>85. – Dedikationsexemplar. € 1.000<br />
Früher Druck des ersten Teils des lateinischen Bibelkommentars, der <strong>15</strong>73, <strong>15</strong>78 und <strong>15</strong>85 mit<br />
identischer Kollation in Tübingen gedruckt wurde. – Lucas Osiander der Ältere (<strong>15</strong>34–1604) war<br />
evangelischer Theologe und württembergischer Hofprediger. Er nahm an verschiedenen Religionsgesprächen<br />
teil, unter anderem mit Theodor Beza an denen in Mömpelgard <strong>15</strong>86. – Vorliegende<br />
Ausgabe wurde nach der eigenhändigen Notiz des Weimarer Stadtpredigers Pedro Poppen<br />
diesem von Friedrich Wilhelm I., Herzog von Sachsen (<strong>15</strong>62–1608) zum Geschenk gemacht.<br />
Innendeckel mit entsprechenden Besitz- und Dedikationsvermerken sowie einem großen aquarellierten<br />
Wappen des Herzogs. – Frühdrucke der Osiander-Kommentare sind ohnehin schon sehr<br />
selten; das vorliegende Exemplar durch die Dedikation aus fürstlicher Hand von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
24,0 : 17,0 cm (Kleinquart). 7 (statt 8) Blätter, 1063 Seiten, 3 Blätter (Index) 1 leeres Blatt. – Einband stärker berieben und am<br />
Rücken verschmutzt, Schließen fehlen. – Fehlt das Titelblatt und die Hälfte von Blatt 2. – Teils etwas fleckig, zahlreiche<br />
Anmerkungen und Anstreichungen, wohl von dem oben genannten Besitzer.<br />
VD 16 B 2635, 2645 oder 2664<br />
124 Theodor Beza. Gründlicher Gegenbericht Auff die zu Tübingen außgangene Schrifften des<br />
Mümpelgartischen Gesprächs halben, welches im <strong>15</strong>86. Jahr zwischen […] Jacobo Andreae<br />
[…] und D. Theodoro Beza […] gehalten worden. Auß dem Latein in rechtschaffen Teutsch […]<br />
gebracht. Basel, Conrad Waldkirch <strong>15</strong>88. – Angebunden: Warhafftige erklerung Des hohen<br />
Trostreichen Artickels von der Person, Ampt vnd Maiestet vnsers lieben Herrn und Heylandes<br />
[…] Zu nothwendiger widerlegung der vngegründeten Lehr von der empfangenen Allmacht, Allwissenheit<br />
und Allenthalbengegenwertigkeit der angenommenen menschlichen Natur. Mit<br />
angehengter kurtzer Antwort auf D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter etc. Zerbst,<br />
Bonaventur Schmidt <strong>15</strong>86. – Pergamentband der Zeit. € 600<br />
I: Frühe Ausgabe des ausführlichen Berichts über das Mömpelgarder Religionsgespräch, welches<br />
unter Vorsitz des Herzogs von Württemberg und Graf von Mömpelgard abgehalten wurde. Auch<br />
dieser letzte Einigungsversuch der beiden Parteien im Reformationsstreit konnte die gegenreformatorische<br />
Koalition der Lothringer und Guisen nicht davon abhalten, die Grafschaft im Winter<br />
<strong>15</strong>87 militärisch zu erobern. – Die erste deutsche Ausgabe erschien <strong>15</strong>87 in Tübingen. – II: Erste<br />
Ausgabe. – Wichtiger Text zur sogenannten zweiten Reformation im anhaltinischen Zerbst, maßgeblich<br />
bestimmt durch den seit <strong>15</strong>30 regierenden Georg III., Fürst von Anhalt-Dessau.<br />
19,5 : <strong>15</strong>,3 cm (Kleinquart). 22 Blätter, 296 Seiten, 6 Blätter; 12 Blätter, 408 Seiten, 8 Blätter; 1 Blatt, 605 Seiten. – Einband fleckig<br />
und verzogen. – Wasserrandig und vereinzelt stärker fleckig, erstes und letztes Blatt mit Läsuren. – Einige Wurmgänge.<br />
– 1 Lage verheftet.<br />
VD 16 B 2505. – VD 16 W 252 und K 2607<br />
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123<br />
125 126<br />
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64<br />
125 Judaica – Flavius Josephus. Historien und Bücher. XX. Von alten Jüdischen Geschichten. VII.<br />
Vom Jüdischen Krieg, der Statt Jerusalem vnd deß gantzen Lands zerstörung. II. Von der Juden<br />
alten Herkommen wider Apionem Grammaticum. I. Von Meisterschafft der Vernunfft vnd der<br />
Macchabeer Marter, auch von Josephi Leben. Alles aus dem Griechischen Exemplar […] von<br />
newem verteutscht […] vnd schönen Figuren, deßgleichen vorhin im Truck nie außgangen, gezieret.<br />
– Angebunden: Hegesippus. V. Bücher: Vom Jüdischen Krieg, vnd endlicher Zerstöhrung<br />
der herrlichen vnd gewaltigen Statt Jerusalem. Jetzt neulich auß dem Latein […] verteutscht […]<br />
Sampt einem nützlichen Register vnd schönen Figuren. – Straßburg, Caspar Dietzel und Christophs<br />
von der Heyden Erben 1630. Lederband der Zeit, Rücken alt restauriert. € 600<br />
Der jüdische Historiker Flavius Josephus wirkte im 1. Jahrhundert und verfasste seine Werke in<br />
Altgriechisch und seiner Muttersprache Aramäisch. Während der Belagerung Jerusalem im Jahre<br />
67 geriet er in römische Gefangenschaft, wechselte die Seiten und wurde Berater der römischen<br />
Truppen. Er versuchte erfolglos durch Verhandlungen die Zerstörung von Stadt und Tempel zu<br />
verhindern. Mit Kaiser Titus kehrte er später nach Rom zurück. – Die Übersetzungen der beiden<br />
wichtigen Texte zur jüdischen Geschichte stammen von Conrad Lautenbach. Die zahlreichen<br />
Holzschnitte dieser Ausgabe wurden von Tobias Stimmer gezeichnet und »gehören zu den<br />
schönsten Erzeugnissen der deutschen Formschneidekunst aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts«<br />
(Andresen). – Der Druck erfolgte offensichtlich auf relativ einfachem Papier, die meisten<br />
im Handel angebotenen Exemplare sind – wie auch hier – gebräunt und fleckig. Im Ganzen<br />
aber doch gut erhaltenes, vollständiges Exemplar.<br />
32,0 : 20,0 cm (Kleinfolio). 5 Blätter, 960 Seiten, 18 Blätter. Mit gestochenem Titel von Matthias Merian und großer Holzschnittdruckermarke.<br />
– 6 Blätter, 214 Seiten, 5 Blätter. – Zusammen mit hunderten großen Textholzschnitten. – Rücken fleckig,<br />
Schließen fehlen. – Vorsätze erneuert. Kupfertitel ausgeschnitten und aufgezogen. Durchgehend gebräunt und<br />
fleckig, im Falz etwas knapp eingebunden, einige Blätter dort leicht verklebt, 1 Blatt mit Einriss.<br />
VD 17 23:300320T & 23:300325F. – Graesse III. 481 f.<br />
126 Judaica – Sammelband mit drei kabbalistischen Werken des 17. Jahrhunderts: Thomas<br />
Bang. – Apocalypsa polyglotta. – Lipmann-Mühlmann. Kopenhagen, Leiden und Nürnberg 1657,<br />
1627 und 1644. Pergamentband der Teit mit handgeschriebenem Rückentitel. € 1.000<br />
I: Thomas Bang. et haq-qedem (hebräisch) Caelum orientis et prisci mundi triade. Kopenhagen,<br />
Morsing 1657. 5 Blätter, 224 Seiten. Mit gestochenem Titel und einigen Textholzschnitten. Titel in<br />
Rot und Schwarz. – Brüning II, 1912a, Ferguson I, 69: »It does not treat of chemistry, but of the origin<br />
and early use of written Charakters and their significance. In so far it refers to the caballa and<br />
it be may of use in eludidating some of the alchemical ideas«.<br />
II: Gelayana de Yuhanan Kadisha (hebr), id est Apocalypis Sancti Johannis, ex Manuscripto exemplari<br />
e Bibliotheca Clariss. Viri Josephi Scaligeri deprompto edita […] opera & studio Ludovici de<br />
Dieu. Leiden, Elzevier 1627. 9 Blätter, 211 Seiten. Mit Holzschnitttitel. – Willem 272. – Erste polyglotte<br />
Ausgabe der Apokalypse mit Schrift in Syrisch und Hebräisch sowie griechischem und lateinischem<br />
Kommentartext. Herausgeber ist L. de Dieu, ein Schüler von Thomas Erpinus, der das<br />
Manuscript in der Leydener Universität im Bestand von J. Scalinger gefunden hatte.<br />
III: Yom Tov Lipmann-Mühlmann. Liber Nizachon Rabbi Lipmanni consriptus, anno a christo nato<br />
Theodorico Hackspan, Vimariensi lingua sanctae prof. Altdorfino […] Nürnberg, Wolfgang Endter<br />
1644. 7 Blätter, 512 Seiten, 13 Blätter. Mit gestochenem Titel. – VD 17 29:270299x. – Vgl Fürst I, 403.<br />
– Erste Ausgabe des »Sefer nizzachon« dem Hauptwerk des großen Kabbalisten Yom Tov Lipmann<br />
von Mülhausen zu Fragen und Problemen der hebräischen Philologie und Textexegese.<br />
19,4 : <strong>15</strong>,3 cm (Oktav). – Teile II und III in hebräischer Leserichtung. – Vorsatzblatt mit alter Anmerkung.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:40 Seite 65<br />
127 Jan und Kaspar Luiken. Spiegel van het Menselyk Bedryf, Vertoonende Honderd verscheiden<br />
Ambachten, Konstig afgebeeld, En met Godlyke Spreuken en Stichtelyke Verzen verrykt. Amsterdam,<br />
Kornelis van der Sys 1718. Halbpergamentband der Zeit. € 1.200<br />
Frühe Ausgabe des 1694 erstmals erschienenen Werkes mit 100 Berufsdarstellungen, die überwiegend<br />
Handwerker bei der Arbeit zeigen: Bäcker, Zimmermann, Schuster, Optiker, Gerber,<br />
Schmied, Glasbläser, Buchbinder, Maler, Küfer, außerdem Advokat, Arzt, Lehrer, Musikant, Jäger,<br />
Bauer, Krieger, Herrscher u. v. a. – Jedes der 100 Kupfer mit sechszeiligem Sinnspruch unter der<br />
Abbildung und Bibelzitaten auf der gegenüberliegenden Seite. – Die Kupfer stammen von Jan<br />
Luiken und seinem Sohn Kaspar. – Jan Luiken (1649-1712) war » […] der fruchtbarste und zu -<br />
gleich einer der vielseitigsten Radierer der holl. Schule u. neben Romeyn de Hooghe u. Ger. de Lairesse<br />
der wichtigste Vertreter des holl. Kupferstichs in der Zeit nach Rembrandt« (Thieme/ Becker<br />
XXIII, 489). – Die Kupfer in kräftigen, klaren Abdrucken. – Unbeschnittenes und sehr schönes Exemplar.<br />
20,0 : 13,0 cm (Oktav). 4 Blätter, 208 Seiten, 2 Blätter. Mit gestochenem Frontispiz und 100 großen Textkupfern. – Leicht<br />
berieben. – Vereinzelt kleine Fleckchen. – 1 Kupfer am Plattenrand durchgebrochen.<br />
Praz 100 Anmerkung. – Landwehr, Dutch Emblem Books 140 g. – Vgl. Hollstein XI, 131, 244<br />
128 Tito Lucretius Caro. Della natura delle cose libri sei. Tradotti dal Latino in Italiano da Allesandro<br />
Marchetti. Dati nuovamente in luce da Francesco Gerbault interpetre di S. M. Cma per le lingue Italiana<br />
e Spagnola. Amsterdam [d. i. Paris] 1754. Zwei Bände. Mit Kupferstichen von Charles Eisen.<br />
Rote, langnarbige Maroquibände der Zeit mit Vergoldung. € 3.000<br />
Erste italienische Ausgabe mit diesen Illustrationen, nach Schweiger » »Hochgepriesene Übersetzung«.<br />
– Auch Hans Fürstenberg äußert sich überschwenglich: »In voller Reife lernen wir Eisen, mit<br />
Cochin zusammen, im Lucrez von 1754 kennen«. – Exemplare in »maroquin rouge« in derartig<br />
guter Erhaltung sind selten zu finden. – Sehr schönes Exemplar der wichtigen Ausgabe, einer der<br />
schönst illustrierten Lucretius-Ausgaben des 18. Jahrhunderts.<br />
Sander 1247. – Cohen-Ricci 665. – Lewine 329. – Fürstenberg 91. – Salomons (Eisen) 132 f. – Schweiger II, 581<br />
127 128<br />
65
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66<br />
129 130<br />
129 Joseph Furttenbach. Halinitro-pyrobolia. Beschreibung Einer newen Büchsenmeisterey nemlichen:<br />
Gründlicher Bericht, wie der Salpeter, Schwefel, Kohlen vnnd das Pulfer zu præpariren […]<br />
Das Fewrwerck zur Kurtzweil vnd Ernst zu laboriren. Dann, wie der Pöler, das grobe Geschütz vnd<br />
der Petardo zu gobernirn […] Alles auß eygener Experientza […] mit. 44. Kupfferstucken delinirt<br />
vnd für Augen gestellt. Ulm, Jonas Saur 1627. Schwarzer moderner Halblederband. € 600<br />
Erste Ausgabe des berühmten Artillerie-Handbuchs, das sich neben der kriegerischen Anwendung<br />
auch dem zivilen Feuerwerk widmete und besonders wegen seiner instruktiven Kupfer<br />
geschätzt wird. – Joseph Furttenbach (<strong>15</strong>91–1667) wurde nach seiner Rückkehr aus Norditalien,<br />
wo er als Kaufmann tätig war, in Ulm Kaufmann, Ratsherr und Stadtbaumeister. Er beschäftigte<br />
sich mit Architektur, Theaterkunst und den Ingenieurstechniken. – Nach dem Vorwort eingebunden<br />
ist die von Furttenbach eigenhändig signierte Erklärungstabelle zu den im Text verwendeten<br />
Zeichen für die Chemikalien und Stoffe. Diese Tabelle war ursprünglich gefaltet und versiegelt;<br />
verso hier noch das Siegel vorhanden.<br />
30,5 : 19,5 cm (Quart). 10 Blätter, 107 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit gestochenem Titel und 42 (statt 44) Kupfertafeln, davon 7<br />
gefaltete. – Gereinigt, nur noch teils leicht fleckig. – Die Tafeln knapp und teils bis in die Darstellung reichend beschnitten.<br />
1 Tafel mit Einriss, 2 mit hinterlegten Einschnitten bzw. Läsuren.<br />
VD 17 23:270319A. – Poggendorf I, 819. – Lipperheide Qb 36<br />
130 Von der Zubereitung und dem Gebrauch der (Sonnen-Uhren). Handschrift um 1800 auf<br />
Papier. Halblederband um 1800 mit rot-goldenem Rückenschild und marmorierten Deckelbezügen.<br />
€ 1.000<br />
Umfangreiche und mit 21 gefalteten Tuschfeder-Sepiazeichnungen reich illustrierte Handschrift.<br />
– Es handelt sich wohl um eine Abschrift des entsprechenden Abschnittes und Nachzeichnungen<br />
der dazu gehörenden Kupfertafeln aus der »Mathematischen Werk-Schul« von Nicolas Bion, die in<br />
der Übersetzung von J. Doppelmayr mehrfach überarbeitet und erweitert in den 1720er Jahren in<br />
Nürnberg erschien. – Gut lesbare Handschrift in schwarzer und roter Tinte. – Das schöne Titelblatt<br />
ornamental verziert und mit mehreren Sonnenuhren statt dieser letzten Textzeile. – Zur Bedeutung<br />
des Originalwerkes schreibt David Eugene Smith (Rara Arithmetica II, 359): »This is the best<br />
of the early classical treatises upon the subject of mathematical instruments, and is profusely<br />
illustrated«. – Innen sehr gut erhalten.<br />
19,2 : 16,8 cm. 7 Blätter (Inhalt), 487 Seiten. 30 gefaltete Zeichnungen. – Vordergelenk angeplatzt, Kanten leicht berieben.<br />
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131 Richtige Grund-Sätze der Friction-Berechnung. Zu weit gewißerer Beurtheilung und Einrichtung<br />
aller Maschinen überhaupt. Drei Kupferstiche von J. M. Seel. Nürnberg, Homann um<br />
1720. € 500<br />
131<br />
Insgesamt 60 Darstellungen mit Beschreibung von Waagen, Lastenaufzügen, Flaschenzügen,<br />
Brunnenschöpfvorrichtungen, Mühl- und Wasserrädern, Mühlen, Schraubenspindeln und anderen<br />
Apparaturen zur Verdeutlichung der physikalischen Reibungsgesetze. – Die Texte und Abbildungen<br />
wurden aus den Werken der französischen Naturwissenschaftler Amonton und Belidor<br />
für »Liebhaber der mechanischen Wissenschafften zu Gefallen in beliebter Kürtze zusammen<br />
getragen«. – Dazu zwei weitere Homann-Kupferstiche: Die fürnehmsten Grund-Sætze der Static,<br />
die Vergleichung der Krafft und Last an fünf einfachen Maschinen überhaupt, bloß nach dem<br />
Gleichgewichts-Standt ohne der in der Bewegung dabey fürfallenden Friction. Um 1730. Das seltene<br />
Ergänzungsblatt zu den drei Frictions-Blättern. – Gründ. u. deutl. Vor-Riße der fünf Sæulen<br />
Ordnungen, deren Proportionen u. Abtheilung. 1742. Etwas wasserrandig. – Die Frictions- Tafeln<br />
in hervorragender Erhaltung, kräftigem und klaren Abdruck und im unkolorierten Zustand<br />
besonders eindrücklich.<br />
53 : 60 cm. – Mit Mittelfalte und dort rückseitig mit Resten der alten Papierfalze.<br />
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68<br />
132<br />
132 Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Bohemiæ, Moraviæ et Silesiæ, das ist,<br />
Beschreibung vnd eigentliche Abbildung […] Königreich Boheim vnd einverleibten Landern<br />
Mähren vnd Schlesien. Frankfurt am Main, Matthäus Merian 1650. Pergamentband der Zeit.<br />
€ 3.000<br />
Erste Ausgabe. – Sehr schönes Exemplar der umfangreichen Topographie von Böhmen, Mähren<br />
und Schlesien. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise: Breslau, Eger,<br />
Glatz, Karlsbad, Liegnitz, Oppeln, Pilsen, Prag (zwei übergroße Ansichten, davon eine 110 cm<br />
breit!, ein Grundriss) und Teschen. – Insgesamt 35 Ansichten und drei Karten auf 37, meist doppel -<br />
blattgroßen, teils übergroßen Kupfertafeln. – Einige Blätter mit zwei querformatigen Kupfer -<br />
stichen wurden zerschnitten und der jeweilige Kupferstich an der korrekten Textstelle<br />
eingebunden. – Insgesamt sehr gut erhalten, breitrandig und auf gutem, festen Papier, die Kupfer<br />
in hervorragenden, klaren und kräftigen Abdrucken.<br />
33,0 : 20,5 cm (Kleinfolio). Kupfertitel, Seiten 3–192, 9 Blätter. – Pergamentband mit deutlichen Alterungsspuren. – Kupfertitel<br />
mit restauriertem Einriss der unteren Ecke. – Die übergroße Kupferansicht von Prag kopfstehend eingebunden.<br />
Wüthrich IV, 51<br />
133 Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Electoratus Brandeburgici et Ducatus<br />
Pomeraniae […] sampt einem doppelten Anhang, 1/ von dem Land Preußen und Pomorellen, 2/<br />
Von Lifflande vnnd Selbige beruffenisten Orten. – Angebunden: Topographias Saxoniae Inferioris<br />
Frankfurt am Main, Matthias Merians Erben [1652] und 1653. Dunkelbrauner Lederband des<br />
19. Jahrhunderts. € 4.500<br />
I: Erste Auflage. – Sehr schönes Exemplar der umfangreichen Topographie von Brandenburg,<br />
Preußen, Pommern und Livland. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise:<br />
Berlin (mehrere Ansichten), Danzig, Elbing, Frankfurt/Oder, Greifswald, Königsberg, Küstrin,<br />
Schloß Oranienburg, Riga, Rügen, Stettin, Stralsund, Tallinn und Zehden. – Insgesamt 101 Ansichten<br />
und 3 Karten auf 74, meist doppelblattgroßen, drei sogar vierblattgroßen Kupfertafeln. – Kollation:<br />
Kupfertitel, Drucktitel, Seiten 5–129, 3 Blätter. – Drucktitel, Seiten 3–53, 1 Blatt. – Drucktitel,<br />
Seiten 3–36, 2 Blätter. – Hier ohne die IV Seiten Widmung an den Großen Kurfürsten am Anfang<br />
von Teil I aber mit dem Kupferverzeichnis.<br />
II: Erste Auflage. – Schönes Exemplar der Topographie Niedersachsens, heutige Gebieten von<br />
Mecklenburg und Sachsen-Anhalt einschließend. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen<br />
wir nur auszugsweise: Bremen, Burg Giebichenstein, Gosslar, Halle an der Saale, Hamburg, Hildesheim,<br />
Lübeck, Magdeburg (übergroß, eingerissen), Rostock (2) groß, repariert, Schwerin, Stade,<br />
Wismar (2). – Insgesamt 53 Ansichten und 4 Karten auf 41 Kupfertafeln. – Kollation: Kupfertitel,<br />
Seiten 3–218 (paginiert 242), 3 Blätter. – Auch dieser Teil auf gutem, festen Papier und mit klaren,<br />
kräftigen Abdrucken.<br />
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133<br />
133<br />
Nachgebunden: Gerhard Grave. Tabvlæ Apocalypticæ, sev revelationvm divinarvm de Ecclesiæ<br />
Novi Testamenti statu ac fortuna B. Iohanni Apostolo per varias figuras & imagines in Insula Pathmo<br />
factarum. Leiden, Johannes Mair 1647. 101 Seiten, 2 Blätter. – Zwei Huldigungsdrucke zum<br />
73. bzw. 74. Geburtstag von August II. Herzog von Braunschweig-Lüneburg (<strong>15</strong>79–1666),<br />
dem gelehrten Landesherrn und »Begründer« der Wolfenbüttler Bibliothek. Diese wurden von<br />
den Gebrüdern Johannis und Heinrich Stern gedruckt, die 1618 ihre berühmte und bis heute in<br />
Familienbesitz verbliebene Druckerei in Lüneburg eröffnet hatten: Longævitatis exemplo et<br />
speculo raro, serenissimo principi ac domino Dn. Augusto Duci Brunovicensis et Lunaeburgensi,<br />
phœnici felici. […] Ad ipsum quasi Natalem 10. Aprilis Anno M.DC.LII. Wolfenbüttel,<br />
[gedruckt in Lüneburg bei] Johannis und Heinrich Stern. 12 Blätter 3 Kupfer. – Gloria et memoria<br />
natalia […] serenissimo principi ac domino Dn. Augusto Duci Brunovico et Lunaeburgo, raro<br />
exemplo. […] Testantæ à Duce, Amicis & Ministris Anno M.DC.LIII. Wolfenbüttel, Johannis und<br />
Heinrich Stern 20 Blätter (letztes leer), 2 Kupfer., 1 Kupfertafel.<br />
33,8 : 21,5 cm (Kleinfolio). – Einband mit Alterungsspuren. Ohne vorderes Vorsatzblatt, Kupfertitel I deshalb etwas fleckig<br />
und mit Randläsuren. Hinterer Vorsatz stark leimschattig, die Beibände wasserrandig. – I: Wenige Kupfer mit Einrissen der<br />
Mittelfalte, das übergroße Stralsund-Kupfer an den Rändern geknickt und gebräunt. – Insgesamt sehr gut erhalten, breitrandig<br />
und auf gutem, festen Papier, die Kupfer in hervorragende, klaren und kräftigen Abdrucken. – II: 5 Kupfer eingerissen,<br />
die übergroßen an den Rändern etwas geknittert, die große Rostockansicht mit geklebten und dadurch fleckigem<br />
Einriss. Etwa 6 Textblätter mit Randeinrissen. – III-V: Wasserrandig und leicht fleckig.<br />
Wüthrich IV, 57.1 und 60.1. – Für die beiden Huldigungsschriften VD17 23:250033V und 23:250058W.<br />
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70 134<br />
134 Merian-Topographien – Magnus Zeiller. Topographia Superioris Saxoniæ, Thüringiæ, Misniæ,<br />
Lusatiæ etc. Das ist Beschreibung […] Churfürstenthum Sachsen, Thüringen, Meissen, Obervdn<br />
NiderLaußnitz vnd einverleibten Landen. Frankfurt am Main, Matthäus Merian 1650 [1690].<br />
Pergamentband der Zeit mit rot-goldenem Lederrückenschild. € 2.500<br />
Die zweite Auflage der umfangreichen Topographie der südmitteldeutschen Gebiete erschien<br />
erst nach dem Tod von Magnus Zeiller (1661), die aktualisierten Textstellen stammen also von<br />
anderen Bearbeitern. – Von den Ansichten und Grundrissen nennen wir nur auszugsweise: Altenburg,<br />
Bautzen, Chemnitz, Delitzsch, Dessau, Dornburg, Dresden, Elbe oberhalb von Dresden, Eisenach,<br />
Wartburg, Freiberg, Gotha, Jena, Leipzig, Meißen, Pirna, Saalfeld, Schneeberg, Torgau, Weimar,<br />
Zittau, Zschopau und Zwickau. – Insgesamt 84 (statt 86) Ansichten und fünf Karten auf 65 (statt<br />
66), meist doppelblattgroßen, teils übergroßen Kupfertafeln. – Einige Blätter mit zwei querformatigen<br />
Kupferstichen wurden zerschnitten und der jeweilige Kupferstich an der korrekten Textstelle<br />
eingebunden. – Die Kupferplatten bei dieser zweiten Auflage teils schon etwas abgenutzt und<br />
einige Drucke deshalb im Vergleich zu den ersten Auflagen etwas schwächer. Dennoch vermittelt<br />
auch diese Ausgabe mit ihren großformatigen Ansichten einen beeindruckenden Einblick in die<br />
städtebauliche Situation der deutschen Lande im 17. Jahrhundert. – Mit gestochenem Exlibris<br />
»Freiherr von Schall zu Morenhoven«<br />
34,5 : 21,5 cm (Folio). Kupfertitel, Seiten 3–196, 7 Blätter. – Einband mit Alterungsspuren. – Kupfertitel angefalzt, die ersten<br />
Blätter mit Wurmfraß am Oberrand (minimaler Verlust). Es fehlt das Kupferblatt mit den beiden Ansichten der Festung<br />
Königstein. – Das übergroße Kupfer »Elbstrom oberhalb von Dresden« mit geknitterten und gebräunten Seitenrändern. –<br />
Vereinzelte Einrisse der Mittelfalte.<br />
Wüthrich IV, 56<br />
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135 136<br />
135 Philipp Julius Rehtmeier. Braunschweig-Lüneburgische Chronica, Oder: Historische Beschreibung<br />
Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg, Wie dieselben anfänglich<br />
aus Este und Sachsen ihren Ursprung genommen, … Aus vielen gedruckten alten und neuen<br />
Chronicken … zusammen getragen und beschrieben durch Henricum Bünting und Johannem<br />
Letzner. Nunmehro aber … durch des Letzneri gantzen Historia … vermehret, Nach des … Baron<br />
von Leibnitz … und biß auf die jetzige Zeiten continuiret. Braunschweig, Detleff Detleffsen 1722.<br />
Drei Bände. Mit Kupferstichen und Holzschnitten. Pergamentbände der Zeit. € 750<br />
Vermehrte Neuausgabe der berühmten Lentzner/Büntingschen Chronik und wichtiges Werk zur<br />
Braunschweigischen Landesgeschichte. Die Kupfertafeln und Holzschnitte mit Abbildungen von<br />
Münzen, Medaillen, Siegeln und Wappen sowie der Regenten. – » […] hat das Werk […] in Ermangelung<br />
besserer sich bis heute in Gebrauch und einem gewissen Ansehen gehalten« (ADB).<br />
34,5 : 22,0 cm (Kleinfolio). 6 Blätter, 32 Seiten (Vorrede), 4 Blätter, 662 Seiten (paginiert 680); 2 Blätter, Seiten 681–1376; 2<br />
Blätter, Seiten 1377–1878; 17 Blätter (Register). Mit Titelkupfer, 65 Kupferstichen und 1 Holzschnitttafel sowie zahlreichen<br />
Textholzschnitten und -kupferstichen. – Einbände etwas fleckig, 1 Gelenk eingerissen. – Innen etwas fleckig; etliche Blätter<br />
und einige Kupfer verso gestempelt.<br />
Graesse I, 572. – ADB XXVII, 606<br />
136 Johann Justus Winkelmann. Stam(m)- und Regentenbaum Der Durchleuchtigsten Herzogen<br />
zu Braunschweig und Lüneburg. Ohne Ort 1677. € 250<br />
Sehr seltene, erste Ausgabe des umfangreichen genealogischen Werkes. – Die Stammbäume<br />
wurden teils mit Holzschnittvignetten verziert. – Johann Just Winckelmann (1620–1699) war ein<br />
hessischer Historiograph und erstellte im Auftrag beider hessischer Fürstenhäuser, Darmstadt<br />
und Kassel, für die Welfen-Herzöge die Geschichte der Fürstenfamilie. – 1688 erschien in Bremen<br />
ein Nachdruck. – Ohne Drucktitel, nach KVK so aber wohl vollständig.<br />
32,0 : 20,7 cm (Kleinfolio). Kupfertitel, 2 Blätter, Seiten 3–320. 4 doppelblattgroße Tafeln. – Einriss am Rücken. – Kupfertitel<br />
am Unterrand gefaltet und mit kleinen Einrissen. – Schwach fleckig, am Ende oben etwas wasserrandig.<br />
71
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72<br />
Die nachfolgenden Karten (insgesamt 93, <strong>Katalog</strong>nummern 137–<strong>15</strong>3) stammen mit wenigen<br />
Aus nahmen aus der Homannsche Offizin in Nürnberg, einem der erfolgreichsten Kartenverlage<br />
des frühen 18. Jahrhunderts und über Jahrzehnte führend auf diesem Gebiet. – Die große Genauigkeit<br />
der Karten, ihre Verzierung mit Stadtansichten, Wappen, allegorischen Kar tuschen und Darstellungen<br />
üben noch heute einen großen Reiz auf den Betrachter aus und verleihen den Blättern<br />
eine außerordentlich dekorative Wirkung.<br />
Alle Karten sind alt koloriert und fast durchweg gut bis sehr gut erhalten. Auf über altersbedingt vertretbare Spuren<br />
hinausgehende Schäden wird im Einzelnen verwiesen. Alle Karten haben eine Mittelfalte durch die frühere Bindung in<br />
einem Sammelband; rückseitig an der Mittelfalte finden sich Reste der alten Papierfalze.<br />
137 Vier figürliche Regententafeln. Kolorierte Kupferstiche nach Johann Seuter. Nürnberg um 1720.<br />
€ 1.000<br />
I: Pontificum Romanorum. Series chronologica. Verzeichnis der Päpste von Petrus bis ins 17.<br />
Jahrhundert. – II: Icon synoptica Sac. Rom. Imp. Electorum, Ducum, Principum. Liste der geistlichen<br />
und weltlichen Herrscher der deutschen Gebiete vom 11. bis zum 17. Jahrhundert. – III:<br />
Statua Regum Europæorum P. C. N. Nomina continens. Liste der wichtigsten Könige und Kaiser<br />
der europäischen Länder vom 1. bis zum 17. Jahrhundert. – IV: Colossus Monarchicorum Statua<br />
Danielis. Liste der Herrscher der Antike (Persien, Griechenland, Rom), des Orients und des Heiligen<br />
Römischen Reiches deutscher Nation sowie Österreich. – Alle vier Blätter mit einer großen<br />
Figur in der Bildmitte, verschiedenen Wappen- und Textkartuschen sowie allegorischen Verzierungen.<br />
– Dazu: Orbis in tabula, Pars prima et secunda.Zwei kolorierte Kupferstichtabellen.<br />
Entworfen von J. G. Groß. Statistische und politische Angaben zu den Ländern der Erde.<br />
Eine mit Einriss an der Mittelfalte.<br />
137<br />
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138<br />
139<br />
138 Karte von der Gegend und Grundris der Stadt Paris. Kolorierter Kupferstich nach Delagrive.<br />
Nürnberg um 1740. € 350<br />
Außergewöhnlich, da vollständig und über den Plattenrand hinaus kolorierter Plan der Seine-<br />
Metropole. – Mit großer Textlegende am Oberrand.<br />
139 Stockholm und Kopenhagen. – Drei kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1720. € 750<br />
I: Accurater Grundriß und Prospect der Kön. Schwed. Reichs- und Hauptstadt Stockholm mit aller<br />
herumligenden Gegend. Schöne Karte der Stadt in Ostausrichtung. – II: Accurate Carte der<br />
Upländischen Scheren mit der Situation und Gegend umd … Stockholm. Am Unterrand zwei<br />
Prospecten: Residenzschloß mit dem Nordermalm und Königliche Straße mit dem Sydermalm. –<br />
III: Accurate Vorstellung der Berühmten Meer-Ende zwischen der Nord und Ost See der Sund<br />
genannt mit der herumligenden Gegend von Seeland und Schonen, nebst … Copenhagen, so<br />
wohl in Grund als Prospect. – Blatt III mit kleinen Einrissen.<br />
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140 141<br />
74<br />
140 Venedig, Florenz, Rom und Neapel. Vier kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1720 bis 1735.<br />
€ 1.600<br />
I: Iconografica Rappresentatione della inclita Citta di Venetia. Mit großem Plan der Lagunenstadt,<br />
am Unterrand Ansicht. – II: Ichnographia Urbis in Tuscia primariæ Florentiæ. Mit deutscher<br />
Textlegende. Oben kolorierter Plan der Stadt, unten Ansicht. – III: Urbis Romæ veteris ac<br />
modernè accurata delineatio. Mit nahezu blattgroßem Plan der Stadt, nur leicht in Grün koloriert,<br />
mit zwei kolorierten allegorischen Kartuschen und deutschen Textlegenden. – IV: Urbis Neapolis.<br />
Große Ansicht der Stadt aus der Vogelschau, darüber vier kleine Detailansichten, darunter Plan<br />
und Ansicht der spanischen Belagerung von 1734. – Dazu: Zwei kolorierte Kupferstiche mit Darstellungen<br />
der Passage über die Secchia und der Schlacht bei Guastalla 1734 sowie der Schlacht<br />
bei Parma und dem Lustschloß Colorno 1734. – Diese beiden mit Einrissen und stärker geknittert.<br />
I: leichter Wasserrand, II: kleine Stockflecken in der Ansicht,<br />
141 Deutschland: Sachsen, Niedersachsen, Thüringen, Hessen und Franken. 24 kolorierte Kupferstichkarten.<br />
Nürnberg um 1730. € 2.500<br />
Sachsen: Ducatus Eclectorat. et Principat. Dvcvm Saxoniæ. Große, doppelformatige Karte<br />
(Blattformat 70 : 97 cm) mit prachtvoller Kartusche und zehn Wappen. – Ducatus Saxoniae Tab. II<br />
und III.Zwei Karten nach Fr. Zollmann mit der geographischen und politischen Situation der Zeiträume<br />
von Christi Geburt bis ins Jahr 1000 und von da an bis 1400. – Lusatiae superioris. Nach J.<br />
G. Schreiber. – Totius Marchionatus Lusatiae. Nach J. Hübner. – Saxoniæ Tractus Ducatum<br />
Magdeburgensem … Anhaltinum Halberstadiensem. Mit schöner Ansicht von Magdeburg.<br />
Niedersachsen: Tabula Frisiæ orientalis. Nach E. G. Coldewey. – Typus Geographicus Ducat.<br />
Lauenburgici. Nach H. Leonis.<br />
Thüringen: Chorographia Territorii Naumburgocitiensis. – Nova Territorii Erfordien(sis).<br />
Schöne Karte mit allegorischen Kartuschen und einer Ansicht von Erfurt am Unterrand. – Principatus<br />
Isenacensis. – Tabula Geographica Principatvs Gotha, Cobvrg et Altenburg. Mit kleiner<br />
Ansicht von Gotha und großer Kartusche. – Karte der gefürsteten Graffschaft Henneberg mit<br />
dem angränzenden Fvrstenth. Coburg … – Principatus Saxo-Hildburghusia. Mit Karte und großem<br />
Plan von Hildburghausen.<br />
Hessen: Comitatus Hanau … Solms Budingen et Nidda cumreliquia Wetteravia. Nach Fr. Zollmann.<br />
Mit schöner Ansicht von Hanau. – Pars Vederoviæ … Regionem Schwalbacensem. Mit<br />
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142 143<br />
Ansicht von Langen-Schwalbach und dem dortigen Sauerbrunnen. – Principatus Fuldensis in<br />
Buchonia.<br />
Franken: Accurater Prospect und Grundris der Gegend der Stadt Weissenburg am Nordgau.<br />
Schöne perspektivische Karte aus der Vogelschau mit Ansichten der Stadt. – Delineatio Nordgoviæ<br />
veteris … Seculo XI & XII. – Nova Comitatus Pappenheimensis. Mit Ansicht. – Palatinatus<br />
Bavariæ vulgo Die Obere Pfaltz. – Principatus et Episcopatus Eistettensis. Mit Ansicht der Stadt<br />
und Schloss Willibaldsburg. – Principatus et Episcopatus Bambergensis. – Ducatus Franciæ Orientalis<br />
Principatus et Episcopatus Herbipolensis vulgo Würtzburgensis.<br />
Acht Blätter mit etwas größeren Einrissen, 1 Blatt stärker gebräunt.<br />
142 Des Heil. Röm. Reichs freye Handels- und Hanse Stadt Hamburg in einem accuraten Plan und<br />
Prosp. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg um 1730. € 250<br />
Dekorativer Plan der Stadt Hamburg mit den Wallanlagen, dem Neuen Werck und der sich nordöstlich<br />
ausdehnenden Alster mit einigen Segelschiffen. Die Reeperbahn, baumumsäumt, noch<br />
weit vor den Toren der Stadt. – Am Unterrand schöne Ansicht von Süden über die Elbe auf die<br />
damaligen sechs Hauptkirchen.<br />
143 Die Königl. Prevs. u. Churf. Brandenburg. Residenz-Stadt Berlin Kolorierter Kupferstich nach<br />
Joh. Fr. Walter 1737 Nürnberg um 1740. € 250<br />
Schöner, dekorativer Plan der Stadt mit den Befestigungsanlagen um Berlin, Cöln und Friedrichswerder<br />
sowie den Vorstädten und Spandau mit der umlaufenden Befestigungsmauer. – Am<br />
Unterrand Ansicht der Stadt von Nordwesten.<br />
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144 146<br />
76<br />
144 Abbildung der Keys. Freyen-Reichs-Wahl-und-Handelstatt Franckfurt am Mayn mit ihrem<br />
Gebiet und Gräntzen. Nürnberg um 1720. € 250<br />
Besonders durch die beiden großen Kartuschen und die schöne Stadtansicht dekorative Karte. –<br />
Der Betrachter blickt von Süden aus leicht erhöhter Sicht über die Festung Sachsenhausen und<br />
den Main auf die Stadt und die Höhen des Taunus. – Die beiden großen Kartuschen zeigen den<br />
Frankfurter Markt und eine Krönungszeremonie.<br />
Leicht gebräunt.<br />
145 Rheinland – Cursus Rheni á Basilea usque ad Bonnam III. Sect. exhibit. Drei kolorierte Kupferstiche<br />
nach G. de L’Isle. Nürnberg um 1730. € 2.000<br />
Die schöne große Rheinkarte des Pariser Geographen wurde von drei Platten gedruckt. – Hier in<br />
Einzelblättern im typischen Format vorliegend, ergibt sich bei vorgesehener Montage das beeindruckende<br />
Gesamtformat von <strong>15</strong>0 : 60 cm. – Dazu: Sechs weitere kolorierte Kupferstichkarten:<br />
Theatrum Belli ad Rhenum Superior. Nürnberg, Homann 1734. Mit einer Rheinkarte sowie den<br />
Plänen der Städte und Festungen Landau, Straßburg, Mannheim, Philippsburg, Freiburg, Alt- und<br />
Neubreisach, Fort Louis und Hünningen. Einriss, etwas fleckig. – Charte[s] geographique de la<br />
campagne du Haut Rhin 1734. Matthias Seutter nach J. Fr. Oettinger. Augsburg, wohl 1734. Mit<br />
kleinen Plänen der Stadtfestungen, Aufstellungen der Bataillone und deutscher Textlegende. –<br />
Carte particuliere des Environs de Landau, et Philippsbourg, […] Dourlac, Carolsruhe et<br />
Cronweisenbourg. Augsburg, Bodener um 1750. – Mosellæ fluminis Tabula specialis. Nürnberg,<br />
Homann um 1720. Gebräunt. – Imp. Caes. Caralo VI. […] Provincia Brisgoia Aust Ant. 1718. Nürnberg,<br />
Homann um 1720. – Insgesamt neun Blätter.<br />
146 Stadt und Vestung Strasburg samt dem Fort Kehl. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg 1734.<br />
€ 300<br />
Dekorative Karte der Stadt und Zitadelle, dem Rhein und dem rechtsrheinisch gelegenen Fort<br />
Kehl. – Am Unterrand unkolorierte Stadtansicht mit Legende.<br />
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147 Ducatus Wurtenbergici com Locis limitaneis utpote maxima parte Circuli Suevici […] Marchionatu<br />
Badensi et Sylva vulgo Nigra. Zwei kolorierte Kupferstichkarten nach M. Johann<br />
Maier. Nürnberg um 1720. € 250<br />
Die großformatige Karte Württembergs wurde von zwei Platten gedruckt und liegt hier in zwei<br />
Einzelblättern vor. – Mit den beiden kleinen Stadtansichten von Stuttgart und Tübingen und insgesamt<br />
76 Wappen von Ortschaften »Ob. der Staig und Unt. der Staig«.<br />
148 Schwaben und Bayern. Sechs kolorierte Kupferstichkarten. Nürnberg um 1720. € 750<br />
I: Carte du Comté d’Oettingve. Karte der Gegend um Nördlingen mit Ansicht von Oettingen. – II:<br />
Nova et accurata Territorii Vlmensis cum Dominio Wainensi. Karte nach J. Chr. Lauterbach. Einriss.<br />
– III: Protoparchiæ Mindelhemensis nova Tabula Geographica. Nach M. A. de Zündt. Großer<br />
Einriss der Mittelfalte. – IV: Die Gegend um Nördlingen, genannt der Ries, benebst dem Prospect<br />
u. Grundris der K. Fr. Reichs St. Nördlingen. Mit schöner Ansicht von Nördlingen. – V: Bavariae<br />
Pars Inferior. – VI: Bavariae Pars Superior.<br />
149 Karte von der Gegend um Mvnchen, der Haupstadt im Herzogth. Bayren. Kolorierter Kupferstich.<br />
Nürnberg 1743. € 300<br />
147<br />
Schöne Karte der Gegend um die bayerische Landeshauptstadt, als Nymphenburg und Schwabing<br />
noch weit außerhalb der Stadt lagen. – Begrenzt in etwa von Sulzemos, Würmsee (Starnberger<br />
See), Amt Aibling und Arching.<br />
77
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148 149<br />
78<br />
<strong>15</strong>0 Prospectus Norimbercenses. Kolorierter Kupferstich. Nürnberg um 1730. € 250<br />
Weniger eine Stadtansicht von Nürnberg als vielmehr 16 Detailansichten von Schloss, Rathaus,<br />
verschiedenen Kirchen und Plätzen sowie der berühmten Barfüßer-Brücke.<br />
Einriss der Mittelfalte.<br />
<strong>15</strong>1 Österreich-Ungarn. <strong>15</strong> kolorierte Kupferstiche. Nürnberg um 1730. € 1.800<br />
Schöne Sammlung von Karten, besonders bemerkenswert die der Steiermark und Tirols sowie die<br />
drei, je doppelblattgroßen der Mährischen Kreise. – Im Einzelnen: Archiducatus Austriae Superioris.<br />
– Archiducatus Austriae Inferioris. – Principatus et Archiepiscopatus Salisburgensis. Mit<br />
zahlreichen kleinen Einrissen. – Comitatus principalis Tirolis in quo Episc. Tridentin. et Brixensis.<br />
Mit großer Kartusche mit dem Brenta-Tal und der Festung Kofel. – Ducatus Stiriæ novissima<br />
tabula. Nach G. M. Vischer. Mit schöner allegorischer Kartusche und kleiner Ansicht von Graz. –<br />
Nova et accurata Carinthiæ Ducatus. Mit schöner Ansicht von Klagenfurt und dem Loiblpass. –<br />
Tabula Ducatus Carnoliæ vindorum marchiæ et histriæ. Nach Valvasorius. Mit Ansicht von Laybach<br />
in Crain. – Tabula generalis Moraviæ in sex circulos divisæ. – Marchionatus Moraviæ Circulus<br />
Hradistiensis. – Marchinonatus Moraviæ Circulus Brunnensis. Von zwei Platten gedruckte<br />
Karte, noch nicht montiert. Ein großer Einriss. – Marchinonatus Moraviæ Circulus Preroviensis.<br />
Von zwei Platten gedruckte Karte, noch nicht montiert. Ein großer Einriss der Mittelfalte. – Marchinonatus<br />
Moraviæ Circulus Olomucensis. Von zwei Platten gedruckte Karte, noch nicht montiert.<br />
Ein großer Einriss der Mittelfalte.<br />
<strong>15</strong>2 Wien, Salzburg, Karlsbad und Prag. Fünf kolorierte Kupferstiche von Matthias und Johann Seutter<br />
u. a. Nürnberg um 1720. € 1.000<br />
I: Die Kays. Residentz- u. Haubt-Stadt Wien, nebst den Vorstaetten. Plan und Prospect. – II: Wien<br />
… samt Neun … Vor-Städte. Zehn detallierte Darstellungen, darunter Leopoldina, Josephvorstadt,<br />
Liechtenthal, Erdberg. – III: Prospectvs elegantiores splendisdissima archiepiscopalis urbis<br />
Salisburgensis. Stadtansicht und zehn Gebäude (Festung und Schloss, Reitschule, Hofstall, Kirchen).<br />
– IV: Grundriss und Prospect des Welt-berühmten Carlsbad. Ansicht, vier Detailansichten,<br />
Kartusche. – V: Kriegs-Expedit. Karte in Böhmen. III. Blatt. Belagerung Prag.<br />
II an der Mittelfalte durchtrennt. – III und IV mit Einrissen an der Mittelfalte.<br />
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<strong>15</strong>0<br />
<strong>15</strong>2 <strong>15</strong>1<br />
<strong>15</strong>3 Scenographia Vrbium Silesiæ, d. i. Prospect der Stædte Schlesiens. Tabell I - X. Zehn kolorierte<br />
Kupferstiche nach F. B. Werner. Nürnberg 1737–1739. € 2.500<br />
<strong>15</strong>1<br />
Prachtvolle, nahezu vollständige Ansichtenfolge. – Jedes Blatt mit sieben bis zehn und insgesamt<br />
76 Ansichten der wichtigen schlesischen Städte, darunter Breslau (2 und Dom), Brieg, Bunzlau,<br />
Grotkau, Hirschberg, Jauer, Landshut, Liegnitz, Münsterberg, Neisse, Oels, Oppeln (2), Ratibor,<br />
Sagan, Schmiedeberg, Schweidnitz, Teschen, Troppau, Wartenberg, Wohlau u. a. – Ohne das letzte<br />
Blatt 11. – Sehr selten.<br />
Blätter II und IX mit größeren Einrissen der Mittelfalte und der Ränder. 79
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80<br />
<strong>15</strong>3<br />
<strong>15</strong>4 Johann Blaeu. Le Grand Atlas ou Cosmographie Blaviane. The Third Centenary Facsimile Edition.<br />
Amsterdam, Theatrum Orbis Terrarum 1967–1968. Zwölf Originaleinbände in heller Pergamentnachbildung<br />
mit reicher Vergoldung im Stil der Zeit und schwarz-goldenen Lederrückenschildern.<br />
€ 1.500<br />
Eins von 990 Exemplaren, es erschienen daneben fünf kolorierte und weitere fünf nicht für den<br />
Handel bestimmte Exemplare. – Vollständiges Faksimile der französischen Ausgabe, erschienen<br />
1663 in Amsterdam, faksimiliert nach den Exemplaren der dortigen Universitäts-Bibliothek und<br />
der Bibliotheca Thysiana in Leiden. – Mit annähernd 600, meist doppelblattgroßen Karten zählt<br />
Blaeus »Atlas major« zu den bedeutendsten kartographischen Werken des 17. Jahrhunderts. –<br />
Die, teils farbig reproduzierten Karten werden durch eine Vielzahl von Stadtansichten, Tafeln und<br />
Textabbildungen zu den beschriebenen Ländern und Erdteilen ergänzt.<br />
55,0 : 32,5 cm. – Die cremefarbenen Einbände vereinzelt mit leichter, den authentischen Charakter verstärkender Verfärbung.<br />
– Innen tadellos.<br />
<strong>15</strong>5 Faksimile – Gerardus Mercator. Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi<br />
et fabricati figura. Lachen, Coron um 1990. Originallederband mit Blindprägung. € 250<br />
Faksimile der Ausgabe von <strong>15</strong>95. – Am Ende des Bandes die illustrierte Einführung.<br />
45,0 : 33,0 cm. Mit 57 farbig doppelblattgroßen Karten, 4 farbigen Zwischentiteln; 31 Seiten mit Abbildungen.<br />
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<strong>15</strong>6 Johann Ludwig Gottfried. Historische Chronick oder Beschreibung der Merckwürdigsten<br />
Geschichte […] Zwei Bände. 1743 und 1745. – Newe Welt und Americanische Historien […].<br />
1631. – Stuttgart, Fackel 1979 und 1980. Faksimileausgabe. Originallederbände. € 300<br />
Eins von <strong>15</strong>00 bzw. 2000 Exemplaren. – Historische Chronik: Faksimileausgabe der achten und<br />
zugleich letzten Ausgabe der berühmten Gottfried-Chronik, die 1759 noch eine Fortsetzung<br />
erfuhr. – Neue Welt: Nachdruck der ersten, noch von Matthias Merian selbst verlegten Ausgabe. –<br />
Beide Ausgaben wurden besonders wegen der zahlreichen Kupferstiche von Matthias Merian<br />
geschätzt. – Faksimiliert nach einem Exemplar der von Gemmingenschen Bibliothek bzw. der<br />
Württembergischen Landesbibliothek. – Tadellos erhalten.<br />
35,0 : 22,0 cm. Zusammen etwa 3000 Seiten. Mit zahlreichen Tafeln und Abbildungen.<br />
<strong>15</strong>7 Sachsen – Carl Pescheck. Der Oybin bei Zittau. Dargestellt in zwölf Ansichten und mit kurzem,<br />
erläuterndem Text begleitet. Dresden, Morasch & Skerl 1835. Textheft und zwölf Stahlstichtafeln in<br />
Originalkartonschuber. € <strong>15</strong>0<br />
Das Kloster bestand seit 1366 und bis in die Reformationszeit und wurde erst durch mangelnde<br />
Neuzugänge und Überalterung geschlossen; der letzte Mönch starb <strong>15</strong>68 auf dem Väterhof. – Die<br />
kleinformatigen Stiche stammen von dem jung verstorbenen Landschaftsmaler Carl Pescheck<br />
(1803–1847). Bereits dessen Vater, Christian August Pescheck, verfasste ein grundlegendes Werk<br />
über die berühmte Klosterruine. – Die Stiche, auf China gedruckt und auf Velinblätter aufgewalzt,<br />
zeigen den Klosterberg von verschiedenen Seiten sowie Details der Ruine. – Es liegen zwei zusätzliche<br />
Stiche in gleicher Gestaltung bei, auch diese stammen von Pescheck (Jungfernsprung, Blatt<br />
<strong>15</strong> und Kirchhof auf Oybin, Blatt 16).<br />
12,5 : 9,3 cm (Kleinoktav). 13 Seiten. – Etwas fleckig.<br />
Engelmann II, 1060<br />
<strong>15</strong>4<br />
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<strong>15</strong>8<br />
82<br />
<strong>15</strong>8 Stockholm – C. J. Billmark. Panorama de Stockholm. Nouvelle edition entieremente rafaite.<br />
Getönte Lithographie auf Leporello. 27,0 : 192,5 cm (29,0 : 192,5 cm). Stockholm um 1850. € 200<br />
Prächtiges Panorama der schwedischen Metropole von Süden über das von zahlreichen Seglern<br />
belebte Wasser auf die Innenstadt mit den Hauptkirchen. – Rechts die »Hangars pour les Chaloupes<br />
Canonnieres«. – Auf dünnes Chinapapier gedruckt und aufgewalzt. – Ohne das Textheft und<br />
ohne den Umschlag.<br />
An den Seitenrändern wohl etwas beschnitten, Vergleichsexemplare geben eine Breite von 2<strong>15</strong> cm an, wobei die Darstellung<br />
hier wohl nahezu vollständig ist. – Leicht fleckig, die Leporellofalze teils etwas brüchig, Ecken abgeschnitten und mit<br />
Nadellöchern.<br />
<strong>15</strong>9 Pharus-Atlas Deutscher und Auslands-Städte. Redakteur: Ernst Thom. Hamburg, Deutsche Verlags-Gesellschaft<br />
1912/1917. Mit 24 farbigen Stadtplänen. Originalhalbleinenband mit vergoldeten<br />
Titeln. € 300<br />
Hochinteressante Dokumentation der städtischen Situation vor den Zerstörungen durch Krieg<br />
und späteren ideologischen oder wirtschaftshörigen Kahlschlag. – Die Pharuskarten zählen<br />
sicher zu den attraktivsten Stadtplänen des frühen 20. Jahrhunderts. – Durch gekonnte Wahl von<br />
Farben, Proportionen und Linienstärken wirken die Karten gleichermaßen ästhetisch wie übersichtlich.<br />
– Die Ausgabe 1912/1917 enthält doppelblattgroße Stadtpläne von Aachen, Berlin, Bremen,<br />
Breslau, Koblenz, Köln, Darmstadt, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main,<br />
Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, München, Stettin und Stuttgart sowie der<br />
europäischen Metropolen Brüssel, London, Paris und Wien. – Die übrigen Seiten mit Informationen<br />
zu den Städten, Straßenverzeichnissen und unzähligen Anzeigen. – Im Anhang »Bäder und<br />
Kurorte«, einige Seiten zur Schweiz, eine »Internationale Hotelliste« mit hunderten Anzeigen und<br />
ein internationales Speditionsverzeichnis.<br />
43,5 : 29,0 cm. 263, LVI Seiten. Mit 24 doppelblattgroßen, in die Seitenzählung eingeschlossenen Stadtplänen. – Etwas<br />
berieben. – Innen stellenweise leicht fleckig.<br />
160 Maria Sibylla Merian. Metamorphosis insectorum Surinamensium. Amsterdam 1705. Sign.<br />
Zool. 145 der Sächsischen Landesbibliothek Dresden. Leipzig, Insel 1975. Faksimile und Kommentarband.<br />
Originalleinenbände. € 300<br />
Vollständiges Faksimile nach der einzigen zu Lebzeiten Maria Sibylla Merians erschienenen Ausgabe<br />
ihres Spätwerks. – Die Zeichnungen entstanden auf ihrer Reise in das südamerikanische<br />
Surinam, die sie 1699 bis 1701 gemeinsam mit ihrer Tochter unternahm. – Ihre Einteilung in Tagund<br />
Nachtfalter ist bis heute gültig und verleiht dem Werk neben seiner künstlerischen eine<br />
ungebrochene wissenschaftliche Bedeutung. – Das Dresdner Original ist ein »Umdruckexemplar«<br />
mit den gespiegelten Darstellungen. – Mit dem Kommentarband von Helmut Decker.<br />
50,8 : 35,5 cm und 30,3 : 19,0 cm. 2 Blätter, 60 Seiten, 60 Farbtafeln, 1 Blatt; 81 Seiten.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:41 Seite 83<br />
161 Adam Lonicer. Vollständiges Kräuter-Buch, oder Das Buch über alle drey Reiche der Natur. Von<br />
Peter Uffenbach übersehen und vermehrt von Balthasar Ehrhardt.Nun aber auf neue verbessert<br />
und nach der heutigen Mundart eingerichtet. Augsburg, Joseph Wolff 1783. Lederband der Zeit<br />
(restauriert) mit Messingbeschlägen. € 600<br />
Letzte Auflage der berühmten naturwissenschaftlichen und medizinischen Enzyklopädie. – Das<br />
Werk des Frankfurter Stadtarztes Adam Lonicer (<strong>15</strong>28–<strong>15</strong>86), seit seinem ersten Erscheinen im<br />
Jahre <strong>15</strong>57 wieder und wieder aufgelegt, erweitert und überarbeitet und mit teils wechselnden<br />
Holzschnitten versehen, war ein »Longseller« der botanischen und allgemein-wissenschaftlichen<br />
Literatur. Sein Erfolg ist in der volkstümlichen Schreibart und den mehr als 800 Holzschnitten mit<br />
Pflanzen-, Tier- und Destilliergerätedarstellungen begründet. – Das Buch erläutert auch Tiere (Teil<br />
3), Vögel (Teil 4), Fische (Teil 5), Metalle und Erze (Teil 6), Edelsteine (Teil 7) und Gummi und Kautschuk<br />
(Teil 8).<br />
36,7 : 21,5 cm (Folio). 4 Blätter, 750 Seiten, 12 Blätter; 4 Blätter 134 (statt 136) Seiten. Mit hunderten Textholzschnitten. –<br />
Einband restauriert, die alten Lederbezüge stark brüchig und mit Fehlstellen. Ohne die Schließen. – Einige Blätter mit restaurierten<br />
Randläsuren, Blatt 2 mit Textverlust. – Teils fleckig und wasserrandig. – Es fehlen (wie meist) das leere Blatt<br />
567/8 und hier zudem das letzte Blatt der »Zugabe«.<br />
Nissen BBI 1228<br />
<strong>15</strong>9<br />
160 161<br />
83
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84 164<br />
162 Pharmaceutische Waarenkunde mit illuminirten Kupfern nach der Natur gezeichnet von Ernst<br />
Schenk. Begonnen von Friedemann Goebel, fortgesetzt von Gustav Kunze. Eisenach, Johann<br />
Friedrich Bärecke 1827–34. Zwei Teile in einem Band. Späterer Leinenband mit vergoldetem Rücken -<br />
titel. € 700<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Vollständiges Exemplar des in insgesamt 14 Heften ausgelieferten<br />
Werkes. – Band I, Hefte 1-6: Rinden und ihre Parasiten aus der Ordnung der Flechten. – Band II,<br />
Hefte 1-8: Wurzeln. – Mit den 71 detailreichen und fein kolorierten Aquatintatafeln des Jenaer<br />
Künstlers Ernst Schenk und ausführlichen Beschreibungen. – Vollständige Exemplare sind sehr<br />
selten.<br />
28,0 : 23,0 cm (Quart). VIII, IV, 240 Seiten; Titelblatt, VIII, 300 Seiten. Mit 71 kolorierten Kupferstichen. – Rücken leicht fleckig.<br />
– Ränder und einige Tafeln leicht gebräunt. – Titelblatt im Falz neu gefasst, mit Prägestempel und aufgeklebtem <strong>Katalog</strong>ausschnitt.<br />
– Bibliotheksschild auf Innendeckel.<br />
Nissen BBI 725<br />
163 Jonathan Couch. A History of Fishes of the British Islands. Containing coloured Plates, from<br />
Drawings by the Author. London, George Bell 1877. Vier Bände. Mittelbraune Kalblederbände der<br />
Zeit mit reicher Rückenvergoldung, je zwei Rückenschildern und vergoldeten Deckel- und Stehkantenfileten.<br />
€ 600<br />
Mit 252 gestochenen und kolorierten Tafeln reich illustriertes und umfangreiches Werk des britischen<br />
Naturforschers Jonathan Couch (1789–1870). Er lieferte Zeit seines Lebens Beiträge zu Ichthyologie,<br />
vor allem seiner Heimat. Sein »opus magnum« erschien erstmals 1862–1865, hier<br />
unverändert im Hinblick auf Kollation und Druckvermerk, möglicherweise handelt es sich um<br />
eine Titelauflage. – Band IV enthält ein Gesamtregister. – Die detailierten Darstellungen in feinem<br />
differenziertem Kolorit, alle Tafeln durch Zwischenblätter geschützt. – Gutes Exemplar, besonders<br />
innen bemerkenswert erhalten.<br />
25,5 : 17,5 cm (Großoktav). 240; 265; 208; 439 Seiten. Mit 252 kolorierten Tafeln. – Rücken gebräunt, Kanten und besonders<br />
die Gelenke berieben. – Hinterdeckel von Band IV lose.<br />
Nissen ZBI 979<br />
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162<br />
163<br />
164 Robert Hogg und George W. Johnson. The Wild Flowers of Great Britain. Botanically and<br />
popularly descriped, with copious notices of their history and uses. With original plates drawn and<br />
coloured from nature, by Charlotte Gower [and W. G. Smith]. London, Journal of Horticulture &<br />
Cottage Gardener Office 1863–1874. Volumes I –VIII (von 11). Mit 640 (und 24 weiteren) kolorierten<br />
Lithographien. Dunkelblaue Halbkalblederbände mit reicher Rückenvergoldung, rot-goldenen<br />
Rückenschildern und marmorierten Deckelbezügen. € 1.200<br />
Vollständige Folge der ersten acht Bände mit allen 640 Lithographien, ergänzt um 24 Tafeln aus<br />
Volume IX. – Die feinlinigen Zeichnungen der englischen Wildpflanzen in zartem, jedoch noch<br />
vollkommen frischem Kolorit, sind ein Meisterwerk der botanischen Buchillustration. An der<br />
Schwelle zum Maschinendruck, zur Chromo- und später Offsetlithographie wird hier noch einmal<br />
die handwerkliche Meisterschaft in jeder Abbildungsnuance spürbar. – Jede Abbildungstafel mit<br />
einem ausführlich kommentierenden Textblatt mit Anmerkungen zu Herkunft, Namensgebung<br />
und den verschiedenen Verwendungszwecken in Alltag, Brauchtum und Heilkunst, diese Textseiten<br />
sind häufig mit kleinen Holzschnittvignetten verziert. – Alle Bände mit Inhaltsverzeichnis mit<br />
den lateinischen und englischen Pflanzennamen. – Die 24 Lithographien aus Band IX mit den<br />
Textblättern, einem Index der Ranunkeln und zwei handgeschriebenen Registern in einem nahezu<br />
identischem Einband. – Insgesamt sehr schön erhaltene Reihe in dekorativen Einbänden.<br />
22,8 : 14,8 cm (Großoktav). Mit 664 kolorierten Lithographien. – Drei Rücken mit Farbspritzern. – Vorsatzblätter mit Besitzvermerk.<br />
– Stellenweise leicht stockfleckig.<br />
Nissen BBI 904<br />
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86<br />
Seltenes Saum- und Sattelzeug – Aus der Bibliothek Oettingen-Wallerstein Seyfriedsberg<br />
165 Pferde und Reiten – Alexander Massarius Malatesta. Tractatvs de modo eqvos fraenandi.<br />
Clare ac svfficienter explicatvs pro maiori eqvitvm satisfactione ac domitorvm intelligentia ad<br />
egregiam eqvitandi artem exercendam. Cvm diversorvm frænorvm variis figuris quibus ad præsens<br />
omnes bellicosi populi vtuntur, atque earum declaratione atq; explicatione vera ac lucidissima.<br />
Venedig 1607. Mit 90 Holzschnitt-Tafeln. Flexibler Pergamentband der Zeit. € 2.500<br />
Erste Ausgabe. – Frühes Holzschnittwerk zu Zaum- und Sattelzeug. – Der Verfasser stammte aus<br />
der berühmten Adelsfamilie Malatesta, der Wappenholzschnitt zeigt das Familienwappen. Das<br />
Werk ist Kaiser Rudolf II. gewidmet. – Die großformatigen Holzschnitte mit den eindrucksvollen<br />
Darstellungen werden im Anhang ausführlich beschrieben. – Von größter Seltenheit, im KVK<br />
konnten wir weltweit nur zwei Exemplare ohne Abbildungen nachweisen, ein drittes Exemplar in<br />
der Weimarer Anna Amalia Bibliothek wurde beim dem Brand 2004 offensichtlich zerstört. – Aus<br />
der Bibliothek des Hauses Oettingen-Wallerstein Seyfriedsberg (Stempel auf Titelblatt), aus deren<br />
Beständen 1932–1935 bedeutende Teile, darunter Handschriften des Nibelungenlieds und der<br />
Weltchronik des Rudolf von Ems, illustrierte Inkunabeln und Teile der Bibliothek Marcus Fuggers<br />
veräußert wurden.<br />
44,4 : 33,0 cm (Folio). 9 Blätter, 90 Holzschnitttafeln mit 113 Holzschnitten, 8 Blätter (Register). – 3 Tafeln stärker gebräunt,<br />
Titelblatt und vereinzelte Ränder etwas fleckig, am Anfang unten etwas wasserrandig. – Der Anhang verzeichnet 12 Holzschnitte<br />
mehr, als im vorliegenden Exemplar vorhanden.<br />
Huth <strong>15</strong>. – Ebert II, 12846 (zählt 104 Holzschnitte).<br />
165<br />
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166 Johann Elias Ridinger. Vorstellung und Beschreibung derer Schul und Campagne Pferden<br />
nach ihren Lectionen, In was vor gelegenheiten solche können gebraucht werden. Representation<br />
et Description de toutes les leçons des Chevaux de Manege et de la Campagne […] – Anmerkungen<br />
von dem Carousel. Remarques du Carousel. Augsburg 1760–1761. Mit gestochenem<br />
Titel und 62 Kupfertafeln. Marmorierter Lederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 3.500<br />
Erste Ausgabe des berühmten Reitschulbuches. – Den Kupferstichen von Johann Elias Ridinger<br />
(1698–1767) ist die Darstellung der Tiere in einer Landschaft oder vor baulichen Kulisse eigen. –<br />
Mit dem ergänzenden Teil und dem seltenen »Plan des Carousels« (dessen Fehlen Weigel als Zeichen<br />
neuerer Abdrucke gilt) und hier mit dem (nur bei Schwarz erwähnten) dreizeiligen französischen<br />
Avis. – Breitrandiges Exemplar auf starkem Bütten. – Ridinger verlegte seine Werke in<br />
seinem eigenen Kunstverlag in Augsburg, der später von seinen Söhnen weitergeführt wurde. Bis<br />
Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Kupferplatten verwendet; die Klarheit und Schärfe der ersten<br />
Abdrucke wurde jedoch nie wieder erreicht.<br />
31,8 : 23,0 cm (Quart). Gestochener Titel mit Vignette, 35 Seiten, 46 Kupfertafeln; 1 Kupfertafel (Plan des Carousels), 8 Seiten,<br />
<strong>15</strong> Kupfertafeln. – Ecken etwas bestoßen, Rückenbezug und Vordergelenk brüchig. – Ränder etwas fleckig, das erste<br />
Kupfer des Anhangs zudem gebräunt. 1 Papierdurchbruch am Plattenrand rückseitig geklebt.<br />
Thienemann/Schwarz 646–707 und 1301. – Weigel 36 A und 37 A (von B). – Schwerdt III, 142<br />
166<br />
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88<br />
167 Geoffrey Gambado [d. i. H. W. Bunbury]. An Academy for Grown Horsemen, containing the<br />
Completest Instructions for Walking, Trotting, Cantering, Galloping, Stumbling, and Tumbling.<br />
Illustrated with Copper Plates […] of the Author. The Third Edition. – Annals of Horsemanship:<br />
containing Acciunts of Accidental Experiments, and Experimental Accidents […] Now first published.<br />
– London, W. Baynes 1808. Mit 29 Aquantintaradierungen. Halblederband der Zeit. € 300<br />
Schönes Beispiel für den englischen Humor und zugleich die Pferde-Vernarrtheit der Briten. – Die<br />
in Braun gedruckten Aquatinten mit köstlichen Darstellungen von Reitern in allerlei grotesken<br />
Situationen und Haltungen. Auch der Verfasser bleibt nicht verschont, das Frontispiz des zweiten<br />
Teils zeigt ihn auf einem Holzpferd in den Himmel reitend, betitelt »The Apotheosis of Geoffrey<br />
Gambado. From a Capital Picture by Young Titian«.<br />
XXIV, 36 Seiten. Mit Porträt und 11 Aquatintatafeln; XXII, 81 Seiten. Mit 17 Aquatintatafeln. – Deckel berieben und stark<br />
bestoßen, Rücken gut erhalten. – Ränder leicht gebräunt und fleckig, Titel am Oberrand mit hinterlegtem Ausschnitt.<br />
Vgl. Lipperheide Tc 61 und Graesse II, 22<br />
168 Karl von Decker. Die Gefechtslehre der beiden verbundenen Waffen: Kavallerie und reitende<br />
Artillerie. Mit 6 Kupfertafeln. Berlin, Ernst Siegfried Mittler 1819. Halblederband der Zeit mit<br />
reicher Rückenvergoldung und vergoldetem Wappensupralibros. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Der preußische General und Militärschriftsteller (1784–1844) »war ein Mann von<br />
großer geistiger Lebendigkeit […] und emsiger Betriebsamkeit, daher sehr geeignet, neue Unternehmungen<br />
ins Leben zu rufen und vielseitige Verbindungen anzuknüpfen« (ADB). – Mit sechs<br />
Schlachtformationen. – Sehr gut erhalten. – Exlibris »Bibliotheca Carlowitziana«.<br />
18,7 : 11,8 cm (Oktav). VIII, 392 Seiten. 6 gefaltete Kupfertafeln. – Ein Gelenk angeplatzt.<br />
169 Franz von Eckardstein und von Willisen. Drittes Verzeichnis der Preußischen Vollblut-Pferde.<br />
Berlin, Dieterich für E. S. Mittler 1837. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € 200<br />
Dritter von fünf zwischen 1832 und 1844 erschienenen Teilen. Die vorliegende Ausgabe beinhaltet<br />
auch die Vorworte zu Teil 1 und 2. – Alle 1836 in Preußen lebenden Vollbluthengste und -stuten<br />
werden, alphabetisch geordnet und mit detaillierten Angaben genannt. – Die preußischen<br />
Verzeichnisse sind wegen der zahlreich vertretenen Trakehner von besonderem Interesse. – Selten.<br />
20,5 : 12,0 cm (Oktav). XXVII, 177 Seite. Mit 1 Falttafel mit 3 Stammbäumen. – Gelenke berieben. – Die ersten Blätter<br />
gebräunt.<br />
170 Das Caroussel, welches am 27. October 1846 aus Veranlassung der Hohen Vermählung […] des<br />
Kronprinzen von Württemberg mit ihrer Kaiserlichen Hoheit der Grossfürstin Olga Nikolajewna in<br />
Stuttgart abgehalten wurde. Zug, RMS Landskrone 1985. Mit Beiheft. Lose Blätter in roter Originalmaroquinkassette.<br />
€ 300<br />
Faksimileausgabe der 28 farbigen Lithographien. – Eins von 3000 Exemplaren, wobei wohl nur<br />
eine kleine Auflage in Lederkassetten ausgeliefert wurde. – Nachdruck der Ausgabe von 1846. –<br />
Das Beiheft in Deutsch, Englisch und Arabisch.<br />
48,5 : 62,3 cm (Kassette). – Deckelkanten mit kleinen Kratzern.<br />
171 Wilhelm Heuer. Hamburg – Rennbahn in Horn und Wandsbek. Kolorierte Lithographie mit<br />
Tonplatte und Bordüre. <strong>15</strong>,7 : 23,0 cm (30,0 : 39,0 cm). Druck H. Wernicke, Verlag: Hamburg, Carl<br />
Gassmann 1863. € 100<br />
Schöne Lithographie in altem Kolorit. – Blick von der Rennbahn auf die Tribüne und den Zieleinlauf<br />
eines Galopprennens. – Die noch heute existierende Rennbahn wurde 1855 eröffnet.<br />
Ränder leicht gebräunt. 1 Stockfleck außerhalb der Darstellung.<br />
Salamon 96 a<br />
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167 171<br />
172 Der Pferdesport. Das goldene Buch des Renn-, Reit- und Traber-Sports. Drei Teile in einem<br />
Band: I: Das Vollblut. II: Campagne- und Herrenreiten. III: Der Traber. Herausgegeben von einem<br />
Redaktions-Comité von Fachmännern. Wien und Leipzig, Halm und Goldmann 1905. Mit 16 (statt<br />
18) Kunsttafeln, einem Chromobild und 900 photographischen Darstellungen. Grüner Originalleinenband<br />
mit Jugendstil-Deckelillustration in Gold und Weiß. € 300<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Unter Mitwirkung von Richard F. Brandtner, Hans Czermak, Balduin<br />
Groller u. a. herausgegebene, umfassende Dokumentation zum Reitsport und der Pferdezucht in<br />
der österreichisch-ungarischen Monarchie um die Jahrhundertwende. – Ausführlich werden die<br />
verschiedenen Reit- und Jockeyclubs und deren Mitglieder und Pferde beschrieben, unter anderem<br />
Jockey-Club für Österreich, Freudenau, Karlsbad als Rennplatz, Rennsport in Galizien, Hofreitschule,<br />
Trabrennverein zu Baden, Linz, Triest, Marburg, Steyr, Gestüte Ebenfurth, Wienerwald,<br />
Esterhazy, Wimpffen. – Eindrucksvoll und inhaltsreich und für jeden Pferdesport-Enthusiasten<br />
eine Fundgrube. Besonders reizvoll durch die zahlreichen Abbildungen und den Jugendstil-Buchschmuck.<br />
32,0 : 37,5 cm. 1 Blatt; 1 Blatt, 80 Seiten. 9 Tafeln; 1 Blatt, IV, 36 Seiten; 1 Blatt, 102 Seiten. 8 Tafeln; 4 Blätter (Register). – Einband<br />
berieben und fleckig. – Es fehlen 2 Tafeln; die Farbtafel mit kleinen Einrissen. Heftung teils etwas gelockert, 2 Tafeln<br />
lose. Stellenweise leicht fleckig.<br />
173 Sittengeschichte – Joseph Ernest de Becker. The Nightless City Or The »History of the Yoshiwara<br />
Yukwaku«. With Numerous Illustrations. Third Edition Revised. Shanghai, Yokohama und Bremen,<br />
Max Nössler [1906]. Blauer Originalleinenband mit Deckelillustration in Gold, Weiß und<br />
Dunkelblau. € 200<br />
Berühmter und wegen seines zeitgenössischen und ausführlichen Charakters bis heute unübertroffener<br />
Bericht über das Tokioter Vergnügungs- und Bordellviertel. – Im 17. Jahrhundert wurde<br />
das Viertel nach einem Brand verlegt, 1913 und 1923 wurde es erneut durch Brand und Erdbeben<br />
schwer beschädigt. Erst 1958 wurde es im Rahmen des Prostitutionsverbotes geschlossen. – Aus<br />
dem Besitz des Grafen Eberhard von Schwerin, Friedelhausen und eigenhändigen Vermerk »Von<br />
mir 1909 in Shanghai gekauft«. – Rainer Maria Rilke, Ellen Key und Jakob von Uexküll zählten zu<br />
den Besuchern des kunstsinnigen Ehepaares.<br />
25,0 : 18,5 cm. XVI, 386 Seiten. Mit 3 gefalteten farbigen Faksimiles, 44 Tafeln, davon 18 farbigen, und zahlreichen, teils<br />
ganzseitigen Textabbildungen. – Rücken leicht verfärbt und mit Bibliotheksschild, eine Kante angeplatzt.<br />
89
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90<br />
174 Stoffmusterbuch einer deutschen Weberei. Handschrift auf Papier mit etwa 1050 Stoffproben.<br />
1940–1963. Halblederband mit Beschlägen. € 800<br />
Den Beschriftungen folgend stammt das Buch aus einer Weberei im westdeutschen, möglicherweise<br />
auch elsässischen Raum. Auf Seite 3 »Frühjahr 1940 (Guerre)«. – Jede Seite mit meist 16 Proben<br />
verschiedener Wollstoffe und Tuche, jeweils mit genauer Beschriftung zu Lieferanten, Preisen<br />
und Qualitäten.<br />
33,0 : 26,0 cm. 44 Blätter, die letzten 10 leer. – Einige Muster geknickt, wenige Ränder gebräunt. – Sieben Musterfelder frei<br />
(meist Hinweis »Muster folgt«), 26 Muster fehlen (Klebespuren), darunter die komplette Seite mit den Mustern 145–160.<br />
175 Michael Richey. Idioticon Hambvrgense oder Wörter-Buch, Zur Erklärung der eigenen, in und<br />
um Hamburg gebräuchlichen, Nieder-Sächsischen Mund-Art. Jetzo vielfältig vermehret, und mit<br />
Anmerckungen und Zusätzen Zweener berühmten Männer, nebst einem Vierfachen Anhange<br />
ausgefertiget. Hamburg, Conrad König 1755. Pergamentband der Zeit mit handgeschriebenem<br />
Rückentitel. € 250<br />
174<br />
Zweite vermehrte Auflage und zugleich die erste in deutscher Sprache. – Noch heute bietet<br />
Richeys Wörterbuch einen unterhaltsamen Einblick in den Hamburger Sprachschatz des 18. Jahrhunderts.<br />
Der »Vierfache Anhang« beschäftigt sich unter anderem mit dem Hamburger Dialekt<br />
und Wörtern und Redensarten aus dem Dithmarschen. – Michael Richey (1678–1761) kehrte 1713<br />
nach Hamburg zurück, zählte zu den Mitbegründern der hiesigen Patriotischen Gesellschaft und<br />
unterrichtete lange Jahre am Johanneum.<br />
19,8 : 12,5 cm (Oktav). 5 Blätter, 480 Seiten. Mit gestochener Titel- und Kopfvignette. – Einband fleckig. – Es fehlt das gestochene<br />
Porträt Richeys. – Oben mit leichtem Wasserrand. – Titelblatt mit zwei Stempeln, Vorsatz mit alten Besitzvermerken<br />
und Exlibrisrest.<br />
Schröder 3190, 6.<br />
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176<br />
176 Catalogue systématique et raisonné des curiosités de la nature et de l’art Qui composent le<br />
Cabinet de M. Davila. Avec figures en taille douce. Paris, Briasson 1767. Vier Teile in drei Bänden. Mit<br />
30, meist gefalteten Kupfertafeln. Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung und je<br />
zwei Rückenschildern. € 1.200<br />
Beschreibung des Naturalienkabinetts des Don Pedro Franco Davila, erstellt vom Sammler selbst<br />
in Zusammenarbeit mit Jean Baptiste Louis de Romé de L’Isle (1736-1790). Der 1713 in Peru geborene<br />
Naturforscher Davila kam 1748 nach Paris und baute dort eine der größten Naturaliensammlungen<br />
seiner Zeit auf. 1767 wurde diese anhand des vorliegenden <strong>Katalog</strong>es für die<br />
beeindruckende Summe von 800.000 Real verkauft und Davila übersiedelte nach Madrid. Dort<br />
wurde er auf Lebenszeit Direktor des »Cabinet of Natural History«, welches unter seiner Leitung<br />
zu einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen wurde. Davila starb 1785 (vgl. Universal<br />
Dictionary of Biography and Mythology II, 728). – Der <strong>Katalog</strong> verzeichnet tausende Objekte mit<br />
meist akribischen Beschreibungen. – Die Kupfertafeln mit Darstellungen von Fossilien, Muscheln,<br />
Schnecken, Edelsteinen und anderem mehr. – Aus der »Bibliothek der Halleschen Naturforschenden<br />
Gesellschaft« und einem Schenkungsvermerk an diese von Georg Friedrich Ahrens. – Von<br />
größter Seltenheit.<br />
19,0 : 12,0 cm (Oktav). Zusammen etwa 1700 Seiten. Mit 30 Kupfertafeln. – Einbände leicht gebräunt und berieben. – Ganz<br />
vereinzelt leicht gebräunt, einige Kupfer unsachgemäß gefaltet.<br />
91
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177 Ferdinand Friedrich Reuss. Ordo Bibliotheca Universitatis Caesareae Mosquensis. Moskau,<br />
Universitätsdruckerei 1826. Dunkelgrüner Maroquinband der Zeit mit reicher Vergoldung. € 450<br />
Lateinisch-russischer Paralleltext. – Interessanter Einblick in die Bestände und Systematik der<br />
neuen Moskauer Universitätsbibliothek. – Der deutsche Chemiker Ferdinand Friedrich Reuss<br />
(1788–1852) wurde 1804 als Professor für Chemie an die Moskauer Universität berufen und lehrte<br />
dort bis 1832. Er war in vielen Ämtern und Vereinigungen tätig. Nachdem die Bibliothek durch<br />
die Napoleonischen Truppen zerstört und vollkommen ausgebrannt war, begann 1812 die Neugründung<br />
und die Acquise von Büchern und ganzen Nachlassbibliotheken. – Seit 1822 leitete<br />
Reuss die Neuordnung der Bestände und erarbeitete einen dreibändigen Bestandskatalog und<br />
die dazugehörige, hier vorliegende, systematische Ordnung. – Sehr selten.<br />
30,2 : 25,5 cm (Quart). XXVI, 233 Seiten. – Einband stärker berieben und bestoßen. – Ränder leicht stockfleckig.<br />
178 Eugène-Emmanuel Viollet le Duc. L’art Russe et l’architecture en Russe du Xème au XVIIIème<br />
siècle. St. Petersburg, Académie impériale des sciences 1878. Textheft und 16 photolithographierte<br />
Tafeln. In blauer Halbleinenmappe der Zeit mit Deckelschild. € 600<br />
Erste Ausgabe der Bildtafeln, mit dem französischen Beiheft gedruckt in nur 50 Exemplaren. –<br />
1877 erschien in Paris das umfangreiche Werk »L’ art russe, ses origines, ses éléments constitutifs,<br />
son apogée, son avenir« von Viollet le Duc. – Die Tafeln reproduzieren gezeichnete Ansichten von<br />
30 Kirchen und Klöstern in Rostow, Jaroslawl, Moskau, Nijni Nowgorod und anderen Städten<br />
sowie fünf architektonischen Details. – Die Bildunterschriften in Russisch, das Beiheft mit französischer<br />
Übersetzung derselben und zwei Texten, davon einer des Herausgebers. – Sehr gut erhalten<br />
und sehr selten.<br />
33,5 : 25,5 cm. 22 Seiten, 16 lose Tafeln. – Mappe etwas berieben.<br />
92 177<br />
178<br />
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179 Silhouettenkunst – C. G. von Barnstorf. 13 Silhouettenzeichnungen in schwarzer Tusche,<br />
teils in kolorierten Umrahmungen. – In: Königl. Grossbr. u. Churf. Braunschw. Lüneb. Genealogischer<br />
Kalender auf das 1778. Jahr. Lauenburg, Joh. Georg Berenberg 1777. Cremefarbener Seideneinband<br />
der Zeit mit Goldpapiervorsätzen, vergoldeten Bordüren und Fleurons sowie<br />
vergoldeten Initialen »C. G. von B.« € 900<br />
Unikum: Statt der Monatskupfer von Chodowiecki enthält dieses Exemplar 13 Tafeln mit 14 originalen<br />
Silhouettenzeichnungen sowie eine Monogrammzeichnung. – Die fein ausgeführten Tusch -<br />
zeichnungen stammen mit größter Sicherheit von dem Hannoveraner Silhou et tenkünstler<br />
Barnstorf, der unter anderem auch für Lavater arbeitete. Wegen seiner Produktivität wurde er von<br />
einigen Zeitgenossen als »Silhouetten-Fabrik« bezeichnet. – Jede der Silhouetten mit einem<br />
handschriftlichen, mehrzeiligen Beitext, so z. B. »Das ganze Leben eine an einander hängende<br />
Kette von edlen Gedanken und Thaten – Eine Aussaat auf die Ewigkeit. Viel Überlegung, viel Seele,<br />
viel Wahrheit«. – Aus der Bibliothek des Mörike-Sammlers Hanns Wolfgang Rath mit dessen, lose<br />
beigelegtem Exlibris (Radierung von Willi Geiger). In der Versteigerung dieser Sammlung (Stuttgart<br />
1932) mit Schätzpreis 450 RM unverkauft.<br />
10,5 : 6,5 cm (Kleinoktav). 16 Blätter, 91 Seiten, 1 Blatt. Mit gestochenem Titelblatt von Daniel Chodowiecki. – Ohne die 12<br />
Monatskupfer. – Der empfindliche Seideneinband besonders am Rücken etwas verschlissen. – Titelkupfer und 1 Blatt mit<br />
kleinem sächsischen Wappenstempel.<br />
Engelmann 187. – Köhring 34. – Lanckoronska/Rümann 14.<br />
180 Ernst Kroker. Die Ayrerische Silhouettensammlung. Eine Festgabe zu Goethes hundertundfünfzigstem<br />
Geburtstag. Leipzig, Dieterich 1899. Originalpergamentband mit vergoldeten Bordüren<br />
und Titeln und schwarzer Deckelvignette. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Eines der seltenen Pergamentexemplare. – Mit etwa 100 Porträt-Silhouetten aus<br />
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts: deutsche Schriftsteller, Gelehrte und Künstler. – Die reich<br />
illustriert dokumentierte Sammlung geht auf den Gelehrten Georg Friedrich Ayrer (1744-1804)<br />
zurück, der nach Besuch des Chemnitzer Gymnasiums und der Leipziger Universität in den Dienst<br />
der sächsischen Fürsten von Schönburg trat. – Schöner Druck auf Bütten, unbeschnitten und<br />
breitrandig. – Aus der Sammlung von Karl Koetschau (1868–1949, Direktor des Kaiser-Friedrich-<br />
Museum in Berlin und der Städtischen Kunstsammlung Düsseldorf ).<br />
27,7 : 21,0 cm. 2 Blätter, 48 Seiten. Mit Porträt und 50 Tafeln. – Obere Ecke der letzten Tafeln und des Hinterdeckels mit kleiner<br />
Beschädigung.<br />
Kippenberg 7887<br />
179<br />
93
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94<br />
Unterhaltung und Abenteuer – nicht immer für Kinderaugen<br />
181 Neunhundert neun und neunzig und noch etliche Almanachs-Lustspiele durch den Würfel.<br />
Das ist: Almanach Dramatischer Spiele für die Jahre 1829 bis 1961. Ein Noth- und Hülfsbüchlein<br />
für alle […] Liebhabertheater und Theaterliebhaber Deutschlands von Simplicius. Zwickau,<br />
Gebrüder Schumann 1829. Pappband der Zeit. € 180<br />
Scherzhaft-satirischer Almanach des Hamburger Autodidakten Georg Nikolaus Bärmann (1785-<br />
1850). – Bärmanns Satire galt der Flut von Lustspielen für das Dilettantentheater der Zeit. Aus<br />
1.200 Versatzstücken lassen sich mit Hilfe des Würfels beliebig viele Einakter zusammenstellen. –<br />
Die kolorierten Kupfer zeigen die Protagonisten »des« Stückes: Liebhaber und Liebhaberin, Onkel<br />
und Vormund, Diener und Zofe. – Da die lose beigegebene Wurftabelle fehlt, ist der heutige Nutzer<br />
auf seine Phantasie beim Erfinden der Spielregeln angewiesen.<br />
13,0 : 9,5 cm (Kleinoktav). XXXII, 270 Seiten, 1 Blatt. Mit fünf kolorierten Kupfertafeln. – Einband leicht berieben und bestoßen.<br />
– Leicht stockfleckig, die Kupfer etwas gebräunt. – Ohne die Wurf-Tabelle.<br />
Goedeke VIII, 132.40. – Weller, Pseudonymen 268. – Köhring 91<br />
182 Daniel Defoe. Robinson Crusoe’s Leben und Abenteuer. Nebst einer Lebensbeschreibung des<br />
Verfassers von Philaret Chasles. Übersetzt und mit erläuternden Noten versehen von Carl Courtin.<br />
Mit mehreren hundert Holzschnitten. Erster [und] Zweiter Theil. Stuttgart, J. Scheible 1836. Grüne<br />
Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und -verzierung in Gold- und Blindprägung. € 200<br />
Erste Ausgabe »dieser trefflichen Übersetzung« (Seebaß). – »Schön, nach französ. Vorbildern<br />
illustr.« (Seebaß); beide Bände mit einem Frontispiz und jedes der insgesamt 112 Kapitel mit einer<br />
großen Kopf- und einer kleinen Schlussvignette. – Die Lebensbeschreibung und die ausführlichen<br />
Anmerkungen umfassen immerhin 40 bzw. 80 Seiten und werden vervollständigt um »Notizen<br />
über die Insel Robinson-Crusoe’s und über den Matrosen Selkirk«. – Im gleichen Jahr erschien,<br />
ebenfalls bei Scheible, die französische Ausgabe übersetzt von Pierre Borel mit den ursprünglich<br />
deutschen Anmerkungen von Courtin (Ullrich II, 39).<br />
23,0 : 14,5 cm (Großoktav). 2 Blätter, 422 Seiten (paginiert 438); 2 Blätter, 600 Seiten. Mit 2 Holzschnitt-Frontispizen und<br />
224 Textholzschnitten. – Leicht berieben und bestoßen, 1 Gelenk angeplatzt. – Teils fleckig und gebräunt, 1 Blatt mit Einriss.<br />
Ullrich II, 71. – Klotz 998/<strong>15</strong>1. – Seebaß I, <strong>15</strong>76<br />
183 Franz Hoffmann. Drei Erstausgaben. Stuttgart, Schmidt & Spring 1844. Drei Bände. Mit jeweils<br />
vier Stahlstichen. Originalbroschuren. € 300<br />
Jakob Ehrlich. Eine Geschichte für Kinder und Kinderfreunde. – Mylord Cat. Eine Erzählung für Kinder<br />
und deren Freunde. – Der Tugenden Vergeltung. Erzählung für Kinder. – Der ebenso umstrittene<br />
wie über Jahrzehnte vielgelesene Jugendbuchautor Franz Hoffmann (1814–1882) schuf und<br />
übersetzte etwa 200 Erzählungen. – Solch frühe Erstausgaben seiner häufig nachgedruckten<br />
Werke sind selten.<br />
<strong>15</strong>,0 : 11,0 cm (Kleinoktav). Je 1 Blatt und 130, 132 bzw. 136 Seiten. – Ein Rücken beschädigt, teils mit Filmoplast überklebt.<br />
– Stockfleckig, teils gelockert, einige Kritzeleien.<br />
Klotz II, 2774/<strong>15</strong>1, 217 und 301 (teils ungenau). – Wegehaupt I, 1370 (unter dem Verfasser Frederick Marryat), 971 und 978.<br />
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184<br />
184 Sarah Baartman (The Hottentot Venus)– Femme de race Borchismann. Zwei kolorierte Lithographien<br />
von C. de Last nach de Wailly und Werner. Um 1825. 38 : 20 cm (ca. 50 : 35 cm). € 300<br />
Sarah Bartmann (ca. 1789-18<strong>15</strong>) wurde 1810 von dem englischen Kapitän Alexander Dunlop auf<br />
einem Burenhof im Kapland entdeckt und von dort nach London gebracht. Wegen ihres auffälligen<br />
Äußeren wurde sie von ihm als »Hottentotten-Venus« ausgestellt, die Vorstellungen wurden<br />
jedoch wegen Sittenwidrigkeit und Verstoß gegen die Sklavenhaltung verboten. Nachdem sie<br />
eine Rückkehr nach Südafrika abgelehnt hatte, wurde sie unter einem neuen Impresario, dem<br />
Dompteur Réaux, nach Paris gebracht und erregte wiederum großes Aufsehen, diesmal vor allem<br />
bei der Wissenschaft. 18<strong>15</strong> starb sie. Ein Gipsabdruck ihres Körpers und ihr Skelett waren nahezu<br />
200 Jahre im Pariser »Muséum national d’histoire naturelle« ausgestellt. Erst 2002 wurden ihre<br />
sterblichen Überreste nach Südafrika überführt und dort beigesetzt.<br />
Ein Blatt leicht gebräunt und mit kleinen Fleckchen.<br />
95
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96<br />
185 Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).<br />
Eigen händige Anmerkungen auf einem Probedruck zur Titelseite des »Struwwelpeter«.<br />
Frankfurt am Main um 1881. € 900<br />
Probedruck der Illustration des Struwwelpeter-Bildes. Kolorierter Holzstich ohne Text. – Die Fassung<br />
von 1861 ist die wohl bekannteste. 1881 wurde die chromolithographierte »Prachtausgabe«<br />
gedruckt, 1889 erschien eine »Neue feine Ausgabe« mit handkolorierten Holzstichen. – Unter Vergleich<br />
der Abbildungen der Struwwelpeter-Figur in »<strong>15</strong>0 Jahre Struwwelpeter« (Stäfa 1995, Seiten<br />
40 und 46) und nach Hinweis von Professor Klaus Doderer, Darmstadt, handelt es sich hier um die<br />
Fassung von 1881. – Mit ausführlicher Bleistiftanmerkung von Heinrich Hoffmann: »Dieser Mund<br />
ist viel besser. Da ist das Roth nicht so breit colorirt […] So wie hier kann es ganz wohl gemacht<br />
werden […]«. – 1845 erstmals veröffentlicht wurde der Struwwelpeter zu einem der erfolgreichsten<br />
Kinderbücher aller Zeiten.<br />
27,5 : 20,8 cm. – Rechter Rand etwas ungleichmäßig beschnitten.<br />
186 Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).<br />
Eigenhändige Anmerkungen auf koloriertem Probedruck zum »Struwwelpeter«. Frankfurt<br />
am Main um 1881 . € 750<br />
Probedruck der ersten Seite der »Geschichte von den schwarzen Buben«. – Kolorierter Holzstich<br />
ohne Text. – Mit sechs Bleistiftanmerkungen von Heinrich Hoffmann: »Gut! Nur überall der blaue<br />
Hintergrund fort!«, mehrfach »Luft fort« sowie »Hier müßte noch ein rother Apfel hineincolorirt<br />
werden!«. – Wohl ebenfalls für die Ausgabe von 1881.<br />
27,3 : 21,0 cm.<br />
185<br />
186<br />
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187<br />
187 Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).<br />
Eigenhändige Anmerkung auf einem kolorierten Probedruck zu »König Nußknacker und<br />
der arme Reinhold«. Frankfurt um 1875 . € 450<br />
Probedruck der Seite 25. – Mit Anmerkung »Gut« am Unterrand. – Die Erzählung erschien erstmal<br />
1851 und wurde mehrfach nachgedruckt.<br />
27,2 : 20,5 cm. – Horizontale Knickfalte.<br />
188 Heinrich Hoffmann (Arzt, Kinderbuchautor, Verfasser des Struwwelpeter, 1809–1894).<br />
Eigenhändige Anmerkungen auf koloriertem Probedruck zu: »Bastian der Faulpelz« Frankfurt<br />
am Main, um 1868 . € 750<br />
Tafel W mit einer Witwe und einem weinendem Kind. – Das ABC wird in einer Bildergeschichte<br />
über den faulen Bastian vermittelt, dessen Leben mit seinem einsamen Begräbnis endet. – Mit<br />
zwei Anmerkungen von Hoffmann in roter Tinte »Unterlippe roth« und »Gewehrschloß + Hahn<br />
Grau«. – Die erste Auflage des Buches erschien 1854 zunächst in der Jägerschen Buchhandlung in<br />
Frankfurt. 1868 wurde der Titel in den »Struwwelpeter-Verlag«, die Literarische Anstalt Rütten &<br />
Löning übernommen. Der vorliegende Probedruck entstand für diese Neuauflage. – Die Erstausgabe<br />
war mit 25 kolorierten Holzschnitten oder Lithographien (hier sind sich Seebaß und<br />
Rümann nicht einig) des Verfassers illustriert. – Wir danken Klaus Doderer, Darmstadt, für freundliche<br />
Auskunft.<br />
20,5 : 27,8 cm<br />
Bilderwelt 311. – Vgl. Rümann 677. – Rümann Kinderbücher 177. – Seebaß I, 930<br />
188<br />
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98<br />
Deutsche Literatur der Goethezeit<br />
190 189<br />
189 Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder gesammelt von Ludwig Achim von Arnim und<br />
Clemens Brentano. Erster [bis] Dritter Band. – Kinderlieder. – Heidelberg, Mohr und Winter 1819<br />
und 1808. Mit vier gestochenen Titelblättern und einem gestochenen Frontispiz nach Clemens<br />
Brentano, Philipp Otto Runge und anderen. Pappbände der Zeit mit hellblauen Rückenbezügen<br />
und rot-goldenen Rückenschildern. € 800<br />
Band I in zweiter, die übrigen Teile in erster Auflage. – Die Liedersammlung »Des Knaben Wunderhorn«<br />
ist das unbestrittene Hauptwerk der Heidelberger Romantik und übertraf mit ihren 723 Liedern<br />
alle früheren Sammlungen dieser Art. Die beiden Folgebände wurden zum Teil gemeinsam<br />
mit den Brüdern Grimm in Kassel erarbeitet. – Mit allen vier Kupfertiteln. Diese gehen teils auf Vorlagen<br />
und Zeichnungen von Clemens Brentano zurück und zeigen unter anderem den reitenden<br />
Knaben und das Oldenburger Horn mit dem Heidelberger Schloss.<br />
21,1 : 13,0 cm (Oktav). – Die Pappbände etwas bestoßen und berieben. – Meist etwas stockfleckig. Der übergroße Kupfertitel<br />
von Band II am Rand etwas geknickt. Innengelenk von Band III gelockert.<br />
Goedeke VI, 73, 12 u. 59, 14. – Mallon, Armin 105 u. 36-38. – Mallon, Brentano 75 u. 25-27. – Kippenberg 1035<br />
190 [Matthias Claudius]. An meinen Sohn H— . Hamburg, Friedrich Perthes 1799. Papierfalzrücken<br />
der Zeit. € 1.800<br />
Sehr seltene Erstausgabe. - Motto auf dem Titelblatt: »Gold und Silber habe ich nicht; was ich aber<br />
habe gebe ich dir.« – Verfasst von dem damals 60jährigen Dichter als Weggeleit für seinen ältesten<br />
Sohn Johannes (Hans), der im Alter von 16 Jahren das Elternhaus in Wandsbek verließ. – Peter<br />
Berglar betont die Bedeutung »dieses zu Unrecht viel zu unbekannten Dokuments« für das Verständnis<br />
von Claudius’ Auffassungen zu Dichtung und Glauben: Demütiger Stolz, Glaubenstreue,<br />
Duldsamkeit und Befolgung des eigenen Gewissens gehören zu den zentralen Tugenden, die<br />
Claudius seinem Sohn mit auf den Weg gibt. Ein »gesunder Menschenverstand« und »christliche<br />
Weltlichkeit« stehen einer abstrahierenden Systematik der damaligen Zeit gegenüber. In bildhafter<br />
Sprache vermitteln sich gleichsam komprimiert Lebensauffassung und Grundzüge des dichterischen<br />
Schaffens von Matthias Claudius und bilden ein ergreifendes Zeugnis seiner Weitsicht. –<br />
Hervorragend gut erhalten.<br />
14,8 : 9,7 cm (Oktav). 16 Seiten. – In privater, moderner Maroquinkassette mit vergoldetem Rückentitel.<br />
Holzmann/Bohatta I, <strong>15</strong>14. – Goedeke IV/1, 981, 30. – Peter Berglar. Matthias Claudius. Rowohlt-Bildmonographie<br />
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191 Friedrich Cramer. Denkwürdigkeiten der Gräfin Maria Aurora Königsmark und der Königsmark’schen<br />
Familie. Nach bisher unbekannten Quellen. Leipzig, F. A. Brockhaus 1836. Zwei in<br />
einem Band. Halbleinenband der Zeit. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Frühe und umfangreiche Biographie der von Voltaire als »berühmteste Frau<br />
zweier Jahrhunderte« verehrten Dichterin (1662–1728) und ersten »Maîtresse-en-titre« am sächsischen<br />
Hof von August dem Starken in Sachsen, dem sie eines seiner zahlreichen unehelichen<br />
Kinder gebar. – »M.A. war vielseitig begabt. Sie beherrschte fünf Sprachen fließend (Französisch,<br />
Deutsch, Schwedisch, Latein und Italienisch), sie musizierte und komponierte, daneben verfaßte<br />
sie Gedichte (religiöse und sog. Gebrauchslyrik) sowie Dramen und Singspiele. Beim schwedischen<br />
Hofmaler David Klöcker von Ehrenstrahl (1628-1698) nahm sie Malunterricht. Als Diplomatin<br />
sollte M.A. allerdings scheitern. August der Starke hoffte im Winter 1701/02, den Nordischen<br />
Krieg mit Karl XII. von Schweden (1682-1718) zu beenden und beauftragte zur Vereinbarung<br />
eines Sonderfriedens M.A. als Unterhändlerin. Doch ihre Mission mißglückte, da Karl XII. nicht<br />
gewillt war, sie zu empfangen« (Bautz). – Enthält auch eine Biographie von Friedrich August dem<br />
Starken und »Quedlinburger Geschichten«. – Maria Aurora von Königsmark war seit 1700 Pröbstin<br />
des dortigen Klosters. – Exlibris Gert Westphal (1920–2002, Schauspieler, Regisseur und Rezitator).<br />
– Selten.<br />
21,2 : 13,0 cm (Oktav). X, 398 Seiten; 2 Blätter, 239 Seiten. – Einband leicht berieben. – Vorsätze und die angrenzenden Blätter<br />
etwas stockfleckig.<br />
Goedeke VII, 299, 30. – Bautz XXIX, 902-906<br />
192 Michael Denis. Literarischer Nachlass. Herausgegeben von Joseph Friedrich von Retzer. Erste<br />
[und] Zweyte Abtheilung. In einem Band. Wien, Anton Pichler 1801–1802. Lederband der Zeit mit<br />
reicher Rücken- und Deckelkantenvergoldung. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Johann Nepomuk Cosmas Michael Denis (1729–1800), genannt »Sined der<br />
Barde«, war seit 1773 Aufseher der Garellischen Bibliothek in Wien und seit 1785 Custos an der<br />
dortigen Hofbibliothek. Er übersetzte unter anderem Ossians Dichtung in Hexameter, verfasste<br />
deutsche und lateinische Dichtungen und Schauspiele und zahlreiche bibliographische und literaturwissenschaftliche<br />
Werke. – Die beiden Bände enthalten auch eine Autobiographie und sind<br />
besonders wegen der Briefe an Michael Denis, u. a. von Klopstock, Bodmer, Friedrich Nicolai und<br />
Goeckingk wichtig. – Schönes Exemplar.<br />
25,5 : 19,0 cm (Kleinquart). XII, 176 Seiten; 1 Blatt, 206 Seiten, 3 Blätter. – Einband etwas berieben. – Innendeckel mit 2 alten<br />
Bibliotheksetiketten.<br />
Goedeke IV/1, 197, 47<br />
193 Johann Gottlieb Fichte. Reden an die deutsche Nation. Berlin, Realschulbuchhandlung 1808.<br />
Halblederband der Zeit. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Johann Gottlieb Fichte hielt an den Wintersonntagen 1807/08 im Rundsaal der<br />
Akademie in Berlin diesen Zyklus von 14 Reden, der sich an die Vorlesung »Grundzüge des gegenwärtigen<br />
Zeitalters« 1804–1805 anschloss. Fichtes sah seine »Reden« am Tiefpunkt der geschichtlichen<br />
Entwicklung als Wendepunkt zu einem neuen Zeitalter. »Das historisch Neue, in die<br />
Zukunft Weisende aber […] ist der Gedanke, daß Geschichte gemacht und machbar ist, von Menschen<br />
für Menschen. Der Mensch als Handlungswesen, gesellschaftliche Praxis mit Vernunft und<br />
Freiheit als höchste Bestimmung: Damit war der Weg eingeschlagen, der auch zu Marx und bis in<br />
die Gegenwart führt« (KNLL V, 546). – Der Hakenkreuz-Adler-Bibliotheksstempel auf dem Titelblatt<br />
erinnert an manchen Rückschlag auf diesem Weg.<br />
17,3 : 10,5 cm (Oktav). 490 Seiten, 2 Blätter (letztes leer). – Einband berieben und bestoßen, Vordergelenk stark gelockert.<br />
– Vorsatz- und Titelblatt mehrfach gestempelt. – 1 Blatt mit Eckausschnitt.<br />
Goedeke V, 8, 18<br />
99
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100<br />
194 Ferdinand Freiligrath (Dichter, 1810–1876). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. London, 5.<br />
XII. 1856. Eine Seite. Oktav. € 200<br />
An die Londoner Verleger Williams & Norgate. – Bittet um Abholung »einiger Bücher zum Binden«<br />
durch »Ihren Cityboten« und bedankt sich für die »Deutschen Dichtungen einer Engländerin«. –<br />
Auf dem Briefpapier der Londoner Filiale der Schweizer Generalbank, deren Leitung Ferdinand<br />
Freiligrath im Sommer 1856 übernahm und bis zur Schließung der Niederlassung 1865 innehatte.<br />
195 Leopold Friedrich Günther von Goekingk. Gedichte. Erster [bis] Dritter Theil. Leipzig, auf Kosten<br />
des Verfassers 1780–1782. Drei Bände. Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung<br />
und je zwei farbigen Rückenschildchen. € 250<br />
Erste Gesamtausgabe. – Goeckingk (1748–1828) war preußischer Beamter und widmete sich<br />
nebenberuflich der Schriftstellerei. In jungen Jahren stand er in freundschaftlicher Verbindung zu<br />
Johann Ludwig Gleim und Gottfried August Bürger. Er zählte zu den herausragenden Vertretern<br />
des Halberstädter Dichterkreises und war Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft sowie des<br />
Göttinger Illuminatenordens. 1776–1778 war er Mitherausgeber des Göttinger Musenalmanachs,<br />
1783 gründete er das »Journal von und über Deutschland«. – Seine eigenen Dichtungen ließ er<br />
auf eigene Kosten für Subskribenten bei Breitkopf drucken, bei etwa 1200 Subskribenten wohl<br />
mit einigem Erfolg. – Sehr seltene und gut erhaltene Ausgabe.<br />
17,5 : 10,5 cm (Oktav). 14 Blätter, 288 Seiten; 4 Blätter, 226 Seiten, 1 Blatt; 3 Blätter, 303 Seiten. – Deckelbezüge etwas fleckig<br />
und berieben, Ecken leicht bestoßen.<br />
Goedeke IV/1, 970, 4, 9.<br />
196 Johann Wolfgang von Goethe. Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand. Stuttgart und Tübingen,<br />
J. G. Cotta 1827–1834. Bände 1 –55 (von 60). Braune Leinenbände der Zeit mit vergoldetem<br />
Rückentitel. € 500<br />
Die Werkausgabe vereint alle Schriften, die Goethe noch zu Lebzeiten zur Veröffentlichung auswählte<br />
(Bände 1–40) sowie die »Nachgelassenen Werke« (Bände 41–60, hier vorliegend bis 55).<br />
Die Bände 56–60 erschienen erst 1842. – Die »Oktavausgabe« wurde stets wegen ihrer besseren<br />
Lesbarkeit und des gefälligeren Erscheinungsbildes gegenüber der sogenannten »Taschenausgabe«<br />
besonders geschätzt, erschien aber auch in deutlich kleinerer Auflage als diese. Die Druckfehler,<br />
die Goethe in den noch zu seinen Lebzeiten erschienenen Bänden der Taschenausgabe<br />
anmerkte, wurden für den Satz der Oktavausgabe korrigiert, so dass diese die textlich zuverlässigere<br />
ist. – Mit einigen Textholzschnitten, gefalteten Tabellen und einer lithographierten Tafel.<br />
18,0 : 11,5 cm (Oktav). – Die schlichten Leinenbände etwas berieben und bestoßen, teilweise mit Abplatzungen und etwas<br />
fleckig. – Innen stellenweise etwas stockfleckig.<br />
Goedeke IV/3, 14, C. – Hagen 24 u. 24a. – Kippenberg 341.<br />
197 Johann Wolfgang von Goethe. Faust. Eine Tragödie. Tübingen, J. G. Cotta 1808. Grüner Pappband<br />
der Zeit. € 700<br />
Erste Ausgabe. – Wohl das bekannteste Drama der deutschen Literatur. – »Goethes Faust entstand<br />
in einem sechs Jahrzehnte währenden, zeitweise auf Jahre unterbrochenen, nicht überall eindeutig<br />
zu erhellenden Schaffensvorgang […] Ein erster dramatischer Entwurf […] entstand zwischen<br />
1772 und 1775; in dieser Zeit wird Goethe auch die Prozeßakten der am 14.1.1772 in Frankfurt<br />
hingerichteten Kindsmörderin Susanne Brandt studiert haben« (KNLL VI, 459). 1790 erschien das<br />
Faustfragment, 1808 die hier vorliegende endgültige Fassung des ersten Teils, 1832 schließlich als<br />
Band I der »Nachgelassenen Werke« der abgeschlossene »Faust II«.<br />
12,5 : 10,2 cm (Duodez). 309 Seiten. – Einband berieben, Rückenschild fehlt.<br />
Goedeke IV,3, 613, 3, 1. – Kippenberg 2385. – Hagen 310. – Borst 1070<br />
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194<br />
198 Heinrich Heine. Vermischte Schriften. Hamburg, Hoffmann und Campe 1854. Drei Bände. Dunkelviolettfarbene<br />
Halbmaroquinbände der Zeit mit Romantikerrückenvergoldung. € 400<br />
Erste Ausgabe, Band I hier im ersten Druck und mit den Merkmalen des ersten von zwei Doppeldrucken<br />
(Halle, Druck von H. W. Schmidt; Bände II und III bei H. Hotop in Cassel). – Band I enthält:<br />
»Geständnisse«, »Gedichte 1853 und 1854«, »Die Götter im Exil«, »Die Göttin Diana« und »Ludwig<br />
Marcus. Denkworte«. – Band II und III: »Lutezia. Berichte über Politik, Kunst und Volksleben. Erster<br />
[und] Zweiter Theil«. – Die »Vermischten Schriften« sind das letzte zu Lebzeiten Heines erschienene<br />
Werk mit zahlreichen Erstdrucken. Heine hat sich um die Edition mit seinem Verleger Campe<br />
seit 1852 auseinander gesetzt und blieb beharrlich »da dieses Buch das letzte ist, das bei meinen<br />
Lebzeiten von mir erscheinen wird, so muß ich mein Hauptaugenmerk darauf haben, daß es gut<br />
sei, u. daß ich nicht am Rande des Grabes Fiasko mache. Ich habe keinen zweiten Pfeil nachzuschießen«<br />
(Brief an Campe vom 12. VIII. 1852, zitiert nach »HSS« Seite 138. Man wäre angesichts<br />
des damit zitierten <strong>Katalog</strong>es der Heine-Sammlung Söhn unserer verehrten Düsseldorfer Kollegen<br />
geneigt, einen weniger zurückhaltende Zitiertitel zu wählen. Allein den »Vermischten Schriften«<br />
und ihrer Editionsgeschichte widmet der <strong>Katalog</strong> 38 (!) Seiten). – Der Buchbinder ließ sich<br />
leider von der Bandnummerierung auf den Titelblättern der »Lutezia« irreführen, wodurch hier<br />
die Ziffern auf den Buchrücken bei (nicht zwingend notwendig) korrekter Aufstellung der Bände<br />
3 - 1 - 2 lauten. – Sehr schönes und sauberes Exemplar in sehr gut erhaltenen Einbänden der Zeit.<br />
Leuchtend gelbe Lackpapiervorsätze, Vorblätter mit Blindstempel der »C. H. Boye, Hamburg«.<br />
17,7 : 11,0 cm (Kleinoktav). 2 Blätter, 322 Seiten, 1 Blatt; XVIII, 319 Seiten; 2 Blätter, 310 Seiten, 1 Blatt.<br />
Goedeke VIII, 562, 94. – Wilhelm/Galley I, 570. – HSS030<br />
195<br />
101
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:52 Seite 102<br />
102<br />
199 Karl Immermann. Tulifäntchen. Ein Heldengedicht in drei Gesängen. Hamburg, Hoffmann und<br />
Campe 1830. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Das Versepos, ursprünglich als Teil der Novelle »Der Karneval und die Somnambule«<br />
gedacht, emanzipierte sich bald aus diesem Kontext. – Immermanns Freund Michel Beer,<br />
dem das Werk gewidmet ist, äußerte sich überschwänglich und Heinrich Heine las das Manuskript<br />
bei seinem Hamburger Verleger. Begeistert von dem »epischen Kolibri« sandte er eine Liste<br />
mit 100 Änderungsvorschlägen an Immermann, die dieser zum Vorteil seiner Dichtung annahm.<br />
17,0 : 10,2 cm (Oktav). 144 Seiten. – Die ersten 9 Blätter im Unterrand mit größerem Braunfleck. – Kapitale ein klein wenig<br />
bestoßen.<br />
Goedeke VII, 6<strong>15</strong>, 57.<br />
200 Jean Paul. Politische Fastenpredigten während Deutschlands Marterwoche. Stuttgart und<br />
Tübingen, J. G. Cotta 1817. Pappbändchen der Zeit mit rotem Rücken mit Vergoldung und marmorierten<br />
Deckeln. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Die ersten vier Beiträge erschienen bereits 1810–1812, »Nachsommervögel<br />
gegen Ende des Jahres 1816« hier erstmals gedruckt.<br />
17,2 : 10,8 cm (Oktav). XVI, 264 Seiten. – Leicht bestoßen und mit kleinen Abplatzungen, trotzdem aber recht ansprechend.<br />
Goedeke V, 465, 32. – Berend/Krogoll 30.<br />
201 Jean Paul – Z. Funck [Karl Friedrich Kunz]. Jean Paul Friedrich Richter. Wort der Verehrung<br />
und Liebe bei Gelegenheit der Enthüllung des von Seiner Majestät König Ludwig I. von Bayern<br />
Ihm zu Bayreuth errichteten Denkmals. Bayreuth, Buchner 1841. Lithographierter Originalumschlag.<br />
€ 120<br />
Erste, sehr seltene Ausgabe. – 1841 wurde das von Ludwig Michael von Schwanthaler (1802–<br />
1848) entworfene Denkmal enthüllt. Schwanthaler entwarf auch das Mozartdenkmal in Salzburg<br />
und die Münchner Bavaria. – Karl Friedrich Kunz schrieb unter seinem Pseudonym auch Biographien<br />
von E. T. A. Hoffmann und Friedrich Gottlob Wetzel, die auch zu seinem Bamberger Freundeskreis<br />
gehörten. – Die beiden Lithographien auf dem Umschlag zeigen das Grab Jean Pauls<br />
und den Denkmalsockel, die gefaltete Lithographie vor dem Titelblatt das Denkmal selbst. –<br />
Unbeschnitten und gut erhalten.<br />
18,8 : 11,5 cm (Oktav). Seiten 3-32 (so wohl vollständig). Mit 1 gefalteten Lithographie.<br />
Goedeke V, 462 n.<br />
207 208 198 202 205 206<br />
HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 19.04.11 07:23 Seite 103<br />
202 Immanuel Kant. Critik der reinen Vernunft. Vierte Auflage. Riga, Johann Friedrich Hartknoch<br />
1794. Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung und schwarz-goldenem Rückenschild.<br />
€ 450<br />
Nach der ersten Ausgabe von 1781 hatte Kant den Text verändert, alle Folgeausgaben basieren<br />
auf dieser 1787 erschienenen Fassung. – Mit dem Vorwort zur zweiten Auflage. – Kants Hauptwerk<br />
in einem schönen, zeitgenössischen Einband.<br />
19,5 : 11,8 cm (Oktav). XLIV Seiten, 4 Blätter, 884 Seiten. – Rücken minimal, Deckel stärker berieben. – Vorsätze erneuert und<br />
mit Eckabriss. – Etwas gebräunt.<br />
Warda 64<br />
203 Immanuel Kant. Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre. Zweyte verbesserte Auflage.<br />
Königsberg, Fr.Nicolai 1803. Halblederband der Zeit mit rot-goldenem Rückenschild. € 200<br />
Schönes Exemplar der überarbeiteten Ausgabe, des zweiten, in sich abgeschlossenen Teils der<br />
»Metaphysik der Sitten«. – Die letzte vor Kants Tod erschienene Fassung und somit die Ausgabe<br />
letzter Hand. – Behandelt u. a. die »Pflichten des Menschen gegen sich selbst als ein animalisches<br />
Wesen«, darunter »Von der wollüstigen Selbstschändung«, »Von der Selbstbetäubung durch<br />
Unmäßigkeit im Gebrauche der Genieß- und Nahrungsmittel« sowie Lüge, Geiz und Kriecherei.<br />
19,5 : 11,8 cm (Oktav). 1 Blatt, X, 188 Seiten.<br />
Warda 178<br />
204 Heinrich von Kleist. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Berlin, G. Reimer<br />
1826. Drei Bände. Braune Leinenbände der Zeit mit goldgeprägten, grünen Rückenschildern.<br />
€ 450<br />
Erste Gesamtausgabe der Werke Kleists, der dadurch auch im Ausland bekannt wurde. – Herausgeber<br />
Ludwig Tieck hatte 1821 bereits Kleists »Hinterlassene Schriften« publiziert; das dort abgedruckte<br />
Vorwort mit biographischer Skizze, Briefauszügen und den für die frühe Kleist-Forschung<br />
so wichtigen Interpretationen der Kleist’schen Dramen und wichtigsten Erzählungen hat er in<br />
diese Ausgabe mit nur geringen Änderungen übernommen.<br />
20,0 : 12,0 cm (Oktav). – Einbände mit Alterungsspuren. – Etwas fleckig.<br />
Goedeke VI, 104, 13. – Sembdner 41<br />
204<br />
103
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:52 Seite 104<br />
104<br />
205 Friedrich Gottlieb Klopstock. Der Messias. Altona, Johann David Adam Eckart 1780. Zwei<br />
Bände. Marmorierte Kalblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung und vergoldeten Deckelund<br />
Stehkantenfileten. € 250<br />
Klopstocks Heldengedicht erweiterte die Ausdrucksskala der deutschen Sprache entscheidend.<br />
Die zeitgenössische Kritik jedoch war uneins: Von Herder gelobt (»nächst Luthers Bibelübersetzung<br />
das erste klassische Buch unserer Sprache«), von Grabbe als »unfehlbares Schlafmittel« verspottet,<br />
bedachte Lessing den »Messias« mit folgendem Vers: »Wer wird nicht einen Klopstock<br />
loben? | Doch wird ihn jeder lesen? Nein. | Wir wollen weniger erhoben | Und fleißiger gelesen<br />
sein.« (alle Zitate nach KLL IX, 518). – 1780 erschienen in Altona drei Varianten der als Ausgabe<br />
letzter Hand konzipierten Fassung: Neben einer Quartausgabe eine »in Klopstocks neuer« und<br />
(hier vorliegend) eine »in der üblichen Schreibung« (Goedeke). – Auf fein geripptem Bütten.<br />
19,0 : 11,5 cm (Oktav). 2 Blätter, 298 Seiten; 1 Blatt, Seiten 299–673, 1 Blatt, 7 Seiten (»Zum Nachschlagen«), 4 Blätter (Subskribentenverzeichnis).<br />
– Leicht berieben, ein Gelenk brüchig. – Innen sehr schön.<br />
Goedeke IV/1, 166, 6<br />
206 Adolph Freiherr Knigge. Ueber den Umgang mit Menschen. In drey Theilen. Fünfte verbesserte<br />
und vermehrte Auflage. Hannover, Christian Ritscher 1796. Drei leicht marmorierte braune<br />
Kalb lederbände der Zeit mit Rücken-, Deckel- und Stehkantenvergoldung und je zwei Rückenschildchen.<br />
€ 400<br />
Seinen Bekanntheitsgrad hat dieses Werk in den 200 Jahren seit seinem Erscheinen nicht verloren.<br />
Noch heute gelten höfliches Benehmen und gute Umgangsformen als dem »Knigge« gemäß.<br />
Der Anspruch des Verfassers war ein deutlich anderer: »Wenn die Regeln des Umgangs nicht bloß<br />
Vorschriften einer konventionellen Höflichkeit oder gar einer gefährlichen Politik sein sollen, so<br />
müssen sie auf die Lehren von den Pflichten gegründet sein, die wir allen Arten von Menschen<br />
schuldig sind, und wiederum von ihnen fordern können. – Das heißt: Ein System, dessen Grundpfeiler<br />
Moral und Weltklugheit sind, muss dabei zum Grunde liegen« (Vorwort). – Diese fünfte<br />
Auflage, im Todesjahr des Verfassers erschienen, wurde noch von ihm selbst überarbeitet und bildet<br />
die Ausgabe letzter Hand. – Sehr ansprechend erhalten und in schönen zeitgenössischen Einbänden.<br />
16,5 : 10,4 cm (Kleinoktav). XIV, 220 Seiten, 2 Blätter (1 leer); XVI, 269 Seiten, 1 leeres Blatt; XVI, 224 Seiten. – Vorsatzblätter<br />
mit altem Besitzvermerk.<br />
Goedeke IV,1, 6<strong>15</strong>, 14<br />
207 [Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder]. Herzensergießungen eines kunstliebenden<br />
Klosterbruders. Berlin, Johann Friedrich Unger 1797. Hellbrauner Lederband der Zeit<br />
mit Rückenschild und vergoldeten Fileten auf Rücken und Deckelkanten. € 800<br />
Erste Ausgabe. – Zusammen mit seinem Schulfreund Wackenroder (1773–1798) veröffentlichte<br />
Ludwig Tieck diese Sammlung kunsttheoretischer Abhandlungen und teils fiktiver Biographien. –<br />
Eine der wichtigsten Veröffentlichungen der Frühromantik. – Das in Sepia gestochene Porträt auf<br />
dem Frontispiz zeigt den »göttlichen Rafael«. – Wackenroder verstarb vor der Veröffentlichung<br />
des zweiten Teils, der 1798 unter dem Titel »Phantasien über Kunst« und nun mit Nennung des<br />
Verfassers Ludwig Tieck erschien (siehe folgende <strong>Katalog</strong>nummer). – Schönes Exemplar.<br />
<strong>15</strong>,5 : 10,0 cm. 275 Seiten. Mit gestochenem Porträt. – Einband gering bestoßen und leicht fleckig. – Vorsätze leimschattig.<br />
Ganz vereinzelt minimal fleckig.<br />
Goedeke VI, 36, 36 und 46, 5<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:52 Seite 105<br />
beide 209<br />
208 Phantasien über die Kunst, für Freunde der Kunst. Herausgegeben von Ludwig Tieck. Hamburg,<br />
Friedrich Perthes 1799. Marmorierter, gelackter Kalblederband der Zeit mit Rücken- und<br />
Deckelkantenvergoldung und rot-goldenem Rückenschild. € 700<br />
Erste Ausgabe. – »Ich übergebe theils mit Zutrauen, theils mit Ängstlichkeit diese Blätter dem<br />
Publikum. Ein Theil ist ein Vermächtnis meines verstorbenen Freundes W. H. Wackenroder, wovon<br />
er die letztern erst kurz vor seiner Krankheit ausgearbeitet und mir mitgetheilt hat, sie sollten eine<br />
Fortsetzung des Buchs: »Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders« sein« (Vorwort).<br />
– Die Fortsetzung enthält wiederum Aufsätze über Dürer, Rafael, Michelangelo, Watteau<br />
und andere; im zweiten Abschnitt den »Anhang einiger musikalischer Aufsätze von Joseph Berglinger«.<br />
– Ausnehmend schönes, breitrandiges Exemplar auf fein geripptem Papier.<br />
17,8 : 11,0 cm. IV, 283 Seiten. – Stellenweise leicht berieben. – Das Vorwort hier noch im letzten Bogen, der falsch gefalzt<br />
eingebunden wurde.<br />
Goedeke VI, 36, 37 und 46, 6<br />
209 Otto Wagner. Teplitz. Acht Tuschpinselzeichnungen, in Sepia, über Bleistift, eine zusätzlich koloriert.<br />
Um 1840. Etwa 8 : 10 bis 10 : 17 cm. Bezeichnet. € 900<br />
Die dem Dresdner Maler zugeschriebene Folge der kleinformatigen, fein ausgeführten Sepiazeichnungen<br />
enthält Ansichten vom Schloßgarten (2), Theater, Steinbad, Schlangenbad, Schwefelbad<br />
sowie der nahegelegenen Orte Graupen und Mariaschein. 1846 erschien unter dem Titel<br />
»XVII Ansichten von Teplitz und der Umgegend« eine Folge von farbigen Lithographien des<br />
Künstlers. Otto Wagner, Bruder des für seine architektonischen Arbeiten bekannten Georg Wagner,<br />
war vor allem als Landschafts- und Dekorationsmaler tätig. Für einige Ansichten in Tromlitz’<br />
Band über die Sächsische Schweiz in der Reihe »Das malerische und romantische Deutschland«<br />
lieferte er die Vorlagen.<br />
Thieme/Becker XXXV, 45f.<br />
210 [Karl Friedrich Gottlob Wetzel]. Prolog zum Großen Magen. Leipzig und Altenburg, F. A. Brockhaus<br />
18<strong>15</strong>. Pappband um 1900. € 250<br />
Sehr seltene erste Ausgabe dieser Satire auf den Rationalismus. – Wetzel (1779-1819), dem lange<br />
Zeit die Autorenschaft der »Nachtwachen des Bonaventura« zugeschrieben wurde, war mit Heinrich<br />
von Kleist und A. H. Müller befreundet und lieferte mehrere Gedichte zu deren Zeitschriften<br />
»Phoebus«. Er stand in engem Kontakt mit Jean Paul, der ihn zu seinem Nachlassverwalter<br />
bestimmte. – Unbeschnittenes Exemplar.<br />
17,5 : 10,8 cm (Kleinoktav). 71 Seiten. – Leicht fleckig.<br />
Holzmann/Bohatta III, 10031. – Goedeke VII, 846, 7. – Hayn/Gotendorf VI, 308<br />
105
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106<br />
211 [Christoph Martin Wieland]. Der Sieg der Natur über die Schwärmerey, oder die Abentheuer<br />
des Don Sylvio von Rosalva, Eine Geschichte worinn alles Wunderbare natürlich zugeht.<br />
Zwey Theile (in einem Band). Ulm, Albrecht Friedrich Bartholomäus 1764 . Lederband der Zeit mit<br />
Rückenvergoldung. € 450<br />
Seltene erste Ausgabe. – Der Held des Romans wird, wie Cervantes’ Don Quijote, Opfer seines<br />
übermäßigen Lesehungers und der Flucht in das Reich der Märchen und Feen. Es die »Geschichte<br />
von der Prinzessin Biribinker« holt ihn wieder in die Realität und verhilft der Natur zum Sieg. – Der<br />
Roman, an dem nach Wielands Einschätzung »Kluge und Narren viel zu lachen fänden«, entstand<br />
während seiner Zeit als Senator in Biberach und parallel zu den Shakespeare-Übersetzungen.<br />
16,5 : 10,3 cm (Kleinoktav). 8 Blätter, 618 Seiten, 2 Blätter. Mit gestochener Titelvignette. – Stärker berieben, oberes Kapital<br />
mit kleiner Fehlstelle. – Titelblatt restauriert. – Teilweise fleckig. – Titel mit Besitzvermerk, letztes Blatt tintenfleckig.<br />
Goedeke IV/1, 551, 51. – Günther/Zeilinger 520<br />
212 [Christoph Martin Wieland]. Sokrates Diogenes. Sokrates Mainomenos oder die Dialogen des<br />
Diogenes von Sinope. Aus eine alten Handschrift. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich 1770. Mit<br />
Kupfern von Christian G. Geyser nach A. Fr. Oeser. Halblederband der Zeit. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Wieland schrieb an Johann Wilhelm Ludwig Gleim: »Oeser mach ganz delicieuse<br />
Vignetten dazu, wovon eine in meinen Augen alles übertrifft, was ich in dieser Art noch gesehen<br />
habe«. – Enthält als 38. Kapitel »Die Republik des Diogenes«.<br />
16,4 : 10,0 cm (Kleinoktav). Seiten 3–304 (so vollständig, das Frontispiz ist in die Paginierung eingeschlossen), 1 leeres<br />
Blatt. Mit gestochenem Frontispiz, gestochener Titelvignette, 3 Kupfertafeln und 8 Textkupfervignetten. – Berieben und<br />
am oberen Kapital mit Fehlstelle. – Etwas fleckig, Frontispiz rückseitig mit altem Besitzvermerk. – Bleistiftanmerkungen. –<br />
1 Blatt mit kleinem Eckabriss.<br />
Goedeke IV/1, 554, 60. – Günther/Zeilinger 636. – Rümann 1265. – Lanchoronska/Oehler II, 23.<br />
213 Der Teutsche Merkur. Herausgegeben von Christoph Martin Wieland. Weimar, Verlag der Gesellschaft<br />
[ab 1775 C. L. Hoffmann] 1773–1789. 67 (von 68) Teilen in 56 Bänden und fünf Heften. Mit<br />
25 (statt 27) Kupferporträts, 32 (statt 33) Notenbeiblättern und einer gefalteten Kupfertafel. Halbleder-<br />
und Pappbände der Zeit, fünf ohne Einband. € 1.500<br />
Nahezu vollständige Folge aller unter dem Titel »Der Teutsche Merkur« erschienenen Monats -<br />
stücke. – »Im Januar 1773 verwirklichte Christoph Martin Wieland […] vielleicht der angesehenste<br />
deutsche Dichter der Zeit, seinen schon jahrzehntelang gehegten Wunsch, eine eigene<br />
Monatsschrift herauszugeben […], der damals in kulturellen Sachen etwas rückständigen deutschen<br />
Nation ein Journal vorzulegen, das ihr Ehre macht und sogar den berühmten ›Mercure de<br />
France‹ wetteifern sollte« (Starnes). – Ab 1790 erschien die Zeitschrift unter dem Titel »Der Neue<br />
Teutsche Merkur«. – Von besonderer Bedeutung wegen der zahlreichen Erstdrucke, darunter viele<br />
des Herausgebers. – Die Liste der literarischen Beiträger wäre seitenfüllend, wir verweisen auf<br />
Thomas C. Starnes’ verdienstvolles Repertorium.<br />
17,8 : 10,6 cm (Oktav). 8 Halbleder-, 3 Halbleinen- und 45 Pappbände, 5 Hefte. – Alle mit Alterungsspuren und in verschiedenen<br />
Einbandvarianten. – Teils gebräunt, teils stockfleckig, einige Titelblätter gestempelt. – Nicht eingehend kollationiert:<br />
Es fehlt das Heft IV von Jahrgang 1788 (dessen erstes Halbjahr in unaufgeschnittenen Bogen mit Fragmenten der<br />
Umschläge vorliegt). – Zwei Kupfer und ein Notenblatt sind nicht an den von Starnes genannten Stellen aufzufinden.<br />
Goedeke IV/1, 556, 69. – Günther/Zeilinger 1147. – Diesch 1039. – Starnes, Der Teutsche Merkur. Ein Repertorium. Sigmaringen<br />
1994<br />
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214 2<strong>15</strong><br />
Die zwei großen deutschen Naturphilosphen<br />
214 Carl Gustav Carus (Arzt und Naturforscher, 1789-1869). Porträtphotographie, rückseitig mit<br />
eigenhändiger Unterschrift. Ohne Ort, etwa 1865. 9,4 : 5,6 cm. € 450<br />
Zeit seines Lebens von Goethes Lebens- und Wissensansichten geprägt, verschrieb sich Carus als<br />
Mediziner der „ganzheitlichen« Medizin. 1862 wurde er als 13. Präsident der Leopoldina gewählt.<br />
– So späte Porträts des Naturphilosophen sind selten. – Zwischen Doppelglas gerahmt. – Sehr gut<br />
erhalten.<br />
2<strong>15</strong> Alexander von Humboldt. Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Erster [bis]<br />
vierter Band (von 5). Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta 1845–1858. – Atlas zu Alex. v. Humboldt’s<br />
Kosmos in zweiundvierzig Tafeln mit erläuterndem Texte. Herausgegeben von Traugott<br />
Bromme. Stuttgart, Krais & Hoffmann 1851. Halblederbände und ein Leinenband der Zeit. € 600<br />
Erste Ausgabe. – »Humboldts […] begründete die moderne physikalische Geographie, Meteorologie<br />
und Pflanzengeographie. Er erforschte die Zusammenhänge zwischen Geographie, Klima,<br />
Verbreitung von Pflanzen, Tieren und Vorkommen von Mineralien mit der Wirtschaft der Länder«<br />
(PMM). Er erforschte die Anordnung der Vulkane, vermaß die Stärke des Erdmagnetfeldes und<br />
setzte sich für systematische meteorologische Messungen ein. – 1845 bis 1862 erschien als<br />
Zusammenfassung seiner Forschungen und Ideen der »Kosmos« (»das Werk meines Lebens«),<br />
1851 ergänzt um den seltenen Atlasband. Auf 39 Karten werden Sternenhimmel, Erdball, einzelne<br />
Kontinente und Länder sowie deren physikalische Gliederung, deren Gebirge, Seen, Pflanzenund<br />
Tierwelt dargestellt sowie die Weltreiche der Antike, Welthandel und geographische Entdeckungsreisen<br />
veranschaulicht. – Der umfangreiche Textteil beeindruckt mit ausführlichen Erläuterungen<br />
und statistischen Daten. – Der hier fehlende, abschließende Band V des »Kosmos«<br />
erschien erst 1862 nach dem Tode des Verfassers und beinhaltete den knappen Ergänzungsteil zu<br />
Band IV und das von Eduard Buschmann bearbeitete Gesamtregister.<br />
Textbände: 21,3 : 14,0 cm (Oktav); Atlas: 28,4 : 34,5 cm (Querkleinfolio). 2 Blätter, 136 Seiten. 39 lithographierte, kolorierte<br />
Karten, 3 Stahlstichtafeln. – Rücken der Textbände teils beschädigt, innen gut erhalten. – Einband des Atlas etwas verschlissen<br />
und fleckig. Einige Ränder minimal bestoßen und leicht fleckig.<br />
Goedeke VI, 263, 29. – PMM 320. – Löwenberg 199<br />
107
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108<br />
216 Friedrich Nietzsche. Sieben philologische Artikel. – I: Zur Geschichte der Theognideischen<br />
Spruchsammlung. – II: Beiträge zur Kritik der griechischen Lyriker. – III/1-2: De Laertii Diogenis<br />
fontibus scripsit Fridericus Nietzsche. – IV: Analecta Laertiana scripsit Fridericus<br />
Nietzsche. – V/1-2: Der Florentinische Tractat über Homer und Hesiod, ihr Geschlecht und<br />
ihren Wettkampf. – In: Rheinisches Museum für Philologie. Herausgegeben von F. G. Welcker, F.<br />
Ritschl und A. Klette. Jahrgänge XXII–XXV und XXVIII. Frankfurt am Main, Johann David Sauerländer<br />
1867–1873. Fünf Halblederbände der Zeit mit Rückenvergoldung. € 5.000<br />
Erste Ausgaben der ersten längeren schriftlichen Veröffentlichungen von Friedrich Nietzsche. –<br />
Die hier vorliegenden Bände enthalten sämtliche Beiträge Nietzsches in der Zeitschrift. – Die insgesamt<br />
sieben philologischen Artikel (die Texte 3 und 5 erschienen in je zwei Teilen) wurden in<br />
folgenden Bänden der »Neuen Folge« gedruckt:<br />
I: Jahrgang XXII (1867), Seiten 161–200. – II: Jahrgang XXIII (1868), Seiten 480–489. – III/1: Jahrgang<br />
XXIII (1868), Seiten 632–653. – III/2: Jahrgang XXIV (1869), Seiten 181-228. – IV: Jahrgang XXV<br />
(1870), Seiten 217-231. – V/1: Jahrgang XXV (1870), Seiten 528–540. – V/2: Jahrgang XXVIII (1873),<br />
Seiten 211–249. – Neben den Arbeiten Nietzsches enthalten die Bände des Rheinischen Museums<br />
zahlreiche bedeutende Beiträge von Lehrern, Freunden und Zeitgenossen Nietzsches, unter<br />
anderem von O. Benndorf, F. Blaß, W. Clemm, G. Curtius, O. Jahn, K. Keil, A. Klette, A. Kießling, J. Mähly,<br />
C. Peter, O. Ribbeck, F. Ritschl, Erwin Rohde, W. Roscher, C. Schaarschmidt, F. Susemihl, W. Vischer, H.<br />
Usener und C. Wachsmuth.<br />
22,0 : 14,0 cm (I-III) und 21,3 : 13,7 cm (IV-V). – I-III: Leicht berieben, einige Schabstellen, Ecken etwas bestoßen. – IV und V:<br />
Rücken leicht berieben, Ecken und Kapitale bestoßen, letztere mit Fehlstellen. – Die Einbände von I-III und IV-V voneinander<br />
abweichend. – Titelblätter I-III mit Stempel »v.F.« einer Adelsbibliothek, Titelblätter IV u. V mit Blind- und »ausgeschieden«-Stempel<br />
einer Schulbibliothek.<br />
Krummel I, S. 3f. – Schaberg 9–14 und 16. – WNB 385, 218, 220, 211 und 238<br />
Complete set of these five volumes with the first longer publications of Friedrich Nietzsche. – Very scarce.<br />
Friedrich Wilhelm Ritschl, Nietzsches Lehrer in Bonn und Leipzig, schrieb 1868 an seinen Kollegen<br />
Professor Kießling in Basel: »Sie fragen zugleich nach dem Fr. Nietzsche auf den Sie mit Recht aufmerksam<br />
geworden sind durch seine vortrefflichen Arbeiten im Rhein. Museum […] Er ist der<br />
erste, von dem ich schon als Studenten überhaupt Beiträge aufgenommen […] Er ist der Abgott<br />
und (ohne es zu wollen) Führer der ganzen jungen Philologenwelt hier in Leipzig« (Krummel I, 3).<br />
Am 17.10.1865 traf der 21-jährige Nietzsche in Leipzig ein, um klassische Philologie zu studieren.<br />
Nach dem ersten Wiedersehen im Rahmen der Antrittsvorlesung Ritschls in Leipzig am 25. Oktober<br />
1865, lädt dieser Nietzsche und Kommilitonen zu einer Abendgesellschaft ein. Hier schlägt er<br />
seinen Studenten die Gründung eines Philologischen Vereins vor. Schon in der zweiten Sitzung<br />
am 18. Januar 1866 hält Nietzsche seinen ersten Vortrag über »Die letzte Redaktion der Theognidea«,<br />
ein Thema, das Nietzsche bekanntlich schon als Abschlussarbeit in Pforta behandelt hatte.<br />
Diesen Vortrag schickt er an Ritschl, von dem er am 24. Februar 1866 zu einem Gespräch unter vier<br />
Augen eingeladen wird. Ritschl erklärt ihm nach einigen Nachfragen, »noch nie von einem Studierenden<br />
des 3. Semesters etwas Ähnliches der strengen Methode nach, der Sicherheit der Kombination<br />
nach gesehen zu haben.« Nietzsche, der nach dem Treffen wie »im Taumel umhergeht«,<br />
schreibt diesem Lob seine eigentliche Geburt als Philologe zu. Die auf Ritschls Anregung von<br />
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216<br />
Nietzsche umgeschriebene Fassung des Vortrags wird im März 1867 in der Zeitschrift gedruckt.<br />
Der Artikel bildet gleichsam Nietzsches Entreebillet in die gelehrte Welt. In der Folgezeit besucht<br />
Nietzsche fast wöchentlich ein paar Mal zur Mittagsstunde Ritschl und findet ihn jederzeit bereit<br />
»ein ernstes oder lustiges Gespräch anzuknüpfen«. Nietzsche erfüllt scheinbar die Erwartungen<br />
seines väterlichen Förderers zunächst vollständig. Zum Wintersemester 1867/68 wird er in den<br />
erlesenen Zirkel der »Societas philologica« aufgenommen und studiert nunmehr nahezu exklusiv<br />
bei Ritschl. Als sich Nietzsche mit Diogenes Laertius beschäftigt, erreicht es der wohlwollende<br />
Ritschl, dieses Thema zum philologischen Wettbewerb der Universität Leipzig auszuschreiben.<br />
Der profunden Arbeit Nietzsches wird der Preis zugesprochen. – Nietzsches Promotionsakte<br />
bezeugt einen für die Universität einmaligen Vorgang, denn der Student wurde mit 24 Jahren<br />
ohne Vorlage einer ausformulierten Dissertation und noch dazu in Abwesenheit zum Doktor der<br />
Philosophie ernannt. Dem Professorenkollegium genügten seine in der philologischen Fachzeitschrift<br />
»Rheinisches Museum« abgedruckten Arbeiten als Legitimation. – Trotz aller Erfolge auf<br />
dem Gebiet der Philologie, sucht Nietzsche genuin die philosophische Erkenntnis. Hier sieht er<br />
schon früh die Distanz zu dem Wissenschaftsideal Ritschl. (vgl. Nietzsche-Spuren).<br />
109
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110<br />
217 218<br />
217 Friedrich Nietzsche. Rheinisches Museum für Philologie. Herausgegeben von F. G. Welcker,<br />
F. Ritschl und A. Klette. Registerheft zu Band I – XXIV der neuen Folge (1842–1869). Frankfurt<br />
am Main, Johann David Sauerländer 1871. Halbleinenband der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />
€ 1.800<br />
Kurz nach Erscheinen der »Geburt der Tragödie« erschien das »Registerheft zum Rheinischen<br />
Museum«, welches Friedrich Nietzsche unter Beihilfe seiner Schwester Elisabeth Förster erstellte.<br />
– Nietzsches Lehrer Ritschl hatte fünf Jahre zuvor diese »zeitaufwendige Aufgabe« angeregt. Die<br />
Arbeit war Ende 1871 abgeschlossen und das Heft erschien Anfang 1872. Noch zehn Jahre später<br />
sind Nietzsche die Mühen dieser Aufgabe, die er nur übernahm, weil er »Ritschl, seinem Lehrer,<br />
versprochen hatte, jemanden zu finden, der diese Aufgabe übernehme und niemanden fand, ausser<br />
sich selbst« bewusst (Schaberg S. 50, Anm. 56).<br />
Ein Exemplar des Heftes ließ Nietzsche Richard Wagner zusenden. (Krummel I, S. 4). Wagner geht<br />
in einem Brief Mitte 1872 an seinem Neffen Clemens Brockhaus ausführlich auf das Registerheft<br />
ein: »Wenn diesem jungen Manne aus der Periode seines Kampfes wegen seiner Bestimmung ein<br />
unruhiges Moment des Schwankens und der Beklemmung verblieb, welches ihn zu Zeiten selbst<br />
meiner verwunderungsvoll ironischen Beurtheilung aussetzte, so hatte er dagegen mir neuerdings<br />
nur das von ihm gratis verfertigte Registerheft zu Band 1 - 24 der neuen Folge des Rheinischen<br />
Museums für Philologie zuzuschicken, um mich wegen jedes über ihn ausgelassenen<br />
Scherzes zu beschämen«. Und er bittet seinen Neffen: »[…] sieh Dir dieses Registerheft an, es<br />
lohnt sich der Mühe, und zwar nach vielen Seiten hin […] Ich meine, wer solch eine Arbeit demütig<br />
lieferte, der hat sich auch das Recht erworben, anderseits seinen Freunden zu sagen, was er<br />
von dem heutigen Geiste der Philologie halte« (zitiert nach: Die Briefe Cosima Wagners an Friedrich<br />
Nietzsche, Gesellschaft der Freunde des Nietzsche-Archivs, 1940. II. Teil, Anm. 125, S.95f.)<br />
Das Registerheft ist »die grundlegende Referenz für jede Sammlung von Ausgaben des ›Rheinischen<br />
Museum‹« (Schaberg S. 50).<br />
21,5 : 13,8 cm (Oktav). 2 Blätter, 175 Seiten, 1 Seite Berichtigungen. – Minimal berieben, Bibliotheksetikett auf dem Rücken.<br />
– Titel rückseitig mit Bibliotheksstempel und »ungültig«-Stempel.<br />
Krummel I, S. 4: R. – Schaberg 21. – WNB 388<br />
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218 Friedrich Nietzsche. Die fröhliche Wissenschaft. Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1882. Halbleinenband<br />
der Zeit mit vergoldeten Rückenfileten und grün-goldenem Rückenschild. € 3.000<br />
Erste Ausgabe, von größter Seltenheit. – Von den 1000 bei Teubner, Leipzig, gedruckten Exemplaren<br />
waren 1886 noch 788 unverkauft und wurden von Fritzsch übernommen und zur zweiten<br />
Auflage erweitert und umgearbeitet. Man darf also von nicht mehr als 130 Exemplaren ausgehen,<br />
die schon zu Nietzsches Zeiten nur von dieser Erstausgabe existierten. – In diesen Jahren befreit<br />
sich Nietzsche von seinen Vorbildern und wird zu einem scharfen Kritiker und freien Geist, der<br />
sich in der Nähe zum Positivismus bewegt. Nietzsche erweist sich jetzt als Wortführer des Nihilismus,<br />
das heißt, er erkennt in der gesamten Geschichte der abendländischen Philosophie das<br />
Geschehen einer Entwertung der höchsten Werte. Als oberste Werte galten seit Platon die übersinnlichen<br />
Ideen, das Göttliche. Diese ursprünglich als unabhängig vom Menschen gedachten<br />
Werte verlieren nun ihre Gültigkeit. Den Prozess des Nihilismus bringt er auf die Formel: »Gott ist<br />
tot!«. Im Anschluss an die Morgenröthe (1881), in der der Kampf gegen die Moral eröffnet wird,<br />
bereitet Nietzsche in dem 1882 erstmals erschienenen und 1887 erweiterten Buch »Die fröhliche<br />
Wissenschaft« auf sein Werk »Also sprach Zarathustra« (1883–1885) vor.<br />
Tadellos schönes Exemplar der sehr seltenen Erstausgabe. – Titelblatt mit Besitzvermerk »Oskar<br />
Schlemm, Amtsrichter 1884«. Der Sohn dieses Uelzener Juristen, Walther Schlemm gehörte später<br />
zum Freundeskreis um Ernst Hardt in Jena, einem Anhänger des George-Kreises und Nietzsche-<br />
Verehrer.<br />
»The Gay Science« or »The Joyful Wisdom« is the final and culminating volume of Nietzsche’s<br />
aphoristic works; it is the most majestic and beautiful of his works to date, deeply entering the spirit<br />
of the »gaya sciencia« of the Provencal troubadors of the twelfth Century; in fact, Nietzsche<br />
inaugurates the work with a series of ludic poems in which he slyly introduces many of his themes.<br />
»The Gay Science« still shows Nietzsche accumulating force for his great final assaults on the<br />
foundations of all value, but it is here that many of his own deepest conceptions are broached, for<br />
example, the »Death of God« and the doctrine of the »Eternal Return of the Same« which plays<br />
such a prominent part in Zarathustra and in the other later writings; it even marks the first appearance<br />
in print of Nietzsche’s famous conception of the »Übermensch«.<br />
First edition, provenance copy – Only nearly 130 copies of the first edition wer sold after 4 years,<br />
788 remainders sold to E. W. Fritzsch. – Very rare; a beautiful contemporary binding in fine condition.<br />
– With owner’s inscription on titlepage: Oskar Schlemm was a circuit judge in Uelzen (Lower<br />
Saxony). His son Walter Schlemm belonged to a circle of friends of Ernst Hardt, an author in Jena<br />
and a worshipper of Stefan George and Friedrich Nietzsche.<br />
21,8 : 14,3 cm (Oktav). 255 Seiten.<br />
Krummel X. – Schaberg 35. – WNB 239<br />
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112<br />
219 Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. Teile 1, 2 und 3.<br />
Chemnitz, Ernst Schmeitzner 1883 und 1884. In zwei Halbpergamentbänden mit hellblauen<br />
Lederrückenschildern mit vergoldetem Titel. € <strong>15</strong>.000<br />
Erste Ausgaben. - Mit der Originalbroschur von höchster Seltenheit. Das Werk verkaufte sich von<br />
allen Büchern Nietzsches am schlechtesten. Von den gedruckten Exemplaren wurden von Teil 1<br />
lediglich 85, von Teil 2 nur 93 und von Teil 3 nur 63 Exemplare verkauft, wobei die meisten dieser<br />
Exemplare von Nietzsche selbst verschenkt oder zurück gehalten wurden. Die Restexemplare<br />
wanderten zum alten, neuen Verleger Fritzsch in die Titelauflage. Das bedeutet, dass von der wirklichen<br />
Erstauflage des Zarathustra keine hundert Exemplare existierten, von denen wiederum,<br />
bedenkt man die damals übliche Bindepraxis, nur eine Handvoll einen Originalumschlag gehabt<br />
haben dürfte. Weltweit sind heutzutage von der ersten Ausgabe mit der Originalbroschur wohl<br />
kaum mehr als 5 bis 10 Exemplare vorhanden.<br />
Exemplare mit dem Originalumschlag werden lediglich im Nietzsche-Haus in Sils-Maria, der Universität<br />
Princeton, von Band 1 im Landesmuseum Münster / Westphalen (Sammlung Levin Schücking),<br />
von Band 2 der Sammlung Krummel in Naumburg (vorderer Originalumschlag auf den<br />
Vorderdeckel aufgezogen) verwahrt. Ein Exemplar mit allen 4 Teilen ist das Garden Ltd. Exemplar.<br />
Weitere Exemplare sind nicht bekannt. Kein Exemplar mit Originalumschlag in der HAAB, Weimar.<br />
Die Druckgeschichte des Buches ist detailliert beschrieben bei M. B. Brown, F. Nietzsche und sein<br />
Verleger Ernst Schmeitzner, Ffm. 1987, S. 264ff. und W. H. Schaberg, Nietzsches Werke, Basel 2002, S.<br />
123ff.<br />
Was die seltenen Originalumschläge angeht, so machte Nietzsche seinem Verleger in einem Brief<br />
vom 2.4.1883 (Nr. 399) einen Vorschlag für deren Gestaltung: »Was das Titelblatt [gemeint ist der<br />
Umschlag] zu Zarathustra betrifft: so schlage ich diesmal etwas Neues vor, nämlich daß darauf gar<br />
weiter nichts steht als: Also sprach Zarathustra. Sehr groß natürlich und in rother Farbe, auf blaßgrünem<br />
Grunde. Wie urtheilen Sie?« Aus dem »blaßgrünen Grunde« ist dann ein helles Blau<br />
geworden und entgegen Nietzsches Vorschlag hat Schmeitzner auch die Verlagsangabe auf den<br />
Umschlag drucken lassen.<br />
Etwa 22,5 : <strong>15</strong>,0 cm (Großoktav). – Kollation: Band I: Originalvorderumschlag, 114 Seiten; Originalvorderumschlag, 2 Blätter,<br />
103 Seiten. Unbeschnitten und ebabiert, Kopfschnitt getönt. – Band II: Vorderumschlag und Titelblatt (beide faksimiliert),<br />
1 Blatt, 119 Seiten. Umlaufender Farbschnitt. – In Teil 1 ist der Text von einer einfachen schwarzen Zierlinie, in Teil 2 und 3<br />
von einer schwarzen Doppellinie eingefasst. – Die beiden Einbände in Gestaltung und Größe geringfügig voneinander<br />
abweichend, Band I in den 1920er Jahren entstanden, Band II in neuerer Zeit. – Das letzte Blatt von Teil III rückseitig etwas<br />
gebräunt. – Alle drei Teile innen sehr sauber und fleckenfrei.<br />
Krummel XI, XII, XIII. – Schaberg 36, 37, 38. – WNB 161. – Mette E 34, 35, 36<br />
»Also sprach Zarathustra« ist »das wohl populärste Werk Nietzsches, welches der Autor rückblickend<br />
selbst als besonderen Höhepunkt seines Schaffens herausgestellt hat. Es besteht aus einzelnen<br />
›Reden‹ Zarathustras, die von einem mythologischen Erzählrahmen zusammengehalten<br />
werden und weist einen ungewöhnlichen, innovativen Sprachstil auf, der Nietzsche als Meister<br />
und Erneuerer der deutschen Sprache berühmt machte. Inhaltliche Leitbegriffe sind ›Wille zur<br />
Mach‹, ›Übermensch‹ und ›ewige Wiederkehr des Gleichen‹. – Nietzsche wirkte mit seiner Dichtung<br />
besonders in der ersten Rezeptionsphase seiner Philosophie um 1900; das Werk beeinflusste<br />
unter anderem die Literaturströmungen des Symbolismus und Expressionismus«. (zit. nach<br />
ViaLibri). – Richard Strauss komponierte unter dem gleichnamigen Titel seine berühmte Tondichtung.<br />
Nietzsche erklärte sein opus magnum als das tiefste Buch der Menschheit. Er könne darin nur<br />
unter Tränen lesen (siehe den Brief an Hillebrand vom Mai 1883). Nietzsche arbeitete an seinem<br />
Werk in rasender Geschwindigkeit. Für den ersten Teil benötigte er nur zwei Monate, für den zweiten<br />
und dritten nicht mal einen.<br />
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Dass Nietzsche den Namen des persischen Religionsstifter für sein Werk auswählte, ist wohl nicht<br />
zuletzt Hermann Brockhaus oder gar Richard Wagner zu verdanken, die Nietzsche mit Martin<br />
Haugs Übersetzungen der Sprüche des Zarathustra bekannt gemacht haben dürften. Es wäre<br />
eine Kuriosität der Geschichte, sollte Richard Wagner über den Orientalisten Haug den Impuls für<br />
die Idee des Zarathustra gegeben haben. – Diesen ebenso interessanten Hinweis verdanken wir<br />
dem Hamburger Nietzsche-Sammler Martin Burger.<br />
Laut Krummel hatte Nietzsche Schwierigkeiten mit seinem Verleger, der einen vierten Teil nicht<br />
mehr übernehmen wollte. Nietzsche wollte aber einem neuen Verleger nicht mit einem »vierten<br />
Teil« kommen. Er hatte sich deshalb eine neue dreiteilige Fortsetzung von »Zarathustra« ausgedacht.<br />
Es fand sich dafür aber kein neuer Verleger. So ließ er den vierten Teil auf eigene Kosten<br />
und »nicht für die Öffentlichkeit« drucken. (Krummel I, 107)<br />
Nietzsche's spiritual odyssey through the modern world written between 1883 and 1885 is the<br />
great philosopher's personal hymn to solitude and individuality.<br />
»It is, moreover, the critical or destructive aspect of his philosophy that has made a significant<br />
mark on the mind of sophisticated man. He emphasized the important part in all spheres of<br />
human thought and activity played by self-deception, illusion and prejudice, and it is his stark<br />
insistence on the necessity to recognize and ruthlessly to uproot these sinister and treasured falsities<br />
that has made him appear unsympathetic to some. In this main aspect of his outlook and in<br />
its reception, similarities with Freud are plainly observable. Thus Spoke Zarathustra glorifies the<br />
›Übermensch‹ (superman). It is a long philosophical prose poem and the most widely known of<br />
his works« (Printing and the Mind of Man 37).<br />
Complete set; all three parts in first edition. – 1886, only 60 to 80 copies of the first editions were<br />
sold. More than 900 copies were used by E. W. Fritzsch for second editions. – Very scarce with original<br />
front covers (front cover and title page of Part 3 are facsimiles). – Fine copies, bound in light<br />
half vellum with yellow boards, light blue and gilded spine labels. Volume 1 was bound in the<br />
1920th, Volume 2 in a newer binding.<br />
113
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114<br />
220 Friedrich Nietzsche. Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen. In drei Theilen. Leipzig,<br />
E. W. Fritzsch [1886]. Halblederband der Zeit mit etwas Rückenvergoldung. € <strong>15</strong>00<br />
Erste Sammelausgabe der Teile 1–3. – Unter Verwendung der Druckbogen von 1883 und 1884,<br />
gedruckt bei Teubner bzw. Naumann, und neuer, bei Röder, Leipzig, gedruckter Titelblätter. – Von<br />
den jeweils 1000 gedruckten Exemplaren der Erstausgaben wurden 1886 mehr als 900 Exemplare<br />
an E. W. Fritzsch verkauft. – Exlibris-Stempel Felix Loesch, Berlin. – Insgesamt sehr schönes<br />
Exemplar in einem durchaus dekorativen Halblederband der Zeit.<br />
22,4 : 14,5 cm (Oktav). 114 Seiten; 2 Blätter, 103 Seiten; 2 Blätter, 119 Seiten. – Kanten und Gelenke leicht berieben, kleiner<br />
Einriss. – Erstes und letztes Blatt leicht gebräunt.<br />
Schaberg 45. – WNB 161 Anmerkung.<br />
221 Wilhelm Dilthey (Geschichtsphilosoph, 1833–1911). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.<br />
Ohne Ort und Datum. Um 1905. 3 Seiten. Oktav. € 300<br />
An den Schriftsteller Richard von Schaukal, mit vollem Namen unterschrieben. – Dilthey war um<br />
1900 prominenter Vertreter der »Lebensphilosophie«. Um 1900 war er maßgeblich an der Debatte<br />
über den Wert und Sinn der Geisteswissenschaft (in Abgrenzung zu der Naturwissenschaft)<br />
beteiligt. – » […] In den letzteren habe ich bis jetzt im Gedränge der Arbeit von einer Reise nach<br />
dem Süden die Biographie E. T. A. Hoffmann’s und die Gedichte gelesen und ich begreife nun<br />
wohl, daß Sie meiner Schrift Ihre Sympathie entgegen bringen mußten, da mir eine so große Verwandtschaft<br />
der Ansichten in ihren Arbeiten begegnet. […] Also nehmen Sie nochmals meinen<br />
ergebensten Dank für Ihren freundlichen Anteil an meiner Arbeit. Sie ist noch wenig beachtet<br />
worden und wenn Sie gelegentlich etwas tun können, das Verständnis derselben zu fördern, so<br />
würden Sie derselben damit einen Dienst erweisen.« – Das im Brief erwähnte Werk »Die Jugendgeschichte<br />
Hegels« erschien erstmals 1905.<br />
Mit horizontaler Knickfalte, sonst gut erhalten.<br />
222 Musik – Briefe von und an Joseph Joachim. Gesammelt und herausgegeben von Johannes Joachim<br />
und Andreas Moser. Berlin, Julius Bard 1911–1913. Drei Bände. Mit 21 Tafeln und 4 Faksimiles.<br />
Originalpergamentbände mit vergoldeten Rückentiteln und Deckelvignetten. € 500<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf starkem van Gelder-Bütten. –<br />
Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Joseph Joachim (1831–1907) war<br />
einer der einflussreichsten Musiker des 19. Jahrhunderts. Er war schon in jungen Jahren mit Felix<br />
Mendelssohn Bartholdy befreundet und wurde 1852 Königlicher Konzertmeister in Hannover.<br />
Dort lernte er Robert und Clara Schumann, später auch Johannes Brahms und Max Bruch kennen.<br />
1868 ging er nach Berlin und wurde, berufen von Wilhelm I., König von Preußen, erster Rektor der<br />
Hochschule für Musik, deren künstlerische und pädagogische Ausrichtung er entscheidend prägte.<br />
Bedeutend ist seine Abkehr von der Wagnerschen Musikauffassung. – Zu den Briefschreibern<br />
und -empfängern zählen seine Ehefrau Amalie sowie Clara Schumann, Gisela von Arnim, Hermann<br />
Grimm und viele andere. – Die Tafeln mit Porträts des Künstlers und verschiedener Zeitgenossen,<br />
gedruckt nach Gemälden, Photographien und Büsten, und Darstellungen von<br />
Aufführungen des berühmten Joachim-Streichquartetts und eines Konzertabends mit Clara<br />
Schumann (nach Zeichnung von Adolph Menzel). – Die Faksimiles mit Musiknoten, darunter die<br />
»Katzen-Sonate« mit den Zeichnungen von Moritz von Schwind, der wie Joachim zum »Orden der<br />
schwarzen Katze« gehörte. – Band III mit einem Gesamtregister. – Sehr selten.<br />
22,3 : <strong>15</strong>,0 cm. XII, 476 Seiten, 2 Blätter; VIII, 478 Seiten, 1 Blatt; VII, 546 Seiten, 3 Blätter. Mit 25 Tafeln. – Vordergelenk von<br />
Band I etwas angeplatzt. – Vereinzelte Seiten (nach den Tafeln) leicht gebräunt, Vorsätze gering stockfleckig.<br />
NDB X, 440f<br />
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223<br />
Beginn der Moderne – Vom Historismus zum Jugendstil<br />
223 Lucien Gautier – A. de Champeaux & F. E. Adam. Paris pittoresque. Ouvrage illustré nombreuses<br />
gravures dans le texte et de dix grandes eaux-fortes originales par Lucien Gautier. Paris, J.<br />
Rouam 1883. Türkisfarbener Originalleinenband mit Deckelillustration in Gold- und Schwarzprägung.<br />
€ 400<br />
Erste Ausgabe. – Erschien in der Reihe »Grandes villes de France« in der »Librairie de l’art«. –<br />
Besonders wegen der eindrucksvollen Radierungen von Lucien Gautier (1850–1925) gesuchtes<br />
Werk über die Seine-Metropole. – Der aus der Provence stammende Lucien Gautier reiste 1880–<br />
1883 nach Paris. Seine dabei gewonnenen Eindrücke prägen die zehn großformatigen Radierungen<br />
mit den Ansichten von Pont de l’Archevèché, L’Écluse de la Monnaie, Pont des Saint-Pères,<br />
Place Maubert, Rue de Haut Pavé, Rue Gallande, Rue Saint-Julien le Pauvre, Le Petit Bras de la<br />
Seine, Le Quai de Jemmapes und Place du Châtelet et le Boulevard du Palais. – Die Abdrucke sind<br />
in dieser ersten, sicher nur kleinen Auflage, von ausgezeichneter Qualität, gratig und bis in die<br />
kleinsten Schraffuren deutlich und klar gedruckt. – Im Text finden sich 38 weitere, teils blattgroße<br />
Holzstiche nach Vorlagen verschiedener Künstler mit Parisansichten und Szenen des städtischen<br />
Lebens der Zeit. – Sehr schönes Exemplar. Vollständige Exemplare mit allen Radierungen sind im<br />
Laufe der 120 Jahre selten geworden.<br />
44,0 : 31,0 cm. 2 Blätter, 80 Seiten, 1 Blatt. Mit 38, teils ganzseitigen Holzstichillustrationen und 10 Radierungen. – Ecken<br />
gering bestoßen. – Ränder vereinzelt mit kleinen Stockflecken, 1 Randeinriss.<br />
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224 Wilhelm Pastern (Dekorationsmaler, 1872-1954) . Etwa 100 Blatt Originalzeichnungen und<br />
Aquarelle mit Entwürfen für Tapeten, Teppiche, Wand- und Bodenfliesen, Deckenmalereien,<br />
Raum gestaltungen, Inschriften, Denkmale und Portale. Um 1900–1910 . € 3.000<br />
Umfangreiche und eindrucksvolle Sammlung von Originalentwürfen und Mustervorlageblättern<br />
des Krefelder Kirchenmalers Wilhelm Pastern. – Die meist großformatigen Blätter in zahlreichen<br />
Farben gemalt, teils mit Gold gehöht, 20 in schwarzer Tusche, vielfach auf Kartonblätter aufgezogen.<br />
– Wilhelm Pastern hatte in Krefeld einen großen Namen, er gestaltete viele Sakralbauten<br />
aber auch private und öffentliche Gebäude. Stilistisch stand er am Übergang vom Historismus<br />
zum Jugendstil, was sich an einer Vielzahl der hier vorliegenden Originale deutlich belegen lässt.<br />
Heinrich Nauen (1880–1940) war einer seiner Schüler. – Die Entwürfe vielfach signiert bzw.<br />
bezeichnet, teils auch mit dem Stempel »Wilhelm Pastern Kirchenmaler Krefeld«.<br />
Verschiedene Formate, lose in Mappe. – Mit Alterungsspuren, teils etwas stockfleckig, ein Blatt zerrissen, einige Randeinrisse.<br />
225 Ornamentik – Eigenhändiges Skizzenbuch mit Ornamentzeichnungen von B. Baack, einem<br />
Studenten der Königlich Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Wintersemester<br />
1907/1908. 40 Blätter, davon 38 mit zahlreichen Bleistiftzeichnungen. Querquart. Halbleinenband,<br />
Rücken erneuert. € 400<br />
Der Student hörte die Vorlesung »Die Grundformen des Ornaments unter Berücksichtigung der<br />
Naturvorbilder«, gehalten von dem Potsdamer Architekten Fritz Laske (1864–1918), der seit 1885<br />
an der Hochschule lehrte. – Mit eigenhändiger Bestätigung von Fritz Laske, dass »die in diesem<br />
Hefte befindlichen Zeichnungen […] in dem Skizzencolleg […] von Herrn B. Baack selbständig<br />
angefertigt« wurden, datiert 18. III. 1908. – 1 Blatt Inhaltsverzeichnis. – Auf starkem Karton.<br />
25,0 : 20,5 cm. – Im Falz mit Rostspuren der ehemaligen Klammerheftung.<br />
116 225<br />
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118<br />
226 Ludwig Thomas und A. Heilmeyer. Ignatius Taschner. München, Albert Langen 1921. Originalleinenband<br />
mit vergoldetem Titel (E. A. Enders, Leipzig). € 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 450 Exemplaren (Gesamtauflage 500). – Mit einigen Beilagen, darunter<br />
drei Blätter mit Originaltuschfeder- und -bleistiftzeichnungen, signiert und mit dem Stempel<br />
»Nachlass Prof. Ignatius Taschner«, sowie fünf Holzschnitte des Künstlers, darunter vier Neujahrskarten<br />
von 1905–1909 und eine Geburtsanzeige der Tochter Taschners. – Ignatius Taschner ist für<br />
die bayerische Kunst der Jahrhundertwende von prägender Bedeutung und wirkte als Bildhauer<br />
und Plastiker, schuf Buch- und Gelegenheitsgraphik und entwarf Verzierungen für Möbel, Öfen<br />
und Türen (»Hauskunst«).<br />
28,2 : 22,5 cm. 53 Seiten, 1 Porträt, 118, teils farbige Tafeln, V Seiten.<br />
227 Franz von Bayros – Rudolf Lothar. Erotische Komödien. Eingeleitet von Bruno Frank. Mit drei<br />
farbigen und drei Schwarz-Weiß-Bildern nach Originalen des Marquis Franz de Bayros. Leipzig,<br />
Feuer [1924]. Roter Originalmaroquinband mit reicher Vergoldung. In Originalschuber. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren, vom Verfasser signiert. – Rudolf Lothar war Feuilletonist,<br />
Theaterkritiker und Literaturwissenschaftler. Er zählte in den 1920er Jahren zu den meistaufgeführtesten<br />
Lustspieldichtern. – Die Illustrationen von Bayros sind »das letzte, vollendete Werk<br />
des Künstlers« (Brettschneider). – Sehr schönes Exemplar.<br />
26,0 : 19,5 cm. <strong>15</strong>1 Seiten. Mit 3 Farbtafeln und 3 Textillustrationen. – An den Kapitalen minimal berieben.<br />
Brettschneider 59. – Hayn/Gotendorf IX, 375<br />
228 Aubrey Beardsley. Die Geschichte von Venus und Tannhäuser, worein gewebt ist eine genaue<br />
Beschreibung der Sitten am Hofstaate der Frau Venus […]. Eine romantische Novelle. München,<br />
Hans von Weber 1909. Flexibler Originalpergamentband mit grün-goldener Lederintarsie (Carl<br />
Sonntag jun., Leipzig). € 300<br />
226<br />
Erste Übersetzung nach dem Originaldruck des Manuskriptes. – Eines von 246 Exemplaren »für<br />
einen privaten Kreis von Subskribenten« (Druckvermerk). – Gedruckt bei Poeschel & Trepte, Leipzig<br />
in Schwarz, Rot und Grün auf Bütten. – »In entzückender Ausstattung hergestellt« (Hayn-<br />
Gotendorf ). – Sehr schönes Exemplar.<br />
24,5 : 18,5 cm. 8 Blätter, 64 Seiten, 2 Blätter.<br />
Hayn-Gotendorf VII, 527 f.<br />
227<br />
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230<br />
229 Marcus Behmer – Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Der Erste Beernhäuter. Nicht<br />
ohne sonderbare darunter verborgene Lehrreiche Geheimniß, […]. Berlin, Brandus 1919. Mit<br />
sechs Radierungen von Marcus Behmer. Handgebundener dunkelviolettfarbener Originalsaffianlederband<br />
mit vergoldeten Titeln und Deckel-, Steh- und Innenkantenfileten, Kopfschnittvergoldung<br />
und Dunkelblau-Violett marmorierten Japanbuntpapiervorsätzen (signiert: H. Fikentscher,<br />
Leipzig 1919«). € 700<br />
Siebter Nibelungendruck. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Ledereinband<br />
(Gesamtauflage 320). – Gesetzt aus der Alten Schwabacher. – Druck des Textes bei Otto von Holten,<br />
Druck der Radierungen bei A. Ruckenbrod, beide Berlin. – Auf Nürnberger Bütten. – Von Marcus<br />
Behmer stammen die fünf blattgroßen Radierungen, die große Initiale in Rötel, die Titelzeilen<br />
in Holzschnitt sowie die gesamte Typographie einschließlich des berühmten Bären-Zwischenstücks.<br />
– »Das bester meiner Bücher […] weil da alles zueinander paßt […] Bärenhäuter ulkig, Kontrast<br />
von gewollter Zierlichkeit und burschikoser Aufschneiderei […] so sollten die Illustrationen<br />
wirken« (Marcus Behmer an Gottfried Laske, seinen großen Förderer; zitiert nach <strong>Katalog</strong> Marcus<br />
Haucke, Berlin 2001). – Marcus Behmer (1879–1958) hatte sich um 1910, spätestens aber mit den<br />
Radierungen zu Voltaires »Zadig« aus dem »Bannkreis« des von ihm hochverehrten Briten Aubrey<br />
Beardsley befreit. Seine Illustrationen zu Voltaire, Runges »Von dem Fischer un syne Fru« und zu<br />
Grimmelshausen zählen zu den Höhepunkten seines Œuvres. – Schönes Exemplar.<br />
19,0 : 12,0 cm. 1 leeres Blatt, 28 Seiten, 2 Blätter, 1 leeres Blatt. Mit 6 Radierungen. – Vorderdeckelkante minimal berieben.<br />
– Vorblatt mit dezentem Besitzvermerk »Bally-Röchling«, wohl der Baseler Industrielle und Firmengründer Alfred B.-R.<br />
Halbey 7. – Rodenberg 445, 7. – Schauer II, 44 (Abbildung)<br />
229<br />
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120<br />
230 Marcus Behmer. Einbandentwurf »Der erste Beernhäuter«. Bleistiftzeichnung. Um 1920. –<br />
16 Stempelabdrucke, eigenhändig bezeichnet. € 800<br />
An den engen Freund Bruno Scheer [1889–1968], »Kunst-Buchbindermeister, Berlin W 10«. –<br />
Bruno Scheer war Schüler von Paul Kersten und Franz Weiße, Mitglied des »Jakob Krause Bundes«<br />
und »Meister der Einbandkunst«. – Die Zeichnung zeigt einen Entwurf zu Grimmelshausens »Der<br />
erste Beernhäuter«. [Bln: Ruckenbrod 1919]«. Der Entwurf, im Format des Originaleinbandes ist<br />
geometrisch konzipiert und visionär bereits an der Neuen Sachlichkeit ausgerichtet. – Das zweite<br />
Blatt mit 16 originalen Abdrucke von Prägestempeln, die nach Entwürfen von Marcus Behmer<br />
von Bruno Scheer gegossen und gefeilt wurden, darunter auch zwei Delphine. Die Abdrucke in<br />
violetter Farbe sind von Behmer eigenhändig nummeriert und die beiden Reihen mit »Stempel<br />
für Bosch-Einband« bzw. »Stempel für Ensor-Einband« bezeichnet und datiert. – Mit eigenhändig<br />
adressiertem Umschlag, rückseitig »Liebe Grüße M.B.« – Dass Marcus Behmer zahlreiche Vergolderstempel<br />
für Bruno Scheer entworfen hat, steht außer Frage (vgl. Halbey, in: Philobiblon 1958,<br />
Heft 2, S. 125). – »Die meisten Ausführungen werden durch die Zerstörung von Behmers Wohnung<br />
im Krieg verloren sein. […] Von ihm entworfene Prägestempel sind zumindest im Abdruck<br />
überliefert« (Holler/Mildenberger, in: »Leise Superlative. Alexander Olbricht und Marcus Behmer«,<br />
S. 126). – Wir danken Hartmut Erlemann für freundliche Auskunft.<br />
19,0 : 12,8 cm und 11,5 : 11,0 cm. – Zeichnung geringfügig knitterig.<br />
231 Marcus Behmer – Das Hohe Lied Salomos. Mit Holzschnitten von Ludwig von Hofmann. Berlin,<br />
Otto von Holten 1921. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Titel. € 300<br />
Zweites Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Eins von 350 Exemplaren (Gesamtauflage<br />
380). – Auf Zandersbütten. – Satz aus der Behmer-Type. – Von den elf Holzschnitten der erste<br />
blattgroß. – In den Jahren 1920–1924 wurden bei Otto von Holten sechs Bücher unter Verwendung<br />
der von Marcus Behmer gezeichneten und bei Klingspor geschnittenen Antiqua gedruckt. –<br />
»Ihr geschichtliches Verdienst liegt aber in dem starken Rückhalt, den [die Druckerei] vor und<br />
nach der Jahrhundertwende den frühen Bemühungen der neuen deutschen Buchkunst gegeben<br />
hat« (Schauer I, 196).<br />
29,4 : 19,5 cm. 21 Seiten, 1 Blatt.<br />
Rodenberg 244, 2. – Schauer II, 89 (mit Abbildung)<br />
232 Marcus Behmer – Homer. Odyssee. Deutsch von Johann Heinrich Voss. Mit eigenhändig von<br />
Ludwig von Hofmann in Holz geschnittenen Illustrationen. Berlin, Askanischer Verlag 1924. Handgebundener<br />
Originalpergamentband mit vergoldeter Deckelvignette, Rückenvergoldung und<br />
Rückentitel in Hellrot. € 450<br />
Sechstes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Eins von 100 römisch nummerierten<br />
Exemplaren der Vorzugsausgabe. – Im Druckvermerk von Marcus Behmer, der Titelholzschnitt<br />
vom Künstler signiert. – Auf starkem Zanders-Bütten. – Unbeschnittenes Exemplar.<br />
30,4 : 23,5 cm. 337 Seiten, 3 Blätter. Mit 51 Holzschnitten. – Vorderdeckel etwas nachgedunkelt.<br />
Schauer II, 43. – Rodenberg 244 Anmerkung<br />
233 Marcus Behmer – Homer. Ilias. – Odyssee. – Zwei Werke. Deutsch von J. H. Voss. Mit Holzschnitten<br />
von Ludwig von Hofmann. Berlin, Askanischer Verlag 1923 und 1924. Zwei Originalpergamentbände<br />
mit vergoldeter Deckelvignette, Rückenvergoldung und Rückentitel in Hellrot.<br />
€ 1.000<br />
Fünftes und sechstes Buch der »Behmer-Drucke« bei Otto von Holten. – Jeweils Exemplar 908 von<br />
1000. – Auf schwerem Bütten. – Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Gut<br />
erhalten.<br />
30,4 : 23,5 cm. 420 Seiten, 4 Blätter. Mit Titelholzschnitt und 46 Textholzschnitten. – 337 Seiten, 3 Blätter. Mit Titelholzschnitt<br />
und 53 Textholzschnitten.<br />
Schauer II, 43. – Rodenberg 244, 5 und Anmerkung<br />
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235 233<br />
234 Marcus Behmer – Rumpelstilzchen. Ein Märchen der Brüder Grimm. Holzstiche von Marcus Beh -<br />
mer begonnen 1925, zu Ende geführt 1983 von Otto Rohse. Hamburg 1983. Sieben Holzschnitte.<br />
Lose in Originalumschlag. € 200<br />
Exemplar 8/20. – Auf Ingres-Bütten. – Marcus Behmer schuf 1925 für eine nie erschienene Ausgabe<br />
der Grimmschen Märchen Holzschnitte. Nur zwei Stöcke (»Müller und König« und »Rumpelstilzchen<br />
tanzt«) wurden geschnitten, zu den übrigen existierten nur die Entwurfszeichnungen.<br />
Nach diesen schnitt Otto Rohse die Stöcke fertig und druckte alle fünf sowie das Behmersche Signet<br />
in zwei Ausführungen. – Alle Blätter am Unterrand von Otto Rohse bezeichnet. – Lt. Schwarz<br />
und Spindler erschienen Suiten zu den elf Vorzugsexemplaren der 1983 erschienenen Buchausgabe<br />
und 75 Suiten zur Vorzugsausgabe der Zeitschrift »Sigill« (Folge VIII, Heft 3). Die hier vorliegende<br />
Nummerierung nicht feststellbar. – Tadellos erhalten.<br />
30,4 : 19,5 cm. 7 Blätter.<br />
Œuvre-Verzeichnis B 329 und 331. – Vgl. <strong>Katalog</strong> Erlemann 38, <strong>Katalog</strong> Haucke 54 sowie Schwarz 1.16<br />
235 Marcus Behmer. Eigenhändiges Gedicht. Ohne Ort, wohl Berlin, 5. V. 1932. 1 Seite. Oktav.<br />
€ 450<br />
Sechsstrophiges Gedicht »Sera piovosa di maggio« (Regnerischer Abend im Mai), welches Marcus<br />
Behmer wohl am 4. V. 1932 verfasste und am Folgetag, möglicherweise für den im Gedicht Angebeteten,<br />
ins Italienische übersetzte. – In den sechs Strophen schildert Marcus Behmer eine von<br />
stürmischem Begehren geprägte Begegnung »Stavi spettando quello che ti vuole. | Mi risponderan<br />
tuoi occhi soli | Era lo stesso come spesso come sempre | Quasi lo stesso …ma … la tua bocca!<br />
[…] Stavi spettando quello che ti vuole. | Mi risponderan tuoi occhi soli | Era lo stesso come spesso<br />
come sempre | Quasi lo stesso …ma … la tua bocca! […] Mi segue ancora – altri pisciatoio | A<br />
che posti, buio – zitti noi | Nemmeno nostre mani –Accidenti! ??? | Fra mille puttanissimo … ma …<br />
la tua bocca!«. – Bereits 1903 wurde Behmer Mitglied der weltweit ersten Homo sexuellen-<br />
Vereinigung in Berlin. 1936 Jahren wurde er wegen Päderastie verurteilt. – Auf einem halben Blatt<br />
Venezuela-Bütten mit Wasserzeichen »<strong>MB</strong>«.<br />
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236 237<br />
122<br />
236 Iwan Jakowlewitsch Bilibin. Wolga. Risowal I. J. Bilibin St. Petersburg, I. I. Bilibin 1904. Illustrierte<br />
Originalbroschur. € 300<br />
Erste Auflage. – Die großformatige frühe Publikation, erschienen im Verlag des Onkels des Künstlers,<br />
ist ausgeschmückt mit fünf farbigen ganzseitigen Illustrationen, farbiger Titel- und Schlussvignette,<br />
reicher ornamentaler Verzierung und den beiden Umschlagillustrationen. – Die als<br />
Strichätzungen gedruckten Illustrationen sind in der Platte signiert und datiert (1902–1904). –<br />
»Die Illustrationen […] kennzeichnen die Übergangsphase [zum mehr von der russischen Volkskunst<br />
geprägten Stil.] […] Zum ersten Mal schafft Bilibin für dieses Buch rein phantastische Szenerien.<br />
›Vol’ga‹ war als erste Nummer einer Serie von Heldenliedern (›bylini‹) geplant gewesen,<br />
die jedoch nicht weiter gedieh« (Andreas Bode, S. 32). – Selten.<br />
37,3 : 31,0 cm. 16 Seiten. – Umschlagrücken wohl später überklebt und mit kleinen Einrissen.<br />
Bode 7<br />
237 Umberto Brunelleschi – Alfred de Musset. La nuit Venitienne. Fantasio. Les caprices de Marianne.<br />
Illustrations de U. Brunelleschi. Paris, L’edition d’art H. Piazza 1913. Handgebundener<br />
moderner grauer Maroquinband mit vergoldeten Fileten und Titel, Originalvorderumschlag mit<br />
Illustration in Blau und Gold eingebunden. In privater Leinenkassette. € 400<br />
Eins von 500 Exemplaren. – Mit der Stempelsignatur des Künstlers. – Auf »Papier du Japon«. – Die<br />
20 farbintensiven, großformatigen Illustrationen auf Tafeln montiert, dazu drei einfarbige Kopfvignetten<br />
sowie Zwischentitelvignetten und Buchschmuck in Türkis und Gold, alle nach Umberto<br />
Brunelleschi (1879–1949). Der italienische Künstler lebte vorwiegend in Paris, arbeitete dort für<br />
verschiedene Zeitschriften, so u. a. für »Journal des Dames et Des Modes« und »Gazette du Bon<br />
Ton«. Bekannt wurde er auch durch seine Theaterdekorationen in der Mailänder Scala und Kostümentwürfe<br />
für Josephine Baker. – Seine märchenhaften Buchillustrationen ganz im Stile des<br />
Paris des frühen 20. Jahrhunderts. – Sehr schönes Exemplar.<br />
30,5 : 23,3 cm. 138 Seiten, 3 Blätter (letztes leer). 20 Farbtafeln. – Nur vereinzelte leichte Stockflecken.<br />
Fanelli/Godoli I, 76<br />
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238 Edmund Dulac – William Shakespeare. The Tempest. Comedy with illustrations by Edmund<br />
Dulac. London, Hodder & Stoughton [1908]. Mit 40 montierten Farbtafeln. Originalpergamentband<br />
mit vergoldeten Titeln und Illustrationen. € 900<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 500 Exemplaren der Vorzugsausgabe, vom<br />
Künstler signiert und nummeriert. – Auf festem, breitrandigem Velin. – Die Abbildungen auf<br />
grüne Kartonblätter geheftet und durch je ein Seidenpapierblatt mit dem entsprechenden Textzitat<br />
geschützt. – Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Edmund Dulac<br />
(1882–1953), gebürtiger Franzose, lebte seit 1905 in London. Er »war neben Rackham der erfolgreichste<br />
Illustrator des 20. Jahrhunderts in England. […] Die in Aquarell gefertigten Illustrationen<br />
sind von verhalten schimmernder Farbigkeit, doch wird die Zeichnung nach dem Farbauftrag<br />
deutlich herausgeholt« (Bilderwelten 1670 zu Dulacs »Arabian Nights«, siehe <strong>Katalog</strong>nummer<br />
241). – Mit zwei Exlibris. – In der Vorzugsausgabe selten.<br />
29,0 : 22,5 cm. XXIV, 143 Seiten. Mit 40 Farbtafeln und einigen Textvignetten. – Stellenweise etwas stockfleckig.<br />
239 Edmund Dulac – Hans Christian Andersen. Stories. With Illustrations by Edmund Dulac. London,<br />
Hodder & Stoughton 1911. Brauner Halbmaroquinband der Zeit mit Vergoldung. € 180<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Opulenter Druck auf Werkdruckpapier mit in Hellgrün<br />
gedruckten ornamentalen Verzierungen und Bordüren; die 28 farbigen Tafeln auf Kunstdruckpapier<br />
gedruckt und auf Tafeln montiert.<br />
28,3 : 22,3 cm. VIII, 250 Seiten, 1 Blatt. 28 blattgroße farbige Illustrationen. – Ränder stellenweise und ebenso das Vorblatt<br />
mit leichten Stockflecken, letzteres mit altem Schenkungsvermerk, sonst schönes Exemplar.<br />
240 Edmund Dulac – Stories from Arabian Nights. Retold by Lawrence Housman with drawings by<br />
Edmund Dulac. Nottingham, Hodder and Stoughton [um 1920]. Mit 20 montierten Farbbildern.<br />
Rostroter Originalleinenband mit Gold- und Schwarzprägung und illustriertem -schutzumschlag.<br />
€ 200<br />
238<br />
Eine von mehreren in Umfang und Anzahl der Illustrationen voneinander abweichenden Ausgaben<br />
der »Arabian Nights«, die seit 1907 erschienen. – Nach den Anzeigen wohl um 1920.<br />
25,3 : 19,0 cm. 319 Seiten. Mit 20 Farbbildern und einigen Textvignetten. – Schutzumschlag fleckig und verfärbt. – Vordergelenk<br />
leicht wellig, untere Ecken gering bestoßen. – Vorsatz etwas leimschattig.<br />
Vgl. Bilderwelten 1670<br />
239<br />
123
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241 242<br />
124<br />
241 Edmund Dulac – Sindbad der Seefahrer. Die Geschichte der Prinzessin von Deryabar. Mit Bildern<br />
von Edmund Dulac. Potsdam, Müller & Co. um 1920. Handgebundener Originallederband<br />
mit Vergoldung (Werkstatt Otto Dorfner, Weimar). € 300<br />
Eins von 80 Exemplaren auf deutschem Bütten, daneben erschienen 70 Exemplare auf holländischem<br />
Bütten in Kalbleder. – Der Einband entstand nach Entwurf von Curt Möller-Fernau in der<br />
Weimarer Fachschule für kunstgewerbliche Buchbinderei unter Leitung von Otto Dorfner. – Dazu:<br />
Der erwachte Schläfer. Die Geschichte von den drei Derwischen. Mit 10 Farbtafeln von Edmund<br />
Dulac. Potsdam, Müller & Co. 1920. Originalhalblederband (etwas fleckig).<br />
26,5 : 19,3 cm. 2 Blätter, 134 Seiten, 2 Blätter. Mit 14 montierten Farbtafeln. – Rücken gebräunt, Kanten etwas berieben.<br />
242 Arthur Rackham – Siegfried Wagner. Der Ring des Nibelungen. Ein Bühnenspiel für drei Tage<br />
und einen Vorabend. Mit Bildern von Arthur Rackham. Frankfurt am Main, Ruetten & Loenning<br />
1910. Zwei Bände. Originalkalblederbände mit reicher Vergoldung. € 200<br />
I: Das Rheingold & Die Walküre. – II: Siegfried & Götterdämmerung. – Erste deutsche Ausgabe mit<br />
diesen Illustrationen. – Auf starkem Velin gedruckt, die 64 farbigen Illustrationen auf Kunstdruckpapier<br />
und auf Kartonblätter montiert. – Rackhams Aquarelle stehen in ihrer meist märchenhaften<br />
Leichtigkeit in deutlichem Kontrast zu vielen anderen zeitgenössischen Illustrationen des<br />
Wagnerschen Rings. – Der Einbandentwurf stammt von Walter Tiemann. – Beigabe: Das Nibelungenlied.<br />
Übertragen von Karl Simrock. Einleitung von Max von Boehn. Richard Wagner Gedächtnis-Ausgabe.<br />
Berlin, Askanischer Verlag 1933. Mit zahlreichen, teils montierten Abbildungen.<br />
Originalpergamentband. Auf Bütten.<br />
25,5 : 18,8 cm. 4 Blätter, 172 Seiten, 2 Blätter; 4 Blätter, 196 Seiten, 2 Blätter. Mit zusammen 64 Farbtafeln. – Vereinzelt minimal<br />
berieben, Rücken etwas aufgehellt. – Ränder der getönten Tafelkartonblätter leicht gebräunt. – Schönes Exemplar.<br />
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243 Edgar Allan Poe. Les poèmes. Traduction en prose de Stéphane Mallarmé. Avec portrait et illustrations<br />
par Édouard Manet. Paris, Léon Vanier 1889. Halblederband der Zeit. € 600<br />
Erste Ausgabe dieser bedeutenden Übertragung. – Bereits 1875 war das Gedicht »Le Corbeau« in<br />
der Übertragung von Mallarmé mit sechs Originallithographien erschienen, von denen hier fünf<br />
in verkleinerter Fassung wiederholt werden.<br />
24,3 : 16,0 cm. XII, 167 Seiten. Mit Frontispiz, 1 Holzstichillustration und 7 Tafeln. – Einband berieben. – Vereinzelt fleckig,<br />
ein Blatt mit hinterlegtem Ausschnitt (Textverlust).<br />
Vgl. Rauch 7<br />
243<br />
Siehe auch <strong>Katalog</strong>nummer 329 (Kubin – Poe)<br />
244 Hugo Salus (böhmischer Dichter, 1866–1929). Eigenhändiges Gedicht »Lebensliedchen«,<br />
mit eigenhändigem Anschreiben, beide mit Unterschrift. Prag, 19. III. 1914. 2 Seiten. Oktav.<br />
€ 400<br />
Im Anschreiben kritisiert Salis » […] Autographensammler, die die Unterschrift von Zeitgenossen<br />
erwünschen, ohne ihre Werke gelesen oder –vermessener Gedanke –sogar gekauft zu haben […]<br />
sind mir stets zuwider gewesen […]«. – Sendet aber, da die Empfängerin und ihr Gatte, dem das<br />
Autograph als Geschenk zugedacht ist, nicht zu dieser Art Sammler gehören, auf dem zweiten<br />
Blatt das vierstrophige Gedicht: »Kind, lerne gehen | Das Köpfchen drehen | Immer mit staunend<br />
schauenden Augen! Denen ist Alles neu und schön, | , Es einzusaugen. || Jüngling, lerne leben […]<br />
|| Mann, lerne stehen […] || Greis, lern lauschen! Der Ewigkeit Rauschen | Hat allen Missklang des<br />
Diesseits vertrieben […]«. – Mit eigenhändig adressiertem Umschlag. – Dazu: Eigenhändige Briefkarte<br />
mit Unterschrift. An die Redaktion des »Münchner Salonblatt«.<br />
Gefaltetes Doppelblatt. – Horizontale Knickfalte.<br />
125
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126<br />
245 Heinrich Vogeler. Dir. Gedichte. Berlin, im Verlage der »Insel« bei Schuster und Löffler 1899. Mit<br />
zahlreichen Illustrationen, Bordüren und Vignetten von Heinrich Vogeler. Originalhalbpergamentband<br />
mit Buntpapierdeckelbezügen und Deckelschild. € 200<br />
Erste Ausgabe der ersten Buchveröffentlichung. – Auf Insel-Bütten. – Mit den berühmten gelbgrünen<br />
Lilien-Vorsatzpapieren. – Heinrich Vogeler stand Illustrationsaufträgen skeptisch, ja ablehnend<br />
gegenüber. – Seine Zeitgenossen waren begeistert, Rilke schrieb »Es ist eine<br />
Nebenerscheinung dieser eigentümlichen Entwicklung Heinrich Vogelers, daß sie ihn ganz<br />
besonders befähigt hat, Bücher zu schmücken«. – Vogeler »brachte die empfindsame und<br />
zugleich gegenständliche Richtung des Jugendstils zu vollkommenem Ausdruck. Die von ihm<br />
selbst verfaßten und niedergeschriebenen Verse des Bandes ›Dir‹ von 1899, feinstrichig, schlank<br />
und dicht, bilden die wahre Mitte des rahmenden Liniengespinstes aus Blütengewächsen und<br />
Geäst« (Schauer I, 47).<br />
24,3 : 18,5 cm. 32 Blätter (erstes und letztes leer). – Deckelbezüge leicht gebräunt und an den Kanten leicht berieben,<br />
sonst und besonders innen sehr schön erhalten.<br />
Sarkowski 1842 (nennt 1900). – Schauer II, 12<br />
246 Heinrich Vogeler-Worpswede. Dir. Gedichte. (Siebentes und achtes Tausend). Leipzig, Insel 1922.<br />
Mit zahlreichen Illustrationen, Bordüren und Vignetten von Heinrich Vogeler, alle koloriert. Originalhalbleinenband<br />
mit hellgrün und rot illustrierten Deckelbezügen. € 1.500<br />
Neben den 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe von 1899 hat Vogeler wohl auch aus den Nachauflagen,<br />
zumindest denen auf besserem Papier wie hier vorliegend, einige wenige Exemplare<br />
eigenhändig koloriert. – Sehr schönes Exemplar eines der typischsten Bücher des deutschen<br />
Jugendstils. – Von Vogeler kolorierte Exemplare sind sehr selten.<br />
24,3 : 18,5 cm. 32 Blätter (erstes und letztes leer).<br />
Sarkowski 1842 A. – Schauer II, 12.<br />
246<br />
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247 Heinrich Vogeler (1872–1942). Aus dem Osten. 60 Kriegs-Zeichnungen aus dem Kriegsgebiet<br />
Karpathen, Galizien-Polen, Russland. Berlin, Nationaler Verlag [1916].. Lose in Originalhalbledermappe<br />
mit vergoldetem Titel. € 300<br />
Eins von 100 Vorzugsexemplaren, auf dem Titelblatt vom Künstler signiert und nummeriert. –<br />
Kupfertiefdrucke bei O. Felsing, Berlin. – Der Verkauf erfolgte »zugunsten der Nationalstiftung für<br />
die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen«. – Mit einem Doppelblatt mit Titel und Widmung<br />
und einem weiteren Blatt Inhaltsverzeichnis. – 1914 hatte sich Heinrich Vogeler als Freiwilliger bei<br />
den Oldenburger Dragonern gemeldet und kam bald an die russische Front. Dort hat er sich<br />
»einerseits im Kreis von hohen Armeeführern bewegt und an deren privilegiertem Kasinoleben«<br />
teilgehabt, andererseits gewann er an vorderster Front Einblick in die ganze Grausamkeit des<br />
Krieges. »Die Idyllisierung des Krieges, seine Darstellung als eine Art Kegelausflug in Gegenden<br />
wo man sonst nicht hinkommt […] ist unter Künstlern jener Zeit […] keine Seltenheit. […]«. Vogelers<br />
»hochgradig ästhetische« Darstellung des Grauens steht bereits im Widerspruch zu seiner<br />
Erfahrungen dieser Zeit, »daß das Volk betrogen wird, daß die vom Kaiser ausgegebene Parole<br />
[…] eine Unwahrheit ist […] und die Masse um des Mehrbesitzes der ›Kapitalisten‹ leidet«. – Diese<br />
Erkenntnisse führen zum »Märchen«, dem Brief an den Kaiser, der darauf folgenden Einweisung in<br />
die Irrenanstalt und seinen links-revolutionären Publikationen der nächsten Jahre. (vgl. Bernd<br />
Stenzig, in: »Worpswede-Moskau«, Ausstellungskatalog Worpswede 1989, Seite 114ff.).<br />
43,0 : 33,5 cm (Mappenformat). – Mappe leicht berieben, Rücken fehlt teilweise. – Textblätter und vereinzelte Ränder<br />
stockfleckig. – Ränder des Doppelblatts etwas geknickt.<br />
248 Georg Kurt Schauer. Deutsche Buchkunst 1890 bis 1960. Zwei Bände. Hamburg, Maximilian-<br />
Gesellschaft 1963. Text- und Tafelband. Originalleinenbände. € <strong>15</strong>0<br />
247<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 1600 Exemplaren. – Bis heute unübertroffenes Standardwerk zur Buchkunst<br />
der klassischen Moderne. Der Bildteil mit 490 Abbildungen und bibliographischen Angaben.<br />
30,5 : 21,5 cm. 297 Seiten, 2 Blätter; 3 Blätter, 32 Seiten, 163 Tafeln, 1 Blatt. – Rücken stark gebräunt.<br />
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128<br />
Pressendrucke, bibliophile Ausgaben und Einbände des frühen 20. Jahrhunderts<br />
249 Ashendene Press – Francesco di Assisi. Un Mazzetto Scelto di Certi Fioretti del Glorioso<br />
Poverello di Cristo San Francesco di Assisi Insieme col Cantico al Sole del Medesimo. Chelsea,<br />
Ashendene Press 1904. Mit 10 Holzschnitten von William H. Hooper nach Charles M. Gere und 22<br />
roten Holzschnitt-Initialen von Graily Hewitt. Handgebundener moderner, hellbrauner Niger-<br />
Maroquinband mit Deckelillustrationen und Rückentitel in Blindprägung und Steh- und Innenkantenvergoldung<br />
(signiert: Eberhardt). In der dazu gehörenden Halblederkassette mit vergoldeten<br />
Titeln und Marmorpapierbezügen und Wildlederinnenseiten. € 10.000<br />
Laut Franklin und Tomkinson eins von 20 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf blütenweißem<br />
Kalbspergament. Daneben erschienen 125 Exemplare auf Papier; Franklin nennt darüber hinaus<br />
noch drei Exemplare auf Japan. – Satz aus der seit 1902 neu verwendeten Subiaco Type. – Zweispaltig<br />
in Rot und Schwarz auf der Handpresse gedruckt von St. John und Cicely Hornby unter<br />
Mitwirkung von Meysey Turtun und G. Faulkner. – Initialen, Kapitelüberschriften und Randkommentare<br />
in Rot gedruckt. »With fine use of red in the text and shoulder notes this was an advance<br />
upon anything attempted at the Press before. The vellum copies are especially fine« (C. Franklin).<br />
– Die Initialen von Graily Hewitt wurden von den Original-Holzstöcken gedruckt.<br />
1893 weilte C. H. St. John Hornby als Gast William Morris’ in der Kelmscott Press. Ein Jahr später<br />
gründete er in Hertfordshire seine eigene Presse und benannte sie nach dem Haus seiner Familie<br />
»Ashendene«. Bis 1902 verwendete er verschiedene Schriften, ab dem berühmten »Ashendene-<br />
Dante« (1902), der sich in seiner Druckqualität und Bedeutung mit dem »Kelmscott-Chaucer« und<br />
der »Doves Press-Bible« messen kann, kam für ein Vierteljahrhundert ausschließlich die nach Entwürfen<br />
von Emmery Walker und Sydney Cockerell von E. P. Prince für Hornby geschnittene »Subiaco<br />
Type« zum Einsatz.<br />
Gerade durch den korrekten zweispaltigen Satz ein Meisterstück moderner Pressendruckkunst. –<br />
In einem herausragenden Handeinband von Fritz Eberhardt (1917–1997), einem Schüler von<br />
Ignatz Wiemeler, Rudo Spemann und Hermann Zapf, der seit den frühen 1950er Jahren zusammen<br />
mit seiner Frau Trudi in den USA ansässig und tätig war. »It is the importance of tactility in<br />
Fritz’s work: these are books which demand to be touched as much as to be looked at. Second is<br />
the use of lettering, well spaced and integrated into the overall design. In the final analysis, however,<br />
for all their technical and formal excellence, Fritz’s bindings are never mechanical or contrived.<br />
They exhibit that quality of disciplined freedom which is the touchstone of craft and art« (Don<br />
Rash). – Die Blindprägung, über beide Deckel reichend, zeigt den Hl. Franz von Assisi mit verschiedenen<br />
Tieren. Die Japanpapiervorsätze des Einbandes (Vögel am Himmel) und die Marmorpapierbezüge<br />
der Kassette stammen wahrscheinlich von Trudi Eberhardt. – Der Einband ist<br />
zwischen November 1980 und Juli 1981 entstanden, wie aus den beiliegenden Briefen an den<br />
bekannten Sammler und Auftraggeber dieser Bindearbeit Stuart B. Schimmel hervorgeht. – Die<br />
originale flexible grüne Kalbpergament-Einbanddecke der W. H. Smith Bindery mit drei grünen<br />
Schließbändern liegt der Kassette bei.<br />
29,5 : 21,5 cm. 4 leere Blätter, 2 Blätter, 40 Seiten, 4 leere Blätter. Mit 10 Holzschnitten im Text und 22 roten Holzschnitt-Initialen.<br />
Hornby XIX (mit Abbildung). – Ransom I, 204.20. – Tomkinson 5, 20. – Franklin, The Ashendene Press, S. 237. – Franklin 2 , The<br />
Private Presses 223 (mit Abbildung). – Rodenberg I, 25. – <strong>Katalog</strong> Tenschert XXVIII (Ashendene Press) 44 (mit Abbildung<br />
dieses Exemplars)<br />
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130<br />
250 Ashendene Press – Lucius Apuleius. The XI. Bookes of the Golden Asse. Containing the Metamorphosie<br />
of Lucius Apuleius interlaced with sundry pleasant and delectable tales: With an excellent<br />
narration of the marriage of Cupid and Psyches set out in the fourth, fifth, and the sixth<br />
bookes translated out of Latine into English, by William Adlington. Chelsea, Ashendene Press<br />
1924. Mit handgeschriebenen und Holzschnitt-Initialen von Graily Hewitt. Handgebundener dunkelgrüner<br />
Maroquinband mit vergoldeten Titeln, Fileten und Fleurons (signiert: W. H. S[mith]). In<br />
einer –etwas später –handgearbeiteten dunkelroten Leinwandkassette mit vergoldetem Rückentitel<br />
und -schild aus Saffianleder (signiert: Sangorski & Sutcliffe) € <strong>15</strong>.000<br />
Laut Franklin und übereinstimmend mit dem Druckvermerk eins von 16 Exemplaren auf Kalbpergament,<br />
daneben wurden 165 Exemplare auf Papier gedruckt, allesamt von St. J. Hornby in der<br />
Subiaco Type auf der Handpresse. – Zwischentitel, Randglossen und einige Zeilen sowie das gro -<br />
ße Pressensignet auf dem letzten Blatt in Rot gedruckt. – Die 36 roten und sechs blauen Initialen<br />
wurden von Graily Hewitt geschnitten und von den Originalstöcken gedruckt. Die großen Eingangsinitialen<br />
jedes der elf Bücher des Apuleius wurden bei den Vorzugsexemplaren von Hewitt<br />
mit der Hand eingemalt und mit Gold gehöht. Hornbys Hauptaugenmerk gilt auch bei diesem<br />
Druck wieder ganz der Wirkung der Typographie und dem Zusammenspiel von Farben und Material.<br />
»This story is archetypally Pre Raphaelite taste […] appeared time and again in various forms from<br />
the private presses; Burne Jones illustrated it, Morris cut his designs on wood. The undecorated<br />
Ashendene edition is best of them all […]« (C. Franklin).<br />
Tadellos schönes, unbeschnittenes Exemplar. – Mit dem kleinen rot-goldenen Lederexlibris der<br />
Garden Ltd.<br />
30,8 : 21,3 cm. 2 leere Blätter, VII, 230 Seiten, 1 Blatt, 2 leere Blätter. 11 handgeschriebene Initialen in Gold und 42 Holzschnitt-Initialen.<br />
– Kassette kaum merklich fleckig.<br />
Hornby XXXIII (mit Abbildung). – Tomkinson 8, 36. – Ransom I, 206.36. – Franklin, The Ashendene Press 241. – Franklin 2 , The<br />
Private Presses 217. – <strong>Katalog</strong> Tenschert XXVIII (Ashendene Press) S. 75 (mit Abbildung). – Sotheby’s: »The Collection of The<br />
Garden Ltd.«, 246 (mit Abbildung dieses Exemplars)<br />
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132<br />
251 Avalun-Drucke – Henry Beyle-Stendhal. Die Äbtissin von Castro. Mit dreizehn Radierungen<br />
von Alois Kolb. Hellerau, Avalun 1924. Originalhalbpergamentband (E. A. Enders, Leipzig). € <strong>15</strong>0<br />
34. Avalun-Druck. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren in Halbpergament, entgegen dem Druckvermerk<br />
dieser nicht signiert. – Sehr gut erhalten.<br />
31,0 : 24,0 cm. Mit 13 Radierungen, davon 6 blattgroß und rückseitig unbedruckt.<br />
Rodenberg 338, 34. – Sennewald 24, 4.<br />
252 Bremer Presse – Heinrich von Kleist. Robert Guiskard. Herzog der Normänner. Fragment aus<br />
dem Trauerspiel. Tölz 1919. Handgebundener Originalpergamentband mit Vergoldung (Bremer<br />
Binderei, Frieda Thiersch). € 200<br />
Eins von 270 Exemplaren auf Bütten. – Handpressendruck. – Satz aus Antiqua, der 1913 geschnittenen<br />
ersten Druckschrift der Presse. – Titel und Initialen von Anna Simons. – Der zweite Druck<br />
nach dem Umzug nach Bad Tölz, wo die 1913 in Bremen begründete Presse in dem Landhaus be -<br />
trieben wurde, das sich Thomas Mann hatte bauen lassen. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.<br />
27,0 : 17,5 cm. 26 Seiten, 2 Blätter. – Deckel leicht verzogen.<br />
Lehnacker 4. – Rodenberg 57, 4. – Schauer II, 68.<br />
253 Cranach-Presse – Edward Gordon Craig. Acht Holzschnitte zu »Hamlet«, davon zwei monogrammiert.<br />
Weimar um 1926/1930. Lose in schwarzer Leinenmappe.<br />
Die ausdrucksstarken figürlichen Holzschnitte Craigs waren, neben der von Harry Graf Kessler<br />
gestalteten Typographie, das entscheidende Moment für die Entstehung eines der bedeutendsten<br />
Bücher des 20. Jahrhunderts. – Es existieren neben den Extrasuiten der Vorzugsausgaben<br />
auch Einzeldrucke der Holzschnitte auf dünnem gelben Japanpapier. – Die vorliegenden Holzschnitte<br />
wurden in der deutschen Ausgabe von 1926 auf den Seiten 5, 50, 119, 122, 142, 145, <strong>15</strong>6<br />
und 170 verwendet.<br />
Ca. 36 : 24 cm (Blattformate). – 2 Blätter leicht stockfleckig.<br />
Brinks, Cranach-Presse, Seiten 326/327. – Vgl. Müller-Krumbach 48<br />
253 a Geist (Hamlets Vater) € 200<br />
253 b König Claudius und Königin € 200<br />
253 c Hamlet mit der Leiche des Polonius € 200<br />
253 d König Claudius € 200<br />
253 e Ophelia € 200<br />
253 f Die tote Ophelia. – Monogrammiert € 300<br />
253 g Trauernde. – Monogrammiert € 300<br />
253 h Ein Edelmann € 200<br />
254 Cranach-Presse – Max Goertz. Zwei Novellen. Weimar 1928/1929. Originalhalbpergamentband<br />
mit in Braun gedruckten Titeln. € 400<br />
Eins von 60 Exemplaren auf handgeschöpftem Maillol-Kessler-Büttenpapier. – Als Manuskript<br />
gedruckt auf der Cranach-Presse unter Leitung von Harry Graf Kessler von Max Kopp in Kleinschreibung<br />
aus der Caslon-Antiqua und -Kursiv gesetzt und gedruckt. – Die in Orange gedruckten<br />
Initialen und der Titel wurden von Eric Gill geschnitten, die Initialen von Aristide Maillol ornamentiert.<br />
– »Das sehr sorgfältig gestaltete Buch schließt sich in seiner äußeren Form eng an den<br />
vorausgegangenen Tizian-Druck an, dessen anmutige Leichtigkeit jedoch durch betonte Strenge<br />
ersetzend« (Müller-Krumbach S. 56). – Max Kopp war Geschäftsführer der Cranach-Presse und mit<br />
Kessler befreundet. Die beiden Novellen die letzte Veröffentlichung des Verfassers. Der Band<br />
wurde als eines der fünfzig schönsten Bücher des Jahres 1929 ausgezeichnet. – Selten.<br />
26,7 : 18,2 cm. 1 Blatt, 83 Seiten, 1 Blatt. Mit 3 farbigen Initialen. – Wie meist etwas stockfleckig.<br />
Müller-Krumbach 47. – Brinks 72. – Rodenberg NT 493. – Schauer II, 75.<br />
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253 d 253 c<br />
253 f 253 h<br />
255 256<br />
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134<br />
255 Cranach-Presse – Zwei Einzelblätter auf Pergament aus »Vergil. Eclogen«. Mit zwei Holzschnitt-Vignetten<br />
von Aristide Maillol. Weimar 1913/1926. 32,0 : 24,0 cm. € 300<br />
1926 erschien, durch den ersten Weltkrieg und Kesslers private Schwierigkeiten verzögert, die<br />
lateinisch-deutsche Ausgabe der Eclogen des Vergil. Die Arbeiten dazu reichen bis ins Jahr 1913<br />
zurück, Kesslers Streben nach einer idealen Syntheses zwischen Illustration und Text, seine Arbeiten<br />
am Satz und Satzanordnung spiegeln sich in zahlreichen Probedrucken. – Neben den 250<br />
Exemplaren auf Bütten und 36 Exemplaren auf Seidenpapier wurden acht Exemplare auf Pergament<br />
gedruckt. Auch bei diesen wurden einzelne Blätter über die Auflage hinaus abgezogen. –<br />
Hier die Seiten 29/30 und 83/84 mit den beiden kleinen Holzschnittvignetten von Aristide Maillol.<br />
– Vergleiche die folgende <strong>Katalog</strong>nummer.<br />
256 Cranach-Presse – Zwei Einzelblätter auf Pergament aus »Vergil. Eclogen«. Mit einem Holzschnitt<br />
von Aristide Maillol. Weimar 1913/1926. 32,0 : 24,0 cm. € 500<br />
Hier die Seiten 49/50 und 51/52 mit einem kleinen Holzschnitt von Aristide Maillol.<br />
257 Cranach-Presse – John Dieter Brinks. Das Buch als Kunstwerk. Die Cranach Presse des Grafen<br />
Harry Kessler. Zweite Ausgabe. Laubach und Berlin, Triton 2005. Originalleinenband mit<br />
Schuber. € <strong>15</strong>0<br />
Eins von 350 Exemplaren. – Neben der Bibliographie von Renate Müller-Krumbach das Standardwerk<br />
zu einer der bedeutendsten deutschen Pressen des 20. Jahrhunderts. – Mit Beiträgen von<br />
Renate Müller-Krumbach, Anne Hyde Greet, Lindsay Newman, Thomas Föhl und Gunnar A. Kaldewey.<br />
– Mit einem <strong>Katalog</strong> der Presse sowie zahlreichen Abbildungen von Einband- und Druckvarianten.<br />
– Tadellos.<br />
30,5 : 24,5 cm. 453 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen.<br />
258 Aristide Maillol – Publius Vergilius Maro. Les Géorgiqves. Texte latin et version française de<br />
l’Abbé Jacques Delille, gravures sur bois d’Aristide Maillol. Tome prémier et séconde et Suite de<br />
bois originaux. Paris, Philippe Gonin 1937–1943 (1950). Zwei Bände und eine Suite. Mit zweimal<br />
122 Holzschnitten. Zwei handgebundene braune Halbmaroquinbände und eine -mappe in -schuber<br />
(Roland Meuter, Ascona). € 2.500<br />
Eins von 750 Exemplaren. – Mit einer Suite der 122 Holzschnitte, in Schwarz gedruckt auf 72 Blättern<br />
und in Originalumschlag mit einem in Rot gedruckten Holzschnitt. Die Suiten in Rot und in<br />
Schwarz erschienen zu den 100 Vorzugsexemplaren. – Auf Maillol-Gonin-Bütten mit den beiden<br />
schönen Wasserzeichen. – Unter den Holzschnitten einige Initialen und eine Reihe kleiner, fast<br />
zierstückartiger, die Mehrzahl jedoch groß und in der Formensprache des späten Maillol. – Auch<br />
diese Ausgabe benötigte einige Jahre bis zum Abschluss. – Eines der schönsten Bücher des französischen<br />
Künstlers. Das letzte und künstlerisch reifste Werk von Maillol ergänzt seine Holzschnitte<br />
zu den Eclogen des Vergil, die bereits 1913 für die Ausgabe der Cranach-Presse entstanden.<br />
Einband: Handeinbände von Roland Meuter, Ascona: Die Textbände in braunem Halbmaroquin<br />
mit vergoldeten Rückentiteln, punzierter Kopfschnittvergoldung und marmorierten Deckelbezügen.<br />
Die Originalumschläge sind eingebunden. – Die Chemise für die Extrasuite in Halbmaroquin<br />
mit den gleichen Bezugspapieren. – In seidengefüttertem Schmuckschuber mit Furnierpapierbezügen<br />
und Lederkanten. – Tadellos.<br />
32,5 : 24,0 cm. 1 Blatt, 174 Seiten, 1 Blatt; 1 Blatt, <strong>15</strong>4 Seiten, 1 Blatt. Mit 122 Holzschnitten im Text und 122 Holzschnitten<br />
als Suite. – Nur ganz vereinzelt unbedeutend stockfleckig.<br />
Rauch 144. – Garvey 175<br />
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259 Daphnis-Drucke – Johann Wolfgang von Goethe. Die Geheimnisse. Ein Fragment. Berlin-Charlottenburg<br />
1917. Handgebundener Pergamentband mit vergoldeten Titeln und Fileten (signiert:<br />
Maria Lühr, Berlin). € 200<br />
258<br />
Eins von 100 Exemplaren. – Privatdruck von Alfred Hoennicke »für einige Freunde seiner »Daphnis-Drucke«.<br />
– Satz aus einer Schwabacher Type des 16ten Jahrhunderts. – Druck auf der Handpresse<br />
von Joh. Enschedé en Zonen in Haarlem auf starkem van Gelder-Bütten. – Der Einband<br />
stammt von Maria Lühr (1874–1969). Nach ihrer Ausbildung in den traditionsreichen Buchbindereien<br />
Collin, Berlin, und Cobden-Sanderson in England wurde sie die erste deutsche Buchbindermeisterin.<br />
Von 1913–1957 betrieb sie ihre eigene Werkstatt in Berlin selbständig und war<br />
Ehrenmitglied des Bundes »Meister der Einbandkunst« (vgl. Moessner/Kriechel S. 73).<br />
27,2 : 21,5 cm. 30 Seiten, 1 Blatt. – Etwas verzogen.<br />
Rodenberg 324.<br />
135
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136<br />
260 Handeinband nach Entwurf von Franz Weiße oder Anton Kling. Roter Maroquinband mit reicher<br />
ornamentaler Vergoldung (signiert: Meyer & Dohrn, Hamburg). – Inhalt: Platon. Phaidon oder<br />
Das Gespräch über die Seele. Hamburg, Hamburger Presse 1920. € 800<br />
6. Druck der Hamburger Presse. – Eins von 500 Exemplaren. – Gesetzt aus der Czeschka-Antiqua. –<br />
Die Schrift wurde von Carl Otto Czeschka (1878–1960) entworfen und 1917 erstmals vorgestellt.<br />
Czeschka war wie Anton Kling (siehe unten) ein wichtiger Vertreter der Wiener Werkstätten und<br />
wohl mit diesem nach Hamburg an die Kunstgewerbeschule gegangen. Von besonderer Bedeutung<br />
sind seine Glasfenster, von denen die im Treppenhaus der heutigen »Hochschule für Bildende<br />
Künste« den Krieg überstanden haben. – Wie alle Bücher der Hamburger Presse gedruckt in<br />
der Offizin Paul Hartung.<br />
Beide Deckel mit schwungvollen Goldfileten und fleuralen Zierstücken. Die Deckel-, Steh- und<br />
Innenkanten werden von einer doppelten Goldfilete verziert, die Innenkanten zudem mit vergoldeten<br />
Punkten. – Hervorragender Handeinband der Hamburger Buchbinderei Meyer & Dohrn, die<br />
wohl nur von 1918/19 bis 1924 arbeitete. Diese Werkstatt »brachte unter künstlerischer Mitarbeit<br />
Anton Klings gute Lederarbeiten heraus« (Meier-Oberist, Das neuzeitliche hamburgische Kunstgewerbe.<br />
1925. S. 327 und 351). – Die Einbände der Hamburger Presse stammen lt. Rodenberg<br />
von Franz Weiße. Er lehrte an der Hamburger Kunstgewerbeschule am Lerchenfeld und gehörte<br />
1923 neben Otto Dorfner, Otto Pfaff und Ignatz Wiemeler zu den Begründern der Vereinigung<br />
»Meister der Einbandkunst«, deren Vereinsnamens er »erfand«. – Der Entwurf des Einbandes<br />
könnte auch auf Anton Kling (1881–1963) zurückgehen. Dieser war seit 1908 Professor an der<br />
Hamburger Kunstgewerbeschule und von 1918 bis 1923 künstlerischer Leiter der »Hamburger<br />
Presse«. – Exlibris Carl Hormann d. J., radiert von Otto Thämer. – Einbände der Werkstatt »Meyer &<br />
Dohrn« sind sehr selten. – Tadellos erhalten.<br />
25,5 : 17,5 cm. 1<strong>15</strong> Seiten, 2 Blätter (1 leer). – Im Falz etwas knapp eingebunden.<br />
Rodenberg <strong>15</strong>6, 6. – Vgl. Schauer II, 83<br />
260<br />
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261 Handgebundener schwarzer Maroquinband der Leipziger Buchbinderei Hübel & Denck mit<br />
vergoldeten Bordüren auf Deckel- und Innenkanten sowie vergoldetem Rückentitel. – Inhalt:<br />
Georg A. Mathéy – Felix Hübel. Odysseus und Kirke. Eine dramatische Rhapsodie. Mit Radierungen<br />
von Georg A. Mathéy. Leipzig, Hübel & Denck 1922. Im Originalschuber. € 400<br />
Eins von 200 Exemplaren. – Auf Bütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Satz und<br />
Druck unter Leitung des Künstlers in den Werkstätten der Staatlichen Akademie für graphische<br />
Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. – Druck der Radierungen bei Giesecke & Devrient in Leipzig.<br />
Der Originaleinband des Werkes stammt von Felix Hübel, dem Sohn des Leipziger Buchbinders<br />
Friedrich Hübel. Er erlernte u. a. in der Doves Bindery von Cobden-Sanderson die Kunst des Handeinbandes.<br />
Nach seiner Rückkehr nach Leipzig baute er die Handbinderei der väterlichen Firma<br />
aus und übersetzte unter anderem Douglas Cockerells »Bookbinding and the care of Books«.<br />
26,4 : 17,8 cm. 19 Seiten, 1 Blatt. Mit 2 Radierungen, 1 blattgroß als Frontispiz.<br />
262 Blauer Maroquinhandeinband mit grüner Lederintarsie von Hugo Peller, Solothurn. – Inhalt:<br />
Les cantiques spirituels de Saint Jean de la Croix. Paris, Le Sept 1958. € 450<br />
Eins von <strong>15</strong>7 Exemplaren auf Vélin d’Rives. – Gesetzt aus großen Versalien der Astrée und mit<br />
blau-weißen Initialen. – Ohne die Farblithographien von Alfred Manessier. – Im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – Schöner Handeinband mit vergoldeten Steh- und Innenkantenfileten<br />
und schwarz gestrichenen Vorsatzpapieren. – Mit eingebundenem Originalvorderumschlag. –<br />
Der Handeinband ist nach unserem Kenntnisstand ein Unikat. – In Kassette.<br />
50,7 : 38,3 cm. 35 (statt 57) Seiten, 2 (statt 3) Blätter. – Vordergelenk mit kleinem Einriss des Leders.<br />
Vgl. Garvey 176<br />
262<br />
137
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138<br />
263 Blauer Maroquinband von Roland Meuter, Ascona, mit roter Lederintarsie, Blindprägung<br />
und vergoldeten Fileten und Rückentitel. – Inhalt: Homer. Drei Gesänge aus der »Odyssee«.<br />
Grotte der Kalypso | Das Totenreich | Der Freiermord. Mit einem Essay von Johannes Poethen und<br />
Holzschnitten von Markus Vallazza. Meran, Edition S 2002. € 4.500<br />
Eins von nur 30 Exemplaren, daneben erschienen fünf Exemplare »h.c.«. – Handsatz aus der<br />
Schneidler Mediaeval und Kursiv, entworfen 1937 von Ernst Schneidler für die Bauersche Gießerei. –<br />
Gedruckt auf der 1985 von Siegfried Höllrigl und Thomas Reichhalter begründeten Handpresse in<br />
Bozen. – Auf Alcantara-Bütten von Cartiera Sicars. – Die Holzschnitte entstanden 1999–2002. – Die<br />
drei roten Initialen sind Linolschnitte von Svato Zapletal. – Der Band enthält ein Essay von Johannes<br />
Poethen, einen Brief des Künstlers an die Offizin, <strong>15</strong> große Holzschnitten, jeweils signiert und<br />
nummeriert, die drei Gesänge und ein Nachwort des Pressenbegründers.<br />
Die Segel und die rot-goldene Linie, die sich von der Innenkante des Vorderdeckels bis zum<br />
Unterrand desselben und von dort weiter auf den Hinterdeckel zieht, erinnert an die Irrfahrt des<br />
Helden. – Mit vergoldeten Fileten auf den Kapitalen, den Steh- und Innenkanten. – In handgefertigter<br />
Kassette mit blauem Maroquinrücken mit vergoldetem Rückentitel und hellen Leinenbezügen.<br />
– In den Innendeckel eingelassen ein Originalholzstock, der wohl ursprünglich für den hier<br />
nicht vorhandenen Umschlag Verwendung fand. – Tadellos erhalten.<br />
40,8 : 30,0 cm. XXIV Seiten, <strong>15</strong> Holzschnitte, 76 Seiten, 1 Blatt. 5 Zwischenblätter.<br />
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264 Handeinband von Roland Meuter, Ascona, mit grünen, geprägten Japanbütten-Deckelbezügen<br />
und schwarzem Maroquinrücken. – Inhalt: Eurydike. Beschworene Schatten abgeschiedener<br />
Frauen. Eine Anthologie aus sechs Jahrhunderten, gesammelt von Wilhelm Fraenger.<br />
Mannheim 1933. € 450<br />
Dritte Jahresgabe der Mannheimer Bibliophilen-Gesellschaft. – Mit Texten von Rilke, Goethe, Baudelaire,<br />
Hölderlin u. a. – Gesetzt aus der Wallauschrift von Rudolf Koch, gedruckt bei Gebr. Klingspor,<br />
Offenbach. – Auf Japanbütten. – Als Blockbuch gebunden. – Scholem/Schönberg 189: »Die<br />
Mannheimer Tagung [der Maximilian-Gesellschaft] fand nicht statt. Der schöne Druck soll, bis auf<br />
die Exemplare der Stifter des Druckes, eingestampft worden sein«. Das Werk wurde 1937 auf der<br />
Pariser »Buch-Weltausstellung « mit dem »Grand Prix« ausgezeichnet. – Das durch das Schöpfsieb<br />
stark strukturierte Japan-Bezugspapier mit blindgeprägter Deckelvignette und Titel. – In der Originalleinenkassette<br />
mit dem aufgezogenem Rücken des Originalumschlags. – Tadellos erhalten.<br />
36,7 : 25,0 cm. 53 Seiten, 4 Blätter (2 leer).<br />
Einband des Dorfnerschülers und Bauhäuslers Paul Klein – Siehe <strong>Katalog</strong>nummer 449<br />
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265 Ernst Ludwig-Presse – William Shakespeare. Sonette. Übertragen von Eduard Saenger. Jubiläumsausgabe<br />
1609–1909. Leipzig, Insel 1909. Leuchtend roter Originalmaroquinband mit vergoldeten<br />
Titeln. € 300<br />
Sechstes Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Eins von 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Japanpapier.<br />
– Gesetzt aus der Kleukens-Antiqua. – Den Titel und die durchgehend in Rot gedruckten<br />
Initialen entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Handpressendruck von Friedrich Wilhelm und<br />
Christian Heinrich Kleukens sowie Sven Lundgren. – Sarkowski kennt Ledereinbände nur für die<br />
Ausgabe auf Old Stratford-Bütten. – Seltene Variante, innen tadellos erhalten.<br />
23,3 : <strong>15</strong>,5 cm. 44 Blätter (erstes leer). – Kapitale stärker berieben.<br />
Stürz 6. – Sarkowski <strong>15</strong>98. – Rodenberg 74, 6. – Schauer II, 63<br />
266 Ernst Ludwig-Presse – John Keats. Gedichte. Übertragen von Gisela Etzel. Leipzig, Insel 1910.<br />
Weinroter Originalkalblederband mit vergoldeten Titeln. € 500<br />
Neuntes Buch der Darmstädter Ernst Ludwig Presse. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />
auf starkem Japanpapier. – Satz aus der Korpus Ingeborg-Antiqua. – Den Titel und die durchgehend<br />
in Grün gedruckten Initialen entwarf Friedrich Wilhelm Kleukens. – Neben Lord Byron<br />
und Shelley war John Keats (1795–1821) der wohl wichtigste Dichter der englischen Romantik. –<br />
Erste Ausgabe dieser Übertragung. – Schönes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />
23,2 : 16,0 cm. <strong>15</strong>4 Seiten, 3 Blätter (letztes leer). – Rücken minimal berieben.<br />
Stürz 9. – Sarkowski 894. – Rodenberg 75, 9. – Schauer II, 63<br />
267 Ernst Ludwig-Presse – Emile Verhaeren. Die geträumten Dörfer. Deutsche Nachdichtung von<br />
Erna Rehwoldt. Leipzig, Insel 1911. Flexibler weinroter Originalkalblederband mit vergoldeten<br />
Titeln. Mit Umschlag und Schuber. € 500<br />
14. Buch der Ernst Ludwig-Presse. – Erste deutsche Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />
auf Japan (Gesamtauflage 550). – Sehr schönes Exemplar, der fragile Einband durch<br />
originalen Schutzumschlag und Schuber vollkommen tadellos.<br />
19,7 : 13,0 cm. 66 Seiten, 2 Blätter.<br />
Stürz 14. – Sarkowski 1820. – Rodenberg 74, 14. – Schauer II, 63<br />
140 269<br />
265<br />
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266 267<br />
268 Ernst Ludwig-Presse – Christian H. Kleukens. Die Handpresse. Darmstadt 1926. Originalpappband<br />
mit vergoldeter Deckelvignette und Rückentitel. € 100<br />
Eins von 125 Exemplaren. – Frühlingsgeschenk für den Freundeskreis der Ernst Ludwig-Presse. –<br />
Gesetzt aus der Shakespeare-Type. – Gedruckt auf Bütten. – Christian Heinrich Kleukens übernahm<br />
1907 die Druckleitung der Ernst Ludwig-Presse (»sämtliche bisher erschienenen Bücher der<br />
Ernst Ludwig-Presse sind von ihm gesetzt und gedruckt«; Rodenberg S. 73) und gründete 1919<br />
die Kleukens-Presse.<br />
25,5 : 18,2 cm. 8 unnummerierte Blätter. – Rücken gebräunt, Deckel leicht fleckig.<br />
Stürz 102 a. – Rodenberg 499<br />
269 Johannes Holtz – Johann Wolfgang von Goethe. Faust. Eine Tragödie. Geschrieben von Johann<br />
Holtz, Flensburg. Frick, Grafisches Institut 1976. Faksimile. Originalpergamentband mit Vergoldung.<br />
€ 300<br />
Eins von 1976 Exemplaren. – Als Vorlage diente die Ausgabe von 1920, die nach der Handschrift<br />
von Johann Holtz lithographiert wurde. – Mit dem illustrierten Titel, zahlreichen Vignetten, Bordüren<br />
und Initialen in Gold und verschiedenen Farben. – Hervorragend erhalten.<br />
37,8 : 25,0 cm. 80 Blätter.<br />
141
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270 271<br />
142<br />
270 Insel-Verlag – Otto Julius Bierbaum. Gugeline. Ein Bühnenspiel. Mit Buchschmuck von E. R.<br />
Weiß. Verlag Berlin, Schuster & Löffler 1899. Illustrierter Originalpappband mit Japanbezügen und<br />
Deckel- und Rückenillustrationen in Schwarz, Gelb und Grün. € 250<br />
Erste Ausgabe der »Ersten Buchveröffentlichung der ›Insel‹«. – Erstmal wurde hier das im Sommer<br />
1899 von Peter Behrens entworfene Insel-Signet verwendet. Im September 1899 gründeten<br />
Alfred Walter Heymel, Rudolf Alexander Schröder und Otto Julius Bierbaum den Verlag. »Die<br />
Ungeduld, mit der Heymel zu Werke ging, unterstreicht der Umstand, daß das erste Buch erschien,<br />
bevor am 19. September 1899 die offizielle Verlagsgründung erfolgte« (Theo Neteler). – In der Folgezeit<br />
war es Bierbaum als der Ältere und Erfahrenere, der vorrangig Kontakte zu Autoren vermittelte,<br />
die für Jahrzehnte zum Verlagsprogramm zählen sollten: Richard Dehmel, Hugo von<br />
Hofmannsthal, Paul Scheerbart und nicht zuletzte Rainer Maria Rilke (vgl. Theo Netelers Beitrag<br />
»Schöne Bücher improvisiert man nicht« in John Dieter Brinks Monographie »Vom Ornament zur<br />
Linie« über den frühen Insel-Verlag; siehe <strong>Katalog</strong>nummer 287). – E. R. Weiß entwarf den Einband<br />
und die berühmten blau-grünen Vorsatzpapiere und zeichnete die Bordüren und Vignetten für<br />
die Zwischentitel und Zierleisten. – Ehemals Fürstliche Bibliothek Donaueschingen.<br />
19,8 : 14,3 cm. 4 Blätter, 105 Seiten, 1 Blatt. – Minimal bestoßen. – Titelblatt rückseitig und letztes Blatt mit Stempel.<br />
Sarkowski 167<br />
271 Otto Julius Bierbaum. Der neubestellte Irrgarten der Liebe. Um etliche Gaenge und Lauben<br />
vermehrt. Verliebte, launenhafte, moralische und andere Lieder, Gedichte u. Sprueche aus den<br />
Jahren 1885 bis 1905. Mit Leisten und Schlussstuecken von Heinrich Vogeler. 22. bis 26. Tausend.<br />
Leipzig, Insel 1916. Leuchtend roter Originalmaroquinband mit reicher Vorderdeckelvergoldung<br />
und vergoldetem Rückentitel. € 350<br />
1906 wurde erstmals die erweiterte Fassung von Bierbaums Lyriksammlung verlegt. Der »Irrgarten<br />
der Liebe« erschien bereits 1901, noch bei »Schuster & Löffler«, und steht – wie auch der Dichter<br />
– am Anfang der »Insel«, dem für die deutsche Buchkunst des 20. Jahrhundert so prägenden<br />
Verlag. – Heinrich Vogeler war in den frühen Jahren der wichtigste Buchillustrator des Verlages. –<br />
Der Titelholzschnitt stammt wie bei der Erstausgabe von Eduard von Freyhold. – Exlbris Erwin<br />
Knackfuß. – Sehr gut erhalten, so gute Exemplare der ohnehin seltenen rot-goldenen Lederausgabe<br />
sind selten geworden.<br />
17,3 : 10,0 cm. 9 Blätter, 437 Seiten, 1 Blatt. – Vorsätze leicht leimschattig.<br />
Sarkowski 169 C<br />
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272<br />
272 Johann Wolfgang von Goethe. Sämtliche Werke in siebzehn Bänden. Herausgegeben von Hans<br />
Gerhard Gräf und anderen. Leipzig, Insel 1925–1926. Ziegelrote Originalkalblederbände mit vergoldeten<br />
Rückentiteln und Verlagssignet auf den Vorderdeckeln. € 800<br />
Zweite Werkausgabe im Inselverlag, inhaltlich nahezu übereinstimmend mit der »Großherzog-<br />
Wilhelm-Ernst-Ausgabe« von 1905–1917. – Die Titelschrift entwarf für diese Ausgabe Anna<br />
Simons, die Einbandentwürfe sind eine Gemeinschaftsarbeit von Walter Tiemann und E. R. Weiß. –<br />
Dünndruckausgabe mit Kopfschnittvergoldung. – Vollkommen makelloses Exemplar.<br />
17,5 : 10,5 cm. – Sarkowski 541<br />
273 Goethes Briefe an Charlotte von Stein. Herausgegeben von Julius Petersen. Leipzig, Insel 1907.<br />
Drei Bände. Titel, Einband und Zierstücke entworfen von Heinrich Vogeler. Originalpergamentbände<br />
mit Vergoldung. € 900<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. – Schönes Exemplar der seltenen<br />
Vorzugsausgabe in den wunderbaren Pergamentbänden mit der Deckelvignette und reicher<br />
Rückenvergoldung nach Entwurf von Heinrich Vogeler. Die Vorsätze wurden aus fliederfarbener<br />
Wildseide gefertigt. – Mit Kopfschnittvergoldung, Seiten- und Fußstege blieben unbeschnitten.<br />
18,5 : 12,0 cm. Mit 3 illustrierten Doppeltiteln. – Sarkowski 555 VA (irrtümlich »1908«)<br />
273 | 274<br />
143
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274 Insel-Verlag – Goethe im Gespräch. Herausgegeben von Franz Deibel und Friedrich Gundelfinger.<br />
Leipzig, Insel 1906. Zwei Bände. Originalpergamentbände mit Rückenvergoldung und vergoldeter<br />
Deckelvignette. € 600<br />
Eins von 200 Exemplaren der zweibändigen Vorzugsausgabe auf Zanders-Bütten. – Der Goethe-<br />
Sammler und -Forscher Anton Kippenberg war 1905 neuer Geschäftsführer des Insel-Verlages<br />
geworden. – Tadellos erhalten.<br />
19,8 : 13,5 cm. 2 Blätter, XIV Seiten, 1 Blatt, 176 Seiten, 2 Blätter; 2 Blätter, 189 Seiten, 1 Blatt.<br />
Sarkowski 562 VA<br />
275 Goethes Italienische Reise. Mit den Zeichnungen Goethes, seiner Freunde und Kunstgenossen.<br />
Neu herausgegeben vom Goethe-Nationalmuseum. Leipzig, Insel 1925. Handgebundener roter<br />
Originalmaroquinband mit blauen Seidenvorsätzen und reicher Vergoldung. – Widmungsexemplar<br />
des Verlegers Anton Kippenberg für den Antiquar Martin Breslauer. € 600<br />
Exemplar der unbezeichneten Vorzugsausgabe in Ganzleder. Insgesamt wurden 2400 Exemplare<br />
gedruckt. – Mit schöner Widmung des Insel-Verlegers und Goethe-Sammlers Anton Kippenberg:<br />
»Martin Breslauer, dem Uneigennützigen, in erneuter Dankbarkeit«, datiert 20. IV. 1926. – Anton<br />
Kippenbergs Schaffen ist mit dem Werk Goethes über Jahrzehnte aufs Engste verbunden, 1919<br />
wurde er Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft, 1938–1950 war er deren Präsident.<br />
Neben »Dichtung und Wahrheit« bildet die »Italienische Reise« den wichtigsten autobiographischen<br />
Text von Goethes Hand. – Goethes künstlerisches Bemühen spiegelt sich in unzähligen<br />
Zeichnungen und Skizzen, die in der vorliegenden Ausgabe um Werke von Angelika Kauffmann,<br />
Philipp Hackert, Tischbein, Kniep, Joh. G. Schütz (Römisches Carneval) und anderen erweitert wurden.<br />
– Die zweite Ausgabe erschien ohne das Nachwort von Georg von Graevenitz.<br />
35,3 : 23,5 cm. 4 Blätter, 343 Seiten, 2 Blätter. Mit 174, teils farbigen Abbildungen auf Tafeln und im Text. – Das eingeklebte<br />
Widmungsblatt wie auch das hintere Vorsatzblatt an den Rändern gebräunt und im Falz etwas wellig. – Ecken leicht berieben,<br />
Schnitt mit leichten Farbspritzern.<br />
Sarkowski 591 A<br />
144 275<br />
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276 277 414<br />
276 Hugo von Hofmannsthal. Buch der Freunde. Leipzig, Insel 1922. Handgebundener leuchtend<br />
roter Ecrasélederband mit vergoldeten Fileten und Verzierungen. € 500<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe im Handeinband der Buchbinderei<br />
der Staatlichen Akademie für Buchgewerbe und Graphik zu Leipzig (Gesamtauflage 800). – Auf<br />
Bütten. – Die Sammlung enthält Aphorismen von Konfuzius, Diderot, Goethe, Herder, Baudelaire,<br />
Maupassant, Stendhal und vielen anderen sowie Tagebuch-Aufzeichnungen des Verfassers. –<br />
Schönes Exemplar der sehr seltenen Vorzugsausgabe.<br />
22,5 : 14,5 cm. 103 Seiten, 1 Blatt. – Vereinzelt minimal berieben.<br />
Sarkowski 760. – Jacoby 73<br />
277 Rudolf Kassner. Der Tod und die Maske. Zweite Auflage. Leipzig, Insel 1913. Wein roter Ecrasélederband<br />
mit vergoldeten Titeln und vergoldetem Verlagssignet. € 500<br />
Unnummeriertes, für Rudolf Kassner gedrucktes Exemplar, wie die 25 Exemplare der Vorzugsausgabe<br />
auf holländischem Bütten und in Leder gebunden. – Auf dem Vortitelblatt vom Verfasser<br />
signiert. – Die erste Auflage erschien 1902 mit »Initialen nach alten Meistern«, auch von dieser<br />
erschien eine Vorzugsausgabe von 25 Büttenexemplaren. – Sehr selten und insgesamt sehr gut<br />
erhalten.<br />
22,5 : 13,6 cm. 67 Seiten, 2 Blätter. – Rücken leicht aufgehellt, Ecken minimal berieben. – Vorsatzränder und Innengelenke<br />
leimschattig, Vordergelenk brüchig.<br />
Sarkowski 886 A VA<br />
Carl Sternheim. Bürger Schippel. In identischer Ausstattung – Siehe <strong>Katalog</strong>nummer 414<br />
278 Rudolf Koch. Das Blumenbuch. Achtzig Zeichnungen. In Holz geschnitten von Fritz Kredel. Leipzig,<br />
Insel 1942. Originalhalbpergamentband mit vergoldetem Rückentitel. € 100<br />
Erste Ausgabe der Auswahlausgabe mit 80 kolorierten Holzschnitten. – 1929 erschien die dreibändige<br />
Ausgabe mit 250 Holzschnitten, gedruckt auf der Ernst Ludwig-Presse (135 Exemplare)<br />
bzw. der Mainzer Presse. (1000 Exemplare). – Die Bildunterschriften und Texte in der von Kleukens<br />
entworfenen Shakespeare-Type. – Schönes Exemplar. – Kochs unverändert beeindruckende Holzschnitte<br />
sind Meisterwerke der modernen botanischen Illustration.<br />
31,4 : 23,0 cm. 88 Blätter. Mit 80 kolorierten Holzschnitten.<br />
Sarkowski 951. – Salter, Kredel 1.11.5. – Schauer II, 36. – Nissen 1084 (nicht diese Ausgabe)<br />
145
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279 Insel-Verlag – Das Leben des Lazarillo von Tormes, sein Glück und sein Unglück. Übertragen<br />
von Georg Spranger. Leipzig, Insel 1965. Mit zehn Holzschnitten von Rudolf Peschel, koloriert von<br />
Ernst Schauer. Handgebundener Originalhalbpergamentband mit Deckelillustration. In Originalschuber.<br />
€ 120<br />
Eins von <strong>15</strong>00 Exemplaren. – Sonderausgabe von Insel-Bücherei 706 in größerem Format; Neusatz<br />
unter Verwendung der Originalholzstöcke.<br />
20,3 : 12,5 cm. 85 Seiten, 1 Blatt. Mit 10 kolorierten Holzschnitten. – Tadellos.<br />
Sarkowski 996<br />
280 Various Designs. Collected by Le Baron d’Offenberg, de la Courlande in the Course of Travels. This<br />
Specimen of British Penmanship as a Token of Esteem is presented by […] George Federick<br />
Herbst. Leipzig, Insel 1919. Orangefarbener Originalpappband mit hellblauer Deckelverzierung<br />
und reicher Vergoldung. € 120<br />
Eins von 300 für den Handel bestimmten Exemplaren (Gesamtauflage 312). – Auf Zanders-Bütten.<br />
– Zeichnungen und Aquarelle wurden in farbigem Lichtdruck bei Albert Fritsch, Berlin, gedruckt.<br />
– Das eindrucksvolle Stammbuch des Heinrich von Offenberg (1752–1806) enthält Zeichnungen<br />
und Eintragungen von Imanuel Kant, Daniel Chodowiecki, Johann Georg Sulzer, Angelica Kauffmann,<br />
Ferdinand Kobell, Johann Caspar Lavater, Salomon Geßner, Johann Heinrich Pestalozzi,<br />
Anton Graff, Philipp Hackert, Elisa von der Recke, Friedrich Nicolai und vielen anderen. – Schönes<br />
Exemplar des reizenden Faksimiles. – Ehemals Sammlung Gerd Plantener, Hamburg.<br />
16,5 : 20,5 cm. 77 Tafeln mit 42 Zeichnungen, 22 Seiten, 1 Blatt. – Kleine Einrisse am unteren Kapital.<br />
Sarkowski 1209<br />
281 Arthur Schurig. Wolfgang Amadeus Mozart. Sein Leben und sein Werk auf Grund der vornehmlich<br />
durch Nikolaus von Nissen gesammelten biographischen Quellen und der Ergebnisse<br />
der neuesten Forschung dargestellt. Leipzig, Insel 1913. Zwei Bände. Mit Tafeln, Stammtafel, Faksimiles<br />
und Notenbeilage. Rote Originalsaffianlederbände mit reicher Vergoldung, grün-goldenen<br />
Rückenschildern und Blindprägung. € 750<br />
Schurigs bekannte Mozart-Monographie, in der überaus seltenen, Sarkowski unbekannten Variante<br />
in Ganzleder auf Bütten. – Der Einbandentwurf stammt, wie für die dort verzeichnete Halbledervariante<br />
von E. R. Weiß. – Die Tafeln zeigen verschiedene Porträts des Komponisten, seiner<br />
Familie und einiger zeitgenössischer Komponisten. – Band II enthält einige faksimilierte Briefe<br />
und ein Notenblatt. – Tadellos erhalten.<br />
25,8 : 17,5 cm. 2 Blätter, 5<strong>15</strong> Seiten. Mit 25 Tafeln und 1 gefaltetem Stammbaum; 2 Blätter, 408 Seiten, 1 Blatt. Mit 23 Tafeln<br />
und 5 Faksimiles.<br />
Sarkowski <strong>15</strong>55<br />
146 285<br />
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281 282<br />
282 David Friedrich Strauß. Ulrich von Hutten. Neu herausgegeben von Otto Clemen. Leipzig, Insel<br />
1914. Originalpergamentband mit reicher Rückenvergoldung und schwarz-goldenem Rückenschild<br />
sowie vergoldeter Deckelvignette. € 400<br />
Erste Auflage der Neuausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Insel-Bütten. –<br />
Die Tafeln mit verschiedenen Porträts von Hutten und berühmten Zeitgenossen, Stadtansichten<br />
usw.<br />
25,8 : 17,0 cm. VII, 525 Seiten, 1 Blatt. Mit 35, teils gefalteten Tafeln. – 1 Blatt mit kleinen Randeinrissen.<br />
Sarkowski 1688 VA<br />
283 Insel-Bücherei – Rainer Maria Rilke. Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph<br />
Rilke. Leipzig, Insel 1987. Mit Illustrationen von Max Schwimmer. Handgebundener Halbpergamentband<br />
mit Rückentitel. In Halbleinenschuber. € 100<br />
Faksimileausgabe anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Insel-Bücherei. – Max Schwimmer<br />
hatte ein Exemplar des Inselbändchens Nr. 1 (Ausgabe 600.-700. Tausend 1941) mit 20 Federzeichnungen<br />
versehen. – Seltene Einbandvariante.<br />
18,5 : 12,0 cm. 39 Seiten. Mit 20 Abbildungen.<br />
284 Frans Masereel. Geschichte ohne Worte. Ein Roman in Bildern. Nachwort von Hermann Hesse.<br />
26.-35. Tausend. Wiesbaden, Insel 1954. Originalpappbändchen. – Widmungsexemplar. € 120<br />
IB 433. – Mit eigenhändiger Widmung von Frans Masereel auf dem Titelblatt.<br />
18,3 : 12,0 cm. 71, meist unpaginierte Seiten. – Rücken und Blattränder leicht gebräunt.<br />
Ritter B a 10.IV. – Kästner 433<br />
285 K. F. Edmund von Freyhold. Hasenbuch. Verse von Christian Morgenstern. Wiesbaden, Insel<br />
1960. Originalpappband mit farbig illustriertem Original-Schutzumschlag. € 180<br />
IB 707. – Erste Ausgabe innerhalb der Insel-Bücherei. – Die verkleinerte Nachdruckausgabe von<br />
Freyholds bekanntem Kinderbuch. – Mit dem seltenen und gesuchten Schutzumschlag.<br />
12,2 : 18,5 cm. 18 Blätter. Mit 16 ganzseitigen farbigen Illustrationen. – Schutzumschlag mit hinterlegtem Einriss. 147
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148<br />
286 Insel-Verlag – Sammlung F. S. <strong>Katalog</strong> 24 des Antiquariats Sibylle Kaldewey. Vorwort von Dieter<br />
Brinks. Teil 1 und 2 in einem Band. Düsseldorf 1980. Originalpappband mit Rückenschild. € 120<br />
Eins von 100 Exemplaren der einbändigen Vorzugsausgabe, die sich besonders durch das<br />
Namensregister der Autoren, Künstler und Buchbinder und das goldfarben ornamentierte<br />
Bezugspapier auszeichnet. Vorlage dafür war der von Heinrich Vogeler gestaltete Einband eines<br />
Privatdrucks von Heymels »Der Tod des Narcissus«, erschienen 1898 in Bremen. – Auf dem Vortitel<br />
von Dieter Brinks signiert und datiert 1980. – Seltene Vorzugsausgabe des wegen der Beschreibungen<br />
der vielen Vorzugsausgaben und Privatdrucke gesuchten <strong>Katalog</strong>es.<br />
23,0 : 20,5 cm. 132, VI Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen.<br />
287 John Dieter Brinks. Vom Ornament zur Linie. Der frühe Insel-Verlag 1899 bis 1924. Ein Beitrag<br />
zur Buchästhetik im frühen 20. Jahrhundert. Laubach und Berlin, Triton 2000. Originalleinenband<br />
und -mappe im Schuber. € <strong>15</strong>0<br />
Wichtige Monographie . – Mit Beiträgen von Susanne Buchinger, Marcus Haucke, Kurt Ifkovits,<br />
Renate Müller-Krumbach, Theo Neteler, Lindsay Newman, Gerhard Schuster, Juergen Seuss, Barbara<br />
Stark, Roland Stark , Klaus Weber und dem Herausgeber. – Neben den zahlreichen, meist farbigen<br />
Abbildungen und Tafeln mit 20, in einer Mappe lose beigegebenen Faksimiledrucken von<br />
Originalvorsatzpapieren und Prospekten des Insel-Verlages. – Tadellos.<br />
30,5 : 24,5 cm. 391 Seiten. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen und Tafeln.<br />
288 Janus-Presse – Goethes Meister-Prosa. Auswahl des Wortlauts und Nachwort von Anton Kippen -<br />
berg und Georg Witkowski. Leipzig 1926. Originalbroschur mit farbig marmoriertem Umschlag.<br />
€ 300<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Das schmale Quartheft vereint kleinere Prosaschriften Goethes,<br />
darunter einige Eingaben in seiner Funktion als Rechtsanwalt, Bibliotheksverordnung,<br />
Rezensionen und Briefe. – Für die Teilnehmer des Leipziger Bibliophilen-Abends am 11. Februar<br />
1926 »hinter dem fünfzigjährigen Rücken Walter Tiemanns von Carl Ernst Poeschel mit gleichfalls<br />
ermattenden Kräften hergestellt« (Druckvermerk). – Der tatsächlich letzte Druck der Janus-Presse,<br />
der 1907 begründeten ersten deutschen Privatpresse, die bereits im Frühjahr 1923 mit dem<br />
»Schlemihl« ihre Tätigkeit eingestellt hatte. » … ihre Seele, die Schrift, war versenkt, nicht wie Cobden<br />
Sanderson’s Doveslettern in die Themse, sondern in ein Paket mit grauem Packpapier« (Nachwort).<br />
– Die Janus-Pressen-Schrift wurde im Archiv des Insel-Verlages aufbewahrt und für diesen<br />
seltenen Privatdruck noch ein letztes Mal verwendet.<br />
24,9 : 17,8 cm. 30 Seiten, 1 Blatt. – Umschlagpapier mit Falzeinrissen und zwei kleinen Fehlstellen. – Das Originaldeckelschild<br />
liegt bei.<br />
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 83: »Scherzhafte Gabe«. – Nicht in Rodenberg, Nachtrag<br />
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289<br />
289 Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Waldemar Bonsels. Kyrie eleison. Mit sechs Radierungen<br />
von Käte Wilczynski. Berlin, Eigenbrödlerverlag 1922. Handgebundener blauer Originalkalblederband<br />
mit reicher Vergoldung. € 200<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage<br />
510). – Im Druckvermerk von der Künstlerin und dem Verfasser signiert. – Auf Bütten. – Einbandentwurf<br />
von Wilhelm Plünnecke, Berlin. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Herausgegeben<br />
vom Künstlerdank (Clauss-Rochsstiftung). Diese »Vereinigung zur Förderung und Unterstützung<br />
kriegsgeschädigter und durch den Krieg in Not geratener Maler, Bildhauer, Musiker und Bühnenkünstler<br />
ohne Unterschied der Religion, Konfession, Nationalität und politischen Gesinnung«<br />
wurde kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges in Posen durch die Militärärzte Rochs und Clauß<br />
gegründet. Der Schriftsteller Karl Wilczynski (1884–1954) war Geschäftsführer der Stiftung, das<br />
Verwandschaftsverhältnis zu der Künstlerin Katerina (Käte) Wilczynksi (1894–1974) ist hier nicht<br />
auflösbar (vgl. Herbert Henk, Ellen Epstein, Anmerkung 64). – Der in Ahrensburg bei Hamburg<br />
geborene Waldemar Bonsels war 1903/04 als Missionskaufmann in Indien. Aufgrund seiner Zweifel<br />
an der Verbindung von Mission und Handel kehrte er 1904 nach Deutschland zurück und<br />
gründete in München einen eigenen Verlag, in dem unter anderem auch Heinrich Mann publizierte.<br />
1912 veröffentlichte er seine bis heute bekannteste Erzählung »Die Biene Maja«. – Bonsels,<br />
bereits 1908 erstmals veröffentlichte Schilderung eines Sexualmordes wurde 1910 vom Landgericht<br />
München verboten. – Sehr schönes Exemplar der Vorzugsausgabe.<br />
22,8 : <strong>15</strong>,3 cm. 2 Blätter, 54 Seiten, 2 leere Blätter. 6 Radierungen. – Rücken leicht verfärbt, stellenweise minimal berieben.<br />
Hayn/Gotendorf IX, 76<br />
289<br />
149
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290 291 294<br />
<strong>15</strong>0<br />
290 Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Börries von Münchhausen. Bayard. Ein Balladenkranz.<br />
Mit sieben Radierungen von Alois Kolb. Berlin, Eigenbrödlerverlag [1922].. Handgebundener weißer<br />
Schweinslederband mit ornamentaler Vergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung und<br />
schwarz-goldenem Rückenschild. € 250<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten Radierungen (Gesamtauflage<br />
525 Exemplare). – Im Druckvermerk vom Verfasser und vom Künstler signiert. – Druck bei J. S.<br />
Preuß, Berlin. – Auf starkem Velin, die Initialen und Titelzeilen in Blau gedruckt. – Herausgegeben<br />
vom Künstlerdank (Clauss-Rochsstiftung). – Der wegen seiner Balladendichtung bekannte Freiherr<br />
von Münchhausen (1874–1945) gründete 1930 gemeinsam mit seinem Cousin Hans<br />
Albrecht von der Gabelentz-Linsingen, damals »Burghauptmann der Wartburg«, die dort ansässige<br />
»Deutsche Dichterakademie«.<br />
24,5 : 17,5 cm. 18 unnummerierte Blätter. 7 Radierungen. – Einband minimal fleckig.<br />
Sennewald 22, 6.<br />
291 Künstlerdank (Clauß-Rochsstiftung) – Wilhelm von Scholz. Charlotte Donc. Mit acht Radierungen<br />
von Alois Kolb. Berlin, Eigenbrödler um 1925. Roter Originalmaroquinband mit vergoldeten<br />
Titeln und Fileten. € 400<br />
Eins von 25 römisch nummerierten Exemplaren der ersten Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 550).<br />
– Bei dieser absoluten Vorzugsausgabe wurden die Radierungen von den unverstählten Platten<br />
abgezogen und – wie bei den Exemplaren 1–100 – einzeln signiert. – Im Druckvermerk von Künstler<br />
und Verfasser signiert. – Druck bei Otto von Holten, Berlin. – Herausgegeben vom Künstlerdank<br />
(Clauss Rochs-Stiftung). – Der 1875 in Wien geborene Alois Kolb, gestorben 1942 in Leipzig,<br />
zählt zu den produktivsten Buchillustratoren der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Bereits<br />
1905 wurde er, der sich das Radieren autodidaktisch beigebracht hatte, Dozent in Magdeburg.<br />
1907 übernahm er die Leitung der Radierklasse an der Leipziger Akademie für graphische Künste.<br />
– Sehr schönes Exemplar.<br />
28,0 : 20,5 cm. 51 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 Radierungen. – Das letzte leere Blatt mit geklebtem Einriss, hinteres Vorsatzblatt<br />
mit kleiner Klebespur.<br />
Sennewald »ca. 25«<br />
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292 Wilhelm von Scholz. Gesammelte Werke. Ausgabe zum 50. Geburtstag des Dichters. Stuttgart,<br />
Walter Hädecke 1924. Fünf Bände. Dunkelbraune Originalmaroquinbände mit Rückenvergoldung.<br />
€ 200<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe, in Ganzleder und im Druckvermerk von Band 1<br />
vom Verfasser signiert. – Enthält Gedichte, Schauspiele, Erzählungen und »Wanderungen«. – 1949<br />
wurde Scholz Präsident des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Komponisten, 1952<br />
trat er aus Protest gegen die Teilung des P.E.N.-Zentrums aus selbigem aus. – Schönes Exemplar<br />
der seltenen Vorzugsausgabe.<br />
20,7 : 13,0 cm. Rücken und einige Deckelränder etwas verblasst.<br />
293 Leipziger Bibliophilen-Abend – Paul Mongré [d. i. Felix Hausdorff]. Der Arzt seiner Ehe.<br />
Komödie in einem Akt mit einem Epilog. Mit Holzschnitten von Hans Alexander Müller nach Walter<br />
Tiemann. Leipzig 1910. Handgebundener Originalkalblederband mit Vergoldung (Carl Sonntag<br />
jun.) € 200<br />
Eins von 99 Exemplaren für den Bibliophilen-Abend, hier Nr. 24 für M. Seliger und somit eines der<br />
34 Vorzugsexemplare mit den Holzschnitten auf Japan. – Die Holzschnitte mit den Porträts des<br />
Verfassers und der sechs Personen des Stückes sowie einer Szene aus dem Stück. – Frühwerk des<br />
Künstlers, im gleichen Jahr erschien sein erstes illustriertes Buch (Jean Pauls Katzenberger Badreise).<br />
– Der pseudonyme Verfassername wurde nur handschriftlich auf dem Titelblatt genannt. Felix<br />
Hausdorff (1868–1942) war Mathematiker und gilt als Mitbegründer der Topologie. – Sehr selten.<br />
– Aus der Bibliothek von Ludwig Bielschowsky mit dessen Holzschnitt-Exlibris.<br />
17,2 : 10,4 cm. 12 Blätter, 71 Seiten, 1 Blatt. Mit 8 Holzschnitten. – Einband stellenweise berieben.<br />
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 66. – Eichhorn/Salter 1.2<br />
294 Leipziger Bibliophilen-Abend – Johann Hermann Detmold. Die schwierige Aufgabe. Radierungen<br />
von Hans Alexander Müller. Leipzig 1919. Handgebundener roter Originallederband (E. A.<br />
Enders). € 200<br />
Eins von 99 Exemplaren für die Mitglieder des Leipziger Bibliophilen-Abends, hier Nr. 10 für W.<br />
Mendelssohn. – Die fünf Radierungen signiert. – Aus der Bibliothek von Ludwig Bielschowsky mit<br />
dessen Holzschnitt-Exlibris.<br />
17,4 : 10,7 cm. 75 Seiten, 1 Blatt. Mit 5 Radierungen und 1 radierten Titelvignette.<br />
Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten, S. 66. – Eichhorn/Salter 1.10<br />
292 293<br />
<strong>15</strong>1
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295 Maximilian-Gesellschaft – Christophe Plantin. Rimes. Hamburg, Oda Weitbrecht 1926. Halbpergamentband<br />
mit schwarzem Rückentitel. € 120<br />
Eins von 300 Exemplaren (lt. Rodenberg). – Gedruckt für die Mitglieder der Maximilian-Gesellschaft<br />
zu deren Hauptversammlung am 28. XI. 1926 im Auftrag von Alfred Simon. – Der Text folgt<br />
einem in kleinster Auflage erschienenen Privatdruck aus dem Jahre 1890. – Satz aus der Janson-<br />
Kursiv. – Auf Bütten. – Sehr selten, schönes Exemplar.<br />
26,6 : 19,5 cm. 10 unnummerierte Blätter.<br />
Rodenberg 528f.<br />
296 Georg Müller Verlag – Ernst Moritz Arndt. Märchen und Jugenderinnerungen. Mit einer Einleitung,<br />
einem Wörterverzeichnis und Anhängen herausgegeben von J. E. Poritzky. München und<br />
Leipzig, Georg Müller 1913. Zwei Bände. Ziegelrote Originalmaroquinbände mit Rücken- und<br />
Deckelkantenvergoldung und schwarz-goldenen Rückenschildern. € 200<br />
Eine Ganzledervariante wird im Verlagsverzeichnis nicht erwähnt, auch diese scheint aber nach<br />
Entwurf von Paul Renner gearbeitet. – Die Tafeln und Abbildungen reproduzieren Porträts des<br />
Schriftstellers und einiger Zeitgenossen sowie alte Illustrationen. – Schönes Exemplar.<br />
18,8 : 11,3 cm. 3 Blätter, 381 Seiten, 1 Blatt. Mit insgesamt <strong>15</strong> Tafeln und Abbildungen. – Rücken leicht verblasst und kaum<br />
sichtbar fleckig.<br />
25 Jahre Georg Müller, Seite 127<br />
297 Officina Serpentis – Johann Wolfgang von Goethe. Helena. Klassisch-romantische Phantasmagorie,<br />
Zwischenspiel zu Faust. – Pandora. – Berlin-Steglitz 1922. Zwei Originalpergamentbände,<br />
beide mit handgeschriebenem Deckeltitel. € 300<br />
Je eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den handgemalten Anfangsinitialen und bei<br />
»Pandora« dem handgeschriebenen Zwischentitel. – Druck in Rot und Schwarz auf starkem Bütten.<br />
– Die 1911 von E. W. Tieffenbach gegründete Handpresse wurde durch die konsequente Verwendung<br />
alter Druckschriften bekannt. Der hier verwendeten »lateinischen« Type, die in der<br />
Bauerschen Gießerei eigens für die Officina Serpentis geschnitten wurde, diente die Schöffersche<br />
Bibeltype von 1462 als Vorbild (vgl. Rodenberg S, 108). – 1922 erschienen fünf Goethe-Drucke, alle<br />
mit rot gedruckten Titeln und Initialen, nach Entwürfen von Hanns Thaddäus Hoyer von Bruno<br />
Rollitz in Holz geschnitten. Bei dem Band »Helena« kam erstmals das berühmte Schlangensignet<br />
der Presse zur Anwendung, welches ebenfalls von Hoyer entworfen wurde. – Unbeschnittene,<br />
sehr gut erhaltene Exemplare. – In der Vorzugsausgabe selten.<br />
28,8 : 20,5 cm. 76 Seiten, 2 Blätter und 50 Seiten, 1 Blatt. Mit Titeln, Signets und Initialen in Rot. – Im Falz nach der ersten<br />
und vor der letzten Lage in Leinen gefasst.<br />
Rodenberg 114f.<br />
<strong>15</strong>2 298<br />
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299 297<br />
298 Jean Jacques Rosseau. Die neue Heloise. Briefe zweier Liebenden aus einer kleinen Stadt am<br />
Fuße der Alpen. Mit 24 Kupfern von Chodowiecki und Gravelot. Berlin, Pantheon 1920. Drei Bände.<br />
Handgebundene dunkelbraune Maroquinbände mit reicher Vergoldung im Stil des 18. Jahrhunderts<br />
(signiert: F. A. Brockhaus, Leipzig). € 180<br />
Eins von 100 Exemplaren der römisch nummerierten Vorzugsausgabe auf starkem Bütten. –<br />
Druck der Reichsdruckerei Berlin, die Kupfer bei den Vorzugsexemplaren dort »von den Platten<br />
abgezogen«. – Neudruck unter teilweiser Benutzung der deutschen Ausgabe von 1761. Herausgegeben<br />
von Curt Moreck. »Für die ermüdenden Längen des Werkes, das in moralisierenden Auseinandersetzungen<br />
breit auslädt, würde sich bei dem modernen Leser wenig Verständnis finden.<br />
Der Herausgeber hat es deshalb unternommen, den eigentlichen Roman aus dem Ganzen<br />
heraus zukristallisieren und zur ungebrochenen Einheit zusammenzuschließen« (Nachwort). – Die<br />
Normalausgabe erschien in zwei Bänden mit abweichender Paginierung.<br />
19,8 : 13,8 cm. – Die ansonsten tadellos erhaltenen Lederbände an den Gelenken mit kleinen Abplatzungen der obersten<br />
Lederschicht.<br />
Fromm 22782. – Vgl. Hayn/Gotendorf V, 561 und Sander 1749<br />
299 Rudolfinische Drucke – Friedrich von Schiller. Das Lied von der Glocke. Offenbach 1919.<br />
Handgebundener Pergamentband mit handgeschriebenem Deckeltitel. € 200<br />
Siebentes Buch der Rudolfinischen Drucke. – Eins von 100 Exemplaren. – Mit 32 handgemalten<br />
zweifarbigen Initialen von Rudolf Koch und einer ebensolchen Titelvignette. – Satz aus der von<br />
Rudolf Koch entworfenen Maximilian-Fraktur. – Druck von Rudolf Koch und Rudolf Gerstung bei<br />
Wilhelm Gerstung, Offenbach. – Unter dem Druckersignet von Rudolf Koch eigenhändig datiert<br />
1923 und monogrammiert. – »Die Rudolfinischen Drucke […] gehören unstreitig mit zu den hervorragendsten<br />
Schöpfungen der neuen deutschen Buchkunst« (Rodenberg, S. 123). – Der für die<br />
Entwicklung der deutschen Typographie, im Besonderen der Schreibschriften, so wichtige Rudolf<br />
Koch wurde durch den Besitzer der Gerstungschen Druckerei entdeckt und gefördert. Seit 1911<br />
erschienen die nach den Herausgebern benannten Drucke. – Schönes Exemplar.<br />
22,0 : 14,8 cm. 26 unnummerierte Blätter.<br />
Rodenberg 125, 7. – Schauer II, 32<br />
<strong>15</strong>3
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<strong>15</strong>4<br />
300<br />
Kunst und Literatur des frühen 20. Jahrhunderts<br />
300 Stefan Eggeler – Hanns Heinz Ewers. Die Herzen der Könige. Mit den Radierungen von Stefan<br />
Eggeler. Wien, Artur Wolf 1922. Handgebundener schwarzer Originalmaroquinband mit Vergoldung<br />
und Blindprägung. € 300<br />
Eins von 50 Exemplaren der ersten Vorzugsausgabe. Diese Exemplare wurden auf Bütten<br />
gedruckt, in Leder gebunden und jede Radierung und der Druckvermerk wurden vom Künstler<br />
signiert (Gesamtauflage 500). – Hanns Heinz Ewers (1871–1943) verbrachte die Jahre des Ersten<br />
Weltkrieges in den USA. 1920 kehrte er nach Deutschland zurück und versuchte, an seine frühen<br />
literarischen Erfolge anzuknüpfen. – In der Vorzugsausgabe selten.<br />
25,5 : 20,0 cm. 1 Blatt, 26 Seiten, 2 Blätter. Mit 6 signierten Radierungen. – Im Falz vereinzelte Leimschatten.<br />
Sennewald 21,1 (datiert nach Ewers-Monographie).<br />
301 Fritz Eichenberg – Jonathan Swift. Gulliver’s Travels. Ab Account of the Four Voyages into<br />
Several Remote Nations of the World. Illustrated with Engravings on Wood by Fritz Eichenberg.<br />
New York, The Heritage Press 1940. Roter Originalleinenband mit schwarz-goldenem Deckel- und<br />
Rückenschild. € 200<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen, wohl nur in kleiner Auflage erschienen, da von den Originalstöcken<br />
gedruckt. – Dazu: The Story of Reynard the Fox. Translated by Thomas James Arnold.<br />
New York, The Heritage Press 1954. Illustrierter Originalhalbleinenband. Mit 25 Holzschnitten. –<br />
Tales of Edgar Allan Poe. New York, Random House 1944. Originalleinenband. Mit 32 Holzschnitten.<br />
– Fritz Eichenberg (1901–1990) begann nach seinen Studien in München und an der Leipziger<br />
Hochschule für Graphische Künste in den 1920er Jahren mit ersten Illustrationsarbeiten. 1933<br />
verließ er Deutschland und emigrierte in die USA. Die meisten seiner zahlreichen, meist mit Holzschnitten<br />
illustrierten Bücher, erschienen dort. – Alle sehr gut erhalten.<br />
24,0 : <strong>15</strong>,5 cm. 3 Blätter, X, 343 Seiten. Mit 21 Holzschnitten.<br />
301<br />
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302 Ernst Fuchs – Gotthilf Heinrich Schubert. Die Symbolik des Traumes. Nebst einem Anhang<br />
über die Sprache des Wachens (Ein Fragment). Vorwort von G. R. Heyer. Mit 9 Originalradierungen<br />
von Ernst Fuchs. Stuttgart, Belser-Presse 1968. Originalleinenband mit Vergoldung, in -schuber.<br />
€ 250<br />
3. Druck der Belser-Presse. – Eins von 400 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. –<br />
Die Texte folgen den Ausgaben von 1814 und 1840. – Der im sächsischen Hohenstein geborene<br />
Naturphilosoph (1780–1860) zählt zu den zentralen Figuren der deutschen Romantik. Sein Einfluss,<br />
gerade durch sein Hauptwerk zur Traumsymbolik, reicht von E. T. A. Hoffmann, Schelling,<br />
Kleist über Richard Wagner bis zu Sigmund Freud. – Als wichtiger Vertreter der religiösen Phantastik<br />
schuf Ernst Fuchs kongeniale Illustrationen. Schuberts Text ist für die Geschichte der Psychoanalyse<br />
von enormer Bedeutung. – Sehr schönes Exemplar.<br />
24,5 : <strong>15</strong>,5 cm. 212 Seiten, 3 Blätter. 9 Radierungen.<br />
Spindler 64.3. – Weis 123-127 und 136-139<br />
303 Georg von der Gabelentz. Die Nacht des Inquisitors. Mit 10 Radierungen von Max Schenke.<br />
Leipzig, L. Staackmann 1924. Originalpergamentband mit Deckelillustration (E. A. Enders, Leipzig).<br />
In Originalkassette. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von nur 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit acht signierten Radierungen<br />
(Gesamtauflage 230). – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Die Erzählung schildert die<br />
teils erotischen Phantasien des spanischen Großinquisitors Peter Arbuez. – Tadellos schönes<br />
Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />
27,5 : 19,5 cm. 52 Seiten, 2 Blätter. 8 Radierungen, 2 radierte Vignetten.<br />
Sennewald 24. – Vollmer IV, 181<br />
302 303<br />
<strong>15</strong>5
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<strong>15</strong>6<br />
beide 304<br />
304 Rudolf Großmann – Anatole France. Der dürre Kater. Mit Originallithographien von Rudolf<br />
Großmann. Übersetzung von Irene von Guttry. München, Kurt Wolff 1921. Handgebundener roter<br />
Originalsaffianlederband mit reicher Vergoldung (signiert: H. Fikentscher, Leipzig 1922). € 900<br />
Eins von 50 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit beiliegender Originalzeichnung<br />
(Gesamtauflage Vorzugsexemplare 170). – Mit der aquarellierten Tuschfederzeichnung<br />
einer Pariser Straßenszene mit einem Bouquinisten-Stand. 17,0 : 12,5 cm. Monogrammiert<br />
»RG«. Die Zeichnung steht in inhaltlichem Zusammenhang zu der Lithographie auf Seite 37. – Im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Zanders-Bütten. – 22 der 24 Lithographien vom Künstler<br />
koloriert, neun Lithographien blattgroß und rückseitig unbedruckt. – Großmanns Lithographien,<br />
feinlinig, leicht und verspielt, fügen sich auf das Schönste in den Text. – Sehr schönes<br />
Exemplar in einem Meistereinband der berühmten Leipziger Firma, mit vergoldeten Bordüren<br />
und Fileten auf beiden Deckeln, Steh- und Innenkanten und ornamentaler Rückenvergoldung. –<br />
Vorzugsexemplare mit (noch) beiliegender Zeichnung sind (verständlicherweise) sehr selten.<br />
24,5 : <strong>15</strong>,8 cm. 134 Seiten, 2 Blätter (1 leer). Mit 24 Lithographien im Text, 9 blattgroß. – Kanten minimal berieben.<br />
Sennewald 21, 2. – Schauer II, 95. – Göbel 528<br />
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305 Rudolf Großmann – Annette Kolb. Veder Napoli e partire. Ein Bilderbuch mit Original-Lithographien<br />
von Rudolf Großmann. Freiburg/Breisgau, Pontos 1925. Originalhalbpergamentband<br />
mit farbiger Deckelillustration. € 450<br />
Erste Ausgabe. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der zweiten Vorzugsausgabe auf Japan in Halbpergament<br />
(Gesamtauflage 500). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Annette Kolbs humorvolle,<br />
satirische Reisebeschreibung eines »namhaften Deutschen, der weder das Manifest der 93<br />
unterschrieb, noch den Schwur leistete, Italien je wieder zu betreten«. Der erwähnte »Aufruf an<br />
die Kulturwelt« wurde im September 1914 von Ludwig Thoma initiiert und leugnete die Kriegsschuld<br />
Deutschlands. – Sehr schönes Exemplar der seltenen Japan-Ausgabe.<br />
33,0 : 25,7 cm. 4 Blätter (2 leer), 45 Seiten, 1 Blatt. Mit 39, davon 7 blattgroßen Lithographien. – Hinterdeckel leicht lichtrandig,<br />
untere Ecken leicht bestoßen.<br />
Sennewald 25, 3<br />
306 Carl Hauptmann. Die goldnen Straßen. Eine Trilogie. Tobias Buntschuh. Gaukler, Tod und Juwelier.<br />
Musik. Leipzig, Kurt Wolff 1918. Handgebundener dunkelbrauner Originalkalblederband mit<br />
Vergoldung (E. A. Enders, Leipzig, nach Entwurf von Emil Preetorius). € 200<br />
305<br />
Erste Ausgabe dieser Sammlung. – Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf schwerem<br />
Hand-Linen-Bütten. – Üppiger, breitrandiger Druck, Titel in Rot und Schwarz. – Carl Hauptmann<br />
(1858–1921) war der ältere Bruder von Gerhart Hauptmann. Er studierte bei Ernst Haeckel in Jena<br />
und später bei August Forel in Zürich. Nach seiner Heirat finanziell unabhängig, wandte er sich<br />
um 1890 der Schriftstellerei zu. – Die drei Stücke erschienen 1916 bis 1918 als Einzeltitel im gleichen<br />
Verlag. – Sehr schönes Exemplar, in der Vorzugsausgabe selten.<br />
26,5 : 18,5 cm. 254 Seiten, 3 Blätter.<br />
Göbel 422 (irrtümlich 1919)<br />
<strong>15</strong>7
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:58 Seite <strong>15</strong>8<br />
<strong>15</strong>8<br />
307 Albert Paris Guetersloh. Kain und Abel. Eine Legende. Mit zehn Steinzeichnungen des Verfassers.<br />
Wien, Rudolf Haybach 1924. Originalhalbleinenband. € 500<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 250 Exemplaren. – Albert Paris Gütersloh (1887–1973) gilt als Mitbegründer<br />
der »Wiener Schule des phantastischen Realismus«. Nach frühen Ausstellungserfolgen<br />
war er 1914 nach Wien zurückgekehrt und wurde dort Schüler von Gustav Klimt. Egon Schiele,<br />
Josef Hoffmann sowie Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr, Robert Musil, Heimito von Doderer<br />
und Franz Blei gehörten zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis. 1921 änderte er seinen<br />
Namen endgültig in Paris von Guetersloh, angeblich zurückgehend auf eine Entscheidung zwischen<br />
zwei Frauen, in die er in Gütersloh einmal verliebt war. – Schönes Exemplar der seltenen<br />
Originalausgabe.<br />
46,0 : 34,0 cm. 71 (statt 73) Seiten, 1 Blatt. – Mit 7 ganzseitigen, rückseitig unbedruckten Lithographien sowie Titel- und 2<br />
Textlithographien. – Ecken minimal berieben. – Es fehlt offensichtlich das erste leere Blatt. Einige Lagen etwas gelockert.<br />
Vollmer II, 332<br />
307<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:58 Seite <strong>15</strong>9<br />
308 309<br />
308 Thomas Theodor Heine – Friedrich Hebbel. Judith. Eine Tragödie in 5 Akten. München, Hans<br />
von Weber 1908. Mit Illustrationen von Thomas Theodor Heine. Schwarzer Originalleinenband mit<br />
vergoldeter Deckel- und Rückenverzierung (Entwurf Thomas Theodor Heine). – Widmungsexemplar<br />
mit zwei Zeichnungen. € 450<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 1000 Exemplaren. – Mit einer Widmungszeichnung<br />
auf dem Vorsatzblatt. – Text mit zehn Vignetten auf van Gelder-Bütten, die zehn Illustra -<br />
tionstafeln auf Kaiserlich Japan. – Mit einer beiliegenden lavierten Tuschfederzeichnung (10,5 :<br />
10,5 cm, auf Karte 17,0 : 11,7 cm) mit eigenhändigem Dankesgruß und Unterschrift. An<br />
einen unbekannten Empfänger, dem er für Blumenspenden zu seinem »schmerzlichen Abschied<br />
von meiner ersten Lebenshälfte« dankt. Heine (1867–1948) wurde 81 Jahre alt, so könnte die<br />
Karte durchaus zu seinem 40. Geburtstag 1907 entstanden sein. – Schönes Exemplar. – »Die an<br />
Beardsley erinnernde überschlanke Titelfigur, die sich vom abgeschlagenen Haupt des Holofernes<br />
abwendet, ist zu einer der meistverbreiteten Jugendstilillustrationen geworden« (Alfred Langer,<br />
in: »Jugendstil und Buchkunst«, Leipzig 1994).<br />
21,8 : 18,0 cm. 2 Blätter, 71 Seiten. Mit 10 Tafeln und 10 Textvignetten.<br />
309 Thomas Theodor Heine – Jakobus Schnellpfeffer [Carl Georg von Maaßen]. Die Gedichte<br />
eines Gefühllosen. Verlag zum toten Kind [München, Der Büchwinkel] 1923. Mit 18 Farblithographien<br />
von Thomas Theodor Heine. Orangefarbener Originalinterimspappband mit Rückenschild.<br />
€ 250<br />
Erste illustrierte Ausgabe. – Eins von 400 Exemplaren. – Privatdruck für Subskribenten. – Auf festem<br />
Japanpapier. – Thomas Theodor Heine (1867–1948) entwarf unter anderem das Wappentier<br />
des »Simplicissimus«, die rote Bulldogge. – Hayn/Gotendorf: »Gipfel der Bizarrerie und Gefühlslosigkeit<br />
[…] Schon die meisten Gedicht-Ueberschriften verrathen den rüpelhaften Versifex.«<br />
25,8 : 19,2 cm. 2 Blätter, 48 Seiten, 2 Blätter. Mit 18 farbigen Lithographien. – Einband berieben und bestoßen. – Vorsatzblatt<br />
mit Widmung. – Innen sehr schön, lockere Interimsbindung.<br />
Schauer II, 10. – Vgl. Hayn/Gotendorf VII, 198 (EA 1909) <strong>15</strong>9
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:58 Seite 160<br />
160<br />
310 Hermann Hesse (Schriftsteller, 1877 – 1962). Eigenhändiges Gedicht »Gicht« mit Unterschrift.<br />
Ohne Ort und Jahr. 1 1/2 Seiten auf einem Doppelblatt mit koloriertem Holzschnitt. Oktav.<br />
€ 400<br />
»An Tagen, wo ich meine Finger beugen kann, | Vergehn mit Verseschreiben mir die Stunden, |<br />
Und wenn ich einen guten Vers gefunden, | Geht mich die Welt, die Gicht, der Schmerz nichts an.<br />
|| An andern Tagen geht das Schreiben nicht. | dann lausch ich dem, der tief in meinen Knochen |<br />
sich dehnt und immer weiter kom(m)t gekrochen. | Es ist der Tod, doch nennen wir ihn Gicht. || Ich<br />
lieb ihn nicht, oft liegen wir im Streit. | Doch weiß ich manchmal, daß er nicht im Bösen | Sich um<br />
mich müht. Sein Amt ist das Erlösen | Und willig folg ich seinem Streben weit. || Wenn wir einst<br />
ganz versöhnt und innig sind, | dann werd’ ich ihn nicht Gicht, nicht Tod mehr nennen. | Als innige<br />
Mutter werd’ ich ihn erkennen, | Als Liebe seinen Ruf und mich als Kind.« – Das Gedicht entstand<br />
1927 und wurde im gleichen Jahr erstmal in dem Privatdruck »Verse im Krankenbett« veröffentlicht.<br />
1929 erschien es innerhalb der Gedichtsammlung »Trost der Nacht«. – Mileck kennt nur eine<br />
eigenhändige Fassung im Marbacher Hesse-Nachlass.<br />
Gefaltetes Doppelblatt. – Mit leichter, horizontaler Knickfalte.<br />
Vgl. Mileck V-D 23<br />
311 Hermann Hesse. Eigenhändiges Gedicht »Rückgedenken« mit aquarellierter Tuschfederzeichnung.<br />
Ohne Ort und Jahr. 2 Seiten. Quart. € 1.500<br />
Das Gedicht entstand im Sommer 1933 und wurde in dieser Zeit unter abweichenden Titeln<br />
(»Frühherbst«, »Spätsommer« und »Hochsommer«) wiederholt abgedruckt. Der hier verwendete<br />
Titel findet sich auch in den »Gesammelten Schriften«, Band V, Seite 737. – Weitere handschriftliche<br />
Fassungen finden sich im Hesse-Nachlass in Marbach sowie in den Sammlungen Bodmer,<br />
Leuthold und Welti. – Tadellos erhalten.<br />
24,0 : <strong>15</strong>,0 cm. 2 Blätter. – Gerahmt.<br />
Vgl. Mileck V-D 14<br />
310 311<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 161<br />
312 Hermann Hesse. Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift. Montagnola, 7. II. 1945. 1<br />
Seite. Oktav. € 200<br />
Wohl an den Verlag Fretz & Wasmuth in Zürich über Korrekturen zu Hesses »Traumfährte«. – »Auf<br />
dem Vortitel habe ich die Worte ›Ges. Werke‹ gestrichen, da sie in dieser Ausgabe ja keinen Sinn<br />
haben. Beim Copyright habe ich statt Fischer den Namen Suhrkamp gesetzt, da seit einigen Jahren<br />
der Verlag so heißt«. – Er und seine Frau seien gesundheitlich nicht zum Lesen der Textkorrektur<br />
in der Lage, er verlasse sich »auf Ihre bewährte Zuverlässigkeit […] Sie haben also im Voraus<br />
von mir das Imprimatur«. – Beigabe.<br />
Gefaltet, rechter Rand wohl beschnitten.<br />
313 Hermann Hesse. Eigenhändige Postkarte mit Porträtfoto mit Unterschrift. Ohne Ort und<br />
Jahr, wohl Montagnola um 1954. 1 Seite. Oktav. € 250<br />
An die Schriftstellerin Annette Kolb. – »Schönen Dank! Auch meine Frau hat die Grippe gehabt u.<br />
ist noch nicht wieder in Ordnung. […] Ihren Schubert besitze ich seit seinem ersten Erscheinen.«<br />
– Die Karte mit dem Porträtphoto Hesses, aufgenommen von Martin Hesse 1947, und von Hermann<br />
Hesse auf der Bildseite datiert. – Die Karte liegt in dem Faksimiledruck des von Hesse mit<br />
Aquarellen illustrierten Manuskripts von »Piktor’s Verwandlungen«, erschienen 1954 im Frankfurter<br />
Suhrkamp Verlag. – Auf den Innendeckeln der dazu gehörigen Halbleinenkassette eine handgeschriebene<br />
Erzählung unbekannter Autorenschaft. Diese Schöpfungsgeschichte schildert<br />
Gottes Verzweifeln an dem Stillstand der von ihm erschaffenen Welt und seine Gabe des freien<br />
Willens an die Schöpfung. Einige wenige Menschen bewahrten sich die Gabe der freien Verwandlung<br />
und waren dadurch frei von Angst, allerdings auch verlacht, verhöhnt, »als Hexen und<br />
Hexenmeister bezeichnet, verbrannt und in modernen Zeiten in Irrenhäuser gebracht.«<br />
14,8 : 10,5 cm (Karte), 25,5 : 18,8 cm (Faksimilekassette). – Kassette leicht fleckig.<br />
314 Hermann Hesse. Gesammelte Schriften. Sieben Bände. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1957.<br />
Rote Originalmaroquinbände mit vergoldeten Rückentiteln. € 300<br />
Exemplar der Vorzugsausgabe in Leder. – Dünndruckausgabe. – Neudruck der sechsbändigen<br />
»Gesammelten Dichtungen« von 1952, erweitert um den erstmals erschienenen Band VII<br />
»Betrachtungen und Briefe«. – Einbandgestaltung von Hermann Zapf. – Sehr schönes Exemplar.<br />
20,5 : 12,0 cm.<br />
Mileck I, D<br />
314<br />
161
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 162<br />
162<br />
3<strong>15</strong> Hermann Hesse. Freunde. Erzählung. Olten 1957. Mit einer Titelzeichnung von Gunter Böhmer.<br />
Handgebundener Originalhalbsaffianlederband mit Batik-Modeldruck-Bezugspapier (Hugo Peller,<br />
Solothurn). Im Originalschuber. € 250<br />
Erste Ausgabe. – 75. Publikation der Oltener Bücherfreunde. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der signierten<br />
Vorzugsausgabe in Halbleder (Gesamtauflage 850). – Handsatz aus der Diethelm-Antiqua.<br />
– Druck auf Zerkall-Bütten.<br />
20,4 : 13,0 cm. 106 Seiten, 2 Blätter. Mit 1 Tafel. – Rücken etwas verblasst.<br />
Mileck II, 123<br />
316 James Joyce. Werke. Frankfurter Ausgabe. Redaktion Klaus Reichert unter Mitwirkung von Fritz<br />
Senn. Frankfurt am Main, Suhrkamp 1969–1981. Sieben (in neun) Bänden. Schwarze Originalkalblederbände<br />
mit olivgrünen Lederrückenschildern mit vergoldeten Titeln. € 400<br />
Erste deutsche Werkausgabe. – Band 1: Dubliner. – Band 2: Stephen der Held. Porträt des Künstlers<br />
als junger Mann. – Band 3/I und II: Ulysses. – Band 4/I: Kleine Schriften. – Band 4/II: Gesammelte<br />
Gedichte. Anna Livia Plurabelle. Englisch und deutsch. – Band 5–7: Briefe I–III. Herausgegeben von<br />
Richard Ellmann. Mit Register der Briefautoren und -empfänger und der erwähnten Werke. 1969–<br />
1974. – Die teils gefalteten Beigaben sind Faksimiles von Briefen, Manuskriptblättern und sechs<br />
von Joyce’ Tochter Lucia gezeichneten und kolorierten Initialen. – Die vollständige, inhaltlich<br />
unübertroffene Frankfurter Ausgabe in einem schönen Exemplar der Ledervorzugsausgabe. –<br />
Sehr gut erhalten. – Fritz Senn ist seit der Gründung 1985 Direktor der James Joyce Foundation in<br />
Zürich.<br />
20,0 : 13,0 cm. Mit 14 Faksimilebeilagen. Zusammen etwa 4500 Seiten. – Einige Lederrückenschildchen etwas verfärbt.<br />
KNLL VIII, 903ff (zu den einzelnen Texten und Ausgaben).<br />
317 Ernst Jünger (Schriftsteller und Philosoph, 1895–1998). Eigenhändige Briefkarte mit Unterschrift.<br />
Überlingen, 6. VII. 1937. Eine Seite. Oktav. € 100<br />
An die »Freie Vereinigung Gleichgesinnter Luzerner«, eine 1901 gegründete Vortragsgesellschaft.<br />
– Dankt für die Einladung des Verbandes, jedoch: »Leider halte ich weder Vorträge noch Vorlesungen,<br />
so daß ich mir das Vergnügen, Sie aufzusuchen, versagen muß«. – Rückseitig eigenhändig<br />
adressiert.<br />
318 Ernst Jünger. An der Zeitmauer. Stuttgart, Ernst Klett 1959. Brauner Originalmaroquinband mit<br />
vergoldeter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren der vom Verfasser signierten Vorzugsausgabe in Leder. –<br />
Tadellos.<br />
21,5 : 13,0 cm. 314 Seiten, 1 Blatt.<br />
Des Coudres/Mühleisen B 39<br />
319 Ernst Jünger. Aladins Problem. Stuttgart, Klett-Cotta 1983. Karminroter Originalkalblederband<br />
mit blindgeprägter Deckelvignette und vergoldetem Rückentitel (G. Lachenmaier, Reutlingen).<br />
€ 300<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren der im Druckvermerk von Ernst Jünger signierten Vorzugsausgabe<br />
in Leder. – »Der Stil des neuen [Werkes] ist gelöst, an vielen Stellen sogar salopp. Es<br />
wird ›geklönt‹, manchmal auch Trivial-Deutsch zitiert: ›Das gibt zu denken.‹ Das Edel-Getue, vormals<br />
bewährtes Markenzeichen Jüngerscher Stilistik, kommt nur noch selten vor.« (Der Spiegel<br />
Heft 20/1983). – Tadelloses Exemplar.<br />
21,6 : 13,3 cm. 121 Seiten, 1 Blatt.<br />
Des Coudres/Mühleisen B 82<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 163<br />
316<br />
320 Ernst Jünger. Über Sprache und Stil. Biberach an der Riss, Wege und Gestalten 1979. Originalhalbleinenbroschur.<br />
€ 300<br />
Eins von nur 25 nummerierten Exemplaren. – Nach dem Typoskript vervielfältigt. – »Die Sprache<br />
ist wie Wasser – sie kann getrübt werden, doch sie besitzt eine sich selbst reinigende Kraft. […] In<br />
der Sprache herrscht Freiheit – jeder mag sprechen und schreiben, wie er will und vermag. Aber<br />
›selbst Caesar nicht über der Grammatik‹ – das heißt, sie fällt nicht in die Domäne des Staates und<br />
seiner Verordnungen, noch weniger in die des Technokraten, der auf Verzifferung und Verkehrserleichterung<br />
sinnt. Auch hier sollte sich eine ›grüne Front‹ bilden«. – Tadellos und sehr selten.<br />
29,2 : 20,8 cm. 1 Blatt, 4 Seiten.<br />
Des Coudres/Mühleisen B 76<br />
321 Ellen Key (schwedische Publizistin, 1849–1926). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Ohne<br />
Ort, wohl noch in Deutschland, 31. VII. 1908. 4 Seiten. Oktav. € <strong>15</strong>0<br />
An die österreichische Künstlerin Maria Cyrenius (1872-1959). – Berichtet von einer Ausstellung in<br />
Wien im Jahr 1905, aus deren Anlass sie bereits Notiz von der Künstlerin genommen habe, ohne<br />
sie bereits persönlich zu kennen. – Fragt nach Stefan Zweig und schreibt von einem bevorstehenden<br />
Treffen mit Sissy in Göttingen: »Lou Salomé-Andreas (welche Nietzsche und Rilke beide leidenschaftlich<br />
liebten – und viele andere auch!) ist da aber ich wohne mit Sissy in eine kleine<br />
Pension und Lou geht fort schon 9 glaube ich«. – Auf Rechenpapier.<br />
Gefaltetes Doppelblatt.<br />
322 Ellen Key (schwedische Publizistin, 1849–1926) und Lou Andreas-Salomé (Schriftstellerin,<br />
1861–1937). Postkarte mit eigenhändigen Grußzeilen mit Unterschrift. Ohne Ort und Jahr,<br />
wohl Omberg 1911. 1/2 Seite. Kleinoktav. € <strong>15</strong>0<br />
An die österreichische Künstlerin Maria Cyrenius (1872-1959). – Gemeinsamer Gruß aus dem<br />
schwedischen Omberg am Vattersee von »Deiner treuen Sissy« (nicht zu bestimmen, 4 Zeilen mit<br />
Unterschrift) sowie Ellen Key (1849–1926) und Lou Andreas-Salomé (1861–1937). – Letztere hatte<br />
1911 die schwedische Pädagogin und Publizistin Ellen Key in deren Haus am Vattersee besucht.<br />
Bei dieser Gelegenheit lernte sie Poul Bjerre kennen, der ihr den Zugang zu den Mittwochs-<br />
Gesellschaften von Sigmund Freud eröffnete.<br />
Adresse etwas fleckig.<br />
163
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 164<br />
164<br />
323 Käthe Kollwitz – Henri Barbusse. Der singende Soldat. Mit Einleitung »Die logische Brüderlichkeit«.<br />
Käthe Kollwitz schuf zu der Einleitung eine Original-Lithographie. Leipzig, Friedrich Dehne<br />
1924. Mit einer signierten Lithographie. Originalhalbleinenband. € 1.000<br />
Exemplar 354/700. – Es erschienen 700 deutsche und 700 englische Ausgaben. Für die jeweils ersten<br />
200 Exemplare wurde die Lithographie »Verbrüderung« auf Bütten gedruckt und signiert. –<br />
Alexandra von dem Knesebeck nennt weitere Künstler-Exemplare auf Bütten sowie Exemplare<br />
der einfachen, unsignierten Ausgabe mit Gefälligkeitssignatur. Unser Exemplar, nach der Nummerierung<br />
eines der einfachen Ausgabe, enthält die signierte Lithographie auf fein geripptem Bütten.<br />
– Die Übertragung der beiden Texte von Henri Barbusse stammen von Johannes Kunde. – Der<br />
Druck erfolgte bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – Schönes Exemplar.<br />
32,7 : 23,5 cm. 22 Seiten, 1 Blatt. 1 Lithographie. – Deckelränder leicht verfärbt.<br />
Knesebeck 204 c/d (von e). – Klipstein 199 b/c (von e).<br />
324 Das Käthe Kollwitz-Werk. Mit einführendem Text von Arthur Bonus sowie <strong>15</strong>3 Bildtafeln. Dresden,<br />
Carl Reissner 1925. Mit einer signierten Lithographie. Originalhalblederband mit Rückenvergoldung<br />
und rot-goldenem Rückenschild. € 1.800<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Kreidelithographie »Kinderkopf«.<br />
– Die Lithographie auf hauchdünnem Japan gedruckt. 1932 druckte von der Becke noch<br />
eine kleine Auflage, danach wurde der Stein zerstört. – Dargestellt ist eventuell Lotte Nagel<br />
(1916–1930), die Tochter des mit Käthe Kollwitz befreundeten Malers und Graphikers Otto Nagel.<br />
Dieser gab nach Kriegsende und somit auch nach dem Tod der Künstlerin mehrere Bücher über<br />
Käthe Kollwitz heraus, darunter das Werkverzeichnis der Zeichnungen. – Von der leichten Verfärbung<br />
des Einbandrückens abgesehen, ganz außerordentlich gut erhalten. – Ehemals Sammlung<br />
Helmut Goedeckemeyer, mit dessen Signaturstempel auf dem Innendeckel.<br />
25,7 : 19,5 cm. 37 Seiten, <strong>15</strong>3 Tafeln. – Rücken leicht verfärbt, zwei schwache Kratzspuren. – Innen tadellos.<br />
Knesebeck 218 a (von c). – Klipstein 213 a (von c)<br />
323 324<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 165<br />
325 Nie wieder Krieg! No more War! Plus jamais de Guerre! Nunca jamas Guerra! Nooit meer Oorlog!<br />
Aldrig mere Krig! Amsterdam, Verlag Internationaler Gewerkschaftsbund 1929. Originalbroschur<br />
mit Umschlagillustration von Käthe Kollwitz. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – »Photography as shock therapy« (Susan Sonntag). – Erschütterndes Anti-Kriegs-<br />
Dokument mit 49 Abbildungen von Massengräbern, Schlachtfeldern, Kriegsopfern und zerstörten<br />
Städten. – Die Abbildungen wurden dem Photobuch »Krieg dem Kriege« von Ernst Friedrich<br />
entnommen (»the best known of a number of volumes published […] trying to draw attention to<br />
what really happened in World War I« (Paar). – Vorwort, Anmerkungen und Bildunterschriften<br />
sechssprachig. – Ernst Friedrich gründete 1924 in Berlin das »Erste Internationale Anti-Kriegs-<br />
Museum«, das bis 1933 ein Zentrum des internationalen Pazifismus bildete.<br />
23,0 : <strong>15</strong>,7 cm. 63 Seiten, 49 Abbildungen. – Umschlag fleckig.<br />
Parr/Badger II, 213<br />
326 Alfred Kubin – Otto Julius Bierbaum. Samalio Pardulus. Mit zwanzig Bildbeigaben von Alfred<br />
Kubin. München und Leipzig, Georg Müller 1911. Originalhalbmaroquinband mit vergoldeten<br />
Bordüren und Fileten und Rückenvergoldung (Hübel & Denck, Leipzig). € 250<br />
Eins von 600 Exemplaren. – Auf van Gelder-Bütten. – Textdruck bei der Offizin W. Drugulin in Leipzig,<br />
die Lichtdrucke nach den Zeichnungen bei Obernetter, München. – Einbandentwurf von Paul<br />
Renner. – Sehr gut erhaltenes Exemplar.<br />
25,0 : 19,7 cm. 44 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 Lichtdrucktafeln. – Obere Deckelecken minimal bestoßen.<br />
Marks A 12<br />
327 Alfred Kubin – Edgar Allan Poe. Acht Werke. München und Leipzig, Georg Müller, später Berlin,<br />
Propyläen 1909–1918 bzw. 1920. Sechs Originalhalbpergamentbände mit schwarzen Deckelbezügen<br />
und vergoldeten Titeln, zwei private Halbpergamentbände. € 400<br />
327<br />
Jeweils eins von 1000 Exemplaren. – Schöne Reihe, mit zwei Ausnahme in den beeindruckenden<br />
schwarz-goldenen Originaleinbänden: Das schwatzende Herz und andere Novellen. 1909. 14<br />
Illustrationen. Nachgebunden. – Das Feuerpferd und andere Novellen. 1910. Mit <strong>15</strong> Illustrationen.<br />
– Der Goldkäfer und andere Novellen. 1910. 14 Illustrationen. – König Pest und andere Novellen.<br />
1911. 14 Illustrationen. – Nebelmeer. 1914. 29 Illustrationen. Nachgebunden. – Die denkwürdigen<br />
Erlebnisse des Artur Gordon Pym. 1918. 16 Illustrationen. – Ligeia und andere Novellen. Sieben<br />
Gedichte. 1920. 14 Illustrationen. – Hans Pfaalls Mondreise. 1920. 14 Illustrationen. – Die Übersetzungen<br />
stammen von Gisela Etzel, die der Gedichte von Theodor Etzel.<br />
24,5 : 17,0 cm. Die unbeschnittenen Ränder etwas angestaubt, vereinzelt minimal fleckig.<br />
Marks A 7, 9, 10, 14, 25, 36, 48 und 49<br />
165
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 10:59 Seite 166<br />
328 Bruno Lange. Mariana di Alcoforado. Ein Schauspiel der Liebe. München, Georg Müller 1920.<br />
Halblederband mit vergoldetem Rückentitel und Buntpapierdeckelbezügen. € 180<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Das Stück geht auf die<br />
deutsche Übersetzung der berühmten Liebesbriefe durch Rainer Maria Rilke zurück, die 1913 in<br />
der Insel-Bücherei erschienen war.<br />
22,3 : <strong>15</strong>,0 cm. 86 Seiten, 1 Blatt. – Minimal berieben, innen tadellos.<br />
25 Jahre Georg Müller Verlag S. 99<br />
329 Thomas Mann (Schriftsteller, 1875–1955). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. München,<br />
24. XI. 1919. Zwei Seiten. Oktav. € 600<br />
An Franz Xaver Burri (1864–1941), Gründer und langjähriger Vorsitzender der »Freien Vereinigung<br />
Gleichgesinnter Luzerner«, einer 1901 gegründeten, im geistigen Leben der Schweiz vielbeachteten<br />
Vortragsgesellschaft. – Dankt für den »freundlichen Brief. Auch ich habe meinen Luzerner<br />
Abend – wie auch die Lesungen in Zürich und Basel – in bester Erinnerung, und gern würde ich<br />
wieder einmal in die Schweiz kommen. […] Nur in der Honorarfrage bin ich wirklich etwas unsicher;<br />
es wird mir nicht leicht, meine Forderung zu präzisieren, da ich in den Schweizer Verhältnissen<br />
nicht klar sehe. Das Reisen ist heute an und für sich ein zweifelhaftes Vergnügen, und da es<br />
überdies auch immer auf Kosten der Arbeitsstetigkeit geschieht, so habe ich mich gewöhnt, ziemlich<br />
hohe Forderungen zu stellen. […] Kurz, ohne genau zu wissen, in welcher Höhe sich bei Ihnen<br />
die Honorare z. Z. bewegen, bringe ich 800 Franken für den Abend in Vorschlag«. – Unveröffentlicht,<br />
nicht in den TM-Regesten. Allerdings bezieht sich ein Tagebucheintrag vom 24. XI. 1919 auf<br />
den Brief: »Von der Schweiz forderte ich 800 Franken pro Abend.« Am 6. II. 1921 notiert Thomas<br />
Mann: »Luzern. (Forstinspektor Burri, originelles Männchen)«. – Dazu: Emil Staiger (Schweizer Germanist,<br />
1908–1987). Eigenhändige Briefkarte. Ohne Ort, 16. VIII. 1945. An Frau Burri, wegen eines<br />
geplanten Vortrages in Luzern.<br />
Gefaltetes Doppelblatt. – Mit Knickfalten und Heftlöchern (minimaler Buchstabenverlust auf Seite 2).<br />
166 329<br />
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Der Erstling des »Zauberers«<br />
330 Thomas Mann. Der kleine Herr Friedemann. Novellen. Berlin, S. Fischer 1898. In Schwarz und<br />
Orange illustrierter Originalumschlag. In privater orange-schwarzer Halblederkassette. € 1.800<br />
Erste Ausgabe von Thomas Manns Erstling. – Enthält neben der Titelnovelle »Der Tod«, »Der Wille<br />
zum Glück«, »Enttäuschung«, »Der Bajazzo« und »Tobias Mindernickel«. – Die Erzählungen entstanden<br />
seit 1894. »Der kleine Herr Friedemann« war bereits 1897 in der »Neuen Rundschau«<br />
erschienen. Über der Lektüre des Manuskripts wurde Samuel Fischer auf den jungen Schriftsteller<br />
aufmerksam und forderte ihn auf, einen Roman zu schreiben. Bereits im Herbst 1897 begann Thomas<br />
Mann mit den »Buddenbrooks«. – Die Novellensammlung erschien als Band VI der »Collection<br />
Fischer. – Unbeschnitten und gut erhalten. – Die Umschlagillustration stammt (lt. Potempa)<br />
von Baptist Scherer.<br />
Dazu: Unbeschnittener und ungefalzter Originaldruckbogen mit dem Originalumschlag.<br />
19,5 : 11,4 cm. 2 Blätter, 198 Seiten, 1 Blatt. – Umschlag leicht bestoßen, kleine Einrisse. – Die ersten Blätter und der<br />
Umschlag an der unteren Ecke geknickt.<br />
Potempa B 1<br />
330<br />
167
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168<br />
331 Thomas Mann. Tristan. Sechs Novellen. Berlin, S. Fischer 1903. Grauer Originalleinenband mit<br />
schwarzen Jugendstilornamenten und goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. € 800<br />
Erste Ausgabe, die in nur 2000 Exemplaren gedruckt wurde. – Enthält die Novellen »Der Weg zum<br />
Friedhof«, »Tristan« (im Erstdruck), »Der Kleiderschrank«, »Luischen«, »Gladius Dei« und »Tonio<br />
Kröger« (zuvor nur in der »Neuen Rundschau« abgedruckt). Mit den Widmungen an Arthur Holitscher,<br />
Carl Ehrenberg, seine Schwester Carla, Richard Schaukal, Kurt Martens und »to M. S.«, »die<br />
Engländerin Mary Smith, welche Thomas Mann während eines Aufenthalts in Florenz im Frühjahr<br />
1901 kennen gelernt hatte und mit der sich, wie es viele Jahre später im Lebensabriß heist, ›ein<br />
zärtliches Verhältnis‹, ›von dessen ehelicher Befestigung zwischen uns die Rede war‹, entwickelte«<br />
(Elisabeth Galvan, thomasmann.de). Die Idee zum hier erstmals abgedruckten »Tristan« reicht<br />
möglicherweise schon in die Entstehungszeit der »Buddenbrooks« zurück. 1901, im Erscheinungsjahr<br />
des Familienromans, berichtet Thomas dem Bruder Heinrich jedenfalls von einer<br />
geplanten bzw. in Entstehung befindlichen Burleske mit dem Titel »Tristan«. – Einbandentwurf<br />
von A. Schäffer, gebunden bei Lüderitz & Hauser, Berlin. – Tadellos schönes Exemplar.<br />
19,0 : 12,5 cm. 4 Blätter, 264 Seiten, 4 Blätter Verlagsanzeigen. – Titel mit kaum störendem Signaturstempel.<br />
Potempa B 2<br />
332 Thomas Mann. Der Tod in Venedig. Novelle. Mit 21 Pinselzeichnungen von Helmut Werres. Nettetal,<br />
Matussek 1990. Handgebundener schwarzer Originaloasenziegenlederband mit Titeln in<br />
Silberprägung (Lachenmaier, Reutlingen). Im Originalschuber. € 650<br />
Eins von 30 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe (Gesamtauflage 334). – Im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Gesamtgestaltung durch Fabian Matussek. – Gesetzt aus<br />
der Walbaum-Antiqua, gedruckt in der Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart auf Arches-Bütten von<br />
Arjomari. – Silberschnitt.<br />
31,0 : 21,5 cm. 142 Seiten, 5 Blätter. Mit 21 blattgroßen farbigen Illustrationen.<br />
Potempa E 26.<strong>15</strong><br />
331<br />
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333 Robert Musil. Der Mann ohne Eigenschaften. Roman. Berlin, Rowohlt 1930 und 1933 und Lausanne<br />
1943 . Drei Bände. Originalleinenbände. € 1.000<br />
Erste Ausgabe. – Die Entstehungsgeschichte dieses Haupt- und Lebenswerkes reicht bis in die<br />
Zeit um die Jahrhundertwende zurück. – Einbandentwürfe von E. R. Weiß. – Vollständige Exemplare<br />
eines der größten und bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts sind selten, da der zweite<br />
Band sofort nach Erscheinen verboten wurde und der dritte Band aus dem Nachlass Musils von<br />
seiner Witwe herausgegeben und in der Schweiz nur in kleinerer Auflage gedruckt wurde. – Exlibris<br />
Gert Westphal (1920–2002, Schauspieler, Regisseur und Rezitator).<br />
19,5 : 12,5 (I und II) und 19,0 : 12,0 (III) cm. Band III mit Porträt. – Rücken leicht gebräunt.<br />
Sternfeld/Tiedemann 362<br />
334 Yvan Goll. Archipenko. An Appreciation. Translated from the French by Mary Knoblauch. New<br />
York, Société Anonym [1921]. Originalumschlag. € 400<br />
Erste englische Ausgabe. – Der Text, illustriert mit einem Porträt und fünf Werken des Künstlers,<br />
erschien anlässlich der ersten Einzelausstellung Archipenkos in den USA, die im Februar und März<br />
1921 von der Société Anonym in New York veranstaltet wurde. – Sehr schönes Exemplar, sehr selten.<br />
25,7 : 16,7 cm. 12 Seiten.<br />
335 Yvan Goll. A bas l’Europe. Roman. Paris, Émile-Paul Frères 1928. Hellgrüne Originalbroschur.<br />
€ 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf »pur fil Lafuma«. – Erschien<br />
innerhalb der »Collection Edmond Jaloux«. – Zeitgleich in deutscher Sprache unter dem Titel »Der<br />
Mitropäer« erschienen. – Tadellos schönes Exemplar der äußerst seltenen Vorzugsausgabe. –<br />
Unbeschnitten.<br />
18,6 : 12,0 cm. 2<strong>15</strong> Seiten.<br />
Raabe 86.23<br />
333 334<br />
169
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170<br />
336 Frans Masereel. Debout les morts. Résurrection infernale. 10 bois gravés. Genf, Kundig 1917.<br />
Lose in Originalmappe mit Holzschnittdeckelschild und -vignette. € 600<br />
Eins von 1<strong>15</strong> Exemplaren auf »Papier anglaise« (Gesamtauflage 130). – Neun Holzschnitte und<br />
Titel mit Holzschnittvignette. – Eine der frühesten Bildfolgen des flämischen Künstlers, ganz unter<br />
dem Eindruck der Schrecken des Krieges. – Sehr selten.<br />
33,0 : 25,0 cm. – Minimal bestoßen, innerer Umschlag mit dem Titelholzschnitt und das letzte Blatt rückseitig gebräunt.<br />
Ritter B a 2<br />
337 Frans Masereel. 25 images de la passion d’un homme. Dessinées et gravées sur bois. Deuxième<br />
édition. Genf, Selbstverlag des Künstlers 1918. Originalbroschur mit -umschlag mit Holzschnitt-Titelvignette.<br />
€ 300<br />
Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren auf Velin (Gesamtauflage <strong>15</strong>3). – Im Druckvermerk mit späterer Signatur,<br />
datiert 1958. – Nach der ersten, nur in 53 Exemplaren gedruckten Ausgabe, veröffentlichte Frans<br />
Masereel wiederum im Eigenverlag diesen zweiten Abdruck von den Originalstöcken. Im gleichen<br />
Jahr erschien die deutsche Ausgabe, alle späteren Auflagen wurden von Galvanos der Holzstöcke<br />
gedruckt. – »Die Passion eines Menschen« führt in 25 Stationen von der Geburt und<br />
Kindheit in ärmlichen Verhältnissen, den Repressalien in Schule und Lehre, über Verhaftung und<br />
Gefängnis zum Führen eines Aufstandes gegen die Unterdrückung, schließlich jedoch erneuter<br />
Verurteilung und Hinrichtung. – Eine der wichtigsten und zugleich frühesten Holzschnittfolgen<br />
Masereels, mit der er auch im Nachkriegsdeutschland schlagartig bekannt wurde.<br />
27,2 : 23,8 cm. 28 Blätter, davon 25 mit ganzseitigen Holzschnitten. – Ränder etwas gebräunt.<br />
Ritter B a 5.I<br />
336<br />
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337 338 339<br />
338 Frans Masereel. Le soleil. 63 images dessinées et gravée sur bois. Genf, Sablier 1919. Originalbroschur<br />
mit -umschlag. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 400 Exemplaren auf »Vergé volumineux anglais« (Gesamtauflage: 451).<br />
– Auf dem Vortitel mit später Signatur des Künstlers, datiert 1958. – Nach dem Erfolg von »La passion«<br />
erschien diese Bildfolge Masereels bereits in deutlich größerer Auflage. Nur diese 451 und<br />
die 800 Exemplare der deutschen Ausgabe wurden von den Originalstöcken gedruckt. – »Die<br />
Sonne« vereint 63 teils phantastische Szenen über die Beziehung des Menschen zu Licht und<br />
Dunkelheit, für Masereel Sinnbilder für Befreiung und Angst. – Unbeschnitten.<br />
16,7 : 12,4 cm. 70 Blätter, davon 63 ganzseitige Holzschnitte. – Unbeschnittene Ränder etwas unfrisch.<br />
Ritter B a 7<br />
339 Frans Masereel. Figures et grimaces. Soixante bois dessinés et gravés. Paris, Écrivains Réunis<br />
1926. Originalbroschur mit -umschlag. € 200<br />
Erste Ausgabe dieser Bildfolge. – Eins von 400 Exemplaren auf Velin (Gesamtauflage 4<strong>15</strong>). – Auf<br />
dem Vortitelblatt vom Künstler signiert. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.<br />
19,2 : 14,5 cm. 65 Blätter, davon 60 ganzseitige Holzschnitte.<br />
Ritter B a 19<br />
340 Frans Masereel. L’œuvre. Soixante bois gravés. Paris, Pierre Vorms 1928. Originalbroschur mit -<br />
umschlag. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren auf Velin d’Arches (Gesamtauflage 550). – Auf dem Vortitel<br />
vom Künstler signiert. – »Das Werk« gehört in den Zyklus der kleinformatigen Bildfolgen, die<br />
– auch in Deutschland – für die große Popularität Masereels sorgten. Im gleichen Jahr erschien,<br />
allerdings nur in kleinster Auflage, die deutsche Ausgabe, alle späteren Ausgaben enthalten<br />
lediglich Reproduktionen der Holzschnitte. – Sehr schönes, unaufgeschnittenes Exemplar.<br />
18,6 : 14,0 cm. 64 Blätter, davon 60 blattgroße Holzschnitte.<br />
Ritter B a 21<br />
171
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172<br />
341 343<br />
341 Frans Masereel. La sirène. Vingt-huit bois gravés. Paris, Pierre Vorms 1932. Originalbroschur mit -<br />
umschlag. € 200<br />
Eins von 600 Exemplaren auf Vélin d’Arches (Gesamtauflage 640). – Im Druckvermerk vom Künstler<br />
signiert und datiert »1958«. – Die Bildfolge schildert die Erlebnisse eines Matrosen, der den Reizen<br />
einer Meerjungfrau verfällt. Masereels Holzschnitte haben nichts Märchenhaftes, sie betten<br />
das Geschehen in reale Orte und Situationen der damaligen Zeit. – Schönes, unbeschnittenes<br />
Exemplar.<br />
26,3 : 20,5 cm. 32 Blätter, davon 28 blattgroße Holzschnitte.. – Ritter B a 22<br />
342 Frans Masereel. Jeunesse. 22 Holzschnitte. Mit einer Einführung von Thomas Mann. Zürich,<br />
Oprecht 1948. Originalpappband mit -umschlag mit einem wiederholten Holzschnitt der Folge.<br />
€ 180<br />
Erste Ausgabe. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten. – Im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – Sehr schönes Exemplar.<br />
30,2 : 21,5 cm. 30 Blätter. – Ritter B a 40<br />
343 Frans Masereel. Etalages. Quarante bois gravés. Belvès, Pierre Vorms 1961. Originalbroschur mit<br />
-umschlag. € 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 20 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf »Chiffon<br />
d’Auvergne« von Richard de Bas (Gesamtauflage <strong>15</strong>5 Exemplare). – Im Druckvermerk vom<br />
Künstler nummeriert, signiert und datiert. – Die Exemplare der Vorzugsausgabe blieben unbeschnitten,<br />
durch die Bogenfalzung entstehen zwei unterschiedliche Blattformate. – Es fehlt der<br />
zur Vorzugsausgabe gehörige »bois refusée«. – Sehr selten, zumal so gut erhalten.<br />
31,4 : 21,5 cm. 44 Blätter, davon 40 blattgroße Holzschnitte. – Ritter B a 54<br />
344 Frans Masereel. Chez les hommes. Edition 1 –3. Zürich, Europa Verlag 1949 und Belves, Pierre<br />
Vorms 1952 und 1954. Originalumschläge. € 300<br />
Ecce Homo. 12 Holzschnitte. 1949. 3000 Exemplare. Signiert. – Notre temps. 12 bois gravés. 1952.<br />
250 Exemplare. Signiert. – Pour qoui? 12 bois gravés. 1954. 250 Exemplare. Signiert. – Zwei Beigaben:<br />
Capitale. 66 Dessins. Paris, Sablier 1935. <strong>15</strong>00 Exemplare. Mit später Signatur des Künstlers. –<br />
Chinesische Publikation mit 14 Bildtafeln. 1959. Nicht bei Ritter. Widmungsexemplar.<br />
Ca. 16 : 13 cm. – Ritter B a 43, 45 und 47<br />
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345 Frans Masereel – Pierre Jean Jouve. Hotel Dieu. Récits d’hopital en 19<strong>15</strong>. Illustrés de 25 bois<br />
gravés de Frans Masereel. Genf, Selbstverlag 1918. Originalbroschur mit Umschlag. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren auf Papier Verge. Daneben erschienen lediglich zwei<br />
weitere Exemplare auf Japan: eins mit den Originalzeichnungen, das zweite mit einer signierten<br />
Suite der Holzschnitte. – Enthält acht Erzählungen von Jouve, der damals mit der pazifistischen<br />
Bewegung um Romain Rolland sympathisierte. – Unbeschnittenes Exemplar.<br />
22,3 : 16,3 cm. 1 Blatt, 130 Seiten, 4 Blätter. Mit 25 Textholzschnitten. – Vereinzelt minimal fleckig.<br />
Ritter C a 5<br />
346 Frans Masereel – Romain Rolland. Liluli. Avec trente deux boix dessinés et gravés par Frans<br />
Masereel. Genf, Sablier 1919. Originalbroschur mit -umschlag. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 750 Exemplaren auf »Velin volumineux anglais« (Gesamtauflage 800). –<br />
Auf dem Vortitel vom Künstler signiert und datiert »Genève 1921«. – Das erste von Masereel illustrierte<br />
Buch von Romain Rolland. – Dazu: Charles Vildrac. Le paquebot tenacity. Genf, Sablier<br />
1919. – In identischer Aufmachung, mit fünf ganzseitigen Holzschnitten. – Eins von 750 Exemplaren.<br />
16,8 : 12,5 cm. 149 Seiten, 1 Blatt. Mit 32 Textholzschnitten. – Vereinzelte kleine Stockfleckchen.<br />
Ritter C a 8 und C a 12<br />
347 Frans Masereel – Émile Verhaeren. Cinq récits. Avec 28 bois dessinés et gravés par Frans Masereel.<br />
Genf, Sablier 1920. Originalbroschur mit -umschlag. € 300<br />
344<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren auf van Gelder-Bütten (Gesamtauflage 578). – Im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die fünf Erzählungen von Verhaeren werden von 13 ganzseitigen<br />
und <strong>15</strong> Textholzschnitten illustriert. – Schönes unbeschnittenes Exemplar. – Dazu: Émile<br />
Verhaeren. Quinze poèmes. Suivis d’un souvenir a Verhaeren par Oczave Uzanne. Paris, Cres<br />
1917. Originalbroschur mit -umschlag. Mit 57 Textholzschnitten von Frans Masereel. Eins von 1350<br />
Exemplaren. Erste Ausgabe mit diesen frühen Illustrationen Masereels.<br />
22,4 : 16,8 cm. 100 Seiten, 2 Blätter. Mit 28 Holzschnitten.<br />
Ritter C a <strong>15</strong> und C a 4<br />
345<br />
173
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347 348 349<br />
174<br />
348 Frans Masereel – Romain Rolland. La révolte des machines ou La pensée déchainée. Paris,<br />
Pierre Vorms 1947. Mit einem Holzschnitt und Illustrationen von Frans Masereel. Originalbroschur<br />
mit farbig illustriertem -umschlag. € 300<br />
Zweite Ausgabe. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit dem Originalholzschnitt<br />
und auf Velin d’Arches (Gesamtauflage 1610). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die<br />
erste Ausgabe entstand bereits 1921 und enthielt 33 Holzschnitte. Sie wurde vor allem zur Sicherung<br />
des amerikanischen Copyrights gedruckt. Die 209 Exemplare wurden jedoch bis zum Tode<br />
Rollands 1944 zurückgehalten. – Die zweite Auflage wurde, vom Originalholzschnitt in der Vorzugsausgabe<br />
abgesehen, von Galvanos der Holzstöcke gedruckt. Im Vorwort des Verlegers zitiert<br />
dieser aus Briefen Rollands an Masereel über die Entstehungs- und Editionsgeschichte des<br />
Buches. – Unaufgeschnittenes, sehr schönes Exemplar.<br />
22,0 : 14,2 cm. 131 Seiten, 4 Blätter. Mit 1 Holzschnitt und 33 Textillustrationen.<br />
Ritter C a 23.1<br />
349 Frans Masereel – Luc Durtain [d. i. André Nepveu]. Découverte de Longview. Nouvelle inédite<br />
avec des gravures de Frans Masereel. Paris, René Kieffer 1927. Originalbroschur mit -umschlag mit<br />
zweifarbigem Holzschnitt. € 300<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 200 Exemplaren auf Madagascar-Papier<br />
(Gesamtauflage 210). – Longview im US-Bundesstaat Washington wurde als eine der ersten Städte<br />
vollständig am Reißbrett entworfen und dann in einem Zug nach diesen Entwürfen erbaut.<br />
1923 war der Bau abgeschlossen. Durtains Beschreibung wird durch Masereels Holzschnitte und<br />
den Buchschmuck (Stars and Stripes-Bordüren) kongenial illustriert. – Sehr schönes, unaufgeschnittenes<br />
Exemplar. – Die Broschurausgabe mit dem farbigen Holzschnitt auf dem Umschlag ist<br />
so gut erhalten selten zu finden.<br />
26,3 : 20,3 cm. 3 Blätter, 48 Seiten, 1 Blatt. Mit 18 Holzschnitten.<br />
Ritter C a 36<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 175<br />
350 Frans Masereel – Paul Morand. Lampes a arc. Lithographies de Frans Masereel. Paris, René Kieffer<br />
1927. Handgebundener Originalmaroquinband mit Blindprägung (René Kieffer, Paris) mit eingebundenem<br />
Originalumschlag. € 400<br />
Erste und einzige Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 165 Exemplaren auf Navarre<br />
Madagascar-Papier (Gesamtauflage 175). – Neuausgabe des Erstlingswerkes von Paul Morand,<br />
der 1919 mit dieser Gedichtsammlung debütierte. Wegen seiner Kollaboration mit der Vichy-<br />
Regierung blieb er bis 1953 im Schweizer Exil. 1958 kandidierte er für einen Sitz in der »Académie<br />
française«. Trotz heftiger Proteste aus Künstlerkreisen erhielt er diesen schließlich 1968. – Der<br />
typische Kieffer-Einband interpretiert den Titel der Sammlung etwas frei und zeigt eine Gruppe<br />
von neun Hängelampen. – Schönes Exemplar.<br />
26,3 : 20,3 cm. 4 Blätter, 48 Seiten, 2 Blätter. 8 Lithographien. – Rücken etwas und Deckelränder leicht verfärbt. – Innen<br />
tadellos.<br />
Ritter Ca 37<br />
351 Frans Masereel – Françoys Villon. Le Testament. Édition ornee de douze bois dessinés et gravés<br />
par Frans Masereel. Paris, Pierre Vorms 1930. Originalbroschur mit -umschlag, -chemise und -schuber.<br />
€ 250<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren, daneben erschienen <strong>15</strong> nicht<br />
für den Handel bestimmte Exemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Handpressendruck<br />
bei Joh. Enschede en Zonen, Harlem. – Tadellos schönes Exemplar mit den großartigen,<br />
ganzseitigen Holzschnitten. – Unaufgeschnitten.<br />
28,5 : 19,5 cm. 4 Blätter, 78 Seiten. Mit 12 blattgroßen Holzschnitten.<br />
Ritter C a 45<br />
Frans Masereel. Geschichte ohne Worte. – Inselbücherei Nr. 433. – Widmungsexemplar. Siehe<br />
<strong>Katalog</strong>nummer 284.<br />
349 350<br />
175
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352 356<br />
176<br />
352 Emil Nolde – Typen aus Appenzell Inner-Rhoden. 24 Studienblätter von E. Hansen. Begleitender<br />
Text von J. B. Grütter. Zürich, Orell Füßli 1894. Lose in Halbleinenmappe. € 450<br />
Sehr seltene und frühe Publikation Emil Noldes, der erst seit 1902 den Namen seines Geburtsortes<br />
Nolde als Künstlernamen führte. – Nachdem er 1892 als Lehrer ans Industrie- und Gewerbemuseum<br />
nach St. Gallen gekommen war, porträtierte Nolde zahlreiche Menschen der Gegend.<br />
Die Mappe zeigt eine kleine Auswahl. – Die Zeichnungen in Braunrot auf getöntem Kunstdruckpapier<br />
reproduziert und auf starken grauen Karton montiert. Die Bildnisse mit den Namen der<br />
Porträtierten, teils auch deren Berufe. – Der Text stammt von dem Bankdirektor Johann Baptist<br />
Grütter, wie Nolde Mitglied des Schweizer Alpinisten Clubs. – Die Mappe ist wohl nicht die originale,<br />
da ein Vergleichsexemplar eine Illustration von Nolde auf dem Vorderdeckel trug. – Ansonsten<br />
sehr gut erhaltenes Exemplar des gesuchten Frühwerks, neben den Bergpostkarten die erste<br />
gedruckte Publikation Noldes.<br />
27,0 : 21,0 cm. 4 Blätter, 24 Tafeln.<br />
Reuther, Das Frühwerk Emil Noldes, S. 231 u. 352<br />
353 Emil Nolde. Das eigene Leben. – Jahre der Kämpfe. – Zwei Werke. Berlin, Rembrandt 1931 und<br />
1934. Blaue Originalleinenbände mit vergoldeten Titeln und illustrierten Originalschutzumschlägen.<br />
– Widmungsexemplare. € 300<br />
Erste Ausgaben. – Mit Widmungen für den Heinrich Mann-Vertrauten Karl Lemke von Emil Nolde<br />
bzw. ihm und seiner Frau Ada (diese monogrammiert »A u. E. N.«). – Die Widmungen datieren aus<br />
den Jahren 1946 und 1941. – Die beiden ersten Teile der Autobiographie Emil Noldes, die durch<br />
die Bände »Welt und Heimat« (Erstdruck 1936 in 40 Exemplaren, EA posthum 1965) und »Reisen,<br />
Ächtung, Befreiung« (EA posthum 1967) fortgesetzt wurde.<br />
21,5 : 16,5 cm. 204 Seiten. Mit 42 Abbildungen auf Tafeln. – 262 Seiten. Mit 23 Abbildungen, meist auf Tafeln. – Umschlag I<br />
mit Fehlstellen.<br />
Schiefler/Mosel/Urban II, Seite 160<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 177<br />
354 Helene Nostitz (Schriftstellerin, 1878–1944). Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift.<br />
Ohne Ort, 2. VIII. und 16. VIII. 1932. Zusammen 5 1/2 Seiten. Folio. € 300<br />
An Harry Schumann, den Inhaber des Carl Reissner-Verlages in Dresden, der sie zu einer Schrift<br />
über Paul von Hindenburg anregen wollte. Helene von Nostitz-Wallwitz war eine geborene von<br />
Beneckendorff und Hindenburg. – »Ich muß offen sagen, daß seine Gestalt wohl bemerkenswert,<br />
aber nicht umfassend ist und z. B. mit den sehr wichtigen Kulturfragen überhaupt nicht in Einklang<br />
zu bringen ist.« – Auch in dem wenige Tage später geschriebenen Brief »kann ich leider<br />
nichts an meinem Entschluß ändern«. – Eine eigenständige Publikation aus ihrer Feder über den<br />
Reichskanzler ist nie erschienen. – Mit Randanmerkung (des Empfängers?): »Ein pikanter Brief: d.<br />
Nichte Hind.’s lehnt den Onkel Paul, den R.-Pr. ab«. – Beide Briefe sind am linken Rand auf ein Kartonblatt<br />
montiert. Auf dessen Rückseite montiert: Toni Schwabe (Schriftstellerin, 1877–1951).<br />
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Blankenburg, 28. VII. 1932. Ebenfalls an Harry Schumann.<br />
355 Emil Orlik (böhmischer Maler und Graphiker, 1870–1932). Eigenhändiger Zusatz mit Unterschrift<br />
auf lithographiertem Dankschreiben. Ascona, 1. VIII. 1930. 1 Seite. Quart. € <strong>15</strong>0<br />
Danksagung zu seinem 60. Geburtstag, den Orlik am 21. Juli gefeiert hatte. – Orlik ließ die humorvolle<br />
Danksagung nach seiner Handschrift lithographieren. Er äußert sich amüsiert über die in der<br />
Presse abgedruckten Porträts von ihm und erinnert dabei an eine Scotland Yard zugeschriebene<br />
Anekdote über fünf Fahndungsphotos. – Mit eigenhändigem Zusatz an den Rändern für »Meinen<br />
lieben Simon!«.<br />
27,0 : 20,8 cm. Faltspuren.<br />
356 Hans Reimann. Die sächsische Volksseele in ihren Wallungen. 10 Originalradierungen mit<br />
Begleittext. München, Ottmar Kern [1922]. Lose in Originalhalbleinenmappe mit zwei Deckelschildern.<br />
€ 250<br />
Exemplar 96/200. – Alle Radierungen signiert, jede mit vorgelegtem Textblatt. Dort findet sich<br />
neben dem jeweiligen Titel der Radierung ein kurzer Text in der Reimann eigenen sächsischen<br />
Lautschrift (Anmerkung: »j« sprich »sch«), z. Bsp. Blatt 1 »Die Bestie in Sachsen | ›Das saachj dr, mei<br />
Guhdsdr, biss Du bloß no ä eenzjes mal widdr so gemeene zu mir, da sorgj drfier, daßde de<br />
Radiesjn von unden wachsen siehsd!‹« oder das hier abgebildete Blatt 4: »Zwischen Quatsch und<br />
Philosophie | ›Wemmr ä Bahr Laadschn hadd, unn dähr eene is wek, da nudzn een alle beede<br />
nischd«. – Mit eigenhändiger Widmung des Verlegerehepaars »Zur Erinnerung an die schönen<br />
Tage in Dresden im August 1930 | ›Auf, daß die sächsische Volksseele walle!‹« auf dem Titelblatt.<br />
31,5 : 27,0 cm. 10 Radierungen, 11 Blätter. – Mappe etwas unfrisch. – Titelblatt leicht geknickt.<br />
Raabe/Hannich-Bode 242.21<br />
177
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178<br />
357<br />
357 Rainer Maria Rilke (Dichter, 1875–1926). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift »Rainer<br />
Maria Rilke«. München, Hotel Continental, 21. I. 1918. 4 Seiten. Oktav. € 3.000<br />
An den späteren bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner (1867–1919). – Bittet Kurt Eisner,<br />
sich für die Idee der mit Rilke befreundeten Schriftstellerin und Mäzenatin Hertha Koenig, einzusetzen.<br />
Diese erwog, » […] durch ihr eigenes Beispiel eine größere, freiwillige Stiftung anzuregen,<br />
deren Zweck es werden soll, den vielen in Noth Gerathenen eine unmittelbare, sofort wirksame<br />
Hülfe zu gewähren.« – Sie habe von einem ähnlichen Projekt des Grafen Baudissin zu Stolp in<br />
Pommern gehört. Nachdem dort das sogenannte »Heimatheer« gegründet wurde, »steht nun zur<br />
Erwägung, ob Frau Koenig etwa, nach dem Vorbild dieser Realisierung, im Kreise Herford in Westphalen,<br />
in dem ihr Gut Böckel gelegen ist, eine verwandte Bewegung anzuregen, sich entschlossen<br />
fände. Da erwies es sich, gleich auf den ersten Blick, daß diese von einem Gutsbesitzer und<br />
Regierungsbeamten gebildeten Ausschuß gelenkte Wohlfahrtseinrichtung die viel freieren und<br />
volkthümlichen Intentionen der Frau Koenig nicht lebendig und eindringlich genug zu verwirklichen<br />
geeignet sin könne. Beachten Sie in dem beiliegenden Schreiben die genau ausgesprochene<br />
Absicht, daß Geben und Nehmen hier nur in einem, das Volk wirklich berührendem Sinne<br />
verstanden sein könne und daß den Vertretern des Volkes selbst die Verantwortung für eine richtige<br />
und eingehende Vertheilung aufzuerlegen wäre«. – Rilke meint, »daß Sie dieser, natürlich<br />
wenig orientierten, aber von dem lautersten und ungeduldigsten Willen erfüllten Frau, allein<br />
schon durch die Art wie Sie ihn auffassen, ihren eigenen Plan in einer neuen Gestalt und Lebendigkeit<br />
zurückgeben könnten«. – Er regt ein Treffen im Münchner Hotel Continental an, wo er von<br />
Dezember 1917 bis Mai 1918 lebte, und bittet zu entschuldigen, »daß ich mich getraue, an unsere<br />
ganz flüchtige Begegnung einen solchen Anspruch anzuschließen«. – Kurt Eisner (1867–1919)<br />
wird kaum Muße gehabt haben, sich der Sache anzunehmen: Als Vorsitzender der USPD organisierte<br />
er in diesen Tagen in München den »Munitionsarbeiterstreik« und wurde wenige Tage später<br />
verhaftet. Er blieb bis kurz vor Kriegsende in Gefangenschaft. Im November 1918 rief er den<br />
Freistaat Bayern aus und wurde vom Münchner Arbeiter- und Soldatenrat zum ersten Ministerpräsidenten<br />
der neuen bayerischen Republik. berufen. Im Februar 1919 wurde er ermordet.<br />
Hertha Koenig (1884–1976) galt in den 1920er Jahren neben Riccarda Huch als die bedeutendste<br />
deutsche Lyrikerin. Sie hatte 1910 Rilke in Berlin bei dem Verleger Samuel Fischer kennengelernt.<br />
19<strong>15</strong> lebten sie und Rilke im selben Haus in der Münchner Widenmayerstraße, im Jahre 1917<br />
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besuchte Rilke die Dichterin auf ihrem Gut Böckel. Sie baute, nicht zuletzt auf Rilkes Rat hin, eine<br />
bedeutende Kunstsammlung auf. Unter anderem erwarb sie auf seine Empfehlung das Picasso-<br />
Gemälde »La famille des saltimbanques«. Rilke widmete Hertha Koenig die durch dieses Bild<br />
angeregte fünfte der »Duineser Elegien«.<br />
Ohne die im Brief mehrfach erwähnte »beiliegende Abschrift« des Briefes von Graf Baudissin.<br />
Gefaltetes Doppelblatt. – Bläuliches Papier. – Tadellos erhalten.<br />
Die im Brief mehrfach erwähnte »beiliegende Abschrift« des Briefes von Graf Baudissin ist hier nicht mehr vorhanden. –<br />
Abgedruckt in Auszügen und leicht abweichend in: Ingeborg Schnack, RMR Chronik seines Lebens und seines Werkes.<br />
1990, Band I, Seite 587. – Vollständig abgedruckt: RMR. Briefe zur Politik. Hrsg. von Joachim W. Storck. 1992, Seite 204ff., Nr.<br />
96. Die dortige Quellenangabe »Stadtbibliothek München« übersieht allerdings den diesbezüglichen Hinweis bei<br />
Schnack »Photocopie«.<br />
358 Rainer Maria Rilke. Larenopfer. Prag, H. Dominicus 1896. Handgebundener blauer Maroquinband<br />
mit reicher Vergoldung (W. Gerlach, Berlin, um 1924). Originalumschlag eingebunden.<br />
€ 1.800<br />
357<br />
Erste Ausgabe. – Rilkes zweite selbständige Veröffentlichung, noch mit seinem Vornamen »René«<br />
gezeichnet. – Bereits 1894 hatte der gerade Neunzehnjährige seinen Erstling »Leben und Lieder«<br />
drucken lassen. Die »Larenopfer«, eine Sammlung von 79 Gedichten, darunter »Auf der Kleinseite«,<br />
»Der Hradschin«, »Bei St. Veit«, »Kaiser Rudolf« und »Mittelböhmische Heimat«, erschienen<br />
bereits Weihnachten 1895 und bilden wohl eine Abschiedsgabe an die Heimatstadt des Dichters.<br />
Rilke verließ im Folgejahr Prag und zog nach München. – Gedruckt auf feinem Velin. – Der hellblaue<br />
Originalumschlag mit einer großen ornamentalen Deckelvignette, entworfen von Valerie<br />
von David-Rhonfeld, genannt Vally. Ihr hatte Rilke seinen ersten Gedichtband gewidmet. – Der<br />
meisterhaft schöne Handeinband stammt von Walter Gerlach (1892–1982), der sich nach seiner<br />
Lehre und nachfolgendem Unterricht bei Paul Kersten 1924 in Berlin selbständig gemacht hatte.<br />
Der Einband mit dem Stempel »W. Gerlach –Berlin« auf dem hinteren Vorsatzblatt signiert. Mit<br />
überaus reicher Rücken-, Deckel-, Steh- und Innenkantenvergoldung und braunen Seidenvorsätzen<br />
und -spiegeln. – Rilkes sehr seltenes Frühwerk in einem Einband eines »Meisters der Einbandkunst«.<br />
– Sehr schönes Exemplar.<br />
14,9 : 8,7 cm. III, 106 Seiten. – Ecken minimal berieben. – 1 Blatt verheftet. – Ohne das Anzeigenblatt.<br />
Ritzer E 27<br />
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180<br />
359 Romain Rolland (französischer Schriftsteller, 1866–1945). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.<br />
Villeneuve, 8. XII. 1936. 2 Seiten. Großoktav. € 250<br />
An den Verleger einer deutschen Ausgabe seines Romans »Johann Christoph«. – »Mon éditeur<br />
français, M. Albin Michel, m’a écrit qu’il était d’accord avec moi pour ratifier les accords de la<br />
Genossenschaft Büchergilde Gutenberg avec Engelhorn’s Nachfolger«. – Erwähnt in einer langen<br />
Nachbemerkung auch den Verlag Rütten & Loening, in dem allerdings erst nach dem Krieg die<br />
deutsche Ausgabe erschien.<br />
Heftlöcher, minimaler Buchstabenverlust. – Mit Eingangsstempel.<br />
360 Gerhard Scholem. Die Geheimnisse der Tora. Ein Kapitel aus dem Sohar. Berlin, Schocken 1936.<br />
Originalpappband. € 400<br />
Dritter Schocken-Privatdruck. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren. – Druck bei Oswald Schmidt, Leipzig, auf<br />
»handgeschöpft«-Bütten von J W. Zanders. – Schönes, noch absolut breitrandiges Exemplar. – Beiliegend<br />
eine Visitenkarte des Verfassers mit eigenhändigen Angaben zu seiner Anschrift »C 19 |<br />
Neue Grünstr. 29 | Zentrum 3421«. – Gerhard Scholem (1897–1982) wanderte bereits Mitte der<br />
1920er Jahre nach Palästina aus und erhielt in Jerusalem an der 1925 gegründeten Hebräischen<br />
Universität eine Professur für jüdische Mystik. Wie sein Bruder Erich Scholem war er im Berlin der<br />
1920er Jahre in Bibliophilenkreisen aktiv, sein Vater besaß eine Druckerei. 1928 erschien bereits<br />
ein Privatdruck für den Berliner Bibliophilen-Abend.<br />
28,5 : 19,5 cm. 4 Blätter, Seiten 13–130, 1 Blatt, 2 leere Blätter. – Der Interimspappband etwas verfärbt, leicht fleckig und an<br />
den Kapitalen bestoßen. – Einige Bleistift-Anstreichungen und -Anmerkungen in Hebräisch.<br />
361 Rolf Schott – Johann Wolfgang von Goethe. Balladen und Romanzen. Mit <strong>15</strong> Originalradierungen<br />
von Rolf Schott. Herausgegeben von Anton Putz zu Adlersthurn. München, Hesperos<br />
[1924]. Original(?)leinenband. € 200<br />
Eins von 160 Exemplaren (Gesamtauflage 260). – Eine Radierung und der Druckvermerk vom<br />
Künstler signiert. – Druck bei der Mandruck, München, die Radierungen auf der Kupferpresse J.<br />
Betz eingedruckt. – Der weitgehend autodidaktisch ausgebildete Rolf Schott (1891–1977) war<br />
früh »von der Geisteswelt des Ostens und der der Griechen und Römer angezogen« (Adolf Sennewald).<br />
– Seine ersten Illustrationswerke erschienen ausschließlich im Hesperos-Verlag.<br />
26,5 : 18,3 cm. 93 Seiten, 1 Blatt. – Einband etwas fleckig. – Lt. Druckvermerk sollten die 160 Exemplare in Halbpergament<br />
gebunden sein.<br />
Rodenberg 403, 14. – Sennewald 24, 1<br />
361 362<br />
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362 Richard Seewald – Daniel Defoe. Robinson Crusoe. Mit 85 Zeichnungen von Seewald. München,<br />
Goltz 1919. Originalhalblederband mit Deckelvignette und Rückenschild. € 450<br />
Eins von 400 Exemplaren auf »gutem deutschem Bütten«. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert.<br />
– Defoes Robinson hat seit Erscheinen immer wieder Künstler zu Illustrationen animiert,<br />
Seewalds Zeichnungen entstanden 1916. Sie bilden innerhalb seines Frühwerks sicher einen<br />
Höhepunkt. Unter den teils humorigen Zeichnungen finden sich <strong>15</strong> ganzseitige sowie zahlreiche<br />
figürliche Initialen. – Sehr schönes Exemplar.<br />
32,0 : 24,5 cm. 4 Blätter, 317 Seiten, 1 leeres Blatt.<br />
Schauer II, 114<br />
363 Max Slevogt – James Fenimore Cooper. Lederstrumpf Erzählungen in der ursprünglichen<br />
Form. Übersetzt und bearbeitet von K. Federn. Buchschmuck und Bilder von Max Slevogt. Berlin,<br />
Neufeld & Henius 1922. Fünf Bände. Handgebundene Originalpergamentbände mit Vergoldung<br />
und rot-goldenen Rückenschildern (Lüderitz & Bauer). € 600<br />
Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf van Geldern-Bütten. – »Die Entstehung dieser<br />
Bilder ist sehr merkwürdig, sie fängt an mit zwei kleinen Notizbüchern, in die der Künstler seine<br />
Kompositionen hineinzeichnete, nach der Lektüre des Buches und beim Wiederlesen. […] In einer<br />
einzigen Nacht war das Werk auf diese Weise im Kern fertiggestellt. Die meisten dieser Skizzen<br />
haben in dieser ersten Form dann große endgültige Gestalt angenommen, natürlich bereichert,<br />
ausgeglichen, durchgearbeitet und verfeinert. Aber das Wesentliche ist fast immer in der Skizze<br />
da!« (Emil Waldmann, Max Slevogt als Illustrator, zitiert nach F./Br.). – Die erste Ausgabe der fünfbändigen<br />
»Volksausgabe« erschien 1909–1910 im Paul Cassirer Verlag, der auch die damaligen<br />
300 Vorzugsexemplare, gedruckt als erstes Werk der PAN-Presse, mit den Originallithographien<br />
edierte. – Der große Erfolg und vergleichsweise moderate Preis der fünfbändigen Ausgabe, an<br />
deren Gestaltung auch Emil Rudolf Weiß (Typographie) beteiligt war, erwirkten diesen späten<br />
Neudruck. Einband und Titel nun nach einem Entwurf von Lucian Zabel, Satz und Druck bei Gebr.<br />
Mann, Berlin. – »Der Künstler hat sich dem Geist dieser Geschichten – man möchte sagen, mit<br />
Haut und Haar – verschrieben: seine Szenen leben aus einem genialen Einfühlungs- und Improvisationsvermögen.<br />
Sie sprühen – Menzel vergleichbar – vor geistvoller Erfindung und dramatischer<br />
Handlung, verblüffen den Betrachter immer wieder durch ihre erstaunliche Technik und<br />
ihren kaum vorstellbaren Reichtum an Nuancen des Tons und der Strichführung« (Jürgen Eyssen,<br />
in: Buchkunst in Deutschland, S. 144). – Schönes, unbeschnittenes Exemplar.<br />
29,2 : 20,5 cm. Mit 40 Tafeln und zahlreichen figürlichen Initialen nach Lithographien.<br />
Rümann 16 b. – Lang, Impressionismus 2<strong>15</strong>. – Vgl. Feilchenfeldt/Brandis 35.I.<br />
363<br />
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364 365<br />
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364 Kurt Tucholsky. Deutschland, Deutschland ueber alles Ein Bilderbuch von Kurt Tucholsky und<br />
vielen Fotografen. Montiert von John Heartfield. Berlin, Neuer Deutscher Verlag 1929. Gelber Originalleinenband<br />
mit Titeln in Schwarzprägung und illustrierter Originalschutzumschlag. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Einbandvariante in Leinen und mit der Heartfield-Photomontage auf dem<br />
Schutzumschlag. – »Vier Jahre vor Adolf Hitlers Ermächtigung veröffentlichte Tucholsky einen<br />
›politischen Baedeker‹ zu Deutschland, ein ›Bilderbuch‹ zur Lage von Staat und Nation. ›Deutschland,<br />
Deutschland über alles‹, das mit einem ›törichten Vers eines großmäuligen Gedichts‹ überschriebene<br />
Buch, endete nach einer in ihrer Radikalität bis heute einzigartigen Kritik an<br />
Deutschland mit dem Bekenntnis: ›Ja, wir lieben dieses Land.‹« (KNLL XVI, 807). – Trotz des Versuchs<br />
des Börsenvereins, einen Boykott des Buches zu erwirken, wurde dieses Werk einer der<br />
größten Erfolge Tucholskys. Noch im gleichen Jahr erschien eine zweite Auflage.<br />
23,8 : 18,5 cm. 231 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen Photoabbildungen. – Schutzumschlag mit einigen Randausrissen. Einband<br />
am Oberrand etwas fleckig.<br />
Bonitz-Wirtz C 10. – Holstein, Blickfang S. 147: »das gelungenste Beispiel gegenseitiger Ergänzung von Text und Photomontage«<br />
365 Kurt Tucholsky. Lerne lachen ohne zu weinen. Berlin, Ernst Rowohlt 1931. Originalleinenband<br />
mit illustriertem -schutzumschlag. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Neben »Schloß Gripsholm« das letzte zu Lebzeiten Tucholskys in Deutschland<br />
veröffentlichte Buch. – Mit dem seltenen und hier sehr gut erhaltenen Schutzumschlag.<br />
20,0 : 12,5 cm. 426 Seiten, 1 Blatt. – Schutzumschlag mit einigen sorgsam restaurierten Randein- und -ausrissen. Einband<br />
am Rücken minimal stockfleckig.<br />
Bonitz-W. C 12<br />
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366 Henry van de Velde. Vie et mort de la Colonne. Brüssel, Éditions du Scarabée d’or 1942. Originalpergaminumschlag.<br />
€ <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 250 Exemplaren. – Auf »papier parchemin de luxe« von Delcroix. – Typographie<br />
von Hélène Denis-Bohy. – Als Blockbuch gebunden. – Sehr seltenes Spätwerk.<br />
17,1 : <strong>15</strong>,5 cm. XIX Seiten, 1 Blatt. – Etwas fleckig, Umschlag stärker betroffen.<br />
367 Henry van de Velde – John Dieter Brinks. Denkmal des Geistes. Die Buchkunst Henry van de<br />
Veldes. Laubach und Berlin, Triton 2007. Originalleinenband mit Schuber. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Das Standardwerk zum buchkünstlerischen Schaffen van de Veldes. – Mit Dokumentationsmaterial<br />
und einem illustrierten <strong>Katalog</strong>. – Tadellos.<br />
30,5 : 24,5 cm. 460 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen.<br />
368 Karl Walser. Das Theater. Bühnenbilder und Kostüme. Mit Text von Oskar Bie. Berlin, Bruno Cassirer<br />
[1911]. Mit drei lithographierten Vignetten, 26 kolorierten Lithographien und acht Lichtdrucken.<br />
Originalhalbleinenband mit kolorierter Deckellithographie. € 180<br />
Exemplar der nicht bezeichneten Vorzugsausgabe auf Japan. – Die ganzseitigen, handkolorierten<br />
Lithographien führen uns Personen aus »Figaros Hochzeit«, »Hoffmanns Erzählungen« und »La<br />
Bohème« vor Augen, die Lichtdrucke auch Bühnenbilder zu »Romeo und Julia«, »Cäsar und Cleopatra«<br />
und »Don Pasquale«. – 1901 war der junge Karl Walser nach Berlin gezogen und arbeitete<br />
als Buchgestalter für den Bruno Cassirer Verlag. Nach ersten Ausstellungserfolgen in der Berliner<br />
Secession begann er 1903 für Max Reinhardts »Theater am Schiffbauerdamm« Bühnenbilder und<br />
Kostüme zu entwerfen. – Exlibris Curt und Lilli Sobernheim, wohl der deutsch-jüdische Bankier<br />
der Commerzbank Berlin (1871–1940).<br />
33,0 : 25,8 cm. 34 Seiten, 1 Blatt, 34 Tafeln, 1 Blatt. – Der Leinenrücken etwas leimschattig, Kanten etwas berieben. Innen<br />
tadellos<br />
Badorrek/Hoguth A2<br />
368 371<br />
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184<br />
369 Theater – Denkmäler des Theaters. Inszenierung, Dekoration, Kostüm des Theaters und der großen<br />
Feste aller Zeiten. Nach Originalen der Theatersammlung der Nationalbibliothek, der Albertina<br />
und verwandter Sammlungen. Herausgegeben von Joseph Gregor im Auftrag der Direktion<br />
der Nationalbibliothek Wien. Mappen I, II, VI, VII und VIII. München, Piper 1925–1928. Zahlreiche,<br />
teils farbige Tafeln in Originalhalbleinenmappen. € 300<br />
Die von der Wiener Nationalbibliothek angeregte Sammlung umfasste am Ende zwölf Mappen. –<br />
Die bei Max Jaffe, München, hergestellten Lichtdrucktafeln zeigen Zeichnungen, Kupferstiche<br />
und Gemälde mit Dekorationen, Kostüme alter Theater und Aufführungen. Weiterhin auch Spielfiguren<br />
und Puppen. – Jede Mappe nur in 300 Exemplaren erschienen, hier teils unnummerierte<br />
Belegexemplare aus Verlagsbeständen. – Mappe I: L. O. Burnacini. Maschere. 20 farbige Tafeln. Mit<br />
Beiheft. – Mappe II: Szenische Architekturen und Architekturphantasien. 22, teils farbige Tafeln.<br />
Mit Beiheft. – Mappe VI: Covrses de testes et de Bagve faites par le Roy. 13 (von 21) farbigen Tafeln.<br />
Ohne Beiheft. Mit Bleistiftnotiz: »unkomplett (letztes Ex. aus dem Keller)«, wohl von einem Verlagsmitarbeiter.<br />
– Mappe VII: Theater und Garten. 29 auf 23 Tafeln. Mit Beiheft. – Mappe VIII: Groteskkomödie<br />
und Stehgreifstück. 38 (von 39) Tafeln. Mit Beiheft. – Gut erhalten.<br />
Verschiedene Mappenformate: etwa 35 : 45 cm (3), 45 : 56 cm und 54 : 61 cm.<br />
370 Theater – 160 Photographien von Theateraufführungen in Wien der 1920er-30er Jahre.<br />
€ 400<br />
Private Sammlung eines engagierten Theatergängers, möglicherweise auch Kritikers der Zeit, mit<br />
Aufnahmen aus folgende Aufführungen: Burgtheater: »Othello« von Shakespeare (21 Photos),<br />
»Märchen vom Wolf« von Molnar (1), »Antonius und Kleopatra« von Shakespeare (11), »Tantris der<br />
Narr« von Hardt (13), »Der Lügner« von Goldoni (12), »Der standhafte Prinz« von Calderon (13)<br />
und »Peterchens Mondfahrt« (4); unter anderem mit folgenden Schauspielern: Werner Kraus,<br />
Helene Thimig, Ida Roland, Raoul Aslan, Ferdinand Mayerhofer. – Theater in der Josefstadt unter<br />
Regier von Max Reinhardt: »Der erste Frühlingstag« von Smith (14), »Große Liebe« von Molnar<br />
(7), »Die erste Legion« von Leverly (26); unter anderem mit Geßner, Edthofer, Jaray, Bassermann,<br />
Edthofer, Hörbiger. – Deutsches Volkstheater: »Mein Sohn, der Herr Minister von Birabeau« (16)<br />
mit Hans Moser. – Akademietheater: »Kontuszowka« von Nielsen (8), »Millionärin« von B. Shaw<br />
(11) und »Große Leidenschaft« von Auemheimer (3), unter anderem mit Maria Eis, Mayerhofer,<br />
Hennings. – Mit Photoecken auf schwarze Kartonblätter montiert und mit Weißstift beschriftet. –<br />
Durchweg sehr gut erhalten.<br />
Auf 36 Photoalbumblättern, Blattformat 23,0 : 33,0 cm, Photogrößen: meist 11 : 8 bzw. 8 : 5,5 cm.<br />
371 Robert Walser. Das Gesamtwerk. Herausgegeben von Jochen Greven. – :Robert Mächler. Das<br />
Leben Robert Walsers. Eine dokumentarische Biographie. – Genf und Hamburg, Helmut Kossodo<br />
1966–1975. Zusammen 14 Bände. Originalleinenbände mit -schutzumschlägen. € 700<br />
Erste Gesamtausgabe. – Besonders wichtig durch die Einbeziehung des Nachlasses und damit<br />
vieler bis dahin unpublizierter Texte. – Mit der Biographie von Robert Mächler in identischer Ausstattung.<br />
– Exlibris »Feuerbacher Heide«, aus der Sammlung Helmut Merkle, Stuttgart. – Von den<br />
verfärbten Rücken der Schutzumschläge abgesehen, tadellos erhalten.<br />
19,2 : 11,5 cm. Zusammen etwa 6.000 Seiten.<br />
Handbuch der Editionen 565.1<br />
372 Jakob Wassermann (Schriftsteller, 1873–1934). Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift.<br />
Altaussee, 24. VIII. 1917 (Poststempel) und 13. III. 1922. 1 und 1/2 Seite. Queroktav und Kleinoktav.<br />
€ 200<br />
I An Gräfin Ilse Seilern in Bad Ischl. – Bringt sich eindrücklich in Erinnerung: »Haben Sie meiner vergessen?<br />
Sind Sie Montag gegen Abend aufsuchbar? […] Weshalb dies grenzenlose Schweigen?«.<br />
– Kuvertbrieflein mit Adresse. – II: An das Bankhaus Breisach & Co. in Wien. Bittet um Überweisung<br />
von 36.000 Kronen. Gelocht, gefaltet, mit Eingangsstempel.<br />
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369<br />
370<br />
185
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373 A. Paul Weber. 100 Ausschnitte aus Handzeichnungen und Lithographien. Einführung Renate<br />
Marzolff. Aufnahmen Hans-Jürgen Wohlfart. München, Studio Bruckmann 1975. Mit einer signierten<br />
Lithographie und zahlreichen Abbildungen. Originalleinenband in -schuber. € <strong>15</strong>0<br />
Eins von 250 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Lithographie »Der Kauz APW«<br />
(Dorsch 1335), im Stein monogrammiert und datiert »25 3 75« und mit dem roten Signaturstempel<br />
des Künstlers. – »Dieses Buch […] ist dem Kenner eine Neuentdeckung, dem Neuling aber<br />
eine Herausforderung« (Einleitung). – Im angefügten Dokumentationsteil werden die Originale<br />
abgebildet, aus denen die 100 ausdrucksstarken Ausschnitte »entnommen« wurden. – Tadelloses<br />
Exemplar.<br />
32,5 : 26,5 cm. 5 Blätter, 100 Tafeln und 25 Blätter mit Abbildungen.<br />
Dorsch S. 491<br />
374 Josef Magnus Wehner. Der Weiler Gottes. Mit zehn Holzschnitten von Peter Trumm. München,<br />
Delphin [1920]. Handgebundener brauner Ecrasélederband mit Vergoldung. € 200<br />
Erste Ausgabe des Erstlingswerkes. – Eins von 50 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit den signierten<br />
Holzschnitten (Gesamtauflage 260). – Auf van Gelder-Bütten. – Im Druckvermerk vom<br />
Künstler und vom Verfasser signiert. – Das Frühwerk Wehners ist noch ganz geprägt von seiner<br />
katholisch-mystischen Grundhaltung. Bereits in den 1920er Jahren wurde er Anhänger des Nationalsozialismus<br />
und unterzeichnete bereits 1933 das »Gelöbnis treuester Gefolgschaft« für Adolf<br />
Hitler. Sein 1930 erschienener Roman »Sieben vor Verdun« war gegen Remarques »Im Westen<br />
nichts Neues« gerichtet. Nach 1945 wandte sich Wehner, seine »tausendjährige« Überzeugung<br />
abstreitend, wieder dem religiösen Mystizismus zu. – Tadellos erhalten.<br />
25,5 : 19,7 cm. 93 Seiten, 1 Blatt. Mit zehn blattgroßen Holzschnitten.<br />
375 Ernst Wiechert (Schriftsteller, 1887–1950). Eigenhändiges Widmungsblatt. 19. XI. 1928. Drei<br />
Zeilen. Quart. € 100<br />
»Soeben umfing mich fürchten; das ist, was uns übrigbleibt«. – Auf Bütten.<br />
186 374 373<br />
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376 Heinrich Zille – Winfried Ranke. Vom Milljöh ins Milieu. Heinrich Zilles Aufstieg in der Berliner<br />
Gesellschaft. Hannover, Fackelträger 1979. Mit einer Heliogravüre und zahlreichen Abbildungen.<br />
Originalleinenband mit -schutzumschlag. € 300<br />
Eins von 125 Exemplaren der Vorzugsausgabe A mit der beigelegten Heliogravüre »Der Frühlingsmaler«.<br />
21,2 : 23,1 cm (34,5 : 45,0 cm). Nummeriert, rückseitig gestempelt. Auf weißem Bütten.<br />
Gedruckt anlässlich des 50. Todestages von der Originalplatte. – Tadellos erhalten, die großformatige<br />
Heliogravüre in Mappe beigelegt.<br />
28,5 : 21,3 cm. 343 Seiten. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
Rosenbach 26 e (von f )<br />
377 Stefan Zweig (Schriftsteller, 1881–1942). Maschinengeschriebene Briefkarte mit Unterschrift.<br />
Salzburg, 26. VIII. 1933. 1 Seite. Kleinqueroktav. € 250<br />
An Eduard Chavkin, der bereits vor seiner Auswanderung nach Palästina mit verschiedenen<br />
deutschsprachigen Schriftstellern, darunter Thomas Mann, Klaus Mann, Jakob Wassermann und<br />
Arnold Zweig, wegen seiner Schriftstellerei in Verbindung stand. – Zweig bittet hier, das Manuskript<br />
noch nicht zu schicken. »[…] ich soll in einer bestimmten Sache nach Amerika hinüber und<br />
alles was inzwischen hier ankommt, bleibt natürlich unerledigt«. – Er hofft, »einen alten Wunsch in<br />
diesem Jahr durchführen zu können, nach Jerusalem zu kommen«. – Dazu: Rudolf Alexander<br />
Schröder. Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Bergen/Obb., 21. II. 1953. 1 Seite. Queroktav. An<br />
den Landesbischof von Berlin wegen eines Besuches in der Stadt. – Anton Kippenberg. Brief mit<br />
eigenhändiger Unterschrift. Marburg, 2. VII. 1948. An einen Herrn Milch über einen erwünschten<br />
Besuch. – Anton Kippenberg. Eigenhändiger Nachsatz mit Unterschrift.Leipzig, ohne Datum.<br />
Grüßt Frau Elisabeth Lincke und deren Mann. Als Nachschrift auf dem abschließenden Blatt 2<br />
eines Kondolenzbriefes, wohl zum Tod des Vaters der Empfängerin. – Insgesamt 4 Blätter.<br />
Heftlöcher, 1 Fleck, leicht geknittert.<br />
378 Stefan Zweig. Erstes Erlebnis. Vier Geschichten aus Kinderland. Leipzig, Insel 1911. Originalpappband<br />
mit Vergoldung. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Der Einbandentwurf stammt von Emil Preetorius. – Tadellos schönes Exemplar.<br />
19,8 : 12,8 cm. 4 Blätter, 229 Seiten, 1 Blatt.<br />
Sarkowski 1958<br />
376<br />
187
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188<br />
Expressionismus in Wort und Bild<br />
379 Max Beckmann – Kasimir Edschmid. Die Fürstin. Mit sechs Radierungen von Max Beckmann.<br />
Weimar, Gustav Kiepenheuer 1918. Cremefarbener Originalwildseidenband mit Deckelvignette<br />
und -fileten und Rückentitel in Silber. € 2.000<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 370 Exemplaren auf holländischem Bütten und im Rohseideneinband<br />
(Gesamtauflage 500). – Edschmid hatte Max Beckmann im Atelier seines Vetters Ugi Battenberg<br />
kennengelernt und berichtete davon in seinem »Tagebuch 1958–1960«: »Damals begann der<br />
neue Beckmann, der Beckmann jenseits des Titanic-Gemäldes«. – »Aufspießen, demaskieren, entlarven,<br />
hinter den ekstatischen Wortergüssen Edschmids die seelische Situation der Menschen<br />
sichtbar machen: das ist die Aufgabe, die sich Beckmann hier gestellt hat. Leidenschaftlich und<br />
erregt, gleichermaßen gedrängt und verkürzt wie die Prosa Edschmids, radierte er seine seitengroßen<br />
Bilder« (Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland, S. 163). – Der Einbandentwurf, der<br />
auch für die Vorzugsexemplare in Schweinsleder und Maroquin verwendet wurde, stammt von<br />
Else von Guaita, der Schülerin Henry van de Veldes, dessen ornamentaler Stil in der Deckelvignette<br />
noch deutlich sichtbar ist. – Das starke Bütten mit Kopfschnitt in Silbergrau, Seiten- und Fußsteg<br />
unbeschnitten. – Eines der schönsten Beispiele expressionistischer Buchillustration. – »The<br />
embittered view of society that Beckmann developed during his hospital duty and subsequent<br />
nervous breakdown during World War I is reflected in prints« (Castleman).<br />
29,8 : 23,5 cm. 81 Seiten, 1 Blatt. Mit 6 Radierungen. – Der helle Seidenband etwas angestaubt und leicht berieben. – 2 Seiten<br />
(leer und Zwischentitel »Brief«) leicht stockfleckig, ansonsten sehr schön.<br />
Hofmaier 111–116. – Jentsch 37. – Lang 12. – Castleman 126. – Raabe/Hannich-Bode 60.6<br />
379<br />
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380 Theodor Däubler. Die Treppe zum Nordlicht. Leipzig, Insel 1920. Dunkelblauer Originalmaroquinband<br />
mit vergoldeten Titeln. € 400<br />
Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Ernst Ludwig-Bütten. – Theodor Däublers Erstling,<br />
das große Epos »Das Nordlicht« erschien in der ersten Fassung 1910, im Insel-Verlag folgte<br />
1921/22 die umgearbeitete »Genfer Fassung«. – Die Gedichtsammlung »Die Treppe zum Nordlicht«<br />
ordnete Däubler später als »Symphonie II« zu »Hesperien« (19<strong>15</strong>/18) und »Der Heilige Berg<br />
Athos« (1923). – Schöner breitrandiger Druck in Gelb und Schwarz, gedruckt bei E. Haberland,<br />
Leipzig. – Die Vorzugsausgabe ist sehr selten.<br />
23,8 : 19,0 cm. 53 Seiten, 1 Blatt. – Rücken verfärbt, Kanten etwas berieben.<br />
Sarkowski 357 VA. – Raabe/Hannich-Bode 55.14<br />
381 Alfred Döblin (Schriftsteller, 1878–1957). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Berlin, 28. XII.<br />
1927. Zwei Seiten. Oktav. € 400<br />
An den Journalisten Walter Zadek (1900–1992), 1925–1930 Redakteur des Feuilletons des »Berliner<br />
Tagblattes« (vgl. Ernst Fischer, Handbuch, 2010, S. 353f.). – Sagt offensichtlich Zadeks Bitte<br />
nach einem Text für die Zeitung ab: »Ich habe über das ›Rummelplatz‹thema« einen ganzen<br />
Abend vergeblich mich abgemüht. Sie müssen mich dispensieren, ich bin zu dumm dazu. (Vielleicht<br />
liegt’s auch an m. höllischen Zahnschmerzen, nachdem ich von neuem malträtiert bin).<br />
Also: nach einiger Zeit – mit einem ernsten Thema«. – Dazu: Franz Blei (Schriftsteller, 1871–<br />
1942). Maschinengeschriebener Brief mit Unterschrift. Berlin, 23. X. 1929. Eine Seite. Quart. –<br />
An Max Rychner, den Herausgeber der »Neuen Schweizer Rundschau« über einen Beitrag zu dieser<br />
Zeitschrift. – Ferner: Riccarda Huch (Schriftstellerin, 1864–1947). Eigenhändiger Brief mit<br />
Unterschrift. Heidelberg, 1. II. 1934. 1/2 Seite. Oktav. An Eduard Korrodi, 1914–1950 Feuilletonchef<br />
der NZZ. Ebenfalls über einen Beitrag zur Veröffentlichung.<br />
Gefaltetes Doppelblatt. – Mehrfach gefaltet, leicht fleckig.<br />
382 Conrad Felixmüller – Werner Rübe. Benns Garten. Ein Essay. Mit elf Holzschnitten von Conrad<br />
Felixmüller. Kransberg, Edition Frankfurt in der Petri Presse 1976. Mit elf teils farbig gedruckten<br />
und kolorierten Holzschnitten. Handgebundener Originalpappband mit Büttenbezugspapier,<br />
Pergaminumschlag und Schuber (Helmuth Halbach). € 250<br />
Erstes Buch der Edition Frankfurt in der Petri Presse. – Eins von 100 Exemplaren (Gesamtauflage<br />
185). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die Kolorierung der Holzschnitte stammt vom<br />
Künstler selbst, seiner Frau Londa und der Enkeltochter Sybille. – Handsatz aus der Baskerville und<br />
gedruckt von Fritz Barovsky. – Auf Velin »BFK Rives«. – Der Berliner Mediziner Werner Rübe publizierte<br />
neben anderen Arbeiten über Gottfried Benn 1966 dessen medizinische Schriften. Im vorliegenden<br />
Essay spürt er den zahlreichen Nennungen von Pflanzennamen in Benns Lyrik nach. –<br />
Schönes Seitenstück für jede Benn-Sammlung. – Tadellos erhalten.<br />
23,4 : 18,2 cm. 24 unnummerierte Blätter.<br />
Spindler 70.24. – Söhn 700 M b (700–710)<br />
189
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 190<br />
383 George Grosz – Wieland Herzfelde. Tragigrotesken der Nacht. Träume. Mit Zeichnungen von<br />
George Gross [sic!]. Berlin, Malik 1920. Farbig illustrierter Originalpappband. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Wieland Herzfelde bliebt mit dieser, seiner dritten Publikation der Verbindung zu<br />
George Grosz treu: Für seinen Erstling, die Gedichtsammlung »Sulamith«, gedruckt als Kriegsdruck<br />
der Cranach-Presse, und die als Nummer 2 der Zeitschrift »Die Pleite« erschienene Broschüre<br />
»Schutzhaft« schuf Grosz bereits die Umschlagillustrationen.<br />
23,8 : 16,0 cm. 88 Seiten, 1 Blatt. Mit 22 Illustrationen und illustrierten Vorsätzen und Einband. – Rücken gebräunt und mit<br />
Einrissen. – Ränder leicht gebräunt.<br />
Raabe/Hannich-Bode 120.3. – Hermann 192<br />
384 George Grosz – Richard Huelsenbeck. Doctor Billig am Ende. Ein Roman. Mit acht Zeichnungen<br />
von George Grosz. München, Kurt Wolff 1921. Blauer Originalhalbleinenband mit roten<br />
Deckeln, blau-goldener Vignette und vergoldetem Rückentitel. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Richard Huelsenbeck (1892–1974) gehörte mit Tristan Tzara, Hugo Ball und Hans<br />
Arp zur Gruppe der Zürcher Dadaisten. 1917 schuf er mit Raoul Hausmann eine Berliner Dada-<br />
Gruppe. Sein Dada-Almanach bildet das Manifest der Bewegung, die aber mit dieser Schrift<br />
bereits zum Historikum erklärt wird. – Sein Roman von Doctor Billig spielt im Berlin der Nachkriegszeit.<br />
Der »wildgewordene Spießer […] sah einen Negertanz, wilder als ihn die tollste Phantasie<br />
denken kann. Der kleine Doctor Billig, der jahrelang den Trott der Herren Doktoren<br />
mitgemacht hatte –es war nicht auszudenken!«. – So gut erhaltene Exemplare sind sehr selten<br />
geworden.<br />
25,2 : 19,2 cm. 128 Seiten, 2 Blätter. Mit 8 ganzseitigen Illustrationen. – Ecken leicht berieben, sonst tadellos.<br />
Raabe/Hannich-Bode 132.10. – Göbel 532.<br />
190 383<br />
384<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 191<br />
385 Georges Grosz – Pierre Mac Orlan. Port d’eaux-mortes. Récit orné de huit lithographies originales<br />
de Georges Grosz. Paris, Au sans pareil 1926. Originalbroschur mit blau-grauem Originalumschlag.<br />
€ 1.000<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 60 Exemplaren der Ausgabe auf van Gelder-<br />
Bütten mit der Extrasuite der acht Lithographien auf China(Gesamtauflage 1260). – Mac Orlans<br />
Kriminalgeschichte aus den Hafenkneipen in Brest und der Londoner Docks regte Grosz 1925 zu<br />
einer Folge von acht Tuschfederzeichnungen an. Die Lithographien im Buch wurden wahrscheinlich<br />
im Umdruckverfahren hergestellt, im Nachlass des Künstler befinden sich die Vorzeichnungen<br />
im Maßstab 1:1 mit Einfassungslinien. Alle im Stein signiert. – »An example of Grosz’s satirical<br />
illustration in which he savagely attacked society after World War I« (Garvey). – Sehr schönes,<br />
unaufgeschnittenes und somit breitrandiges Exemplar. – Exemplare der Vorzugsausgaben mit<br />
noch erhaltener Suite sind sehr selten.<br />
21,3 : 16,5 cm. 3 Blätter, 80 Seiten, 1 Blatt. Mit 8 Lithographien. – Umschlagrücken verblasst.<br />
Dückers B IV, 1-8. – Garvey 129<br />
385<br />
191
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 192<br />
386 387<br />
192<br />
386 Werner Graul – Thea von Harbou. Metropolis. Roman. Elftes bis zwanzigstes Tausend der billigen<br />
(gekürzten) Ausgabe. Berlin, August Scherl um 1927. Mit acht Tafeln nach Aufnahmen aus<br />
dem Film. Illustrierte Originalbroschur. € 400<br />
Zweiter Druck der gekürzten Broschurausgabe. Deren Umschlagillustration folgt dem von Werner<br />
Graul entworfenen Filmplakat. Die Broschurausgabe ist aufgrund ihres fragileren Zustands seltener<br />
als die Leinenausgabe. – Die Erstausgabe der vollständigen Fassung des Romans erschien<br />
1926 ebenfalls bei Scherl, der Schutzumschlag dieser Ausgabe stammte von Emanuel Frinta. –<br />
Bereits 1924 hatte Thea von Harbou das Manuskript an Fritz Lang gegeben. 1926–1927 entstand<br />
in einer der teuersten deutschen Produktionen der damaligen Zeit ein Meilenstein des expressionistischen<br />
Stummfilms. Kurz nach der Uraufführung wurde der Film umgeschnitten und gekürzt.<br />
Erst durch das wiederentdeckte Archivmaterial war 2010 eine Rekonstruktion der Urfassung<br />
möglich.<br />
18,5 : 12,5 cm. 193 Seiten, 1 Blatt. 8 Tafeln. – Außen deutlicher als innen mit Gebrauchsspuren, im Ganzen aber gutes Exemplar.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 193<br />
387 Richard Janthur – Daniel Defoe. Das Leben und die ganz ungemeinen Begebenheiten des<br />
weltberühmten Engelländers Robinson Crusoe. Mit 31 Steinzeichnungen von Richard Janthur.<br />
Leipzig, Insel 1922. Originalpergamentband mit schwarzgedruckter Deckelvignette und Rückentitel.<br />
€ 500<br />
Eins von 800 Exemplaren, dabei eines der wenigen in Ganzpergament. – Auf Japanbütten. – Die<br />
Farblithographien druckte H. F. Jütte in Leipzig. – Janthur, Mitglied der Berliner Sezession, begründete<br />
1912 zusammen mit Ludwig Meidner und Jakob Steinhardt die Künstlergruppe »Die Pathetiker«<br />
(Ausstellung in Waldens Galerie »Der Sturm«). 1918 war er Mitglied der »November gruppe«<br />
und trat 1919 dem »Arbeitsrat für Kunst« bei. In den 1920er Jahren widmete sich Janthur verstärkt<br />
der Buchillustration und erst zwanzig Jahre später wieder der Malerei. – 200 Jahre nach der Originalausgabe<br />
und der ersten deutschen Übersetzung erschienen mehrere bedeutende illustrierte<br />
Ausgaben: 1919 mit Zeichnungen von Richard Seewald (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 362), 1922 mit<br />
Illustrationen von Fritz Heubner bzw. Hans Pape. – Janthurs Illustrationen erinnern in Dynamik<br />
und Farbigkeit ein wenig an Otto Langes Holzschnitte zu »Van Zantens Glückliche Zeit« (1920),<br />
sind aber, dem Text »geschuldet«, nicht von deren Glückhaftigkeit geprägt. – Schönes Exemplar. –<br />
Ehemals Sammlung Gerd Plantener, Hamburg.<br />
31,3 : 23,7 cm. 104 Seiten, 1 Blatt. Mit 31 farbigen Lithographien.<br />
Sarkowski 363 A. – Jentsch 122. – Lang, Expressionismus <strong>15</strong>4. – Sennewald 22,1<br />
388 Richard Janthur. Segelschiff. Tuschzeichnung. Vor 1922. 14,5 : 18,7 cm. € 400<br />
Vorzeichnung für die Deckelvignette der »Robinson-Ausgabe« des Insel-Verlages mit den Farblithographien.<br />
– Dort etwa auf zwei Drittel verkleinert wiedergegeben. – Mit einigen Bleistiftlinien.<br />
– Auf bräunlichem Papier. – Auf schwarzes Kartonblatt montiert. – Vergleiche vorherige <strong>Katalog</strong>nummer.<br />
388<br />
193
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194<br />
389 390<br />
389 Franz Kafka. In der Strafkolonie. Leipzig, Kurt Wolff 1919. Originalhalblederband mit vergoldetem<br />
Rückentitel und grün-braunen Buntpapierdeckelbezügen. € 1.500<br />
Erste Ausgabe. – Drugulin-Drucke, Neue Folge, Band IV. – Eins von 1000 Exemplaren. – Gesetzt aus<br />
der Cicero Französische Antiqua und gedruckt bei Drugulin, Leipzig. – Die 1914 entstandene<br />
Erzählung steht in direktem Zusammenhang mit Kafkas posthum erschienenen Roman »Der Prozeß«.<br />
Die universelle Schuldhaftigkeit beschäftigt hier den Forschungsreisenden bei der Betrachtung<br />
und dem Erleben des Exekutionsapparates ebenso wie Joseph K. im Roman. – Kafka schrieb<br />
am 11. X. 1916 an seinen Verleger Kurt Wolff über die Erzählung, »daß nicht nur sie peinlich ist, daß<br />
vielmehr unsere allgemeine und meine besondere Zeit gleichfalls sehr peinlich war und ist […]«<br />
(K. W. Briefwechsel S. 41). – Wie schon der Erzählungsband »Betrachtung« üppig und breitrandig<br />
gesetzt. – Kopfgoldschnitt, Seiten- und Fußsteg unbeschnitten. – Aufgrund der kleinen Auflage<br />
eine der selteneren Erstausgaben Kafkas.<br />
23,3 : <strong>15</strong>,5 cm. 68 Seiten, 2 Blätter. – Rücken etwas berieben und fleckig, an den Kapitalen bestoßen und unten mit kleinem<br />
restaurierten Ausbruch. – Eine Seite mit leichtem Fleck, Stempel auf Vorsatzblatt und hinterem Innendeckel. Die ersten<br />
Lagen im Falz mit leichter Knickfalte.<br />
Raabe/Hannich-Bode 146.5. – Rodenberg 380, 4<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:00 Seite 195<br />
390 Franz Kafka. Das Urteil. Eine Geschichte. Leipzig, Kurt Wolff 1916. Schwarze Originalbroschur mit<br />
blauem Titelschild. € 450<br />
Der jüngste Tag, Band 34. – Erste Ausgabe. – Kafka schätzte die erstmals 1913 in der Zeitschrift<br />
»Arkadia« erschienene Erzählung sehr und setzte sich bei seinem Verleger mit Nachdruck für eine<br />
Einzelveröffentlichung ein: »Sie ist auch die mir liebste Arbeit und es war daher immer mein<br />
Wunsch, daß sie, wenn möglich, einmal selbständig zur Geltung komme. Jetzt […] wäre dafür die<br />
beste Gelegenheit« (Kurt Wolff. Briefwechsel eines Verlegers. 1966/67. Seite 39f.). – Mit dem bei<br />
Dietz nicht erwähnten Anzeigenblatt »Von demselben Verfasser erschien ferner […] «. – Tadelloses,<br />
unbeschnittes Exemplar in der ab diesem Jahr serientypischen, unillustrierten Umschlaggestaltung.<br />
22,7 : 13,0 cm. 28 Seiten, 2 Blätter.<br />
Raabe/Hannich-Bode 146.4. – Dietz 31. – Smolen/Stammerjohann 34.1.A.2.<br />
391 Franz Kafka. Der Heizer. Ein Fragment. [3. Auflage]. Leipzig, Kurt Wolff [1917/1918]. Schwarze Originalbroschur<br />
mit blauem Deckelschild. € <strong>15</strong>0<br />
Der jüngste Tag, Band 3. – Dritte Ausgabe der zweiten Buchveröffentlichung. Kafka erhielt für<br />
diese Novelle (eigentlich der Romananfang von Amerika) den Fontane-Preis. Die erste Ausgabe<br />
war bereits 1913 innerhalb der Reihe erschienen. – Zusammen mit »Das Urteil« und »Die Verwandlung«<br />
bildet »Der Heizer« eine Novellentrilogie, deren Veröffentlichung unter dem Titel »Die<br />
Söhne« Kafka seinem Verleger bereits im April 1913 vorschlug (Kurt Wolff Briefwechsel S. 29). – Mit<br />
dem Leipziger Zensurstempel. – Sehr schönes, unbeschnittenes Exemplar.<br />
21,8 : 13,0 cm. 47 Seiten.<br />
Raabe/Hannich-Bode 146.2 Anmerkung. – Dietz 42. – Smolen/Stammerjohann 3.3.A<br />
392 Der jüngste Tag – Zehn Hefte der Reihe. Bände 1, 5, 10, 16, 19, 24, 37, 39/40, 41 und 44/45. Leipzig,<br />
Kurt Wolff 1917-1918. Schwarze Originalbroschuren mit farbigen Deckelschildern. € 300<br />
391<br />
Band 1: Franz Werfel. Die Versuchung. [1917]. – Band 5: Emmy Hennings. Die letzte Freude.<br />
[1917/18]. – Band 10: Maurice Barrès. Der Mord an der Jungfrau. Deutsch von Heinrich Lautensack.<br />
[1918]. – Band 16: Marcel Schwob. Der Kinderkreuzzug. Übertragen von Arthur Seiffhart. 1917. –<br />
Band 19: Carl Sternheim. Napoleon. 1918. – Band 24: René Schickele. Aissé. Mit zwei Illustrationen<br />
von Ottmar Starke. [1919]. – Band 37: Rudolf Leonhard. Polnische Gedichte. 1916. – Band 39/40:<br />
Hans Reimann. Kobolz. Grotesken. 1917. – Band 41: Oskar Kokoschka. Der brennende Dornbusch.<br />
Mörder, Hoffnung der Frauen. [1918/1919]. – Band 44/45: Hans von Flesch-Brunningen. Das zerstörte<br />
Idyll. Novellen. 1917. – Bände 37, 39/40 und 44/45 in erster, die übrigen in zweiter Ausgabe.<br />
– Meist sehr gut erhalten.<br />
21,8 : 13,0 cm. – 4 Rücken etwas aufgehellt, einer mit kleinen Einrissen.<br />
Smolen/Stammerjohann 1.2.A.3, 5.2.A.2, 10.2.A, 16.2.A, 19.2.A, 24.2.A.1, 37.1.A.1, 39/40.1.A.1, 41.2.A, 44/45.1.A. – Für die<br />
Erstausgaben: Raabe/Hannich-Bode 188.9, 242.3 und 74.1.<br />
392<br />
195
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196<br />
393 Georg Heym. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Leipzig, Ernst Rowohlt 1912. Originalhalbpergamentband<br />
mit grünen Deckelbezügen und Titeln in Schwarz. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Der Dichter Georg Heym, geboren 1887 im schlesischen Hirschberg, ertrank im<br />
Alter von 24 Jahren beim Eislaufen auf der Havel. Ein Jahr zuvor, 1911, hatte er bei Ernst Rowohlt<br />
seinen ersten Gedichtband »Der ewige Tag« veröffentlicht. Die späteren Gedichte wurden von<br />
David Baumgardt, Golo Gangi, W. S. Ghuttmann, Jacob von Hoddis und Robert Jentzsch herausgegeben,<br />
»zu denen Georg Trakl in literarischen Beziehungen stand« (Nachwort der Herausgeber). –<br />
Die Gedichte wurden zehn Jahre später von Ernst Ludwig Kirchner illustriert und von Kurt Wolff<br />
mit den danach geschnittenen Holzschnitten ediert (siehe die folgende <strong>Katalog</strong>nummer). – Sehr<br />
schönes Exemplar im (beschädigten) Originalschuber.<br />
20,8 : 14,0 cm. 71 Seiten.<br />
Raabe/Hannich-Bode 123.3<br />
394 Ernst Ludwig Kirchner – Georg Heym. Umbra vitae. Nachgelassene Gedichte. Mit 47 Originalholzschnitten<br />
von Ernst Ludwig Kirchner. München, Kurt Wolff 1924. Grüner Originalleinenband<br />
mit Holzschnitt in Gelb und Schwarz über beide Deckel und zwei farbigen Holzschnittvorsätzen.<br />
€ 4.500<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 500 Exemplaren (Gesamtauflage 510). – Diese<br />
»Krönung expressionistischer Buchillustration« (Jürgen Eyssen, in: Buchkunst in Deutschland, S.<br />
130) ist einer Initiative von Hans Mardersteig zu danken. Ende Februar 1922 schrieb er an den Verleger<br />
der (noch unillustrierten) Erstausgabe Kurt Wolff: »Er [Kirchner] hat in seinen Mußestunden<br />
schon seit Jahren zu eigener Freude Heyms Umbrae vitae illustriert. Und zwar derart, daß er die<br />
alte Ausgabe hernahm und jeweils unter den einzelnen Gedichten […] einen kleinen Holzschnitt<br />
eingefügt hat […] Ich würde Ihnen dringend raten, daß Sie einen Neudruck des Bändchens mit<br />
den Holzschnitten machen. […] Das Buch würde ein Novum unter illustrierten Büchern darstellen.«<br />
(K. W. Briefwechsel eines Verlegers, S. 391). – Neben den Textholzschnitten schuf Ernst Ludwig<br />
Kirchner auch die Holzschnitte für die rosa-blau gedruckten Vorsätze und den farbigen Einbandholzschnitt.<br />
– Schönes Exemplar. – »Umbra vitae was the artist’s major effort« (Castleman S. 229). –<br />
»Man spürt die innere Wahlverwandschaft zweier Künstler, die ihren Abscheu vor der verlogenen<br />
Wirklichkeit, in der zu leben sie gezwungen waren, mir im ekstatischen Schrei zu äußern vermochten.<br />
Wer wissen will, was Expressionismus heißt, braucht nur in den Seiten dieses Buches zu<br />
blättern« (Jürgen Eyssen, S. 162).<br />
23,2 : 16,0 cm. 62 Seiten, 2 Blätter. Mit Holzschnitten. – Vorderdeckel mit kleinen Tuschespritzern, insgesamt minimal aufgehellt.<br />
– Hinterer Vorsatz leicht fleckig. 1 Blatt mit Knickfalte.<br />
Raabe/Hannich-Bode 123.3. – Jentsch <strong>15</strong>2. – Garvey 142. – Dube 759-807 u. 61 II<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:01 Seite 197<br />
beide 394<br />
197
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198<br />
395 Ernst Ludwig Kirchner – Jakob Bosshart. Neben der Heerstraße. Erzählungen. Mit Holzschnitten<br />
von E. L. Kirchner. Zürich und Leipzig, Grethlein 1923. Roter Originalhalbleinenband mit -<br />
schutzumschlag mit Holzschnitt. € 900<br />
Erste Ausgabe. – Kirchner hatte den Schweizer Dichter wohl in seiner Davoser Zeit kennengelernt.<br />
Die Holzschnitte zu den sechs Erzählungen entstanden 1922. – Von dem nur bei der ersten Auflage<br />
verwendeten Schutzumschlag sind Dube vier Zustände und drei Farbvarianten bekannt, hier<br />
der große Holzschnitt im Zustand IV.3 mit der neu geschnittenen Schrift und violetter Tonplatte.<br />
Es gibt zudem verschiedene Einbandvarianten. – Neben Georg Heyms »Umbra Vitae« das zweite<br />
große buchillustratorische Werk Kirchners. – So schöne Exemplare mit gut erhaltenem Schutzumschlag<br />
sind selten geworden.<br />
19,8 : 13,5 cm. 434 Seiten, 3 Blätter. Mit 23 Holzschnitten im Text und 1 auf dem Umschlag. – Schutzumschlag mit kleinen<br />
Einrissen am Oberrand. – Vorsatzblatt mit Besitzvermerk.<br />
Jentsch 143. – Lang Dube 808–831<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:01 Seite 199<br />
396 Paul Klee – Curt Corinth. Potsdamer Platz oder Die Nächte des neuen Messias. Ekstatische<br />
Visionen. Mit 10 Lithographien von Paul Klee. München, Georg Müller 1920. Originalhalblederband<br />
mit vergoldetem Rückentitel und rot-blauen Buntpapierdeckelbezügen. € 1.500<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 500 Exemplaren. – Neben Voltaires »Candide« das einzige von Paul Klee<br />
illustrierte Buch. »Die beiden Illustrationswerke verkörpern eine Variante expressionistischer Illustrationskunst,<br />
in der sich fantastisch-dämonische Gestalt und abstraktes Formenspiel miteinander<br />
verbinden« (Lothar Lang, in: Expressionistische Buchillustration, S. 52). – Die Illustrationen sind<br />
1918 und 1919 entstanden. »Paul Klee gab Grafiken, die den Geist der Literatur aufnehmen, Zeichnungen<br />
zu konkreten Textstellen, oft in der Art eines arabesken organoiden Diagramms, damit<br />
die erotische, reißende Flut des Dichters eindämmend« (ebenda). – Lt. Kornfeld handelt es sich<br />
um lithographisch reproduzierte Zeichnungen. – Sehr selten.<br />
21,0 : 13,8 cm. 6 Seiten, 2 Blätter, Seiten 7–90. Mit 10 Lithographien. – Hinterdeckel oben etwas lichtrandig. – Im Falz teils<br />
etwas fleckig und neu gefasst bzw. angefalzt. Bindung und wohl auch die Vorsätze erneuert.<br />
Lang 177. – Kornfeld A 113. – Nicht bei Eyssen<br />
199
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:01 Seite 200<br />
200<br />
397 Oskar Kokoschka – Ivan Fenjö. Oskar Kokoschka. Die frühe Graphik. Herausgegeben von<br />
Reinhold Graf Bethusy-Huc. Wien, Euro Art 1976. Handgebundener grüner Originalbüffellederband<br />
mit Vorderdeckelillustration in Schwarzprägung. In Originalkassette mit lithographiertem<br />
Deckelbild (Ernst Ammering, Wien). € 450<br />
Eins von wenigen römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe im Lederhandeinband<br />
und mit einer Suite der <strong>15</strong> nach den Originaldrucken der Wiener Werkstätten lithographisch<br />
faksimilierten Postkarten. – Hervorragende und aufwändig gedruckte Dokumentation zum graphischen<br />
Œuvre des jungen Kokoschka. – Die <strong>15</strong> Postkarten im Buch auf Kartonblätter aufgezogen<br />
und bei den Vorzugsexemplaren als lose Beigaben. – Auf Bütten.<br />
75 Seiten, davon 16 in Blattzählung. Mit zahlreichen, teils farbig lithographierten und montierten Abbildungen. – Kassette<br />
am Seitenteil und Kante des Hinterdeckels mit Schab- und Feuchtigkeitsspur, sonst tadellos erhalten.<br />
398 Else Lasker-Schüler. Der siebente Tag. Gedichte. Berlin, Verlag des Vereins für Kunst · Amelangsche<br />
Buchhandlung 1905. Originalhalbleinenband. – Widmungsexemplar € 1.500<br />
Erste Ausgabe. – Nach dem 1902 erschienenen Erstling »Styx« der zweite Gedichtband der Lyrikerin,<br />
»der, vor allem in den Gedichten ›Mein stilles Lied‹, ›Der Letzte‹ und ›Weltende‹, grundlegende<br />
Aussagen über ihr neues Selbst- und Weltverständnis enthält« (NDB XIII, 652ff.). 1903 hatte sich<br />
Else Lasker-Schüler von ihrem ersten Mann Gottfried Lasker scheiden lassen und Georg Levin<br />
geheiratet, dem sie den Namen Herwarth Walden gab. 1904 starb der von ihr hoch verehrte Peter<br />
Hille. 1904 hatte Herwarth Walden in Berlin den »Verein für Kunst« begründet. – Auf dem Titel die<br />
eigenhändige Widmung »Dem lieben guten Frühlingspaar von seiner Schwägerin Else. Berlin<br />
Blühmonat 1907«. – Die Widmung richtet sich möglicherweise an den späteren Schachweltmeister<br />
Emanuel Lasker, den Bruder ihres ersten Mannes, der allerdings erst 1911 heiratete.<br />
27,0 : 20,0 cm. 43 Seiten, 1 Blatt. – Bestoßen und etwas berieben. – Ränder leicht gebräunt.<br />
Raabe/Hannich-Bode 182.2<br />
399 Else Lasker-Schüler. Die Wupper. Schauspiel in 5 Aufzügen. Berlin, Osterheld 1909. Blaugrauer<br />
Originalumschlag. € 500<br />
Erste Ausgabe dieser frühen Veröffentlichung. – Das Schauspiel wurde erst 1919 im Deutschen<br />
Theater in Berlin uraufgeführt. Von der Dichterin selbst als »Stadtballade« bezeichnet, schildert<br />
das im Arbeitermilieu Wuppertals handelnde Stück den Niedergang der alten bürgerlichen<br />
Schichten und den Aufstieg der neuen Arbeiterschaft. – »Lasker-Schüler weiß nichts von der Technik<br />
des Dramas. Aber nachtwandelnd wie ihr eigenes Geschöpf […] hält sie sich ohne Schwindel<br />
in jedem Sinne auf schmalstem Grad« (Siegfried Jacobsohn in der Weltbühne). – Selten, zumal so<br />
gut erhalten und im Originalumschlag.<br />
19,0 : 14,2 cm. 104 Seiten. – Rücken des Umschlags mit kleinen Läsuren. Besitzvermerk. – Etwas verzogen.<br />
Raabe/Hannich-Bode 182.5<br />
400 Else Lasker-Schüler. Meine Wunder. Gedichte. Karlsruhe und Leipzig, Dreililien 1911. Originalpappband.<br />
€ 200<br />
Erste Ausgabe. – Seit diesem Gedichtband gilt die damals schon 42jährige als die führende Dichterin<br />
des deutschen Expressionismus. – Das Widmungsblatt »Meiner teuren Mutter« mit Namensstempel.<br />
– Im Ganzen doch schönes Exemplar dieser wichtigen Veröffentlichung.<br />
202, : <strong>15</strong>,0 cm. 2 Blätter, 68 Seiten, 2 Blätter. – Einband stockfleckig.<br />
Raabe/Hannich-Bode 182.7<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:03 Seite 201<br />
398 399<br />
201
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:03 Seite 202<br />
202<br />
401 Else Lasker-Schüler. Theben. Gedichte und Lithographien. Berlin, Querschnitt 1923. Blauer Originalleinenband<br />
mit vergoldeter Illustration auf dem Vorder- und dem Signet der Galerie Flechtheim<br />
auf dem Hinterdeckel. – Widmungsexemplar € 3.000<br />
24. Druck der Galerie Flechtheim. – Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren, daneben erschienen<br />
50 kolorierte Exemplare. – Alle zehn Lithographien und im Druckvermerk von der Dichter-<br />
Künstlerin signiert. – »Ich schrieb die Verse dieses Buches und zeichnete die Bilder dazu auf den<br />
Stein bei A. Ruckenbrod in Berlin, der das Buch […] druckte« (Druckvermerk). – Mit langer, eigenhändiger<br />
Widmung der Dichterin »Bernard Shaw sollte man nur zu seinen Welten, aber nicht zu<br />
seinen Jahren gratulieren, da wir Dichter keine Zeit kennen – höchstens nach der Uhr manchmal<br />
sehen, die immer vor geht: 12 Uhr Ewigkeit [kleine Vignette]. | Der Prinz Jussuf von Theben aus<br />
dem Buch«. Mit Unterschrift und datiert »1. Dez. 1926 Berlin W, Der Sachsenhof, Motzstr. 78«. – Das<br />
sicher schönste Buch der Dichterin, das Text, Bild und Handschrift auf das Eindrücklichste vereint.<br />
– »Aber eine gibt es, die niemals sterben wird – niemals […] Sie ist so unzeitlich wie die Worte, die<br />
einstmals morgenfrisch aus ihrer sprechenden Seele brachen« (Arnold Zweig über Else Lasker-<br />
Schüler, 1926, zitiert nach Jentsch). – Als Blockbuch mit Kordelheftung gebunden. – Gutes Exemplar.<br />
– Selten und mit langer inhaltsreicher Widmung.<br />
32,5 : 24,8 cm. 28 unnummerierte Seiten. Mit 10 blattgroßen signierten Lithogaphien und 12 Seiten lithographiertem<br />
Text. – Der fehlende Rücken durch blauen, gefalzten und lose aufgelegten Leinenstreifen geschickt ersetzt, ebenso die<br />
fehlende Bastkordel durch blaue Kordel. – 1 kurzer restaurierter Randeinriss.<br />
Raabe/Hannich-Bode 182.<strong>15</strong>. – Jentsch 136<br />
401<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:03 Seite 203<br />
402 Ludwig Meidner – Ernst Weiss. Die Feuerprobe. Roman. Radierungen von Ludwig Meidner. Berlin,<br />
Die Schmiede 1923. Roter Originalpappband mit vergoldeter Deckelvignette. € 400<br />
Erster Druck der Offizina Fabri. – Erste Ausgabe. – Eins von 575 Exemplaren der Ausgabe C<br />
(Gesamtauflage 675). – Druck der fünf Radierungen auf der Handpresse bei van Hoboken, Berlin.<br />
– Druck des Textes bei Poeschel & Trepte, Leipzig. – »Dies ist Wirklichkeit, kein Traum. Heute morgens,<br />
zwischen fünf und sechs Uhr, wurde auf einem Platz in Berlin ein Mann aufgefunden. Dieser<br />
Mann war er, der diesen Bericht schreibt. Er darf sich nicht ›Ich‹ nennen, da er seinen Namen nicht<br />
weiß, auch sonst keine Erinnerung an das Vergangene hat« (Anfang des Romans). – »Anfang der<br />
zwanziger Jahre […] entstanden viele Portraits der befreundeten Literaten und Künstler und<br />
Selbstbildnisse […] Auch der Hauptfigur in dem Roman ›Die Feuerprobe‹ leiht Meidner seine<br />
Züge« (Ralph Jentsch). – Sehr schönes Exemplar, durch Schutzumschlag und Schuber auch der<br />
lichtempfindliche Einband sehr gut erhalten.<br />
35,5 : 25,0 cm. 114 Seiten, 1 Blatt. Mit 5 Radierungen. – Kleiner Randeinriss S. 53/54.<br />
Raabe/Hannich-Bode 328.12. – Lang 235. – Jentsch 134<br />
403 Mynona [Salomo Friedlaender]. Für Hunde und andere Menschen. Berlin, Der Sturm 1914.<br />
Gelbe Originalbroschur. € 180<br />
Erste Ausgabe. – Sturm-Bücher III. – Nach Medizin- und Philosophie-Studium lebte Salomo Friedlaender<br />
ab 1906 als Schriftsteller in Berlin und gehörte zum Freundeskreis um Martin Buber,<br />
Alfred Kubin, Gustav Landauer, Else Lasker-Schüler, Erich Mühsam, Ludwig Rubiner, Paul van Ostaijen<br />
und Herwarth Walden. Er verkehrte mit Raoul Hausmann, Hannah Höch, Ludwig Meidner und<br />
Paul Scheerbart. – Unter dem Pseudonym Mynona (»Anonym« rückwärts gelesen) schrieb Friedlaender<br />
für die wichtigsten expressionistischen Zeitschriften.<br />
19,4 : 13,2 cm. 26 Seiten, 1 Blatt. – Leicht geknickt und fleckig.<br />
Raabe/Hannich-Bode 217.2<br />
402 404<br />
203
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:03 Seite 204<br />
204<br />
404 Otto Nückel – A. M. Frey. Solneman, der Unsichtbare. Roman. Mit 13 Holzschnitten von Otto<br />
Nückel. München, Delphin 1914. Grüner Originalhalblederband mit vergoldetem Rückentitel,<br />
ornamentaler Blindprägung und Buntpapierdeckelbezügen. € 300<br />
Erste Ausgabe von Freys Romandebüt. – Exemplar auf Werkdruckpapier, jedoch in der sehr seltenen<br />
Halblederausgabe, die – wie auch die Lederbände der Vorzugsausgabe und die Pappbände<br />
der Normalausgabe – nach einem Entwurf von Otto Nückel entstand. – Im Druckvermerk vom<br />
Verfasser signiert und datiert »München, Juli 1914«. – Alexander Moritz Freys (1881–1957) »zeigt<br />
[…] in seinen Romanen und Erzählungen eine starke Neigung zum Skurrilen und Phantastischen,<br />
zum Märchenhaften und Grotesken, aber auch eine ausgeprägte Neigung zur sozialen und politischen<br />
Satire und zur Parodie des selbstgefälligen Spießbürgertums« (Ralph Jentsch). – Carl von<br />
Ossietzky pries ihn als »Meisterzeichner von Nachtstücken und Traumgesichten« (zitiert nach<br />
KNLL V, 8<strong>15</strong>). – Otto Nückel illustrierte unter anderem auch Thomas Manns »Der kleine Herr Friedemann«.<br />
– Sehr schönes Exemplar.<br />
25,5 : 19,5 cm. 193 Seiten, 1 Blatt. Mit 13 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Holzschnitten.<br />
Jentsch 20. – Lang, Expressionismus 251<br />
405 Max Pechstein. Reisebilder. Italien. Südsee. 50 Federzeichnungen auf Stein. Berlin, Paul Cassirer<br />
1919. Mit 50 Lithographien und fünf lithographierten Textseiten. Originalleinenband. € 1.500<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 750 Exemplaren auf Bütten (Gesamtauflage 810). – Im Druckvermerk<br />
vom Künstler signiert. – XV. Werk der Pan-Presse. – Die Lithographien entstanden nach Zeichnungen<br />
in den Reisetagebüchern von Max Pechstein und seiner Frau in den Jahren 1911–19<strong>15</strong>. Das<br />
Ehepaar bereiste unter anderem die Gegend zwischen Genua und La Spezia, besonders den Ort<br />
Monterosso al Mare. 1914 reisten sie nach Palau, damals eine deutsche Kolonie, und lebten, ähnlich<br />
wie Gauguin und im Gegensatz zu den deutschen Kolonisten, unter den Eingeborenen. –<br />
»Mein Lieber, diese paar Federstriche auf dem Lithographiesteine, sollen Ihnen erzählen wo ich<br />
mich 1913 und 1914 herumgetrieben. Im Vorübergehen und Verweilen entstandene Zusammenhänge<br />
zwischen Mensch und Umgebung, schnell hingeschrieben, werden Ihnen diese Notizen<br />
zugleich sagen, daß die Einheit überall zu finden ist. Unbekümmert mit dem Zeichenstift des<br />
Malers festgehalten, ersetzen ihm dieselben die Schriftzeichen des Dichters« (Max Pechstein im<br />
Vorwort). – Max Pechsteins Werk ist das einzige Werk eines Brücke-Künstlers in Paul Cassirers Verlag.<br />
28,7 : 36,7 cm. 56 Blätter, erstes leer. – Vorderdeckel etwas fleckig, Bindung etwas gelockert. – Alle Lithographien am Unterrand<br />
mit Bleistift bezeichnet. – Prägestempel auf Vorsatzblatt.<br />
Krüger L 303–357. – Feilchenfeldt/Brandis <strong>15</strong>5.B. – Rodenberg 454, <strong>15</strong><br />
406 Walter Serner. Zum blauen Affen. Dreiunddreißig hahnebüchene Geschichten. Hannover, Paul<br />
Stegemann 1921. Illustrierte Originalbroschur (Umschlagzeichnung von Frédéric Pirion?) mit<br />
rotem Originalumschlag. € 500<br />
Erste Ausgabe. – Die Silbergäule, Band 91-98. – Der Börsenverein lehnte die Anzeige des Prosabandes<br />
ab, eine »Hauptwaffe gegen mißliebige Bücher und deren Verleger« (Jochen Meyer, S. 43).<br />
– Walter Serner (1889–1942) zählte nach seinem Umzug nach Zürich zum dortigen Dada-Kreis.<br />
1918 erschien im Stegemann-Verlag sein berühmtes Dada-Manifest »Letzte Lockerung«. Nach<br />
seiner Abkehr von Dada wandte er sich dem Schreiben von Kriminalgeschichten zu, die wegen<br />
des zwielichtigen Mileus und ihres Sprachstils mehrfach verboten wurden oder nur als Privatdrucke<br />
erschienen. 1933 wurden seine Werke auf die »Liste des schädlichen und unerwünschten<br />
Schrifttums« der Reichsschrifttumskammer gesetzt. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem<br />
Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe. – Vorsatzblatt mit dem Namenszug des<br />
Steegemann-Bibliographen Jochen Meyer, Göttingen 1971 (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 413).<br />
18,0 : 11,3 cm. 209 Seiten, 3 Blätter. – Vorderschutzumschlag lose, der Umschlagrücken gebräunt. – Heftung etwas gelockert.<br />
Meyer 62. – Raabe/Hannich-Bode 275.3 (nennt irrtümlich 1920).<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:04 Seite 205<br />
405<br />
408 406<br />
407 411<br />
205
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 206<br />
206<br />
407 Walter Serner. Zum blauen Affen. Dreiunddreißig hahnebüchene Geschichten. 2.-6. Tausend.<br />
Hannover, Paul Stegemann 1923. Illustrierter Originalpappband (Umschlagzeichnung von Henri<br />
Toulouse-Lautrec). € 200<br />
Zweite Ausgabe, nun außerhalb der Reihe »Die Silbergäule«. – Aus dem Nachlass von Thomas<br />
Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.<br />
18,5 : 12,5 cm. 229 Seiten, 1 Blatt. – Einband etwas fleckig, Gelenke geplatzt.<br />
Meyer 102. – Raabe/Hannich-Bode 275.3<br />
408 Walter Serner. Der elfte Finger. Fünfundzwanzig Kriminalgeschichten. Hannover, Paul Stegemann<br />
1923. Illustrierter Originalpappband (Titelillustration von Henry Toulouse-Lautrec). € 450<br />
Erste Ausgabe. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.<br />
– Vorsatzblatt mit dem Namenszug des Steegemann-Bibliographen Jochen<br />
Meyer, Göttingen 1973 (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 413).<br />
18,5 : 12,5 cm. 260 Seiten, 2 Blätter. – Pappband etwas fleckig und berieben.<br />
Meyer 101. – Raabe/Hannich-Bode 275.4<br />
409 Walter Serner. Der elfte Finger. Fünfundzwanzig Kriminalgeschichten. Berlin, Paul Stegemann<br />
1927. Ziegelroter, flexibler Originalleinenband. € 300<br />
Aus der Steegemann-Kassette »Die Bücher von Walter Serner«. – Titelauflage der ersten Ausgabe<br />
von 1923 (siehe vorherige <strong>Katalog</strong>nummer). – Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber<br />
der achtbändigen Serner-Werkausgabe.<br />
18,3 : 12,2 cm. 260 Seiten, 2 Blätter. – Rücken etwas fleckig. – Ränder gebräunt. – Ohne den von Christian Schad illustrierten<br />
Schutzumschlag.<br />
Meyer 101.2. – Raabe/Hannich-Bode 275.9<br />
410 Walter Serner. Die Flucht aus Berlin. In: Störtebeker. Wochenschrift, herausgegeben von Paul<br />
Stegemann. Hannover, Paul Stegemann 1924. Originalumschlag. € <strong>15</strong>0<br />
Erstdruck der Erzählung. – Das Heft 3 enthält auch Beiträge von Jan Hinnerk, Kurt Hiller (»Röntgenbild<br />
des Antisemitismus«), Alfred Richard Meyer, Ludwig Sternheim (»Sieben Tische im Café<br />
Kröpcke«) und dem Herausgeber und Verleger Paul Stegemann unter seinem Pseudonym Gustav<br />
Bock. – Von der Zeitschrift erschienen im Laufe dieses einzigen Jahrganges lediglich fünf Hefte.<br />
22,5 : 14,5 cm. Seiten 49-72, die Serner-Erzählung Seiten 58-63.<br />
Meyer 114<br />
411 Walter Serner. Der Pfiff um die Ecke. Zweiundzwanzig Spitzel- und Detektivgeschichten. Berlin,<br />
Elena Gottschalk 1925. Originalhalbleinenband mit Deckelillustration von Hans Bellmer. € 750<br />
Erste Ausgabe. – Sammlung »Die tollen Bücher«, Band IV. – Aus dem Nachlass von Thomas Milch,<br />
dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.<br />
19,0 : 13,0 cm. 253 Seiten, 1 Blatt. – Kanten etwas bestoßen. – Titelblatt mit Stempel. – Gutes Exemplar.<br />
Raabe/Hannich-Bode 275.6.<br />
412 Walter Serner. Posada oder Der große Coup im Hotel Ritz. Ein Gauner-Stück in drei Akten. Berlin,<br />
Paul Stegemann 1927. Ziegelroter flexibler Originalleinenband. € 300<br />
Erste öffentliche Ausgabe, der ein wohl von Serner selbst veranstalteter Druck in vermutlich nur<br />
wenigen Exemplaren vorausging. – Aus der Steegemann-Kassette »Die Bücher von Walter Serner«.<br />
– Aus dem Nachlass von Thomas Milch, dem Herausgeber der achtbändigen Serner-Werkausgabe.<br />
18,3 : 12,3 cm. 2 Blätter, 194 Seiten, 1 Blatt (Anzeigen). – Ohne den von Christian Schad illustrierten Schutzumschlag.<br />
Meyer 129. – Raabe/Hannich-Bode 275.9<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 207<br />
413 <strong>Katalog</strong> 1919–1924 Paul Stegemann Verlag · Hannover. Hannover Oktober 1924. Illustrierter<br />
Originalumschlag. € 300<br />
Sehr seltener <strong>Katalog</strong> des für die expressionistische und dadaistische Literatur gleichermaßen<br />
wichtigen Verlages, in dem auch die bekannte Reihe »Die Silbergäule« erschien. – Mit dem einleitenden<br />
Text des Verlegers »Fünf Jahre Verleger«, veröffentlicht zuerst in Heft 6 der Zeitschrift »Das<br />
Stachelschwein« und hier unter seinem Pseudonym Gustav Bock. – Verzeichnet ungefähr <strong>15</strong>0<br />
noch lieferbare Bücher mit Angaben zu Luxus- und Vorzugsausgaben sowie Rezensionen. – Zu<br />
den wichtigsten Autoren gehörten Kurt Schwitters, Hans Reimann, Walter Serner und Salomon<br />
Friedlaender (Mynona). – Mit Illustrationen von Barlach, Orlik, Grosz und Kubin.<br />
18,8 : 11,0 cm. 48 Seiten (einschließlich Umschlag). – Umschlag mit minimalen Läsuren. – Ränder leicht gebräunt.<br />
Meyer S. 82<br />
414 Carl Sternheim. Bürger Schippel. Komödie in fünf Aufzügen. Leipzig, Insel 1913. Weinroter Originalecrasélederband<br />
mit vergoldeten Titeln und Verlagssignet. € 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf holländischem Bütten und in<br />
Ganzleder. – Das Stück wurde 1913 unter der Regie von Max Reinhardt in den Kammerspielen des<br />
Deutschen Theaters in Berlin uraufgeführt. Sternheim widmete seinen Text »Alfred Bassermann,<br />
den genialen Schauspieler«. – Mit gestochenem Exlibris »E. Schwabach-Märzdorff«. – Sehr schönes<br />
Exemplar, sehr selten.<br />
21,5 : 14,0 cm. 114 Seiten, 3 Blätter. – An den Kapitalen ganz leicht berieben. – Vorsatzränder leimschattig.<br />
413<br />
Sarkowski 1655 VA. – Raabe/Hannich-Bode 291.10 207
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 208<br />
208<br />
4<strong>15</strong> 416<br />
4<strong>15</strong> Ernst Toller. Gedichte der Gefangenen. Ein Sonettenkreis. München, Kurt Wolff 1921. Originalumschlag<br />
mit grauem Deckelschild. – Widmungsexemplar € 300<br />
Der jüngste Tag, Heft 84. – Erste Ausgabe. – »Geschrieben in den Gefängnissen München […],<br />
Würzburg, Eichstätt, Neuburg, Niederschönfeld 1918–1921« (Druckvermerk). – Ernst Toller (1893–<br />
1939) wurde 1918 nach Teilnahme am Münchner Streik verhaftet und nach kurzer Zeit wieder<br />
freigelassen. Als Beteiligter an der Münchner Räterepublik wurde er 1919 erneut verhaftet und zu<br />
fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. – Das vorletzte Heft von Kurt Wolffs berühmter expressionistischer<br />
Schriftenreihe (siehe auch die <strong>Katalog</strong>nummern 390–392) erschien noch während seiner<br />
Haft. Dementsprechend bewegend die eigenhändige Widmung »Lotte Pohl als Gruß«, datiert<br />
»Fest. Niederschönfeld 2.2.22« auf dem Vortitel, die mit einem Zitat aus dem Gedicht »Begegnung<br />
in der Zelle« beginnt: »Das Gitterfenster ruft: Nun, Lieber, schaue, schaue | Wie ich aus Wolken dir<br />
ein Paradies erbaue.«<br />
20,7 : 13,0 cm. 31 Seiten. – Umschlag leicht lichtrandig und etwas bestoßen. – Ränder gebräunt.<br />
Raabe/Hannich-Bode 303.3. – Smolen/Stammerjohann 84.1.A<br />
416 Georg Trakl. Sebastian im Traum. Gedichte. Leipzig, Kurt Wolff 19<strong>15</strong>. Dunkelblauer Originalrohseidenband<br />
mit vergoldeten Titeln und Deckelbordüren. € 250<br />
Erste Ausgabe. – 1913 hatte Georg Trakl, die »unbestrittene Hauptgestalt des österreichischen<br />
Frühexpressionismus« (Raabe) bei Kurt Wolff seinen ersten Gedichtband veröffentlicht. Wie sein<br />
Dichterkollege Georg Heym, erlebte auch Trakl das Erscheinen der zweiten Gedichtsammlung<br />
nicht mehr. Im November 1914 setzte er, erst 27jährig, im Garnisonsspital Krakau seinem Leben<br />
mit einer Überdosis Gift ein Ende. – »Georg Trakl erlag im Krieg | von eigener Hand gefällt. | So einsam<br />
war es in der Welt. | Ich hatt ihn lieb« (Else Lasker-Schüler). – Sehr schönes Exemplar.<br />
23,8 : 16,4 cm. 88 Seiten, 4 Blätter (davon 2 leer). – Vorsätze leicht stockfleckig und vorn mit Bräunung von ehemaliger Beilage.<br />
– Leipziger Zensurstempel.<br />
Raabe/Hannich-Bode 304.4. – Göbel 226<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 209<br />
417 Zeit-Echo. Ein Kriegs-Tagebuch der Künstler. Herausgegeben von Otto Haas-Heye, Schriftleitung<br />
O. Th. W. Stein, später Hans Siemsen. Jahrgang I, Heft 1-24, und Jahrgang II, Heft 1-14. Berlin und<br />
München, Graphik-Verlag 1914–1916. Private Halbleinenbände, Jahrgang II mit eingebundenen<br />
Originalumschlägen. € 750<br />
Die ersten beiden Jahrgänge der expressionistischen Zeitschrift mit zahlreichen Originalgraphiken,<br />
darunter Lithographien von Pablo Picasso, Lyonel Feininger (3) und Paul Klee, Oskar<br />
Kokoschka, Max Unold, Edwin Scharff, Willi Geiger, René Beeh, Richard Seewald, Alfred Kubin,<br />
Rudolf Großmann, Adolf Schinnerer und vielen anderen. – Die literarischen Beiträge stammen<br />
von den renommiertesten Autoren der Zeit, unter anderem Max Buber, Albert Ehrenstein, Alfred<br />
Richard Meyer, Hermann Hesse, Max Hermann-Neisse, Georg Trakl, Franz Blei, Else Lasker-Schüler,<br />
Kasimir Edschmid, Paul Scheerbart, Walter Rheiner und Paul Zech. – Jahrgang I mit den beiden<br />
Gesamtinhaltsverzeichnissen. – Nahezu vollständige Folge, es fehlt lediglich das letzte Heft (Nr.<br />
<strong>15</strong>) des Jahrgangs II und die vier Hefte, die 1917 noch erschienen. Dieser unvollendet gebliebene<br />
dritte Jahrgang wurde in Bern herausgegeben von Ludwig Rubiner, die Hefte enthielten keine<br />
Originalgraphik mehr. – Tadellos erhalten.<br />
23,2 : <strong>15</strong>,5 cm. VIII, 368 Seiten und 224 Seiten, 2 Blätter Anzeigen. Mit zahlreichen, teils blattgroßen Originalgraphiken.<br />
Söhn HDOG III, 364/365<br />
418 Magnus Zeller – Arthur Holitscher. Ekstatische Geschichten. Mit Steinzeichnungen von Magnus<br />
Zeller. Berlin, Hans Heinrich Tillgner 1923. Handgebundener dunkelgrüner Maroquinband mit<br />
vergoldeten Bordüren und Rückentitel (Wübben & Co., Berlin). € 300<br />
Erste Ausgabe. – Das Prisma, Band 11. – Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten.<br />
– Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Die sechs ganzseitigen Radierungen signiert. – Druck<br />
der Radierungen bei Ruckenbrod, Berlin. – Arthur Holitscher (1869–1941) lebte gegen Ende des<br />
19. Jahrhunderts als freier Schriftsteller in Paris, später in München und Berlin. Sein Hauptwerk<br />
»Amerika Heute und Morgen« soll Franz Kafka bei seinem Roman »Amerika« beeinflusst haben.<br />
Verfolgt von den Nationalsozialisten emigrierte Holitscher nach Frankreich und später in die<br />
Schweiz. – Schönes, unbeschnittenes Exemplar der seltenen Vorzugsausgabe.<br />
27,5 : 18,0 cm. 58 Seiten, 3 Blätter. Mit 7 Radierungen, davon 6 ganzseitig und rückseitig unbedruckt. – Minimale Druckspuren,<br />
Vergoldung teils leicht verfärbt.<br />
Sennewald 23, 2. – Lang, Expressionismus 377.<br />
417<br />
209
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 210<br />
210<br />
Hat der Expressionismus unsere Erwartungen erfüllt ? – Dada und Merz<br />
419 Dadaistisches Manifest. Berlin April 1918. € 500<br />
»Noch mehr als Zürich war Dada Berlin mit seinen zahlreichen Traktaten, Schriften und Zeitungen<br />
eine Rakete aus Zetteln‹« (Raimund Meyer, in: Dada Global, Seite 50). – »Hat der Expressionismus<br />
unsere Erwartungen auf eine solche Kunst erfüllt, die eine Ballotage unserer vitalsten Angelegenheiten<br />
ist? Nein! Nein! Nein! Haben die Expressionisten unsere Erwartungen auf eine Kunst<br />
erfüllt, die uns die Essenz des Lebens ins Fleisch brennt? Nein! Nein! Nein! «. – Auf Seite 2 mit<br />
der Abgrenzung gegenüber dem Futurismus (»den neulich Schwachköpfe als eine neue Auflage<br />
impressionistische Realisierung aufgefaßt haben«) und der Beschreibung der »bruitistischen«,<br />
»simultanistischen« und »statischen« Gedichte. – Verfasst von Tristan Tzara, Franz Jung, George<br />
Grosz, Marcel Janco, Richard Huelsenbek u. v. a. – Auf Bütten mit Wasserzeichen »Dickdruck | Fledermaus<br />
| Federleicht«. – Sehr seltenes und frühes Dokument von Dada Berlin.<br />
28,0 : 22,0 cm. Gefaltetes Doppelblatt, 3 Seiten bedruckt. – Faltspuren, Heftlöcher.<br />
Dokumentations-Bibliothek III, 26.7. – Die Abbildung in »Das Lachen Dadas« auf Seiten 26/27 scheint eine Montage in verzerrtem<br />
Format zu sein.<br />
419<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 211<br />
420<br />
420 Der Dada [1]. Direktion: R. Hausmann. Berlin-Steglitz 1919. € 4.000<br />
Erstes Heft der nur in drei Nummern erschienenen »Zeitschrift der deutschen Dadaisten, einzig<br />
authentisches Organ der Dada-Bewegung in Deutschland« (Ankündigung, zitiert nach Dada Global).<br />
– Auf rosa Maschinenpapier. – Das Heft trägt erstmals das gemeinsame Signum »hausmann<br />
–baader«, welches für einige Jahre »in die Dadabewegung ebenso eingeführt wurde wie das Signum<br />
»Grosz-Heartfield« (Hanne Bergius, in: Das Lachen Dada’s. 1989). – Mit Beiträgen von Raoul<br />
Hausmann und Johannes Baader (»dadadegie« und »Jahr 1 des Weltfriedens«) sowie Richard<br />
Huelsenbeck und Tristan Tzara. – Mit vier Holzschnitten von Raoul Hausmann. – Mit der Ankündigung<br />
des »Handbuchs des Oberdadaismus«, für das im Sommer 1919 noch ein »tüchtiger dadaistischer<br />
Verleger« gesucht wurde (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 422). – Von größter Seltenheit.<br />
29,0 : 21,8 cm. 8 unnummerierte Seiten. Mit Abbildungen und Holzschnitten. – Minimale Randläsuren sorgsam mit Japan<br />
restauriert. – Äußere Seiten leicht gebräunt.<br />
Dokumentations-Bibliothek VI, 752 (u. a.). – Dada global 41. – Verkauf S. 57 (mit Abbildung) u. S. 178 211
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:05 Seite 212<br />
421<br />
212<br />
421 Johannes Baader. Eigenhändige Anmerkung mit Paraphe »B« Berlin, 29. VI. I [1919]. 1/2 Seite.<br />
Auf einem Briefumschlag. Queroktav. € 200<br />
Am 26. Juni hatte die Direktion des Hamburger Tierparks Hagenbeck einen Brief »An die Zentrale<br />
des Dadaismus« in der Zimmermannstraße 34 in Berlin-Steglitz gerichtet. Der Postbote notierte<br />
zusätzlich »b Baader, r IV«. – Baader selbst notiert den Inhalt des Briefes auf dem Umschlag: »Mit<br />
diesem, gestern eingetroffenen Brief ersucht die Firma Hagenbeck um Bekanntgabe der näheren<br />
Bedingungen und des Programms für ein großes dadaistisches Sommerfest im Tierpark Stellingen«.<br />
– Datiert in der von Baader 1919 eingeführten neuen Jahreszählung. – Der Umschlag mit<br />
dem Stempel »Carl Hagenbeck Restaurations-Abteilung«. – Der Inhalt des Briefes ist leider nicht<br />
mehr feststellbar, im Archiv des Tierparks Hagenbeck existiert, wohl begründet in der kriegsbedingten<br />
Vernichtung großer Teile des Archivs 1943, keine Durchschrift. – Wir danken Herrn Klaus<br />
Gille vom Hagenbeck-Archiv für freundliche Auskunft. – Ehemals Walter Serner-Archiv Thomas<br />
Milch, Heidelberg.<br />
Mit Heftlöchern.<br />
423<br />
422 Johannes Baader. Zwei eigenhändige Briefe mit Unterschrift. Berlin, Ende Juni 1919. 3 Seiten.<br />
Querquart. € 800<br />
Beide an Dr. Karl Doehmann, den Verfasser von »Bibergeil«. – Beide auf Formularen »Telegraphie<br />
des Deutschen Reiches«, als Absender »Steglitz, Zimmermannstraße 34«. – Baader erläutert in den<br />
Briefen seinen Plan, dem amerikanischen Journalisten Ben Hecht (1894–1964) sein »Handbuch<br />
des Oberdadaismus«, das sogenannte »HADO«, zu verkaufen. »Friedländer erzählte uns, Mr. Hecht<br />
habe sich darüber beschwert, daß man in Berlin kein Geld ausgeben könne. Der Dadaismus ist<br />
bereit, diesem Uebelstand abzuhelfen. Als Erstes bieten wir Mr. Hecht das ›Handbuch des Oberdadaismus‹<br />
an. Der Preis ist von mir am 24. Mai auf 50000 Mark (Goldmark) taxiert worden.«. – Er verweist<br />
auf eine Anzeige in dem ersten Heft »Der Dada«, »den wir heute auf Veranlassung von<br />
Friedländer Mr. Hecht zustellen ließen«. – Im zweiten Schreiben werden finanzielle Details erläutert:<br />
»daß es bei 50000 Dollar als Kaufsumme für das Buch bleibt. An meiner Zusage von je 20%<br />
(Zwanzig Prozent) der Kaufsumme an Sie und Dr. Friedländer hat sich nichts geändert. […] Sie<br />
werden jetzt alle 3 den Beweis zu erbringen haben, ob Sie an daimonidaler Mynonanie leiden<br />
oder von ihr frei sind.«<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 213<br />
Rückseitig wiederholt er die am 28. Juni 1 [1919] an Ben Hecht übermittelte Depesche »Heute<br />
nachmittag wurde in Berlin das Buch der Weltgeschichte veröffentlicht. Kabeln Sie drahtlos, daß<br />
dies Buch weder Koran noch Bibel noch Tipitakam, sondern Hado ist. Der Verfasser dada«. – Ben<br />
Hecht lebte als Berichterstatter für »Chicago Journal« und »Daily News« aus dem Berlin der Nachkriegsjahre<br />
im Hotel Adlon. Nach George Grosz lag über ihm »die Aura des milliardenreichen Siegerlandes<br />
Amerika«. Grosz beschreibt in seiner Autobiographie »Ein kleines Ja und ein großes<br />
Nein« einen rauschenden und mondänen Abend im Hotel Adlon. – Karl Doehmann (1892–1982),<br />
Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, zählte zum Freundeskreis von Richard Huelsenbeck<br />
(mit dem er zusammen das Abitur in Lemgo ablegte), George Grosz und Johannes Baader. Unter<br />
seinem Titel »Dada-Daimonides« veröffentlichte er in Huelsenbecks Dada-Almanach den Beitrag<br />
»Zur Theorie des Dadaismus«. – Vergleiche <strong>Katalog</strong>nummern 423 und 429.<br />
Jeweils 16,0 : 25,0 cm. – Mit Faltspuren und Heftlöchern, das zweite Blatt leicht geknittert.<br />
Vgl. Das Lachen Dadas, Seiten 240 und 244f.<br />
423 Edgar Firn [d.i. Karl Doehmann]. Bibergeil. Pedantische Liebeslieder. Mit Umschlagillustration<br />
von George Grosz. Berlin-Wilmersdorf, A. R. Meyer 1920. Illustrierter Originalumschlag. € 400<br />
422<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Erschien innerhalb der von Alfred Richard Meyer<br />
herausgegebenen »Lyrischen Flugblätter«. – Unaufgeschnittenes Exemplar. – Karl Doehmann<br />
zählte nach Walter Mehring Anfang der 1920er Jahre zu »den ganz heterogenen und wunderlichsten<br />
Personen«, »ein durchaus seriöser Gelehrter, Sanskritkenner und in den Mußestunden<br />
der ›Dada-Daimonides‹ der ›Bibergeil‹-Sonette« (in Berlin Dada, zitiert nach »Das Lachen Dadas«,<br />
Seite 240). – Mit George Grosz verband Doehmann eine enge Freundschaft, gemeinsam veranstalteten<br />
sie einige Berliner Dada-Abende. In den lyrischen Reimen von »Bibergeil« huldigt er<br />
dem »Zentralthema der zwanziger Jahre, der Hure und der exzentrischen Metropole« (Hanne<br />
Bergius).<br />
21,7 : 16,2 cm. 8 Blätter (einschließlich Umschlag).<br />
Raabe, Zeitschriften 144.58. – Josch D 19.<br />
213
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 214<br />
214<br />
424 Eintritts-Karte Dada-Messe Berlin. Berlin 1920. € 200<br />
Die Dada-Messe bildete als fulminante Werkschau und Gesamtkunstwerk gleichsam das Ende der<br />
Berliner Dada-Phase. – Raoul Hausmann hatte Beziehungen zu George Grosz und John Heartfield<br />
hergestellt. Diese drei Künstler eröffneten am 30. Juni 1920 im Kunstsalon Dr. Otto Burchard, im<br />
Lützowufer 13 diese letzte spektakuläre, gemeinsam betriebene Selbstdarstellung der Berliner<br />
Dadaisten. – »Die Dada-Messe wurde zum Brennspiegel von Dada Berlin, der die aktionistischen<br />
Impulse in einem gesamtkünstlerischen Erlebnis-Raum bündelte. Mit der Inszenierung von (185)<br />
Werken […] bildete die Messe einen Höhepunkt der Dada-Aktivitäten in Berlin«. – Trotz vielfältiger<br />
Presseartikel und Werbung war die Messe, sicher nicht zuletzt wegen des hohen Eintrittspreises,<br />
kein unmittelbarer Besuchererfolg. Nach zwei Wochen waren gerade einmal 300<br />
Eintrittskarten verkauft. Da die Messe in der zweiten Augusthälfte schloss, darf man annehmen,<br />
dass die hier vorliegende Eintrittskarte Nr. 679 eine der letzten verkauften war. – Ehemals Walter<br />
Serner-Archiv Thomas Milch, Heidelberg.<br />
6,1 : 13,3 cm. Mit dem, Eintrittskarten meist eigenen Einriss. – Sonst tadellos.<br />
Vgl. Anne Bergius in »Das Lachen Dadas«, 1989, Seite 359ff. (dort mehrfach irrtümlich 30. Juli als Eröffnungsdatum).<br />
424<br />
425<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 2<strong>15</strong><br />
425 Der Oberdada in Berlin veranstaltet am Donnerstag, 20. Januar C (1921 a. St.) im Marmorsaal,<br />
Bankettsaal und der roten Veranda am Zoo den ersten großen Faschings-Dada-Ball.<br />
Gedruckte Einladungskarte. Berlin, Jahreswechsel 1920/21 . € 300<br />
Die vielversprechende Einladung kündigt an: »Es wird ganz Berlin auf den Kopf gestellt werden.<br />
Das Weiße Pferd wird unter Simultangesang enthüllt werden. Der Dadadionysos wird das<br />
dadaistische Heer anführen und den bruitistischen Dada-Tzara-Tustra-Tusch blasen.« –»Doch<br />
der ›Faschings-Dada-Ball‹ wurde von den Berliner Dadaisten abgelehnt, weil sie in Dada nie eine<br />
Unterhaltung gesehen hatten. Einzig Mehring, der durch Cabaret mehr Verständnis für Unterhaltung<br />
hatte, wurde in dem ›Ehrenkomitee‹ des Balls genannt«. – Die Tagespresse berichtete:<br />
»Erstaunliches wurde geleistet, was die Kostüme angeht, manche waren ihren Inhabern direkt auf<br />
den Leib gepinselt« (Hanne Bergius, in: »Das Lachen Dadas«, 1989, Seite 372). – Tadellos erhalten.<br />
10,8 : <strong>15</strong>,5 cm.<br />
Dokumentations-Bibliothek III, 26.3 (dort unter 26.2 die zweite Variante, diese auch bei Dada Global 57)<br />
426 Merz 6. Redaktion des Merzverlages: Kurt Schwitters. Imitatoren watch step! Hannover, Merzverlag<br />
Oktober 1923. Originalumschlag. € 800<br />
Erste Ausgabe. – Mit dem wichtigen Artikel des Herausgebers über den Namen »Merz« und den<br />
Einfluss von Merz auf das Bauhaus: »Sie mögen es glauben oder nicht, das Wort MERZ ist weiter<br />
nichts, als die zweite Silbe von Commerz. Man sehe das Merzbild auf Seite 56-64, welches den<br />
Namen bildet.« – Ferner Beiträge von Arp, Mondrian u. a. sowie Abbildungen von Lissitzky, Mondrian,<br />
Schwitters, Arp, Tatlin. – Die Zeitschrift ist auch von der Rückseite beginnend zu lesen:<br />
»Diese Zeitschrift heisst von hinten ARP«. Auf dem hinteren Umschlag »Arp 1 Prapoganda und<br />
Arp« und »Die Zeitschrift heisst von hinten MERZ«. – Vorderer Innendeckel mit zwei eingeklebten<br />
Abonnenten-Zettelchen: »Hiermit aboniere ich auf Merz« und »Bitte senden Sie Adressen von<br />
Interessenten für Merz«. – Sehr selten; hier leider nicht ganz vollständig.<br />
22,1 : 14,4 cm (Oktav). 7 (statt 8) Blätter = Seiten 49/50 und 53–64 der Gesamtzählung der Zeitschrift. – Es fehlt Seite 51/52<br />
mit dem Artikel von Tzara über Arp. – Alle Blätter und der Umschlagfalz mit dünnem Japan neu gefasst, Blatt 1 dort mit<br />
schmalen Fehlstellen, und neu fadengeheftet.<br />
Schmalenbach/Bolliger Bibliographie VI, 237. – Dokumentations-Bibliothek VI, 791. – Dada global 111<br />
426<br />
2<strong>15</strong>
HesseAuktionen_s216_217_Korr_- 18.04.11 07:28 Seite 216<br />
216<br />
427 Kurt Schwitters. Photographie »Raoul Hausmann. Selbstportät des Dadasophen«, ausgeschnitten,<br />
überarbeitet und auf Karton montiert, dort bezeichnet »Sammlung Merz«. – Rückseitig:<br />
Eigenhändiges Schreiben an Raoul Hausmann, signiert mit »Merz«. 11,0 : 8,3 cm (<strong>15</strong>,7 : 12,3<br />
cm). Ohne Ort, wohl aber Hannover, 8. IX. 1924. € 6.000<br />
Unter dem aufgeklebten Photo von Schwitters bezeichnet mit »Sammlung Merz«, daneben seine<br />
Aufforderung »wenden«. – Rückseitig: »Lieber Hausmann! | 8. 9. 1924. | Ich habe dieses Bild auf<br />
Wunsch von Lissitzky fotografieren lassen und | sende Dir einen Abzug. Warum höre | ich von Dir<br />
keinen Ton? |Herzlichst | Merz.«<br />
Die ausgeschnittene Photographie wurde möglicherweise als Reprovorlage für die Abbildung in<br />
der berühmten Publikation »Kunstismen 1914–1924« von El Lissitzky und Hans Arp (Zürich 1925)<br />
verwendet. Dort wurde sie als eine von sieben Arbeiten zum Thema »Dada« und als einzige Hausmann-Arbeit<br />
unter Nr. 29 verzeichnet und abgebildet. El Lissitzky hatte Schwitters wahrscheinlich<br />
in Vorbereitung dieser Veröffentlichung um das Photo gebeten. Wann die hier von Schwitters verwendete<br />
Originalphotographie entstanden ist, lässt sich nicht genau ermitteln. Die aufgeklebte<br />
Photographie ist in einigen Partien mit Tusche und Deckweiß vorsichtig retuschiert worden,<br />
wahrscheinlich um die Kontraste in der Schwarz-Weiß-Fassung der im Original farbigen Collage<br />
zu verstärken. Die Abbildung in den »Kunstismen« stimmt mit der hier vorhandenen Bearbeitung<br />
überein: Die Bezeichnungen Hausmanns auf der Originalcollage und der farbige Hintergrund<br />
»fehlen« auch im Buch.<br />
Vergeblich hatte sich Kurt Schwitters um Aufnahme in den Berliner »Club Dada« bemüht. Auf die<br />
1919 durch den Einspruch von Richard Huelsenbeck erfolgte Ablehnung reagierte er mit der<br />
Gründung von »Merz«. Seit 1918 war Schwitters mit Hausmann bekannt, 1921 unternahmen die<br />
beiden gemeinsam mit Hannah Höch die »Anti-Dada-Merz-Tournee«, 1923 arrangierten Schwitters<br />
und Hausmann in Hannover die erste Merz-Matinee.<br />
Auf der Berliner Dada-Messe von 1920 zeigte Raoul Hausmann unter anderem seine Photomontage<br />
und Collage »Selbstporträt des Dadasophen« (36,2 : 28,0 cm). Kurt Schwitters erwarb die Collage<br />
für seine »Sammlung Merz«. Die meisten Arbeiten dieser »nicht unbedeutenden Sammlung<br />
zeitgenössischer Kunst […] kamen zu günstigen Konditionen, vermutlich als Geschenk oder im<br />
Wechsel gegen eigene Arbeiten, in die Sammlung von Schwitters, der ein besonderes Verhandlungsgeschick<br />
besaß« (Isabel Schulz). Der Großteil der »Sammlung Merz« wurde bei der Zerstörung<br />
von Schwitters’ Wohnhaus 1943 vernichtet; eine Reihe von Kunstwerken, darunter vorrangig<br />
Papierarbeiten, konnten Kurt Schwitters, seine Ehefrau Helma und ihr Sohn Ernst jedoch in das<br />
norwegische Exil retten.<br />
Bei der Ausstellung der »Rekonstruktion der Dada-Messe« (Berlinische Galerie 1984) wurde die<br />
hier vorliegende Arbeit stellvertretend für das damals nicht auffindbare Original gezeigt. Bei der<br />
großen Raoul Hausmann-Retrospektive (Berlinische Galerie 1994) waren dann sowohl das Original<br />
als auch die Schwitters-Photo-Karte zu sehen.<br />
Einzigartiges Dokument einer Freundschaft der beiden für Merz und Dada so bestimmenden<br />
Künstler.<br />
Ehemals Walter Serner-Archiv Thomas Milch, Heidelberg<br />
Die oberen beiden Ecken geknickt. – Die Leimspuren stammen von Schwitters Collagearbeit.<br />
Abbildungen und Ausstellungen:<br />
Kunstismen, 1925, Seite 17, Abbildung 29 (in Originalgröße)<br />
Rekonstruktion Erste Internationale Dada-Messe 1984, Nr. 29<br />
Der deutsche Spießer ärgert sich – Raoul Hausmann 1886–1971, Berlinische Galerie 1994, Nr. 284<br />
Literatur:<br />
Isabel Schulz. Die »Sammlung Merz«, in: Merzgebiete. Ausstellungskatalog Sprengel Museum Hannover 2006<br />
HesseAuktionen_s216_217_Korr_- 18.04.11 07:28 Seite 217<br />
links: Originalcollage<br />
rechts: Kunstismen, Seite 17<br />
217
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 218<br />
218<br />
428 August Sander. Der Dadaist Raoul Hausmann. Photographie. Berlin 1928. 25,0 : 17,5 cm.<br />
€ 800<br />
Das eindrucksvolle Porträt des Dadasophen Hausmann, entstanden 1928. – Die Photographie aus<br />
dem Nachlass August Sanders ediert von der Griffelkunst-Vereinigung 1986/87. – Mit dem Prägestempel<br />
»Aug. Sander Köln-Lindenthal«. – Auf Karton montiert. – Tadellos.<br />
Verzeichnis Griffelkunst I, 247 C1<br />
429 Raoul Hausmann. Eigenhändige Briefkarte, unterzeichnet »Dadasoph RH«. Ohne Ort und<br />
Jahr [Berlin, um 1968]. 1 Seite. Kleinqueroktav. € 200<br />
An Karl Doehmann (1892–1982), den unter dem Pseudonym »Firn« bekannten Verfasser von<br />
»Biber geil« (siehe <strong>Katalog</strong>nummer 423). – »Ich sende Ihnen meinen jungen aber gescheiten und<br />
begabten Freund Werner Kunze – bitte nehmen Sie sich doch seiner an, er möchte eine Zeitschrift<br />
herausbringen«. – Bei dem »jungen Freund« handelt es sich um den bereits im Alter von 39 Jahren<br />
verstorbenen Berliner Galeristen und Kunsthändler Werner Kunze (1945–1984). – Ein halbes<br />
Jahrhundert nach der Berliner Dada-Zeit verbindet die Karte zwei wichtige Vertreter dieser Kunstepoche<br />
und Hausmann führt noch einmal seinen damaligen »Titel«.<br />
Heftlöcher, geknickt, etwas fleckig.<br />
Schwitters liest Schwitters – ein unauffindbares Dokument<br />
430 Einladung zum 3. Verleger-Tee. Veranstaltet von der Landsberg Kunst- und Buchhandlung für<br />
den Sturm. Einladungskarte. 1924. € 1.500<br />
Sehr seltene, für uns in der Literatur und im Handel nicht nachweisbare Einladung zu einer Veranstaltung<br />
am 23. August 1924: In der Buchhandlung am Kurfürstendamm wurde »Neues und<br />
Unveröffentlichtes aus dem Verlag Der Sturm« vorgestellt. – Es wurden unter anderem Werke von<br />
Adolf Knoblauch, Otto Nebel, Kurt Schwitters, August Stramm, Herwarth Walden gelesen, teils von<br />
den Autoren selbst. – Gesamtleitung: Johann O. Trebicz. – Auch die Veranstaltungsreihe »Verleger-Tee«<br />
konnten wir nicht eruieren. – Gestaltung wohl Walter Dexel oder Kurt Schwitters. – Tadellos<br />
erhalten.<br />
<strong>15</strong>,1 : 21,7 cm (offen). Ehemals gefaltetes Doppelblatt, rückseitig unbedruckt.<br />
430<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 219<br />
428<br />
431<br />
429<br />
219
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220<br />
431 Maschinengeschriebener Brief von Helma Schwitters, der Ehefrau von Kurt Schwitters, mit<br />
Unterschrift von Kurt Schwitters. Hannover, 7. XI. 1927. 1/2 Seite. Folio. € 800<br />
An den niederländischen Architekten und Kunstschriftsteller Jacobus Johannes Pieter Oud<br />
(1890–1963). – Oud gehörte zu den frühesten Mitgliedern der »de Stijl«-Bewegung, die dem Bauhaus<br />
nahestand. Seit 1914 in Leiden ansässig, lernte er dort Theo van Doesburg kennen und<br />
schrieb seitdem zahlreiche Artikel für dessen Zeitschrift. – Der Brief betrifft die Übersendung einiger<br />
Grotesken von Schwitters an Oud. Offensichtlich hat Schwitters die vorliegende Durchschrift<br />
des Briefes zur Information an Theo von Doesburg gesandt. Dem beiliegenden, eigenhändig von<br />
Doesburg adressierten Umschlag (mit dem typographischen Aufdruck der de Stijl-Redaktion)<br />
nach zu schließen, hat dieser in Unkenntnis der Situation den Brief an Oud geschickt. – Auf dünnem<br />
Durchschlagpapier. – Gerahmt.<br />
Briefbogen mehrfach gefaltet und leicht geknickt, der Umschlag mit größeren Ausrissen.<br />
432 Kurt Schwitters. Städtische Bühnen Hannover. Spiel- und Probenplan vom 28. Februar bis 7.<br />
März 1932. Offsetplakat. Typodruck. 1932. 47,5 : 33,8 cm. € 1.800<br />
Dieses von Schwitters entworfene Plakat konnte von uns in der einschlägigen Literatur nicht<br />
nachgewiesen werden. – In dem <strong>Katalog</strong> »Typographie kann unter Umständen Kunst sein« wird<br />
ein anderes Plakat für die Städtischen Bühnen Hannover ausführlich vorgestellt, von dem kein<br />
Original auffindbar war. Da dieses, im Gegensatz zu unserem »Spiel- und Probenplan« für die<br />
öffentlichen Aushänge gedacht war, dürfte das hier vorliegende – für interne Aushänge wohl in<br />
kleinerer Auflage gedruckte – Plakat noch seltener sein. – Gegenüber dem in o.g. <strong>Katalog</strong> abgebildeten<br />
Plakat zeichnet sich der hier vorliegende Entwurf durch die Verwendung unterschiedlich<br />
starker Linien aus, eines der wesentlichen Gestaltungsmittel der auf Lesbarkeit und strenge Gliederung<br />
orientierten Schwitters-Drucksachen.<br />
Papierbedingt gebräunt, an den Rändern und der ehemals vorhandenen Mittelfalte stärker. Letztere etwas wasserrandig<br />
und mit winzigem Randeinriss. – Rückseitig Spuren ehemaliger Montierung.<br />
433 Tristan Tzara. De nos oiseaux. Poèmes. Dessins par Arp. Paris, Editions Kra [1929]. Mit Illustrationen<br />
von Hans Arp. Originalbroschur. – Widmungsexemplar für Paul Budry. € 400<br />
Titelauflage der 1923 erschienen ersten Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung Tzaras für den<br />
Kunstkritiker und Schriftsteller Paul Budry (1883–1949). – Die Titelauflage erhielt neue Vorsatz-,<br />
Titel- und Anzeigenblätter. – »Dada-Gedichte, interessant gestaltete Typographie, prachtvolle<br />
Illustrationen. Selten!« (Dokumentations-Bibliothek, wie alle im Folgenden angegebenen Bibliographien<br />
zur EA).<br />
18,5 : 13,0 cm. 114 Seiten, 3 Blätter. Mit 10 ganzseitigen Illustrationen.<br />
Harwood 11 (kennt die Ausgabe von 1923 nicht). – Skira 2. – Giedion/Hagenbach 61. – Verkauf Seiten 2, 4 und 34 (jeweils<br />
mit Abbildung). – Dada global 219. – Dokumentations-Bibliothek II, 42<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 221<br />
432<br />
433<br />
221
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 222<br />
222<br />
434 Hannah Höch. … fange die blauen Bälle meines Daseins. Aquarelle, Texte, Notate und drei Originallinolschnitte<br />
(sowie ein Originalaquarell). Berlin und Leipzig, Faber & Faber [1994]. Handgebundener<br />
Originalpappband in illustriertem -schuber. € 450<br />
Achter der Druck des Sisyphos-Presse, herausgegeben von Elmar Faber und Hans Marquardt. –<br />
Eins von 17 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe mit einer, lose beigegebenen, monogrammierten<br />
Originalaquarellzeichnung von Hannah Höch, ausgewählt aus deren Nachlass. –<br />
Alle 200 Exemplare der Gesamtauflage beinhalten drei von Matthias Kleindienst, Leipzig, von den<br />
Originalstöcken von 1964/65 gedruckte Linolschnitte. – Mit Texten von Hans Marquardt, Salomon<br />
Friedlaender (Mynona), Suzanne Pagé und Heinz Ohff. – Tadellos erhalten.<br />
36,5 : 26,5 cm. 58 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen farbigen Abbildungen.<br />
Nicht mehr bei Spindler.<br />
435<br />
434<br />
435 Hommage à Hannover. Farbserigraphie. 1978. 45,0 : 34,6 cm (61,0 : 46,0 cm). Signiert, nummeriert<br />
und betitelt. € 60<br />
Exemplar 39/100. – Auf Velin. – Abschluss unserer Dada-Merz-Abteilung von einem uns unbekannten<br />
Künstler. – Im Todesjahr von Hannah Höch entstanden. – Druck in Schwarz, Gelb und Rot.<br />
– Kleiner Randeinriss.<br />
The Little Review – Das Duchamp-Heft 1922 – Siehe <strong>Katalog</strong>nummer 483<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 223<br />
436 437<br />
Das Bauhaus und die Folgen<br />
436 Johannes Itten (Entwurf). Utopia. Dokumente der Wirklichkeit. Weimar, Utopia Verlag 1920.<br />
Werbeblatt mit Typoillustration von Johannes Itten und Bestellkarte. € 500<br />
Erster Prospekt für das legendäre Hauptwerk Ittens mit einem vom Herausgeber und Verlagsgründer<br />
Bruno Adler verfassten programmatischen Text. Die beiliegende Bestellkarte nennt eine<br />
Normalausgabe und eine Vorzugsausgabe mit vielen Originalen; erschienen sind dann drei Varianten.<br />
– Von den sieben konzipierten Lieferungen für die einzige geplante Ausgabe erschienen<br />
nur zwei. – Besonders mit der Bestellpostkarte sehr selten. – Mit der bemerkenswerten Typographik<br />
von Johannes Itten, der 1919 bis 1923 künstlerischer Leiter am Bauhaus, Weimar war.<br />
22,5 : <strong>15</strong>,12 cm und 9,4 : 14,3 cm. Gefalztes Doppelblatt und Postkarte (Doppeldruck). – Etwas knitterig und leicht fleckig,<br />
Rostspuren im Rand, winzige Randeinrisse.<br />
Nicht bei Dokumentations-Bibliothek, Fleischmann und Wingler<br />
437 Walter Gropius. Idee und Aufbau des Staatlichen Bauhauses Weimar. München, Bauhausverlag<br />
[1923]. Originalumschlag. € 600<br />
Sehr seltener Separatdruck aus dem im gleichen Jahr erschienenen Band »Staatliches Bauhaus<br />
Weimar 1919–23« (Gestaltung von Moholy-Nagy und Herbert Bayer), dort als Seiten 7–18, hier mit<br />
neuer Paginierung. – Gropius’ wichtige Programmschrift des Bauhauses beschreibt neben der<br />
grundsätzlichen Idee die Gliederung der Ausbildung in Vor-, Werk-, Form- und Baulehre und Bauhaus-Bühne<br />
, -Küche und -Siedlung. – Der<br />
25,0 : 24,7 cm. 12 Seiten. Mit zwei Abbildungen. – Umschlag etwas angestaubt und mit kleinem Fleck. – Mit leichter vertikaler<br />
Knickfalte, dort etwas gebräunt.<br />
Dokumentations-Bibliothek II, 29. – Fleischmann, Seite 86<br />
438 Walter Gropius. The New Architecture and the Bauhaus. Cambridge, MIT Press 1965. Originalbroschur.<br />
– Signiertes Exemplar. € 100<br />
Auf dem Vortitel von Gropius signiert. – Die erste englische Ausgabe erschien 1955.<br />
20,2 : 13,5 cm. 112 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Leicht berieben.<br />
223
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 224<br />
224<br />
439<br />
439 bauhaus 3. Schriftleitung: Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy. Dessau 1927. € 400<br />
Heft 3 des ersten Jahrgangs der legendären Zeitschrift des Bauhauses, von der 1927–1929 und<br />
1931 lediglich <strong>15</strong> Hefte erschienen. – Diese Ausgabe ist der »Deutschen Theaterausstellung« in<br />
Magdeburg gewidmet. – Enthält: »Oskar Schlemmer. Bühne. Aus einem Vortrag mit Demonstrationen<br />
auf der Bühne vor dem Kreis der Freunde des Bauhauses am 16. März 1927« sowie Texte<br />
von Hannes Meyer und Jean Bard über das Propagandatheater co-op, von Kandinsky und Moholy-Nagy<br />
sowie Anzeigen, Rezensionen und dem »Studienplan der Versuchsbühne am Bauhaus«. –<br />
Die Abbildungen von verschiedenen Aufführungen und Bühnenbildern stammen von Lux Feininger,<br />
Erich Consemüller und Hilde Rantzsch.<br />
41,2 : 29,5 cm. 6 Seiten-Leporello. – Hier aufgefaltet zwischen zwei Scheiben gerahmt. – 1 Blatt abgetrennt, zusätzlich<br />
querlaufende Knickfalte, diese etwas brüchig und dort mit geringen Textverlusten. – 3 kleine Eckausrisse.<br />
Wingler Seite 563. – Vgl. Dokumentations-Bibliothek IV, 330<br />
441<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 225<br />
440 Albert Gleizes. Kubismus. Übersetzung Eulein Grohmann. München, Albert Langen 1928. Gelbroter<br />
Originalleinenband. € 600<br />
Bauhausbücher, herausgegeben von Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy, Band 13. – Erste<br />
Ausgabe. – Enthält zwei für Gleizes und den Kubismus gleichermaßen wichtige Veröffentlichungen:<br />
»Geschichte des Kubismus« und »Kubismus, ein neues Formgewissen. Versuch einer Verallgemeinerung«.<br />
– Die Tafeln mit Werken aller bedeutenden Vertreter der Kunstrichtung. – Die<br />
typographische Gestaltung von Laszlo Moholy-Nagy. – Innen sehr gut erhalten.<br />
23,5 : 18,4 cm. 101 Seiten, 1 Blatt; davon 47 Tafeln auf Kunstdruckpapier. – Einband leicht fleckig, Rücken verfärbt und<br />
etwas berieben.<br />
Wingler S. 563. – Dokumentations-Bibliothek VI, 62<br />
441 Max Buchartz – Feierspiele in Münster, Pfingsten 1925. Vierseitiges Werbe- und Programmblatt,<br />
entworfen von Werbe-Bau Bochum. Druck: Dortmund, Krüger 1925. € 300<br />
Der typographische Entwurf lag bei Max Buchartz. Dieser hatte das Werbebüro »Werbe-Bau«<br />
1924 nach seinem Umzug von Weimar nach Bochum gemeinsam mit Johannis Canis gegründet.<br />
In Weimar hatte er unter anderem den »De Stijl-Kurs« von Theo van Doesburg besucht. – Im<br />
»Werbe-Bau« wurden die Prinzipien der funktionellen Gestaltung, wie sie von den Bauhäuslern<br />
Laszlo Moholy-Nagy, Herbert Bayer und Joost Schmidt formuliert worden waren, schon frühzeitig<br />
umgesetzt. – Schöner Druck in Rot und Schwarz, mit Einleitung, Festprogramm und einem typographisch<br />
interessant gestalteten Zugfahrplan. – Tadellos erhalten und von größter Seltenheit.<br />
29,5 : 20,8 cm. Gefaltetes Doppelblatt.<br />
442 Herbert Bayer – zahlungs- und lieferungsbedingungen. hochschule für gestaltung bauhaus<br />
dessau. Informationsblatt, entworfen wohl von Herbert Bayer um 1926/27 . € 600<br />
Herbert Bayer (1900–1985) unterrichtete seit 1925 am Bauhaus Layout, Typographie und Werbekunst.<br />
– In seiner schlichten typographischen Klarheit wirkt selbst eine so »banale« Drucksache<br />
überzeugend. – Mit maschinengeschriebener Korrektur zur Vergütung von zurückgesandtem<br />
Verpackungsmaterial. – Sehr selten.<br />
14.4 : 21,0 cm. – Mittelfalte, Heftlöcher. – Vgl. Fleischmann, Bauhaus Typographie Seite 126<br />
441<br />
225
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 226<br />
443<br />
226<br />
444<br />
443 Herbert Bayer – Normande. Normande-Cursiv. Probe 270. Berlin, H. Berthold 1931. Doppelter<br />
Originalumschlag aus farbig bedrucktem Glassolin. € 400<br />
Erste Ausgabe der durch Neuschnitt veränderten Drucktype. – In kleiner Auflage bei der Hausdruckerei<br />
der Schriftgießerei meist zweifarbig gedruckt. – Typographie von Herbert Bayer, Studio<br />
Dorland, Berlin. – Schriftbeispiele in 6 bis 84 Punkt und Anwendungsbeispiele für Briefpapier, Visitenkarten,<br />
Zeitungsdruck und illustrierte Werbung.<br />
29,7 : 20,8 cm (DIN A4). 12 unnummerierte Seiten. Mit Abbildungen. – Umschlagränder leicht stockfleckig.<br />
Vgl. Bertheau, Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert, S. 445. – MoMa online ID 7488<br />
444 Herbert Bayer – Signal | Script-Signal | Black-Signal Probe Nr. 276 Berlin, H. Berthold [1932].<br />
Illustrierte Originalbroschur. € 450<br />
Erste Ausgabe. – In kleiner Auflage bei der Hausdruckerei der Schriftgießerei mehrfarbig<br />
gedruckt. – Typographie und Gesamtgestaltung von Herbert Bayer, Berlin, dem Cheftypographen<br />
des Bauhauses. – Enthält Schriftbeispiele in 6 bis 96 Punkt und Anwendungsbeispiele für Briefpapier,<br />
Visitenkarten, Notizzettel, Verpackungen, Zeitungsdruck etc. Beispiel für die Neue Sachlichkeit,<br />
die Bauhaus-Typographie und die moderne visuelle Kommunikation. – Die Signal-Schriften<br />
wurden 1931–1932 von dem Konstrukteur und Schriftgraphiker Walter Wege (1894–1972) entworfen<br />
und ab Mitte 1932 von der H. Berthold AG gegossen. – Sehr selten.<br />
29,7 : 21,0 cm (DIN A4). 16 Blätter, davon einige halbseitig und transparent. Mit 1 Falttafel und zahlreichen Abbildungen. –<br />
Unwesentlich fleckig.<br />
Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert, S. 445; MoMa online Object ID 7447 (datiert irrtümlich 1929)<br />
445<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:06 Seite 227<br />
445 Herbert Bayer – Signal-Anzeiger Signal-Schriftprobe Nr. 277. Berlin, H. Berthold [1932]. € 450<br />
Erste Ausgabe, als zweite Ausgabe bezeichnet, da die Signal-Schriften bereits in der Probe Nr. 276<br />
zur Anwendung kamen (siehe die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer). – Zeitungsdruck in kleiner Auflage<br />
bei der Hausdruckerei der Schriftgießerei in Schwarz und Rot auf besserem, getönten Werkdruckpapier.<br />
– Schriftbeispiele in 6 bis 84 Punkt mit den Grundschriften Berthold Fraktur, Antiqua<br />
Augustea, Mainzer Fraktur, Königstype, Block Fraktur und Sebaldus Gotisch, jeweils in Kombination<br />
mit den Signal-Schriften als Auszeichnungsschrift. Anwendungsbeispiele für Nachrichten und<br />
Werbedruck mit verschiedenen Schriftkombinationen.<br />
46,2 : 31,0 cm. 4 Seiten. – Ränder leicht gebräunt. – Zweifach gefaltet, so auch ausgeliefert.<br />
Bertheau, Buchdruckschriften im 20. Jahrhundert S. 445. – MoMa online Object ID 7451 (datiert irrtümlich 1929)<br />
446 Walter Dexel (1890–1973) – TVM Technische Vereinigung Magdeburg. 1928/1929. Farbige<br />
Einladungskarte, entworfen von Walter Dexel. € 300<br />
446<br />
Walter Dexel (1890–1973) war 1928 an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule nach Magdeburg<br />
berufen worden und wirkte dort bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1935.<br />
– Die Jahresprogramme für TVM gestaltete er in diesen Jahren, eine Reihe der Karten liegt in der<br />
Jan Tschichold Collection des MoMA vor. – Auf der Innenseite der Klappkarte werden Vorträge<br />
und Besichtigungen angekündigt. – »Was Walter Dexel in den Jahren seiner Lehrtätigkeit in Magdeburg<br />
zwischen 1928 und 1935 begründete, war eine strenge Grundschule der visuellen Kommunikation«<br />
(Eugen Gomringer, in »Hommage a Dexel«, 1980). – Tadellos erhalten, sehr selten.<br />
10,5 : 29,4 cm (offen).<br />
Walter Dexel, Neue Reklame, 1987, Seiten 34/35 (mit 2 Abbildungen, abweichende Farbbeschreibung). – MoMA Object ID<br />
7882<br />
227
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228<br />
447 Walter Dexel – F. P. Baege. Charakterfehler unserer Kinder. Leipzig, Hesse & Becker 1927.<br />
Leuchtend gelber Originalleinenband mit Titel in Schwarzdruck und dem Originalschutzumschlag,<br />
entworfen von Walter Dexel. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Prometheus-Bücher, herausgegeben von Ernst Mühlbach. – Für die seit 1927<br />
erscheinende Buchreihe entwarf Walter Dexel Einbände und Schutzumschläge. Seit 1918 war<br />
Dexel Ausstellungsleiter des Jenaer Kunstvereins, wo er erste Ausstellungen mit Campendonk,<br />
später mit Bauhaus-Künstlern wie Moholy-Nagy organisierte. Anfang der 1920er Jahre wandte er<br />
sich dem Konstruktivismus zu, beschränkte sich dabei aber nicht nur auf die Malerei sondern<br />
arbeitete gleichermaßen als Typograph, Reklamegestalter, Innenarchitekt und Bühnenbildner. –<br />
Mit dem Umschlag sehr selten.<br />
19,4 : 13,4 cm. 160 Seiten. Mit 16 Tafeln und einigen Textabbildungen. – Der Schutzumschlag mit kleinen Verlusten am<br />
Oberrand. – Vereinzelte Anstreichungen.<br />
Vgl. Walter Dexel, Neue Reklame, 1987, Seiten 49ff.<br />
448 Georg Salter – Emanuel Swedenborg. Himmel, Hölle, Geisterwelt. Eine Auswahl aus dem<br />
lateinischen Text in deutscher Nachdichtung von Walter Hasenclever. Berlin, Die Schmiede 1925.<br />
Hellgrauer Originalleinenband mit Titel in Rotprägung. Mit dem Originalschutzumschlag, entworfen<br />
von Georg Salter. € 250<br />
Erste Ausgabe dieser Nachdichtung. – »Wer sich in diese religiösen Strömungen stürzt, deren<br />
Gründer nicht alle bekannt sind, der erkennt, daß Zarathustra, Moses, Buddha, Konfuzius, Jesus<br />
Christus, Swedenborg die gleichen Prinzipien haben, und daß sie dem gleichen Ziele zustreben.<br />
Aber der letzte von allen, Swedenborg, wird vielleicht der Buddha des Nordens werden« (Honoré<br />
de Balzac, zitiert aus dem Vorwort). – Nach seiner Arbeit als Bühnenbildner in Berlin und Wuppertal<br />
kehrte Georg Salter (1897–1967) nach Berlin zurück und wurde der leitende Graphiker des<br />
1921 gegründeten Verlages »Die Schmiede«. Er entwarf bis zur Auflösung der Firma etwa 350<br />
Schutzumschläge, darunter die ebenso bekannten wie gesuchten für Kafkas große Romane, für<br />
Alfred Döblins »Berlin Alexanderplatz« und Ernst Tollers »Feuer aus den Kesseln«. – Sehr schönes<br />
Exemplar. – Das kleine Bändchen ist nicht selten, der außerordentlich eindrucksvolle Schutzumschlag<br />
in derartig frischer Erhaltung hingegen nahezu unauffindbar.<br />
16,0 : 9,2 cm. 322 Seiten, 1 Blatt. – Die unbedruckten Partien des Umschlags minimal, die Vorsätze leicht stockfleckig.<br />
Raabe/Hannich-Bode 107.34. – Holstein, Blickfang S. 339<br />
447 448<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 229<br />
449 Robert Michel – Briefumschlag der Firma »Samenhaus Kahl Frankfurt Main«. Nach 1924.<br />
€ <strong>15</strong>0<br />
Robert Michel (1897–1983) hatte Ende der 1920er Jahre den »Ring Neue Werbegestalter«<br />
gegründet. Zu diesem für die Typographie in der Werbung wichtigen Künstlerbund gehörten u. a.<br />
Schwitters, Friedrich Vordemberge-Gildewart, Max Burchartz, Willi Baumeister, Walter Dexel, Jan<br />
Tschichold, Cesar Domela sowie seine Ehefrau Ella Bergmann-Michel. 1930 gründete er gemeinsam<br />
mit ihr den Bund »Das Neue Frankfurt«. – Die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Firma Kahl<br />
begann in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. In der Jan Tschichold Collection des MoMA New<br />
York finden sich verschiedene von Robert Michel entworfene Kahl-Drucksachen.<br />
14,2 : <strong>15</strong>,6 cm. – Mit Poststempel 12. III. 1930. – Knickfalte am Unterrand.<br />
Vgl. MoMA online Object ID 8003<br />
450 Laszlo Moholy-Nagy – Soßengießer aus feuerfestem Jenaer Glas. Farbiges Plakat. Um 1930.<br />
42,0 : 29,5 cm. € 450<br />
450<br />
Gestalterisch ansprechendes Kleinplakat für den von Wilhelm Wagenfeld entworfenen Soßengießer.<br />
– Zahlreiche Stilelemente lassen die Urheberschaft Moholy-Nagys annehmen.<br />
Alt auf Pappe aufgezogen, am Oberrand mit Kordel zum Aufhängen. Gerahmt.<br />
449<br />
452<br />
229
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230<br />
451 Laszlo Moholy-Nagy – Jenaer Glas. In der Küche. Auf dem Teetisch. Auf dem Eßtisch. Werbeblatt<br />
der Firma Schott & Gen. Jena, gestaltet von Laszlo Moholy-Nagy. Um 1932. € 300<br />
Schott Werbemittel Nr. 4676. – Trotz sicher ursprünglich hoher Auflagen heute sehr selten geworden<br />
und von ephemerem Charakter. – Das Faltblatt enthält neun Abbildungen des Glasgeschirrs<br />
der Serie »Durax« (Entwurf Wilhelm Wagenfeld) mit typographischen Akzenten, gedruckt in<br />
Schwarz und Orange. – Zum Jenaer Glaswerk kam Moholy-Nagy auf Empfehlung des Bauhauskollegen<br />
Wagenfeld. Die Zusammenarbeit währte auch über Moholy-Nagys Emigration nach Amsterdam<br />
(1934) bzw. London (1935) hinaus und endet erst, als er im Jahr 1937 die Leitung des<br />
»New Bauhaus« in Chicago übernahm.<br />
21,0 : 29,7 cm. – An den ehemaligen Falzen und ein Randeinriss sorgsam mit Japanstreifen restauriert.<br />
452 Laszlo Moholy-Nagy – Alles schmeckt besser aus Jenaer Glas. Neue gesenkte Preise. – Werbeblatt<br />
der Firma »Schott & Gen. Jena«, entworfen wohl von Laszlo Moholy-Nagy. Um 1935. € 250<br />
Schott Werbemittel Nr. 4842 Eg. – Der Einfluss des Bauhauses verblasst langsam, der »neue« Geist<br />
bestimmt zunehmend die Gestaltung. Noch aber beeindruckt das Titelbild mit einer Photomontage,<br />
einem gerade von Moholy-Nagy maßgeblich bestimmten und immer wieder verwendeten<br />
Gestaltungselement. – Die übrigen fünf Seiten mit zahlreichen Produkten aus Jenaer Glas mit<br />
Preisangaben.<br />
23,8 : 18,0 cm. 6 Seiten-Leporello. – Gefaltet und leicht geknittert. – Titelseite mit schwachem Stempel.<br />
451<br />
453<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 231<br />
453 Werbebroschüre der Firma »Schott & Gen. Jena« zum Durax-Glas. Originalbroschur. € 300<br />
Schott Werbemittel Nr. 5142 Eg. – Sicher Mitte der 1930er Jahre entstandener, ausführlicher Prospekt<br />
über Produkte aus Durax-Glas, bereichert durch verschiedene Kochrezepte und Haushaltstipps.<br />
– Vorgestellt wird auch die legendäre Sintrax-Kaffeemaschine, 1925 von Gerhard Marcks<br />
entworfen und 1932–1939 in der von Wilhelm Wagenfeld verändertem Form (neu gestalteter<br />
Handgriff ) nahezu unverändert gebaut (so hier abgebildet). – Moholy-Nagys Handschrift ist<br />
immer noch sichtbar, auch wenn der Zeitgeist andere Gestaltungselemente hervorruft. – Sehr gut<br />
erhalten.<br />
14,7 : 21,0 cm. 36 Seiten einschließlich Umschlag. Zahlreiche Abbildungen.<br />
454 Vier Werbebroschüren und -blätter der Firma »Schott & Gen. Jena«. € 300<br />
454<br />
Vorhanden: Schott Werbemittel Nr. 5107: Direkt vom Feuer auf den Tisch. Interessant gestaltetes<br />
Leporello. – 5296: Materndienst der Werbeabteilung. Zahlreiche Entwürfe für Kleinanzeigen. Originalumschlag.<br />
– 5525 Eg: Sintrax für den guten Kaffee. Leporello zu der legendären Kaffeemaschine,<br />
die 1925 entworfen und 1932–1939 in der von Wilhelm Wagenfeld veränderten Form<br />
gebaut wurde. – 5975 g: Apparate für das selbsttätige Filtrieren […] nach Prof. Kaspenberg. Heft<br />
mit zahlreichen chemischen Apparaten. 20 Seiten. – Meist sehr gut erhalten.<br />
21,0 : 14,8 bzw. 10,4 bzw. 7,5 cm. Mit Abbildungen.<br />
231
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 232<br />
455 Johannes Molzahn – Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Magdeburger Stadttheaters<br />
1876–1926. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Magdeburg. Magdeburg, Mitteldeutsche<br />
Reklame-Gesellschaft 1926. Originalbroschur mit illustriertem -umschlag mit Goldprägung, entworfen<br />
von Johannes Molzahn. € 250<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Die Festschrift bietet zahlreiche Beiträge in Wort und Bild zur Magdeburger<br />
Theatergeschichte und -gegenwart. – Die typographische und Gesamt-Gestaltung des<br />
Heftes einschließlich Umschlag- und Anzeigenentwurf lag in den Händen von Johannes Molzahn<br />
(1892–1965), der nach seiner Ausbildung in Kontakt mit Herwarth Walden, Walter Gropius, Theo<br />
van Doesburg, El Lissitzky sowie der »Novembergruppe« stand und 1923 durch Vermittlung von<br />
Bruno Taut als Lehrer für Gebrauchsgraphik an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in<br />
Magdeburg berufen wurde. – Selten.<br />
18,5 : 18,5 cm. 92 Seiten, 16 Blätter Anzeigen. Mit zahlreichen Abbildungen. – Umschlag mit kleinen Randläsuren<br />
232 455<br />
456<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 233<br />
457<br />
456 El Lissitzky – Pelikan Siegellack. Originalkartonschachtel mit farbiger Banderole, nach Entwurf<br />
von El Lissitzky. Um 1940. € 750<br />
Der Entwurf der berühmten Banderole stammt von El Lissitzky, der Mitte der 1920er Jahre mit<br />
einer Werbekampagne für die Hannoveraner Firma Pelikan beauftragt war. – Nach seiner Teilnahme<br />
am Internationalen Kongress Progressiver Künstler in Düsseldorf und am Konstruktivistenkongress<br />
in Weimar 1922 wurde in Berlin in der Galerie van Diemen eine Ausstellung mit Werken<br />
russischer Künstler eröffnet, in der auch El Lissitzky vertreten war. 1923 siedelte er nach Hannover<br />
um und lernte dort seine spätere Frau Sophie Küppers und den Dadaisten Kurt Schwitters kennen.<br />
1924 erkrankte El Lissitzky an Tuberkulose und musste ein Sanatorium in Locarno aufsuchen.<br />
In dieser Zeit entstanden Entwürfe von Werbematerial und Plakaten für die Firma Pelikan. – Unser<br />
erstes Exemplar stammt wohl aus den 1930-40er Jahren und weicht besonders im Hinblick auf<br />
die typographische Gestaltung des Schriftzugs »Pelikan« vom Originalentwurf ab (vgl. dazu die<br />
Abbildung im Online-<strong>Katalog</strong> des MoMa New York).<br />
21,3 : 8,8 : 3,8 cm. – Mit 3 der ursprünglich 10 Stangen Siegellack. – Banderole am Seitenteil mit Fehlstelle. – Leicht berieben.<br />
457 Pelikan Siegellack. Originalkartonschachtel mit farbiger Banderole, nach Entwurf von El Lissitzky.<br />
Um 1960. € 400<br />
Unser zweites Exemplar stammt wohl aus den 1950-60er Jahren. Die Balkenlänge auf der Oberseite<br />
wurde verändert, die Typographie etwas modernisiert und die Beschriftung an den Seiten der<br />
Schachtel ist nun internationaler geworden (vergleiche die vorherige <strong>Katalog</strong>nummer).<br />
21,3 : 8,8 : 3,8 cm. – Mit Preisnotiz.<br />
233
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 234<br />
234<br />
458 Handeinband von Paul Klein, Bauhausschüler und Mitarbeiter der Werkstatt Otto Dorfners.<br />
Gelb-schwarzer Maroquinband mit schwarzen und goldenen Fileten und schwarzem bzw. vergoldetem<br />
Titel auf dem Vorderdeckel bzw.Rücken. Umlaufend schwarzgefärbter Schnitt und schwarze<br />
Vorsatzpapiere. – Inhalt: Karl Gutzkow. Uriel Acosta. Der Sadduzäer von Amsterdam. Mit<br />
Urzinkzeichnungen von Franz Kolbrand. München, Hans von Weber 1922. € 1.800<br />
19. Dreiangel-Druck. – Eins von 650 Exemplaren (Gesamtauflage 725). – Auf Vélin. – Satz aus der<br />
Cicero Breitkopf-Fraktur, gedruckt bei Breitkopf & Härtel, Leipzig.<br />
Paul Klein (1894–1968) war 1921–1922 Schüler der von Otto Dorfner geleiteten Buchbinderei.<br />
1922 ging die Leitung an Paul Klee über, der 1920 von Gropius ans Bauhaus berufen worden war.<br />
Die Zusammenarbeit mit der Dorfner-Werkstatt wurde deshalb beendet. Im März 1922 beendete<br />
Paul Klein seine Lehre bei Dorfner und arbeitete dann dort als Geselle. In den späten 1920er Jahren<br />
leitete er die Handbuchbinderei von Th. Knaur und war später bei Hübel & Denck tätig. Der<br />
Plan, ihn als Fachlehrer an die Folkwangschule in Essen zu berufen scheiterte bei der Machtübernahme<br />
der Nationalsozialisten.<br />
Paul Klein galt in den 1920er Jahren als Erneuerer und Vorbild für eine moderne Einbandkunst.<br />
Eine Ausstellungs-Rezension von 1925 bezeichnet in als »Sucher nach neuen Wegen«, die erfolgreich<br />
versuchten, expressionistische und konstruktivistische Strömungen in der Buchbindekunst<br />
zu realisieren. Nandor Pór schildert die herausragende Leistung Paul Kleins beim Entwurf von<br />
Schrift- und Ornamentstempeln. Ausgehend von einer typisierten Bauhausschrift entwarf er<br />
zwölf Stempel nach geometrischen Grundformen.<br />
Von den in der zeitgenössischen Literatur veröffentlichten etwa 40 Einbänden ist nur der vorliegende<br />
bekannt. Einbände von Paul Klein zählen somit zu den wichtigsten Beispielen einer von<br />
den Auffassungen des Bauhauses geprägten Buchbindekunst und zugleich zu den größten Seltenheiten<br />
auf diesem Gebiet. – In so tadelloser Erhaltung sicher nahezu unauffindbar.<br />
25,0 : 17,5 cm. 76 Seiten, 2 Blätter. Mit 36, teils blattgroßen Illustrationen.<br />
Nina Wiedemayer, in: Zwischen van de Velde und Bauhaus, Halle und Weimar 1999, Seite 1<strong>15</strong>ff. mit farbiger Abbildung des<br />
hier vorliegenden Einbandes. – Vgl. G. A. Bogeng, Zu den Einbänden von Paul Klein, in: Archiv für Buchbinderei, Halle<br />
1922/1923, Seite 32 und Nándor Pór, Die Peka-Stempel, in: Archiv für Buchbinderei, Halle 1927, S. 55ff.<br />
459 Paul Kersten und Paul Klein. Vierzig neuzeitliche Entwürfe für künstlerische Bucheinbände.<br />
Ein Vorlagenwerk für Handvergolder, Kunstbuchbinder und Fachschulen. Halle, Wilhelm Knapp<br />
1928. 40 Tafeln mit montierten, wohl chromolithographischen Einbandabbildungen. Lose in Originalmappe.<br />
€ 600<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafeln in jeweils einer leuchtenden Volltonfarbe gedruckt, die Verzierungen<br />
in Gold oder Schwarz. – Die ebenfalls vom Bauhaus geprägte Typographie der Titelseiten und der<br />
Tafelbeschriftungen (in Silber) stammt von Paul Klein. – Die Innenseiten der Mappe mit interessanten<br />
Anzeigen und Literaturhinweisen. – Sehr selten.<br />
Paul Kersten (1865–1943) erwarb sich neben seiner praktischen Arbeit als Buchbinder vor allem<br />
auch als Verfasser zahlreicher Lehrbücher und Fachaufsätze große Verdienste. 1912 gründete er<br />
gemeinsam mit Carl Sonntag den »Jakob-Krause-Bund« und war 1914–1921 dessen (umstrittener<br />
und schwieriger) Vorsitzender. Die Gründung der Vereinigung »Meister der Einbandkunst« 1923<br />
durch Otto Dorfner, Otto Pfaff, Franz Weiße und Ignatz Wiemeler kann als »Absage an seine angemaßte<br />
Führung« verstanden werden. Paul Klein war bis zur Auflösung 1931 der letzte Vorsitzende<br />
des JKB (vgl. Archiv MDE Uni Münster online).<br />
Paul Kerstens Einbandentwürfe waren stets vom Ornament, der Linie und dem Dekor bestimmt,<br />
sein Stil so prägnant, dass vom »Kerstenstil« gesprochen wurde.<br />
29,0 : 21,5 cm. 2 Blätter, 40 Tafeln. – Mappengelenke an den Seiten mit Einrissen. – Titelblatt gestempelt, die Stempel auf<br />
einigen der übrigen Blätter fachmännisch entfernt. Tafelränder leicht gebräunt.<br />
Vgl. Moessner/Kriechl 61ff.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 235<br />
458<br />
459<br />
235
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 236<br />
236<br />
460<br />
460 Laszlo Moholy-Nagy. 60 Fotos · 60 photos · 60 photographies. Herausgegeben von Franz Roh.<br />
Berlin, Klinkhardt & Biermann 1930. Illustrierter Originalumschlag. € 450<br />
Erste Ausgabe. – Fototek, Band 1. – Gesamtgestaltung: Jan Tschichold. – »Hervorragender Querschnitt<br />
durch das photographische Werk Moholy-Nagys« (Dokumentations-Bibliothek). – Der einleitende<br />
Text des Herausgebers, in Deutsch, Englisch und Französisch, verdeutlicht die Bedeutung<br />
des Bauhäuslers Moholy-Nagy für die moderne Photographie. – »Laszlo Moholy-Nagy’s enthusiasm<br />
for photography and his emphasis on such areas as graphic design and typography were<br />
fundamental, shifting the school’s emphasis away from its Arts-and-Crafts foundation towards<br />
mass production and communication, from a handmade to a machine aesthetic that had much in<br />
common with Russian Constructivist tenets« (Parr I, 85). – Mit 60 ganzseitig abgebildeten Photogrammen,<br />
Photomontagen und Photographien. – Am Ende Anzeigen zu der Reihe »Fototek«,<br />
einigen Büchern von Jan Tschichold und eine ganzseitige Anzeige zu »foto-auge« von Franz Roh<br />
und Jan Tschichold. – So schön erhalten selten zu finden.<br />
25,0 : 17,5 cm. 11 Seiten, 60 Tafeln, 2 Blätter. – Titelblatt mit Besitzvermerk.<br />
Dokumentations-Bibliothek VI, 307. – Heidtmann 5508<br />
461 Paul Wolff. Arbeit! 200 Tiefdruckseiten mit Geleitworten von Paul Wolff und Alfred Tritschler. Einleitung<br />
und Beschriftung der Bilder von Paul G. Ehrhardt. Berlin, Volk und Reich und Frankfurt a.<br />
M., Bechhold 1937. Originalpappband. € 100<br />
Erste Ausgabe. – Trotz der vom »neuen Geist« geprägten Texte überzeugt das Werk durch seine<br />
photographische Qualität und vermittelt einen guten Eindruck in die Handwerks- und Industriekultur<br />
der 1930er Jahre.<br />
462 entfällt<br />
27,5 : 23,0 cm. 29 Seiten, 1 Blatt. Mit 200 Tafeln. – Gelenke etwas brüchig und teils restauriert.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 237<br />
463 Erich Mendelsohn. Amerika. Bilderbuch eines Architekten. Mit 77 photographischen Aufnahmen<br />
des Verfassers. Berlin, Rudolf Mosse 1926. Originalhalbleinenband. € 250<br />
Erste Ausgabe. – Mendelsohn beschreibt während einer Reise im Jahr 1924 gewonnene Eindrücke<br />
von New York: »Hochgetrieben von unvorhergesehener Geldhäufung, aufgepumpt […] zum<br />
Geschäftszentrum der Welt. […] Amerika, das reichste Land der Welt, hat sein Geld eben erst<br />
errafft. Dafür hat es seinen Boden gemartert, seine Bevölkerung in das Schwungrad der Ausbeutungsmaschine<br />
gehängt und seiner Existenz einen Ausdruck verliehen, dessen Kulturlosigkeit<br />
weder durch Farbanstrich noch durch gesteigerte Vertikalen verhüllt werden kann« (Vorwort). –<br />
Die Tafeln zeigen die Wolkenkratzer in New York, Chicago, Detroit und Buffalo. – »[…] his images<br />
are powerfully expressive, romantic in the mode of Alfred Stieglitz, and like Stieglitz’s works, a<br />
combination of the pictorial and the modernist. […] a fascinating transitional photobook«<br />
(Parr/Badger). – Mit einem kolorierten Holzschnittexlibris eines Architekten.<br />
34,7 : 25,0 cm. IX, 82 Seiten, 1 Blatt. Mit 77 Tafeln. – Einband stärker fleckig. – Untere Ecken anfangs leicht wasserrandig.<br />
Jaeger 733. – Vgl. Parr/Badger I, 77 (6., erweiterte Auflage 1928)<br />
464 Julius Vischer und Ludwig Hilbersheimer. Beton als Gestalter. Bauten in Eisenbeton und ihre<br />
architektonische Gestaltung. Ausgeführte Eisenbetonbauten. Stuttgart, Julius Hoffmann 1928.<br />
Mit 264 Abbildungen. Originalbroschur. € 120<br />
464<br />
Erste Ausgabe. – Baubücher, Band V. – Die beiden beteiligten Architekten aus Dresden planten<br />
ursprünglich eigenständige Veröffentlichungen, vereinten aber ihre Arbeiten auf Anraten des<br />
Verlages. – Die zahlreichen Abbildungen belegen eindrucksvoll den Stand der Betonbautechnik<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts. – In Wort und Bild werden Gebäude, Brücken, Staudämme u. v. m. in<br />
Europa und den USA vorgestellt, so z. B. die Markthalle in Stuttgart, verschiedene Bauten von Erich<br />
Mendelsohn, Le Corbusier, Richard Neutra und Mies van der Rohe. – In der Reihe »Baubücher«<br />
erschienen zuvor Bänder von Richard J. Neutra, Ludwig Hilbersheimer und Adolf G. Schneck. –<br />
Ludwig Hilbersheimer veröffentliche 1929 und 1931 mehrere Artikel in der Zeitschrift »bauhaus«.<br />
28,8 : 22,5 cm. 124 Seiten. Mit 264 Abbildungen. – Umschlagränder etwas gebräunt, innen tadellos.<br />
Jaeger 937<br />
463<br />
237
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 14:07 Seite 238<br />
466<br />
238<br />
465 Albert Sigrist. Das Buch vom Bauen. Wohnungsnot, · Neue Technik · Neue Baukunst · Städtebau.<br />
Berlin, Der Bücherkreis 1930. Illustrierter Originalhalbleinenband. € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Der Einbandentwurf stammt von Jan Tschichold und verwendet eine Photographie<br />
der Oud-Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung. Dieses Wohnprojekt wird im Buch<br />
ausführlich beschrieben und bildlich dokumentiert. – Knappe aber grundlegende Bestandsaufnahme<br />
der Tendenzen der modernen deutschen Architektur, insbesondere des Siedlungsbaus<br />
der 1920er Jahre, der von Werkbund und Bauhaus geprägt war. – Der Verfasser des Buches war<br />
Alexander Schwab (1887–1943), ein kommunistischer Politiker und Publizist, 1933 verhaftet und<br />
1943 im Zuchthaus Zwickau verstorben. – Sehr gut erhaltenes Exemplar.<br />
24,2 : 17,0 cm. 216 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Vorblatt mit Widmung.<br />
Jaeger 885 (mit ganzseitiger Abb. auf Seite 10)<br />
466 Werner Gräff. Jetzt wird Ihre Wohnung eingerichtet. Das Warenbuch für den neuen Wohnbedarf.<br />
Potsdam, Müller & I. Kiepenheuer 1933. Illustrierte Originalbroschur. € 1.400<br />
Erste Ausgabe. – 1931 erschien Werner Gräffs »Zweckmäßiges Wohnen für jedes Einkommen« ,<br />
zwei Jahre später folgte der vorliegende, selbständige Abbildungsband. – Das in <strong>Katalog</strong>form<br />
erstellte Buch ist ein »Who is Who« des Designs der 1920er Jahre. Es finden sich Arbeiten von<br />
Joseph Albers, Marcel Breuer, Max Burchartz, Walter Gropius, Gerhard Marcks (Sintrax-Kaffeemaschine),<br />
Mies van der Rohe, Lilly Reich, Richard Riemerschmid, Wilhelm Wagenfeld u. v. a. – Auf<br />
über 300 Abbildungen werden Küchen, Schränke, Betten und Sofas, Stühle, Sessel und Tische,<br />
Uhren, Vasen, Geschirr,Bestecke u. v. m. vorgeführt. – Mit Einrichtungsplänen für Ein-, Zwei- und<br />
Dreiraumwohnungen bei »elementaren« bzw. »gesteigerten Ansprüchen«, einem »Verzeichnis<br />
der Firmen« sowie dem wichtigen Anhang mit Original-Tapetenmustern, darunter 18 Bauhaus-<br />
Tapeten und <strong>15</strong> Tapetenmuster der Firma »Hölscher & Breimer«. – Der Bauhaus-Schüler Werner<br />
Gräff (1901–1978) war Mitarbeiter des »Deutschen Werkbundes«, jüngstes De-Stijl-Mitglied und<br />
Mitherausgeber der deutschen Avantgardezeitschrift »G«. Seine Interessen galten gleichermaßen<br />
der Phototechnik, dem modernen Film und dem Industriedesign.<br />
21,4 : <strong>15</strong>,1 cm. 88 Blätter mit zahlreichen Abbildungen, 33 Tapetenmuster. – Bindung am Rücken erneuert, Rücken mit<br />
Fehlstellen und etwas brüchig. Hinterer Umschlag geknickt.<br />
Jaeger 593<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:07 Seite 239<br />
467 Rasch bringt aus deutschen Ateliers 1939: Bauhaustapeten, Weimartapeten, Wiener Künstler<br />
Tapeten Bramsche 1939. Gefalztes Doppelblatt mit farbigen Illustrationen. € 400<br />
467<br />
Reich illustrierter, kleiner Prospekt der Tapetenfabrik Rasch in Bramsche. – Trotz der bereits erfolgten<br />
Schließung des Bauhauses zählten die dort entworfenen Tapeten (siehe vorherige <strong>Katalog</strong>nummer)<br />
neben den Weimartapeten (Entwurf : Paul Schultze-Naumburg) und den Wiener<br />
Künstlertapeten (Entwurf: Josef Hoffmann, Mitbegründer der Wiener Werkstätten) zu den Einrichtungsfavoriten<br />
der Zeit. – Der Prospektentwurf stammt von Jupp Ernst (1905-1987), Mitglied des<br />
Deutschen Werkbundes. – Er entwarf nach dem Krieg unter anderem die Afri Cola Flasche und<br />
den Schriftzug »Melitta«. – Tadellos erhalten. – Dazu: Stahl-Aufzug A 270 Werbeblatt für die<br />
Stuttgarter Firma, die hier mit dem beeindruckenden Rundfahrstuhl im neuen Verwaltungsgebäude<br />
der Nordstern-Versicherung in Berlin wirbt. Entwurf: Industrie-Atelier Düsseldorf. Gefalztes<br />
Doppelblatt mit illustrierter Titelseite und drei Abbildungen. Heftlöcher, Vertreterstempel auf der<br />
Titelseite, sonst sehr gut. – Ferner: Pause. Nr. 12 von 1931 und Nr. 7/8 von 1932. Zwei Werbeblätter<br />
der Berliner GASAG von 1931 und 1932. Je ein gefalztes Doppelblatt mit Illustrationen und Abbildungen.<br />
Das zweite Heft mit einigen Bauhausentwürfen in einer Schemazeichnung. Die Rückseite<br />
der Doppelblätter wurde für die Gasrechnung benutzt. Ein Blatt mit Heftlöchern, eins mit<br />
winzigem Randausriss, sonst tadellos.<br />
24,0 : <strong>15</strong>,8 cm<br />
239
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 240<br />
468 Piet Zwart. reclame Rotterdam, Nijgh en Van Ditmar [1931]. Originalbroschur. € 2800<br />
Erste Ausgabe. – Piet Zwarts (1885–1977) durch de Stijl und Bauhaus geprägte Auffassung von<br />
Typographie und Gestaltung in der Werbung war damals bahnbrechend. Der in den 1930er Jahren<br />
aufkommende Einsatz der Photomontage in der Werbung wurde durch ihn maßgeblich<br />
beeinflusst. – Das Heft entstand im Auftrag der Rotterdamer Druckerei »Nijgh en Van Ditmar«, die<br />
im Zusammenhang mit einigen grundlegenden Überlegungen zu Sinn und Gestaltung von<br />
Reklame und ausführlicher Beschreibung von Drucktechniken und Typographie mit dieser Publikation<br />
(und explizit auf den letzten acht Seiten) für ihr Unternehmen warb. – Texte und Gesamtgestaltung<br />
stammen von Piet Zwart, ebenso die meisten der für die atemberaubenden<br />
Montagen verwendeten Photographien. – Druck in Blau, Orange und Schwarz. – Auf den ersten<br />
Seiten das Credo des Buches: »Reklame erträgt kein Geschrei · Reklame ist eine Wissenschaft ·<br />
Reklame ist eine einflußreiche Kraft · Reklame ist die treibende Kraft zur Durchsetzung der Massenprodukte«.<br />
– Als Blockbuch gebunden, Umschlag mit dem kreisrunden, rot unterlegten Ausschnitt<br />
mit Durchblick auf das »r« des Titels. – Gelbe Broschurbindung. – Von größter Seltenheit.<br />
17,5 : 25,0 cm. 30 unnummerierte Seiten. – Weißer Originalvorderumschlag leicht geknittert, sonst tadellos.<br />
Nicht in Dokumentations-Bibliothek.<br />
469 Piet Zwart – Bruynzeel’s Vloerenfabriek Zaandam. Briefpapier und Formular, entworfen von<br />
Piet Zwart. € 120<br />
Nachdem der niederländische Graphiker und Werbegestalter Piet Zwart (1885–1977) durch Jan<br />
Wils in Verbindung mit der de Stijl-Gruppe gekommen war, entwarf er in den 1920er Jahren<br />
zusammen mit Vilmos Huszar Möbel. Die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Möbelfabrik<br />
Bruyzeel mag darauf zurückzuführen sein. Zwart entwarf nahezu alle Drucksachen und Werbeschriften<br />
des Unternehmens.<br />
1 Blatt A4, 1 leicht abweichend. – Beide beschrieben und mit Heftlöchern.<br />
470 Paul Schuitema – Wat gij bij de hand wilt hebben. Woordenboeken nieuwe talen. Werbe -<br />
blatt, entworfen von Paul Schuitema. Um 1935. € 100<br />
Neben Piet Zwart gilt Paul Schuitema als Pionier der Photomontage in der niederländischen Werbegraphik.<br />
– Das Faltblatt wirbt für vier neue Wörterbücher des Groninger Verlages Wolters und<br />
deren Einsatz in der Schule, in der Familie und im Büro. – Druck in Orange und Schwarz.<br />
16,0 : 28,0 cm. 6 Seiten-Leporello.<br />
240 469<br />
470<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 241<br />
468<br />
468<br />
241
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 242<br />
242<br />
471 Julius Zeitler. Die Reklameblechschmiede. Gedicht. Leipzig 1922. Rote Originalbroschur mit<br />
ornamentaler Deckelillustration in Schwarz. € 750<br />
Erste Ausgabe. – Äußerst seltener Privatdruck »Zum Bundestag des Bundes Deutscher Gebrauchs -<br />
graphiker den Teilnehmern des Begrüssungsabends Sonnabend, den 14. Januar 1922. Die Ortsgruppe<br />
Leipzig«. – In kleiner Auflage bei Poeschel & Trepte, Leipzig, in der fetten Mittel Grotesk<br />
und mit Zierleisten gedruckt. – Auf Kupferdruckkarton.<br />
Köstliche Pseudo-Dadapublikation von Julius Zeitler (1874–1943), Lehrer an der Staatlichen Akademie,<br />
Leipzig, Schriftsteller und Verleger, der in diesem Gedichtzyklus mit Gottvater und Petrus<br />
als Auftraggeber für Werbung, die verschiedenen Reklamemaßnahmen parodiert und karikiert.<br />
Am christlichen Himmel sausen die Reklameraketen, | er ist in Gefahr entvölkert zu werden. | Gottvater<br />
beweint den Schwund seiner Herden | und zählt im Portemonnaie die Werbungskröten. […]<br />
Es jammert der Petrus: ‘Die Kirchen sind leer, | zu uns herauf will keiner mehr. | Darum her mit<br />
Schwitters dadaistischem Kino | mit Schnarrenbergers plakatierten Affen, | mit Feiningerschen<br />
Meßprozessionen. | Den Rest muß der Weltallsreklamehengst Rathenau schaffen. | Auch ein<br />
neues Signet sei dem Himmel erkoren, | das Kreuz hat seine Zugkraft verloren, | die Blechemballagen<br />
für die Abendmahlspeise | sind durchlässig; der Inhalt geht auf die Reise. | Unsern Markenartikeln<br />
fehlt eine originelle Packung, | der ganze Betrieb krankt an Versackung’ | Sogleich treten die<br />
Betriebsräte zusammen | und setzen Gottvater mit ihren Vorschlägen in Flammen. | Eine Werbezentrale<br />
sei alsbald errichtet | und die Angst um die Absatzstockung geschlichtet. | Der heilige<br />
Petrus beruft gleich die Geister | der gesamten deutschen Gebrauchsgraphikmeister | samt ihrem<br />
Anhang von Parasiten und Gönnern | von Auftraggebern und Nichtskönnern. | Im Nu ist ein Werbekongreß<br />
im Zug | und jeder empfiehlt sich mit seinem Spruch«.<br />
Nun treten nacheinander »Der Reklamechef«, »Die Palastrevolution«, »Der Reproduktionsdruck-<br />
Fabrikant«, »Der Blechemballagen-Fabrikant«, »Der Gebrauchsgraphiker«, »Der Gebührenordner«,<br />
»Der Geschäftsmarken-Spezialist«, »Der Plakatist«, »Der Plagiator«, »Der Familiengraphiker«<br />
und »Der Kojen-Architekt«. – Am Ende lässt Gottvater die ganze Schar ein: »Ich komm’ ohne Werbung<br />
nicht mehr aus | drum bleibt hübsch alle im himmlischen Haus.«<br />
Fast alle erhalten einen Heiligenschein: »Bloß einen nehm ich von meiner Gnade aus, | den stäupt<br />
mir sogleich aus dem himmlischen Haus. | Der Verhaßteste mir der Plagiator ist, | darum werft ihn<br />
sogleich, wohin er gehört –auf den Mist. | Schmeißt mir geschwind den traurigen Gesöllen |<br />
Hinunter in die tiefsten Höllen!«. – Via »KVK« und »WorldCat« nur das Exemplar der DNB Leipzig<br />
nachweisbar.<br />
<strong>15</strong>,6 : 24,3 cm. 20 unnummerierte Seiten. – Umschlag leicht lichtrandig, sonst nahezu makellos.<br />
Rodenberg 273. – Nicht bei Dokumentations-Bibliothek, Verkauf etc.<br />
471<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 243<br />
472 Vitezslav Nezval. Akrobat. Prag, Plejada 1927. Mit einer Lithographie von Vit Obrtel. Originalumschlag<br />
(Entwurf Vit Obrtel). € <strong>15</strong>0<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 200 Exemplaren auf Japan Banzay (Gesamtauflage 250). – Frontispiz<br />
und Typographie von Vit Obrtel. – Tadelloses, unaufgeschnittenes Exemplar.<br />
20,2 : 13,7 cm. 44 Seiten, 2 Blätter.<br />
Primus, Tschechische Avantgarde, <strong>Katalog</strong> 63 und 64, Abbildungen 20 und 77<br />
473 Vitezslav Nezval. Svabi. Satiricka básen (Die Kakerlaken. Satirisches Gedicht). Prag, Svoboda<br />
1945. Originalumschlag. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Nezval (1900–1958) war wie Karel Teige Vertreter des Poetismus und Surrealismus.<br />
– Seine Gedichte entstanden als Antwort auf die nationalsozialistische Besatzung am Ende<br />
des Krieges. Im Gegensatz zu Teige war er auch nach Kriegsende unter der kommunistischen<br />
Regierung erfolgreich. – Die Umschlaggestaltung stammt von Frantisek Muzika (1900–1974. –<br />
Sehr schönes Exemplar.<br />
21,4 : 14,3 cm. 22 Seiten.<br />
472 473<br />
Der bedeutende tschechische Avantgarde-Künstler Ladislav Sutnar war für die Umschlaggestaltung<br />
der Shaw-Werkausgabe (Hry) verantwortlich. – »Auf dem zweidimensionalen typographischen<br />
Umschlag, den auch die Anwendungen der Fotografie nicht zur dritten Dimensionen<br />
erweitern kann, versucht vor allem Ladislav Sutnar, Anfang der dreißiger Jahre, mit Hilfe geometrischer<br />
Linien und unter Anwendung von perspektivischen Mitteln, eine ›Quasi-Dreidimensionalität‹<br />
zu erzeugen« (Zdenek Primus, Tschechische Avantgarde, Seite 132, dort mit einer Abbildung).<br />
–Jeder Band mit einer Titelvignette von Zdenek Kratochvil. Die Übersetzungen stammen von Ridi<br />
B. M. Klik. – Jeweils ein von nur 1700 Exemplaren.<br />
Unaufgeschnitten und, von den erneuerten Umschlagteilen abgesehen, sehr gut erhalten.<br />
474 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Clovek nikdy neví. Prag, Druzstevni Prace 1931. Illustrierter<br />
Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel wohl<br />
erneuert. € 200<br />
Werke, Band XI. – Tschechische Ausgabe von »You never can tell«.<br />
19,2 : 14,2 cm. 164 Seiten, 2 Blätter. – Primus, Tschechische Avantgarde <strong>Katalog</strong> 337, Abbildungen 245<br />
243
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 244<br />
244<br />
474–479<br />
475 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Obrácení kapitána Brassbounda. Prag, Druzstevni<br />
Prace 1932. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel<br />
erneuert € 200<br />
Werke, Band XII. – Tschechische Ausgabe von »Captain Brassbound’s Conversion«.<br />
19,2 : 14,2 cm. 130 Seiten, 1 Blatt.<br />
476 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti I. Vzorny sluha Bashville. Jak lhal jejimu<br />
manzelu. Prag, Druzstevni Prace 1930. Originalumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar. € 300<br />
Werke Band XV. – Tschechische Ausgabe von »The Admirable Bashville« und »How he lied to her<br />
husband«.<br />
19,2 : 14,2 cm. 129 Seiten, 3 Blätter.<br />
477 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Drobnosti II. Vystrizky z novin. Prohlédnutí blanco<br />
posneta. Prag, Druzstevni Prace 1933. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav<br />
Sutnar, Rücken und Hinterdeckel erneuert. € 200<br />
Werke, Band XXIV. – Tschechische Ausgabe von »Press cuttings« und »The Shewing-Up of Blanco<br />
Posnet«.<br />
19,2 : 14,2 cm. 221 Seiten, 3 Blätter.<br />
478 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Druhy ostrov Johna Bulla Prag, Druzstevni Prace<br />
1930. Illustrierter Originalumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar. € 300<br />
Werke, Band XXVII. – Tschechische Ausgabe von »John Bull’s other Island«.<br />
19,2 : 14,2 cm. 231 Seiten, 2 Blätter.<br />
479 Ladislav Sutnar – George Bernard Shaw. Trakar jablek. Americky císar. Prag, Druzstevni Prace<br />
1932. Illustrierter Originalvorderumschlag, Gestaltung Ladislav Sutnar, Rücken und Hinterdeckel<br />
erneuert. € 200<br />
Werke, Band XXXI. – Tschechische Ausgabe von »The Apple Cart«.<br />
19,2 : 14,2 cm. <strong>15</strong>9 Seiten, 2 Blätter.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:08 Seite 245<br />
480 Ladislav Sutnar – Jak zijeme. Obrázkovy kulturni magazin. Obsah 1–3. – Magazin dp. Magazin<br />
Druzstevni práce . Obsah 4–10. Prag 1933. Farbige Originalumschläge. € 400<br />
Die international ausgerichtete tschechische Monatsschrift erschien 1931 und 1932 unter dem<br />
Titel »Zijeme« (Wir leben), nach nur drei Heften 1933 wurde sie bis 1937 unter dem neuen Titel<br />
»magazin dp« fortgesetzt. – Die Gestaltung der frühen Heftumschläge stammt von Ladislav Sutnar.<br />
– Mit Beiträgen und Photographien von J. Sudek, J. Hora, J. E. Koula u. v. a. – Redaktion: Josef<br />
Cerman. – Sehr gut erhalten.<br />
25,2 : 17,8 cm. Je 32 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.<br />
481 Karel Teige – Fünf von ihm entworfene und gestaltete Bücher. Prag 1926–1946. € 450<br />
481<br />
Karel Teige (1900–1951) zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Surrealismus. Er gründete<br />
1920 den Bund der modernen Künstler »Devetsil«. 1923 »entdeckte« er zusammen mit Vitezslav<br />
Nezval den Poetismus, 1929/30 war er Gastprofessor am Bauhaus. Ab 1934 gehörte er zu der Prager<br />
Surrealistengruppe. Seine Wirkungsgebiete erstreckten sich auf Architektur, Film und Literatur<br />
sowie Typographie und Buchgestaltung. Jaroslav Seifert prägte, dem großen Einfluss Teiges<br />
würdigend, den Begriff »Generation Teige«. – Im Einzelnen: Guillaume Apollinaire. Prsy Tiresiovy<br />
(Die Brüste des Tiresias). Prag, Odeon 1926. Mit Frontispiz und drei Illustrationen von J. Sima.<br />
Originalumschlag. Zweifarbiger Titel, Typographie und zweifarbiger Umschlagentwurf von Karel<br />
Teige. – Vsevolod Ivanov. Údolí TBA. Roman (Das Tal der TBA). Prag, Druzstevní práce 1931. Originalleinenband.<br />
Typographie Ladislav Sutnar, Einbandentwurf von Teige. – Konstantin Biebl.<br />
Nebe peklo ráj (Himmel, Hölle, Paradies). 2. Ausgabe. Prag, Sfinx 1931. Originalumschlag. Titel in<br />
Rot und Schwarz, Typographie und dreifarbiger Umschlagentwurf von Teige. – Paul Eluard.<br />
Vybor básní (Gesammelte Gedichte). Prag, Odeon 1946. Mit Illustrationen von Man Ray, Max<br />
Ernst, Pablo Picasso und J. Styrsky. Originalumschlag. Umschlag mit surrealistischer Fotomontage<br />
von Teige. – Paul Verlaine. Prokleti bàsnici. Prag, Girqal 1946. Originalbroschur. Umschlag mit<br />
surrealistischer Fotomontage, Typographie und Nachwort von Teige.<br />
Alle Oktavformat, meist unaufgeschnitten und gut erhalten.<br />
I und II: Primus, Tschechische Avantgarde 1922-1940, <strong>Katalog</strong> 35, Abbildung 99 und <strong>Katalog</strong> 139<br />
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246<br />
482 Futurismo. Dirretore: Mino Somenzi. Jahrgang I, Hefte 2, 4, 5, 6, 7, 10 Rom 1932. € 600<br />
Sechs Nummern des ersten Jahrgangs. – Die als »libro-giornale« im Sommer 1932 auf Initiative<br />
von F. T. Marinetti gegründete Zeitschrift erschien zuerst halbmonatlich, später wöchentlich. 1934<br />
stellte man ihr Erscheinen ein. – Die wichtige Zeitung war das Sprachrohr der italienischen Futuristen<br />
und veröffentliche Text- und Bildbeiträge aller namhaften Vertreter dieser Kunstbewegung,<br />
so von Marinetti, Bontempelli, Bragaglia, Depero, Prampolini, Somenzi und vielen anderen. – Mehrere<br />
Beiträge zum Verhältnis der Futuristen zur faschistischen Bewegung, Heft 5 mit dem »Manifesto<br />
futurista contro la crisi economica«. – Eingehend wird die Auseinandersetzung zwischen<br />
Marinetti und Somenzi über »Aeropittura« behandelt. Diese Luftmalerei, die »Arte sacra futurista«<br />
war bereits 1926 von Somenzi propagiert worden. 1931 veröffentlichte Marinetti einen eigenen,<br />
andere Akzente setzenden Text zu diesem Thema. – Heft 2 noch mit 16 Seiten, davon acht auf<br />
Kunstdruckpapier, die Folgehefte in etwas größerem Format und mit sechs Seiten, davon zwei auf<br />
Kunstdruckpapier. – Sehr seltene und wichtige Dokumente der Futuristen und aufschlussreich für<br />
deren Beziehung zum italienischen Faschismus.<br />
49,0 : 33,5 bzw. 64,0 : 44,0 cm. Mit zahlreichen Abbildungen. – Mit Faltspuren, Ränder leicht gebräunt. – 2 mit Besitzvermerk.<br />
483 The Little Review. Quarterly Journal of Art and Letters. Vol. IX, No. 2. Winter 1922. Miscellany Number.<br />
London, Neumayer und Paris, Shakespeare and Co. 1922. Originalbroschur. € 400<br />
Die »bedeutende avantgardistische Literatur- und Kunstzeitschrift« (Dokumentations-Bibliothek),<br />
herausgegeben von Margaret Anderson, Francis Picabia und Ezra Pound erschien bis 1929.<br />
– Das vorliegende Heft mit Wort- und Bildbeiträgen von und über Marcel Duchamp (darunter<br />
sein »Portrait«, geschaffen von der Dada-Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven), John Storrs,<br />
Bréton über Picabia, Tatlin, Kandinsky u. v. a.<br />
24,8 : 19,0 cm. 63 Seiten, 14 Tafeln. – Umschlagränder leicht gebräunt.<br />
Vgl. Dokumentations-Bibliothek VI, 784<br />
482<br />
483<br />
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Durch die Surrealisten wieder nach Frankreich und in alle Welt<br />
484 Commerce. Cahiers trimestriels publiés par le soins de Paul Valéry, Léon-Paul Fargue, Valery Larbaud.<br />
Cahiers XI - XII. Paris 1927–1929. Zwölf Hefte und ein Registerheft. Originalumschläge.<br />
€ 250<br />
Originalausgabe der wichtigen französischen Literaturzeitschrift, von der 1924 bis 1929 29 Hefte<br />
erschienen. – Je eins von 2400 Exemplaren auf Papier Alpha (Gesamtauflage 2900). – Mit Beiträgen<br />
der Herausgeber, Andre Breton, Andre Gide, Andre Malraux, Benjamin Peret »La Brebis galante«<br />
(Heft 13), Jean Paulhan, Ribemont-Dessaignes, André Suares, Giuseppe Ungaretti und vielen<br />
anderen. – Mit dem seltenen Index zu den Bänden I –XX (1924–1928). – Unbeschnitten.<br />
23,8 : 18,5 cm. Je etwa 180-240 Seiten.<br />
485 Les livres surréaliste ainsi que Les publications surréalistes sont toujours en vente à la Librairie<br />
José Corti. Paris wohl 1931. Illustrierter Originalumschlag mit einem Holzschnitt von Max Ernst.<br />
€ 300<br />
Sehr seltener <strong>Katalog</strong> der noch heute existierenden Buchhandlung in Paris. – Verzeichnet lieferbare<br />
und vergriffene Werke von zwölf Autoren, darunter Aragon, André Bréton, René Char, René Crevel,<br />
Salvador Dali, Paul Eluard, Max Ernst, Benjamin Péret und Tristan Tzara sowie einige<br />
Gemeinschaftswerke und Zeitschriften. – Jedem Verfasser ist eine Seite gewidmet, jeweils mit<br />
knappen bibliographischen Angaben und Pressestimmen zu den Werken sowie je einem Porträtphoto<br />
auf einer kleinen, eingebundenen Tafel. Diese Porträts stammen von Man Ray u. a. – Mit<br />
handschriftlichen Ergänzungen und Korrekturen zu den Preisen.<br />
21,7 : 13,5 cm. <strong>15</strong> Seiten, einschließlich Umschlag.<br />
485 487<br />
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248<br />
486 Plastique. No. 2. Herausgegeben von Sophie Taeuber-Arp. Meudon 1937. Originalumschlag.<br />
€ 200<br />
Bedeutende avantgardistische Zeitschrift. – Es erschienen zwischen 1937 und 1939 nur fünf Nummern.<br />
– Die vorliegende Nummer 2 beinhaltet den wichtigen Text von Gabrielle Buffet über Picabias<br />
Zeitschrift 391, einen Beitrag von Hans Richter sowie Abbildungen von Werken von Hans Arp,<br />
Marcel Duchamp, Francis Picabia, Cesar Domela, Max Bill, Sophie Taeuber-Arp, Moholy-Nagy und<br />
anderen. – Ohne das ursprünglich beiliegende, titelgebende Manifest »Dimensionisme« von<br />
Charles Sirato. – Sehr selten.<br />
24,2 : <strong>15</strong>,5 cm. 24 Seiten. Mit 22 Abbildungen. – Umschlag stark lichtrandig.<br />
Dokumentations-Bibliothek III, 207<br />
487 Béatrice de la Sablière – Claude Tarnaud. La forme réfléchie. Carnet de voyage et commentaires.<br />
Illustrations de Béatrice de la Sablière. Paris, Le soleil noir 1954. Originalbroschur. € 300<br />
Erste Ausgabe. – Der Surrealist Tarnaud veröffentlichte mehrere Werke in dem bekannten Verlag,<br />
zu dessen Autoren auch André Bréton, Paul Éluard und Jean Paulhan zählten. – Eins von 500<br />
Exemplaren auf »Offset neige«, daneben erschienen 50 Exemplare auf Madagascar bzw. Pur fil<br />
Lafuma. – Beiliegend: Tintenstiftzeichnung, wohl von der Künstlerin. Bezeichnet: »L’unique<br />
oiseau meurt pour toujours«. 21,0 : 11,5 cm. Knick- und Knitterfalten. – Das Buch unaufgeschnitten<br />
und tadellos erhalten.<br />
18,7 : 12,0 cm. 89 Seiten, 3 Blätter. Mit 4 ganzseitigen Illustrationen.<br />
488 Jacques Houplain – Pierre de Ronsard. Odes amoureuses avec des ornements gravés à l’eauforte<br />
par Jacques Houplain. Paris, Jean Porson 1953. Handgebundener dunkelolivgrüner Maroquinband<br />
mit zweifarbigen Wildlederintarsien, Kopfschnittvergoldung und vergoldetem<br />
Rückentitel (signiert: P.-L. Martin, 1957) in Chemise. Mit einer Halbmaroquinmappe in Schuber mit<br />
Lederkanten. Der Originalumschlag mit radierter Bordüre ist eingebunden. € 600<br />
Eins von nur 10 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe, gedruckt auf Japan, mit einer Suite<br />
der 25 Radierungen in Olivgrün und einer beigelegten Originalkupferplatte (Gesamtauflage 225).<br />
– Die Radierung im Text und auf dem Umschlag wurden in Schwarz gedruckt. Einige bilden nahezu<br />
blattgroße Illustrationen, andere Vignetten und Bordüren. – Der 1920 geborene Künstler widmete<br />
sich ganz der Technik der Radierung und illustrierte in seiner frühen Schaffensphase nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg u. a. Lautreamonts »Chants de Maldoror«, die »Genesis« und die Dichtungen<br />
der Sappho. – Der schöne Handeinband stammt von Pierre-Lucien Martin (1913–1985),<br />
einem französischen Buchbinder, der in einem Atemzug mit Bonet, Mercher, Rose Adler und Creuzevault<br />
genannt werden kann. – Tadellos schönes Exemplar.<br />
<strong>15</strong>,0 : 9,8 cm. 48 Seiten, 4 Blätter. Mit 24 Radierungen und einer Suite mit 25 Radierungen.<br />
Strachan S. 334, Abb. auf S. 245. – Monod 9916<br />
489 Jean Benoit – André Breton. Le La. Paris, PAB [Pierre André Benoit] 1961. Mit einer signierten<br />
Lithographie von Jean Benoit. Originalumschlag. € 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren auf »Arches«, daneben erschienen 10 Exemplare auf<br />
»Japon nacré«. – Im Druckvermerk vom Verleger nummeriert und monogrammiert. – Im Erscheinungsjahr<br />
1961 nahm der 1922 in Quebec geborene und 2010 in Paris verstorbene Jean Benoit<br />
an der großen, von André Breton und Marcel Duchamp organisierten Ausstellung der Surrealisten<br />
in New York teil. – Sehr selten.<br />
13,0 : 12,8 cm. 12 Blätter. Mit einer blattgroßen, signierten Lithographie. – Vereinzelt leicht stockfleckig.<br />
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beide 488<br />
489<br />
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250<br />
490 Marc Chagall. Dessins pour la Bible. Paris, Verve 1960. Mit 47 Lithographien, davon 24 farbigen<br />
und einer weiteren doppelblattgroßen Farblithographie auf dem Einband. Originalpappband.<br />
€ 2.500<br />
Die zweite »Chagall-Bibel«, erschienen als Nr. 37/38 in der Reihe »Verve«. – Im Jahr 1956 hatte<br />
Tériade in seiner Zeitschrift »Verve« das Doppelheft 33/34 ediert, welches die 105 Radierungen<br />
Chagalls zur Bibel in Heliogravüren reproduziert enthielt. Für diese Ausgabe schuf Chagall sechzehn<br />
Farb- und zwölf einfarbige Lithographien. – In den Jahren 1958 und 1959 schuf Chagall weitere<br />
Zeichnungen zur Bibel, ohne eigentlich an ein Illustrieren der Bibel selbst zu denken. Die<br />
vorliegende Verve-Ausgabe enthält die Reproduktion dieser Zeichnungen auf 96 Tafeln, wiederum<br />
angereichert mit Farblithographien und diese mit den rückseitig aufgedruckten, vignettenartigen,<br />
einfarbigen Lithographien. – Der einleitende Text stammt von Gaston Bachelard, am Ende<br />
mit Erläuterungen zu den 96 Tafeln. – Schönes, farbfrisches Exemplar.<br />
36,0 : 26,5 cm. 9 Blätter, 24 Blatt Lithographien, 96 Tafeln, 8 Blätter.<br />
Cramer 42. – Mourlot 230–277<br />
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491 Salvador Dali – Biblia Sacra vulgatae editionis, Sixti V. pont. max. issu recognita et Clementis VIII<br />
auctoritate edita. Tomus primus [–] quintus. Mailand, Rizzoli 1967. Mit 105 farbig lithographierten<br />
Tafeln nach den Gouachen von Dali. Braune Originallederbände mit reicher Rückenvergoldung<br />
und Kopfschnittvergoldung. In Originalhalblederschubern mit Seidenmoiréebezügen.<br />
€ 14.000<br />
Eins von 1499 Exemplaren in braunem Ziegenleder. – Gedruckt auf starkem Bütten mit »Dali«-<br />
Wasserzeichen. – Vorwort vom Herausgeber Rizzioli signiert. – Die Gouachen entstanden Mitte<br />
der 1960er Jahre im Auftrag des mit Dali befreundeten, engagierten Sammlerehepaares Giuseppe<br />
und Mara Albaretto in Turin. – Rizzoli hatte in New York die Originalgouachen ausgestellt. –<br />
Albert Field betont die exakte Wiedergabe der Gemälde auf den Lithographien: »The prints are so<br />
like the originals the only sure way to distinguish one from the other was that the paint on the originals<br />
made the surface uneven«. – Tadelloses Exemplar dieser aufwändigen und luxuriösen Bibeledition.<br />
Maße nachtragen (Großfolio). – Die Schuber vereinzelt schwach berieben.<br />
Michler/Löpsinger II, 1600.
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252<br />
492 Salvador Dali – Boccaccio. Decamerone. Illustrerad med tio torrnålsgravyrer i färg av Salvador<br />
Sali. Malmö, Börjeson 1972. Mit 10 signierten Farbradierungen und einer Extrasuite derselben.<br />
Lose Doppelbogen in zwei Originalpappchemisen in roter -leinenkassette. € 10.000<br />
Eins von 25 Exemplaren der schwedischen Vorzugsausgabe mit der Extrasuite der signierten<br />
Radierungen auf »Japon nacré« (Gesamtauflage <strong>15</strong>0). – Auf Vélin de Rives. – Es erschienen 172<br />
Exemplare mit französischem und je <strong>15</strong>0 mit italienischem, englischen und schwedischen Text. –<br />
Druck der Radierungen für die Gesamtauflage bei J. Rigal.<br />
46,5 : 33,0 cm (Kassette). 61 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit zusammen 20 signierten Radierungen. – Kassette etwas berieben<br />
und an den Gelenken angeplatzt. – Innen tadellos.<br />
Michler/Löpsinger 552–561 h<br />
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493 Gabriel Belot – Marquerite Audoux. Marie-Claire. Bois gravés par Gabriel Belot. Paris, Les<br />
Éclectiques du Livre 1932. Mit zahlreichen, davon 21 ganzseitigen Farbholzschnitten. Handgebundener<br />
hellbrauner Kalblederband mit blauen Leder- und silbernen Metallintarsien sowie vergoldeten<br />
Fileten und silbergepunzten Ornamenten (Marot-Rodde). € 2.000<br />
Zweite Publikation der Bibliophilengesellschaft »Les Éclectiques du Livre«. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren<br />
für deren Mitglieder, daneben erschienen 20 Belegexemplare. – Neben den annähernd<br />
<strong>15</strong>0 Holzschnitten im Text wird dieser durch zahllose figürliche Farbholzschnitt-Initialen, -Vignetten<br />
und -Bordüren von Gabriel Belot verziert. – Der aufwändige Einband von Marot-Rodde mit<br />
ormantaler Deckelverzierung, blauen Wildledervorsätzen mit Metallintarsien und Silberkarton. –<br />
Ehemals Bibliotheque L. Givaudan.<br />
29,0 : 21,5 cm. 1 Blatt, 253 Seiten, 2 Blätter. Mit zahlreichen Farbholzschnitten. – Der helle Einband etwas nachgedunkelt<br />
und leicht fleckig. Die Silberkartonblätter etwas oxidiert. – Sonst innen tadellos.<br />
Monod 634<br />
253
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254<br />
494 Charles Terrasse. Bonnard. Paris, Henry Floury 1927. Mit einer Radierung und zahlreichen, teils<br />
farbigen Tafeln und Abbildungen. Originalbroschur mit farbig lithographiertem -umschlag.<br />
€ 400<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 2420 Exemplaren. – Enthält die Radierung »Toilette« (Bouvet 107) sowie<br />
viele Abbildungen von Werken Bonnards, teils farbig lithographiert von D. Jacomet. – Biographie<br />
des Künstlers mit einem Werkverzeichnis des graphischen Œuvres. – Tadellos schönes, farbfrisches<br />
Exemplar in privater Kassette.<br />
26,2 : 20,3 cm. 206 Seiten, 1 Blatt. Mit 1 Radierung, 16 farbig lithographierten Tafeln und zahlreichen, teils ganzseitigen<br />
Textabbildungen.<br />
Terrasse 59<br />
495 Jean Dubuffet. La fleur de barbe. Paris 1960. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und Schuber.<br />
€ 300<br />
Erste Ausgabe. – Exemplar »HC« (wohl vom Künstler eigenhändig bezeichnet), über die Auflage<br />
von 500 hinaus gedruckt. – Druck bei Duval, Paris. – Dubuffets handgeschriebener Text und die<br />
von ihm als Illustrationen aus Chinapapier collagierten »Bartträger« als Phototypie reproduziert.<br />
49,0 : 32,5 cm. 16 Blätter. Mit 5 ganzseitigen Illustrationen. – Vereinzelt leicht fleckig.<br />
496 Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies.<br />
Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, manus presse 1970. Lose Bogen in zwei rostbraunen<br />
Originalleinenchemisen mit vergoldeten Deckelvignetten und dem rostbraunen Originalleinenschuber.<br />
€ 12.000<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 69 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Extrasuite der signierten<br />
Lithographien auf Japan, jede nummeriert und mit dem Prägestempel der manus presse. – Im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Es erschienen weitere 1000 Exemplare ohne Suite. – Auf<br />
Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von Pierre Chave in Vence gedruckt. – Besonders der<br />
feine Glanz des Japanpapiers der Suite verleiht den Farblithographien eine geradezu märchenhaft<br />
schwebende Leichtigkeit. – »Für die Arbeit an Carrolls ›Wunderhorn‹ vervollkommnete M. E.<br />
eine selbstentwickelte grafische Produktionsmethode, die er seither beibehielt: ebenso langwierig<br />
wie ergiebig, erlaubte (und verschleierte) sie die gleichzeitige Anwendung aller Techniken von<br />
der Collage bis zur freien Zeichnung. Ein Beispiel: eine Collage wird als Strichätzung klischiert; die<br />
metallene Relief-Platte dient als Frottage-Unterlage für Umdruckpapier (dem auch andere Strukturen<br />
unterlegt werden können); das Ergebnis wird auf den Stein übertragen (dessen Spezialbeschichtung<br />
auch andere Eingriffe zuläßt)« (Brusberg/Völker).<br />
Der Band vereint englische Texte und Briefe des »Alice«-Autoren und eine Auswahl in deutscher<br />
Übersetzung von Max Ernst, Christian Enzensberger und Klaus Reichert. – »Lewis Carroll und Max<br />
Ernst entsprechen sich in der Art und Weise, wie sie den Betrachter hinter den Spiegel führen.<br />
Nicht mit Magie und Automatismus, sondern mit einer luziden Kenntnis vom Labyrinth.« (Werner<br />
Spies im Nachwort). – Sehr selten, zumal so gut erhalten.<br />
33,5 : 25,0 cm. 78 Seiten, 1 Blatt. Mit 36 ein- und mehrfarbigen, teils ganzseitigen Lithographien und einer zweiten, signierten<br />
Folge derselben.<br />
Spies/Leppien 135 B (von F). – Brusberg/Völker 146. – Spindler 161.12<br />
497 Max Ernst – Lewis Carrolls Wunderhorn. Auswahl der Texte von Max Ernst und Werner Spies.<br />
Original-Lithographien von Max Ernst. Stuttgart, manus presse 1970. Blaugrün changierender Originalseidenband<br />
mit Deckelillustration von Max Ernst. € 600<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 1000 Exemplaren. – Auf Vélin d’Arches. – Die Lithographien wurden von<br />
Pierre Chave in Vence gedruckt. – Schönes Exemplar der Normalausgabe (siehe die vorherige<br />
<strong>Katalog</strong>nummer).<br />
33,5 : 25,0 cm. 78 Seiten, 1 Blatt. – Mit 36, teils ganzseitigen farbigen Lithographien.<br />
Spies/Leppien 135 E (von F). – Brusberg/Völker 146. – Spindler 161.12 (unter- oder übertreibend: 100 Exemplare)<br />
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Alle 496<br />
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498 499<br />
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498 Max Ernst – Werner Heisenberg. Die Bedeutung des Schönen in der exakten Naturwissenschaft.<br />
The meaning of beauty in exact natural science. Mit drei Original-Farblithographien<br />
von Max Ernst. Stuttgart, Belser 1971. Grüner handgebundener Originalmaroquinband mit Blindprägung.<br />
In Originalleinenkassette. € 1.500<br />
7. Druck der Belser-Presse. – Eins von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe in Leder, jedoch ohne<br />
die lt. Spies/Leppien zu den Vorzugsexemplaren gehörende Suite. – Handsatz aus der Univers,<br />
Druck und Buchbindearbeiten von Christian Belser. – Den Festvortrag zur öffentlichen Jahressitzung<br />
der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München, hielt Heisenberg am 9. Juli 1970.<br />
– Englische Übersetzung von Enrico Cantore, New York. – Die Farblithographien wurden von<br />
Pierre Chave in Vence gedruckt. – Sehr schönes Exemplar der Vorzugsausgabe.<br />
39,0 : 29,0 cm. 79 Seiten, 2 Blätter. Mit 3 Lithographien. – Vorsatzränder wie stets leimschattig, sonst tadellos.<br />
Spies/Leppien 198. – Brusberg 172. – Spindler 64.7<br />
499 Max Ernst – Georges Ribemont-Dessaignes. La ballade du soldat. 34 Original Lithographs by<br />
Max Ernst. Vence, Pierre Chave & Kenneth Nahan 1989. Lose Doppelblätter in illustriertem Originalumschlag<br />
und hellblauer -leinenchemise und -schuber. € 1.500<br />
Eins von 199 Exemplaren der englischen Ausgabe, darüber hinaus 18 nicht für den Handel<br />
bestimmte Exemplare. – Die französische und die deutsche Ausgabe erschienen bereits 1972.<br />
Pierre Chave hatte damals bereits die Lithographien für die Gesamtauflage aller drei Varianten<br />
auf die Bögen gedruckt, ebenso die Titelseite und die Seite für die Nummerierung. Auf dieser wurden<br />
von Ribbemont und Max Ernst alle Exemplare signiert. Erst 1989 wurden die englischen Texte<br />
in die Bögen eingedruckt und das Werk –nach dem Tod des Dichters (1884–1974) und des Künstlers<br />
(1891–1976) –vollendet. – Eines der letzten von Max Ernst geschaffenen Malerbücher mit den<br />
eindrucksvollen Farblithographien. – Sehr schönes Exemplar.<br />
39,7 : 29,5 cm. 2 leere Blätter, 95 Seiten, 4 Blätter (3 leer). Mit 34 Farblithographien, davon 25 blattgroß, und 2 lithographierten<br />
Vignetten.<br />
Vgl. Spies/Leppien 218, Brusberg 176 und Lang, Surrealismus 45 (alle die französische Ausgabe)<br />
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500 Max Ernst – Kleist · Brentano · Arnim. Caspar David Friedrich. Seelandschaft mit Kapuziner.<br />
Paysage marin avec un Capucin. Illustriert und ins Französische übertragen von Max Ernst.<br />
Zürich, Hans Bolliger 1972. Mit einer Lithographie und sechs Tafeln nach Collagen. Originalbroschur.<br />
€ 200<br />
Eins von 500 Exemplaren, hier außerhalb der nummerierten Auflage (Gesamtauflage 607). – Auf<br />
Velin von BFK Rives. – Der Text von Arnim und Brentano entstand unter dem Eindruck des Gemäldes<br />
von Caspar David Friedrich. Heinrich von Kleist überarbeitete die erste Fassung stark und veröffentlichte<br />
den Text in den von ihm herausgegebenen »Berliner Abendblättern«. Max Ernst<br />
übertrug die Texte erstmals in Französische und illustrierte das Werk mit sechs Collagen. – Nachwort<br />
von Werner Spies. – Tadellos erhalten.<br />
33,7 : 26,0 cm. 33 Seiten, 1 Blatt. 1 Lithographie.<br />
Spies/Leppien 219 I. – Brusberg/Völker 174<br />
501 Max Ernst. 24 Frottagen. Mit einem Text von Jean Tardieu »Déserts plissés«. Zürich, Hans Bolliger<br />
1973. Mit zwei Lithographien und 24 Tafeln. Originalbroschur. € 200<br />
Eins von 500 Exemplaren, hier außerhalb der Nummerierung (Gesamtauflage 607). – Auf Vélin de<br />
Rives. – Die beiden Lithographien »Rosier millénaire« und »Nain en courte chemise« in Blau<br />
gedruckt. – Tadellos schönes Exemplar.<br />
26,3 : 18,0 cm. 6 Blätter, 24 Tafeln, 4 Blätter (3 leer).<br />
Spies/Leppien 246<br />
502 Werner Spies. Max Ernst – Collagen. Inventar und Widerspruch. Köln, DuMont Schauberg 1974.<br />
Mit einer Farblithographie. Originalhalbleinenband mit -umschlag. € 120<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 2000 Exemplaren. – Der den fünfbändigen Œuvre-<strong>Katalog</strong> von Werner<br />
Spies und Helmut R. Leppien ergänzende Band »Collagen« steht zu Unrecht ein wenig im Schatten<br />
dieses »Catalogue raissonée«, beschreibt er doch die, für das Schaffen des Künstlers so entscheidende,<br />
Technik der Collage und verzeichnet so bekannte Folgen und Buchausgaben wie<br />
»Les malheurs des immortels«, »La femme 100 têtes«, »Rêve d’une petite fille qui voulot entrer au<br />
Carmel« und natürlich »Une semaine de bonté«. – Tadellos erhalten.<br />
33,0 : 25,0 cm. 499 Seiten, davon etwa 230 Tafeln mit 756 Abbildungen.<br />
Spies-Leppin 251 C<br />
494 495<br />
257
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beide 503<br />
258<br />
503 Georges Gobô – Thédore de Banville. La mer de Nice. Lettres a un ami. Préface inédite de<br />
Francis Carco. Lithographies originales au lavis de Georges Gobô. Paris, Les Bibliophiles de l’Automobile-Club<br />
de France 1933. Mit 43 Lithographien nach Aquarellen sowie zwei Originalaquarellen<br />
und einigen Zustandsdrucken. Handgebundener blauer Maroquinband mit Rückentitel in<br />
Weiß und Gold, grünen Lederintarsien und weiß gepunzten Verzierungen auf den Deckeln<br />
(Marot-Rodde). € 2.000<br />
Eins von 130 Exemplaren für die Mitglieder der Bibliophilen des französischen Automobil-Clubs,<br />
hier Exemplar 74 für Nicolas Ralli. – Auf Vélin d’Arches. – In typisch französischer Üppigkeit ausgestattet<br />
mit zwei Originalaquarellen und insgesamt 42 Zustandsdrucken der einzelnen Farbplatten<br />
von drei Lithographien. – Theodor de Banvilles Reisebeschreibung in Briefform erschien<br />
bereits 1861. 1929 entstanden die Aquarelle von Georges Gobô, die für die vorliegende Ausgabe<br />
aufwändig lithographiert wurden. Die beispielhaft eingebundenen Zustandsdrucke zeigen, dass<br />
von bis zu 18 (!) Platten gedruckt wurde. – Im Einzelnen enthalten: Originalumschlag, signiertes<br />
Aquarell zu den Illustrationen auf Seiten 9 und <strong>15</strong>7, Text mit Lithographien, 5 Blätter zum »Automobile-Club<br />
de France« (Mitgliederverzeichnis, Ausstellungsankündigung), Farblithographie für<br />
den Club, signiert und nummeriert (7/100), Menükarte von 1930 sowie 42 Zustandsdrucke. – Der<br />
Originalumschlag wurde mit eingebunden. – Der Einband von Marot-Rodde assoziiert den Sternenhimmel<br />
über dem Mittelmeer. – Schönes Beispiel für die Weite des bibliophilen Interesses im<br />
Frankreich der Vorkriegszeit. – Ehemals Bibliotheque L. Givaudan, für den offensichtlich der Einband<br />
geschaffen wurde.<br />
28,2 : 22,0 cm. XVII, 205 Seiten, 2 Blätter. Mit 43, teils blattgroßen farbigen Lithographien im Text und zahlreichen zusätzlichen<br />
Blättern und Lithographien. – Rücken etwas verfärbt und an den Bünden minimal berieben. – Der beschädigte Originalschuber<br />
liegt bei.<br />
Monod 933<br />
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504 Hommage à Wassily Kandinsky Wiesbaden, Ebeling 1976. Mit vier Holzschnitten, davon einer<br />
farbig. Originalleinenband mit -schutzumschlag. € 100<br />
Deutsche Ausgabe der 1974 erschienenen Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«. – Mit<br />
den von den Stöcken gedruckten Holzschnitten aus »Klänge« (3) und »10 origin« (Roethel 106,<br />
124, 146 und 203). – Mit Texten von Will Grohmann, Klaus Lankheit u. v. a.<br />
31,5 : 25,0 cm. 136 Seiten. Mit 4 Holzschnitten und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
505 Hommage à Fernand Léger. Paris, XXème siècle 1971. Mit einer Farblithographie. Originalleinenband<br />
mit -schutzumschlag. € 100<br />
Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«, herausgegeben von G. di San Lazzarro. – Mit der<br />
Farblithographie, die bereits 1952 für die Zeitschrift entstand und hier in zweiter Auflage<br />
gedruckt wurde. – Mit Texten von Daniel-Henry Kahnweiler u. v. a.<br />
31,5 : 25,0 cm. 127 Seiten. Mit 1 Farblithographie und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
506 Josif (Mikhailovitsch) Levin. Skazanie o worone. Stichi i risunki. (Die Saga vom Raben. Gedichte<br />
und Zeichnungen). New York, Inder-Zver 1945. Mit Illustrationen des Verfassers. Illustrierte Originalbroschur.<br />
€ 600<br />
Erste Ausgabe. – Joseph M. Levin (St. Petersburg 1894–1979 Paris) wandte sich unter dem Einfluss<br />
Malewitschs dem Konstruktivismus und Suprematismus zu. 1922 stellte er erstmals in China und<br />
Russland aus und ging 1925 nach Paris, wo er zu der Gruppe von Chagall, Matisse und Dubuffet<br />
gehörte. Nach dem Krieg lebte er in New York, Ausstellungen seiner »Surconsciencilismen« folgten<br />
in den USA und Paris. – Die Zeichnungen zu den Gedichten wurden teils als Lithographien<br />
gedruckt. – Papierbedingt leicht gebräunt, ingesamt aber nahezu unberührtes Exemplar. – Beiliegend<br />
zwei Ausstellunglisten des Künstlers.<br />
23,2 : 16,4 cm. 69 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit 14, davon 5 blattgroßen Illustrationen.<br />
506 507<br />
259
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260<br />
507 Andre Marchand – Provence noire. Couverture et 50 lithographies originales d’ Andre Marchand.<br />
Cannes und Paris, Maeght 1945. Originalbroschur mit farbig lithographiertem Umschlag.<br />
€ 200<br />
Aus der Reihe »Pierre à Feu«. – Eins von 950 Exemplaren auf Vélin Vidalon (Gesamtauflage 999). –<br />
Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit diesem Heft begründet Aimé Maeght seine bibliophile<br />
<strong>Katalog</strong>reihe »Pierre à Feu«, die bereits im Folgejahr und nach seinem Umzug nach Paris in<br />
die Reihe »Derrière le miroir« aufging. Maeght hatte 1932 in Cannes ein kleines Radio-Geschäft<br />
eröffnet, aus dem sich in den folgenden Jahren aufgrund seiner Interessen und Kontakte eine<br />
kleine Galerie entwickelte. Durch Geschick und Glück und nicht zuletzt die Freundschaft zu Bonnard<br />
und später Matisse konnte Maeght nach dem Kriegsende nach Paris umziehen und seine<br />
Galerie an erster Adresse (Rue de Téhéran) eröffnen. – Schönes Exemplar.<br />
24,1 : 20,8 cm. 84 Seiten, 1 Blatt. Mit 50, darunter einigen blattgroßen Lithographien.<br />
508 André Masson – André Malraux. Les conquérants. Trente-trois eaux-fortes originales en deux<br />
couleurs gravées par André Masson. Paris, Albert Skira 1949. Lose Doppelbogen in Originalumschlag,<br />
-chemise und -schuber. € 1.500<br />
Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. – Eins von 125 Exemplaren (Gesamtsauflage 165). – Im<br />
Druckvermerk von Künstler, Verfasser und Verleger signiert. – Auf »Pur fil du Marais«. – Die Radierungen<br />
in Schwarz und jeweils einer zweiten Farbe, darunter Oliv, Ocker und Blau, gedruckt. Die<br />
Zeichnungen wurden mit dem Pinsel auf die Druckplatte aufgetragen, die Farbwerte wurden<br />
durch aufgesprühtes Zuckerwasser erzielt. – Gedruckt von Roger Lacourière. – Zwanzig Jahre<br />
nach der Erstausgabe verlegte Skira Malraux’ ersten großen Roman neu, erweitert um zweifarbige<br />
Radierungen. – Der Roman schildert die Geschehnisse beim kommunistischen Aufstand im südchinesischen<br />
Kanton 1925–1927. – André Masson (1896–1987) »a veteran of book illustration«<br />
(Strachan) hatte bereits in den 1920er Jahren mehrere großartige Livres d’artiste geschaffen. –<br />
Sehr schönes Exemplar.<br />
38,7 : 28,5 cm. 223 Seiten, 4 Blätter. Mit 33 Radierungen, davon 27 blattgroß und rückseitig unbedruckt. – 2 Seiten (Druckvermerk<br />
und leere Seite) mit leichter Bräunung, vereinzelt leichter Abklatsch der Farbradierungen.<br />
Passeron 13. – Rauch 134. – Strachan S. 338. – Lang, Surrealismus 81. – Castleman S. 130<br />
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508<br />
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509<br />
262<br />
509 Joan Miró – Yvan Goll. Bouquet de rêves pour Neila. Paris, Fernand Mourlot 1967. Mit 18 Farblithographien<br />
von Joan Miró, davon drei doppelblatt- und vier blattgroßen. Originalbroschur in -<br />
leinenchemise und -leinenschuber. € 1.500<br />
Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren (Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf<br />
Vélin de Rives. – Die Gedichte erschienen unter dem Titel »Abendgesang (Neila)« erstmals 1954,<br />
aus dem Nachlass herausgegeben von Claire Goll, und 1961 in ihrer französischen Übertragung,<br />
die auch der von Miró illustrierten Ausgabe zugrunde liegt. – Die typographische Gestaltung<br />
übernahm Pierre Gaudin, den Text druckte René Jeanne nach Entwürfen des Verlegers Henri Jonquières.<br />
– Sehr schönes Exemplar.<br />
33,0 : 25,5 cm. 72 Seiten, 6 Blätter (2 leer).<br />
Cramer 1<strong>15</strong>. – Mourlot 531-549. – Monod 5559<br />
510 Jacques Prévert und G. Ribemont-Dessaignes. Joan Miró. Paris, Maeght 1956. Mit zehn Lithographien<br />
von Joan Miró, davon neun farbigen, zwei auf dem Umschlag. Originalbroschur mit<br />
Umschlag. € 500<br />
Gesuchte Monographie mit den schönen Lithographien und den Dichtungen von Prévert und<br />
Ribemont-Dessaignes. – Vier der sieben Lithographien im Textteil des Buches sind doppelblattgroß,<br />
bei einer handelt es sich um eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Verfasser und Mirós. –<br />
Eine Lithographie auf dem Titelblatt, zwei auf dem Umschlag. – Sehr schönes, farbfrisches Exemplar<br />
in privatem Schuber.<br />
23,4 : 20,2 cm. 219 Seiten. Mit 10 Lithographien und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
Cramer 39<br />
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511 Fernand Mourlot. Joan Miró. Lithographe I. Michel Leiris: Repentirs et ajouts, 1970. Autour de<br />
Joan Miró 1947. Paris, A. C. Mazo 1972. Mit 10 (statt 14) Farblithographien. Lose Doppelbogen in<br />
Originalumschlag mit Farblithographie. In Originalleinenkassette. € 900<br />
Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Vélin de Rives. – Exemplar der französischen<br />
Ausgabe. – Der erste Band des bis heute maßgeblichen Verzeichnisses der Lithographien aus den<br />
Jahren 1930–1952. Es erschienen fünf weitere Bände. – Unserem Exemplar fehlen die beiden<br />
Lithographien III und XI sowie die zur Vorzugsausgabe gehörenden signierten Farblithographien<br />
(Mourlot 855, 856, 859 und 867).<br />
34,4 : 26,4 cm. 232 (statt 234) Seiten, 2 (statt 3) Blätter. Mit 9 blatt- und doppelblattgroßen Lithographien. – Es fehlen die<br />
Seiten 35–38 und 233/234 und das letzte leere Blatt. – Die Textseiten 37/38 wurden durch Photokopie ersetzt, dadurch ist<br />
der Text vollständig. – Farbfrisch und nicht gebräunt.<br />
Cramer 160. – Mourlot 854, 857, 858 und 860–866<br />
512 Pablo Picasso – Paul Eluard. Les yeux fertiles. Avec un portrait et quatre illustrations par Pablo<br />
Picasso. Paris, GLM 1936. Originalbroschur. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 1240 Exemplaren auf »Alpha teinté« (Gesamtauflage <strong>15</strong>00). – Das Frontispiz<br />
mit einem Porträt Eluards aus dem Jahr 1936. – Die Vorzugsexemplare enthielten eine Originalradierung.<br />
– Unaufgeschnitten, gut erhalten.<br />
18,5 : 12,0 cm. 88 Seiten, 4 Blätter. Mit 5 Illustrationen. – Rücken etwas und Ränder leicht gebräunt.<br />
Goeppert/Cramer 27. – Bloch, Livres 27. – Skira 296<br />
513 Pablo Picasso – Georges Hugnet. Non Vouloir. Illustré de quatre gravures par Pablo Picasso.<br />
Paris, Jeanne Bucher 1942. Originalbroschur. € 300<br />
Erste Ausgabe der erweiterten Fassung. – Eins von 400 Exemplaren (Gesamtauflage 426). – Die<br />
Gedichtsammlung ist Paul Eluard gewidmet. – Die Illustrationen »gravées au burin« wurden als<br />
Zinkographien gedruckt. – Die Vorzugsexemplare enthalten zudem eine Originalradierung.<br />
19,4 : 14,2 cm. 76 Seiten, 2 Blätter (1 leer). Mit 4 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Zinkographien. – Vorderumschlag<br />
lose, Heftung etwas gelockert.<br />
Goeppert/Cramer 36<br />
512 513<br />
263
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264<br />
514 Pablo Picasso – Pierre Reverdy. Le chant des morts. Poèmes. Lithographies originales de Pablo<br />
Picasso. Paris, Tériade éditeurs 1948. Mit 125 in Rot gedruckten Lithographien, davon zwei auf<br />
dem Umschlag. Lose Doppelblätter in Halbleinenchemise mit dem aufgezogenen lithographierten<br />
Originalumschlag. In schwarzer Maroquinkassette mit Blindprägung und Pergamentrückenschild<br />
(Christian Zwang, Hamburg). € 4.000<br />
Eins von 250 Exemplaren, daneben erschienen noch 20 Exemplare »hors commerce«. – Im Druckvermerk<br />
von Künstler und Verfasser signiert. – Auf Vélin d’Arches. – Unbeschnittene, gefalzte<br />
Bögen. – Der Text wurde bei Draeger Fréres nach der Handschrift Reverdys lithographiert<br />
gedruckt. – Die Lithographien Picassos, schwungvolle Übermalungen und Einrahmungen in<br />
leuchtendem Rot, erinnern an alte Symbol-, Runen- oder Keilschriften und wurden bei Mourlot<br />
eingedruckt. – In einer unikaten schwarzen Maroquinkassette mit je einer Blindprägung auf beiden<br />
Deckeln, diese wiederholen Ausschnitte aus zwei Lithographien des Buches. Innendeckel mit<br />
dunkelviolettfarbener Wildseide bezogen. – Eine der außergewöhnlichsten Illustrationsfolgen<br />
Picassos, in ihrer strikten Reduzierung auf Schwarz und Rot von großer Eindringlichkeit und<br />
zugleich von spielerischer Spontaneität geprägt. – »Picasso perçoit l’écriture large de Reverdy qui<br />
remplit les pages sans les encombrer, comme un arrangement de petits signes noirs qu’il va compléter<br />
par de grands signes rouges rappelant la calligraphie orientale. Le manuscrit est ainsi enluminé,<br />
ce qui confère au livre un caractère rituel, religeux« (Herma Goeppert-Frank). – »Picasso<br />
surrounded the handwritten text with the branched and knotted bands that delineated forms in<br />
his paintings of the time« (Castleman).<br />
42,7 : 32,5 cm. 2 leere Blätter, 117 Seiten, 4 Blätter, 1 leeres Blatt. Mit 123 Lithographien. – Teils leichter Abklatsch der Lithographien,<br />
stellenweise leicht stockfleckig.<br />
Goeppert/Cramer 50. – Bloch, Livres 50. – Rauch 70. – Castleman 63<br />
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5<strong>15</strong><br />
266<br />
5<strong>15</strong> Pablo Picasso – Le éditions du Rocher présentent […] Jean Cocteau. Picasso de 1916 à 1961.<br />
Monaco, Éditions du Rocher 1962. Einladung zur Subskription des Buches. Mit vier Lithographien.<br />
Lose Doppelbögen in Originalumschlag. € 800<br />
Aufwändig auf dem Originalauflagenpapier »BFK Rives pour chiffon« gedruckte Vorankündigung.<br />
Enthält eine doppelblattgroße und eine blattgroße Lithographie sowie zwei Lithographien mit<br />
Text, den lithographierten Titel und elf Textseiten. – Die Lithographien mit »spécimen« gestempelt.<br />
– Mit dem Beilagezettel »Bulletin de souscription«. – Beigabe: Lithographie von Pablo Picasso.<br />
Aus »Luis de Góngora y Argote. Vingt Poems«, ediert 1948. (wohl Bloch 494, dort nicht<br />
abgebildet).<br />
37,5 : 28,0 cm. 12 Blätter.<br />
Bloch livres 114. – Bloch 1038 (dort abgebildet), 1041, 1049 und 1051. – Vgl. Goeppert/Cramer 117<br />
516 Jean-Paul Sartre. Réflexions sur la question juive. Paris, Paul Morihien 1946. Originalbroschur. –<br />
Widmungsexemplar der unkorrigierten Fassung. € 750<br />
Erste Ausgabe von Sartres berühmtem Essay zur Judenfrage, in dem er den bürgerlichen Freiheitsbegriff<br />
an die Freiheit und Sicherheit des jüdischen Volkes band. – Eins von nur 10 Exemplaren<br />
»avant l’état définitiv de la correcture«, so der eigenhändige Zusatz des Verlegers unter dem<br />
Druckvermerk, dort von diesem auch nummeriert »7/10« und signiert. Demzufolge wurden die<br />
restlichen Exemplare der mit 3120 bezifferten Auflage wohl makuliert. – Auf dem Vorsatzblatt die<br />
eigenhändige Widmung »Hommage de JPSartre«. – Breitrandiges Exemplar.<br />
18,2 : 12,0 cm. 198 Seiten, 1 Blatt.<br />
517<br />
518<br />
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519 520<br />
517 Antoni Tàpies. Encres et collages. Paris, Maeght 1968. Mit zehn teils farbigen Lithographien (vier<br />
doppelblattgroße, davon eine auf dem Umschlag). Lose Doppelblätter in Originalumschlag und<br />
hellblauer -pappchemise und -schuber. € 500<br />
Derrière le miroir 175. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin<br />
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Pierre Volboudt. – Tadellos<br />
schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.<br />
38,0 : 28,0 cm. 2 Blätter, 16 Seiten, 4 Blätter. Mit Lithographien und 4 Tafeln.<br />
Galfetti I, 163–172<br />
518 Tàpies. Objets et grands formats. Paris, Maeght 1972. Mit vier doppelblattgroßen Farblithographien,<br />
davon eine auf dem Umschlag. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und gelber -pappchemise<br />
und -schuber. € 450<br />
Derrière le miroir 200. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin<br />
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Jacques Dupin. – Tadellos<br />
schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.<br />
38,0 : 28,0 cm. 2 Blätter, 24 Seiten, 2 Blätter. Mit Lithographien und 4 Tafeln.<br />
Galfetti I, 314–317<br />
519 Tàpies. Monotypes. Paris, Maeght 1974. Mit zwei doppelblattgroßen Lithographien. Lose Doppelblätter<br />
in Originalumschlag und brauner -pappchemise und -schuber. € 400<br />
Derrière le miroir 210. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin<br />
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Mit einem Text von Georges Raillard. – Sehr<br />
schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.<br />
38,0 : 28,0 cm. 14 Blätter. Mit 2 Lithographien und einigen farbigen Abbildungen. – Schuber minimal berieben.<br />
Galfetti II, 408–409<br />
520 Tàpies. Paris, Maeght 1979. Mit zwei Farblithographien, beide doppelblattgroß, davon eine als<br />
Umschlag. Lose Doppelblätter in Originalumschlag und hellgrauer -pappchemise und -schuber.<br />
€ 450<br />
Derrière le miroir 234. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf unbeschnittenem Vélin<br />
d’Arches. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Zur Ausstellung im Mai 1979 in der Pariser<br />
Galerie Maeght erschienen. – Tadellos schönes Exemplar der gesuchten Vorzugsausgabe.<br />
38,0 : 28,0 cm. 24 Seiten, 2 Blätter. Mit Lithographie und zahlreichen Abbildungen.<br />
Galfetti/Homs III, 730–731<br />
267
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268<br />
521 Variations sur l’imaginaire. Presentation d’ Alain Bosquet. Paris, Club de Livre –Philippe Lebaud<br />
1972. Mit zweimal 20 signierten Farblithographien. Handgebundener blauer Originalkalblederband<br />
mit Deckelverzierungen und Rückentitel in schwarzer Lederintarsie mit Goldprägung und<br />
blaue Originalhalbledermappe, beide in blau-schwarzer -halblederkassette mit schwarz-goldenem<br />
Rückentitel. € 3.500<br />
Eins von 30 Exemplaren der zweiten Vorzugsausgabe auf Auvergne-Bütten mit einer Suite der<br />
Lithographien auf Velin von Rives. Daneben erschienen 20 Exemplare auf Japon nacré mit und<br />
<strong>15</strong>0 Exemplare auf Rives ohne Suite. – Der Band vereint Texte von 20 Dichtern und Schriftstellern<br />
mit Lithographien von 20 Künstlern als Vertreter der Kunstrichtungen Surrealismus, Realismus,<br />
Art Baroque, Dada und Art Fantastique. – Nach der vom Herausgeber signierten Einleitung folgen<br />
die 20 vom jeweiligen Autor signierten Texte, jeder mit Zwischentitel und drei bis vier Textseiten<br />
und illustriert von je einer signierten Farblithographie. – Im Einzelnen sind folgende Autoren-<br />
Künstler-Paarungen enthalten: E. M. Cioran / Cremoni. – Claude Roy / Man Ray. – Jean Grosjean /<br />
Jacques Herold. – Pierre Oster / Lamy. – Jean Cayrol / Joachim Ferrer. – Alain Bosquet / François<br />
Lunven. – Jean-Claude Renard / Lucien Coutaud. – Luc Estang / Delmotte. – Pierre Gascar / Bernard<br />
Dufour. – Michel Deguy / Leonor Fini. – Robert Sabatier / Stanislas Lepri. – Max-Pol Fouchet /<br />
Georges Rohner. – Yves Berger / Gilles Aillaud. – Jean Follain / Jean Hélion. – Daniel Boulanger /<br />
Félix Labisse. – René de Obaldia / Enrico Baj. – Miguel Angel Asturias / André Masson. – Guillevic /<br />
Jacques Monory. – Pierre Emmanuel / Cesare Peverelli. – Pierre Dalle Nogare / Fred Deux. – Die<br />
Lithographien der Extrasuite lose in der Halbledermappe. – Die Lithographien wurden gedruckt<br />
in den Ateliers von Fernand Mourlot, Jacques Desjobert, Clot, Bramsen et Georges, René Guillard<br />
und Michel Cassé. – Der Einband, nach einem Entwurf von Paul Mc Lennon, stammt von Jacques<br />
Ebrard. – Hervorragend erhaltenes französisches Livre d’artistes mit bedeutenden Vertretern der<br />
europäischen Moderne.<br />
38,5 : 28,5 cm (Folio). 175 Seiten, 1 Blatt. Mit 20 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Farblithographien. – Die Halbledermappe<br />
mit kleinem Fleck auf dem Vorderdeckel, die Kassette an zwei Ecken leicht berieben.
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270<br />
522 The Situationist Times 5. International Edition. Editor: Jacqueline De Jong. Kopenhagen, Rhodos<br />
1964. Originalbroschur mit illustriertem Originalumschlag. € 120<br />
Eins von 1600 Exemplaren. – Die Gruppe »Situationistische Internationale« formierte sich 1957<br />
unter dem Einfluss der Lettristen sowie der Gruppe COBRA. – Obwohl sich die Gruppe erst 1972<br />
offiziell auflöste, erschien die Zeitschrift nur bis 1967 in sechs Ausgaben. – Schönes Exemplar.<br />
27,5 : 21,8 cm. 219 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. – Umschlag minimal eingerissen.<br />
Archiv Sohm S. 59 mit Abb. 75<br />
523 Yves Klein – 0. Tijschrift voor de nieuwe tendenzen in de beeldende kunst. Redaction: henk peeters,<br />
de vries. serie 1, no. 2 Arnheim 1963. Originalumschlag. € 300<br />
Das seltene Heft 2 der nur in vier Nummern erschienenen Zeitschrift der Künstlergruppe »nul«. –<br />
Gewidmet dem Tod von Yves Klein und Piero Manzoni und mit einer Yves Klein zugedachten<br />
Papiercollage (Blauer Karton auf schwarzem Grund) sowie zahlreichen Abbildungen von Werken<br />
von Yayoi Kusama, Piero Manzoni, Daniel Spoerri, Morellet, Tomasello, Schoonhoven, Otero, Hans<br />
Haacke, Dieter Roth u. v. a. – Die Künstlergruppe »nul« hatte 1961 mit Yves Klein und den ZERO-<br />
Künstlern Uecker, Mack und Piene ihre zweite, monochrome Ausstellung vorbereitet, die 1962 im<br />
Amsterdamer Stedelijk Museum stattfand.<br />
27,8 : 21,6 cm. Seiten 17–36, 1 Blatt. Mit Abbildungen. – Ränder leicht gebräunt.<br />
524 Jorge Guillén – Henri Goetz. »Nocturnos« e altre poesie. Accompagnata da quattro acqueforti<br />
al carborundum in bianco e nero e a colori di Henri Goetz. Mailand 1979. Lose Bogen in Originalumschlag<br />
und Originalleinenchemise und -schuber. € 400<br />
Eins von 25 römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe, jedoch ohne die Extrasuite<br />
der vier Radierungen auf Japan, somit wie die 120 weiteren Exemplare. – Mit vier signierten<br />
Radierungen von Henry Goetz, davon zwei farbige. – Gedruckt bei Stefanoni, Lecco, auf Handbütten<br />
von Filicarta di Brugherio. – Die »Nocturnos« nach der Handschrift Guilléns gedruckt, der Zwischentitel<br />
vom Verfasser signiert. – Texte in spanischer und italienischer Sprache, Nachwort von<br />
Ivar Ivask sowie bio-bibliographische Anmerkungen zum Verfasser und zum Künstler. – Jorge<br />
Guillén (1893–1984) zählt zu den einflussreichsten Dichtern spanischer Herkunft. 1938 ins kanadische<br />
Exil gegangen, kehrte er erst 1967 nach Europa zurück. Henri Goetz (1909–1989) wurde in<br />
New York geboren und wirkte nach Kriegsende vorwiegend in Frankreich. Seine ausdrucksstarken<br />
Radierungen sind deutlich vom Surrealismus geprägt.<br />
39,0 : 29,5 cm. 40 unnummerierte Blätter. 4 Radierungen. – Tadellos.<br />
525 Henry Moore. Shelter-Sketch-Book. Mit 80 Zeichnungen in Faksimile Lichtdrucken und einer<br />
Originallithographie des Künstlers. Berlin, Rembrandt und London, Malborough Fine Art 1967.<br />
Lose Blätter in weinroter Originalleinenkassette mit vergoldeten Titeln. € 1.000<br />
Eins von 180 Exemplaren der deutschen Ausgabe. – Mit der zweifarbigen signierten Lithographie<br />
»Three standing Figures« von 1966, gedruckt bei Wolfensberger, Zürich, auf »Japon nacré«, nummeriert,<br />
im Stein nochmals signiert und datiert. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. Mit<br />
einem Einleitungstext des Künstlers, in dem er die Entstehungsgeschichte des Skizzenbuches<br />
beschreibt: 1940/41 suchte die Londoner Bevölkerung in den Subway-Stationen Schutz vor den<br />
deutschen Bombenangriffen. Moores Skizzen, mit Wachs- und Farbkreiden gezeichnet, schildern<br />
die bedrückende Atmosphäre dieser Nächte.<br />
40,0 : 33,5 cm. 6 Blätter, 80 Farbtafeln.<br />
Cramer 82<br />
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525<br />
524<br />
271
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272<br />
526 Henry Moore – Selection from Poems by Auden. Lithographs by Henry Moore. London,<br />
Petersburg Press 1974. Mit 22 Lithographien und einer Suite von vier signierten Lithographien<br />
von Henry Moore. Dunkelgrüner Originalleinenband mit schwarzgeprägten Titeln und dunkelgrüne<br />
-Leinenmappe, zusammen in schwarzer -leinenkassette. € 1.800<br />
Eins von 10 Exemplaren »P.P.« (Printers Proofs), in der Ausstattung identisch mit den <strong>15</strong>0 Exemplaren<br />
der amerikanischen Ausgabe. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. –<br />
Auf Hodgkinson Paper mit dem Wasserzeichen des Künstlers. – Gedruckt bei Wolfensberger in<br />
Zürich. – Mit einer Suite der vier Lithographien »Multitude II«, »Thin-lipped Armourer II«, »Fjord«<br />
und »Forest«, alle signiert und numeriert. – Die 22 Lithographien setzen sich aus acht blattgroßen,<br />
elf auf Textseiten, dem nach der Handschrift lithographierten Titelblatt, einer Randleiste über fünf<br />
Seiten und dem Widmungsblatt für den Dichter mit den Porträtskizzen zusammen. – Die Gedichte<br />
von Wystan Hugh Auden (1907–1973) entstanden in den sechziger Jahren, als er Professor für<br />
Dichtkunst in Oxford war. 1935 hatte er Erika Mann geheiratet, um ihr zu einem englischen Reisepass<br />
zu verhelfen, ab 1939 lebte er in New York. – Er schrieb mehrere Libretti, unter anderem für<br />
Benjamin Britten, Igor Strawinsky und Hans Werner Henze und inspirierte Leonard Bernstein.<br />
Seine Dichtungen haben mit ihrem Formenreichtum über Jahrzehnte die englische Lyrik beeinflusst.<br />
1973 starb er in seinem österreichischen Sommerdomizil. – Eindrückliches Künstlerbuch in<br />
hervorragender Erhaltung.<br />
42,0 : 33,5 cm. 27 gefalzte Doppelblätter, als Blockbuch gebunden.<br />
Cramer 245 FF<br />
527 Hommage à Henry Moore. Paris 1972. Mit einer Farblithographie. Originalleinenband mit -schutz -<br />
umschlag. € 100<br />
Sonderausgabe der Zeitschrift »XXème siècle«, herausgegeben von G. di San Lazzarro. – Mit der<br />
Farblithographie »Three Reclining Figures« (Cramer/Grant/Mitchinson 182, Auflage dort mit 3000<br />
angegeben). – Mit Texten von Jacques Lassaigne u. v. a.<br />
31,5 : 25,0 cm. 133 Seiten, 1 Blatt. Mit 1 Farblithographie und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
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526<br />
273
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274<br />
528 Dieter Roth. Book bc. Reykjavik 1967. 26 Bogen rotes und blaues Papier, 24 mit Ausschnitten.<br />
40,8 : 40,8 cm € 4.500<br />
Exemplar 8/25. – Vom Künstler eigenhändig betitelt, nummeriert, bezeichnet »idea 1958 cut Rvk.<br />
1967« signiert und mit dem Fingerabdruck des Künstlers in schwarzer Farbe.<br />
Bereits Ende der 1950er Jahre entwickelte Roth Dieter Roth das Konzept der Ausschnittbücher.<br />
1958 wurden die ersten Exemplare »nach Bedarf geschnitten«, Editionen erschienen dann 1959<br />
bei edition mat in Paris und Köln und Ives-Sillman, New Haven. Neben diesen Editionen des<br />
»Book« hinaus schuf Dieter Roth noch zahlreiche Varianten (Dobke verzeichnet 21), von denen<br />
die geplante Auflage von jeweils 25 Exemplaren fast nie erreicht wurde. Die hier vorliegende Variante<br />
»bc« ist bei Dobke nicht verzeichnet, ähnelt aber dem dort unter »cb« beschriebenen (Auflage<br />
8 Exemplare): Unser Exemplar hat ebenfalls 12 rote und 12 blaue Kartonblätter mit<br />
Ausschnitten, jeweils abgeschlossen aber durch ein weiteres rotes bzw. blaues Blatt ohne Ausschnitte,<br />
gleichsam als Umschlag und dort auch signiert, nummeriert und bezeichnet.<br />
Als Band VIII der »Gesammelten Werke« erschien 1976 eine Rekonstruktion zweier Varianten in<br />
verkleinertem Format. – Nach mehr als 40 Jahren sind gut erhaltene, vollständige Exemplare, die<br />
Roth eigenhändig gearbeitet hat, sehr selten geworden.<br />
Vgl. Dobke, Bücher + Editionen 149 (dort mit Abbildungen der Variante »cb«)<br />
529 Dieter Roth – Ecart Yearbook 1973. Homage à Dieter Roth. John Armleder · John Gosling ·<br />
Patrick Lucchini · Gérald Minkoff · Daniel Spoerri. Genf, Ecart Publications 1973. Originalhalbleinenbroschur.<br />
€ 200<br />
Eins von 430 nummerierten Exemplaren. – Auf dem Seitenschnitt gestempelt »Homage à Diether<br />
Rot«. – Im Stil der Rothschen »Änderungen« der 1960er Jahre von den beteiligten Künstlern<br />
zusammengetragene Sammlung von Ausschnitten aus Büchern, <strong>Katalog</strong>en, Zeitschriften und<br />
Briefbögen. – Mit dem Stempel des Verlegers.<br />
5,0 : 5,4 : 1,8 cm. Ca. 200 Blatt.<br />
529<br />
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Alle 528<br />
275
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276<br />
530 Ben Nicolson. Zeichnungen · Gemälde · Reliefs · 1911–1968. Einführung von John Russell.<br />
Stuttgart, Belser 1969. Mit einer signierten Radierung und zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
Originalleinenband in -chemise und -schuber. € 2.800<br />
Erste deutsche Ausgabe. – Eins von nur zehn Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der Radierung.<br />
– Exemplar 1/10. Trotz der ohnehin kleinen Anzahl der Vorzugsexemplare wurden diesen wohl<br />
unterschiedliche Radierungen beigefügt. Die Radierung (18,0-21,5 : 17,2-18,5 cm) signiert und<br />
datiert »68«, in gratigem Druck und schönem Plattenton. Das Blatt liegt in dem zum Passepartout<br />
gearbeiteten zweiten Vorderdeckel des Buches. Dieser Einband für die zehn Vorzugsexemplare<br />
stammt von Kornelius Kaspers, Düsseldorf. – Die Einführung von John Russell in Englisch und<br />
deutscher Übersetzung von B. Weitbrecht. – Herausragende Monographie über den britischen<br />
Maler und Objektkünstler (1894–1982).<br />
34,5 : 30,6 cm. 324 Seiten. Mit Textabbildungen und 276 meist ganzseitigen, teils farbigen Abbildungen auf Tafeln. – Schuber<br />
leicht fleckig, Einbandrücken etwas aufgehellt. – Innen tadellos.<br />
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531<br />
531 Andy Warhol. Index (book). With the assistance of Stephen Shore, Paul Morrissey, Ondine, Nico.<br />
Several photographs by Nat Finkelstein, Christopher Cerf, Alan Rinzler […] Factory Fotos by Billy<br />
Name. New York, Random House 1967. Mit zehn Pop-Up-Beilagen. Silber-schwarze Originalbroschur.<br />
€ 400<br />
Erste Ausgabe des legendären Pop Art-Buches. – Mit folgenden Faltfiguren und Beilagen: Ritterburg,<br />
Ziehharmonika, Doppeldecker, Faltkubus, Federscheibe »Andy Warhol’s ›The Chelsea Girls’‹«,<br />
Schallplatte, Faltnase, Hunt’s Tomato Past-Dose, Abreißzettel, Luftballon. – »one of the most<br />
important and exuberant Pop art objects ever published. From its […] cover to the various popups<br />
and […] to the stream-of-consciousness photographs by such artists as Billy Name and Nat<br />
Finkelstein, it is also one of the ultimate photobooks-as-objects. It is, in addition, the primary<br />
Factory photo album, one of the most authoritative biographies of Warhol and a supreme example<br />
of the diaristic photographic mode before there was a considered diaristic mode« (Parr/Badger).<br />
28,0 : 21,5 cm. 36 Blätter, davon 2 gefaltet. – Einband leicht berieben. – Luftballon wie meist mit den angrenzenden beiden<br />
Seiten verklebt, die Federscheibe und Schallplatte lose, die Ziehharmonika verstummt.<br />
Parr/Badger II, 144-145<br />
532 Andy Warhol. Reproductions. Photos: Rudolph Buckardt, Eric Pollitzer, John D. Schiff. – Factory<br />
photos by Billy Name. – Photographs by Stephen Eric Shore. – From the Andy Warhol Exhibition<br />
10/2–17/3 1968. Photographers: Bror H. Gustavsson, Peter Gullers, Nils Göran Hökby. Stockholm,<br />
Moderna Musset 1969. Farbig serigraphierte Originalbroschur. € 300<br />
Erste Ausgabe dieser umfangreichen und frühen Bilddokumentation. – »an exhibition catalogue<br />
that transcends any limitations that might be suggested by this genre. […] collaged to talk about<br />
one basic subject –the gargantuan ego and artistic talent of Andy Warhol« (Parr/Badger). – Der<br />
Band entstand anlässlich der berühmten Stockholmer Ausstellung. – Tadellos erhaltenes Exemplar<br />
der bei Parr als »special edition« bezeichneten Fassung mit dem farbig serigraphierten Cover.<br />
– Im Originalversandkarton.<br />
27,0 : 20,8 cm. 198, 274, 172, 8 Seiten, alle unpaginiert.<br />
Parr/Badger II, 144<br />
532<br />
277
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533 Ed Ruscha. Real Estate Opportunities. Los Angeles 1970. 25 blattgroße Abbildungen. Weiße Originalbroschur<br />
mit -Pergaminumschlag. € 300<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 4000 Exemplaren. – Im Selbstverlag des Künstlers erschienen.<br />
– Die 25 Bilder zeigen zum Verkauf stehende Grundstücke und Gebäude in Montebello, Los<br />
Angeles, Hollywood. – Tadellos erhalten.<br />
18,0 : 14,0 cm. 24 unnummerierte Blätter. Mit 25 ganzseitigen Abbildungen.<br />
Engberg/Phillpot B12<br />
534 Hans-Peter Feldmann. 4 Bilder. – 5 Bilder. – 6 Bilder. Drei Hefte. Turin, Gian Enzo Sperone 1973.<br />
Graue Originalumschläge mit blau gestempelten Titeln. € 600<br />
4 Bilder: Hausecke, Koffer, Porträt, Landstraße. – 5 Bilder: Unaufgeräumte Betten. – 6 Bilder: Spielzeugfiguren<br />
afrikanischer Tiere. – Die kleinen, klammergehefteten Bücher unterschiedlichen Formats<br />
lassen die Eigenheiten von Feldmanns weiterem Schaffen erahnen. – Zwischen 1968 und<br />
1974 erschienen insgesamt 37 Hefte, von jedem nie mehr als 1000 Exemplare. – Tadellos erhalten.<br />
– »The small […] made between 1968 and 1976, constitute one of the most important bodies of<br />
artist’s bookworks in the twentieth century, along with those of Ruscha and Boltanski. […] The key<br />
lies in the books’ deanpan nature. Next to Feldmann, Ruscha is a galloping expressionist. Of all collections<br />
in this vein – and it is a popular genre of artists’ books – Feldmann’s are the most deadpan,<br />
the least expressive. […] John Szarkowski once divided photographs into two primary<br />
categories –windows, which look out at the world, and mirrors, which reflect back the photographer,<br />
or the viewer. In the ›Bilder‹ books Feldmann is essentially saying that all photographers are<br />
mirrors, and only tell us what we want to know« (Parr/Badger)<br />
9,8 : 9,5 –10,5 : 10,8 cm. Jeweils 4 Blätter.<br />
Vgl. Parr/Badger II, <strong>15</strong>8<br />
278 534<br />
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533 535<br />
535 Candida Höfer. Monographie. Mit einem Text von | Avec un text de Michael Krüger. München,<br />
Schirmer/Mosel 2003. Mit einem signierten C-Print und 209 farbigen Abbildungen. Originalpappband<br />
mit -schutzumschlag und -leinenmappe, in -leinenschuber. € 600<br />
Eins von 100 Exemplaren der »Collector’s Edition« mit der beigelegten Photographie »Kupferstich-Kabinett<br />
Dresden VIII 2002«. C-Print 2003, 22,2 : 22,0 cm (26,0 : 23,8 cm). Rückseitig signiert<br />
und nummeriert. – Die erste umfassende Monographie zum Werk der 1944 geborenen Künstlerin.<br />
– »Zunehmend verschwanden […] die Menschen aus ihren Bildern, und dennoch gewann in<br />
den ›leeren‹ Räumen die menschliche Präsenz immer spürbarer an Intensität –als Abwesenheit<br />
derer, für die sie gebaut und eingerichtet wurden. Candida Höfers Beziehung zur Architektur steht<br />
in der Tradition der Neuen Sachlichkeit. Ihre Aufnahmen von öffentlichen Räumen, deren spezifische<br />
Atmosphäre weder von Besuchern noch Nutzern gestört wird, wirken nüchtern, fast asketisch<br />
und verzichten auf jede spektakuläre Inszenierung des Blicks. […] In Candida Höfers<br />
photographischem Konzept […] tritt der Autor der Architektur unmerklich hinter den Autor der<br />
Bilder zurück« (Verlagstext). – Tadelloses Exemplar.<br />
28,5 : 26,5 cm. 251 Seiten. Mit 209 ganzseitigen farbigen Abbildungen.<br />
279
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280<br />
536 Jim Dine – The Picture of Dorian Gray. A working script for the stage from the Novel by Oscar<br />
Wilde. With original images & notes on the text by Jime Dine. London, Petersburg Press 1968. Mit<br />
zwölf Farblithographien im Text und einer Suite. Rot-schwarzer Originallederband und -mappe in<br />
-kassette. € 5.000<br />
Eins von 100 Exemplaren der Ausgabe C. – Diese absolute Vorzugsausgabe vereint die Suiten der<br />
Ausgaben A und B und enthält somit sechs Lithographien und vier Radierungen, alle signiert und<br />
rückseitig mit Stempel und Nummerierung. – Nur die Ausgabe C enthält die in den Kassettendeckel<br />
eingelegte, lederbezogene Reliefplatte mit dem blutenden Herz, rückseitig mit Etikett, dort<br />
signiert und nummeriert. – Das Buch enthält neben den Textblättern einen farbig lithographierten<br />
Titel und alle zwölf Farblithographien. – Im Druckvermerk vom Künstler nummeriert und signiert.<br />
Die Bühnenfassung von Oscar Wildes Roman, an welcher Jime Dine gemeinsam mit dem englischen<br />
Regisseur Robert Kidd arbeitete, gelangte nie zur Aufführung. Das Originaltyposkript des<br />
Regiebuchs, versehen mit zahlreichen handschriftlichen Anmerkungen Jim Dines, wurde lithographisch<br />
faksimiliert. Der Künstler überarbeitete seine Bühnen- und Kostümentwürfe und ließ<br />
diese Farblithographien drucken. Das gesamte Projekt entstand auf Anregung des Verlages als<br />
erste, aufwändige Publikation der Londoner Petersburg Press.<br />
44,8 : 32,0 cm. 26 Blätter, 13 Lithographien und eine Suite mit 6 Lithographien und 4 Radierungen.<br />
Bonin/Cullen 47 a-h<br />
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281
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282<br />
537 Alecos Fassianos – Guillaume Apollinaire. A quelle heure un train partira-t-il pour Paris?<br />
Pantomime. Gravures par Alecos Fassianos. Saint-Clément-la-Rivière, Fata Morgana 1982. Mit 13<br />
Farbradierungen. Lose Doppelblätter in Originalumschlag. In -pappschuber. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 75 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Auf Vélin<br />
d’Arches. – Der Text Apollinaires entstand bereits 1914. Der Plan, die Pantomime zu vertonen,<br />
musste durch den Kriegsbeginn verschoben werden, das Stück geriet in Vergessenheit und<br />
wurde erst durch Willard Bohn wiederentdeckt und zur Veröffentlichung gebracht. Sein aufschlussreiches<br />
Nachwort liegt bei. Der Text von Apollinaire ist ein Vorgriff auf den Surrealismus<br />
noch bevor dieser Begriff überhaupt geprägt war. – Die feinlinigen Farbradierungen des 1935 in<br />
Athen geborenen Alces Fassianos ließen ein bibliophiles Kleinod entstehen. – Tadellos erhalten.<br />
24,0 : 17,0 cm. 20 Blätter. Mit 12 Textradierungen und einer radierten Umschlagvignette.<br />
538 Alecos Fassianos. Le paradis perdu. Paris, A. Biren 1990. Mit zwei Farbradierungen, zwei Farblinolschnitten<br />
und einer Collage. Mit vier lithographierten Textblättern lose in Originalmappe.<br />
€ 500<br />
Exemplar 71/95. – Alle Graphiken signiert und nummeriert, die Collage signiert. – Auf Vélin. – Titel,<br />
zwei Textseiten und Druckvermerk nach der Handschrift des Künstlers lithographiert. – Selten.<br />
27,0 : 34,5 cm (Mappenformat)<br />
539 Alecos Fassianos. Une journée perdue. Paris, A. Biren 1991. Mit fünf Farbradierungen und einer<br />
Farblithographie. Mit 3 lithographierten Textblättern lose in Originalmappe. € 400<br />
Exemplar 25/100. – Alle Graphiken signiert und nummeriert. – Auf Vélin. – Titelblatt und Text<br />
sowie der Druckvermerk nach der Handschrift des Künstlers lithographiert. – Selten.<br />
28,3 : 21,5 cm (Mappe: 30,7 : 23,0 cm)<br />
540 Alecos Fassianos. À mano. Cinq collages et texte à mano. Paris, A. Biren 1994. Lose Doppelblätter<br />
in Originalumschlag mit Farbzeichnung und in -leinenkassette mit übermalter Collage. € 700<br />
Eins von nur neun Exemplaren. – Die kleine Folge enthält fünf Collagen aus verschiedenfarbigen<br />
und übermalten Papieren, jeweils auf die rechte Hälfte eines gefalzten Doppelblatts montiert. –<br />
Die linke Seite mit dem jeweiligen Text, farbig handgeschrieben. – Jedes Doppelblatt handschriftlich<br />
betitelt. – Ein sechstes Doppelblatt mit dem handgeschriebenen Editionsvermerk. – Wie nicht<br />
anders zu erwarten, sehr selten.<br />
21,7 : 21,7 cm. 14 Blätter, davon 2 leer.<br />
541 Alecos Fassianos. – Posters. Kykladon 1989. Illustrierter Originalumschlag. € 100<br />
Erste Ausgabe. – Englisch-griechischer Paralleltext »The Posters of Fassianos« und mit annähernd<br />
100 farbig abgebildeten Plakaten des griechischen Künstlers.<br />
24,3 : 17,0 cm. 68 Blätter.<br />
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537<br />
539<br />
542 Giulio Paolini. Kassettenkatalog der Ausstellung im Städtischen Museum Mönchengladbach.<br />
Mit einem einleitenden Text von Johannes Cladders. Mönchengladbach 1977. 16 Photographien,<br />
lose in Originalschachtel. € <strong>15</strong>0<br />
Eins von 550 Exemplaren. – Vom Künstler konzipierter Kassettenkatalog mit »16 Faksimile-Fotos<br />
der ausgestellten Arbeiten«, rückseitig faksimilierte Beschriftung. – Die Innendeckel der Schachtel<br />
mit jeweils einer weiteren Photographie.<br />
20,2 : <strong>15</strong>,5 cm. – Schachtel etwas unfrisch und mit kleinem, geklebtem Randeinriss.<br />
538<br />
540<br />
283
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543<br />
284<br />
543 Robert Motherwell – Octavio Paz. Tres poemas. Three poems. Litografias por / Lithographs<br />
by Robert Motherwell. New York, The Limited Editions Club 1987. Originalleinenband mit einer<br />
Lithographie auf dem Vorderdeckel, in Originalleinenkassette. € 4.500<br />
Eins von 750 Exemplaren (Gesamtauflage 820). – Im Druckvermerk vom Künstler monogrammiert<br />
und vom Verfasser signiert. – Gedruckt auf »mould made paper« von C. E. Magnani, die Lithographien<br />
auf verschiedene Japanpapiere gedruckt und aufgewalzt. – Großartiges Malerbuch mit 27<br />
Lithographien des amerikanischen Künstlers Robert Motherwell (19<strong>15</strong>–1991), der im Laufe seines<br />
Lebens nur vier Bücher originalgraphisch illustrierte. Die drei Gedichte des Literaturnobelpreisträgers<br />
Octavio Paz erschienen bereits 1979, das dritte Gedicht ist Motherwell gewidmet. – Für die<br />
Ausgabe des New Yorker Bibliophilenclubs wurden die Texte von Hand aus der Bodoni der Bauerschen<br />
Gießerei gesetzt und je ein Gedicht bei Wild Carrot Letterpress, Stamperia Valdonega und<br />
Heritage Printers gedruckt. Der spanische Text wurde in Rot, die englischen Nachdichtungen in<br />
Schwarz gedruckt. – Die Lithographien druckte Trestle Editions (Bruce Porter) von Aluminiumplatten.<br />
Inhalt:<br />
»Nocturno de San Ildefonso« mit acht Lithographien auf Japan Ganpi<br />
»Vuelta / Return« mit sieben Lithographien auf Japan Yame, davon drei nahezu doppelblattgroß<br />
»Piel / Sonido del mundo · Skin / Sound of the World« mit elf Lithographien auf Japan Masa Dosa,<br />
davon eine nahezu doppelblattgroß und vier zweifarbig gedruckt<br />
Tadellos schönes Exemplar des hervorragenden Künstlerbuchs.<br />
55,0 : 46,0 cm. 66 Blätter. Mit ingesamt 27 Lithographien. – Kassettengelenk mit kleinem Einriss.<br />
Engberg/Banach 387.1–27<br />
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543<br />
544 Giuseppe Ungaretti. Notizen des Alten. Il taccuino del vecchio. Gedichte. Italienisch und in der<br />
Übertragung von Michael Marschall von Bieberstein. Mit einer Lithographie von Pericle Fazzini.<br />
Frankfurt am Main, Ars librorum 1967. Lose Doppelbogen in Originalleinenmappe. € <strong>15</strong>0<br />
Edition de Beauclair No. 5. Portfolio-Ausgaben mit Originalgraphik zeitgenössischer Meister. –<br />
Eins von 200 Exemplaren (Gesamtauflage 250). – Mit der signierten Porträtlithographie, diese auf<br />
Velin und mit dem Trockenstempel des Verlages. – Der italienische Künstler Pericle Fazzini (1913–<br />
1987) wurde vor allem als Bildhauer bekannt.<br />
52,0 : 40,5 cm. 19 Seiten. – Mappe mit schwachem Wasserrand.<br />
Spindler 40.43.<br />
545 Artists’ Handbook. George Wittenborn’s Guestbook, with 21th Century Additions Initiated by<br />
Ronny Van de Velde. Gent, Ludion 2007. Originalpappband mit -schutzumschlag. € 100<br />
Der legendäre Kunsthändler und Verleger George Wittenborn, gebürtiger Hamburger und seit<br />
1936 bis zu seinem Tod in New York ansässig, sammelte in seinem Gästebuch seit 1944 Handumrisszeichnungen<br />
von bedeutenden Künstlern. Das Original wurde 2005 aus der Bibliotheque<br />
Daniel Filipacchi versteigert. – Der Antwerpener Kunstsammler Ronny van de Velde erweiterte<br />
das legendäre Gästebuch um »Hand-«Zeichnungen zeitgenössischer Künstler und um ergänzende<br />
Texte von Henri Focillon und Jan Ceuleers (George Wittenborn, His Life, His Books, His Times),<br />
von diesem signiert. – Tadellos erhalten.<br />
31,5 : 25,0 cm. 624 Seiten mit ca. 500 ganzseitigen Abbildungen.<br />
285
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286<br />
Deutschland nach 1945 – Bücher, Kunst und Buchkunst<br />
546 Ernst-Engel-Presse – Die Bergpredigt Jesu Christi. Stuttgart 1954/1955. Handgebundener Originalpergamentband<br />
mit vergoldetem Titel. € 200<br />
Eins von 200 Exemplaren. – Privatdruck für Richard Doetsch-Benziger. – Die verwendeten Schriften<br />
entstanden bereits 1929 bzw. 1939. – Selten. – Dazu: Vier weitere Drucke der Presse: 11.<br />
Druck: Der neunzigste Psalm. 1980. <strong>15</strong>0 Exemplare. – 12. Druck: Rudolf Hagelstange. Meersburger<br />
Elegie. Mit Illustrationen von Richard W. Allgaier. 1982. 530 Exemplare. – 17. Druck: Hugo Hartung.<br />
Das Tönchen. Mit signierten Holzstichen von Rob Stähle. 1984/85. 450 Exemplare. – 20. Druck:<br />
Rudolf Hagelstange. Die Engel. Los Angeles 1954. 1988. 125 Exemplare. – Alle im Druckvermerk<br />
vom Drucker, teils auch von den Autoren und Künstlern signiert. – Der 1919 in Rottweil geborene<br />
Schriftsetzer Walter Stähle erwarb 1946 die Presse seines Lehrers und Meisters Ernst Engel und<br />
schuf seit 1952 nahezu 30 Handpressendrucke.<br />
19,7 : 12,0 cm. 1 leeres Blatt, 29 Seiten. Mit farbigen Initialen.<br />
Spindler 33.2 und 33.11, 12, 17 und 20.<br />
547 Roswitha Quadflieg – Friedrich von Hagedorn. Fabeln mit einer Radierung von Roswitha<br />
Quadflieg. Hamburg, Gesellschaft der Bücherfreunde 1977. Originalpappband. € 200<br />
Eins von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten Originalradierung auf Kupferdruckpapier<br />
von Arches (Gesamtauflage 300). – Die Auslieferung der Vorzugsausgabe erfolgte<br />
über die Raamin-Presse. – Druck in der Offizin Paul Hartung, Satz bei Alfred Utesch, Einband bei<br />
Ladstetter, alle Hamburg. – Sehr selten.<br />
23,5 : 14,5 cm. 38 Seiten, 1 Blatt. Mit einem Porträt und einer Radierung. – Die lose beiliegende Radierung am Rand mit<br />
leichtem Leimschatten, sonst tadellos.<br />
548 Otto Rohse Presse – Novalis. Heinrich von Ofterdingen. Das Märchen. Radierungen von Fritz<br />
Kreidt. Hamburg 1966. Taubenblauer Originalkalblederband mit blindgeprägter Deckelvignette<br />
und vergoldetem Rückentitel (Christian Zwang, Hamburg). € 300<br />
Sechster Druck der Otto Rohse Presse. – Eins von 125 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler<br />
signiert. – Handsatz aus der Garamond-Kursiv. – Die 45 feinlinigen Radierungen, teils ganzseitig,<br />
meist aber als Text- oder Ziervignetten, sind eine der frühesten der wenigen graphischen<br />
Folgen des 1936 in Essen geborenen Künstlers, der in den vergangenen Jahrzehnten besonders<br />
durch seine Ansichten der inzwischen untergegangenen DDR-Industrielandschaften bekannt<br />
wurde. 1955–1960 war er in Düsseldorf Schüler von Otto Coester und Georg Meistermann.<br />
19,8 : 11,3 cm. 95 Seiten, 2 Blätter. Mit 45 Radierungen im Text, 17 ganzseitig. – Rücken etwas verfärbt, sonst tadellos.<br />
Hack/Schwarz 1.06. – Spindler 44, 11<br />
549 Trajanus-Presse – Werner Bergengruen. Die drei Falken. Eine Novelle. Mit Farbholzschnitten<br />
von Felix Hoffmann. Frankfurt am Main 1956. Handgebundener Originalhalbpergamentband mit<br />
vergoldetem Rückentitel (Willy Pingel, Heidelberg). In Originalpappschuber. € <strong>15</strong>0<br />
Siebenter Druck der Trajanus-Presse. – Eins von 350 Exemplaren. – Im Druckvermerk vom Künstler<br />
signiert. – Gotthard de Beauclair, der Neffe Christian Heinrich Kleukens, war nach seiner Ausbildung<br />
bei Rudolf Koch über Jahrzehnte prägend für die deutsche Buchkunst. Zusammen mit Hermann<br />
Zapf und Georg Kurt Schauer gründete er 1951 innerhalb der Stempel AG die hauseigene<br />
Trajanus-Presse. – Gesetzt aus der Palatino, gedruckt auf Büttenpapier der Hahnemühle in Dassel<br />
mit dem Wasserzeichen der Trajanus-Presse, illustriert mit Farbholzschnitten des Aarauer Künstlers<br />
Felix Hoffmann (1911–1975) und gebunden bei Willy Pingel. – Tadellos schönes Exemplar<br />
eines exemplarischen Werkes für die deutsche Buchkunst der 1950er/60er Jahre.<br />
28,5 : 18,5 cm. 61 Seiten, 1 Blatt. Mit 9 Farbholzschnitten.<br />
Spindler 40.7. – Schauer II, 141 Abb.<br />
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550 Werner Bergengruen. Lobgesang. Basel, Gryff-Presse 1946. Originalumschlag. € 120<br />
Fünfter Papillons-Handdruck der Gryff-Presse. – Eins von 30 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />
(Gesamtauflage 200). – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert. – Gesetzt aus der Französischen<br />
Antiqua, gedruckt in Rot und Schwarz auf handgeschöpftem Bütten. – Unaufgeschnitten.<br />
26,0 : 20,0 cm. 12 Blätter.<br />
Nicht bei Spindler<br />
551 Trajanus-Presse – Giovanni di Boccaccio. Die Nymphe von Fiesole. Eine Erzählung in Versen,<br />
übertragen von Rudolf Hagelstange. Mit Holzschnitten von Felix Hoffmann. Frankfurt am Main<br />
1957/1958. Handgebundener Originalhalbmaroquinband mit rot-goldenem Rückenschild (Willy<br />
Pingel, Heidelberg). € <strong>15</strong>0<br />
Eins von 300 Exemplaren. – Im Druckvermerk von Künstler und Übersetzer signiert. – Auf Hoshino-Bütten<br />
von Hahnemühle. – Satz aus der Janson-Antiqua, eine Schrift von 1670, aus dem<br />
Bestand der Offizin Drugulin in den Besitz der Stempel AG übergegangen. – »Die naturhafte<br />
Gegenwärtigkeit des Menschlichen, von dem der Text erfüllt ist, hat sich hier den offenen, kräftigen<br />
Holzschnitten zugesellt« (Schauer I, 249).<br />
27,0 : 16,5 cm. 199 Seiten. Mit 38, teils blattgroßen Holzschnitten.<br />
Spindler 40.9. – Schauer II, 146 (Abbildung).<br />
552 Hermann Zapf – Wunderlichstes Buch der Bücher. Liebeslyrik aus drei Jahrtausenden. Ausgewählt<br />
und ins Deutsche übertragen von Randolph H. Newman. Starnberg und München, Josef<br />
Keller 1960. Handgebundener weinroter Originalwildlederband mit schwarz-goldenem Rückenschild<br />
(Willy Pingel, Heidelberg). € 100<br />
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Bütten und in Wildleder. – Typographie und<br />
Buchgestaltung von Hermann Zapf. – Durch Schutzhülle und Schuber ganz unberührtes Exemplar,<br />
auch der empfindliche Wildledereinband makellos.<br />
26,3 : 16,0 cm. 187 Seiten, 2 Blätter.<br />
549 551<br />
287
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288<br />
554 556<br />
553 Helmut Ackermann (Maler und Graphiker, geboren 1936). Zehn eigenhändige Malerbriefe<br />
mit Unterschrift, davon drei mit Tuschzeichnungen, drei mit Radierungen, vier mit Holz- und Linolschnitten.<br />
Memmingen, 19. VI. 1968 –24. VI. 1974. Zusammen etwa <strong>15</strong> Seiten. Verschiedene Folioformate.<br />
€ 250<br />
An Rudolf Delling, den Ackermann bei einer Tagung der Bibliophilen Gesellschaft 1968 kennenlernte.<br />
Dessen Anregung folgend, nennt er einige graphische Zyklen, die er geschaffen hat und<br />
bittet um Werbung für dieselben in der »berühmten FAZ«. – Der Erfolg war offensichtlich recht<br />
bescheiden: »Leider war die einzige Reaktion darauf ein Werbebrief eines ›Kunstmarkt‹-Veranstalters.<br />
Es ist wohl nicht möglich mit normaler Kunst etwas zu erreichen«. – Ab etwa 1973 geht man<br />
zum »Du« über, weiterhin wird über verschiedene Buchprojekte für die Gesellschaft der Bibliophilen<br />
und die Arbeit mit Curt Vissel für die Zeitschrift »Illustration 63« berichtet. – Die Briefbogen<br />
mit verschiedenen Zeichnungen und Graphiken geschmückt, darunter eine Tuschzeichnung mit<br />
großer Ansicht von Mainz.<br />
Verschiedene Formate von 30 : 20 cm bis 46 : 35 cm. – Mit Faltspuren.<br />
554 Horst Antes – Agamemnon 3. Wasserzeichen von Horst Antes und Fred Siegenthaler. Karlsruhe<br />
und Rheinfelden 1969. Lose Blätter in Originalkassette. € 300<br />
Eins von 87 Exemplaren (Gesamtauflage 100). – Im Druckvermerk von Künstler und Papiermacher<br />
signiert. – Fred Siegenthaler stellte nach Vorzeichnungen des jungen Horst Antes 16 Formen aus<br />
Celluloid-Platten her und schöpfte damit die kleinformatigen Bogen, jeder mit einem anderen<br />
Wasserzeichen, darunter mehrere Kopffüßler. – Sehr selten.<br />
32,0 : 23,5 cm. 2 Blätter Titelei, 16 Blatt. – Mappe leicht stockfleckig, innen tadellos.<br />
555 Otto Bachmann – Clemens Brentano. Treulieb. Mit Zeichnungen und Lithographien von Otto<br />
Bachmann. Zürich, Die Waage 1960. Lose Doppelblätter in Originalumschlag, -halbpergamentchemise<br />
und -schuber. € 250<br />
Eins von 380 Exemplaren, daneben 20 Exemplare »h.c.«. – Die 16 Lithographien der Suite und im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Neben den elf Zeichnungen, die als Lichtdrucke in den<br />
Textteil eingelegt wurden, zeichnete der Künstler 16 weitere Zeichnungen direkt auf den Stein. –<br />
Handsatz aus der Bembo. – Druck bei Orell Füssli. – Auf Zerkall-Bütten.<br />
35,5 : 26,0 cm. 16 Seiten, 2 Blätter. Mit 11 blattgroßen Illustrationen und mit 16 Lithographien in Umschlag.<br />
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556 Wolff Buchholz. Farbige Zeichnungen 1970–1975. Hamburg, Thomas Levy [1976]. Mit insgesamt<br />
sechs signierten Farbradierungen. Originalhalbleinenband. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 50 Exemplaren der absoluten Vorzugsausgabe mit insgesamt sechs signierten<br />
Farbradierungen. – »Innerhalb der deutschen Kunstlandschaft der Gegenwart nimmt der<br />
Hamburger Wolff Buchholz eine Sonderstellung ein. Thematisch gehört er zu denjenigen Gestalten,<br />
die nach den abstrakten Äußerungen des Informel wieder eine Aussage über die Beziehung<br />
des Menschen zu Welt und Umwelt machen und dies auf dem Umweg über die Metapher tun«<br />
(Juliane Roh im Vorwort des Buches). – Beilage: Wolff Buchholz. Daphne und andere. 10 Offsetlithos.<br />
1970. Alle signiert, datiert und nummeriert. In Originalumschlag. – Exemplar 24/100, vom<br />
Künstler bezeichnet: »Exemplar mit zusätzlicher Bleistiftzeichnung«. Diese ebenfalls signiert<br />
und datiert, auf dünnem Japan, montiert auf Kartonblatt.<br />
28,5 : 28,5 cm. 4 Blätter, 38 Farbtafeln. – Kanten minimal berieben.<br />
557 Hans Falk – F. M. Dostojewski. Ein schwaches Herz. Eine Erzählung. Mit acht Lithographien von<br />
Hans Falk. Deutsche Übertragung von Ilse Krämer. Zürich, Kurt Stäheli 1946. Originalhalbpergamentband<br />
im -schuber. € 120<br />
Zweiter Weihnachtsdruck der Züricher Buchhandlung. – Eins von 40 Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />
mit den Handabzügen der Lithographien auf China. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert.<br />
– Druck der Lithographien bei J. E. Wolfensberger, Zürich. – Tadellos erhalten.<br />
24,3 : 18,0 cm. 3 Blätter, Seiten 13-80, 1 Blatt. Mit 8 Lithographien.<br />
558 Hans Falk – Friedrich Dürrenmatt. Der Besuch der alten Dame. Eine tragische Komödie. Originallithographien<br />
von Hans Falk. Lausanne, André und Pierre Gonin 1964. Mit 20, teils doppelblattgroßen<br />
Lithographien, meist vom Künstler koloriert und übermalt. Lose Bogen in Original -<br />
umschlag, gelber -halbpergamentchemise und -schuber. € 450<br />
Eins von 149 Exemplaren auf Vélin »BFK Rives« (Gesamtauflage 205 Exemplare). – Im Druckvermerk<br />
vom Verfasser, Künstler und Verleger signiert. – Die Lithographien wurden bei Emil Matthieu,<br />
Zürich, gedruckt und »vom Künstler in seinem Atelier einzeln bearbeitet«. Diese<br />
Übermalungen und Kolorierungen geben jedem Blatt einen unikaten Charakter. – Schönes<br />
Malerbuch des bekannten Schweizer Künstlers Hans Falk (1918–2002), ausgezeichnet als eines<br />
der »Schönsten Bücher der Schweiz 1964«. – Sehr gut erhalten.<br />
34,0 : 26,5 cm. 134 Seiten, 3 Blätter. 20 Lithographien.<br />
558<br />
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290<br />
559 Rainer Maria Fassbinder – Jürgen Draeger. Querelle. Zyklus. Zeichnungen. Nach dem Roman<br />
»Querell de Brest« von Jean Genet, Gewidmet Rainer Maria Fassbinder. Heidelberg, Brausdruck<br />
1982/1983. Mit einer signierten Lithographie und 49 reproduzierten Zeichnungen. Originalpappband<br />
im -schuber. € 200<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Eins von 135 Exemplaren mit der Lithographie »Brad Davis als Querelle«<br />
(Gesamtauflage 400). – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die zweifarbige Lithographie<br />
signiert, nummeriert und bezeichnet. – Der Künstler und Schauspieler Jürgen Draeger wirkte<br />
unter anderem in den Fassbinder-Filmen »Die dritte Generation«, »Berlin Alexanderplatz« und<br />
»Lili Marleen« mit. Seine 140 Zeichnungen entstanden während der Dreharbeiten des letzen<br />
Spielfilms von Rainer Maria Fassbinder »Querelle« 1982 in Berlin. Die Uraufführung fand erst nach<br />
Fassbinders Tod in Montreal statt. Fassbinders Film war , wie Genets Romanvorlage, wegen unterstellter<br />
pornographischer, homoerotischer und faschistoider Momente umstritten. – Mit Biographien<br />
und Werkverzeichnissen von Genet, Draeger und Fassbinder sowie einem Gespräch des<br />
Künstlers mit Bernd Lubowski über Genets Roman.<br />
42,0 : 29,5 cm. 51 Blätter.<br />
560 Hans Fronius – Max Zweig. Saul und David in der Höhle. Szene aus dem Drama »Saul«. Mit fünf<br />
handsignierten Original-Lithographien von Hans Fronius. Wien, Hans Deutsch [1963]. Originalhalblederband<br />
mit lithographierter Deckelillustration. € 200<br />
Erster Serapionsdruck. – Eins von 200 Exemplaren, wobei wohl nicht mehr als etwa 100 Exemplare<br />
der Auflage in gebundener Form ausgeliefert wurden. – Druck der Lithographien bei Emanuel<br />
Kafunek, Wien. – Der Autor (1892–1992) war ein Vetter von Stefan Zweig, ging 1938 nach Palästina<br />
ins Exil und veröffentlichte seitdem mehrere Dramen. »König Saul« erschien erstmals 1951.<br />
54,0 : 39,0 cm. 26 Seiten, 1 leeres Blatt. Mit 5 signierten Lithographien. – Heftung nach der ersten Lage gelockert.<br />
561 Karl-Georg Hirsch – Otto Knopf. Die Wunderblume. Sagen aus Oberfranken. 6 Schabblätter.<br />
Hof 1988. Sechs Doppelblätter mit Text und Vignetten und sechs signierte Schabkunstblätter.<br />
Lose in illustrierter Originalumschlagmappe. € 200<br />
Eins von 300 Exemplaren. – Jede Graphik signiert und nummeriert und mit einer remarquenartigen<br />
Vignette, die auf den Textblättern wiederholt wird. – Die Graphiken liegen jeweils in einem<br />
gefalzten Bogen Transparentpapier mit dem gedruckten Text und einer Kopfvignette. – Die Texte<br />
stammen von dem oberfränkischen Mundart- und Heimatdichter Otto Knopf (1926–2005).<br />
43,0 : 33,0 cm. Insgesamt 18 Blätter.<br />
562 Karl Georg Hirsch. Kleinstaat. 78 Acrylstiche und eine Handzeichnung. Exlibris. Leipzig 2002. Mit<br />
handgeschriebenem Titelblatt lose in Originalleinenkassette. € 400<br />
Edition Zwi No. 2. – Eins von <strong>15</strong> Exemplaren. – Enthält 13 Blätter mit je sechs Exlibris in Acrylstich,<br />
jedes Exlibris betitelt, jeder Bogen signiert und nummeriert. – Die Tuschfederzeichnung (13,0 :<br />
17,0 cm. Signiert, datiert und betitelt »Kleinstaat«) in Passepartout montiert. – Tadellos erhalten.<br />
26,5 : 31,0 cm (Kassette).<br />
563 Grethe Jürgens. Klippschiefers Raumlehre. München, Akademie für das Graphische Gewerbe<br />
1965. Mit <strong>15</strong> Illustrationen. Originalbroschur. – Widmungsexemplar. € 300<br />
Erste und einzige Ausgabe. – Als Manuskript gedruckt von Reinhard Knieriemen und Hubertus<br />
Conrad. – Als Blockbuch gebunden. – Grethe Jürgens (1899–1981) war nach ihrer Immatrikulation<br />
1919 an der Kunstgewerbeschule Hannover und dort u.a. Schülerin von Fritz Burger-Mühlfeld. Sie<br />
gilt als wichtige Vertreterin der Neuen Sachlichkeit. – Vortitelblatt mit eigenhändiger Widmung,<br />
datiert »10. 8. 66«. – Sehr selten, selbst ein unsigniertes Exemplar konnten wir im KVK nicht nachweisen.<br />
20,5 : 19,7 cm. 38 Blätter. Mit <strong>15</strong> ganzseitigen Illustrationen, davon 1 farbig. – Umschlag minimal fleckig.<br />
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563 561<br />
559<br />
291
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292<br />
564 Horst Egon Kalinowski – HAIKU. 12 übersetzte japanische Gedichte, illustriert. Hannover, Brusberg<br />
1965. Mit 13 Farbradierungen von Horst Egon Kallinowski. Lose Doppelblätter in schwarzem<br />
Originalumschlag und orangefarbener Original-Wildseidenkassette (Atelier Palm, Hamburg).<br />
€ 450<br />
Eins von zehn römisch nummerierten Künstlerexemplaren (Gesamtauflage 60). – Auflagenvermerk<br />
vom Künstler signiert und nummeriert. – Gestaltung und Typographie von Peter Grobe,<br />
Hannover. – Satz und Druck von Gustav Piepenbrink, Hannover. – Auf Vélin d’Arches. – Auf Wunsch<br />
des Künstlers blieben bei den meisten Exemplaren die Radierungen unsigniert.<br />
35,3 : 34,0 cm. 28 Blätter, davon 2 mit Anmerkungen und Druckvermerk. 13 Radierungen, davon 12 blattgroße.<br />
Spindler 62.4<br />
565 Werner Klemke – Carl Michael Bellman. Fredmans Episteln an diese und jene, hauptsächlich<br />
an Ulla Winblad. Mit Illustrationen von Werner Klemke. Leipzig, Philipp Reclam 1965. Originalhalbpergamentband<br />
mit vergoldetem Rückentitel mit -schuber (Franz Dathe, Berlin). € 120<br />
Eins von 100 Exemplaren der Vorzugsausgabe. Diese wurde in Halbpergament gebunden und im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Die Nachdichtungen stammen von Peter Hacks, Heinz<br />
Kahlau, Hartmut Lange, Hubert Witt. – Bellman (1740–1795) gilt bis heute als der Nationaldichter<br />
Schwedens.<br />
24,5 : 20,5 cm. 197 Seiten, 1 Blatt. Mit zahlreichen, teils farbig gedruckten Textillustrationen. – Kanten leicht berieben.<br />
566 Hans Leistikow. ABC. Potsdam, Eduard Stichnote 1947. Farbiges Leporello. € 100<br />
Hans Leistikow (1892–1962) studierte in Breslau und war vor und nach dem Krieg auch als Gestalter<br />
von Innenräumen und Glasfenstern bekannt. – Originelles ABC-Büchlein. – Selten.<br />
<strong>15</strong>,0 : 11,0 cm. 16 Seiten-Leporello, davon <strong>15</strong> mit farbigen Illustrationen.<br />
567 Harald Metzkes. Am Himmel hängt Schnee. Elf Originallithografien und Wintergedichte. Berlin,<br />
Edition Manfred Schmidt im Kinderbuchverlag 1990. Lose Blätter in Originalhalbleinenkassette.<br />
€ 450<br />
Zweiter Druck der Friedrichshagener Presse. – Eins von 50 Exemplaren. – Alle Lithographien signiert,<br />
datiert und nummeriert. – Druck der Lithographien bei Klaus Wilfert, Berlin, auf starkem<br />
Velin. – Mit »Winter-Gedichten« von Christian Morgenstern, Arno Holz, Hofmann von Fallersleben,<br />
Matthias Claudius, Eva Strittmatter u. a., jeweils auf einem Textblatt. – Harald Metzkes gilt als<br />
Begründer und Hauptvertreter der »Berliner Schule«. – Sehr gut erhalten.<br />
37,5 : 31,5 cm (Kassettenformat). 14 Blätter und 11 Farblithographien. – Ränder des Titelblatts minimal geknickt.<br />
568 V. O. Stomps – Gedichte … Gedichte. Lyrisch-graphische Reihe. Herausgegeben von V. O.<br />
Stomps. Band I bis VI (alles Erschienene). Berlin, Neue Rabenpresse 1968–1969. Illustrierte Originalbroschuren.<br />
€ 300<br />
Vollständige Folge der von Stomps herausgegebenen Lyrik-Reihe. – I: Ursula Adam. Im Durchgang<br />
der Gesellschaft.Mit fünf Farblinolschnitten von Erich Schönig. – II: Hans J. Kaiser. Gepäck<br />
auf der Zunge. Mit sieben Illustrationen von Konrad Schüler. – III: Johannes Schenk. Bilanzen<br />
und Ziegenkäse. Mit sieben Maschinenmalereien von Natascha Ungeheuer. – IV: Heinrich<br />
Jacob. Wie gekenterte Schiffe. Mit zehn Illustrationen des Verfassers. – V: Helgard Kremin.<br />
Eulenflucht. Mit acht Illustrationen von Hagen Westphal. – VI: Johannes Hübner. Botschaft der<br />
Vögel. Mit acht Zinkätzungen von Karl-Heinz Hartmann. – Je eins von 250 Exemplaren, I-IV signiert<br />
von Autoren und Künstlern, V nur vom Künstler. – Als Blockbücher gebunden. – II mit eigenhändiger<br />
Widmung des Verfassers auf dem Vortitelblatt. – Sehr gut erhaltene Reihe, vollständig<br />
selten zu finden.<br />
23,5 : 17,0 cm. Je 24-32, meist unnummerierte Seiten. – Ein Rücken und Deckelrand leicht verfärbt.<br />
Spindler 1.264-269.<br />
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569<br />
569 Albert Vigoleis Thelen (Dichter, 1903–1989). »Die Bänkelsängersodominnemoritaten des<br />
Vigoleis«. Sieben Gedichttyposkripte, jedes signiert, datiert und mit vereinzelten eigenhändigen<br />
Korrekturen. Ohne Ort [La Colline] 1971. Zusammen 10 Seiten. Folio. € 750<br />
Bisher unveröffentlichte, stark erotische Gedichte des Dichters, »der große Unbekannte der deutschen<br />
Literatur«. – Die maschinengeschriebenen Gedichte liegen hier in Xerokopien vor, die teils<br />
schon vor der Vervielfältigung korrigiert wurden. Der Dichter hat noch einige wenige weitere Korrekturen<br />
mit blauer Tinte vorgenommen. – Jedes Gedicht ist am Rand signiert »Vigoleis« und<br />
datiert »Dez, 1971«. – Die Titel: Mannundmänninsodominnemoritat« (mit eigenhändiger Kopfzeile:<br />
»Introitus, paradiesisch, zu den B’s’ Moritaten«. – »Koboldmakisodominnemoritat«. – »Faultier -<br />
sodominnemoritat«. – »Singschwansodominnemoritat« (2 Blätter). – »Agrios-Onos-sodominnemoritat«<br />
(2 Blätter). – »Fuchsmangustensodominnemoritat«. – »Hulmannaffesodominnemoritat«<br />
(2 Blätter). – Vom Dichter dem jetzigen Eigentümer übereignet und in einem von ihm eigenhändig<br />
betitelten Umschlag. – In einem Brief vom 24. XII. 1971 hatte Thelen seine Gedichtfolge<br />
erwähnt: » […] zur ermunterung der sehr leidenden beatrice [die Ehefrau Thelens] schreibe ich<br />
sodomitische gedichte, die viel beifall finden, indes auch bei prüden oder sei es pseudo-prüden<br />
menschen abscheu erregen. das ganze ist mein sodo-minne-sangs-frühling ›Die Bänkelsängersodominnemoritaten<br />
des Vigoleis‹; eine vergessene kunst lebt da wieder auf […]« (zitiert nach <strong>Katalog</strong><br />
Stargardt Berlin, Auktion 694, Nr. 291).<br />
570 Albert Vigoleis Thelen. Runenmund. Gedichte. München 1963. Handgebundener Halbmaroquinband<br />
mit vergoldetem Rückentitel. € 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren, daneben erschienen 30 römisch nummerierte, nicht<br />
für den Handel bestimmte Exemplare. – Im Druckvermerk vom Verfasser signiert und nummeriert.<br />
– Privatdruck der meist 1958 entstandenen 27 Gedichte, angeregt durch Theodor Klüber,<br />
Manerba. – Satz aus der 1949 von Hermann Zapf für die Stempel AG entworfenen Palatino. –<br />
Gedruckt in Rot und Schwarz in der Offizin Camillus Lehle, München, auf Japan. – Als Blockbuch<br />
gebunden. – Tadellos erhalten.<br />
30,3 : 21,0 cm. 34 gefalzte Doppelblätter.<br />
293
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294<br />
571 572<br />
571 Peter Weiss. Abschied von den Eltern. Erzählung mit acht Collagen des Autors. Mit einem Nachwort<br />
von Christa Grimm. Leipzig, Philipp Reclam jun. 1980. Leporello mit Originalpappdeckeln.<br />
€ 120<br />
Eins von 1000 Exemplaren, von denen 850 im Leipziger Reclam Verlag, die übrigen im Suhrkamp<br />
Verlag erschienen. – Mit einem signierten Abzug der Titelcollage auf einem lose beigegebenen<br />
Blatt. – Die Illustrationen des Verfassers erinnern an Max Ernsts surrealistische Folgen –bereits<br />
1960 hatte Weiss seinen Roman »Der Schatten des Körpers des Kutschers« in ähnlicher Weise<br />
illustriert.<br />
48,0 : 27,0 cm. 29 einseitig bedruckte Seiten. Mit 8 zweifarbigen Illustrationen. – Untere Ecke etwas gestaucht. Originalschuber<br />
beschädigt.<br />
572 Bear Press – William Beckford. Vathek. Eine orientalische Erzählung. Radierungen von Gottfried<br />
Helnwein. Bayreuth, Bear Press 1985. Handgebundener gelber Saffianlederband mit reicher Vergoldung.<br />
Im Originalschuber (Helmuth Hallbach, Königstein). € 800<br />
Sechster Druck der Bear Press. – Exemplar »e.a.«, wie die 30 Vorzugsexemplare auf Toinoko Kozu-<br />
Japanpapier und mit der zusätzlichen, elften Radierung. – Die Radierungen wie bei den Vorzugsexemplaren<br />
jeweils in einer Farbe koloriert und sämtlich nummeriert und signiert. – Im<br />
Druckvermerk vom Künstler signiert. – Handsatz von Kurt Mosebach aus der Baskerville Antiqua,<br />
gedruckt von Rudolf Ritscher in der Offizin Poeschel, Eschwege. – Kopfschnittvergoldung, Seitenund<br />
Fußsteg unbeschnitten. – Der Handeinband mit vergoldeten Bordüren und Deckelvignetten<br />
sowie gepunzter Stehkantenvergoldung. – »Vathek« ist das Hauptwerk des englischen Schriftsteller<br />
William Beckford (1760–1844). Wolfram Benda weist in seinem Nachwort auf die Parallelen<br />
zwischen dem Leben des reichen Exzentrikers Beckford und dem seines Romanhelden hin. Vathek<br />
beeinflusste Dichter wie Byron, E. A. Poe, Carl Einstein und Gottfried Benn. – Die Radierungen<br />
Gottfried Helnweins veranschaulichen die Düsternis des Textes. – Hervorragend erhaltenes Exemplar<br />
dieser sehr seltenen Vorzugsausgabe der Bayreuther Presse.<br />
28,8 : 19,5 cm. 193 Seiten, 2 leere Blätter. Mit 10 blattgroßen, rückseitig unbedruckten Radierungen und 1 radierten<br />
Vignette.<br />
Spindler 73.6<br />
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573 CTL-Presse – Johann Caspar Goethe. Venedig 1740 – 1786 – 1987 Venezia. Hamburg und<br />
Venedig 1988. Mit acht farbigen Linolstichen von Clemens-Tobias Lange. Originalpappband im -<br />
schuber (Thomas Zwang, Hamburg) € 200<br />
2. Druck der CTL-Presse. – Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren, daneben erschienen fünf römisch nummerierte<br />
Verlegerexemplare. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert. – Enthält, jeweils in deutscher<br />
Sprache und italienischer Übersetzung: »Johann Caspar Goethe. Zwei Briefe aus dem Band Reise<br />
durch Italien im Jahre 1740«, »Johann Wolfgang Goethe. Italienische Reise. Acht der Berichte<br />
Venedig betreffend« sowie »Clemens-Tobias Lange. Einige Beobachtungen aus dem heutigen<br />
Venedig«. – Als Leporello gedruckt, vorderseitig die deutschen Originaltexte, rückseitig die italienischen<br />
Übersetzungen. – Auf handgeschöpftem »Hanakurabe Torinoko«-Papier. – Tadellos erhalten.<br />
27,0 : 17,0 cm. Zweimal 42 Seiten. Mit 8 halbblattgroßen Farblinolstichen.<br />
Nicht mehr bei Spindler.<br />
574 Dieter Grauer Drucke – Heinrich von Kleist. Über das Marionettentheater. Sul teatro di<br />
marionetti. Mit Zeichnungen von | Con desegnis di Oskar Schlemmer. Rom, Dieter Grauer 1983.<br />
Mit Illustrationen von Oskar Schlemmer. Handgebundener dunkelgrüner Originalmaroquinband<br />
mit Blindprägung und vergoldetem Rückentitel. € <strong>15</strong>0<br />
Auflage <strong>15</strong>0 Exemplare, lt. beiliegender Notiz davon nur 50 Vorzugsexemplare in Leder gebunden.<br />
– Schöner Druck in dunkelgrün auf schwerem handgeschöpften Vélin. – Deutsch-italienischer<br />
Paralleltext. – Die sechs Zeichnungen von Oskar Schlemmer, die je zweifach abgebildet<br />
wurden, entstanden in den 1920er Jahren. – Erschien in der Reihe »Ausgewählte literarische Welttexte,<br />
herausgegeben von Kurt Brem«. – Graphische Gestaltung Dieter Grauer, Rom. – Tadelloses<br />
und unbeschnittenes Exemplar.<br />
25,5 : 18,5 cm. 43 Seiten, 2 Blätter. Mit 13 blattgroßen Illustrationen und einer Titelvignette.<br />
Nicht bei Spindler<br />
564<br />
295
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:16 Seite 296<br />
296<br />
Zwei Ausblicke in die Neue Welt – Pressendrucker in den U.S.A.<br />
575 Janus Press & Theodore Press – Dido and Aeneas. An Opera Perform’d at Mr. Josias Priest’s<br />
Boarding-School at Chelsey by Young Gentlewomen. The Words by Nahum Tate. The Musick Composed<br />
by Henry Purcell. Newark/Vermont 1990. Leporello mit Originalumschlag, in Originalleinenkassette.<br />
€ 450<br />
Eins von <strong>15</strong>0 Exemplaren. – Handsatz und Handpressendruck von Michael Alpert und Claire Van<br />
Vliet. – Druck auf der Janus Presse auf unterschiedlichen und verschiedenfarbigen Papieren. – Im<br />
Druckvermerk von Claire Van Vliet signiert. – Auf die einzelnen Leporelloseiten sind ausgeschnittene<br />
Bildteile montiert. Dadurch entstehen an Pop-up-Bücher erinnernde Kulissenlandschaften. –<br />
Der Druck erschien dreihundert Jahre nach der Uraufführung der Oper anlässlich der Thronbesteigung<br />
von William III. und Mary II. 1689. – Beiliegend eine CD einer Aufführung der Oper von<br />
1981 unter Leitung von Andrew Parrott, Solisten Judith Nelson, Emma Kirkby u. a. – Tadellos erhalten.<br />
38,0 : 17,0 cm. 10 Seiten, 1 Blatt.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:16 Seite 297<br />
576 Granary Books – Henrik Drescher. Too Much Bliss. A Multible Book. Extensive Handwork<br />
throughout by the Artist, also included are various Ornamentalities by Lauren Drescher. New York,<br />
Granary Books 1992. Originalleinendeckel-Blockbuch in schwarzer -Leinenkassette.<br />
€ 1.200<br />
Eins von nur 25 für den Verkauf bestimmten Exemplaren, daneben sechs Artist Proofs und zehn<br />
Exemplare »hors commerce«. – Ebenso aufwändig wie eindrucksvoll und originell gestaltetes<br />
Künstlerbuch mit originalen Collagen, Einzeichnungen und Malereien sowie vier Zwischenblättern<br />
aus Latex. – Henrik Drescher lebt in New York und ist in den letzten Jahren vor allem durch<br />
seine Kinderbuchillustrationen bekannt geworden. Der Künstler selbst beschreibt Druck- und<br />
Illustrationstechnik so: »letterpress printed, handcolored throughout with watercolor, coffee and<br />
fruit juice«, seine Zeichnungen als »scars, tattoos, memories, impressions, flashbacks, forgotten<br />
instructions«. – Der Einband stammt von Daniel Kelm. – Aus der Verlagswerbung: »It’s an aggressive<br />
book. Rather than lie patiently for you, the inquisitive but respectful reader, to open and discover<br />
the first of its twenty-three page spreads, the large swiss-cheese-style holes in the cover reveal<br />
an array effaces and phrases to reel you in. Turning the cover, you discover a page of lacerated<br />
latex, which smells and feels slightly repulsive yet serves in some ironic way to shield you from the<br />
onslaught that is to come. It’s hard to describe what comes next. […] Too Much Bliss is filled with<br />
a combination of banal and grotesque images derived from Drescher’s sketchbooks. These are<br />
accompanied by scattered phrases suggestive of one for whom English is not the mother tongue<br />
[…] All this is embellished with collage, drawings, and paint, further expressing Drescher’s vision<br />
and energy. […] Gallo letterpress-printed the basic imagery from photoengravings onto Rives<br />
BFK. The pages were sent to Kelm, who bound them using his fascinating wire-rod structure,<br />
which allows each page to open completely and independently from the next. The forty-one<br />
bound books went finally to Drescher, who painted and collaged them in a similar fashion. […]<br />
Although Too Much Bliss is considered an ›edition‹, each copy feels (and in many way is) unique.«<br />
(www.granarybooks.com).<br />
30,7 : 23,8 cm. 22 gefalzte Doppelblätter, 4 Latexblätter. – Die Verlagsbeschreibung zählt 23 Doppelblätter. 297
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298<br />
577 Peter Zaumseil. Das Weiberbuch. Mit 19 von den Stöcken gedruckten und vom Künstler signierten<br />
Holzschnitten. Texte: Charles Bukowski und Ernst Jandl. Bietigheim, Verlag im Unteren Tor<br />
1992. Originalhalbleinenband mit Papyrusdeckelbezügen und Deckelholzschnitt. € 600<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 90 Exemplaren. – Es wurden wohl 25–30 Exemplare als Handdrucke<br />
abgezogen. Entgegen dem Druckvermerk beziffert der Künstler auf seiner Webseite die Auflage<br />
selbst mit lediglich <strong>15</strong> Exemplaren, vorliegend jedoch Exemplar Nr. 22. – Mit einer Originaltuschpinselzeichnung<br />
(Männerporträt). Signiert. 20 : <strong>15</strong> cm. – Ausdrucksstarkes Malerbuch des 1955 in<br />
Greiz geborenen Künstlers. – Texte, Vorsatzpapiere und die bildlichen Darstellungen in Holz<br />
geschnitten, elf davon farbig. – Gedruckt auf Simili-Japan, gebunden durch den Künstler selbst. –<br />
Sehr gut erhalten. – Sehr selten.<br />
63,0 : 44,0 cm. 20 unnummerierte Blätter, als Blockbuch gebunden.<br />
577<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:16 Seite 299<br />
578 Einband von Wolfgang Kaiser – Sebastian Jünger. Der Sturm. Die letzte Fahrt der Andrea Gail.<br />
Aus dem Amerikanischen von Eckhard Kiehl. München und Zürich, Diana 1998. € 1.800<br />
Außergewöhnlicher Handeinband und zugleich typische Arbeit des Hamburger »Buchkunst-<br />
Kunstgewerblers« Wolfgang Kaiser: Die Einbanddecke aus nachtblauem Maroquinleder, gebunden<br />
von Helga Semmelhack, Hamburg. Auf beiden Deckeln je eine aufgenietete Silberplatte mit<br />
folgenden Verzierungen: Vorderdeckel: Silberrahmen mit Emaillearbeit, die in Grün, Blau und Weiß<br />
das sturmgepeitschte Meer zeigt, und eine zweite Silberplatte mit dem Titel »Der Sturm« in<br />
schwarzer Emaille. – Hinterdeckel: Montierte Silberplatte mit geätzter Darstellung der beiden vor<br />
Neufundland aufeinandertreffenden Wirbelstürme, mit zwei goldgefassten Brillanten. – Alle drei<br />
Verzierungen mit Goldnieten auf die Silberplatten der Deckel genietet. – Verwendet wurde ausschließlich<br />
Silber 925/000, Feinsilber und Feingold. – Unikat, dessen Gestaltung eindrucksvoll mit<br />
dem Romanstoff korrespondiert.<br />
20,5 : 12,5 cm. 317 Seiten. – Erste deutsche Ausgabe.<br />
579 Pressendrucke der Gegenwart – 1. Druckeranthologie zur Handpressenmesse Frauenfeld.<br />
Herausgegeben von Fritz Sauter. Frauenfeld, Edition bim 1994. Sechs Hefte. Mit Originalgraphiken.<br />
Originalumschläge in -leinenkassettte. € 300<br />
Eins von 66 Exemplaren der Zusammenstellung zur Handpressenmesse. – Enthält Pressendrucke<br />
von Atelier Bodon, Harrisfeldwegpresse, Axel Hertenstein, Schwarzhandpress, Einhand Presse und<br />
andere. – Alle Hefte nummeriert und, wie teils auch die Originalgraphiken, signiert. – Tadellos<br />
erhalten. – Erschienen anlässlich der 2. Messe in Frauenfeld.<br />
25 : 20 : 4 cm (Kassette).<br />
578<br />
299
HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- 18.04.11 11:06 Seite 300<br />
300<br />
580 <strong>15</strong>0 Werkverzeichnisse aus Handbibliothek eines Hamburger Kunsthändlers. € 9.000<br />
Sammlung zur deutschen und europäischen Druckgraphik des 20. Jahrhunderts, darunter Werkverzeichnisse<br />
zu Arp, Bonnard, Braque, Chillida, Grosz, Hrdlicka, Kollwitz, Kubin, Mack, Marcks, Nay,<br />
Peiffer-Watenphul, Picasso, Schwitters, Tàpies, Villon, Wunderlich. – In der Mehrzahl gut erhalten,<br />
lediglich die in einigen Ausgaben ursprünglich enthaltenen Originalgraphiken fehlen in den<br />
meisten Fällen. – Eine Liste der Einzeltitel ist auf Anfrage erhältlich. – Der Gesamtbestand kommt<br />
unter der hier genannten <strong>Katalog</strong>nummer zum Ausruf. Sollte kein Zuschlag erfolgen, stehen die<br />
Einzeltitel nach Auktionsende zum Einzelverkauf. Die Verkaufspreise sind in der Liste aufgeführt. –<br />
Im Falle der Gesamtabnahme einige <strong>Katalog</strong>e als Beigabe.<br />
581 Max Ernst: Jenseits der Malerei – Das graphische Œuvre. Ausstellung im Kestner-Museum<br />
Hannover. Hannover, Brusberg 1972. Mit einer Radierung. Originalbroschur. € 120<br />
Eins von 4333 Exemplaren. – Ergänzend zu Spies/Leppien wichtiger <strong>Katalog</strong> mit dem Verzeichnis<br />
des graphischen Œuvres.<br />
33,0 : 22,5 cm. 80 Blätter. Mit zahlreichen Abbildungen. – Kanten leicht berieben.<br />
582 Gustav Schiefler. Das graphische Werk Wilhelm Laages bis 1912. Mit fünf Holzschnitten und<br />
zwölf Holzschnitt-Vignetten. Hamburg, Commeter 1912. Originalbroschur mit Holzschnittdeckelvignette.<br />
€ 200<br />
Erste Ausgabe. – Eins von 300 Exemplaren, daneben erschienen 10 Pergament- und 20 Büttenexemplare.<br />
– Das frühe Werkverzeichnis, welches 140 Nummern verzeichnet, erschien innerhalb<br />
der »Hamburgischen Liebhaber-Bibliothek«, herausgegeben im Auftrag der Gesellschaft der<br />
Hamburgischen Kunstfreunde. – Druck der Holzschnitte bei E. Hutzler, Reutlingen. – Wilhelm<br />
Laage war Schüler von Alfred Lichtwark, Robert Poetzelberger und Leopold von Kalckreuth. –<br />
Breitrandiges Exemplar.<br />
28,0 : 20,3 cm. 77 Seiten, 1 leeres Blatt. – Umschlag etwas lichtrandig, sonst tadellos.<br />
583 Roger Passeron. André Masson. Graphik. Stuttgart, Belser 1973. Mit drei Farblithographien. Originalleinenband<br />
mit -schutzumschlag. € 200<br />
Eins von 650 Exemplaren mit drei eingebundenen Farblithographien (Gesamtauflage der deutschen<br />
Ausgabe: 700). – Im Druckvermerk vom Künstler monogrammiert. – Maßgebliches Verzeichnis<br />
des graphischen Œuvres. – Druck der drei Lithographien bei Mourlot. – Tadellos erhalten.<br />
36,0 : 29,5 cm. 179 Seiten. Mit 3 Lithographien und zahlreichen Tafeln und Abbildungen.<br />
584 Richard P. Hartmann. Meckseper. Ölbilder und Radierungen. Einführender Text Wolf Stubbe.<br />
München und Zürich, Galerie Hartmann und R. Piper 1978. Mit einer signierten Radierung und<br />
zahlreichen Abbildungen. Originalpappband. € <strong>15</strong>0<br />
Klassiker der Neuzeit, Band II. – Eins von 1000 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der signierten<br />
Farbradierung »Mezzotinto Haus«. – Es erschienen drei Vorzugsausgaben mit jeweils 1000 Exemplaren.<br />
– Mit einem Werkverzeichnis der Ölbilder von 1958–1970.<br />
30,5 : 40,0 cm. 80 Blätter. Mit zahlreichen, meist farbigen Abbildungen. – Einbandränder leicht gebräunt. – 2 Blätter kopfstehend<br />
eingebunden.<br />
Cramer 190<br />
585 Sebastian Goeppert, Herma Goeppert-Frank und Patrick Cramer. Pablo Picasso. Catalogue<br />
raisonné des livres illustrés. Genf, Patrick Cramer 1983. Originalleinenband mit -schutzumschlag<br />
und -leinenschuber. € 120<br />
Erste Ausgabe. – Werkverzeichnis der von Picasso originalgraphisch illustrierten Bücher.<br />
32,0 : 23,0 cm. 425 Seiten, 3 Blätter. Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen.<br />
00_HesseAuktionen_Kat_Fj11_03_QXP8_- <strong>15</strong>.04.11 11:16 Seite 301<br />
586 Jane Kallir. Egon Schiele. The Complete Works. Expanded edition with a biography, and catalogue<br />
raisonné. London, Thames and Hudson 1998. Originalleinenband mit -schutzumschlag.<br />
€ 200<br />
Die erste Ausgabe erschien 1990, die hier vorliegende zweite und bis heute maßgebliche enthält<br />
allein im Werkkatalog 205 neue Einträge. – Insgesamt verzeichnet der »Catalogue raisonné« mehr<br />
als 300 Gemälde, 2500 Zeichnungen und Aquarelle, einige Skizzenbücher sowie das schmale graphische<br />
und plastische Werk des Künstlers, alle Werke mit Abbildung. – Tadellos erhalten.<br />
30,0 : 23,5 cm. 719 Seiten. Mit etwa 3300 Abbildungen, davon etwa 200 farbig.<br />
587 Rolf Schmücking. Johannes Vennekamp. Verzeichnis der Radierungen 1968–73. Braunschweig,<br />
Schmücking 1974. Mit zahlreichen Abbildungen und zwei signierten Radierungen. Originalleinenband<br />
mit -schutzumschlag. € 100<br />
Eins von 200 Exemplaren der Vorzugsausgabe mit zwei lose beigelegten, signierten Farbradierungen<br />
(»Simultan-Schach« und »Von Herne nach Karl-Marx-Stadt«, Schmücking 126 und 127). –<br />
Tadelloses Exemplar. – Verzeichnet 127 Arbeiten, die alle abgebildet sind.<br />
588<br />
27,5 : 21,5 cm. 143 Seiten.<br />
588 Papier – Yasuo Kume. Tesuki Washi Shuho. Fine Handmade Papers of Japan. Tokyo, Yushodo<br />
1980. Drei Bände. Originalumschläge in Originalkassette mit grünen Japanpapierbezügen. In Originalkarton.<br />
€ 600<br />
Eins von 200 Exemplaren der »International Limited Edition« mit englisch-japanischen Text. – Eindrucksvolle<br />
und mehr als anschauliche Dokumentation der japanischen Papiermacher-Kunst. –<br />
Band I mit ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Papiermacher und deren Geschichte,<br />
Bände II und III mit 207 Papierproben, jede mit erläuterndem, zweisprachigen Textblatt. – Band<br />
I als Blockbuch gebunden, alle drei Bände in verschiedenartige Japanpapiere gebunden. – Ebenso<br />
tadellos wie bemerkenswert, eine Fundgrube für Buchgestalter und Künstler.<br />
29,7 : 21,0 cm. XIII, 118 Seiten (Englisch), XXIII, 263 Seiten (Japanisch), 8 Tafeln; IV Seiten, 104 Blatt und 104 Papierproben; IV<br />
Seiten, 103 Blatt und 103 Papierproben.<br />
301
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 2<br />
Namensregister<br />
Autographen 194, 214, 221, 225, 235,<br />
244, 310, 311, 312, 313, 317,<br />
321, 322, 329, 354, 355, 357,<br />
359, 372, 375, 377, 381, 421,<br />
422, 427, 429, 431, 553, 569,<br />
Buchbinder am Ende des Registers,<br />
Ackermann, Helmut 553<br />
Adam, F. E. 223<br />
Adler, Bruno 436<br />
Adlersthurn, Anton Putz zu 361<br />
Alpert, Michael 575<br />
Amman, Jost 122<br />
Andersen, Hans Christian 239<br />
Andreas-Salomé, Lou 322<br />
Anne de Bretagne 71<br />
Antes, Horst 554<br />
Apollinaire, Guillaume 537<br />
Apuleius, Lucius 250<br />
Arndt, Ernst Moritz 296<br />
Arnim, Achim von 500<br />
Arnim, Ludwig Achim von 189<br />
Arp, Hans 433<br />
Arp, Sophie Taeuber 486<br />
Audoux, Marquerite 493<br />
Avril, François 52, 92<br />
Ayrer, Georg Friedrich 180<br />
Baack, B. 225<br />
Baader, Johannes 421, 422, 425<br />
Baartman, Sarah 184<br />
Bachmann, Otto 555<br />
Backhouse, Janet 91<br />
Baege, F. P. 447<br />
Banville, Thédore de 503<br />
Barbusse, Henri 323<br />
Bärmann, Georg Nikolaus 181<br />
Barnstorf, C. G. von 179<br />
Barovsky, Fritz 382<br />
Bayer, Herbert 441–444<br />
Bayros, Franz de 227<br />
Beardsley, Aubrey 228<br />
Becker, Joseph Ernest de 173<br />
Beckford,William 572<br />
Beckmann, Max 379<br />
Behmer,Marcus 229–235<br />
Behrens, Peter 270<br />
Bellman, Carl Michael 565<br />
Bellmer,Hans 411<br />
Belot,Gabriel 493<br />
Belser, Christian 498<br />
Bening, Simon 84–86<br />
Benoit, Jean 489<br />
Benziger, Richard Doetsch 546<br />
Bergengruen, Werner 549–550<br />
Berrocal, Miguel 29<br />
Betz, Gerd 60<br />
Beyle-Stendhal, Henry 251<br />
Beza, Theodor 124<br />
Bie, Oskar 368<br />
Bieberstein, Michael Marschall von 544<br />
Bielschowsky, Ludwig 294<br />
Bierbaum, Otto Julius 270, 271, 326<br />
Bilibin, Iwan Jakowlewitsch 236<br />
Billmark, C. J. <strong>15</strong>8<br />
Blaeu, Johann <strong>15</strong>4<br />
Bloch, Peter 62<br />
Boccaccio, Giovanni di 492, 551<br />
Bocksberger, Johann 122<br />
Böhmer, Gunter 3<strong>15</strong><br />
Bohy, Hélène Denis 366<br />
Bonnard, Pierre 494<br />
Bonsels, Waldemar 289<br />
Bonus, Arthur 190<br />
Bosquet, Alain 521<br />
Bosshart, Jakob 395<br />
Bousmanne, Bernard 83, 93<br />
Boyle, Leonhard E. 87<br />
Brentano, Clemens 189, 500, 555<br />
Breslauer, Martin 275<br />
Breton, André 489<br />
Brinkmann, Bodo 77, 84<br />
Brinks, John Dieter 257, 286, 287, 367<br />
Bromme, Traugott 2<strong>15</strong><br />
Brunelleschi, Umberto 237<br />
Buchartz, Max 445<br />
Buckardt, Rudolph 532<br />
Budry, Paul 433<br />
Bukowski, Charles 578<br />
Bunbury, W. H. 167<br />
Buren, Anne H. van 96<br />
Burri, Franz Xaver 329<br />
Campendonk, Heinrich 6<br />
Carus, Carl Gustav 214<br />
Castelli, Leo 26<br />
Cazelles, Raymond 94<br />
Chagall, Marc 490<br />
Champeaux, A. de 223<br />
Chandra, Pramod 98<br />
Chardoune, Georgette 23<br />
Chavkin, Eduard 377<br />
Chodowiecki, Daniel 298<br />
Cladders, Johannes 542<br />
Claudius, Matthias 190<br />
Clemen, Otto 282<br />
Cooper, James Fenimore 363<br />
Corinth, Curt 396<br />
Corinth, Lovis 3<br />
Couch, Jonathan 163<br />
Courtin, Carl 182<br />
Craig, Edward Gordon 253<br />
Cramer, Friedrich 191<br />
Cramer, Patrick 585<br />
Croix, Saint Jean de la 262<br />
Cyrenius, Maria 321, 322<br />
Dali, Salvador 491, 492<br />
Dathe, Franz 565<br />
Däubler, Theodor 380<br />
Davila, M. 176<br />
De Jong, Jacqueline 522<br />
Decker,Karl von 168<br />
Defoe, Daniel 182, 362, 387<br />
Deibel, Franz 274<br />
Delaunay-Terk, Sonja 35<br />
Delling, Rudolf 553<br />
Denis, Michael 192<br />
Detmold, Johann Hermann 294<br />
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 3<br />
Dexel, Walter 446, 447<br />
Dilthey, Wilhelm 221<br />
Dine, Jim 536<br />
Döblin, Alfred 381<br />
Doehmann, Karl 422, 429<br />
Dostojewski, F. M. 557<br />
Draeger, Jürgen 559<br />
Drescher, Henrik 576<br />
Drescher, Lauren 576<br />
Dubuffet, Jean 495<br />
Dulac, Edmund 238–241<br />
Dumont, M. L. 1<br />
Dunlop, Louisa 92<br />
Dürer, Albrecht 103<br />
Dürrenmatt, Friedrich 558<br />
Durtain, Luc 349<br />
Dutrou, Robert Lydie 25<br />
Eckardstein und von Willisen, Franz von 169<br />
Edschmid, Kasimir 379<br />
Eggeler, Stefan 300<br />
Ehrhardt, Balthasar 161<br />
Ehrhardt, Paul G 461<br />
Eichenberg, Fritz 301<br />
Eisen, Charles 128<br />
Eisner, Kurt 357<br />
Eluard, Paul 512<br />
Ernst, Max 485, 496–502, 581<br />
Etzel, Gisela 266<br />
Euw, Anton von 111<br />
Ewers, Hanns Heinz 300<br />
Eyck, Jan van 96<br />
Faber, Elmar 434<br />
Falk, Hans 557, 558<br />
Fassianos, Alecos 537–541<br />
Fazzini, Pericle 544<br />
Feldmann, Hans-Peter 534<br />
Felixmüller, Conrad 382<br />
Fenjö, Ivan 397<br />
Fichte, Johann Gottlieb 193<br />
Firdausi, 99<br />
Firn, Edgar 422, 423, 429<br />
France, Anatole 304<br />
Francesco di Assisi, 249<br />
Frank, Bruno 227<br />
Frank, Sepp 16<br />
Freiligrath, Ferdinand 194<br />
Frey, A. M. 404<br />
Freyhold, K. F. Edmund von 285<br />
Friedrich, Caspar David 500<br />
Fronius, Hans 560<br />
Fuchs, Ernst 302<br />
Fumagalli, Vito 88<br />
Funck, Z. 201<br />
Furttenbach, Joseph 129<br />
Gabelentz, Georg von der 303<br />
Gambado, Geoffrey 167<br />
Gaudin, Pierre 509<br />
Gautier, Lucien 223<br />
Geiger, Willi 2<br />
Genet, Jean 559<br />
Gerstung, Rudolf 299<br />
Giraud,Yves 91<br />
Gleizes,Albert 440<br />
Gobô, Georges 503<br />
Goebel, Friedemann 162<br />
Goekingk, Leopold Friedrich Günther von 195<br />
Goeppert, Sebastian , 585<br />
Goeppert-Frank, Herma 585<br />
Goertz, Max 254<br />
Goethe, Johann Caspar 573<br />
Goethe, Johann Wolfgang von 180, 196, 197<br />
259, 269, 272–275, 297, 361<br />
Goetz, Henri 524<br />
Goll, Claire 509<br />
Goll, Yvan 334, 335, 509<br />
Gorion, M. J. bin 3<br />
Gottfried, Johann Ludwig <strong>15</strong>6<br />
Gower, Charlotte 164<br />
Gräff, Werner 466<br />
Graminäus, Dietrich Theodor 105<br />
Gravelot, H.-F. 298<br />
Greven, Jochen 371<br />
Grimm, Christa 571<br />
Grimmelshausen, Hans Jakob Christoffel von 229<br />
Grohmann, Eulein 440<br />
Grohmann, Will 504<br />
Gropius, Walter 437–439<br />
Großmann, Rudolf 12, 304, 305<br />
Grosz, George 383–385, 423<br />
Grütter, J. B. 352<br />
Guetersloh, Albert Paris 307<br />
Guillén, Jorge 524<br />
Güler, Ara 24<br />
Gundelfinger, Friedrich 274<br />
Haeberli, Hans 104<br />
Hagedorn, Friedrich von 547<br />
Halbach, Helmuth 382<br />
Haneton, Guillaume 118<br />
Harbou, Thea von 386<br />
Hartmann, Richard P. 584<br />
Hasenclever, Walter 448<br />
Hauptmann, Carl 306<br />
Hauser, Carry 10<br />
Hausmann, Raoul 420, 427–429<br />
Hearne, K. Michelle 71<br />
Heartfield, John 364<br />
Hebbel, Friedrich 308<br />
Heilmeyer, A. 226<br />
Heine, Heinrich 198<br />
Heine, Thomas Theodor 308, 309<br />
Heinrich Prinz von Lichtenstein 72<br />
Heisenberg, Werner 498<br />
Helnwein, Gottfried 572<br />
Herbst, George Federick 280<br />
Herkommer, Hubert 48<br />
Hermann, Paul <strong>15</strong><br />
Herzfelde,Wieland 383<br />
Hesse, Hermann 284, 310–3<strong>15</strong><br />
Heuer, Wilhelm 171<br />
Heuwinkel, Wolfgang 44<br />
Hewitt, Graily 249, 250<br />
Heyer, G. R 302<br />
Heym, Georg 393, 394<br />
Hilbersheimer, Ludwig 464<br />
Hinterreiter, Hans 38<br />
Hirsch, Karl Georg 561, 562<br />
Höch, Hannah 434<br />
Hoennicke, Alfred 259
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 4<br />
Hoffmann, Felix 549, 551<br />
Hoffmann, Franz 183<br />
Hoffmann, Heinrich 185–188<br />
Hofmann, Ludwig von 231, 232, 233<br />
Hofmannsthal, Hugo von 276<br />
Hogg, Robert 164<br />
Holitscher, Arthur 418<br />
Holtz, Johann 269<br />
Homer 232, 233<br />
Houplain, Jacques 488<br />
Huc,Reinhold Graf Bethusy 397<br />
Huelsenbeck, Richard 384<br />
Hugnet, Georges 513<br />
Humboldt, Alexander von 2<strong>15</strong><br />
Immermann, Karl 199<br />
Itten, Johannes 436<br />
Jaffe, Max 369<br />
Jähn, Hannes 41<br />
Jandl, Ernst 578<br />
Janthur, Richard 387, 388<br />
Jean Paul, 200, 201<br />
Jeanne, René 509<br />
Joachim, Joseph 222<br />
Johnson, George W. 164<br />
Jonquières, Henri 509<br />
Josephus, Flavius 125<br />
Jouve, Pierre Jean 345<br />
Joyce, James 316<br />
Jünger, Ernst 317–320<br />
Jünger, Sebastian 579<br />
Jürgens, Grethe 563<br />
Kafka, Franz 389–391<br />
Kahnweiler, Daniel-Henry 505<br />
Kaiser, Wolfgang 579<br />
Kaldewey, Sibylle 286<br />
Kalinowski, Horst Egon 564<br />
Kallir, Jane 586<br />
Kampmann, Utz 36<br />
Kandinsky, Wassily 504<br />
Kant, Immanuel 202, 203<br />
Kassner, Rudolf 277<br />
Keats, John 266<br />
Kessler,Harry Graf 253<br />
Kessler, Harry Graf 253–257<br />
Key, Ellen 321, 322<br />
Kippenberg, Anton 275, 288<br />
Kirchner, Ernst Ludwig 5, 394, 395<br />
Klee, Paul 396, 417<br />
Kleist, Heinrich von 204, 252, 574<br />
Klemke, Werner 565<br />
Klette, A. 216<br />
Kleukens, Christian Heinrich 265, 268<br />
Kleukens, Friedrich Wilhelm 266<br />
Klopstock, Friedrich Gottlieb 205<br />
Klüber, Theodor 570<br />
Knigge, Adolph Freiherr 206<br />
Knopf, Otto 561<br />
Koch, Rudolf 278, 299<br />
Kokoschka, Oskar 11, 397<br />
Kolb, Alois 251, 290, 291<br />
Kolb, Annette 305, 313<br />
Kolbrand,Franz 458<br />
Kollwitz, Käthe 4, 323–325<br />
König, Eberhard 78, 80, 82, 84, 95, 110<br />
Kopp, Max 254<br />
Kötzsche,Dietrich 59<br />
Krása, Josef 51<br />
Kredel, Fritz 278<br />
Kreidt, Fritz 548<br />
Kren, Thomas 85<br />
Kroker, Ernst 180<br />
Krüger, Michael 535<br />
Kubin, Alfred 326, 327<br />
Kume, Yasuo 588<br />
Kunz, Karl Friedrich 201<br />
Kunze, Gustav 162<br />
Laage, Wilhelm 582<br />
Laertius, Diogenes 117<br />
Lange,Bruno 328<br />
Lange,Clemens-Tobias 573<br />
Lankheit, Klaus 504<br />
Laske, Fritz 225<br />
Lasker-Schüler, Else 398–401<br />
Lassaigne, Jacques 527<br />
Léger,Fernand 505<br />
Leiris, Michel 511<br />
Leistikow, Hans 566<br />
Leonardo da Vinci 55<br />
Leppien, Helmut R. 502<br />
Lerner, Robert E 89<br />
Levin, Josif Mikhailovitsch 506<br />
Lichtenstein, Roy 26<br />
Lindner, Richard 28<br />
Lipnitzki, Boris 22<br />
L’Isle, G. de 145<br />
Lissitzky, El 427, 456, 457<br />
Lonicer, Adam 161<br />
Lothar, Rudolf 227<br />
Lucretius Caro, Tito 128<br />
Luiken, Jan und Kaspar 127<br />
Lundgren, Sven 265<br />
Luther, Martin 120<br />
Maaßen, Carl Georg von 309<br />
Mac Orlan, Pierre 385<br />
Maier, M. Johann 147<br />
Maillol, Aristide 255, 256, 258<br />
Malatesta, Alexander Massarius 165<br />
Malraux, André 508<br />
Mandiargues, André Pieyre de 25<br />
Manet, Edouard 1, 243<br />
Mann, Thomas 329–332, 342<br />
Marchand, Andre 507<br />
Marquardt, Hans 434<br />
Marrow, James H. 86, 96<br />
Martinie, Henri 21<br />
Marzolff,Renate 373<br />
Masereel, Frans 284, 336–351<br />
Masson, André 508, 583<br />
Mathéy, Georg A. 261<br />
Mazal, Otto 114<br />
Meidner, Ludwig 402<br />
Mendelsohn, Erich 463<br />
Mercator, Gerardus <strong>15</strong>5<br />
Merian, Maria Sibylla 160<br />
Metzkes,Harald 567<br />
Michel, Robert 449<br />
Miró, Joan 25, 509–511<br />
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 5<br />
Moholy-Nagy, Laszlo 439, 450–454, 460<br />
Mongré, Paul 293<br />
Moore, Henry 525–527<br />
Morand, Paul 350<br />
Morello, Giovanni 53<br />
Morgenstern, Christian 285<br />
Mörstedt, Alfred T. 42<br />
Moser, Andreas 222<br />
Motherwell, Robert 543<br />
Mourlot, Fernand 511<br />
Moynihan, Robert 89<br />
Mozart, Wolfgang Amadeus 281<br />
Müller, Hans Alexander 293, 294<br />
Münchhausen, Börries von 290<br />
Musil, Robert 333<br />
Musset, Alfred de 237<br />
Muzika, Frantisek 473<br />
Mynona [Salomo Friedlaender] 403<br />
Name, Billy 531, 532<br />
Newman, Randolph H. 552<br />
Nezval, Vitezslav 472, 473<br />
Nietzsche,Friedrich 216–220<br />
Nolde, Emil 352, 353<br />
Nostitz, Helene 354<br />
Novalis 548<br />
Nückel, Otto 404<br />
Obrtel, Vit 472<br />
Ochsenbein, Peter 68<br />
Offenberg, Heinrich von 280<br />
Orlik, Emil 355<br />
Oud, Jacobus Johannes Pieter 431<br />
Passeron, Roger 583<br />
Pastern, Wilhelm 224<br />
Paz, Octavio 543<br />
Pechstein, Max 7, 405<br />
Pescheck, Carl <strong>15</strong>7<br />
Peschel, Rudolf 279<br />
Petersen, Julius 273<br />
Pettenati, Silvana 96<br />
Picasso, Pablo 20–24, 512–5<strong>15</strong>, 585<br />
Pick, Frank 438<br />
Pirion, Frédéric 406<br />
Plantin, Christophe 295<br />
Plotzek, Joachim M. 111<br />
Plünnecke, Wilhelm 289<br />
Poe, Edgar Allan 243, 327<br />
Poethen, Johannes 263<br />
Pollitzer, Eric 532<br />
Polo, Marco 52<br />
Poritzky, J. E. 296<br />
Preetorius, Emil 306, 378<br />
Prévert,Jacques 510<br />
Purcell, Henry 575<br />
Purrmann, Hans 17<br />
Quadflieg, Roswitha 547<br />
Rabus, Ludovicus 121<br />
Rackham, Arthur 242<br />
Raillard,Georges 519<br />
Ranke,Winfried 376<br />
Rapparini, Girgio Maria 107<br />
Rathofer, Johannes 85, 94<br />
Rehtmeier, Philipp Julius 135<br />
Rehwoldt, Erna 267<br />
Reichert, Klaus 316<br />
Reimann, Hans 356<br />
Renner, Paul 326<br />
Retzer, Joseph Friedrich von 192<br />
Reuss, Ferdinand Friedrich 177<br />
Reverdy, Pierre 514<br />
Ribemont-Dessaignes, Georges 499, 510<br />
Richey, Michael 175<br />
Ridinger, Johann Elias 166<br />
Rilke, Rainer Maria 283, 357, 358<br />
Roh, Franz 460<br />
Rolland, Romain 346, 348, 359<br />
Ronsard, Pierre de 488<br />
Rosseau, Jean Jacque 298<br />
Roth, Dieter 30–33, 529, 530<br />
Roting, Martin 120<br />
Rübe, Werner 382<br />
Rümmler, Else 105<br />
Runge, Philipp Otto 189<br />
Ruscha, Ed 533<br />
Russell, John 528<br />
Sablière, Béatrice de la 487<br />
Sade, Marquis de 39<br />
Saenger, Eduard 265<br />
Sala, Pierre 90<br />
Salentin, Hans 37<br />
Salter, Georg 448<br />
Salus, Hugo 244<br />
Sander, August 428<br />
Sartre, Jean-Paul 516<br />
Sauter, Fritz 577<br />
Scarparetti, Beat von 68<br />
Schad, Christian 8, 9<br />
Schauer, Ernst 279<br />
Schauer, Georg Kurt 248<br />
Schaukal, Richard von 221<br />
Schenk, Ernst 162<br />
Schenke, Max 303<br />
Schiefler, Gustav 582<br />
Schiff, John D. 532<br />
Schiller, Friedrich von 299<br />
Schimmelpfennig, Bernhard 53<br />
Schlemmer,Oskar 574<br />
Schlotter, Eberhard 39<br />
Schmidt Rhen, Helmut 34<br />
Schmitt, Jean-Claude 87<br />
Schmücking, Rolf 587<br />
Schnellpfeffer, Jakobus 309<br />
Schoff, Otto 13, 14<br />
Scholem, Gerhard 360<br />
Scholz, Wilhelm von 291, 292<br />
Schott, Rolf 361<br />
Schubert, Gotthilf Heinrich 302<br />
Schuitema, Paul 470<br />
Schumann, Harry 354<br />
Schurig, Arthur 281<br />
Schwitters, Kurt 427, 430–432<br />
Seel, J. M. 131<br />
Seewald,Richard 362<br />
Seilern, Gräfin Ilse 372<br />
Semmelhack, Helga 579<br />
Senn, Fritz 316<br />
Serner,Walter 406–412
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 6<br />
Seuter, Johann 137, <strong>15</strong>2<br />
Seutter, Matthias <strong>15</strong>2<br />
Shakespeare, William 238, 265<br />
Shaw, George Bernard 474–479<br />
Sigrist, Albert 465<br />
Simon, Alfred 295<br />
Slevogt, Max 363<br />
Spies, Werner 496, 497, 502<br />
Stähle, Walter 546<br />
Stegemann, Paul 410<br />
Steiger, Christoph von 104<br />
Stein, Charlotte von 273<br />
Sternheim, Carl 414<br />
Stomps, V. O 568<br />
Strauß, David Friedrich 282<br />
Stubbe, Wolf 584<br />
Stumphart, Friedrich 118<br />
Sutnar,Ladislav 474–480<br />
Swarzenski, Hanns 70<br />
Swedenborg, Emanuel 448<br />
Swift, Jonathan 301<br />
Takis 34<br />
Tardieu, Jean 501<br />
Tarnaud, Claude 487<br />
Teige, Karel 481<br />
Tenschert, Heribert 110<br />
Terrasse, Charles 494<br />
Testa, Judith 86<br />
Thelen, Albert Vigoleis 569, 570<br />
Thom, Ernst <strong>15</strong>9<br />
Thomas, Ludwig 226<br />
Thomas, Marcel 64<br />
Thoss, Dagmar 54<br />
Tieck, Ludwig 204, 207, 208<br />
Tiemann, Walter 293<br />
Tocci, Luigi Michelini 60, 81, 82<br />
Toller, Ernst 4<strong>15</strong><br />
Toulouse-Lautrec, Henri 407, 408<br />
Trakl, Georg 416<br />
Trenkler, Ernst 75<br />
Tritschler, Alfred 461<br />
Trumm, Peter 374<br />
Tschichold, Jan 460<br />
Tucholsky, Kurt 364, 365<br />
Tzara, Tristan 433<br />
Ungaretti, Giuseppe 544<br />
Unterkircher, Franz 61, 66<br />
Vallazza, Markus 263<br />
Van de Velde, Ronny 545<br />
Velde, Henry van de 366, 367<br />
Vergilius Maro, Publius 258<br />
Verhaeren, Émile 267, 347<br />
Villon, Françoys 351<br />
Viollet le Duc, Eugène-Emmanuel 178<br />
Vischer, Julius 464<br />
Vliet, Claire Van 575<br />
Vogeler,Heinrich 245–247,271,273<br />
Voss, Jan 43<br />
Wackenroder, Wilhelm Heinrich 207, 208<br />
Wagner, Otto 209<br />
Wagner, Siegfried 242<br />
Walser, Karl 368<br />
Walser, Robert 371<br />
Warhol, Andy 531, 532<br />
Wassermann, Jakob 372<br />
Weber, A. Paul 373<br />
Wehner, Josef Magnus 374<br />
Weiß, E. R. 270, 281<br />
Weiss, Ernst 402<br />
Weiss, Peter 571<br />
Weissauer, Rudolf 40<br />
Welcker, F. G. 216<br />
Welti, Hanns 18, 19<br />
Werner, F. B. <strong>15</strong>3<br />
Werres, Helmut 332<br />
Wesselmann, Tom 27<br />
Wetzel, Karl Friedrich Gottlob 210<br />
Wiechert, Ernst 375<br />
Wieck, Roger S. 71<br />
Wieland, Christoph Martin 211–213<br />
Wilczynski, Käte 289<br />
Wilde, Oscar 536<br />
Wilhelm, Friedrich 265<br />
Winkelmann, Johann Justus 136<br />
Witkowski, Georg 288<br />
Witzleben, Uta von 99<br />
Wohlfart, Hans-Jürgen 373<br />
Wolff, Paul 461<br />
Zadek, Walter 381<br />
Zapf, Hermann 314, 552, 570<br />
Zaumseil, Peter 578<br />
Zeiller, Magnus 132–134<br />
Zeitler, Julius 471<br />
Zeller, Magnus 418<br />
Zille, Heinrich 376<br />
Zwart, Piet 468, 469<br />
Zweig, Max 560<br />
Zweig, Stefan 377, 378<br />
Buchbinder (Auswahl)<br />
Dorfner, Otto 241<br />
Eberhardt,Fritz 249<br />
Enders,E.A 226,251,294,303,306<br />
Kersten, Paul 459<br />
Klein, Paul 458, 459<br />
Kling, Anton 260<br />
Lachenmaier, G 319, 332<br />
Lüderitz & Bauer 363<br />
Lühr, Maria 259<br />
Meuter, Roland 258, 263, 264<br />
Peller, Hugo 262, 3<strong>15</strong><br />
Pingel, Willy 549, 551, 552<br />
Sangorski & Sutcliffe 250<br />
Smith, W. H. 250<br />
Sonntag , Carl jun. 228, 293<br />
Thiersch, Frieda 252<br />
Weiße, Franz 260<br />
Williams & Norgate 194<br />
Zwang,Christian 514,548<br />
Zwang,Thomas 514<br />
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 7<br />
Auktionsbedingungen<br />
1. Die Versteigerung erfolgt freiwillig auf Grund der Aufträge der Einlieferer. Sie wird in eigenem Namen für Rechnung<br />
der Einlieferer durchgeführt und ist eine Versteigerung im Sinne der §§ 383 III, 474 I 2 BGB.<br />
2. Die im <strong>Katalog</strong> angegebenen Preise sind Schätzpreise, keine Limite. Der Ausrufpreis liegt in der Regel ein Drittel unter<br />
dem Schätzpreis. Das höchste Gebot erhält nach dreimaligem Aufruf den Zuschlag. Im Falle von Meinungsverschiedenheiten<br />
über die Gültigkeit eines Zuschlages behält sich der Versteigerer das Recht vor, das Objekt noch einmal<br />
auszubieten. Darüber hinaus behält er sich das Recht vor, Nummern außerhalb der Reihenfolge zu versteigern,<br />
diese zusammenzufassen, zu trennen, auszulassen oder den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen. Sollte ein Gebot in<br />
keinem Verhältnis zum Wert des Stückes stehen, darf der Versteigerer dieses ablehnen. Gebote von Bietern, die dem<br />
Versteigerer nicht bekannt sind, darf dieser ohne Angabe von Gründen zurückweisen, wenn nicht vor der Versteigerung<br />
ausreichende Sicherheit geleistet worden ist.<br />
3. Auf den Zuschlagpreis kommt ein Aufgeld von 27% (einschließlich 19% Mehrwertsteuer und ggf. Folgerechtsanteil)<br />
(Differenzbesteuerung). Bei diesem Verfahren ist kein Ausweis und keine Erstattung der Mehrwertsteuer möglich.<br />
Käufern, die uns als Gewerbetreibende erkennbare sind und auch auf Wunsch stellen wir die Rechnung regelbesteuert,<br />
d.h. mit ausgewiesener Umsatzsteuer aus. Zum Zuschlagpreis wird dann ein Aufgeld von 19% addiert. Auf den<br />
Gesamtbetrag (welcher ggf. Versand- und Versicherungskosten sowie einen Anteil für das vom Versteigerer für<br />
bestimmte Objekte zu entrichtende Folgerecht in Höhe von 1% des Zuschlagpreises enthält) wird dann in der Regel<br />
die ermäßigte Mehrwertsteuer (z.Zt. 7%) erhoben. Kunstgewerbliche Objekte unterliegen dem vollen Mehrwertsteuersatz.<br />
Ausländischen Kunden aus dem EU-Gebiet, welche uns vor Auktion ihre VAT-Nummer mitteilen, wird die Mehrwertsteuer<br />
nicht berechnet; ausländischen Kunden aus Drittländern außerhalb der EU wird sie nach Erbringung des<br />
Ausfuhrnachweises erstattet bzw. bei Versand durch uns gar nicht erst berechnet.<br />
4. Mit dem Zuschlag kommt zwischen dem Käufer und dem Versteigerer ein Kaufvertrag zustande. Der Zuschlag verpflichtet<br />
zur Zahlung. Das Eigentum geht erst mit der vollständigen Bezahlung des Rechnungsbetrages, die Gefahr<br />
gegenüber jeglichem Schaden bereits mit dem Zuschlag an den Ersteigerer über.<br />
5. Die Auslieferung der ersteigerten Gegenstände erfolgt in der Woche nach der Auktion auf Terminvereinbarung.<br />
Lagerung und Versand der ersteigerten Objekte erfolgen auf Rechnung und Gefahr der Käufer. Der Versand des ersteigerten<br />
Auktionsgutes erfolgt ausschließlich nach vollständiger Bezahlung des Rechnungsbetrages. Der Versteigerer<br />
ist berechtigt, falls nicht innerhalb von drei Wochen nach der Auktion vollständige Zahlung geleistet worden ist, den<br />
durch den Zuschlag zustandegekommenen Kaufpreis ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in<br />
banküblicher Höhe zu belasten und von dem Ersteigerer Schadenersatz wegen Nichterfüllung zu verlangen. Bei<br />
Verzögerung der Zahlung haftet der Käufer darüber hinaus für alle weiteren Kosten des Versteigerers, insbesondere<br />
für Lagerung, Versicherung sowie eventuelle Zins- und Währungsverluste.<br />
6. Bieter, die im Auftrage Dritter Gebote abgeben, müssen vor der Versteigerung Namen und Anschrift ihrer Auftraggeber<br />
dem Auktionator schriftlich bekannt geben. Bei Verzögerung der Zahlung haften sie persönlich für alle dem<br />
Versteigerer entstehenden Schäden, auch wenn die Rechnung auf ihren jeweiligen Auftraggeber ausgestellt ist.<br />
7. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände können vor der Auktion zu den angegebenen Zeiten besichtigt<br />
und geprüft werden. Die zur Versteigerung gelangenden Gegenstände sind ausnahmslos gebraucht und werden<br />
in dem Zustand veräußert, in dem sie sich zum Zeitpunkt des Zuschlages befinden. Ansprüche des Käufers gegen den<br />
Versteigerer wegen Sach- und Rechtsmängeln sind ausgeschlossen. Die <strong>Katalog</strong>beschreibungen, die nach bestem<br />
Wissen und Gewissen erstellt wurden, enthalten im Rechtssinne weder Garantien noch Beschaffenheitsangaben. Der<br />
Ausschluss der Ansprüche wegen Sach- und Rechtsmängeln gilt nicht, wenn das Objekt unecht ist und der Versteigerer<br />
die fehlende Echtheit aufgrund ihm bekannt gewordener und erkennbarer Umstände oder aufgrund seiner<br />
Sachkunde hätte erkennen können. Nicht ausgeschlossene Ansprüche wegen Mängeln verjähren innerhalb von<br />
einem Jahr ab Übergabe des versteigerten Objektes. Wenn Bieter im Auftrage Dritter bieten, können Reklamationen<br />
nur vom Bieter entgegengenommen werden.<br />
8. Schriftliche Gebote werden durch den Versteigerer zum niedrigst möglichen Zuschlag ausgeführt. Sie müssen spätestens<br />
24 Stunden vor Beginn der Versteigerung in den Händen des Versteigerers sein. Für die Bearbeitung von später<br />
eintreffenden Geboten kann keine Garantie übernommen werden. Fehlerhaft übermittelte Aufträge gehen zu Lasten<br />
des Bieters. Die in schriftlichen Aufträgen genannten Preise gelten als Zuschlaglimite, zu denen das Aufgeld sowie die<br />
darauf entfallende Mehrwertsteuer hinzugerechnet werden müssen.<br />
9. Die Aushändigung der ersteigerten Güter erfolgt gegen Zahlung in Euro.<br />
10. Durch die Erteilung eines schriftlichen Auftrages oder durch die Abgabe seines Gebotes erkennt der Bieter diese<br />
Versteigerungsbedingungen ausdrücklich an.<br />
11. Es gilt deutsches Recht. Die Vorschriften des einheitlichen internationalen Kaufrechts sowie des Fernabnahmegesetzes<br />
finden keine Anwendung.<br />
12. Sollte eine der vorstehenden Bestimmung unwirksam sein, so wird die Gültigkeit der übrigen dadurch nicht berührt.<br />
13. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
Christian Hesse<br />
Vereidigter und öffentlich bestellter Versteigerer
Auktion3_302–308 <strong>15</strong>.04.2011 14:27 Uhr Seite 8<br />
Anfahrtbeschreibung zur Osterbekstraße 86<br />
Impressum<br />
Anfahrt mit PKW<br />
Die Zufahrt ist nur über Weidestraße / Grovestraße möglich.<br />
Gute Parkmöglichkeiten finden Sie in dem öffentlichen Parkhaus Medienpark Kampnagel,<br />
Barmbeker Straße 2–12. Die Einfahrt befindet sich zwischen Weidestraße und Jarrestraße.<br />
Von dort erreichen Sie unser Haus in etwa 3 Minuten zu Fuß.<br />
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
U 3 bis Mundsburg<br />
von dort mit Bus 172 (Richtung Fuhlsbüttel) oder 173 (Richtung Stühm-Süd)<br />
bis Haltestelle Herderstraße (Fahrzeit 6 Minuten), von dort Fußweg (5 Minuten)<br />
Anfahrt mit dem Taxi<br />
vom Hauptbahnhof in etwa <strong>15</strong> Minuten, vom Flughafen in etwa 20 Minuten<br />
Einlieferernachweis<br />
1 : 8, 9, 41, 43, 406, 407, 408, 409, 410, 411, 412, 419, 421, 422, 423, 424, 425, 427, 568 · 2 : 457 · 3 : 3, 180, 246, 253, 254, 255, 256,<br />
257, 265, 266, 270, 271, 273, 274, 275, 276, 277, 280, 281, 282, 286, 287, 288, 366, 367, 380, 387, 388, 414 · 4 : 189, 195, 204, 229, 260,<br />
292, 298, 309, 378, 458, 459, 488 · 5 : 316, 319 · 6 : <strong>15</strong>7, 199, 200, 201, 209, 210, 214 · 7 : 403, 433, 487, 489, 516, 563 · 8 : 179 · 9 : 2,<br />
14, 28, 40, 45, 46, 402, 434, 490, 524, 525, 556, 560, 567, 571, 580, 582 · 10 : 135, 136, 183, 194, 196, 317, 318, 329, 342, 368, 373, 375,<br />
381, 382, 390, 391, 392, 544, 558, 577, 578, 587 · 11 : 227, 228, 236, 237, 239, 241, 245, 251, 252, 259, 261, 268, 289, 290, 291, 293,<br />
294, 295, 297, 299, 300, 302, 303, 306, 307, 326, 350, 374, 384, 404, 418, 546, 548, 561, 565, 573 · 12 : 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 56, 57,<br />
58, 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93,<br />
94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 114, 1<strong>15</strong>, 116, <strong>15</strong>5, <strong>15</strong>6, 232, 242, 314, 549, 551,<br />
552 · 13 : 10, 11, <strong>15</strong>8 · 14 : 386 · <strong>15</strong> : 120, 125, 165, 168, 172, 175, 205, 2<strong>15</strong>, 3<strong>15</strong> · 16 : 12, 363 · 17 : 521, 528, 535 · 18 : 18, 19, 182,<br />
284, 305, 310, 313, 335, 336, 337, 338, 339, 340, 341, 343, 344, 345, 346, 347, 348, 349, 351, 360, 362, 431 · 19 : 178, 181, 223, 248,<br />
267, 327, 370, 383, 513, 532, 575, 576 · 20 : 243, 334, 428, 429, 438, 440, 461, 463, 464, 467, 472, 473, 474, 475, 476, 477, 478, 479,<br />
480, 481, 483, 484, 485, 486, 500, 501, 502, 512, 522, 523, 533, 534, 542, 545 · 22 : 106, 118, 124, <strong>15</strong>4, <strong>15</strong>9, 226, 278 · 23 : 42, 160, 559<br />
· 24 : 586 · 25 : 379, 437, 439, 493, 503 · 26 : 385, 389, 445 · 27 : 59 · 28 : 244, 312, 321, 322, 354, 355, 357, 358, 359, 372, 377, 553 ·<br />
29 : 498 · 30 : 39 · 31 : 185, 186, 187, 188 · 32 : 173, 225, 296, 569, 570, 579, 584 · 33 : 1, 5, 6, 20, 25, 311, 394, 509 · 34 : 47, 192, 324,<br />
405, 491, 492, 496, 508, 511 · 35 : 325, 413, 420, 426, 432, 441, 446, 447, 448, 449, 450, 451, 452, 453, 454, 455, 456, 466, 469, 470 ·<br />
36 : 26, 27, 30, 31, 32, 33, 34, 36, 37, 38, 44, 460, 468, 530, 531, 566 · 37 : 279, 283, 285, 562 · 38 : 117, 193 · 39 : 29, 494, 495, 497, 499,<br />
504, 505, 507, 510, 517, 518, 519, 520, 526, 527, 536, 537, 538, 539, 540, 541, 543, 564, 581, 583 · 40 : 197, 198, 206, 207, 208, 308,<br />
330, 331, 352, 353, 364, 365, 393, 398, 399, 400, 401, 4<strong>15</strong>, 416 · 41 : 123, 191, 222, 333 · 42 : 55, 121, 126, 127, 129, 130, 161, 162, 163,<br />
164, 176, 417 · 43 : 7, 122, 166, 233, 238, 240, 304, 514, 526, 585 · 44 : 4, 184 · 45 : 21, 22, 23, 24, 371, 550, 554, 557 · 46 : 264, 572,<br />
574 · 47 : 177, 230, 235, 249, 250, 269, 332, 397, 436, 442, 443, 444, 471, 506, 5<strong>15</strong>, 529 · 48 : 272, 320 · 49 : 234, 301, 547 · 50 : 35,<br />
174, 224, 262 · 53 : 131, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147, 148, 149, <strong>15</strong>0, <strong>15</strong>1, <strong>15</strong>2, <strong>15</strong>3 · 54 : 119 · 55 : 17 · 56 : 13<br />
· 57 : 231, 328, 361, 555, 588 · 58 : 202, 203, 216, 217, 218, 219, 220, 221 · 59 : 167, 169, 170, 356, 376 · 60 : 258, 263 · 61 : <strong>15</strong>, 16, 171,<br />
323 · 62 : 247 · 63 : 132, 133, 134 · 64 : 482 · 65 : 369, 435 · 66 : 128 · 67 : 190, 211, 212, 213 · 68 : 395, 396 · 69 : 430, 465<br />
<strong>Katalog</strong>redaktion: Christian Hesse und Grit Hesse<br />
Photographie und Bildbearbeitung: Grit Hesse<br />
Typographisches Konzept: Jovica Veljovic<br />
Druckvorstufe: UMP Utesch Media Processing, Hamburg<br />
Druck und buchbinderische Verarbeitung:<br />
Meister Print + Media, Kassel<br />
Hamburg, im April 2011