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Ottebächler 187 März 2015

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Cresta. Wir gelangen zu einer Waldlichtung.<br />

In deren Mitte steht ein grosser<br />

Stein. Eine Inschrift weist darauf hin, dass<br />

sich hier einst der „Richtplatz“ des Tals<br />

befand. Eigentlich nicht gerade ein „anmächliger“<br />

Ort für eine Rast! Trotzdem<br />

schalten wir eine kleine Ruhepause ein.<br />

Bald lassen wir den Wald hinter uns, steigen<br />

hinunter zum Bach, auf der andern<br />

Seite hinauf und sind in Pürt. Und jetzt:<br />

wie weiter? Auf der langsam ansteigenden<br />

Strasse oder vielleicht doch den sehr<br />

steilen Aufstieg wählen, um dann oben<br />

über ein Alpsträsschen nach Juppa zu<br />

gelangen? Wir überwinden uns und<br />

wählen den Alpweg. Die Berghänge sind<br />

enorm steil, keine Bäume wachsen hier,<br />

alles ist Grasland und an diesem heissen<br />

Nachmittag sind die Bauern mit dem Einbringen<br />

des Heus beschäftigt. Eine unglaublich<br />

harte Arbeit! – Es ist noch früher<br />

Bryner besteht darauf, uns nach Juf zu<br />

fahren. „Ihr werdet heute dennoch eine<br />

genug lange Tour zu bewältigen haben“,<br />

meint er. Wir nehmen das Angebot gerne<br />

an und können so schon um 7.30h in Juf<br />

starten. Unsere Blicke wandern schon<br />

mal voraus, ins Tal hinein und hoch hinauf<br />

Tee hinsetzen. Nun, vermutlich hätten wir<br />

einen Ruhetag einschalten sollen, um uns<br />

an die Höhe zu gewöhnen. Grosses Aufatmen<br />

dann, als wir die Abzweigung zur<br />

F. da la Valletta erreichen. Der steilste<br />

Abschnitt ist geschafft! Wir zweigen<br />

nach rechts ab. Jetzt geht’s nur noch<br />

leicht mal bergauf, mal eben fort. Und<br />

wie wir dann auf der Forcellina stehen, ist<br />

die ganze Plackerei vergessen und wir<br />

werden mit einem herrlichen Ausblick<br />

Richtung Piz Lunghin, Oberengadiner<br />

Berge, Septimerpass und Bergell belohnt.<br />

An einem windgeschützten, schneefreien<br />

Platz halten wir ausgiebig Mittagsrast,<br />

schiessen ein paar Fotos, bestaunen die<br />

kleinen, aus dem Gestein spriessenden,<br />

Alpenblümchen, davon ein noch nie<br />

der Weg richtig schön, zwischendurch<br />

auch mal etwas steil, aber schnell verlieren<br />

wir an Höhe und erblicken schon bald<br />

unter uns den Septimerpass. Hier machen<br />

wir nochmals Halt und stellen dabei gleich<br />

noch fest, dass die Zeitangaben auf der<br />

Forcellina tatsächlich falsch waren, denn<br />

von hier sowohl nach Casaccia, als auch<br />

nach Bivio steht genau dieselbe Zeitangabe<br />

wie dort oben! Da wir heute<br />

noch nach Hause zurückkehren möchten<br />

und unsere Beine doch auch schon ziemlich<br />

beansprucht wurden, entschliessen<br />

wir uns, den anstrengenden Abstieg nach<br />

Casaccia auf später mal zu verschieben<br />

und den leichteren Weg nach Bivio hinunter<br />

einzuschlagen. Wir erreichen den<br />

Ort am Julierpass kurz vor Abfahrt des<br />

Postautos nach Chur, und so kehren wir<br />

zufrieden und auch ein wenig stolz über<br />

unsere heutige Leistung nach Hause<br />

zurück.<br />

Nachmittag, als wir im Hotel Turtschi<br />

Fortsetzung folgt ...<br />

E. Vögele<br />

in Juppa (2000m ü.M.) eintreffen. Wir<br />

werden freundlich willkommen geheissen,<br />

freuen uns auf eine erfrischende<br />

Dusche und einen gemütlichen Nachmittag<br />

und Abend. Von der Hotelterrasse<br />

geniessen wir auch noch den herrlichen<br />

Ausblick ins Bergalgatal, wo es auch<br />

einen „Murmeltierpfad“ gibt.<br />

Wir haben gut geschlafen und können<br />

sogar schon um 7h frühstücken. Herr<br />

zur Forcellina. Insgesamt werden<br />

etwa 750 Höhenmeter Aufstieg zu bewältigen<br />

sein, davon ca. 600m enorm<br />

steil. Wir ziehen los, dem Juferrhein entlang<br />

über Weiden. Obwohl es noch ziemlich<br />

kühl ist, verstauen wir vor dem<br />

Aufstieg unsere Jacken in den Rucksäcken<br />

und dann geht’s los. Ich muss gestehen,<br />

heute ist nicht mein Tag. Immer wieder<br />

muss Toni auf mich warten, immer wieder<br />

muss ich mich kurz zu einem Schluck<br />

gesehenes. Nicht einmal eine einheimische<br />

Kennerin kannte dieses Pflänzchen.<br />

Vor dem Abstieg studieren wir noch die<br />

Wegweiser und werden etwas stutzig:<br />

die Zeitangaben können unmöglich stimmen!<br />

Wir brechen auf, immer mal wieder<br />

geht’s über Schneefelder, aber dann wird<br />

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