März 2011: ca. 1,4 MB - Ev. Paul-Gerhardt-Gemeinde Wiesbaden

Das solltet Ihr selbst tun. Ich möchte
statt dessen eine kleine Geschichte erzählen.
Sie stammt von dem Volkswirtschaftler
Wilhelm Röscher:
Im Kaukasus begegnete er dem Fürsten
und Freiheitskämpfer Schamyl. In
einem Kampf war dem Stamm eine große
Beute zugefallen. Der Fürst erließ den
strengen Befehl, daß sich niemand an der
Beute vergreifen dürfe, denn die Beute
gehöre dem Stamm als ganzem. Ein Verstoß
gegen diesen Befehl würde mit hundert
Knutenhie-ben bestraft. Da passierte
es. Der erste Bruch der Anordnung des
Fürsten geschieht durch die alte Mutter
des Fürsten. Wenn der Fürst die Strafe
jetzt nicht vollstrecken ließ, dann war er
unglaubwürdig. Dann war seine Gerechtigkeit
in Frage gestellt. Röscher berichtet,
wie sich der Fürst für einen Tag allein
in sein Zelt zurückzieht. Dann gibt er die
Weisung: Die Strafe wird vollstreckt!
Doch noch bevor der erste Hieb auf den
Rücken seiner Mutter herabsauste, hatte
er sich über seine Mutter geworfen.
Die Schläge trafen ihn. Und sein zerschun-dener
und blutender Rücken war
der Beweis dafür, wie ernst es ihm mit
der Geltung seiner Befehle und mit der
Gerechtigkeit war.
Diese Geschichte ist für mich wie ein
Transparent. Sie lässt aufleuchten, was
am Kreuz geschehen ist. Gott wirft sich in
Jesus Christus über uns Menschen,
nimmt unsere Schuld mit allen ihren Konsequenzen
auf sich - und wir sind frei!
Und den, der sich so in Liebe geopfert
hat, lässt Gott nicht im Grab. Bald heißt
es: »Er lebt! Er ist auferstanden!« und
»Gehet hin in alle Welt...«. Deshalb haben
Christen als besonderes Kennzeichen
das Kreuz. Denn Karfreitag und
Ostern sind die Mitte unseres Glaubens.
Johannes Berthold
(Theologischer Leiterim
CVJM Sachsen)
Teeny - Segelfreizeit 2011 vom 22. - 29 Juli 2011
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