Mediensystem - Main-Post
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Menschen<br />
machen<br />
Medien
2 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
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Die WÜRZBURGER medienakademie<br />
Gemeinsam in die Zukunft<br />
Hintergründe der Medienbranche<br />
Das deutsche <strong>Mediensystem</strong>/Wie funktioniert ein Verlag?<br />
Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?<br />
Macher oder Planer, kühler Rechner oder Künstler?<br />
Medienkauffrau/Medienkaufmann<br />
Jeden Tag eine neue Herausforderung<br />
Mediengestalterin/Mediengestalter<br />
Wenn Kreativität und Gestalten zum Beruf gehören<br />
Industriekauffrau/Industriekaufmann<br />
Alles unter Kontrolle<br />
Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation<br />
Immer bestens organisiert<br />
Fachinformatikerin/Fachinformatiker<br />
Faszination Computer<br />
Kauffrau/Kaufmann für Dialogmarketing<br />
Im Dialog mit den Kunden<br />
Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen<br />
Was ist für mich ein Traumberuf? Anregungen zur Diskussion in der Klasse<br />
Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann<br />
Ein Beruf für kühle Köpfe<br />
Medientechnologin/Medientechnologe Druck<br />
Mit scharfem Blick<br />
Medientechnologin/Medientechnologe Druckverarbeitung<br />
Tradition und Technik<br />
Fachkraft für Kurier-, Express und <strong>Post</strong>dienstleistungen<br />
Ab geht die <strong>Post</strong>!<br />
Duales Studium<br />
Schneller zum Erfolg<br />
Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen<br />
Die Manager von morgen<br />
Bewerbungsverfahren bei der WÜma<br />
Und wann bewirbst du dich?<br />
Praktika in der Medienbranche<br />
Probier dich aus!<br />
Personalleiter im Interview<br />
Engagement, Ehrlichkeit und Motivation<br />
Unsere Auszubildenden im Portrait<br />
Wir machen mit!<br />
Die Unternehmen der WÜma<br />
Robert Krick Verlag GmbH + Co. KG, <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> GmbH & Co. KG,<br />
Stürtz GmbH, Vogel Business Media GmbH & Co. KG<br />
Impressum/Lösungen
Gemeinsam in die Zukunft mit der<br />
WÜRZBURGER medienakademie<br />
Was ist die WÜma?<br />
Zunächst einmal ist die WÜma, die WÜRZBUR-<br />
GER medienakademie, eine klasse Idee mit sehr<br />
vielen Chancen für unsere Auszubildenden! Jugendlichen,<br />
die sich für Medien interessieren,<br />
bieten wir eine große Vielfalt an Ausbildungs-<br />
und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Die<br />
WÜma ist eine Kooperation von vier Medienunternehmen<br />
im Raum Würzburg, die durch diesen<br />
Zusammenschluss die Aus- und Weiterbildung in<br />
den Unternehmen weiterentwickelt.<br />
Was zeichnet die WÜma aus?<br />
Alle Häuser sind seit Jahrzehnten für ihre hervorragende<br />
Ausbildung bekannt. Das Wissen aus<br />
diesen teils über 100 Jahre alten Traditionshäusern<br />
zu bündeln ist einzigartig. Dies ist ein großer<br />
Pluspunkt für alle, die über eine Ausbildung<br />
in den Medien nachdenken.<br />
Wie läuft eine Ausbildung bei der WÜma ab?<br />
Entscheidend ist, dass alle Auszubildenden in<br />
„ihr“ Unternehmen kommen und dort ihre Ansprechpartner<br />
und Kollegen haben. Außerdem<br />
gehen die Auszubildenden in die Berufsschule.<br />
Besuche unsere<br />
facebook-Seite<br />
www.facebook.com/<br />
gowuema<br />
Die WÜRZBURGER medienakademie<br />
Dazu kommen besondere Angebote der WÜma.<br />
Die Auszubildenden erhalten von Anfang an Weiterbildungen,<br />
um ihre persönlichen Kompetenzen<br />
auf- und auszubauen. Hinzu kommt, dass<br />
Fachschulungen aus einzelnen Unternehmen<br />
allen WÜma-Auszubildenden angeboten werden.<br />
Damit das Ganze nicht nur graue Theorie bleibt,<br />
dürfen unsere Auszubildenden sehr viel selbst<br />
machen. So betreuen sie eigene Projekte und<br />
gehen mit auf Messen. Bei den Trainees läuft die<br />
Ausbildung ein wenig anders ab. Diese lernen<br />
während des zweijährigen Trainee-Programms<br />
nach ihrem Studium alle vier Unternehmen intensiv<br />
kennen und arbeiten in sechs viermonatigen<br />
Modulen an verschiedenen Projekten.<br />
Welche Ausbildungen bietet die WÜma an?<br />
Wir bilden derzeit in elf Berufen aus, in fünf kaufmännischen<br />
Berufen, fünf technisch/gewerblichen<br />
Berufen sowie einem technisch/kreativen<br />
Beruf. Willkommen sind bei uns Haupt- und Realschüler<br />
sowie Abiturienten. Für unser Trainee-<br />
Programm muss man ein Hochschulstudium<br />
absolviert haben. In dieser Broschüre sind alle<br />
Berufsbilder anhand von Beispielen und Inter-<br />
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Schau in unseren<br />
Youtube-Kanal<br />
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views aus dem Berufsalltag unserer Auszubildenden<br />
und Trainees aufgeführt.<br />
Warum sollte ich mich bei der WÜma bewerben?<br />
Zum einen aufgrund der Vielfalt, die eine Ausbildung<br />
bei der WÜma bietet, und der hervorragenden<br />
Zukunftsaussichten in unseren Unternehmen.<br />
Zum anderen hat man mit der Abgabe<br />
einer Bewerbung vier Chancen, um bei einem<br />
der Unternehmen einen Ausbildungsplatz zu erhalten.<br />
Und die WÜma garantiert eine hochwertige<br />
Ausbildung.<br />
Wann und wie kann ich mich bewerben?<br />
Für Auszubildende beginnt der Bewerbungsprozess<br />
ein Jahr im Voraus, zu Beginn der Sommerferien.<br />
Ende der Bewerbungsfrist ist der 30. September.<br />
Bewerben können sich Schülerinnen<br />
und Schüler per <strong>Post</strong> mit einer Bewerbungsmappe<br />
oder per E-Mail. Bei den Trainees beginnt die<br />
Bewerbungsphase Anfang April und endet Mitte<br />
Mai. Hier berücksichtigen wir nur Online-Bewerbungen.<br />
Start für das Trainee-Programm ist der<br />
1. Oktober.<br />
Informiere dich:<br />
unser Xing-Profil<br />
www.xing.com/companies/<br />
würzburgermedienakademie<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
3
TV<br />
Print<br />
Radio<br />
Internet<br />
Das deutsche <strong>Mediensystem</strong><br />
Tagtäglich lesen wir Zeitung, gehen ins<br />
Internet, schalten den Fernseher oder das<br />
Radio ein. Doch was steckt hinter den Sendungen<br />
und Berichten? Es gibt einiges Wissenswertes<br />
über die Medien und das System,<br />
in dem sie agieren. Sie haben nämlich<br />
weit mehr Aufgaben als zu unterhalten.<br />
Was sind eigentlich Medien?<br />
Unter Medien versteht man ganz allgemein<br />
Mittel, mit denen Nachrichten und Unterhaltung<br />
in Schrift, Ton und Bild zu einem Publikum<br />
kommen, sie sind als „Vermittler“ zu verstehen.<br />
Als Massenmedien bezeichnet man Presse und<br />
Rundfunk (Radio und Fernsehen), im weiteren<br />
Sinne auch Bücher, CDs, DVDs und das Internet.<br />
Sie transportieren Nachrichten und Informationen<br />
über räumliche Entfernungen und<br />
speichern Daten über längere Zeit.<br />
Was ist das deutsche <strong>Mediensystem</strong>?<br />
Das <strong>Mediensystem</strong> Deutschlands besteht aus<br />
den Printmedien und dem Rundfunk, dazu<br />
kommt eine Vielzahl von Internetseiten. Dabei<br />
sind die Zeitungen und die meisten Rundfunksender<br />
private Wirtschaftsunternehmen, nur<br />
die öffentlich-rechtlichen Sender bilden eine<br />
Ausnahme (beispielsweise ARD und ZDF). Es<br />
gibt rund 350 Tageszeitungen in Deutschland,<br />
mit einer Gesamtauflage von über 20 Millionen.<br />
Zeitschriften gibt es ungefähr 22 000, darunter<br />
fallen Fachzeitschriften, Magazine und<br />
Kundenzeitschriften. Rechnet man die lokalen,<br />
regionalen und überregionalen Radiosender<br />
zusammen, kommt man auf etwa 225, Fernsehsender<br />
gibt es weit über 100. Neben den<br />
öffentlich-rechtlichen sind viele private Sender<br />
darunter, überregionale wie RTL und Sat1 oder<br />
lokale wie TV Touring. Wie viele Seiten es im<br />
Internet gibt, lässt sich nicht genau feststellen.<br />
Derzeit nutzen etwa 60 Prozent der Deutschen<br />
(das sind rund 50 Millionen) das Internet mindestens<br />
einmal pro Woche.<br />
Warum brauchen wir die Medien?<br />
Die Massenmedien haben in unserer Demokratie<br />
eine wichtige Aufgabe: Sie sollen umfassende<br />
und verständliche Informationen über<br />
das Geschehen in Deutschland und der Welt<br />
liefern. Die Medien erklären zudem die wirtschaftlichen,<br />
sozialen und politischen Zusammenhänge.<br />
So können sich die Menschen eine<br />
Meinung bilden und an politischen Entscheidungen<br />
mitwirken.<br />
Unsere Gesellschaft ist sehr vielschichtig<br />
und global vernetzt, daher<br />
kommen wir mit Gesprächen als<br />
Informationsquellen nicht aus. Die<br />
Kontrolle der Politik und die Kritik<br />
an deren Entscheidungen zählen<br />
ebenso zu den Aufgaben der Medien.<br />
Ohne Journalisten, die Missstände<br />
aufspüren, wäre die Gefahr<br />
von Korruption und Machtmissbrauch<br />
viel größer.<br />
Weitere Aufgaben sind Unterhaltung<br />
und Bildung: Die Menschen<br />
erwarten von den Medien einerseits Entspannung,<br />
sei es durch Shows, durch Klatsch über<br />
Prominente, durch Filme oder durch die Sportberichterstattung.<br />
Andererseits wollen sie Ratschläge<br />
zu Bereichen des täglichen Lebens,<br />
wie zu Gesundheitsthemen.<br />
Was sind die rechtlichen Grundlagen<br />
des deutschen <strong>Mediensystem</strong>s?<br />
Damit die Massenmedien ihren Aufgaben gerecht<br />
werden können, garantiert das Grundgesetz<br />
der Bundesrepublik Deutschland den<br />
Medien die Freiheit der Berichterstattung und<br />
verbietet jede Zensur. Dies ist in Artikel 5 des<br />
Grundgesetzes festgeschrieben.<br />
4 Menschen machen Medien – Mach mit! Hintergründe der Medienbranche
Wie kommen Nachrichten und Berichte in die<br />
Medien?<br />
Für die Berichterstattung gelten zwei Grundsätze:<br />
Ein Journalist muss erstens sorgfältig geprüft<br />
haben, ob das, was er als Nachricht weitergibt,<br />
stimmt. Zweitens muss der Journalist zwischen<br />
der Nachricht und seiner Meinung unterscheiden.<br />
Die Meldung über ein Ereignis sollte so objektiv<br />
wie möglich erfolgen, die eigene Meinung<br />
gehört in einen Kommentar.<br />
Aus den vielen Meldungen, die täglich über Ereignisse<br />
in aller Welt anfallen, muss ständig ausgewählt<br />
werden. Dazu gibt es verschiedene Kriterien:<br />
Ist das Ereignis neu, steht es dem Leser/<br />
Zuschauer nahe, besitzt es allgemeine Tragwei-<br />
Geschichte der Medien<br />
Um 14 50: Johannes Gutenberg erfindet das Drucken mit beweglichen<br />
metallischen Einzeltypen.<br />
1650: Die erste Tageszeitung der Welt erscheint in Leipzig.<br />
1839: Louis Daguerre fertigt erste Fotografien an.<br />
1861: Philipp Reis erfindet das Telefon, kann sich aber mit seiner<br />
Erfindung nicht durchsetzen.<br />
1887: Das Grammophon wird erfunden.<br />
1895: Die Brüder Skladanowsky zeigen in Berlin erstmals öffentlich<br />
Stummfilme.<br />
1919: Die erste Radiosendung wird ausgestrahlt.<br />
1929: Die erste Fernsehsendung wird ausgestrahlt.<br />
Hintergründe der Medienbranche<br />
te, ist es sensationell, dramatisch oder kurios,<br />
sind Promis beteiligt, kommt „sex and crime“ ins<br />
Spiel? Nach diesen Faktoren wird entschieden.<br />
Der Traumberuf in der Medienbranche<br />
Jeder von euch kennt Daniela Katzenberger oder<br />
Joko und Klaas. In den Augen vieler haben sie<br />
die absoluten Traumberufe: „Irgendwas<br />
mit Medien machen“,<br />
das wünschen<br />
sich viele Jugendliche.<br />
Doch man<br />
muss nicht<br />
gleich ein<br />
Fern-<br />
sehstar werden, um in dieser Branche zu arbeiten.<br />
In Medienunternehmen gibt es viele spannende<br />
Berufe, vom Mediengestalter bis zum<br />
Netzwerk-Administrator. Vielleicht ist ja auch für<br />
dich der richtige Beruf dabei ...<br />
1938: Konrad Zuse entwickelt mit Zuse Z1 den ersten frei programmierbaren<br />
mechanischen Rechner.<br />
1945: Der erste vollelektronische Universalrechner (ENIAC) geht in<br />
Betrieb.<br />
1952: Das öffentliche Fernsehen in Deutschland startet.<br />
1969: Das ARPANET (Vorläufer des Internet) wird gestartet.<br />
1989: Das World Wide Web entsteht.<br />
1996: Das erste Smartphone wird verkauft.<br />
2003: Der Begriff „web 2.0“ wird geprägt.<br />
2011: 40 Millionen Deutsche sind in sozialen Netzwerken aktiv.<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
5
Was wir von den Medien wahrnehmen, ist<br />
normalerweise nur das fertige Ergebnis der<br />
redaktionellen Arbeit. Doch damit Zeitungen,<br />
Zeitschriften, Bücher oder auch Internetseiten<br />
überhaupt erscheinen können, benötigen<br />
Verlage viel mehr Abteilungen als nur<br />
die Redaktionen, die die Inhalte der Medien<br />
erstellen.<br />
Wie in<br />
jedem anderen Unternehmen gibt es in Medienhäusern<br />
viele Menschen, die dafür sorgen,<br />
dass – beispielsweise durch den Verkauf von<br />
Anzeigen – Geld in die Kassen kommt, dass jeder<br />
Mitarbeiter für seine Arbeit bezahlt wird und<br />
sein Computer funktioniert. Außerdem arbeiten<br />
zahlreiche Menschen in den Druckereien und<br />
sorgen dafür, dass aus der Arbeit der Redakti-<br />
Wie funktioniert ein Verlag?<br />
onen und Anzeigenabteilungen etwas Greifbares<br />
hergestellt wird. Damit die Produkte eines<br />
Medienhauses überhaupt bei den Lesern ankommen<br />
können, müssen sie noch sortiert, verpackt,<br />
ver kauft und ausgeliefert werden.<br />
Verlag<br />
Ein Verlag ist ein Medienunternehmen, das Zeitungen,Zeit-<br />
schriften oder Bücher<br />
verlegt. Moderne Verlage setzen auch auf<br />
neue Medien, vor allem auf das Internet. Beispielsweise<br />
betreiben sie Online-Portale, die sie<br />
produzieren und vermarkten. Der Verlag ist das<br />
Dach für alle Abteilungen. Er kauft die Nutzungsrechte<br />
am Werk eines Autors und ermöglicht die<br />
Herstellung, den Druck und die Finanzierung der<br />
Produktion. Des Weiteren sorgt er für die Werbung<br />
und dafür, dass die Produkte auch gekauft<br />
werden können. Dafür sind mehrere Abteilungen<br />
innerhalb eines Verlags nötig: Dieser besteht in<br />
der Regel aus Redaktion, Anzeigenabteilung,<br />
Technik, Vertrieb und der Verwaltung.<br />
Verleger und Geschäftsführung<br />
Der Verleger ist der Chef des Verlags. Viele Verleger<br />
legen die Auf-<br />
gaben der Führung eines Verlags<br />
aber in die Hände von Geschäftsführern.<br />
Redaktion<br />
Alle Redakteure sind in einer Redaktion organisiert.<br />
Sie sind für die inhaltliche Planung und<br />
die Gestaltung der Produkte verantwortlich, egal<br />
ob gedruckt oder digital. Die Redaktion erspürt<br />
Themen, entwickelt Konzepte und beauftragt<br />
Autoren, Fotografen und Grafiker, die die Inhalte<br />
erstellen.<br />
6 Menschen machen Medien – Mach mit! Hintergründe der Medienbranche
Vertrieb<br />
Das beste Produkt ist nichts wert, wenn es nicht<br />
zu den Menschen kommt. Der Vertrieb kann<br />
über den Handel erfolgen, beispielsweise den<br />
Buchhandel, oder durch den Verlag selbst.<br />
In diesem Fall wird mit Vertrieb auch<br />
die Abteilung des Verlags bezeichnet,<br />
die dafür zuständig<br />
ist, dass die<br />
Produkte bei den Kunden<br />
ankommen, egal<br />
ob Tageszeitung, Fachzeitschrift,<br />
oder Telefonbuch.<br />
Außerdem<br />
kümmert sich der Vertrieb<br />
um das Marketing<br />
der Produkte. Zu den<br />
Aufgaben dieser Abteilung<br />
gehört auch der<br />
Kundenservice.<br />
Verwaltung<br />
Ein Verlag braucht natürlich eine Verwaltung.<br />
Die se ist unterteilt in verschiedene Abteilungen<br />
wie das Personalwesen, das Finanz- und Rechnungswesen<br />
oder den Einkauf.<br />
Zum Personalwesen gehören beispielsweise die<br />
Einstellung von Mitarbeitern, die Bearbeitung<br />
von Arbeitszeiten der Mitarbeiter oder die Entgeltabrechnung.<br />
Aufgaben des Finanz- und Rechnungswesens<br />
sind unter anderem das Controlling und die<br />
Buchführung oder die Sicherung der finanziellen<br />
Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Der Einkauf<br />
sorgt dafür, dass im Unternehmen die not-<br />
Verwaltung<br />
Verleger + Geschäftsführung<br />
Redaktion<br />
Herstellung<br />
Technik<br />
wend<br />
i g e n<br />
Arbeitsmaterialien<br />
rechtzeitig zur<br />
Verfügung stehen. Er kauft<br />
beispielsweise Papier und Farben,<br />
aber auch Stühle oder Bleistifte.<br />
Anzeigenabteilung<br />
Die Anzeigenabteilung ist für den Verkauf von<br />
Werbeflächen in den Produkten zuständig. Sie<br />
akquiriert Kunden, verkauft Anzeigen und bearbeitet<br />
Aufträge bis<br />
hin zur Veröffentlichung,<br />
egal ob im<br />
Printbereich oder<br />
Online. Zahlreiche<br />
Anzeigen werden<br />
von gewerblichen<br />
Kunden geschaltet,<br />
Anzeigen abteilung<br />
bei den Zeitungen<br />
kommen private<br />
Kleinanzeigen hinzu.<br />
Einen großen<br />
Vertrieb<br />
Teil ihrer Einnahmen<br />
erzielen die Verlage<br />
durch Anzeigen.<br />
Hers<br />
t e l l u n g<br />
und<br />
Technik<br />
Informationsverarbeitung (IV,<br />
auch EDV), Druckvorstufe, Druck<br />
und Weiterverarbeitung sind die Säulen<br />
der technischen Produktion. Die IV sorgt dafür,<br />
dass Hard- und Software sowie Netzwerke<br />
funktionieren. In der sogenannten Druckvorstufe<br />
werden alle Arbeitsschritte zusammengefasst,<br />
die vor dem eigentlichen Druckvorgang<br />
anfallen. Dazu gehören die Grafik und die Bildbearbeitung.<br />
Auch die Druckplattenbelichtung<br />
zählt zu diesem Bereich. In der nächsten Stufe<br />
erfolgt der Druck, bevor die Produkte in der Weiterverarbeitung<br />
für die Auslieferung vorbereitet<br />
werden.<br />
Hintergründe der Medienbranche Menschen machen Medien – Mach mit! 7
Am Anfang der Berufswahl steht ein schwieriger<br />
Prozess: Man muss sich erst einmal<br />
selbst analysieren. Was für ein Typ bin ich<br />
eigentlich, was will ich und was kann ich?<br />
Nur wenn man sich ehrlich und gründlich mit<br />
diesen Fragen auseinandersetzt, findet man<br />
auch heraus, welcher Beruf zu einem passt.<br />
So funktioniert’s: Denke über die Statements in den<br />
Kästchen nach. Wenn du einer Aussage zustimmen<br />
kannst, folge dem grünen Pfeil zum nächsten Kästchen.<br />
Wenn nicht, folge dem roten. Schwindele<br />
dich selbst nicht an, es geht hier nicht um Richtig<br />
oder Falsch oder darum, auf der Treppe möglichst<br />
weit nach oben zu kommen. Das Ziel dieses Tests<br />
zur Selbsteinschätzung ist, herauszufinden, was<br />
für ein Berufstyp du bist und mit welcher Art von<br />
Beruf du glücklich werden könntest.<br />
8<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?
Berufsfindung: Was für ein Typ bin ich?<br />
Der Verwalter<br />
Du machst immer alles ganz genau. Außerdem planst du<br />
die meisten deiner Schritte schon lange im Voraus. Eine<br />
gute Organisation ist für dich alles. Für dich wäre ein Beruf<br />
wie Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation oder<br />
Industriekauffrau/-kaufmann das Richtige.<br />
Der Überzeugende<br />
Du sprichst gerne mit Menschen. In Diskussionen hast du die<br />
besten Argumente. Du hast Geduld und kannst dich gut entspannen.<br />
Deine Arbeit erledigst du gerne selbstständig. Du<br />
bist für einen kommunikativen Beruf wie Kauffrau/Kaufmann<br />
für Dialogmarketing hervorragend geeignet.<br />
Der Organisator<br />
Im Umgang mit Menschen liegt deine Stärke. Du kannst<br />
begeistern, überzeugen und die Bedürfnisse deines Gegenübers<br />
erkennen. Du kannst gut organisieren und es macht dir<br />
Spaß, Projekte zu managen. Medienkauffrau/-kaufmann oder<br />
Veranstaltungskauffrau/-kaufmann ist dein Beruf.<br />
Der Manager<br />
Du scheust dich nicht, Verantwortung zu übernehmen. Große<br />
Projekte reizen dich. Außerdem interessierst du dich für<br />
Strukturen und Prozesse ebenso wie für wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />
Delegieren ist für dich kein Fremdwort. In dir<br />
steckt eine Führungskraft.<br />
Der Kreative<br />
Du machst immer alles anders als andere. Deine Klei dung<br />
und dein Zimmer zeigen es: In dir steckt ein Künstler. Gestalten<br />
macht dir Spaß. Wenn du eine Idee hast, kannst du dich<br />
stundenlang damit beschäftigen. Ein kreativer Beruf wie Mediengestalterin/Mediengestalter<br />
dürfte dir liegen.<br />
Der Praktische<br />
Du packst mit an, interessierst dich für Technik und arbeitest<br />
gerne mit den Händen. Selbst wenn es mal schnell gehen<br />
muss, behältst du einen kühlen Kopf. Körperlich fit bist du<br />
auch. Wie wäre es mit einem praktischen Beruf, wie Medientechnologe<br />
Druck oder Druckverarbeitung?<br />
Der Analytiker<br />
Computer sind dein Leben, logisches Denken ist deine Stärke.<br />
Technische Zusammenhänge kannst du gut erklären. Außerdem<br />
hast du eigene Ideen und suchst selbst nach einer<br />
Lösung. Für dich bietet sich ein technischer Beruf wie Fachinformatikerin/Fachinformatiker<br />
an.<br />
Der Zuverlässige<br />
Auf dich kann man sich jederzeit zu 100 Prozent verlassen.<br />
Geheimnisse sind bei dir gut aufgehoben und du erledigst<br />
jede Aufgabe mit der größten Sorgfalt. Darüber hinaus bist du<br />
körperlich belastbar. Fachkraft für Kurier-, Express und <strong>Post</strong>dienstleistungen<br />
ist für dich eine gute Wahl.<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
9
Medienkauffrau/Medienkaufmann<br />
Jeden Tag eine neue Herausforderung<br />
Aneesha Hupp aus Höchberg steckt gerade<br />
mitten in ihrer Ausbildung zur Medienkauffrau.<br />
Der 20-Jährigen gefällt dabei besonders<br />
gut, dass sie einen Einblick in viele verschiedene<br />
Bereiche bekommt.<br />
„Mir war schon in der Schule klar, dass ich in<br />
die Medienbranche möchte, ich finde die Branche<br />
einfach sehr spannend. Außerdem wollte<br />
ich praktische Erfahrungen<br />
sammeln, und nicht direkt<br />
von der Schule an die Universität.“<br />
Aneesha ist derzeit<br />
in ihrem zweiten Lehrjahr der<br />
Ausbildung zur Medienkauffrau.<br />
„Ich interessiere mich für<br />
Kaufmännisches, da lag diese<br />
Ausbildung für mich nahe.“<br />
Gerade arbeitet sie im Direktmarketing, einer<br />
Abteilung, in der es ihr sehr gut gefällt. „Ich arbeite<br />
zum Beispiel an Marketingaktionen wie<br />
Direkt-Mailings mit oder kümmere<br />
mich um Kunden, die sich<br />
bei unserer App anmelden. Die<br />
App zeigt wichtige Orte an, Unternehmen<br />
können hierfür Einträge<br />
kaufen. Diese Einträge<br />
erstelle ich und halte den Kun-<br />
denkontakt. Es wird mir wirklich viel zugetraut.“<br />
Dieses Vertrauen bedeutet Aneesha viel. Auch,<br />
dass sie in jeder Abteilung einen Ansprechpartner<br />
hat und immer jemand für sie da ist, ist für<br />
sie ein großer Pluspunkt.<br />
Eines ihrer spannendsten Projekte bisher war<br />
die Erstellung eines kurzen Films, der die Bedienung<br />
einer App detailliert erklärt. „Von der Konzeption<br />
des Drehbuchs über das Filmen bis zum<br />
Einsprechen durfte ich alles selbst machen. Erst<br />
dachte ich, das schaffe ich nie. Dass ich es dann<br />
aber so gut hinbekommen habe, macht mich<br />
stolz.“<br />
Gut gefällt ihr an der Ausbildung, dass sie so viele<br />
Abteilungen kennenlernt. „So kann ich in Ruhe<br />
überlegen, was mir am besten liegt.“ Bisher war<br />
sie im Media-Service, der Abteilung, die unter<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Du hast Spaß daran, neue Produkte zu entwickeln<br />
und zu vermarkten? Mit einer Ausbildung<br />
zur Medienkauffrau/zum Medienkaufmann<br />
Digital und Print bist du auf dem richtigen Weg!<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Kundenberatung und Verkaufsgespräche<br />
• Weiterbildungen in den Bereichen Marketing<br />
und Betriebswirtschaft<br />
anderem für die Gestaltung und Realisierung<br />
von Werbungen auf Straßenbahnen oder Bussen<br />
zuständig ist, in der Buchhaltung und im Zentralbereich,<br />
der unter anderem das gesamte Personalwesen<br />
abwickelt. „Medienkaufleute können<br />
in vielen Bereichen arbeiten. Es ist schwer zu sagen,<br />
dass man nur diese oder jene Aufgaben hat.<br />
Schon die Aufgaben innerhalb einer Abteilung<br />
ändern sich, und natürlich sind die Aufgaben in<br />
den einzelnen Abteilungen unterschiedlich.“<br />
Aneesha hat es in allen Abteilungen sehr gut<br />
gefallen, wobei sich für sie mehr und mehr herauskristallisiert,<br />
dass sie Marketing besonders<br />
inter essant findet. „Ich brauche einen Job, in<br />
dem ich nicht jeden Tag das Gleiche mache und<br />
der immer wieder neue Herausforderungen mit<br />
sich bringt.“<br />
Voraussetzungen<br />
• sehr gute kommunikative Fähigkeiten<br />
• sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />
• Spaß am Umgang mit Kunden<br />
• selbstständiges Arbeiten<br />
• mindestens ein guter mittlerer Schulabschluss<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich? Dann<br />
melde dich bei uns!<br />
10 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Medienkauffrau/Medienkaufmann
MEDIENGESTALTER/-IN<br />
WENNKREA<br />
TIVITÄTUND<br />
GESTALTEN<br />
ZUMBERUF<br />
GEHÖREN<br />
Carmen Renn und Marcel Gollin machen<br />
gerade eine Ausbildung zu Mediengestaltern.<br />
Neben der Erstellung von Grafiken<br />
und der Bearbeitung von Bildern zählt<br />
auch das Setzen von Anzeigen oder die<br />
Gestaltung von Printprodukten zu ihren<br />
Aufgaben.<br />
Marcel Gollin ist gerade dabei, auf der Homepage<br />
seines Ausbildungsunternehmens neue<br />
Inhalte einzustellen: „Ich durfte die Bilder für<br />
den Galerie-Bereich selbst auswählen und<br />
bearbeiten, das hat viel Spaß gemacht“, sagt<br />
der 21-Jährige. „Wir dürfen schon sehr bald<br />
eigene Projekte betreuen. Dadurch lernen wir<br />
sehr viel!“ Eines dieser Azubi-Projekte war<br />
eine Broschüre für einen Kunden aus der<br />
Elektrotechnik-Branche. Azubis haben sich<br />
von den Recherchen über die Kundentermine,<br />
Fotoauswahl und Layout bis zur Druckvorbereitung<br />
um alles gekümmert: „Dass das Unternehmen<br />
so viel Vertrauen in uns setzt, ist<br />
für mich ein großer Ansporn.“ Jetzt, wo das<br />
Projekt abgeschlossen und der Kunde sehr<br />
zufrieden ist, ist Marcel auch stolz auf sich<br />
und seine Kollegen.<br />
„Ein schönes Azubi-Projekt war auch der<br />
‚Würzburger‘, unsere Lifestyle-Zeitschrift.<br />
Mediengestalterin/Mediengestalter<br />
Ich war mit einer Kollegin für Layout und Konzeption<br />
zuständig. Wenn du in der Blattplanung<br />
die leeren Seiten siehst, ist das eine riesige Herausforderung.<br />
Aber nach und nach füllen sich<br />
die Seiten mit Inhalten und du weißt, dass du<br />
es schaffst.“<br />
Während Marcel an der Erstellung von Webseiten<br />
arbeitet, hat seine WÜma-Kollegin Carmen<br />
Renn andere Aufgaben: Auf ihrem Monitor ist<br />
eine Anzeige zu sehen, ein Fachbetrieb für Natursteinplatten<br />
möchte diese Anzeige schalten.<br />
„Ich habe die Anzeige gestaltet und gesetzt,<br />
jetzt ist sie fertig“, erklärt Carmen. Neben der<br />
Bearbeitung von Anzeigen durfte sie auch schon<br />
die Gestaltung von Einladungskarten und Menükarten<br />
für große Feste übernehmen. „Bei einem<br />
der Feste war das Motto Afrika, da habe ich ein<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Mediengestalterin oder Mediengestalter<br />
Digital und Print arbeitest du an der Gestaltung<br />
und Realisierung von Medien mit.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Design, Schrift- und Farbgestaltung<br />
• Präsentation der Arbeiten<br />
• Kommunikation mit Kunden<br />
• Umgang mit Software<br />
afrikanisches Muster entworfen. Dieses zieht<br />
sich jetzt als Designelement durch alle Entwürfe.“<br />
Dass sie solche Aufgaben im ersten Lehrjahr<br />
anvertraut bekommt, freut Carmen. Für die<br />
Berufsschule arbeitet sie derzeit noch an einem<br />
weiteren Projekt, dem Layout und der Konzeption<br />
eines Kunst-Magazins. „Von der Auswahl des<br />
Titelfotos bis hin zu den Schriften kommt die<br />
gesamte Konzeption von mir. Das ist ein spannendes<br />
Projekt, in das ich meine Kreativität einbringen<br />
kann!“<br />
Carmen ist froh, dass sie sich für die Ausbildung<br />
in dem Würzburger Medienhaus entschieden<br />
hat. „Der Beruf macht mir sehr viel Spaß, nicht<br />
nur, weil kreativ zu arbeiten ein großes Privileg<br />
ist. Ich finde auch die technischen Möglichkeiten,<br />
die uns die Software bietet, faszinierend.“<br />
Voraussetzungen<br />
• Spaß an kreativem Arbeiten<br />
• sehr gute Deutschkenntnisse<br />
• gute Englischkenntnisse<br />
• Sorgfalt<br />
• Teamfähigkeit<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
11
Alles unter Kontrolle<br />
Dominik Schreck wollte in jedem Fall in<br />
einem Büro arbeiten, und zwar im kaufmännischen<br />
Bereich: Nun macht er eine<br />
Ausbildung zum Industriekaufmann bei<br />
einem Medienunternehmen. Mit dieser<br />
vielschichtigen Qualifikation stehen ihm<br />
hinterher vom Controlling bis zum Kundenservice<br />
alle Türen offen.<br />
Der 19-jährige Dominik Schreck sitzt an seinem<br />
Schreibtisch in der Personalabteilung einer<br />
großen Würzburger Druckerei und Buchbinderei.<br />
Eine Absage an einen Bewerber hat<br />
er gerade fertig. Jetzt legt der junge Mann aus<br />
Helmstadt Personalakten an: „Im September<br />
kommen wieder neue Auszubildende, deren<br />
Unterlagen werden jetzt schon hier abgelegt.“<br />
Dominik ist selbst Auszubildender zum Industriekaufmann.<br />
„Mir hat in der Schule Betriebswirtschaft<br />
am besten gefallen, von daher war<br />
mir relativ schnell klar, dass ich einen kauf-<br />
männischen Beruf ausüben möchte. Buchhalterische<br />
Aufgaben machen mir wirklich Spaß“,<br />
sagt er. Auch das sogenannte Aushilfengeschäft<br />
gehört zu seinem Aufgabenbereich.<br />
Denn für die Produktion werden in Spitzenzeiten<br />
immer wieder Aushilfskräfte benötigt, und<br />
er hilft den Mitarbeitern der Personalabteilung<br />
dabei, Aushilfen zu beschaffen.<br />
Gut gefällt Dominik an seiner Ausbildung, dass<br />
er jede Abteilung im Unternehmen kennenlernt.<br />
„Ich war schon im Controlling, in der Finanzbuchhaltung<br />
und im Einkauf.“ Im Controlling<br />
hat er beispielsweise die Maschinenstunden<br />
pro erledigtem Auftrag erfasst. „Das ist wichtig<br />
für die Nachkalkulation der Produktion“, erläutert<br />
er. Denn so kann der Ablauf eines Fertigungsprozesses<br />
jederzeit genau nachvollzogen<br />
werden.<br />
Verantwortung von Anfang an<br />
In der Finanzbuchhaltung war er dafür zuständig,<br />
Eingangsrechnungen zu bearbeiten: „Auf<br />
jede Rechnung, die hereinkommt, wird das<br />
Datum gestempelt und sie wird mit der sogenannten<br />
Kreditorennummer versehen – jeder<br />
Lieferant oder Dienstleister hat eine eigene<br />
Nummer. Dann wird die Rechnung kontiert, ins<br />
System eingepflegt und dort verbucht. Dabei<br />
ist es auch wichtig, die jeweilige unternehmensinterne<br />
Kostenstelle dazuzusetzen. Das<br />
klingt vielleicht nicht spannend, ist aber eine<br />
interessante Aufgabe.“<br />
Im Einkauf hat Dominik Auftragsbestätigungen<br />
bearbeitet und Lieferscheine gebucht. „Für jeden<br />
Auftrag werden sogenannte Auftragsmappen<br />
angelegt, damit hinterher alle wichtigen<br />
Daten für einen Auftrag an einem Ort erfasst<br />
sind. So hat die Kollegin, die das Papier bestellt,<br />
gleich alle wichtigen Unterlagen parat.“<br />
Auch die Ersatzteilbestellung gehörte im Einkauf<br />
zu den Aufgaben des Auszubildenden.<br />
„Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe.<br />
Dass ich die übernehmen durfte, hat mir sehr<br />
gut gefallen“, erzählt er.<br />
Die ersten Tage in einer neuen Abteilung hat<br />
Dominik den anderen Mitarbeitern über die<br />
Schulter geschaut, aber dann durfte er relativ<br />
schnell selbstständig Aufgaben bearbeiten.<br />
Ihm wird einiges zugetraut, das macht ihn<br />
stolz. Und noch etwas ist ihm ganz besonders<br />
wichtig: der direkte Kontakt zu Kunden des Unternehmens.<br />
„Dieser macht meine Arbeit jeden<br />
Tag aufs Neue spannend.“<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Industriekauffrau oder Industriekaufmann bist<br />
du zuständig für betriebswirtschaftliche Aufgaben,<br />
also beispielsweise für den Vertrieb, für das<br />
Marketing oder für das Rechnungswesen.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Personalabteilung<br />
• Vertrieb<br />
• Auftragsmanagement<br />
• Finanzbuchhaltung<br />
• Kalkulation<br />
• Controlling<br />
• Versand<br />
• Einkauf<br />
Voraussetzungen<br />
• gute Deutsch und Englischkenntnisse<br />
• gute Kenntnisse in Rechnungswesen<br />
• Spaß an Teamarbeit<br />
• Verantwortungsbewusstsein<br />
• Flexibilität<br />
• Sorgfalt<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
12 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Industriekauffrau/Industriekaufmann
Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation<br />
Immer bestens organisiert<br />
Ein Beruf für echte Organisationstalente: Als<br />
angehende Kauffrau für Bürokommunikation<br />
ist Brigitte Benning unter anderem dafür<br />
verantwortlich, dass im Büro alles rund<br />
läuft.<br />
Brigitte Benning durchforstet eine Datenbank<br />
auf ihrem PC. Die 23-jährige Schweinfurterin<br />
arbeitet als Auszubildende zur Kauffrau für<br />
Bürokommunikation in der Brieflogistik. Eine<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Kauffrau oder Kaufmann für Bürokommunikation<br />
betreust du Kunden, empfängst Besucher,<br />
erledigst Büroarbeiten und assistierst bei<br />
Verkaufsgesprächen und Tagungen.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Organisation des Büroalltags<br />
• Büro- und Verwaltungsarbeiten<br />
• Terminplanung<br />
• Führen von Personalstatistiken<br />
• Kosten- und Leistungsrechnung<br />
ihrer Hauptaufgaben ist die Kundenbetreuung.<br />
„Ich mache beispielsweise sogenannte Care-<br />
Calls: Das bedeutet, dass ich in regelmäßigen<br />
Abständen unsere Neu- und Bestandskunden<br />
anrufe und mich erkundige, ob sie mit unseren<br />
Leistungen zufrieden sind. Diese Arbeit macht<br />
mir viel Spaß.“<br />
Das Pflegen der Kundendatenbank, in der für<br />
alle Kunden Kontaktdaten, Kontoverbindungen,<br />
Adressdaten und Ansprechpartner hinterlegt<br />
sind, ist ebenfalls Aufgabe der angehenden<br />
Kauffrau für Bürokommunikation. Des Weiteren<br />
kümmert sich Brigitte um den Verkauf der<br />
sogenannten Labels an Geschäftskunden: „Mit<br />
diesen Labels werden Briefe frankiert, die über<br />
unser Unternehmen versendet werden. Viele<br />
Kunden rufen einfach kurz in unserer Abteilung<br />
an, wenn sie neue Labels brauchen.“<br />
Aber auch für das Bearbeiten von Reklamationen,<br />
das Führen von Statistiken, oder das<br />
Schrei ben von Angeboten ist sie zuständig: „Das<br />
finde ich besonders interessant. Dafür hole ich<br />
Preise von verschiedenen Dienstleistern, beispielsweise<br />
Druckereien, ein, vergleiche sie und<br />
kalkuliere, zu welchen Preisen wir eine Leistung<br />
anbieten können.“<br />
Organisation gehört ebenfalls zum Alltag einer<br />
Kauffrau für Bürokommunikation. Dazu zählt<br />
beispielsweise das Bestellen von Büromaterialien<br />
oder das Überprüfen von Rechnungen auf<br />
Voraussetzungen<br />
• Organisationstalent<br />
• gute kommunikative Fähigkeiten<br />
• Sorgfalt<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Gespür für Zahlen<br />
• sehr gute Deutschkenntnisse<br />
• sehr gute Englischkenntnisse<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
ihre sachliche und rechnerische Richtigkeit.<br />
Außerdem bereitet Brigitte für ihre Kollegen<br />
Außendiensttermine vor, erstellt beispielsweise<br />
Präsentationsmappen oder Analysen über die<br />
Portokosten.<br />
Sogar ein eigenes Projekt durfte sie schon bearbeiten,<br />
die Entwicklung eines komplett neuen<br />
Produkts für das Unternehmen: „Wir werden in<br />
Zukunft auch Kreativ-Mailings anbieten. Das<br />
ist Infopost, die originell gestaltet ist, eine ganz<br />
bestimmte Form hat und garantiert auffällt.<br />
So ein Brief kann beispielsweise die Form eines<br />
Vogels haben, oder die eines Herzens. Was<br />
immer der Kunde möchte.“ Vom Sammeln der<br />
Verkaufsargumente für ein solches Produkt bis<br />
hin zur Preiskalkulation durfte Brigitte sich um<br />
die Entwicklung der Kreativ-Mailings kümmern.<br />
Die 23-Jährige ist stolz, dass ihr diese Verantwortung<br />
übertragen wurde.<br />
Auch persönlich weiterentwickelt<br />
Sehr gut gefällt Brigitte auch der Außendienst<br />
mit der Kundenakquise. „Ich war schon ein paar<br />
Mal dabei, um zu lernen, wie so ein Gespräch<br />
abläuft. Das Schwierigste dabei ist, sich immer<br />
wieder auf die verschiedensten Menschen einzustellen.<br />
Wir akquirieren ja beispielsweise in<br />
Behörden genauso wie in Handwerksunternehmen<br />
oder Rechtsanwaltskanzleien. Und mit den<br />
verschiedenen Menschen zu kommunizieren, ist<br />
jedes Mal wieder eine Herausforderung.“ Auch<br />
das Telefonieren mit Kunden war am Anfang für<br />
Brigitte nicht leicht: „Ich hatte Angst, dass ich<br />
irgendwelchen Unsinn erzähle. Aber mittlerweile<br />
ist die Angst weg und ich telefoniere wirklich<br />
gerne. Daran merke ich beispielsweise auch,<br />
wie sehr ich mich durch die Ausbildung weiterentwickle.“<br />
Und wenn Brigitte einmal überhaupt nicht weiter<br />
weiß, ist gleich ihre Kollegin Sarah Philipp zur<br />
Stelle. „Sarah hat schon ausgelernt und kann<br />
mir fast immer mit ihrer Erfahrung weiterhelfen.“<br />
Kauffrau/Kaufmann für Bürokommunikation Menschen machen Medien – Mach mit! 13
Anwendungsentwicklung<br />
Wer Fachinformatikerin oder Fachinformatiker<br />
werden möchte, entscheidet sich<br />
schon vor der Ausbildung für eine Richtung:<br />
In der Anwendungsentwicklung ist das Programmieren<br />
die Hauptaufgabe, Fachinformatiker<br />
der Systemintegration kümmern<br />
sich darum, dass die Technik funktioniert.<br />
„Das Ziel meiner Arbeit ist es, den Usern ihre<br />
Arbeit mit den bei uns im Haus verwendeten<br />
Programmen so leicht wie möglich zu machen“,<br />
erklärt der 17-jährige Steffen Ziegler. Er ist Auszubildender<br />
der Fachinformatik, Fachrichtung<br />
Anwendungsentwicklung und im ersten Lehrjahr.<br />
„Ich arbeite gerade in der Abteilung CMS,<br />
also Content-Management-Systeme. Das sind<br />
die Programme, mit denen die Redakteure bei<br />
uns im Haus ihre Inhalte online stellen. Denn jedes<br />
Magazin, das bei uns erscheint, hat auch<br />
eine eigene Website.“ Und diese Content-Management-Systeme<br />
werden ständig überarbeitet<br />
und verbessert. „Ich überarbeite beispielsweise<br />
Suchfunktionen. Das ist eine spannende<br />
Aufgabe. Denn die Inhalte werden immer mehr,<br />
die Datenbanken immer größer, und damit<br />
werden auch die Anforderungen an Suchmasken<br />
größer. Gemeinsam mit meinen Kollegen<br />
überlege ich, welche Funktion den Redakteuren<br />
helfen könnte. Oder wenn die Redakteure eine<br />
gewisse Funktion brauchen, wie beispielsweise<br />
eine Abfrage nach Datum, dann kann ich diese<br />
oft selbstständig einbauen.“<br />
Weiß er einmal nicht weiter, dann informiert<br />
sich Steffen zuerst in entsprechenden Foren.<br />
Hilft das nicht, dann helfen immer die Kollegen<br />
weiter. Ein eigenes kleines Programm hat<br />
er auch schon geschrieben. „Eine unserer Anwendungen<br />
ist immer im Hintergrund auf dem<br />
Desktop aufgegangen. Das hat die User gestört.<br />
Also habe ich gegoogelt, welche Lösungen es<br />
für dieses Problem gibt. Dann habe ich einen<br />
Code geschrieben, damit die Anwendung im<br />
Vordergrund aufgeht. Darauf bin ich stolz.“<br />
Gerade hat er aber eine andere Aufgabe: „Ich<br />
sitze zurzeit an der Aktualisierung sogenannter<br />
Themenkanäle. Internetseiten und Foren haben<br />
Strukturen, die nach Themen geordnet sind. Im<br />
Laufe der Zeit fallen Themen weg oder werden<br />
umbenannt. Dann bekomme ich von der<br />
Redaktion lange Listen mit Änderungen. Ich<br />
überlege gerade, ob ich ein Programm schreiben<br />
kann, das diese Änderungen automatisiert.<br />
Wenn nicht, dann werde ich sie manuell eingeben.<br />
Davor lege ich mir aber übersichtliche Listen<br />
an. Dinge zu strukturieren, ist eine meiner<br />
Stärken. Ich habe es einfach gerne ordentlich.“<br />
Gut gefällt Steffen an seinem Beruf, dass er mit<br />
seinem Wissen dazu beiträgt, Menschen ihren<br />
Arbeitsalltag zu erleichtern. Und dass er eigene<br />
Anwendungen zu programmieren lernt. Deswegen<br />
hat er sich auch für die Fachrichtung Anwendungsentwicklung<br />
entschieden.<br />
Außerdem findet er es spannend, dass sich die<br />
Computer-Programme so schnell weiterentwickeln:<br />
„Was heute als modernste Anwendung<br />
gilt, kann in zwei Jahren schon völlig überholt<br />
sein. Das reizt mich an meiner Arbeit.“ Dann<br />
überlegt er kurz, und fügt noch hinzu: „Außerdem<br />
ist Fachinformatiker in jedem Fall ein Beruf<br />
mit Zukunft. Wir werden einfach gebraucht.“<br />
Aufgaben<br />
Welches ist eine Programmiersprache?<br />
a) C++ b) C-- c) C#<br />
Welches Betriebssystem ist eine Open<br />
Source Software?<br />
a) Windows b) Mac OS c) Linux<br />
Aus wie vielen Bits besteht eine IP-v4<br />
Adresse?<br />
a) 32 b) 128 c) 8<br />
Wobei handelt es sich um einen Lichtwellenleiter?<br />
a) LAN-Kabel b) Glasfaserkabel<br />
c) Stromkabel<br />
Was gibt die Taktfrequenz einer CPU an?<br />
a) die Auslastung des Prozessors<br />
b) die Anzahl der Programme, die gleichzeitig<br />
laufen können<br />
c) die Geschwindigkeit des Prozessors in<br />
MHz Die Lösungen findest du auf Seite 35.<br />
14 Menschen machen Medien – Mach mit! Fachinformatikerin/Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
Systemintegration<br />
Antonia Wehnert ist eine von nur drei Frauen<br />
in ihrer Berufsschulklasse. Das stört die<br />
17-jährige Auszubildende der Fachinformatik,<br />
Fachrichtung Systemintegration, aber nicht im<br />
Geringsten. „Exotisch oder benachteiligt fühle<br />
ich mich als Frau in diesem Beruf nicht. Im<br />
Gegenteil, in meiner derzeitigen Abteilung sind<br />
beispielsweise insgesamt drei Frauen und drei<br />
Männer beschäftigt. Frauen sind in meinem<br />
Beruf mittlerweile ganz alltäglich.“ Dementsprechend<br />
hat sie auch nie mit Vorurteilen zu<br />
kämpfen. Dass sie eine Ausbildung zur Fachinformatikerin<br />
machen will, war für Antonia<br />
schon seit einem Praktikum in diesem Bereich<br />
klar: „Ich habe mich schon immer für Technik<br />
und vor allem für Computer interessiert. Wenn<br />
bei uns zu Hause mal etwas am Computer<br />
nicht funktioniert hat, habe ich mich stunden-<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Fachinformatikerin oder Fachinformatiker der<br />
Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und<br />
Systemintegration setzt du spezifische Anforderungen<br />
in Hard- und Softwaresysteme um.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Programmieren und Konfigurieren von Software<br />
• Systembetreuung<br />
• Datenbank- und Netzwerkadminis tration<br />
• Datenschutz<br />
lang hingesetzt und so lange herumprobiert,<br />
bis alles wieder lief.“<br />
Antonia hat sich für die Fachrichtung Systemintegration<br />
entschieden, weil sie nicht nur theoretisch<br />
arbeiten wollte, wie sie sagt: „Ich bin<br />
gerne mal unterwegs, beispielsweise wenn wir<br />
neue Drucker oder Monitore anschließen, das<br />
macht mir Spaß.“ Zurzeit arbeitet sie im User-<br />
Support. „Hier kommen die sogenannten Calls<br />
an, im Schnitt sind das rund 2500 pro Jahr. Das<br />
heißt, wenn ein Anwender bei uns im Haus irgendein<br />
Problem mit seinem Computer oder<br />
mit Zugriffsrechten auf bestimmte Ordner oder<br />
Dateien hat, dann schreibt er uns eine E-Mail,<br />
und wir helfen ihm weiter.“ Im besten Fall ist in<br />
der Mail schon detailliert erklärt, wo das Problem<br />
liegt. „Oft steht aber nur drin, dass nichts<br />
mehr funktioniert. Dann rufe ich an, und frage<br />
Voraussetzungen<br />
• Spaß an technischen Zusammenhängen<br />
• Spaß an der Lösung von Problemen<br />
• gute Deutschkenntnisse<br />
• gute Englischkenntnisse<br />
• mathematische Begabung<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
Fachinformatikerin/Fachinformatiker Systemintegration<br />
genau nach.“ Manchmal ist die Lösung ganz<br />
einfach, wenn nur ein Netzstecker herausgerutscht<br />
ist. Manchmal steht Antonia dann aber<br />
auch vor kniffligen Aufgaben, auf die sie noch<br />
nie vorher gestoßen ist: „Dann eine Lösung zu<br />
finden, das macht Spaß.“<br />
Gut geschult für jede Situation<br />
Um noch besser auf die Anwender eingehen zu<br />
können, gab es in ihrer Abteilung vor kurzem<br />
ein Kommunikationstraining. „Das war eine<br />
tolle Erfahrung für mich: Eine Trainerin kam zu<br />
uns ins Haus und hat uns während der Arbeit<br />
an echten Calls beobachtet. Sie hat uns wirklich<br />
gute Tipps gegeben, wie wir mit Anwendern<br />
umgehen können, denn manchmal ist<br />
schon jemand dabei, der etwas pampig wird.<br />
Klar, wenn der Rechner nicht funktioniert, und<br />
man nicht weiterarbeiten kann, bringt einen<br />
das in Stress.“ Wichtig sei, dass man das dann<br />
nicht persönlich nimmt.<br />
Ihre nächste Station wird der sogenannte DV-<br />
Betrieb sein: „Das ist die Abteilung, die die<br />
Netzwerke entwickelt, in Betrieb nimmt und<br />
pflegt. Dazu gehört auch die Wartung der Server<br />
im Rechenzentrum. Gerade auf die Netzwerkentwicklung<br />
freue ich mich schon sehr.<br />
Ich bin gespannt, was da an neuen Aufgaben<br />
auf mich zukommt!“<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
15
Im Dialog mit<br />
den Kunden<br />
Kauffrau oder Kaufmann für Dialogmarketing,<br />
diesen Beruf gibt es erst seit wenigen<br />
Jahren. Im Mittelpunkt stehen dabei die<br />
Beziehungen eines Unternehmens zu den<br />
Kunden – für die Auszubildende Julia Walter<br />
ist Dialogmarketing ein Traumjob.<br />
Auf dem Schreibtisch von Julia Walter liegt ein<br />
ganzer Stapel <strong>Post</strong>karten. Auf diesen <strong>Post</strong>karten<br />
können Telefonbuchkunden Änderungswünsche<br />
an den Verlag schicken: „Dieser<br />
Kunde möchte beispielsweise seinen Namenseintrag<br />
geändert haben“, erklärt die 18-Jährige<br />
aus Kürnach, die gerade eine Ausbildung<br />
zur Kauffrau für Dialogmarketing absolviert.<br />
Julia startet die entsprechende Software auf<br />
ihrem Computer, gibt den Namen des Kunden<br />
ein, und bearbeitet dann sorgfältig den Datensatz.<br />
Anschließend fügt sie die Kundendaten<br />
in einen vorformulierten Brief ein und kopiert<br />
auch die Anzeige des korrigierten Eintrags in<br />
den Brief. Den Brief druckt sie zweimal aus,<br />
heftet an den einen die <strong>Post</strong>karte, und legt ihn<br />
ab, die zweite Ausführung kommt in den <strong>Post</strong>-<br />
ausgang. Dann kommt die nächste <strong>Post</strong>karte<br />
an die Reihe.<br />
Julia arbeitet im Kundenservice, die Korrektur<br />
von Einträgen ist zurzeit ihre Hauptaufgabe. Die<br />
Korrekturen kommen per <strong>Post</strong>karte, per Webformular<br />
und natürlich telefonisch. Der Kontakt<br />
mit Menschen hat für sie dann auch den Ausschlag<br />
gegeben, sich für diese Ausbildung zu<br />
entscheiden. Eines ist der 18-Jährigen wichtig:<br />
„Ich arbeite hier nicht in einem Call-Center,<br />
ich glaube, dass mein Beruf doch manchmal<br />
falsche Vorstellungen weckt. Wir sind der erste<br />
Ansprechpartner für den Kunden, das heißt<br />
aber nicht, dass wir den ganzen Tag nur telefonieren.“<br />
Tatsächlich machen Kundengespräche<br />
eben nur einen Teil ihrer Aufgaben aus.<br />
„Natürlich sind Kundengespräche eine große<br />
Herausforderung. Aber wir sind sehr gut auf<br />
die Gespräche vorbereitet, sowohl durch die<br />
Berufsschule als auch durch Seminare innerhalb<br />
der Ausbildung. So macht es Spaß, die Gespräche<br />
zu führen“, erklärt Julia. Und wenn sie<br />
doch mal einer der Kunden am Telefon anmeckert,<br />
dann nehme sie das einfach nicht persönlich:<br />
„Ich weiß ja, dass er eigentlich nicht<br />
mich meint, sondern sich schon vor unserem<br />
Gespräch über etwas anderes geärgert hat.<br />
Das kann ich gut trennen.“ Sie hört dann ruhig<br />
zu, entschuldigt sich gegebenenfalls, und bietet<br />
dem Kunden an, mit ihrer Abteilung Rücksprache<br />
zu nehmen und nach einer für alle Beteiligten<br />
optimalen Lösung zu suchen.<br />
„Ich nehme keinen Ärger von der Arbeit mit<br />
nach Hause. Ich glaube, das sollte man auch<br />
nicht. Aber Gelassenheit ist tatsächlich eine<br />
meiner Stärken.“ Nur richtig abschalten, das<br />
muss sie schon nach der Arbeit: „Ich fange<br />
meistens morgens gegen Sieben an, so habe<br />
ich nachmittags noch Zeit zum Joggen oder Inskaten.<br />
Das entspannt mich auch nach stressigen<br />
Tagen.“<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Kauffrau oder Kaufmann für Dialogmarketing<br />
arbeitest du meist im Kundenservice. Dabei<br />
ist das Ziel deiner Arbeit, eine bestmögliche<br />
Beziehung zu den Kunden aufzubauen.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Kommunikation mit Kunden<br />
• Schulungen über Produkte deines<br />
Unternehmens und Technikschulungen<br />
• Projektmanagement<br />
• Schulungen zu Vertrieb und Marketing<br />
Voraussetzungen<br />
• sehr gute kommunikative Fähigkeiten<br />
• Spaß am Umgang mit Kunden<br />
• selbstständiges Arbeiten<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich? Dann<br />
melde dich bei uns!<br />
16 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Kauffrau/Kaufmann für Dialogmarketing
Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen<br />
Was ist für mich ein Traumberuf?<br />
Eine Anregung zur Diskussion in der Klasse<br />
So funktioniert es: Karten ausschneiden und verdeckt auf<br />
einen Stapel legen. Die Karten werden nacheinander von<br />
einer Schülerin oder einem Schüler gezogen. Derjenige, der<br />
gezogen hat, nimmt zu den Fragen auf der Karte Stellung.<br />
Wer sich nicht äußern möchte, kann noch einmal ziehen.<br />
Anschließend ist die ganze Klasse aufgefordert, sich ebenfalls<br />
einzubringen und über das Gehörte zu diskutieren.<br />
Das Gesagte wird nicht gewertet, es bleibt als persönliche<br />
Stellungnahme stehen.<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
17
Was ist für mich ein Traumberuf?<br />
Eine Anregung zur Diskussion in der Klasse<br />
So funktioniert es: Karten ausschneiden und verdeckt auf<br />
einen Stapel legen. Die Karten werden nacheinander von<br />
einer Schülerin oder einem Schüler gezogen. Derjenige, der<br />
gezogen hat, nimmt zu den Fragen auf der Karte Stellung.<br />
Wer sich nicht äußern möchte, kann noch einmal ziehen.<br />
Anschließend ist die ganze Klasse aufgefordert, sich ebenfalls<br />
einzubringen und über das Gehörte zu diskutieren.<br />
Das Gesagte wird nicht gewertet, es bleibt als persönliche<br />
Stellungnahme stehen.<br />
Was ist dein Traumberuf?<br />
Was könnten Alternativen zu deinem<br />
Wunschberuf sein?<br />
Warum?<br />
Was bedeuten Ruhm oder Erfolg<br />
im Beruf für dich?<br />
Frage eine Person deiner Wahl nach<br />
ihrem „Traumberuf“ und vergleiche, wo<br />
ihr gleiche Vorstellungen habt und worin<br />
Unterschiede liegen.<br />
18 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Definiere den Begriff „Traumberuf“<br />
für dich.<br />
Zähle auf, welche Merkmale dein Wunschberuf<br />
haben soll.<br />
Wie wichtig ist dir eine sichere<br />
Anstellung?<br />
Was sind Vor- und Nachteile?<br />
Wie wichtig ist es dir, später einmal viel<br />
Geld zu verdienen?<br />
Begründe deine Antwort.<br />
Welcher Beruf passt deiner Meinung nach<br />
zu deinem Banknachbarn oder zu deiner<br />
Banknachbarin?<br />
Begründe, warum.<br />
Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen
Welcher Beruf käme für dich niemals in<br />
Frage?<br />
Warum?<br />
Wo hast du noch Schwächen oder<br />
Entwicklungspotenziale?<br />
Wie wichtig ist es dir, neben deinem Beruf<br />
viel Freizeit zu haben (beispielsweise für<br />
eine Familie) und diese auch gut planen zu<br />
können?<br />
Kannst du dir vorstellen, auch einmal im<br />
Ausland zu arbeiten?<br />
Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen<br />
Worin liegen deine persönlichen Stärken?<br />
Wie wichtig ist es dir, einen Beruf<br />
auszuüben, der dir Freude macht?<br />
Was würdest du dafür in Kauf nehmen?<br />
Stell dir vor, du hast ein Kind. Würdest du<br />
gerne für ein paar Jahre aus dem Beruf<br />
aussteigen?<br />
Wie wichtig ist für dich die Möglichkeit,<br />
in eine Führungsposition zu kommen?<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
19
20 Menschen machen Medien – Mach mit! Der Traumberuf: Ziele und Vorstellungen
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Deine Aufgabe als Veranstaltungskauffrau oder Veranstaltungskaufmann ist<br />
es, Events zu planen, organisieren, durchzuführen und nachzubereiten.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Veranstalten und Vermarkten von Events<br />
• Kommunikation mit Kunden und Dienstleistern<br />
Voraussetzungen<br />
• sehr gute kommunikative Fähigkeiten<br />
• Improvisationstalent<br />
• mindestens mittlere Reife<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich? Dann melde dich bei uns!<br />
Für mich ist Eventmanagement ein absoluter<br />
Traumjob! Vom Konzert über die Aktionärsversammlung<br />
mit 950 Menschen bis hin zur Gala<br />
– von den Veranstaltungen, die ich organisiere,<br />
ist keine wie die andere. Nach einem Amerikaaufenthalt<br />
habe ich mich hier beworben und es<br />
nie bereut. Ich glaube, es gibt nur wenige Berufe,<br />
die so spannend sind.<br />
Während der Veranstaltungen bin ich die Ansprechpartnerin<br />
für alles. Wir haben die Devise:<br />
„One face to the customer“, also: ein Gesicht hin<br />
Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann<br />
Veranstaltungskauffrau/Veranstaltungskaufmann<br />
Ein Beruf für kühle Köpfe<br />
zum Kunden, und dieses Gesicht bin ich. Jeder<br />
Teilnehmer bekommt die Nummer von meinem<br />
Diensthandy. So erreichen mich die verschiedensten<br />
Anfragen – sei es, dass ein Referent<br />
eine spezielle Ausstattung benötigt oder sich<br />
Teilnehmerzahlen kurzfristig ändern. In meinem<br />
Beruf muss man gut improvisieren und organisieren<br />
können und immer die Nerven behalten.<br />
Alexandra Nebel, 28<br />
Eventmanagement<br />
Ich habe schon immer gerne Feste organisiert,<br />
mir ein Motto überlegt und danach alles geplant,<br />
wie an meinem 18. Geburtstag. So bin ich über<br />
mein Hobby zum Traumberuf gelangt. Die Arbeit<br />
ist vielseitig und man steht immer wieder<br />
vor neuen Herausforderungen. Da jede Veranstaltung<br />
anders ist, muss man sich jedes Mal<br />
aufs Neue fragen, was zu tun ist, um die Teilnehmer<br />
zufriedenzustellen. Ich hatte auch schon<br />
die Möglichkeit, eine Veranstaltung selbstständig<br />
zu betreuen, Prozesse zu überwachen und<br />
umzusetzen: Angefangen bei Kundenakquise<br />
Was muss im Vorfeld alles passieren, damit eine Aktionärshauptversammlung,<br />
eine Gala oder eine Konferenz überhaupt stattfinden<br />
können? Wie viele Stühle brauche ich, was mache ich, wenn<br />
plötzlich 20 Gäste mehr kommen? Um bei der Planung, Organisation<br />
und Durchführung von Großveranstaltungen nicht den Kopf<br />
zu verlieren, ist Erfahrung gefragt. Für Alexandra Nebel und Nina<br />
Krause ist das Organisieren von Veranstaltungen Alltag. Sie wissen:<br />
Das Wichtigste ist, immer die Nerven zu behalten.<br />
und Teilnehmermanagement über die Technik-,<br />
Raum- und Cateringplanung bis zur Rechnungserstellung.<br />
Ein reibungsloser Ablauf ist das A und<br />
O jedes Events.<br />
Schön ist es, die Teilnehmer zu begrüßen und<br />
als Ansprechpartnerin vor Ort präsent zu sein.<br />
Manchmal kann es schon stressig werden. Aber<br />
wenn ein Event läuft, dann belohnt mich das für<br />
die Mühe.<br />
Nina Krause, 21<br />
Eventmanagement<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
21
In einer Druckerei heißt es zupacken. Bis<br />
ein fertig gedrucktes Produkt aus der Maschine<br />
kommt, muss ein Medientechnologe<br />
Druck einiges leisten. Doch genau das<br />
reizt den 19-jährigen Dimitri Gustin, der im<br />
Druckzentrum einer Tageszeitung arbeitet,<br />
und den 17-jährigen Nicolas Pfister, der in<br />
einer Druckerei und Buchbinderei arbeitet,<br />
an ihrem Beruf.<br />
Dimitri Gustin steht am Leitstand des Druckzentrums<br />
der Tageszeitung, ein Kollege hat ihm<br />
gerade Platz gemacht. Der Leitstand ist sozusagen<br />
die Kommandozentrale des Druckzentrums,<br />
von hier wird die etwa 12 Meter hohe<br />
Maschine gefahren, wie die Medientechnologen<br />
sagen. Jeweils zwei Medientechnologen<br />
sind dabei gleichzeitig an der Maschine. „Wir<br />
sind mit 38 000 gelaufen, schau, dass du es so<br />
ähnlich machst“, sagt der erfahrene Kollege,<br />
dann zieht er sich in den Hintergrund zurück.<br />
38 000 ist die Geschwindigkeit, das bedeutet,<br />
dass in einer Stunde 38 000 Zeitungen gedruckt<br />
werden.<br />
Dimitri stellt die Druckmaschine an, die Geschwindigkeitsanzeige<br />
zeigt 300, 6500, 8000.<br />
Der Auszubildende drückt auf einen Knopf,<br />
ein Probeexemplar fällt aus einer besonderen<br />
Vorrichtung heraus. Der angehende Medientechnologe<br />
beugt sich darüber, kontrolliert,<br />
ob der sogenannte Passer stimmt. Denn für<br />
einen Farbdruck werden die vier Druckfarben<br />
22 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Mit scharfem Blick<br />
Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb übereinander<br />
gedruckt. Dimitri korrigiert die Magenta-<br />
Einstellung ein wenig, holt wieder ein Probeexemplar,<br />
dann ist er zufrieden. „Ich glaube, es<br />
passt alles“, ruft er seinem Kollegen neben ihm<br />
am Leitstand zu. Der überprüft ebenfalls ständig<br />
Zeitungen auf Farbe und Qualität, korrigiert<br />
hier und da, und ist dann mit allem einverstanden.<br />
Die Maschine läuft mittlerweile mit 39 475 Exemplaren<br />
pro Stunde. Passer und Geschwindigkeit<br />
stimmen nun, dafür ist die Bahnkante,<br />
also die Seitenkante der Zeitung, leicht verrutscht:<br />
„Das lernt man gleich beim Drucken.<br />
Es kann sich immer zwischendurch eine Kleinigkeit<br />
verändern, deswegen kontrollieren wir<br />
alle wichtigen Punkte auch ständig.“ Dimitri<br />
korrigiert die Bahnkante, dann läuft er wieder<br />
los, um ein neues Probeexemplar zu holen.<br />
„Ich finde die Druckmaschinen einfach faszi-<br />
Aufgabe<br />
Besuche mit deiner Klasse eine Druckerei.<br />
Schaue den Medientechnologen dort bei der<br />
Arbeit zu und lasse dir folgen de Fragen genau<br />
beantworten:<br />
1. Was bedeutet und wie funktioniert Offsetdruck?<br />
2. Wie viele Motoren hat die Druckmaschine, wie<br />
groß ist sie und wie schwer?<br />
3. Was wird alles an den Leitständen der<br />
Druckerei gemacht?<br />
nierend, sie zu warten und zu bedienen macht<br />
großen Spaß.“<br />
Dass ein Druckvorgang relativ stressig sein<br />
kann, macht ihm nichts aus, ebenso wenig,<br />
dass er den ganzen Tag auf den Beinen ist.<br />
„Am Anfang hatte ich abends schwere Beine,<br />
mittlerweile merke ich die Anstrengung gar<br />
nicht mehr.“<br />
Wartung der Maschinen gehört dazu<br />
17 000 Exemplare werden gedruckt, dann<br />
wartet auf Dimitri noch eine andere Aufgabe:<br />
„Ich fange jetzt an, die Maschine abzurüsten.“<br />
Dafür werden unter anderem die sogenannten<br />
Papierleitspindeln, über die das bedruckte Papier<br />
läuft, gereinigt. Dies geschieht zwei Mal<br />
am Tag, denn an den Spindeln lagert sich immer<br />
Farbe ab. Der Auszubildende holt sich Reinigungsmittel,<br />
Schutzhandschuhe und Lappen<br />
4. Wie heißen die Druckfarben? Muss eine Reihenfolge<br />
eingehalten werden?<br />
Gibt es Unterschiede zwischen den Farben bei<br />
Rollen- und Bogendruck?<br />
5. Mit welcher Geschwindigkeit läuft das Papier<br />
durch die Maschine?<br />
6. Was sind Rasterpunkte?<br />
7. Wie viele Exemplare müssen für eine Auflage<br />
von 10 500 ungefähr gedruckt werden?<br />
Warum?<br />
8. Was versteht man unter „Zuschuss“?<br />
Menschen machen Medien – Mach mit! Medientechnologin/Medientechnologe Druck (Tageszeitung)
und legt los. Sorgfältig wischt er eine Spindel<br />
nach der anderen sauber. „Die Wartung und die<br />
Pflege der Maschinen gehört eben zur Arbeit<br />
dazu.“<br />
Zur gleichen Zeit steht Nicolas Pfister oben auf<br />
einer der Druckmaschinen in der riesigen Halle<br />
der Druckerei und Buchbinderei. Der Auszubildende<br />
Medientechnologe Flachdruck hat eine<br />
kleine Dose mit gelber Farbe in der einen Hand,<br />
eine Spachtel in der anderen. Damit schöpft er<br />
das dickflüssige Gelb auf eine der sogenannten<br />
Farbwalzen der Maschine und verstreicht<br />
es sorgfältig. Dann stellt er die Dose weg und<br />
geht an die anderen Farbkästen der Maschine,<br />
um zu kontrollieren, ob hier noch genügend<br />
Farbe darin ist. Schwarz füllt er ebenfalls nach,<br />
bei den anderen Werken ist alles in Ordnung.<br />
„An der Druckmaschine sind immer ein Drucker<br />
und ein Helfer. Ich als Azubi bin der Helfer<br />
von den beiden.“ Das bedeutet, er packt<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Medientechnologin/Medientechnologe Druck bereitest du das Drucken vor,<br />
richtest Druckmaschinen ein und steuerst den Druckprozess. Während des<br />
Drucks überwachst du alle Maschinenfunktionen. Du korrigierst die<br />
Einstellungen. Zudem reinigst und wartest du die Maschinen.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Eigenschaften der Bedruckstoffe<br />
• Funktionsweise der Maschinen<br />
• Schulung des Auges<br />
• Umgang mit Stresssituationen<br />
immer dort zu, wo er gerade gebraucht wird.<br />
Jetzt geht der 17-Jährige an das vordere Ende,<br />
um einen neuen Papierstapel reinzufahren. Er<br />
knickt den obersten Bogen exakt in der Mitte,<br />
um zu wissen, an welche Stelle er den Stapel<br />
in die Maschine schieben muss: „Die Maschine<br />
kann den Papierstapel nur um knapp 2,5 Zentimeter<br />
verstellen, man muss also genau aufpassen,<br />
wo man den Stapel platziert.“<br />
Präzision hat größte Bedeutung<br />
Mit einem Hubwagen hebt er die Bogen, die<br />
auf einer Palette sitzen, an und fährt sie in<br />
die Anlage. Dann bringt er sie in die richtige<br />
Höhe. Ein spezieller Anschlag fährt an die Bogen,<br />
und verrutscht den Stapel noch ein kleines<br />
bisschen. Nicolas schaut auf eine digitale<br />
Anzeige, und lacht: „Um 0,8 Zentimeter verrutscht,<br />
das war recht ordentlich!“ Er geht an<br />
Voraussetzungen<br />
Medientechnologin/Medientechnologe Druck (Druckerei)<br />
• technisches Verständnis<br />
• gute Deutsch- und Englischkenntnisse<br />
• keinerlei Farbschwäche der Augen<br />
• sehr gutes Reaktionsvermögen<br />
• Sorgfalt, Geschicklichkeit und Improvisationstalent<br />
• Belastbarkeit und Teamfähigkeit<br />
• mindestens guter qualifizierender Hauptschulabschluss<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
ein Mikrofon, und gibt dem Kollegen am anderen<br />
Ende der Maschine Bescheid, dass er loslegen<br />
kann. „Nicolas, wir brauchen noch eine<br />
Lackplatte, 65 mal 92“, ruft ihm der Kollege<br />
zu, und Nicolas macht sich sofort auf den Weg.<br />
Die Druckmaschine wechselt automatisch die<br />
Platte, Nicolas bleibt aber daneben stehen, und<br />
als nichts passiert, ruckelt er ein wenig an der<br />
Platte. Dann wird sie eingezogen.<br />
„Ich wusste nach meiner mittleren Reife erst<br />
nicht genau, was ich werden möchte, und hatte<br />
Industriekaufmann überlegt. Jetzt bin ich froh,<br />
dass ich mich für Medientechnologe entschieden<br />
habe. Den ganzen Tag im Büro sitzen wäre<br />
nichts für mich. Hier in der Druckerei ist einfach<br />
was los!“ Und dass er auch als Azubi schon<br />
um sieben Uhr an der Maschine steht, macht<br />
ihm gar nichts aus. Im Gegenteil: „Ich arbeite ja<br />
dann auch nur bis 15.30 Uhr. So habe ich noch<br />
jede Menge Zeit zum Fußballspielen.“<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
23
M e d i e n t e c h n o l o g e D r u c k v e r a r b e i t u n g<br />
Tradition<br />
und Technik<br />
Produkte ihrer Arbeit hat jeder täglich in<br />
der Hand, dennoch ist Medientechnologe<br />
Druckverarbeitung kein alltäglicher Beruf.<br />
Für David Ferreira aber steht fest: Die Kombination<br />
aus Handwerk und moderner Technik<br />
ist für ihn genau das Richtige.<br />
Um David Ferreira herum ist es laut, zahlreiche<br />
Maschinen rattern. Doch das stört den<br />
20-Jährigen aus Ochsenfurt nicht im Geringsten.<br />
Der angehende Medientechnologe Druckverarbeitung<br />
steht an einem hohen Tisch in<br />
der Lehrwerkstatt einer großen Druckerei und<br />
Buchbinderei in Würzburg und ist gerade dabei,<br />
ein Übungsbuch zu binden. Dafür schneidet<br />
er vorsichtig die Schutzbogen von seinem<br />
Buch ab. Dann misst er millimetergenau wie<br />
groß die Bogen sind, die später die Seiten seines<br />
Buchs bilden werden. Nun geht es an die<br />
große Schneidemaschine: Dort schneidet sich<br />
David passende Pappkartons zurecht. Sorgfältig<br />
schmiert er die Kartons mit „Gemisch“<br />
ein, das ist eine Mischung aus Buchbinderleim<br />
und Kleister, und klebt sie auf die Papierbogen:<br />
„Das Gemisch lässt sich leicht verarbeiten,<br />
wenn etwas nicht hundertprozentig sitzt,<br />
kann man die Kartons noch etwas hin- und<br />
herschieben.“ Das ist in diesem Fall aber gar<br />
nicht nötig, die Buchdeckel sitzen einwandfrei<br />
auf den Bogen.<br />
„Man braucht schon etwas Geschick und Geduld,<br />
um in einer Buchbinderei zu arbeiten“,<br />
sagt David. Denn in seinem Lehrbetrieb wird<br />
neben der industriellen Fertigung auch noch<br />
das traditionelle Handwerk gelernt.<br />
Herumsitzen wäre nicht das Richtige<br />
Körperlich zu arbeiten macht dem 20-Jährigen<br />
nichts aus. Im Gegenteil: „Die Schule<br />
war nichts mehr für mich. Ich wollte nicht nur<br />
herumsitzen, sondern mit meinen Händen arbeiten.<br />
Dann habe ich ein Praktikum in einer<br />
Buchbinderei gemacht und gemerkt, wie viel<br />
Spaß mir der Beruf macht.“ Auch, wenn ihm<br />
am Anfang abends die Beine vom vielen Stehen<br />
weh getan haben. „Aber daran gewöhnt man<br />
sich schnell.“ David geht zur Handpresse, in<br />
der gerade ein Stapel Bildbände gepresst wird,<br />
und kontrolliert, ob alles richtig sitzt. „Die Bildbände<br />
haben wir heute morgen bearbeitet, da<br />
war der Vorsatz, so heißt die Verbindung zwischen<br />
den Seiten und dem Buchdeckel, nicht<br />
richtig gefertigt.“ Dass sie in der Lehrwerkstatt<br />
nicht für den Papierkorb arbeiten, sondern wie<br />
in diesem Fall von Hand Fehler aus der Produktion<br />
ausbügeln, findet David gut. „Wir dürfen<br />
sogar die Musterbücher für laufende Produktionen<br />
erstellen. Da haben wir richtig viel Verantwortung.<br />
Denn die Musterbücher haben exakt<br />
die Maße, die das spätere Buch haben wird,<br />
und wir schreiben alle Details für die Fertigung<br />
hinein. Wenn man da einen Fehler macht, kann<br />
eine ganze Produktion daneben gehen.“ Und<br />
noch etwas gefällt David an seinem Beruf: „Ich<br />
finde die großen Maschinen, die ganze komplexe<br />
Technik, faszinierend.“<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Als Medientechnologin/Medientechnologe<br />
Druckverarbeitung fertigst du industriell Bücher,<br />
Broschüren oder Prospekte.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Vorbereitung der Buchproduktion<br />
• Techniken des Schneidens und Falzens<br />
• Pflege und Wartung der Maschinen<br />
Voraussetzungen<br />
• Interesse an Naturwissenschaften<br />
• technisches Verständnis<br />
• räumliches Vorstellungsvermögen<br />
• mindestens qualifizierender Hauptschulabschluss<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
24 Menschen machen Medien – Mach mit! Medientechnologin/Medientechnologe Druckverarbeitung
Wie kommt ein Brief zum Empfänger? Brieflogistik<br />
beinhaltet viel mehr als das Sortieren<br />
von Briefen nach <strong>Post</strong>leitzahlen, wie die<br />
24-jährige Katharina Schneider, Mitarbeiterin<br />
in der Brieflogistik, erklärt. All das kann<br />
man während der Ausbildung zur Fachkraft<br />
für Kurier-, Express- und <strong>Post</strong>dienstleistungen<br />
(KEP) lernen. Und auch, wenn es die<br />
Ausbildung noch nicht gegeben hat, als Katharina<br />
in den Beruf eingestiegen ist, steht<br />
für sie fest: Der Beruf bietet viele Möglichkeiten.<br />
Was passiert in einem Briefsortierzentrum?<br />
Katharina Schneider: Bei uns werden aktuell<br />
am Tag zwischen 200 000 und 250 000 Briefe<br />
verarbeitet. Diese Briefe werden teilweise<br />
frankiert, sie werden sortiert und auf ihren Weg<br />
geschickt. Mittlerweile sind wir so vernetzt,<br />
dass wir Briefe bundesweit zustellen. Etwa 80<br />
Fahrzeuge am Tag, vom PKW bis zum 40-Tonner,<br />
bringen und holen die Briefsendungen.<br />
Da kann man sich schon vorstellen, dass die<br />
Arbeit im Sortierzentrum jeden Tag aufs Neue<br />
spannend ist. Besonders, weil wir nie genau<br />
wissen, wie viele Briefe an einem Tag bei uns<br />
bearbeitet werden müssen.<br />
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?<br />
Katharina Schneider: Ich fange um 8 Uhr an,<br />
häufig ist meine erste Aufgabe das Vorsortieren<br />
von Briefen. Dabei trennen wir die Briefe<br />
nach Formaten und schauen, ob Briefe maschinenfähig<br />
sind. Briefe, deren Inhalt unter-<br />
Infos zur Ausbildung<br />
Berufsbild<br />
Ab geht<br />
die <strong>Post</strong>!<br />
Als Fachkraft für KEP arbeitest du in Brieflogistik-<br />
Unternehmen. Zu deinen Aufgaben gehört das<br />
Sortieren und das Ausliefern von Briefen oder<br />
Päckchen, in deiner Verantwortung liegt der<br />
ganze Zustellbereich von der Frankierung bis zum<br />
Briefkasten.<br />
Schwerpunkte der Ausbildung<br />
• Planung, Steuerung und Abwicklung von <strong>Post</strong>sendungen<br />
schiedlich groß ist, müssen beispielsweise von<br />
Hand erfasst werden. Dann gehe ich meist an<br />
die Frankiermaschine. Dort laufen die Briefe<br />
durch und werden automatisch frankiert. Ein<br />
weiterer Aufgabenbereich ist die Handerfassung<br />
am Computer: Bei nicht maschinell zu<br />
verarbeitenden Briefen tippen wir die Adresse<br />
in den Rechner und erhalten ein Etikett mit<br />
einem Barcode. So können die Briefe weiterverarbeitet<br />
werden. Dienstschluss ist für mich<br />
gegen 16.30 Uhr. Grundsätzlich wird jedoch im<br />
Schichtdienst gearbeitet.<br />
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?<br />
Katharina Schneider: Ich habe Buchbinderin<br />
gelernt, wurde aber nach der Ausbildung nicht<br />
übernommen. Meine Schwester hat zu der Zeit<br />
bereits in der Brieflogistik gearbeitet. Und ihr<br />
hat der Beruf schon immer viel Spaß gemacht.<br />
Da dachte ich: Dieser Beruf interessiert mich<br />
auch. Jetzt arbeite ich seit über drei Jahren<br />
• Kommunikation mit Kunden<br />
Voraussetzungen<br />
• gute Deutschkenntnisse<br />
• Zuverlässigkeit und Sorgfalt<br />
• körperliche Belastbarkeit<br />
• mindestens qualifizierender Hauptschulabschluss<br />
Ist die Ausbildung das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
Fachkraft für Kurier-, Express- und <strong>Post</strong>dienstleistungen<br />
hier und es gefällt mir wirklich sehr gut. Für<br />
mich war der Wechsel in jedem Fall die richtige<br />
Entscheidung.<br />
Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem<br />
Beruf?<br />
Katharina Schneider: Auch wenn es auf den<br />
ersten Blick nicht so aussieht, die Arbeit in<br />
einem Briefsortierzentrum ist sehr abwechslungsreich<br />
und interessant, schon allein dadurch,<br />
dass wir während des Tages die Arbeitsbereiche<br />
wechseln. Und man muss eine Menge<br />
wissen über die unterschiedlichen Wege, die<br />
die Briefe nehmen. Besonders gut gefällt mir<br />
die Arbeit in der Videokodierung. Von Briefen<br />
werden Bilder gemacht. Die Bilder von Briefen<br />
mit nicht maschinenlesbaren Adressen bekommen<br />
wir Mitarbeiter auf den Rechner und<br />
geben die korrekten Adressen ein. Außerdem<br />
arbeiten hier im Briefzentrum viele junge Leute<br />
und wir haben ein sehr gutes Betriebsklima.<br />
Was muss man in Ihrem Beruf auf jeden Fall<br />
können?<br />
Katharina Schneider: Das Wichtigste ist,<br />
sorgfältig zu sein. Wenn man sich beispielsweise<br />
beim Erfassen einer Hausnummer vertippt,<br />
kann es bei der Zustellung zu Verzögerungen<br />
kommen – denn lange Straßen sind oft<br />
unter mehreren Zustellern aufgeteilt. Wichtig<br />
sind auch Geduld und absolute Zuverlässigkeit.<br />
Denn die Wahrung des Briefgeheimnisses ist<br />
für uns zwingende Voraussetzung!<br />
Menschen machen Medien – Mach mit! 25<br />
Fachkraft für Kurier-, Express- und <strong>Post</strong>dienstleistungen
Schneller zum Erfolg<br />
Wie muss man sich ein Duales Studium vorstellen?<br />
Simon Kiesel: Der wesentliche Unterschied des<br />
Dualen Studiums – in meinem Fall Betriebswirtschaft<br />
– zu einem normalen Fachhochschulstudium<br />
liegt darin, dass die Semesterferien wegfallen.<br />
Dadurch hatte ich mit Sicherheit nicht das<br />
typische lockere Studentenleben! Während der<br />
Semesterferien arbeitet man in seinem jeweiligen<br />
Ausbildungsunternehmen. Man ist also je<br />
drei Monate an der Hochschule und drei Monate<br />
im Unternehmen. Im Unternehmen durchläuft<br />
man dann eine Art Trainee-Programm. Dort habe<br />
ich jedes Semester eine andere Abteilung kennengelernt.<br />
Ich war beispielsweise in der IT, in<br />
der Buchhaltung und im Marketing. So bekommt<br />
man viele Einblicke in das Unternehmen und die<br />
jeweiligen Aufgabenfelder der Abteilungen.<br />
Warum hast Du Dich für ein Duales Studium<br />
entschieden?<br />
Ausschlaggebend waren für mich die großen<br />
Chancen nach einer solchen Ausbildung. Denn<br />
man hat nach nur sechs Semestern ja nicht<br />
nur ein Diplom oder jetzt eben den Bachelor in<br />
der Tasche, sondern auch eine abgeschlossene<br />
Ausbildung und jede Menge Berufserfahrung.<br />
Hinzu kommt der enge Kontakt zum jeweiligen<br />
Ausbildungsunternehmen. Ich wurde nach dem<br />
Studium ja auch direkt übernommen, genau wie<br />
die anderen Studierenden aus meinem Semester.<br />
Außerdem sind die Studienbedingungen sehr<br />
gut gewesen, wir hatten kleine Seminare und<br />
dadurch ein sehr interaktives Studium. Wir haben<br />
häufig konstruktiv mit unseren Professoren<br />
diskutiert und konnten durch die enge Vernetzung<br />
zwischen den ausbildenden Unternehmen<br />
und der Hochschule oft mit konkreten Beispielfällen<br />
arbeiten. Das ist ein großer Vorteil. Dazu<br />
kommt: Man bekommt während seines Studiums<br />
sogar ein Ausbildungsgehalt.<br />
Wie ging es nach dem Studium weiter?<br />
Ich habe als Assistent der Verkaufsleitung angefangen,<br />
und wurde dann Leiter der Abteilung<br />
Planung und Berichtswesen. Ich konnte also<br />
schon sehr früh, mit 26 Jahren, Führungsaufgaben<br />
und Personalverantwortung übernehmen.<br />
Berufsbegleitend habe ich in dieser Zeit noch<br />
einen Master im Fach Internationales Management<br />
gemacht. Vor gut eineinhalb Jahren habe<br />
Studieren und währenddessen<br />
gleichzeitig noch eine Ausbildung<br />
zu absolvieren, diese<br />
Möglichkeit bietet ein Duales<br />
Studium. Der 30-jährige Simon<br />
Kiesel aus Würzburg hat sich für<br />
diese Variante entschieden. Und<br />
auch wenn das Duale Studium<br />
zwischendurch auch ziemlich<br />
anstrengend war, hat er den<br />
Schritt nicht bereut. Denn das<br />
Duale Studium hat ihn entscheidend<br />
vorangebracht, da ist sich<br />
Simon Kiesel sicher.<br />
Duales Studium<br />
Studium<br />
Duales<br />
ich das Unternehmen und meinen Aufgabenbereich<br />
gewechselt: Ich bin jetzt Marketingleiter<br />
und als solcher für die Direkt-Marketingaktivitäten<br />
zuständig. Das beinhaltet die Konzeption<br />
und Umsetzung von Marketingstrategien<br />
und -maßnahmen. Und ich denke, dass ich so<br />
schnell so verantwortungsbewusste Aufgaben<br />
übernehmen konnte, verdanke ich dem Dualen<br />
Studium.<br />
Infos zum Studium<br />
Studiengänge<br />
Bachelor of Arts (m/w) – BWL-Dienstleistungsmanagement<br />
– Consulting & Services (Duale<br />
Hochschule Mosbach Campus Heilbronn)<br />
Bachelor of Science (m/w) – Wirtschaftsinformatik<br />
in Zusammenarbeit (Duale Hochschule<br />
Mosbach)<br />
Bachelor of Arts (m/w) – Controlling & Consulting<br />
(Duale Hochschule Villingen-Schwenningen)<br />
Voraussetzungen<br />
• Hochschulreife<br />
• sehr gute kommunikative Fähigkeiten<br />
• selbstständiges Arbeiten<br />
Ist das Duale Studium das Richtige für dich?<br />
Dann melde dich bei uns!<br />
26 Menschen machen Medien – Mach mit! Duales Studium
Infos zum Trainee-Programm<br />
Berufsbild<br />
Mein aktuelles Projekt ist in der Organisationsentwicklung<br />
angesiedelt. Ziel ist es, zukünftige<br />
Geschäftsfelder für das Unternehmen zu<br />
entwickeln. Als sogenannter Think-Tank wird<br />
es über mehrere Jahre laufen, dabei steht zunächst<br />
die Untersuchung der derzeitigen Situation<br />
im Vordergrund. Dann wird es darum gehen,<br />
Mega-Trends zu beobachten, daraufhin neue<br />
Geschäfts ideen zu entwickeln und diese schließlich<br />
auf den Markt zu bringen. Solch ein strategisches<br />
Projekt ist eine tolle Aufgabe. In meinem<br />
vorherigen Modul habe ich Telefonbücher analysiert,<br />
um zu zeigen, welche Branchen den meisten<br />
Anzeigen-Umsatz bringen. Daneben habe<br />
ich auch an der Entwicklung eines Newsletters<br />
gearbeitet und anschließend die Klicks und Antwort-Quoten<br />
ausgewertet. Besonders spannend<br />
finde ich die Abwechslung aus operativer Arbeit<br />
und langfristigen Projekten. In die Medienbranche<br />
wollte ich, weil ich nur wenige Arbeitsfelder<br />
kenne, die sich so schnell weiterentwickeln.<br />
Eva Frank, 26<br />
Trainee<br />
Die Macher von morgen<br />
Das Trainee-Programm bereitet dich auf<br />
die Bewältigung komplexer Fach- und<br />
Führungsaufgaben vor.<br />
Arbeitsgebiet sind Aufgaben wie Personalführung<br />
oder die Optimierung von<br />
Strukturen und Prozessen.<br />
Schwerpunkte des Programms<br />
• Selbstführung und -management<br />
• Kenntnisse über die Medienbranche<br />
• Führungsinstrumente<br />
Voraussetzungen<br />
Studium, vorzugsweise Betriebswirtschaft,<br />
Medienwissenschaft, Informatik oder<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Ist das Trainee-Programm das Richtige für<br />
dich? Dann melde dich bei uns!<br />
Gerade liegt ein sehr spannendes Modul hinter<br />
mir: Ich habe an der Organisation einer Messe<br />
und einer Konferenz in Indien mitgewirkt und<br />
diese begleitet. Zu meinen Aufgaben gehörte,<br />
die Programme zu erstellen und die Redner thematisch<br />
aufzuteilen. Während der Konferenz war<br />
ich vor Ort und habe unter anderem die Redner<br />
betreut. In dieser Zeit habe ich viel gelernt, vor<br />
allem, was Entscheidungsfindung angeht. Dass<br />
man uns Trainees so viel Vertrauen entgegenbringt,<br />
ist eine große Herausforderung, aber<br />
auch das Besondere an diesem Programm. Beim<br />
vorherigen Modul habe ich eine Analyse der Anzeigenmärkte<br />
in Tageszeitungen erstellt. Ich<br />
habe die Anzeigen in den Print- und Onlinebereichen<br />
von 15 Zeitungen verglichen, um Strategien<br />
für die Vermarktung zu entwickeln. Durch den<br />
Wechsel zwischen den Unternehmen hat man<br />
die Chance, deren Spirit kennenzulernen und ein<br />
Feeling dafür zu bekommen, welches Unternehmen<br />
und welche Abteilung zu einem passt.<br />
Julia Karg, 24<br />
Trainee<br />
Für Hochschulabsolventinnen und -absolventen<br />
24 Monate lang lernen sie alles, was eine<br />
zukünftige Führungskraft braucht: vom<br />
Projektmanagement über das Anwenden<br />
von Führungsinstrumenten bis hin zu<br />
Kenntnissen über die Medienbranche. In<br />
dieser Zeit durchlaufen die Trainees jeweils<br />
vier Monate lang verschiedene Stationen in<br />
den vier Medienhäusern, ergänzt durch Fortbildungen<br />
der WÜRZBURGER medienakademie.<br />
Um Projekte oder Abteilungen zu leiten,<br />
vielleicht sogar Geschäftsführer zu werden,<br />
ist ein Trainee-Programm der richtige Weg.<br />
Ich arbeite zurzeit an der Konzeption einer neuen<br />
Kommunikationsstrategie für das gesamte<br />
Unternehmen. Bevor es um die Entwicklung von<br />
Kommunikationsmaßnahmen ging, habe ich eine<br />
Situationsanalyse vorgenommen. Dafür habe ich<br />
Passanten und Kunden befragt. Dann habe ich<br />
Ziele für die neue Strategie formuliert und einen<br />
Maßnahmenkatalog erarbeitet. Ich werde meine<br />
Ideen vor der Geschäftsleitung präsentieren, und<br />
ich glaube, dass einige auch umgesetzt werden.<br />
Beim vorherigen Modul habe ich an der Produktion<br />
von Filmen für das Internet mitgewirkt und<br />
ein Konzept für eine technische Lösung zur Archivierung<br />
von Videofilmen erarbeitet, vom Anforderungskatalog<br />
über die Analyse verschiedener<br />
Möglichkeiten bis hin zum Lösungsvorschlag.<br />
Daran sieht man schon, wie vielseitig eine Trainee-Ausbildung<br />
in vier verschiedenen Unternehmen<br />
ist. Ich finde es sehr spannend, daran mitzuarbeiten,<br />
wie große Medienunternehmen den<br />
Weg in die digitale Medienwelt gehen.<br />
Benedikt Wagner, 28<br />
Trainee<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
27
Bewerbungsverfahren bei der WÜma<br />
Erstes Azubi-Auswahlverfahren<br />
Das erste Azubi-Auswahlverfahren beginnt<br />
eine Woche nach der Ausbildungsmesse<br />
goWÜma!, die dieses Mal am 16. März 2013<br />
stattfindet. Das Verfahren dauert etwa sechs<br />
Wochen. Dabei läuft das Bewerbungsverfahren<br />
immer für ein Jahr im Voraus. Ihr könnt Euch<br />
also 2013 nach der goWÜma! für das Ausbildungsjahr<br />
2014 bewerben.<br />
In diesem ersten Verfahren werden die Auszubildenden<br />
für die folgenden Berufe gesucht:<br />
• Medienkauffrau/Medienkaufmann<br />
• Kauffrau/Kaufmann für Dialogmarketing<br />
• Fachinformatikerin/Fachinformatiker Systemintegration<br />
• Fachinformatikerin/Fachinformatiker Anwendungsentwicklung<br />
Alle Bewerberinnen und Bewerber erhalten ein<br />
Bestätigungsschreiben, dass ihre Bewerbung<br />
eingegangen ist. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist<br />
sichten die Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
alle Unterlagen. Geeignete Bewerberinnen und<br />
Bewerber werden schriftlich zum Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen.<br />
Erfolgreiche Bewerberinnen und Bewerber bekommen<br />
anschließend telefonisch einen Ausbildungsplatz<br />
angeboten. Den anderen wird<br />
telefonisch abgesagt.<br />
Zweites Azubi-Auswahlverfahren<br />
Das zweite Azubi-Auswahlverfahren beginnt<br />
eine Woche vor den Sommerferien und endet<br />
am 15. September. Welche Ausbildungsberufe<br />
für das jeweilige Jahr gesucht werden, sieht<br />
man auf der WÜma-Homepage, auf unserer<br />
Facebook-Seite, bei XING und in der regionalen<br />
Tageszeitung.<br />
Nach dem 15. September beginnen die Ausbilderinnen<br />
und Ausbilder mit der Sichtung der Unterlagen.<br />
Auch hier werden geeignete Bewerberinnen<br />
und Bewerber schriftlich benachrichtigt<br />
und zu einem etwa vierstündigen Auswahltag<br />
eingeladen. Dabei lernen sie ihre zukünftigen<br />
Ausbilderinnen und Ausbilder kennen und erhalten<br />
einen ersten Einblick in die bevorstehende<br />
Ausbildung.<br />
Wer den Auswahltag gut gemeistert hat, wird<br />
daraufhin von den Ausbilderinnen und Ausbildern<br />
interviewt. Erst danach wird entschieden,<br />
welches der vier Unternehmen der WÜma der<br />
Bewerberin oder dem Bewerber ein Angebot unterbreitet.<br />
Drittes Azubi-Auswahlverfahren<br />
Oftmals ist es so, dass nach dem zweiten Verfahren<br />
nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden<br />
konnten oder Auszubildende von ihrem Vertrag<br />
zurücktreten. Dann gibt es noch ein drittes<br />
Azubi-Auswahlverfahren. Dieses beginnt Mitte<br />
Januar des darauffolgenden Jahres. Das Auswahlverfahren<br />
bewerben wir wieder auf unserer<br />
Homepage, auf unserer Facebook-Seite, bei<br />
XING und in der regionalen Tageszeitung.<br />
Wer Lust auf eine Ausbildung bei der WÜma hat,<br />
kann sich entweder klassisch mit einer Bewerbungsmappe<br />
bewerben oder online. Die Unterlagen<br />
schickt ihr dann an folgende E-Mail-Adresse:<br />
melanie.bonari@wuema.de.<br />
Bei der Online-Bewerbung muss beachtet werden,<br />
dass die Unterlagen komplett in einer PDF-<br />
Datei versandt werden.<br />
Nach Ablauf des Bewerbungsverfahrens erhalten<br />
alle Bewerberinnen und Bewerber ihre<br />
Unterlagen per <strong>Post</strong> wieder zurück. Die Online-<br />
Bewerbungen werden vernichtet. Wenn wir die<br />
Daten von Bewerberinnen und Bewerbern in unserem<br />
Bewerber-Pool ablegen möchten, werden<br />
wir die Zustimmung vorab schriftlich erfragen.<br />
Und wann bewirbst du dich?<br />
28 Menschen machen Medien – Mach mit! Bewerbungsverfahren bei der WÜRZBURGER medienakademie
Praktika in der Medienbranche<br />
Für Schülerinnen und Schüler Krick <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> Stürtz Vogel<br />
Kaufmännisches Schnupper- oder Orientierungspraktikum<br />
in den unternehmensrelevanten kaufmännischen Ausbildungsberufen der<br />
WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 1 bis 2 Wochen<br />
Technisches Schnupper- oder Orientierungspraktikum<br />
in den unternehmensrelevanten technischen Ausbildungsberufen der<br />
WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 1 bis 2 Wochen<br />
Berufs-/Fachpraktikum<br />
in einem Ausbildungsberuf der WÜRZBURGER medienakademie, Dauer 2 bis 4 Wochen<br />
Girls‘ Day<br />
für die Berufe Fachinformatikerin Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungs-<br />
ent wicklung, Termine und Bewerbungen über www.girls-day.de<br />
Schulprojekttage<br />
(auf Anfrage)<br />
WÜRZBURGER<br />
medienakademie<br />
Franz-Horn-Str. 2<br />
97082 Würzburg<br />
Alexandra Van Houtte<br />
Leiterin Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
(0931) 4170-475<br />
alexandra.vanhoutte@wuema.de<br />
Melanie Bonari, Assistentin<br />
(0931) 4170-415<br />
melanie.bonari@wuema.de<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> GmbH & Co. KG<br />
Berner Straße 2<br />
97084 Würzburg<br />
Martina Nixdorf<br />
Personalabteilung<br />
(0931) 6001-231<br />
martina.nixdorf@mainpost.de<br />
Nur für Hospitanzen:<br />
Margit Klinger<br />
Redaktion<br />
(0931) 6001-543<br />
margit.klinger@mainpost.de<br />
Praktika in der Medienbranche<br />
Vogel Business Media<br />
Max-Planck-Str. 7/9<br />
97064 Würzburg<br />
Andrea Keßler<br />
Personalwesen<br />
Vogel Business Media GmbH<br />
& Co. KG<br />
(0931) 418-2115<br />
andrea.kessler@vogel.de<br />
– – –<br />
Für Abiturientinnen und Abiturienten (Gymnasium und FOS) Krick <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> Stürtz Vogel<br />
Rotary-Praktikum<br />
für Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse, Dauer: 5 Tage, Termine: in den Ferien,<br />
Ansprechpartner: Rotary Berufsdienst, Königsberger Straße 30, 97072 Würzburg<br />
Vorpraktikum<br />
für ein FH- oder Uni-Studium, Dauer und Einsatzmöglichkeit je nach Bedarf,<br />
Wunsch und Studiengang<br />
Für Studierende Krick <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> Stürtz Vogel<br />
Praxissemester<br />
während des Studiums, Dauer und Einsatzmöglichkeit je nach Bedarf, Wunsch und<br />
Studiengang, Dauer 4 Wochen bis 9 Monate<br />
Hospitanz<br />
Praktikum in der Redaktion, Dauer in der Regel 6 Wochen, aber auch mehrmonatige<br />
Hospitanzen sowie zweiwöchige Schnupperpraktika sind möglich<br />
–<br />
– –<br />
Robert Krick Verlag GmbH<br />
+ Co. KG<br />
<strong>Main</strong>parkring 4<br />
97246 Eibelstadt<br />
Christina Hartmann<br />
Verlagsleiterin<br />
(09303) 982-100<br />
bewerbungen@krick.com<br />
–<br />
Stürtz GmbH<br />
Alfred-Nobel-Straße 33<br />
97080 Würzburg<br />
Ute Primke<br />
Personalwesen<br />
(0931) 385-326<br />
ute.primke@stuertz.de<br />
Ernst Herberth<br />
Personalleiter<br />
(0931) 385-319<br />
ernst.herberth@stuertz.de<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
29
Engagement, Ehrlichkeit<br />
und Motivation<br />
Die Personalleiter Robert Heider von Vogel<br />
Business Media, Walter Schmitz von der<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong>, Ernst Herberth von Stürtz sowie<br />
Christina Hartmann, Geschäftsführerin beim<br />
Robert Krick Verlag, entscheiden ständig darüber,<br />
ob Bewerbungen in ihren Medienhäusern<br />
erfolgreich sind oder nicht. Wir haben<br />
nachgefragt, worauf sie bei der Auswahl der<br />
Auszubildenden besonders achten.<br />
Wie haben Sie selbst bei Ihrer ersten Bewerbung<br />
überzeugt?<br />
Walter Schmitz: Gar nicht, ich bin gescheitert.<br />
Im Nachhinein ist mir auch klar, warum. Ich hatte<br />
eine lieblose Bewerbung zusammengestümpert.<br />
Damit hätte ich mich auch nicht eingestellt.<br />
Robert Heider: Ich habe mit Beispielen belegt,<br />
warum ich die geforderten Qualifikationen mitbringe.<br />
Das empfehle ich allen Bewerbern.<br />
Ernst Herberth: Ich habe bei einem standardisierten<br />
Auswahlverfahren im Öffentlichen Dienst<br />
eine gute Platzziffer erzielt.<br />
Christina Hartmann: Nach einem Ferienjob in<br />
einer Druckerei bot mir der Verleger eine Ausbildungsstelle<br />
zur Verlagskauffrau an. Eigentlich<br />
wollte ich studieren, habe aber die Ausbildung<br />
vorgezogen und später berufsbegleitend studiert.<br />
Wie sollte eine gute Bewerbung aussehen?<br />
Walter Schmitz: Sie sollte vollständig sein, das<br />
ist das Wichtigste. Dazu gehört ein aussagekräftiges<br />
Anschreiben, in dem Bewerber erklären,<br />
warum sie diesen Beruf lernen wollen und ihre<br />
30 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Interessen darstellen. Auch weitere Zeugnisse,<br />
zum Beispiel über einen Ferienjob, sind gut.<br />
Ernst Herberth: Sauber und übersichtlich sollte<br />
sie sein, mit Nachweisen besonderer Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten. Wir bevorzugen die Papierform.<br />
Robert Heider: Auch wir bevorzugen klassische<br />
Bewerbungen. Man kann aber beispielsweise<br />
bei einer Bewerbung zum Mediengestalter<br />
durchaus kreative Elemente einbauen. Wichtig<br />
ist, dass die Bewerbung klar strukturiert ist. Der<br />
Lebenslauf muss tabellarisch sein.<br />
Christina Hartmann: Die Bewerbung sollte ordentlich,<br />
sauber und so interessant formuliert<br />
sein, dass man weiterlesen möchte. Eine gute<br />
Bewerbung muss neugierig machen.<br />
Welche Fähigkeiten sollten Bewerberinnen<br />
und Bewerber in jedem Fall mitbringen?<br />
Christina Hartmann: Interessant sind Bewerber,<br />
die etwas bewegen möchten, die „Drive“ haben<br />
und wissbegierig sind.<br />
Robert Heider: Ein guter Schulabschluss ist<br />
wichtig, außerdem gute Deutsch- und Englischkenntnisse.<br />
Gut ist auch ein Bezug zur Medienbranche,<br />
durch Praktika oder die Mitarbeit in<br />
einer Schülerzeitung. Teamfähigkeit und Engagement<br />
sind ebenso wichtig. Wenn jemand im<br />
Sport- oder Musikverein ist, das sehen wir gern.<br />
Walter Schmitz: Wir legen Wert auf Spaß am<br />
Umgang mit den Kunden. Das lesen wir aber in<br />
den wenigsten Bewerbungen. Lernbereitschaft<br />
und Neugier sind ebenso wesentlich. Es geht ja<br />
darum, Fähigkeiten zu erwerben. Wir wollen Jugendliche,<br />
die wissen, wie man lernt.<br />
Ernst Herberth: Gute Rechenkenntnisse auch<br />
ohne Taschenrechner, eine gute Rechtschreibung,<br />
Konzentrationsvermögen, Teamfähigkeit.<br />
Bei Medientechnologen Druck ist Farbtüchtigkeit<br />
gefragt, bei Kaufleuten Selbstsicherheit.<br />
Wie prüfen Sie diese Fähigkeiten ab?<br />
Robert Heider: Im Assessment Center wird der<br />
Berufsalltag simuliert. Wir wollen sehen, wie sich<br />
jemand im Team verhält. Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
wie man sich in einen Prozess einbringt.<br />
Im Gespräch wird geprüft, ob der Bewerber dem<br />
Bild, das wir von ihm haben, standhält.<br />
Walter Schmitz: Entscheidende Wahrnehmungen<br />
im Assessment Center sind: Reißt jemand<br />
alles an sich, übernimmt er Verantwortung?<br />
Oder gibt er Hilfestellung, wenn jemand etwas<br />
nicht verstanden hat? Dafür haben wir spezielle<br />
Aufgaben, die im Team gelöst werden.<br />
Ernst Herberth: Bei den Kaufleuten wollen wir<br />
im Assessment Center einen Eindruck von ihrer<br />
Persönlichkeit erhalten. Ansonsten nutzen wir<br />
einen Einstellungstest und führen ein Gespräch.<br />
Christina Hartmann: Hat eine Bewerbung überzeugt,<br />
bekommt der Bewerber eine Einladung<br />
zum Assessment Center. Im Gespräch kann er<br />
nochmal punkten. Danach entscheiden wir.<br />
Haben auch Jugendliche mit einer Vier im<br />
Zeugnis eine Chance?<br />
Christina Hartmann: Warum nicht? Zeugnisnoten<br />
sind nicht das alleinige Kriterium. Es kommt<br />
darauf an, um welches Fach es sich handelt und<br />
wie relevant dieses für die Ausbildung ist.<br />
Personalleiter im Interview<br />
PRAKTIKA
Walter Schmitz: Eine Vier oder Fünf ist auch bei<br />
uns kein Ausschlusskriterium. Problematisch ist,<br />
wenn es um Kernkompetenzen geht: In Deutsch<br />
neigen wir bei einer schlechten Note dazu, die<br />
Bewerbung abzulehnen.<br />
Ernst Herberth: Wir haben Bewerber aus unterschiedlichsten<br />
Schultypen und Bundesländern.<br />
Noten sind nicht unbedingt vergleichbar. Daher<br />
haben Bewerber mit einer Vier bei uns auch eine<br />
Chance.<br />
Robert Heider: Wenn jemand sonst viele gute<br />
Noten hat, sozial engagiert ist oder sich als Klassensprecher<br />
einbringt, kann man über schlechtere<br />
Noten hinwegsehen. Ebenso, wenn jemand<br />
durch Praktika sein Interesse gezeigt hat.<br />
Beschreiben Sie kurz Ihren Wunschkandidaten.<br />
Welche fünf Eigenschaften hat er?<br />
Ernst Herberth: Offen und ehrlich, einsatzbereit,<br />
kameradschaftlich, zuverlässig.<br />
Christina Hartmann: Klug, ehrlich, wissbegierig,<br />
kundenorientiert und eine interessante Persönlichkeit.<br />
Walter Schmitz: Wichtige Eigenschaften sind<br />
Teamfähigkeit und Lernwilligkeit. Engagement<br />
und Energie sind Voraussetzung. Ehrlichkeit<br />
zählt für mich auch.<br />
Robert Heider: Zu ergänzen bleibt, dass jemand<br />
aufgeschlossen sein sollte. Motivation ist ein<br />
wichtiger Punkt. Und wir legen Wert aufs Mitdenken,<br />
auf eigene Ideen und Meinungen.<br />
Was sind die schlimmsten Fehler, die man bei<br />
einer Bewerbung machen kann?<br />
Personalleiter im Interview<br />
Robert Heider: Im Assessment Center vorzugeben,<br />
man wäre jemand anderes. Das fällt auf.<br />
Und wenn jemand glaubt, besonders gut zu sein,<br />
wenn er erzählt, was wir seiner Meinung nach<br />
hören wollen, liegt er falsch. Ein weiteres Missverständnis<br />
in Bezug auf das Assessment Center<br />
ist, dass Bewerber häufig denken, sie müssten<br />
alles an sich reißen.<br />
Ernst Herberth: Wenn man keinerlei Vorinformationen<br />
über den gewählten Beruf hat und sich<br />
über das Unternehmen nicht erkundigt hat.<br />
Christina Hartmann: Unordentliche, unvollständige<br />
oder unsaubere Bewerbungen sind ein<br />
K.O.-Kriterium.<br />
Walter Schmitz: Wenn ich in einem Anschreiben<br />
lese, dass jemand vom Arbeitsamt diesen<br />
Beruf empfohlen bekommen hat, das ist das<br />
Schlimmste. Wenn sich jemand nicht selbst den<br />
Beruf und das Unternehmen ausgewählt hat, hat<br />
er keine Chance.<br />
Wie werden die einzelnen Elemente einer Bewerbung<br />
gewichtet?<br />
Ernst Herberth: Bei den Kaufleuten ist der Gesamteindruck<br />
ausschlaggebend. Ansonsten entscheiden<br />
die Unterlagen über eine Einladung zu<br />
unserem Test, bei dem wir eine bestimmte Mindestpunktzahl<br />
erwarten.<br />
Walter Schmitz: Für mich ist das Anschreiben<br />
ein zentraler Punkt. Da will ich das Gefühl haben,<br />
jemand weiß, was er will und kann das begründen.<br />
Bei einem kreativen Beruf schaue ich, ob jemand<br />
in diesem Bereich besondere Stärken hat<br />
und gute Arbeitsproben beigelegt hat.<br />
Christina Hartmann: Der Gesamteindruck muss<br />
überzeugen. Die Bewerbung muss ein gutes Gefühl<br />
hinterlassen. Offene Punkte können im persönlichen<br />
Gespräch hinterfragt werden.<br />
Robert Heider: Den Lebenslauf finde ich am<br />
wichtigsten, den schaue ich mir als Erstes an.<br />
Damit vergleiche ich die Qualifikation mit den<br />
Anforderungen.<br />
Inwieweit können sich Jugendliche bei der<br />
Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen<br />
lassen?<br />
Christina Hartmann: Idealerweise fängt die<br />
Unterstützung im Elternhaus an. Erfahrungen<br />
im Rahmen von Pratika oder Ferienjobs sind zu<br />
empfehlen. Bewerber sollten auch nicht zögern,<br />
Unternehmen wegen Informationen zu kontaktieren.<br />
Ernst Herberth: Mitarbeiter der Agentur für Arbeit<br />
und der Berufsinformationszentren sind<br />
Spezialisten, dort sollte man in jedem Fall vorbeischauen.<br />
Robert Heider: Außerdem gibt es im Internet<br />
viele Tests, um zu schauen, welcher Beruf zu einem<br />
passen könnte. Lehrer und Eltern können<br />
helfen, Stärken der Jugendlichen hervorzuheben.<br />
Walter Schmitz: Wichtig ist, dass Lehrer und<br />
Eltern vermitteln, dass die Berufswahl eine Lust<br />
ist – keine Last – und dass sie den Jugendlichen<br />
zeigen, welche Vielfalt es im Berufsleben gibt.<br />
Denn wenn Jugendliche nur dem Vorbild der Eltern<br />
folgen, kann es sein, dass sie dafür einen<br />
hohen Preis zahlen.<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
31
Wir machen mit!<br />
Lisa Härter<br />
Denise Schäfer<br />
Pascal Richterstetter<br />
Amelie Endres<br />
32 Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Durch die Schulungen werden<br />
wir für die Zwischen- sowie die<br />
Abschlussprüfung fit gemacht und<br />
bekommen in den Betrieben auch<br />
sehr viel Unterstützung und Zeit für<br />
die Vorbereitung.<br />
Christoph Walter<br />
Auszubildender zum<br />
Mediengestalter Digital und Print<br />
Vivian Schütz<br />
Jens Hornung<br />
Mir macht meine Ausbildung Spaß,<br />
weil der Spaß meine Ausbildung ist.<br />
Steven Ok<br />
Auszubildender<br />
zum Fachinformatiker<br />
Janine Schmidl<br />
Matthias Bucks<br />
Dominik Ott<br />
Bei der WÜma habe ich mich beworben,<br />
weil ich vorher ein Praktikum in<br />
meiner jetzigen Firma gemacht habe<br />
und mir die Arbeit und der Umgang<br />
auf Anhieb gefallen haben.<br />
Simon Tausend<br />
Auszubildender zum Medientechnologen<br />
Druckverarbeitung<br />
Edmond Ukaj<br />
Elena Baumann<br />
Markus Dluczek<br />
Johannes Albert<br />
Florian Koch<br />
Auszubildende bei der WÜma
Tobias Hauck<br />
Sandra Enard<br />
Christian Steiberger<br />
Marco Vatter<br />
Ich habe mich bei der WÜma<br />
beworben, da man fest in sein<br />
Schwerpunktunternehmen eingebunden<br />
ist, man aber trotzdem Einblicke<br />
in die anderen WÜma-Firmen<br />
bekommt.<br />
Carmen Amend<br />
Auszubildende zur<br />
Medienkauffrau Digital und Print<br />
Verena Bruckwilder<br />
Toni-Felix Schmailzl Marina Göb<br />
Lisa Schmidt<br />
Vanessa Hettrich<br />
Ich habe mich bei der WÜma<br />
beworben, weil sie sich<br />
intensiv mit den Auszubildenden<br />
beschäftigt und ihnen eine<br />
abwechslungsreiche<br />
Ausbildung bietet.<br />
Ich habe mich bei der WÜma<br />
beworben, weil ich dort gefördert<br />
und auch gefordert werde.<br />
Laura Mehling<br />
Auszubildende zur<br />
Kauffrau für Dialogmarketing<br />
Lisa Reuchlein<br />
Patrick Bauer Anna Klüpfel<br />
Auszubildende zur Industriekauffrau<br />
Laura Philipp<br />
Auszubildende bei der WÜma<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Anna Bilek<br />
Daniel-Murat Röder<br />
33
34<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
Robert Krick Verlag GmbH + Co. KG<br />
Die Krick Unternehmensfamilie mit Sitz in Eibelstadt ist mit 450 Mitarbeitern im Innen- und Außendienst<br />
bundesweit aktiv. Krick bietet lokale Informationsdienste gedruckt, im Internet und auf mobilen<br />
Endgeräten an. Mehr Wissen vermittelt der Lexika Verlag mit seinen Fachpublikationen zum<br />
Thema Berufswahl und Studium. Abgerundet wird das Portfolio der Unternehmensfamilie durch maßgeschneiderte<br />
Lösungen der iWelt AG rund um Kommunikation und Informationstechnologie mit den<br />
Schwerpunkten Softwareentwicklung und Internet Service Providing.<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> GmbH & Co. KG<br />
Die <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> mit insgesamt rund 1000 Mitarbeitern gibt sechs Tageszeitungstitel mit einer verkauften<br />
Auflage von 135 000 Exemplaren (440 000 Leser) täglich und zehn Anzeigenblätter sowie diverse<br />
Magazine in Franken heraus. Das Unternehmen, das zur Mediengruppe Pressedruck (Augsburg) gehört,<br />
ist außerdem in den Geschäftsfeldern Online, Brieflogistik, adressierte Zustellung, Direktverteilung,<br />
Kundenservice, Offset-Druck und Pre-Press tätig.<br />
Stürtz GmbH<br />
Der Druck- und Mediendienstleister Stürtz, seit rund 180 Jahren am Gründungsstandort Würzburg<br />
beheimatet, zählt zu Deutschlands führenden Druckhäusern für Journale, Schul-, Fach- und Sachbücher<br />
sowie anspruchsvolle Printmedien für die Industrie. Die Kundenstruktur von Stürtz umfasst weltweit<br />
agierende Wissenschafts- und Fachinformationsverlage, Schulbuchverlage, Special-Interest- und<br />
B2B-Verlage sowie industrielle Branchen und Dienstleistungssektoren. Derzeit 420 Mitarbeiter der<br />
Bereiche Vertrieb, CtP, Rollenoffset- und Bogenoffsetdruck, Weiterverarbeitung, Logistik sowie Administration<br />
betreuen rund 90 Mio. Produkte pro Jahr. Die Crossmedia-, IT- und Marketingkompetenz der<br />
Schwesterfirma CMS, die wie Stürtz einer niederländisch-deutschen Gruppe von Druck- und Medienunternehmen<br />
angehört, sowie Digitaldruckservices der holländischen Schwesterbetriebe ergänzen<br />
das Stürtz-Portfolio zum vollstufigen Medienpartner.<br />
Vogel Business Media GmbH & Co. KG<br />
Vogel Business Media mit Hauptsitz in Würzburg zählt zu den führenden europäischen Fachmedienhäusern.<br />
Mit branchenorientierten Angeboten vermittelt Vogel Entscheidern und ambitionierten Anwendern<br />
Informationen mit hohem Nutzwert. Den Kern des Geschäfts bilden die Fachmedienaktivitäten in den<br />
Segmenten Industrie, Auto & Mobilität, Informationstechnologie und Recht/Wirtschaft/Steuern. Ein umfassendes<br />
crossmediales Portfolio in Print, Digital, Events und Services steht im Zentrum des B2B-Informationsanbieters.<br />
Die Aktivitäten der Vogel Business Media und ihrer Lizenz- und Beteiligungsgesellschaften<br />
konzentrieren sich auf Deutschland sowie die Emerging Markets in Osteuropa und Asien. 870<br />
Mitarbeiter betreuen rund 100 Fachzeitschriften sowie 100 Webseiten. Seit 2005 betreibt Vogel Business<br />
Media ein innovatives und derzeit in der deutschen Fachmedienlandschaft einzigartiges digitales Geschäftsmodell.<br />
Darüber hinaus verfügt das Medienhaus mit dem Vogel Convention Center (VCC) über ein<br />
eigenes großes Kongresszentrum.<br />
WÜmakes<br />
you happy!<br />
Die Unternehmen der WÜma
KLASSE!<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
ist Teil des KLASSE!-Projekts der Mediengruppe<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong>.<br />
Impressum<br />
Menschen machen Medien – Mach mit!<br />
ist eine Publikation der<br />
WÜRZBURGER medienakademie GmbH<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> GmbH & Co. KG.<br />
WÜRZBURGER medienakademie GmbH<br />
Geschäftsführer: Günter Schürger<br />
Franz-Horn-Str. 2<br />
97082 Würzburg<br />
Verlag & Druck:<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> GmbH & Co. KG<br />
Persönlich haftende Gesellschafterin:<br />
<strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> Verwaltungs GmbH<br />
Registergericht: AG Würzburg<br />
HRB 10997<br />
Geschäftsführer: David Brandstätter<br />
Berner Straße 2<br />
97084 Würzburg<br />
Kontakt<br />
WÜRZBURGER<br />
medienakademie GmbH<br />
Franz-Horn-Str. 2<br />
97082 Würzburg<br />
Telefon: 0931 4170-415<br />
Telefax: 0931 4170-421<br />
info@wuema.de<br />
www.wuema.de<br />
Chefredaktion:<br />
Alexandra Van Houtte<br />
Konzeption & Redaktion:<br />
Peter Krones, Dr. Karoline Wirth,<br />
Björn Schimmeyer<br />
Texte:<br />
Dr. Karoline Wirth, Björn Schimmeyer<br />
S. 3: Alexandra Van Houtte<br />
S. 28: Alexandra Behr<br />
Grafik & Layout:<br />
Dr. Karoline Wirth, Björn Schimmeyer,<br />
Johannes Untch, Marcel Gollin<br />
Titelseite: Marcel Gollin<br />
Layoutkonzept:<br />
Johannes Untch, Dr. Karoline Wirth<br />
Lösungen<br />
Seite 14<br />
1. Lösung: a), c)<br />
2. Lösung: c)<br />
3. Lösung: a)<br />
4. Lösung: b)<br />
5. Lösung: c)<br />
Bilder:<br />
soweit nicht anders angegeben: Daniel Peter<br />
S. 4 (Illustrationen), S. 5 (Tablet), S. 8/9 (Tafel),<br />
S. 10 (Icons), S. 12 (Ordner), S. 16 (Umschlag,<br />
Headset), S. 21 (Namensschild), S. 24 (Bücher),<br />
S. 27 (Organigramm), S. 28 (Bewerbungsmappe),<br />
S. 34 (Tablet): Fotolia<br />
S. 21 (Tagungsraum): Johannes Untch<br />
S. 25 (Briefkasten): <strong>Main</strong>-<strong>Post</strong> Logistik<br />
S. 34: Robert Krick Verlag, Stürtz GmbH,<br />
Vogel Business Media<br />
Menschen machen Medien – Mach mit! 35
+++ Informiere dich über deinen Medienberuf! +++<br />
+++ auf der goWÜma! 2013 im VCC +++<br />
+++ Samstag, 16. März 2013, 9.30 bis 13 Uhr +++<br />
+++ Vogel Convention Center VCC, Würzburg +++<br />
+++ vormerken +++ vormerken +++ vormerken +++