Mediensystem - Main-Post

In einer Druckerei heißt es zupacken. Bis
ein fertig gedrucktes Produkt aus der Maschine
kommt, muss ein Medientechnologe
Druck einiges leisten. Doch genau das
reizt den 19-jährigen Dimitri Gustin, der im
Druckzentrum einer Tageszeitung arbeitet,
und den 17-jährigen Nicolas Pfister, der in
einer Druckerei und Buchbinderei arbeitet,
an ihrem Beruf.
Dimitri Gustin steht am Leitstand des Druckzentrums
der Tageszeitung, ein Kollege hat ihm
gerade Platz gemacht. Der Leitstand ist sozusagen
die Kommandozentrale des Druckzentrums,
von hier wird die etwa 12 Meter hohe
Maschine gefahren, wie die Medientechnologen
sagen. Jeweils zwei Medientechnologen
sind dabei gleichzeitig an der Maschine. „Wir
sind mit 38 000 gelaufen, schau, dass du es so
ähnlich machst“, sagt der erfahrene Kollege,
dann zieht er sich in den Hintergrund zurück.
38 000 ist die Geschwindigkeit, das bedeutet,
dass in einer Stunde 38 000 Zeitungen gedruckt
werden.
Dimitri stellt die Druckmaschine an, die Geschwindigkeitsanzeige
zeigt 300, 6500, 8000.
Der Auszubildende drückt auf einen Knopf,
ein Probeexemplar fällt aus einer besonderen
Vorrichtung heraus. Der angehende Medientechnologe
beugt sich darüber, kontrolliert,
ob der sogenannte Passer stimmt. Denn für
einen Farbdruck werden die vier Druckfarben
22 Menschen machen Medien – Mach mit!
Mit scharfem Blick
Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb übereinander
gedruckt. Dimitri korrigiert die Magenta-
Einstellung ein wenig, holt wieder ein Probeexemplar,
dann ist er zufrieden. „Ich glaube, es
passt alles“, ruft er seinem Kollegen neben ihm
am Leitstand zu. Der überprüft ebenfalls ständig
Zeitungen auf Farbe und Qualität, korrigiert
hier und da, und ist dann mit allem einverstanden.
Die Maschine läuft mittlerweile mit 39 475 Exemplaren
pro Stunde. Passer und Geschwindigkeit
stimmen nun, dafür ist die Bahnkante,
also die Seitenkante der Zeitung, leicht verrutscht:
„Das lernt man gleich beim Drucken.
Es kann sich immer zwischendurch eine Kleinigkeit
verändern, deswegen kontrollieren wir
alle wichtigen Punkte auch ständig.“ Dimitri
korrigiert die Bahnkante, dann läuft er wieder
los, um ein neues Probeexemplar zu holen.
„Ich finde die Druckmaschinen einfach faszi-
Aufgabe
Besuche mit deiner Klasse eine Druckerei.
Schaue den Medientechnologen dort bei der
Arbeit zu und lasse dir folgen de Fragen genau
beantworten:
1. Was bedeutet und wie funktioniert Offsetdruck?
2. Wie viele Motoren hat die Druckmaschine, wie
groß ist sie und wie schwer?
3. Was wird alles an den Leitständen der
Druckerei gemacht?
nierend, sie zu warten und zu bedienen macht
großen Spaß.“
Dass ein Druckvorgang relativ stressig sein
kann, macht ihm nichts aus, ebenso wenig,
dass er den ganzen Tag auf den Beinen ist.
„Am Anfang hatte ich abends schwere Beine,
mittlerweile merke ich die Anstrengung gar
nicht mehr.“
Wartung der Maschinen gehört dazu
17 000 Exemplare werden gedruckt, dann
wartet auf Dimitri noch eine andere Aufgabe:
„Ich fange jetzt an, die Maschine abzurüsten.“
Dafür werden unter anderem die sogenannten
Papierleitspindeln, über die das bedruckte Papier
läuft, gereinigt. Dies geschieht zwei Mal
am Tag, denn an den Spindeln lagert sich immer
Farbe ab. Der Auszubildende holt sich Reinigungsmittel,
Schutzhandschuhe und Lappen
4. Wie heißen die Druckfarben? Muss eine Reihenfolge
eingehalten werden?
Gibt es Unterschiede zwischen den Farben bei
Rollen- und Bogendruck?
5. Mit welcher Geschwindigkeit läuft das Papier
durch die Maschine?
6. Was sind Rasterpunkte?
7. Wie viele Exemplare müssen für eine Auflage
von 10 500 ungefähr gedruckt werden?
Warum?
8. Was versteht man unter „Zuschuss“?
Menschen machen Medien – Mach mit! Medientechnologin/Medientechnologe Druck (Tageszeitung)