Eine Themenwoche gegen den Krebs - ARD
Eine Themenwoche gegen den Krebs - ARD
Eine Themenwoche gegen den Krebs - ARD
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mitteln, dass viele Menschen mit <strong>Krebs</strong> leben<br />
können. <strong>Krebs</strong> ist ein zentrales Thema dieser<br />
Gesellschaft, und so wollte es die <strong>ARD</strong> darstellen.<br />
Erwogen wurde die Frage, ob das Thema<br />
<strong>Krebs</strong> nicht viele Zuschauer abschrecken würde<br />
– ein vermeintlich »negatives Thema« als Abschaltimpuls?<br />
Niemand konnte vorhersagen,<br />
wie das Publikum eine <strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong><br />
<strong>Krebs</strong> annehmen würde. Dennoch beschlossen<br />
die Intendanten im September 2005 die Programmaktion.<br />
Sie entschie<strong>den</strong> sich für einen<br />
Kontrapunkt zur umfangreichen Sportberichterstattung<br />
im Jahr der Fußballweltmeisterschaft.<br />
Und sie nahmen in Kauf, dass die Akzeptanz<br />
der <strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong> bei Zuschauern und<br />
Zuhörern möglicherweise geringer ausfallen<br />
könnte als die des Regelprogramms der <strong>ARD</strong>.<br />
Es ging eben nicht allein um die Quote, um die<br />
Akzeptanz der Sendungen, sondern auch um<br />
die gesellschaftliche Relevanz des Programms.<br />
Unter Hochdruck begannen die Vorbereitungen<br />
– <strong>den</strong>n die <strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong> <strong>Krebs</strong><br />
war nicht zuletzt ein Experiment. Die <strong>ARD</strong><br />
startete das größte Programmprojekt ihrer Geschichte,<br />
ohne dass dafür eine Infrastruktur<br />
bestan<strong>den</strong> hätte. Wie könnte es gelingen, die<br />
Idee der <strong>Themenwoche</strong> in die Landesrundfunkanstalten<br />
zu tragen, die unabhängig und<br />
selbständig agieren? Würde in <strong>den</strong> Redaktionen<br />
die nötige Begeisterung geweckt wer<strong>den</strong>?<br />
Wer sollte <strong>den</strong> großen Koordinationsaufwand<br />
übernehmen? Welche Sendungen sollten die<br />
<strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong> aufgreifen? Nur die Gesundheitssendungen<br />
oder auch Magazine wie<br />
»Monitor«? Oder Spielfilme, Serien und andere<br />
Unterhaltungsformate?<br />
Fest stand zu Beginn nur, was nicht geschehen<br />
durfte: Keiner durfte sich ausklinken, jeder<br />
Sender, jedes Programm musste mitziehen.<br />
Die <strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong> sollte publizistischen<br />
Druck entfalten und möglichst viele Menschen<br />
erreichen, alte wie junge, Betroffene wie nicht<br />
Betroffene, Männer wie Frauen. Das Thema<br />
<strong>Krebs</strong> sollte inhaltlich umfassend, seriös und<br />
zuverlässig abgehandelt wer<strong>den</strong>. Über allem<br />
stand das Kernziel: Die <strong>ARD</strong> wollte <strong>Krebs</strong> aus<br />
der Tabuzone holen und deutlich machen, dass<br />
die Diagnose <strong>Krebs</strong> vor allem eines bedeutet:<br />
»Leben – was sonst?«<br />
»Leben – was sonst?« – dieses Motto wählte<br />
die <strong>ARD</strong> für ihre erste <strong>Themenwoche</strong>. Ein optimistischer<br />
Titel, der die Richtung des Projekts<br />
Für die Reportage »Diagnose <strong>Krebs</strong>: Leben,<br />
was sonst?« sprach Frank Plasberg mit einer<br />
Brustkrebspatientin in der Chemoambu-<br />
lanz der Uniklinik Heidelberg.<br />
»Diagnose <strong>Krebs</strong> – Vincent will leben«: Im<br />
MDR FERNSEHEN war die Geschichte von<br />
Vincent zu sehen, der kurz nach seinem elften<br />
Geburtstag an Leukämie erkrankte.<br />
»Was hat man, wenn man <strong>Krebs</strong> hat?«<br />
erklärte Willi Weitzel (2. v. r.) in »Willi<br />
wills wissen« (BR) im KI.KA, hier mit <strong>den</strong><br />
Klinikclowns.<br />
<strong>ARD</strong> <strong>Themenwoche</strong> <strong>Krebs</strong> A R D - J A H R B U C H 0 6 79