Eine Themenwoche gegen den Krebs - ARD

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84 WDR 5-»Westblick« berichtete in drei Folgen über den Stand der Krebsvorsorge in NRW, hier das »Mammamobil« zur Reihenuntersuchung der Brust im Einsatz. Themenwoche Krebs also nicht weggeschaltet, im Gegenteil: Sie haben die Programme der ARD in dieser Woche intensiv genutzt. Einzelne Sendungen erreichten Spitzenwerte: Den Spielfilm »Ein langer Abschied« sahen 4,46 Millionen Zuschauer (13,2 Prozent Marktanteil), »Eine Chance für die Liebe« am Donnerstag verfolgten 5,90 Millionen Menschen (18,2 Prozent Marktanteil). Die Talkshow von Sandra Maischberger sahen am Dienstag 1,7 Millionen Zuschauer (11,8 Prozent Marktanteil ) – bis dahin eine der meistgesehenen Ausgaben im Jahr 2006. Insgesamt trugen die Informationssendungen am meisten zur Akzeptanz der ARD Themenwoche bei. 70 Prozent des Fernseh- Konsums während der Themenwoche entfielen auf diese Formate. Bei einer anschließenden Befragung im Auftrag der ARD-Medienforschung konnten sich 61 Prozent der Interviewten zudem daran erinnern, Berichte zur ARD Themenwoche Krebs gesehen, gehört oder gelesen zu haben – ein überragender Wert. 79 Prozent – Menschen, die die Themenwoche genutzt haben, aber auch andere – loben die Programmaktion: Sie fanden es gut, dass die ARD sich ausführlich mit dem Thema Krebs beschäftigt hat. Das gilt für Menschen mit öffentlich-rechtlicher Senderbindung (79 Prozent) wie für Menschen, die vorwiegend Artikel A R D - J A H R B U C H 0 6 kommerzielle Angebote nutzen (80 Prozent), für Betroffene (82 Prozent) wie nicht Betroffene (76 Prozent), für junge Zuschauer (82 Prozent der 14- bis 29-Jährigen) wie ältere (79 Prozent der 50- bis 64-Jährigen). Besonders jüngere Zuschauer nutzten das spezielle Internet-Angebot: 10 Prozent der Befragten 14- bis 19-Jährigen erklärten, sie hätten unter leben.ARD.de von der Themenwoche erfahren. Dort waren die häufigsten Fragen samt Antworten zu Krebsdiagnose und -behandlung, zu Forschung oder alternativen Heilmethoden zusammengestellt. Die mit mehr als einer Million Abrufen herausragende Resonanz auf das Online-Angebot zeigt die wachsende Bedeutung des Mediums für die ARD, wenn sie auch jüngere Zuschauer erreichen möchte. _ Kompetente Berater garantieren Qualität Doch Quantität allein hätte nicht sichergestellt, dass die Ziele der ARD Themenwoche erreicht werden. Besonders wichtig war die Qualität der Inhalte. Denn zum einen ist Krebs ein besonders komplexes Thema. Der Stand der Forschung ist kompliziert abzubilden, Berichterstatter sind im Visier vielfacher Lobbyinteressen. Gleichzeitig sind viele Menschen betroffen, von denen manche große Hoffnungen an Informationen knüpfen, die sie in der ARD Themenwoche Krebs aufgenommen haben. Die Zuverlässigkeit ist vor diesem Hintergrund entscheidend. Die ARD hat sich daher kompetente Berater zur Seite gestellt – jedoch keine Medienpartner, Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski (l.), und der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungs- zentrums (DKFZ), Otmar Wiestler, unterstützten die ARD Themenwoche.
denn Absender der Themenwoche sollten ausschließlich die Sender der ARD sein. Die Deutsche Krebsgesellschaft als Zusammenschluss der Krebsärzte und -forscher war besonders hilfreich, weil sie wie die ARD regionale Strukturen aufweist. Dadurch konnten auch in einzelnen Regionen Gesprächspartner vermittelt und Diskussionsveranstaltungen organisiert werden. Allein in Berlin besuchten mehr als 1 000 Menschen den Informationstag »Risiko Darmkrebs – Hauptsache gut beraten«, den der RBB zusammen mit der Berliner und der Brandenburger Krebsgesellschaft veranstaltet hatte. Zudem hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg die ARD Themenwoche Krebs mit kompetentem Rat unterstützt. Vor allem der Krebsinformationsdienst des DKFZ gab eine Vielzahl von Einschätzungen und Ratschlägen. Als Dritte im Bunde leistete die Deutsche Krebshilfe einen wichtigen Beitrag. Sie stellte – wie auch die beiden zuerst genannten Organisationen – Experten für die telefonische Infoline zur Verfügung, die NDR Media und WDR Mediagroup eingerichtet hatten. Zudem erhielten viele Redaktionen Rat bei den Ansprechpartnern von der Deutschen Krebshilfe. Dank dieser fachlichen Beratung und der intensiven Vorbereitung der Redakteure in mehreren Seminaren gelang es, seriös und umfassend über Krebs zu berichten. 94 Prozent der Interviewten loben, es sei gut, dass das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet worden sei. 92 Prozent sagen, die Themenwoche habe dazu beigetragen, dass Betroffene besser verstanden würden. 88 Prozent meinen, die ARD sei einfühlsam und verantwortungsvoll mit dem Thema umgegangen, 87 Prozent heben die »kompetente und professionelle Information« hervor. _ Ein Projekt mit Langzeitwirkung Doch nicht nur die reine Bewertung der Sendungen ist herausragend. Die Umfragewerte deuten zumindest an, dass die ARD Themenwoche Krebs auch die Einstellung mancher Menschen zur Krankheit verändert hat: 83 Prozent der Befragten hat die Themenwoche zum Nachdenken angeregt, 74 Prozent sagen, sie halten eine Krebsfrüherkennung jetzt für noch wichtiger als vorher. Würden in Folge der Themenwoche mehr Menschen zu Vorsorgeuntersuchungen gehen, wäre dies ein ermutigendes Ergebnis. »Ein langer Abschied«, Fernsehfilm im Ersten: Ellen (Sophie von Kessel) hilft ihrer Tochter Rebecca (Maxi-Mari Duck), die schmerzhaften Untersuchungen über sich ergehen zu lassen.. Sandra Maischberger, die sich als Patin der ARD Themenwoche Krebs engagiert hatte, freute sich über dieses Ergebnis: »Meine Patenschaft gab mir die Gelegenheit, viel über Krebs zu lesen und mit Fachleuten zu sprechen. Meine Angst vor Krebs ist zwar nicht ganz verschwunden – aber sie ist deutlich kleiner geworden.« Auch die beratenden Organisationen heben die positive Resonanz auf die ARD Themenwoche Krebs hervor. Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski, erklärte nach dem Abschluss der Themenwoche: »Die Menschen wurden sowohl emotional als auch sachlich angesprochen. Dies hat zu einer weiteren Enttabuisierung des Themas beigetragen.« Der Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, Michael Bamberg, lobte: »Die ARD hat eindrucksvoll gezeigt, dass Krebs kein Tabu sein muss und zu den zentralen Themen in unserer Gesellschaft gehört.« Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums, erklärte: »Das DKFZ begrüßt die große Aufmerksamkeit sehr, die durch die ARD Themenwoche auch auf das Gebiet der Krebsforschung gelenkt wurde. Wir beglückwünschen die ARD zu dieser beispielhaften Aktion.« Die ARD hat mit der Themenwoche Krebs also Experten und Publikum überzeugt und für sich begeistert. 92 Prozent der Befragten erklären, sie finden es wichtig, dass die ARD auch schwierige Themen so intensiv behandelt. ARD Themenwoche Krebs A R D - J A H R B U C H 0 6 85
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