Mundgesundheitspraxis.
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Checkliste für Risikopatient<br />
„Antikoagulanzien“<br />
(Herz-Kreislauf-Erkrankungen)<br />
Gerinnungsfördernde Medikamente, die sich auf<br />
die zahnmedizinische Behandlung auswirken<br />
• Gerinnungshemmer mit Cumarinderivaten wie Phenprocoumon (Marcumar ®)<br />
oder Coumadin (Warfarin ®) senken die Gerinnungsfähigkeit des Blutes etwa<br />
3 – 4 Tage ab Medikation.<br />
• Vor zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen dürfen die Antikoagulanzien nicht ohne<br />
Rücksprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt werden.<br />
• Absetzen der Antikoagulanzien kann für den Patienten gefährlicher sein als eine<br />
starke Blutung z. B. bei einer Extraktion.<br />
• Bei der Gabe von Analgetika müssen Wechselwirkungen oder Gegenanzeigen mit<br />
Phenprocoumonpräparaten oder mit einer Cumarintherapie berücksichtigt werden.<br />
• Medikamente wie Phenybutazon können die Wirkung von Cumarin bedrohlich<br />
verstärken.<br />
• Thrombozytenaggregationshemmer (z. B. Acetylsalicylsäure) hemmen die Hämostase,<br />
Barbiturate schwächen die Cumarinwirkung.<br />
• Antibiotika können den gerinnungshemmenden Effekt von Antikoagulanzien verstärken,<br />
Beschränkung auf absolut notwendige Fälle (z. B. bei Endokarditisgefahr).<br />
CHECK: INR-Wert<br />
Angabe der In-vitro-Gerinnungszeit<br />
Bei ungestörter Hämostase: INR-Wert 0,9 – 1,2<br />
Patienten mit Lungenembolien, venösen Thrombosen, arteriellen<br />
Verschlusserkrankungen, Apolex, Vorhofflimmern, Myokardinfarkt,<br />
Herzklappenerkrankung, Herzklappenbioprothesen, Endoprothetik<br />
> empfohlener INR-Wert von 2,0 – 3,0<br />
Patienten mit mechanischen Herzklappen und rezidivierenden Embolien:<br />
> empfohlener INR-Wert von 2,5 – 3,5<br />
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