Mundgesundheitspraxis.
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Handlungsempfehlung<br />
für Patienten unter Antikoagulanzientherapie<br />
bei chirurgischen Eingriffen<br />
9<br />
Einsatz von Lokalanästhetika mit gefäßverengendem Zusatz<br />
ist prinzipiell möglich.<br />
INR-Wert zwischen 2,0 und 3,5: Extraktionen eines oder mehrerer<br />
Zähne und unkomplizierte Osteotomien sind unter Berücksichtigung<br />
lokaler Blutstillungsmaßnahmen ohne stärkere Blutungsgefahr möglich;<br />
der INR-Wert ist präoperativ am Operationstag zu bestimmen.<br />
Umfangreiche chirurgische Sanierungen / Operationen mit ungenügender<br />
Möglichkeit der lokalen Blutstillung: INR-Wert kann durch<br />
den behandelnden Arzt von 1,6 – 1,9 eingestellt werden.<br />
Extraktion: Trennung von Krone und Wurzeln kann Umfang eines<br />
Gewebetraumas mindern.<br />
Blutungen im Knochen können mit Knochenwachs gestillt werden.<br />
Einlage eines resorbierenden Materials (z. B. Kollagenpräparat)<br />
kann induziert sein.<br />
Wundränder werden mit resorbierbarem Nahtmaterial adaptiert.<br />
Fibrinkleber kann zusätzlich appliziert werden.<br />
Aufbisstupfer während der ersten Stunde schützt vorübergehend<br />
den lokalen Gerinnungsvorgang.<br />
Spülung der Operationswunde mit einer Ampulle Tranexamsäurelösung<br />
1:2 verdünnt, kann sinnvoll sein.<br />
Zusätzlich ist an den darauffolgenden Tagen 4 x täglich eine<br />
Mundspülung mit 5 ml 5 % Tranexamsäurelösung möglich.<br />
Bei Risikopatienten kann das Anfertigen einer Tiefziehschiene präoperativ<br />
erhöhte Sicherheit für den postoperativen Verlauf bewirken.<br />
Eine stationäre Aufnahme kann induziert sein, wenn aufgrund der<br />
zahnmedizinischen Behandlung eine kurzfristige Aufhebung der<br />
Gerinnungsfähigkeit durch die behandelnden Ärzte erforderlich ist.<br />
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