ADA journal - ADA-Aktive Diabetiker Austria
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Auch zu wenig Zucker kann gefährlich sein!<br />
Teufel und Beelzebub<br />
Aufpassen müssen <strong>Diabetiker</strong>Innen, wenn sie sich am Rande der Unterzuckerung bewegen.<br />
Und körperfremdes Insulin kann Krebs begünstigen. Daher: Nicht zu viel davon!<br />
Die Befürchtungen über verstärktes<br />
Auftreten von Krebserkrankungen<br />
bei Insulinanaloga<br />
wurden nicht bestätigt. Die Zusammenfassung<br />
der Stellungnahmen der<br />
Nationalen Diabetesgesellschaften zu<br />
diesem Thema, auch in PatientInnensprache,<br />
finden Sie auf unserer Webpage<br />
www.diabetesFIT.org.<br />
■ Metformin schützt<br />
Die Studien zeigen allerdings, dass Typ 2<br />
Diabetes verstärkt mit erhöhtem Krebsaufkommen<br />
assoziiert ist.<br />
Mit großer Wahrscheinlichkeit liegt das<br />
am zugrundeliegenden Mechanismus<br />
dieser Erkrankung, der fehlenden Insulinwirkung<br />
(Insulinresistenz) und den daraus<br />
resultierenden hohen Insulinkonzentrationen<br />
im Blut.<br />
Interessanterweise zeigt Metformin, das<br />
wichtigste Medikament bei Typ 2 Diabetes,<br />
eine schützende Wirkung. Metformin<br />
bewirkt eine verminderte Zuckerproduktion<br />
durch die Leber, dadurch eine<br />
Senkung des Insulinbedarfes und auch<br />
eine gewisse Verbesserung der Insulinresistenz.<br />
Gerade bei Typ 2 Diabetes ist die regelmäßige<br />
Einnahme von Metformin von<br />
Bedeutung, um die langfristige Prognose<br />
zu verbessern. Metformin wird daher auch<br />
nach Einleitung der Insulintherapie weiter<br />
eingenommen.<br />
■ Vorsicht vor Hypo!<br />
Die häufigste und therapielimitierende<br />
Komplikation ist die Unterzuckerung. Als<br />
Hypoglykämie bezeichnet man den Blutzuckerabfall<br />
unter 50 mg/dl mit den klas-<br />
Howorka: FIT Update für überdurchschnittliche<br />
Ergebnisse Foto: © Schoepp<br />
sischen Symptomen wie Schweißausbrüche,<br />
Zittern etc. Obgleich ein Unterzucker<br />
mit raschwirksamen Kohlenhydraten oder<br />
Traubenzucker schnell behandelt werden<br />
kann, entwickeln 10 bis 20 % aller Typ 1<br />
<strong>Diabetiker</strong> Unterzuckerungen mit Verwirrtheit<br />
und/oder Bewusstseinsverlust.<br />
PatientInnen mit erhöhtem Hypoglykämierisiko<br />
zeigen folgende Eigenschaften:<br />
• Schwere Hypoglykämie in der Vorgeschichte<br />
(mehrfach)<br />
• Lange Krankheitsdauer<br />
• Niedriges Gewicht (Untergewicht)<br />
• Niereninsuffizienz<br />
• Hautveränderungen durch Spritzen wie<br />
Lipohypertrophie<br />
• Häufig Perfektionismus – unrealistische<br />
Ziele bei der Erreichung guter Blutzuckerwerte<br />
• Zu aggressive Korrekturen<br />
• Häufig auch Merkmale von Attention<br />
Deficit Syndrom und daraus resultierende<br />
Probleme mit Management von Zeit<br />
und Gegenständen.<br />
Betroffene und ihre Angehörigen stehen<br />
meist unter erheblichem Druck mit Angst<br />
vor Versagen in Schule oder Beruf.<br />
■ Vorsorgeschulungen<br />
Die therapeutische Konsequenz für diese<br />
PatientInnengruppe ist die Wahl eines höheren<br />
Blutzuckerziels und somit Erhöhung<br />
der HbA 1c<br />
Werte. Strikte Vermeidung von<br />
selbst leichten Unterzuckerungen ist für<br />
diese PatientInnengruppe von größter<br />
Bedeutung, um die Hypoglykämiewahrnehmung<br />
zu verbessern. Speziell für diese<br />
Gruppe werden Hypoglykämiepräventionsschulungen<br />
regelmäßig angeboten.<br />
Die wichtigsten Therapieänderungen unter<br />
funktioneller Insulintherapie beinhalten<br />
folgende Schritte:<br />
■ Regeln kennen<br />
1. Umstellung auf Insulinanaloga<br />
2. Erhöhung des Korrekturzielpunktes<br />
und Zielbereiches für mittlere Blutglukose<br />
3. Wahl eines angemessenen Korrekturalgorithmus<br />
(„1 Einheit Insulin senkt<br />
meinen Blutzucker um ….“), um Überkorrekturen<br />
zu vermeiden.<br />
Weiters wird gerade dieser PatientInnengruppe<br />
von der Verwendung kurzwirkender<br />
Verzögerungsinsulinen (NPH) spät vor dem<br />
Schlafengehen abgeraten, um den nächtlichen<br />
Unterzuckerungen vorzubeugen.<br />
■ FIT beim Kinderkriegen<br />
Die FIT geschulten Patientinnen unserer<br />
Forschungsgruppe zeigen die besten<br />
Schwangerschaftsergebnisse der Welt:<br />
Die gefürchteten Komplikationen von<br />
Diabetes und Schwangerschaft, wie<br />
• Missbildungen<br />
(Frühschwangerschaft: über 4 % bei<br />
Diabetes gegenüber 1 bis 2 % bei Normalbevölkerung)<br />
• und Makrosomie<br />
(Riesenbabies und postnatale Hypoglykämie<br />
bei Neugeborenen als Folge<br />
der unzureichenden Einstellung in der<br />
Spätschwangerschaft nach der Woche<br />
28, kommen immer noch bei der Hälfte<br />
der diabetischen Schwangeren vor)<br />
können durch FIT Schulung über Frühund<br />
Spätschwangerschaft auf nun normale<br />
Zahlen der Normalbevölkerung gesenkt<br />
werden. In der Frühschwangerschaft geht<br />
es um Verständnis für die Anlage der<br />
Organe beim Embryo.<br />
■ Zucker, Blutdruck, Blutfett<br />
Die Zeiten der „glukosezentrischen“ Diabetestherapie<br />
sind endgültig vorbei. Wie<br />
von uns seit 1987 konsequent umgesetzt,<br />
zeigt sich, dass nicht die Blutzuckerkon-<br />
Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum die Messungen<br />
vor und nach den Mahlzeiten so wichtig sind? Die jüngsten Forschungsergebnisse<br />
bestätigen, dass vor allem die postprandialen<br />
Blutzuckerwerte (= Blutzuckerwerte nach dem Essen) eine wichtige<br />
Rolle in der Diabetestherapie einnehmen. Durch die Messungen vor<br />
und nach der Nahrungsaufnahme werden Blutzuckerschwankungen<br />
und Zusammenhänge zwischen der Insulin- und Nahrungswirkung<br />
ersichtlich. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass zu hohe<br />
Blutzuckerwerte nach Mahlzeiten das Risiko, an Spätkomplikationen<br />
(Kardiovaskuläre Komplikationen, Atherosklerose) zu erkranken,<br />
deutlich erhöhen. Demgemäß sollten diese Werte, zusätzlich zum<br />
HbA 1c , regelmäßig betrachtet werden.<br />
Wie lassen sich nun die prä- und postprandialen Blutzuckerwerte<br />
am einfachsten messen und prüfen? Die cleveren Funktionen des<br />
Accu-Chek® Performa Nano Blutzuckermesssystemes bieten Ihnen<br />
die Möglichkeit, ohne großen Aufwand Ihre prä- und postprandialen<br />
Blutzuckerwerte mit einem Tastendruck zu überprüfen und zu<br />
dokumentieren:<br />
• Blutzuckerwertmessungen vor Mahlzeiten können Sie einfach mit<br />
einem ganzen Apfel Symbol kennzeichnen.<br />
• Zwei Stunden nach Mahlzeiten gemessene Werte können Sie mit<br />
dem Symbol eines angebissenen Apfels markieren.<br />
Gesunde Kinder bekommen mit guter FIT<br />
Schulung Foto: © Shutterstock / iofoto<br />
trolle allein für die etwaigen Folgeschäden<br />
der PatientInnen von Bedeutung ist,<br />
sondern zusätzlich Blutdruck und Blutfette<br />
häufig maximal therapiert werden müssen,<br />
um das Auftreten oder Fortschreiten der<br />
Schäden zu verhindern. Es lohnt praktisch<br />
bei jedem genügend lange lebenden<br />
<strong>Diabetiker</strong>, die Möglichkeiten der einschlägigen<br />
Selbstmessung, der nicht-medikamentösen<br />
Beeinflussung und vor allem der<br />
Medikamentenklassen, der Dosierungen<br />
und/oder der Wege der Selbstanpassung<br />
bei Hypertonie (Bluthochdruck) und/oder<br />
Hyperlipidämie (Blutfette erhöht) zu lernen.<br />
Und: Auf die medizinischen Kontrollen darf<br />
in keinem Fall verzichtet werden, selbst<br />
bei den am besten Geschulten nicht.<br />
Univ.-Prof. Dr. Kinga Howorka, M.D., MBA, MPH,<br />
Rehabilitation-Engineering, Diabetes Research<br />
an der Wiener Medizinischen Universität<br />
Lesen Sie dazu auch den Beitrag<br />
von Univ.-Prof. Dr. Kinga Howorka<br />
im <strong>ADA</strong> Journal 1 / 2011, Seite 8<br />
Nähere Informationen finden Sie<br />
auch bei FIT im Web unter:<br />
www.diabetesFIT.org<br />
Zwei Stunden nach dem Essen messen nicht vergessen!<br />
Postprandialen Blutzuckerwerten auf der Spur!<br />
Diese Werte sind fortan auch im Messgerätespeicher mit diesem<br />
Symbol versehen. Auf Knopfdruck können Sie und Ihr Arzt die präund<br />
postprandialen Blutzuckerwerte, gemittelt über 7, 14, 30 sowie<br />
90 Tage, aufrufen. Dies gewährleistet einen schnellen Überblick<br />
darüber, wie gut Sie hinsichtlich dieses bedeutsamen Blutzuckerzielwertes<br />
eingestellt sind.<br />
Also zwei Stunden nach dem Essen messen nicht vergessen! Aber<br />
keine Sorge, auf Wunsch erinnert Sie der Accu-Chek Performa Nano<br />
nach dem Essen daran. Überzeugen Sie sich selbst vom kleinen,<br />
coolen und cleveren Accu-Chek Performa Nano Blutzuckermesssystem<br />
und behalten Sie Ihre postprandialen Werte im Auge.<br />
Mit Accu-Chek Performa Nano<br />
können Sie die Blutzuckerwerte nach<br />
Mahlzeiten ganz einfach mit dem<br />
Symbol eines angebissenen Apfels<br />
markieren.<br />
Anzeige<br />
<strong>ADA</strong><strong>journal</strong> 02/2011 10 11<br />
<strong>ADA</strong><strong>journal</strong> 02 / 2011