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ADA journal - ADA-Aktive Diabetiker Austria

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Nicht nur Hasen brauchen Möhrchen<br />

Ach du, mein Herz!<br />

Treiben Sie es bunt, und essen Sie täglich hemmungslos Gemüse. Diese kleinen<br />

färbigen Davids sind Ihre Verbündeten gegen den Goliath Herzinfarkt und Darmkrebs.<br />

Etwa zwei Drittel aller Herzpatient​In​nen<br />

sind <strong>Diabetiker</strong>Innen.<br />

Hauptursachen für den vorzeitigen<br />

Tod von <strong>Diabetiker</strong>Innen sind Herzinfarkt<br />

oder Schlaganfall als Konsequenz eines<br />

„Verschlusses“ der Herzkranzgefäße oder<br />

der großen Hirngefäße.<br />

Die Mechanismen für die Entstehung<br />

dieser tödlichen Gefäßverengungen sind<br />

komplex und nicht nur dem unzureichend<br />

therapierten Diabetes zuzuschreiben.<br />

■ Rauchen, Übergewicht<br />

Erhöhte Blutfette (vor allem LDL-Cholesterin)<br />

sowie Bluthochdruck und zu viel<br />

Bauchfett schädigen Gefäße gemeinsam<br />

mit erhöhten Blutzuckerwerten.<br />

Das fünfte Übel im Bunde ist Rauchen:<br />

Jeder dritte <strong>Diabetiker</strong> raucht. Diabetes<br />

Mellitus Typ 2, Bluthochdruck, erhöhte<br />

Blutfette und Übergewicht können auch<br />

genetisch bedingt sein, sind aber sehr<br />

oft durch trägen Lebensstil und falsche<br />

Ernährung ausgelöst. Erbgut können wir<br />

(noch) nicht ändern, aber Rauchen einstellen,<br />

mehr Bewegung und Ernährungsumstellung<br />

sind natürliche, unkomplizierte<br />

und sehr wirksame Maßnahmen im Kampf<br />

gegen vorzeitigen Tod.<br />

■ Gemüse gegen Herzinfarkt<br />

Die griechische Studie CARDIO-2000<br />

zeigt: Je höher der tägliche Verzehr von<br />

Obst und Gemüse, desto geringer ist das<br />

Risiko für Herzinfarkt; es kann bis zu etwa<br />

70 % verringert werden!<br />

Eine US-amerikanische Studie untersuchte<br />

Zusammenhänge verschiedener<br />

Gesundheitsmerkmale mit Gemüsesaft-<br />

Konsum. Bei Probanden, die drei Monate<br />

lang täglich ein oder zwei Portionen<br />

Gemüsesaft zu sich nahmen, verringerte<br />

Dr. med. Karmen Elčić-Mihaljević auf dem Bauernmarkt des Wiener Naschmarktes:<br />

Heimisches saisonales Gemüse ist frisch und preisgünstig. Foto: © Andraschko<br />

sich zum Beispiel der Blutdruck signifikant,<br />

verglichen mit PatientInnen, die<br />

keine Gemüsesäfte konsumierten.<br />

Worin liegt die Gemüsekraft?<br />

Zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe<br />

verstecken sich in bunten, schmackhaften<br />

Wurzeln, Blättern und Hülsensamen:<br />

Lebenswichtige Vitamine wie C, A, K und<br />

B-Gruppe sind in allen Gemüsesorten<br />

reichlich vertreten. Beispielsweise decken<br />

100 g Kohlsprossen etwa 46 % des Tagesbedarfs<br />

an Folsäure (im Vergleich:<br />

100 g Vollkornbrot nur etwa 6 %).<br />

■ Duft senkt Cholesterin<br />

Gemüse ist auch eine mächtige Quelle<br />

für Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium,<br />

Magnesium, Natrium, Chlor, Phosphor<br />

und Spurenelemente (Chrom, Eisen, Fluor,<br />

Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen<br />

und Zink). Diese Stoffe sind, genauso wie<br />

Vitamine, wichtig für Aufbau und Funktion<br />

aller Körperstrukturen. Alle Gemüsesorten<br />

enthalten auch neuerdings entdeckte<br />

sekundäre Pflanzenstoffe. Diese dienen<br />

den Pflanzen als Duft- und Farbstoffe<br />

sowie als Abwehrstoffe gegen Schädlinge.<br />

Für Menschen haben sie besondere<br />

Bedeutung, da sie Blutdruck, Blutzucker<br />

und Cholesterin senken können, dadurch<br />

Gefäßschutz gewährleisten und somit die<br />

Herzinfarkt- und Schlaganfallvorbeugung<br />

unterstützen. Weiters stärken sie das<br />

Immunsystem und hemmen entzündliche<br />

Prozesse. Zusätzlich ist Gemüse reich an<br />

Ballaststoffen – das sind Hüllen und Stützmaterialien<br />

von Pflanzen. Für Menschen<br />

sind sie keine Nährstoffe, aber trotzdem<br />

sehr wichtig: Sie quellen im Darm mit<br />

Wasser auf und beschleunigen somit das<br />

Sättigungsgefühl, fördern die Verdauung<br />

und tragen zur Vorbeugung gegen Dickdarmkrebs<br />

bei.<br />

Täglicher<br />

Gemüsekonsum<br />

Risiko für<br />

Herzinfarkt<br />

weniger als 1 Portion........................ normal<br />

1 – 1,5 Portionen.................. 46 % weniger<br />

1,5 – 2 Portionen.................. 63 % weniger<br />

2 – 2,5 Portionen.................. 70 % weniger<br />

2,5 oder mehr Portionen......... 72 % weniger<br />

CARDIO-2000: Zusammenhang zwischen<br />

täglichem Gemüsekonsum und<br />

Herzinfarktrisiko: mehr Gemüse - weniger<br />

Herzinfarkt.<br />

Tabelle: Elcic-Mihaljevic nach D.B.Panagiotakos,<br />

2003<br />

FAZIT: Täglicher Gemüsekonsum schützt<br />

Herz und Gefäße, je mehr, bunter und<br />

vielfältiger, desto besser. Schonend<br />

mit etwas Öl vorbereiten: roh als Salat,<br />

dampfgaren, grillen und im Wok: so<br />

bleibt Gemüse vollwertig – knackig und<br />

schmeckt g‘schmackig.<br />

Dr. med. Karmen Elčić-Mihaljević<br />

ist Ärztin für Allgemein- und Ernährungsmedizin<br />

Nur nicht die Schale verschwenden<br />

Kurze Garzeit, wenig Flüssigkeit: So bleibt das Gemüse nährstoffreich<br />

Um die wertvollen Vitalstoffe im Gemüse<br />

durch das Kochen nicht zu zerstören, gilt<br />

es, einige Punkte zu beachten: Der Großteil<br />

der Vitamine reagiert empfindlich auf<br />

Licht, Hitze und Sauerstoff. Gemüse sollte<br />

daher dunkel und um die 6 – 8 Grad gelagert<br />

werden. Erst kurz vor dem Kochen<br />

aus der Kühlung nehmen und rasch verarbeiten.<br />

Die meisten Nährstoffe befinden<br />

sich knapp unter der Schale. Daher das<br />

Gemüse so oft wie möglich mit Schale<br />

genießen. Meist reicht kurzes Abspülen<br />

unter fließendem Wasser, um es kochfertig<br />

zu machen. Muss geschält werden,<br />

empfiehlt sich ein Gemüseschäler, der nur<br />

die oberste Schalenschicht entfernt und<br />

den Großteil der Nährstoffe verschont.<br />

Wird das Gemüse im Ganzen gekocht<br />

und erst anschließend zerkleinert, ist viel<br />

gewonnen – nämlich mehr Nährstoffe und<br />

ein weitaus intensiverer Geschmack. Das<br />

Anzeige<br />

gilt vor allem für Gerichte, bei denen das<br />

Kochwasser nicht zur Gänze genutzt werden<br />

kann. Prinzipiell versprechen Dünsten,<br />

Dämpfen oder Zubereitungen im Druckkochtopf<br />

den höchsten Vitalstoffgehalt. In<br />

jedem Fall gilt: Je kürzer die Garzeit und je<br />

weniger Flüssigkeit, umso geschmackvoller<br />

und nährstoffreicher das Gemüse! Sie<br />

sehen: geringer Aufwand, große Wirkung!<br />

Mag. Larissa Grünwald,<br />

Ernährungswissenschafterin<br />

Gemüsecurry mit Joghurt (für 2 Personen):<br />

100 ml Gemüsesuppe, 100 g Karfiol, 100 g Brokkoli,<br />

70 g Karotten, 70 g Zucchini, 30 g Erbsen, 1,5<br />

EL Pflanzenöl, 100 g Joghurt 3,5 %, 15 g Ingwer,<br />

1 Knoblauchzehe, 1 Zwiebel, ½ TL Speisestärke,<br />

Salz, ½ EL Curry<br />

Gemüse im Ganzen bissfest garen, anschließend<br />

klein schneiden. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer<br />

hacken, im Öl anbraten und mit Currypulver und<br />

ÖSTERREICHISCHE BLINDENWOHLFAHRT<br />

J O H A N N - W I L H E L M - K L E I N - H A U S<br />

Wenn Ihr Sehen nachläßt ...<br />

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optimalen Lebensraum<br />

Diabetes kann sich auch auf das Sehvermögen<br />

auswirken. Ob Ihr Augenlicht<br />

permanent oder nur vorübergehend<br />

beeinträchtigt ist, bei uns<br />

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fachkundiger medizinischer und sozialer<br />

Betreuung. Auf kurze Zeit oder –<br />

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(01) 9 141 141<br />

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1140 Wien, Baumgartenstraße 69<br />

DAS EINZIGE WOHNHEIM<br />

Salz würzen. Die Suppe aufgießen, das Gemüse<br />

dazugeben und 2 – 3 Minuten kochen lassen.<br />

Joghurt mit der Speisestärke glatt rühren, zum<br />

Gemüse geben und noch einmal aufkochen lassen.<br />

Pro Portion: 180 kcal; 12 g KH (=1 BE); 10,5 g F;<br />

7,5 g EW<br />

Gut und g‘sund: Mach‘s mit Gemüse!<br />

Foto: © Shutterstock / Serdar Tibet; privat<br />

FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE MENSCHEN IN WIEN<br />

<strong>ADA</strong><strong>journal</strong> 02/2011 16 17<br />

<strong>ADA</strong><strong>journal</strong> 02 / 2011

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