Demonstrationszentrum Bau und Energie
Demonstrationszentrum Bau und Energie
Demonstrationszentrum Bau und Energie
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
INNOVATIVE UND NACHHALTIGE BAU- UND GEBÄUDETECHNIK<br />
Das Paul Schnitker-Haus<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong><br />
Ausstellungsführer<br />
Das Erdgeschoss
Liebe Besucher <strong>und</strong> Gäste,<br />
das Paul Schnitker-Haus – <strong>Demonstrationszentrum</strong> <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> –<br />
ist ein in Deutschland einmaliges Kompetenzzentrum, das modernstes<br />
Know-how für innovatives, energiesparendes, ökologisches <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />
<strong>Bau</strong>en anschaulich vermittelt. Es wendet sich an Handwerker, Ingenieure,<br />
Architekten, <strong>Bau</strong>herren <strong>und</strong> alle, die Interesse am zukunftsgerichteten<br />
<strong>Bau</strong>en haben.<br />
Das <strong>Demonstrationszentrum</strong> <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> ist ein „lehrendes Gebäude“.<br />
Es ist in seinen unterschiedlichen <strong>Bau</strong>komponenten, in der Vielfalt der<br />
Materialwahl sowie der Breite der Ausstattung mit regenerativer <strong>Energie</strong>technik<br />
ein Eldorado neuen <strong>Bau</strong>ens. In seinem ganzheitlichen Ansatz von<br />
der <strong>Bau</strong>planung über die <strong>Bau</strong>ausführung bis hin zur Nutzung – ergänzt<br />
durch die eingebaute bauphysikalische Messtechnik – ist es ein einzigartiges<br />
Forum für Information, Bildung sowie Beratung <strong>und</strong> weist den Weg<br />
in die Zukunft.<br />
Mit der Namensgebung Paul-Schnitker Haus stellt die Handwerkskammer<br />
Münster das Gebäude in einen Kontext von Veränderung, Erneuerung<br />
<strong>und</strong> Errungenschaften für das Handwerk. Paul Schnitker, langjähriger<br />
Präsident der Handwerkskammer Münster sowie des Zentralverbandes<br />
des deutschen Handwerks <strong>und</strong> jetziger Ehrenpräsident – hat über lange<br />
Jahre Maßstäbe für Innovation <strong>und</strong> Bildung im Handwerk gesetzt.<br />
Diese Broschüre soll Ihnen vertiefende Informationen über das Gebäude<br />
<strong>und</strong> seine Ausstellung liefern. Wir wünschen Ihnen viele Anregungen,<br />
Eindrücke <strong>und</strong> neue Erkenntnisse auf dem Weg durch dieses Haus.<br />
Hans Rath Walter Bourichter<br />
Präsident der Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer Münster Handwerkskammer Münster<br />
Das Erdgeschoss<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Das Erdgeschoss .........................6<br />
Die Gebäude im Überblick ...............7<br />
Die Ausstellung zum <strong>Bau</strong>en mit<br />
nachwachsenden Rohstoffen ............8<br />
Die Lesetheke ................................ 8<br />
Die Bibliothek der Materialien ......... 9<br />
Dämmstoffe ................................ 10<br />
Oberfl ächen ............................... 11<br />
Holz <strong>und</strong> Trockenbau ................... 13<br />
Bodenbeläge .............................. 14<br />
Diverses ..................................... 15<br />
Medien ...................................... 16<br />
Das erste Obergeschoss ..........17<br />
Das Doppelhaus ............................17<br />
Monolithisches Mauerwerk ........... 18<br />
Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme ....... 20<br />
Die Reihenhäuser ...........................22<br />
Mauerwerk mit<br />
vorgehängter Dämmung ............... 22<br />
Holzrahmenbau .......................... 24<br />
Holzmassivbau ........................... 26<br />
<strong>Bau</strong>physik verständlich erklärt .......28<br />
Das zweite Obergeschoss .......39<br />
Die Dachkonstruktionen .................39<br />
Das Forum.....................................41<br />
<strong>Energie</strong>technik im<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong> ................42<br />
Technik im Reihenhaus ................. 42<br />
Erdwärmetauscher ....................... 43<br />
Solarthermie ............................... 43<br />
Wärmepumpe ............................ 45<br />
Photovoltaik ................................ 46<br />
Technik im Forum ......................... 47<br />
Solare Kälte ................................ 47<br />
Lüftung ....................................... 49<br />
Heizung ..................................... 49<br />
Technik im Doppelhaus ................ 50<br />
Lüftungstechnik ............................ 50<br />
Regenwassernutzung ................... 52<br />
Gebäude im Dauertest ...................53<br />
Messtechnik ................................ 53<br />
Wetterstation .............................. 54<br />
Gebäudediagnose mit Meister-WUFI .55<br />
Die Monitore .................................56<br />
Diashow ..................................... 56<br />
Pläne ......................................... 56<br />
Virtueller R<strong>und</strong>gang ..................... 57<br />
Modelle ..................................... 57<br />
Messwerte .................................. 57<br />
Die Dachfl äche ..............................59<br />
Das Untergeschoss ...................60<br />
Angebote im<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong> ..........63
Das Erdgeschoss<br />
Häuser, die heute gebaut werden, können<br />
am Ende ihrer Nutzungszeit in 40, 60<br />
oder 80 Jahren nicht mehr mit Öl oder<br />
Gas beheizt werden, denn diese fossilen<br />
<strong>Energie</strong>träger werden uns zum Verbrennen<br />
nicht mehr zur Verfügung stehen; dazu<br />
sind sie dann viel zu kostbar geworden,<br />
die Vorräte sind begrenzt. Also müssen<br />
wir uns schon heute darauf einstellen,<br />
den <strong>Energie</strong>verbrauch der Häuser zu<br />
reduzieren <strong>und</strong> andere, unerschöpfl iche<br />
<strong>Energie</strong> träger einzusetzen.<br />
Was heute schon machbar ist, wird morgen<br />
sicher der Standard sein. Wir zeigen<br />
Ihnen hier auf anschauliche Weise:<br />
<strong>Bau</strong>stoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
schonen die fossilen Rohstoff- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>quellen.<br />
Material <strong>und</strong> Technik für eine nachhaltige <strong>Bau</strong>weise.<br />
Hochgedämmte Häuser benötigen kaum<br />
noch Heizenergie.<br />
Innovative Technik nutzt die unerschöpfliche<br />
Sonnenenergie zum Wärmen <strong>und</strong><br />
zum Kühlen, reduziert die Wärmeverluste<br />
beim Lüften <strong>und</strong> verbessert den Komfort.<br />
Diese drei Aspekte – Material, Konstruktion<br />
<strong>und</strong> Technik – werden Ihnen beim Gang<br />
durch die Ausstellung immer wieder in verschiedenen<br />
Zusammenhängen begegnen.<br />
Sie müssen bei der Planung eines Hauses<br />
heutzutage unbedingt berücksichtigt werden,<br />
damit es auch für zukünftige Anforderungen<br />
gewappnet ist, d. h. ökologisch, energiesparend<br />
<strong>und</strong> behaglich genutzt werden kann.<br />
Zur umfassenden, vorausschauenden Planung<br />
gehört aber auch eine sehr sorgfältige,<br />
fachgerechte handwerkliche Ausführung.<br />
Fehler sind im Nachhin ein nicht<br />
mehr oder nur schwer zu berichtigen.<br />
Damit diese hohe Qualität in der <strong>Bau</strong>ausführung<br />
möglich ist, müssen Planer <strong>und</strong><br />
Handwerker sowie die verschiedenen<br />
Gewerke miteinander sprechen <strong>und</strong> Schnittstellenprobleme<br />
klären.<br />
Das <strong>Demonstrationszentrum</strong> will daher<br />
auch ein Ort sein, an dem die verschiedenen<br />
Fachleute, oder die Fachleute mit<br />
ihren Auftraggebern, ins Gespräch kommen,<br />
Fragen stellen <strong>und</strong> Lösungen diskutieren<br />
können. Kernziel ist es dabei, die<br />
komplexe Materie des modernen <strong>Bau</strong>ens<br />
im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich<br />
<strong>und</strong> begreifbar zu machen.<br />
Neun Jahre hat es gedauert von der<br />
Idee für solch ein „lehrendes Gebäude“<br />
im Jahr 1995 bis hin zur Eröffnung im<br />
Februar 2004. Die gesamte Planungs-<br />
<strong>und</strong> <strong>Bau</strong>phase (Architektenwettbewerb,<br />
<strong>Bau</strong>teilauswahl, beteiligte Planer <strong>und</strong><br />
<strong>Bau</strong>ausführende, Fotos der <strong>Bau</strong>arbeiten<br />
usw.) ist auf der Internetseite www.demozentrum-bau.de<br />
ausführlich dokumentiert.<br />
Die Gebäude im Überblick<br />
Nach dieser Einführung stellen wir Ihnen<br />
den Gebäudekomplex anhand des Architektur<br />
modells an der Treppe näher vor.<br />
Das <strong>Demonstrationszentrum</strong> umfasst:<br />
Das Architekturmodell aus Acrylglas bietet einen<br />
Überblick über die verschiedenen Gebäudeteile.<br />
Die orangefarbenen Flächen markieren die<br />
im 1:1-Maßstab nachgebauten Gebäudeteile.<br />
das gläserne Ausstellungsforum, in dem<br />
Sie sich gerade aufhalten,<br />
die drei Reihenhäuser, die mit ihrer<br />
hölzernen Außenbekleidung direkt an<br />
das Forum grenzen, <strong>und</strong><br />
das Doppelhaus auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite.<br />
Alle Gebäude werden vom Handwerkskammer<br />
Bildungszentrum genutzt, <strong>und</strong><br />
zwar als Büros, Seminarräume oder<br />
Wohnungen.<br />
Die Beschriftung am Modell erläutert<br />
Ihnen, was an den fertigen Gebäuden<br />
nicht mehr erkennbar ist: Sie wurden in<br />
unterschiedlichen Konstruktionen <strong>und</strong> mit<br />
zahlreichen verschiedenen <strong>Bau</strong>materialien<br />
errichtet, um Fachleuten wie Laien ein<br />
breites Spektrum an Beispielen für energiesparendes,<br />
nachhaltiges <strong>Bau</strong>en am konkreten<br />
Objekt zu zeigen.<br />
Am Modell erkennen Sie orange farbene<br />
Markierungen. Diese Gebäude ausschnitte<br />
stehen als Modelle – mit den gleichen <strong>Bau</strong>stoffen<br />
im Originalmaßstab nachgebaut<br />
– in den oberen Etagen des Forums.<br />
6 Das Erdgeschoss Das Erdgeschoss 7
Die bauphysikalischen Messachsen sind<br />
farbig markiert.<br />
Kleine blaue oder rote Stäbchen, quer in<br />
Wände oder Decken gesteckt, symbolisieren<br />
sogenannte Messachsen: Hier wurden<br />
hochempfi ndliche Sensoren für Feuchtigkeit,<br />
Temperatur <strong>und</strong> Wärmefl uss vom<br />
Fraunhofer Institut für <strong>Bau</strong>physik während<br />
der <strong>Bau</strong>phase in den diversen Konstruktionen<br />
eingebaut. Die Messwerte werden<br />
laufend erfasst <strong>und</strong> wissen schaftlich <strong>und</strong><br />
zu Unterrichtszwecken ausgewertet. Auf<br />
den Bildschirmen in der Ausstellung oder<br />
zu Hause im Internet haben Sie die Möglichkeit,<br />
sich aktuelle Daten anzeigen zu<br />
lassen.<br />
Der Großbildschirm an der Treppe bietet<br />
Ihnen diverse Möglichkeiten, sich mit den<br />
Nutzen Sie die Bildschirme – surfen erlaubt.<br />
Gebäuden vertraut zu machen. Sie fi nden<br />
eine Diashow aus der <strong>Bau</strong>phase <strong>und</strong> sämtliche<br />
Pläne, in denen Sie selbst das feinste<br />
Detail heranzoomen können, um es zu<br />
studieren. Wer gern in die „virtual reality“<br />
eintaucht, kann die Häuser aus der Vogelperspektive<br />
betrachten oder einen virtuellen<br />
R<strong>und</strong>gang absolvieren. Unter der<br />
Rubrik Messtechnik können Sie sich zur<br />
Wetterstation, zu den bauphysikalischen<br />
Messwerten der <strong>Bau</strong>konstruktion oder<br />
zu den verschiedenen Komponenten der<br />
Haustechnik – ebenfalls messtechnisch<br />
überwacht – durchklicken.<br />
Der große metallische Behälter in der Ecke<br />
ist der Solarwärmepufferspeicher: hier<br />
wird das von der Solaranlage erhitzte<br />
Wasser gespeichert, damit die Gebäudeheizung<br />
<strong>und</strong> -kühlung auch bei Dunkelheit<br />
oder bedecktem Himmel funktionieren.<br />
Die Ausstellung zum <strong>Bau</strong>en mit<br />
nachwachsenden Rohstoffen<br />
Die Lesetheke<br />
Das Erdgeschoss des Ausstellungsforums<br />
ist dem <strong>Bau</strong>en mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen gewidmet. Wenn Sie wissen<br />
möchten, was nachwachsenden Rohstoffe<br />
eigentlich sind, laden wir Sie ein<br />
zur sogenannten Lesetheke in der Mitte.<br />
Kurze Texte <strong>und</strong> kleine Grafi ken bringen<br />
Ihnen auch den schwierigen Begriff der<br />
Nachhaltigkeit anschaulich näher. Hier erfahren<br />
Sie, wodurch nachhaltiges <strong>Bau</strong>en<br />
gekennzeichnet ist <strong>und</strong> warum gerade<br />
nachwachsende Rohstoffe dabei eine so<br />
wichtige Rolle spielen.<br />
Nachwachsende Rohstoffe gehen in die<br />
chemische Industrie oder werden als <strong>Energie</strong>quelle<br />
genutzt. Ihr großer Vorteil: Selbst<br />
bei der Verbrennung zur Wärmeerzeugung<br />
Die Lesetheke läd zum Stöbern ein.<br />
setzen sie nicht mehr Kohlendioxid frei,<br />
als die Pfl anzen zuvor beim Wachstum<br />
aus der Atmosphäre aufgenommen haben.<br />
Daher bezeichnet man sie auch als klimaneutral.<br />
Dieser „geschlossene Kohlenstoffkreislauf“<br />
wird auch auf der Lesetheke<br />
erläutert.<br />
Der Kreislauf des Kohlenstoffs.<br />
Die Nutzung von <strong>Bau</strong>stoffen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen ist folglich ein wichtiger<br />
Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem wird<br />
bei der Produktion dieser Naturbaustoffe<br />
vergleichsweise wenig Primärenergie verbraucht,<br />
denn die Pfl anzen haben den<br />
Herstellungs prozess bereits im Wald oder<br />
auf dem Acker weitestgehend vollzogen,<br />
<strong>und</strong> zwar mit der kostenlosen <strong>und</strong> unerschöpfl<br />
ichen Sonnenenergie.<br />
i Um das <strong>Bau</strong>en mit diesen Materialien aus<br />
der Natur bei Fachleuten <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>willigen<br />
besser bekannt zu machen, wurde im Jahr<br />
2001 mit Unterstützung aus B<strong>und</strong>esmitteln<br />
das Kompetenzzentrum <strong>Bau</strong>en mit<br />
Nachwachsenden Rohstoffen (KNR)<br />
hier in Münster gegründet. Neben dieser<br />
Ausstellung bietet es allen Interessierten b<strong>und</strong>esweit<br />
Infor mationsschriften, Schulungen,<br />
einen Internetauftritt (www.knr-muenster.de)<br />
<strong>und</strong> Beratung an.<br />
Die Bibliothek der Materialien<br />
Die <strong>Bau</strong>stoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
werden präsentiert in der Bibliothek<br />
der Materialien. Sie gliedert das Spektrum in<br />
vier Themenbereiche: Dämmstoffe, Holz <strong>und</strong><br />
Trockenbau, Bodenbeläge <strong>und</strong> Oberfl ächen.<br />
Unter der fünften Rubrik „Diverses“<br />
versammeln sich Sonder themen <strong>und</strong> Neuentwicklungen.<br />
In jedem Themenbereich gibt es einen<br />
Turm, der das jeweilige <strong>Bau</strong>stoffsortiment<br />
enthält, <strong>und</strong> ergänzende Exponate, die<br />
die Produkte in größeren Flächen <strong>und</strong><br />
Formaten oder in besonderer Funktion<br />
zeigen. Die einzelnen Exponate befi nden<br />
Fünf Thementürme gliedern die Ausstellung<br />
im Erdgeschoss.<br />
8 Das Erdgeschoss Das Erdgeschoss 9
Die Schuber zeigen Materialmuster mit kurzen<br />
Beschreibungen.<br />
sich auf vorziehbaren Schubern, so dass<br />
Sie sich das Material genau ansehen<br />
<strong>und</strong> auch – bitte behutsam – anfassen<br />
können. Auf dem Etikett sind die wichtigsten<br />
Eigenschaften kurz beschrieben.<br />
Hier fi nden sich auch Verweise auf weitere<br />
Informationsquellen innerhalb der<br />
Ausstellung, z. B. in Form von Infotexten,<br />
Filmen oder anderen Exponaten.<br />
Drücken Sie einfach einmal auf das Metallschild<br />
einer Schublade im Turm. Hier sind<br />
Vertiefende Informationen fi nden Sie in den Schubladen.<br />
Anfassen erwünscht.<br />
Erläuterungen zu den Exponaten oder tiefer<br />
gehende Informationen, z. B. zur <strong>Bau</strong>physik,<br />
zusammengestellt.<br />
Suchen Sie Herstellerprospekte zu einzelnen<br />
<strong>Bau</strong>stoffen? Dann wenden Sie sich an die<br />
Fachberatung des KNR im Raum F002,<br />
die viele Materialien bereithält.<br />
Stöbern Sie nach Herzenslust durch die<br />
Vielfalt der angebotenen Informationen!<br />
Nutzen Sie die Gelegenheit, die <strong>Bau</strong>materialien<br />
mit allen Sinnen wahrzunehmen:<br />
schauen, schnuppern <strong>und</strong> fühlen Sie!<br />
Dämmstoffe<br />
Der Thementurm Dämmstoffe enthält über<br />
50 verschiedene <strong>Bau</strong>produkte aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Was sie gemeinsam<br />
auszeichnet, können Sie vor den gläsernen<br />
Fühlboxen nachlesen.<br />
Hier piekt <strong>und</strong> juckt nichts! Greifen Sie<br />
in die gläsernen Fühlboxen hinein, um<br />
zu erfahren, wie angenehm sich Naturdämmstoffe<br />
im Vergleich zu anderen, bekannteren<br />
Dämmstoffen anfühlen.<br />
Die Schüttdämmstoffe in der riesigen Glassäule<br />
dienen hier als attraktiver Blickfang. Von<br />
oben nach unten sind dies im Einzelnen:<br />
10 Das Erdgeschoss Das Erdgeschoss 11<br />
Seegras<br />
Zellulosefl ocken<br />
Wärmedämmstoff aus Roggen<br />
Ausgleichsschüttung aus Roggen<br />
Bituminierte Hanfschäben mit Blähton<br />
Hanf-Einblasdämmstoff<br />
Hanfschäben, unbehandelt<br />
Korkgranulat<br />
bituminierte Hanfschäben.<br />
Das Dämmstoffspektrum<br />
aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
Lassen Sie doch einmal die Sonne auf<br />
das Dach brennen <strong>und</strong> beobachten Sie<br />
die Temperatur in den verschiedenen<br />
Dämmstoffen! Der Versuchs aufbau zum<br />
sommerlichen Wärmeschutz demonstriert<br />
anschaulich <strong>und</strong> eindrucksvoll die Überlegenheit<br />
der Natur dämmstoffe bei der<br />
Vermeidung überhitzter Dachräume – nur<br />
einer ihrer bauphysikalischen Vorteile.<br />
Oberfl ächen<br />
Der Thementurm Oberfl ächen präsentiert<br />
Beschichtungen aus nachwachsenden<br />
<strong>und</strong> mineralischen Rohstoffen auf verschiedenen<br />
Untergründen wie Holz, Gipsfaserplatte,<br />
Putz, Metall oder Natur stein. All<br />
diese Beschichtungen sind diffusions offen,<br />
erlauben also einen Feuchtigkeitsaustausch<br />
zwischen den raumbegrenzenden Flächen<br />
<strong>und</strong> der Raumluft. Diese Eigenschaft ist<br />
wichtig für ein ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> behagliches<br />
Raumklima sowie die Vermeidung von<br />
Schimmelbefall.<br />
Die Exponate zeigen einerseits das breite<br />
Spektrum an Materialien, andererseits auch<br />
die Vielzahl an Möglichkeiten, das Wohn-<br />
<strong>und</strong> Arbeitsumfeld mit wohnges<strong>und</strong>en,<br />
natürlichen Oberfl ächen attraktiv zu gestalten:<br />
Holz lasuren, Lacke, Wachse, Öle, Kaseinfarben,<br />
Wandlasuren, Naturfaserputze,<br />
Lehmdekorputze, Raufasertapeten, usw.<br />
In den Infoschubladen des Oberfl ächenturmes<br />
fi nden sich weiterführende Informationen<br />
über die ausgestellten Mater ia lien,<br />
aber auch zur Schimmel- <strong>und</strong> „Fogging“-Problematik,<br />
über die Vorteile einer Volldeklaration<br />
der Inhaltsstoffe <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
In den Vitrinen des Bibliotheksturms sind<br />
die Rohstoffe von Naturfarben <strong>und</strong> Naturfaserputzen<br />
ausgestellt, z. B. Citrusschalenöl<br />
als natürliches Lösemittel, Bienenwachs<br />
als natürliches Binde mittel oder Reseda<br />
<strong>und</strong> Waid als Pfl anzenfarbstoffe.
Natürliche Rohstoffe für Farben zum „Schnüffeln“.<br />
In der „Riechbar“, dem Karussell mit<br />
Glasgefäßen an der Wand, kann an verschiedenen<br />
natürlichen Rohstoffen von<br />
Naturfarben, z. B. Leinöl, Lärchen harz<br />
oder Lavendelöl, auch einmal geschnüffelt<br />
werden.<br />
Anhand der 9 beweglichen Großtafeln<br />
können Sie sich von der Attraktivität der<br />
mit natürlichen Rohstoffen beschichteten<br />
Flächen überzeugen: Naturfaserputze,<br />
hier in verschiedenen Ausführungen, bilden<br />
warme, robuste, pfl egeleichte Oberfl<br />
ächen, die erhöhte Feuchtigkeit im Raum<br />
gut zwischenspeichern können <strong>und</strong> die<br />
Akustik verbessern. Farbige Holzlasuren<br />
gehören zur wohnges<strong>und</strong>en Gestaltung<br />
des heimischen Ambiente. Sie erhalten<br />
die Diffusionsfähigkeit des Holzes <strong>und</strong> lassen<br />
die Maserung des natürlichen Materials<br />
durchschimmern.<br />
Natürliche Rohstoffe als Lösemittel, Bindemittel <strong>und</strong> Farbstoffe.<br />
Mustertafeln mit attraktiven Naturmaterialien.<br />
Auch die Oberfl ächen des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s<br />
selbst sind überwiegend mit<br />
Be schichtungen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen versehen worden: z. B. die<br />
Stahlträger mit Metallschutzfarbe, die<br />
weißen Wände im Untergeschoss mit<br />
Kasein marmormehlfarbe, die Holztafeln<br />
mit einer weiß pigmentierten Lasur oder<br />
die Gipsfaserplatten in den Büros mit<br />
Lehmdekorputz mit Pfl anzenfasern.<br />
Holz brennt kalkulierbar, der Kern bleibt lange<br />
stabil.<br />
Holz <strong>und</strong> Trockenbau<br />
Ein weiterer Bibliotheksturm präsentiert<br />
Materialien <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>produkte zum Thema<br />
Holz <strong>und</strong> Trockenbau: Die am <strong>Bau</strong> verwendeten<br />
Holzarten, die Vielzahl plattenförmiger<br />
Holzwerkstoffe, Putzträger <strong>und</strong><br />
Plattenwerkstoffe aus anderen nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Stroh oder Hanfschäben<br />
– das Spektrum der Exponate<br />
reicht von der klassischen Spanplatte bis<br />
hin zu kompletten Innenwandsystemen<br />
aus Stroh oder Flachs. Mit ihnen lassen<br />
sich besonders rationell Trockenbauwände<br />
errichten, sie enthalten vorbereitete Kabelkanäle<br />
<strong>und</strong> tragen sogar Hänge schränke<br />
oder Sanitär objekte.<br />
Das kalkulierbare, „gutmütige“ Brandverhalten<br />
von Holz wird anhand eines angekohlten<br />
Balkens in der Vitrine gezeigt. Hier<br />
schützt die Holzkohleschicht den verbleibenden<br />
Querschnitt. Dass die Bewohner<br />
von Holzhäusern genauso sicher vor Brand<br />
geschützt leben wie diejenigen in Massivbauten,<br />
wird ergänzend in einer Infoschublade<br />
dieses Turms dokumentiert.<br />
Die Brandsicherheit bei Holzstützen wird<br />
dadurch gewährleistet, dass zum statisch<br />
erforderlichen Querschnitt je nach Anforderung<br />
an die Feuerbeständigkeit noch<br />
einige Zentimeter hinzugerechnet werden,<br />
so dass die äußere Balkenschicht verbrennen<br />
kann, ohne dass Einsturzgefahr<br />
besteht.<br />
Zum Vergleich mit der tragenden Holzkonstruktion<br />
des Ausstellungsforums werden<br />
Stahlprofi le gleicher statischer Eigenschaften<br />
gezeigt. Der schmale Stahlträger<br />
reicht nur dann aus, wenn er mit Feuerschutzplatten<br />
ummantelt wird oder einen<br />
Brandschutzanstrich erhält, der bei Befl<br />
ammung aufschäumt <strong>und</strong> das Feuer vom<br />
Träger fernhält. Ohne diese Schutzmaßnahmen<br />
würde das stärkere Stahl profi l<br />
benötigt.<br />
Besonders vorteilhaft ist der Einsatz von<br />
Trägern <strong>und</strong> Stützen aus Holz aus ökologischen<br />
Gründen, weil zu ihrer Herstellung<br />
im Vergleich zu anderen Materialien<br />
Träger gleicher Leistungsfähigkeit aus Holz <strong>und</strong> Stahl.<br />
12 Das Erdgeschoss Das Erdgeschoss 13
Konstruktionshölzer aus Vollholz <strong>und</strong> Holzwerkstoffen.<br />
am wenigsten <strong>Energie</strong> aufgewendet werden<br />
muss, wie die nachfolgende Tabelle<br />
zeigt. Dabei ist Holz relativ leicht <strong>und</strong> hat<br />
dennoch hervorragende statische Eigenschaften.<br />
Materialbedarf <strong>und</strong> Primärenergieverbrauch<br />
zur Herstellung 3 m hoher Stützen:<br />
<strong>Bau</strong>stoff Materialbedarf Primärenergiein<br />
kg Verbrauch in kWh<br />
Holz 60 60<br />
Stahlprofi l 78 561<br />
Stahlbeton 300 221<br />
Kalksandstein 420 108<br />
Das Ensemble der Holzstützen <strong>und</strong><br />
-träger zeigt neben den altbewährten<br />
Voll holz balken neue stabförmige Holzwerkstoffe.<br />
Durch moderne Verklebungstechniken<br />
erreichen sie technische<br />
Eigen schaften, die dem Holzbau neue<br />
Anwendungsmöglichkeiten eröffnen <strong>und</strong><br />
immer größere Spannweiten zulassen.<br />
Gleichzeitig wird es so möglich, Material<br />
zu sparen <strong>und</strong> auch die preisgünstigeren,<br />
schwächeren Hölzer für tragende Funktionen<br />
zu verwerten.<br />
Boden beläge<br />
Auch die Vielfalt der natürlichen Bodenbeläge<br />
wird in einem Bibliotheksturm<br />
präsentiert: Kork, Linoleum, Naturfaserteppiche<br />
aus Wolle, Sisal, Kokos, Papier<br />
oder Seegras <strong>und</strong> die Holzfußböden wie<br />
Massivdielen oder Parkett werden in ihren<br />
unterschiedlichen Ausführungen anhand<br />
vieler Musterstücke vorgestellt.<br />
Attraktive Musterfl ächen natürlicher Boden beläge.<br />
Um einen Eindruck von der Wirkung in<br />
der Fläche zu geben, werden ausgewählte<br />
Bodenbeläge in größeren Schubläden<br />
präsentiert. Gleichzeitig dient dieses<br />
Ausstellungsmöbel als Sitzbank, die Sie<br />
in einer kleinen Pause oder bei der Betrachtung<br />
eines Videos gerne annehmen<br />
dürfen. Dabei können Sie gleich einmal<br />
am eigenen Leibe spüren, was ein „fußwarmer“<br />
<strong>und</strong> was ein „fußkalter“ Bodenbelag<br />
an Komfortunterschied bedeuten.<br />
Die Rohstoffe des Linoleums.<br />
Die Vitrine im Thementurm zeigt die<br />
Gr<strong>und</strong> substanzen des Linoleums: das namengebende<br />
Leinöl, <strong>Bau</strong>mharz, Holz- <strong>und</strong><br />
Korkmehl <strong>und</strong> Pigmente auf einem Rücken<br />
aus Jute – bis auf die Pigmente allesamt<br />
nachwachsende Rohstoffe!<br />
Diverses<br />
Im Turm Diverses befi nden sich recht unterschiedliche<br />
Exponate, von den innovativen<br />
Produkten aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen, die auf dem Sprung in die<br />
<strong>Bau</strong>praxis sind, bis hin zu traditionellen<br />
Anwendungen wie Dacheindeckungen<br />
mit Schindeln oder Reet.<br />
Selbst hochmoderne <strong>Bau</strong>teile für Passivhäuser<br />
können aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
gebaut werden. Dies de mon striert<br />
z. B. ein Schnittmodell einer passivhaustauglichen<br />
Haustür aus einem Holzwerkstoff<br />
mit einer Hohlraumdämmung aus<br />
Flachs.<br />
Ein anderes Thema ist das <strong>Bau</strong>en mit<br />
Miscanthus (Chinaschilf). In Kombination<br />
mit mineralischen <strong>Bau</strong>stoffen werden<br />
aus diesem, auch in hiesigen Regionen<br />
schnell nachwachsenden Rohstoff z. B.<br />
Leichtbetonsteine, Estrich oder Spritzgusselemente<br />
gefertigt. Zukünftig können es<br />
ganze Häuser sein. Eine 30 cm starke<br />
Aus Miscanthus (Chinaschilf) werden Leicht betone<br />
hergestellt.<br />
Leichtbauplatten – komplett aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
Wand aus einem Miscanthus-Leichtbeton<br />
hat einen U- Wert kleiner als 0,2 W/m²K<br />
<strong>und</strong> braucht keine zusätzliche Dämmung<br />
mehr. Nur noch verputzen <strong>und</strong> fertig!<br />
Umweltverträgliche Leichtbauelemente<br />
zeigt eine Vitrine des Turms. Halme aus<br />
Stroh, Bambus oder Triarrhena (ähnlich<br />
Miscanthus), verb<strong>und</strong>en mit einem<br />
Klebe schaum aus natürlichen Rohstoffen<br />
<strong>und</strong> Deckelementen aus Sperrholz – so<br />
entstehen belastbare <strong>Bau</strong> produkte z. B. für<br />
Leichtbauwände ohne problematische,<br />
chemisch-synthetische Kom ponenten aus<br />
fossilen Rohstoffen.<br />
Ziegel werden zur Verbesserung ihrer<br />
Mais als Hilfsmittel zur Porosierung von Ziegeln.<br />
14 Das Erdgeschoss Das Erdgeschoss 15
Wärme dämmung porosiert. Auch hier<br />
bahnt sich eine umweltverträgliche<br />
Pro duk tionsweise mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen an: Aus Mais lassen sich aufgeblähte<br />
(extrudierte) Kügelchen herstellen,<br />
die beim Ausbrand des Ziegels Poren zurücklassen,<br />
ohne dabei schädliche Emissionen<br />
wie beim Einsatz von Poly styrol<br />
hervorzurufen.<br />
Medien<br />
Abger<strong>und</strong>et wird die KNR-Ausstellung mit<br />
Medien zur weiteren Anschauung bzw.<br />
Recherche. Eine Videothek enthält diverse<br />
kurze Filme über das <strong>Bau</strong>en mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen im Überblick, z. B. die<br />
wärmetechnische Gebäudesanierung mit<br />
Naturbaustoffen ebenso wie die Darstellung<br />
bestimmter Produkte wie Zellulose-,<br />
Hanf- oder Roggendämmstoffe. Wählen<br />
In der Videothek fi nden Sie Filme zum <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Bau</strong>en mit nachwachsenden<br />
Rohstoffen.<br />
PC-Terminal mit Internetzugang.<br />
Sie sich Ihr Filmthema selbst aus.<br />
An PC-Terminals haben Sie für vertiefende<br />
Recherchen Zugriff auf die umfangreichen<br />
Internetseiten des KNR, des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s<br />
oder weiterer Anbieter,<br />
z. B. der Hersteller von <strong>Bau</strong>stoffen aus<br />
nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Das 1. Obergeschoss<br />
Das erste Obergeschoss wird geprägt von<br />
den nachgebauten Gebäudeausschnitten,<br />
die Einblick in die realisierten Konstruktionen<br />
gewähren. Daneben dienen die<br />
zahlreichen Schautafeln dem Verständnis<br />
bauphysikalischer Zusam menhänge.<br />
Die Tafel an der Treppe verdeutlicht das<br />
Prinzip der Gebäudeausschnitte:<br />
Die markierten Gebäudeabschnitte wurden im<br />
Originalmaßstab nachgebaut.<br />
Sie umfassen jeweils das Erdgeschoss einschließlich<br />
Kellerdecke bzw. F<strong>und</strong>amentplatte<br />
<strong>und</strong> die Decke zum 1. Ober geschoss.<br />
Damit das 1:1-Modell in diese Ausstellungsetage<br />
hineinpasst, wurde – bildlich<br />
gesprochen – waage recht ein Stück aus<br />
der Erdgeschosswand herausgeschnitten.<br />
In der Schnitt ebene wurden die beiden<br />
Teile leicht gegeneinander verdreht, damit<br />
auch der Wandaufbau sichtbar wird.<br />
Die Monitore auf der Außenseite zeigen die<br />
Konstruktionen im Schnitt <strong>und</strong> in der Außenansicht.<br />
Durch Berührung des „Touch Screen“<br />
mit dem Finger können Sie sich durch das gesamte<br />
Informationsangebot „tippen“, das Ih-<br />
Touch Screen-Monitor im Gebäudeausschnitt.<br />
nen auch die Großbildschirme bieten.<br />
Die beiden rechten Gebäudeausschnitte<br />
gehören zu den Reihenhäusern, die beiden<br />
linken zum Doppelhaus. Aus systematischen<br />
Gründen beginnen wir mit den Mauerwerkskonstruktionen<br />
des Doppelhauses.<br />
Das Doppelhaus<br />
Nur zu Demonstrationszwecken wurden<br />
linke <strong>und</strong> rechte Doppelhaushälfte sowie<br />
jeweils Unter- <strong>und</strong> Obergeschoss in verschiedenen<br />
<strong>Bau</strong>arten <strong>und</strong> Materialien<br />
ausgeführt. Jeder <strong>Bau</strong>herr wird sich in<br />
der Regel für eine der Möglichkeiten entscheiden.<br />
Die Gebäudeausschnitt des Doppelhauses.<br />
16 Das Erdgeschoss Das 1. Obergeschoss 17
Monolithisches Mauerwerk<br />
Die einfachste Konstruktion ist das so genannte<br />
monolithische (einschalige) Mauer -<br />
werk. Ein hoch dämmender Stein (unten<br />
porosierter Hochlochziegel, oben Bims betonstein)<br />
trägt das Gebäude <strong>und</strong> dämmt<br />
es gleichzeitig. Bei einer Wandstärke von<br />
hier 49 cm ist keine weitere Dämmung<br />
erforderlich.<br />
Anhand dieses Gebäudeausschnittes<br />
wird deutlich, wie heute Wärmebrücken<br />
vermieden werden.<br />
Ein Spezialmörtel mit porösen mineralischen<br />
Einschlüssen verhindert, dass Wärme<br />
über die Fuge nach außen abfl ießen kann<br />
(Wärmebrücke). Der äußere miner alische<br />
Leichtputz schützt die Fassade vor Wind<br />
<strong>und</strong> Niederschlag.<br />
1 Innen ist die Wand mit Lehm verputzt,<br />
der Stroh als Armierung enthält. Den abschließenden<br />
Lehmfeinputz gibt es fertig<br />
gemischt in mehreren Farb tönen, hier<br />
zusätzlich mit Pfl anzenfasern als Effektmaterial.<br />
2 Lehm reguliert sehr gut die Feuchtigkeit<br />
im Raum, so dass sie beständig zwischen<br />
40 % <strong>und</strong> 60 % (relativer Feuchte) liegt,<br />
also im idealen Bereich für Behaglichkeit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind<br />
auch die Innenwände des Doppelhauses<br />
mit einem Lehmstrohstein gemauert. Der<br />
„Mörtel“ ist ein speziell auf den Stein abgestimmter<br />
Kleber auf Zellulosebasis.<br />
i Wärmebrücken sind örtlich begrenzte<br />
Stellen in den Gebäudehüllfl ächen, durch<br />
die mehr Wärme nach außen abfl ießt<br />
als bei den angrenzenden Bereichen.<br />
Sie können durch die geometrischen<br />
Verhältnisse bedingt sein (z. B. Ecken)<br />
oder durch die unterschiedliche<br />
3 Beton leitet Wärme relativ gut. Damit<br />
über Stahlbetondecken oder -stürze keine<br />
Wärme aus dem beheizten Gebäude abfl<br />
ießen kann, müssen diese <strong>Bau</strong>elemente<br />
nach außen gedämmt werden. Der Wärmeschutz<br />
ist noch weiter verbessert, wenn<br />
der Dämmstreifen breiter ist als die Betondecke<br />
selbst. Dieser bauphysikalisch interessante<br />
Punkt ist mit Messtechnik versehen<br />
worden, so dass die Unterschiede<br />
zwischen kurzem <strong>und</strong> langem Dämmstreifen<br />
nachgeprüft werden können.<br />
2<br />
5<br />
Wärmeleit fähigkeit benachbarter <strong>Bau</strong>stoffe<br />
materialbedingt sein (z. B. durch<br />
tragende Stützen in der Wand). Die Folgen<br />
sind höhere <strong>Energie</strong>verluste <strong>und</strong> –<br />
durch das Absinken der Temperatur an<br />
der Innenoberfl äche – die Gefahr der<br />
Schimmelpilzbildung.<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Gedämmte Fensterlaibung.<br />
4 Im Sockelbereich ist die Stahlbetonbodenplatte<br />
„in Schaumglas eingepackt“.<br />
Dieser schwarze Dämmstoff ist wasserdicht<br />
<strong>und</strong> druckfest, so dass er unter<br />
der Sohlplatte, als Dämmstein unter der<br />
tragenden Wand <strong>und</strong> als Perimeterdämmung<br />
im erdberührten, dauerfeuchten Bereich<br />
verwendet werden kann.<br />
5 Im Erdgeschoss ist der Estrich konventionell<br />
ausgeführt: ein schwimmend verlegter<br />
Zementestrich auf einer Trittschalldämmung<br />
aus Mineralwolle. Die Nutzschicht ist ein<br />
Industrieparkett aus Ahornstäben.<br />
Zusätzlich gedämmt werden kann heute<br />
auch die Fensterlaibung, wie Sie auf der<br />
Außen seite des Modells sehen können.<br />
Konstruktionsdaten<br />
Monolithische Wand – Ziegel<br />
Konstruktionsdicke 51 cm<br />
Gewicht 333 kg/m²<br />
U−Wert 0,27 W/m²K<br />
λ−Wert Ziegel porosiert 0,140 W/mK<br />
Luftschalldämmung 51 dB<br />
Kosten ca. 180 c/m²<br />
Der vor den Ziegel gesetzte Streifen aus<br />
Mineral schaum verhindert den Abfl uss<br />
von Wärme „auf dem kurzen Wege“<br />
nach außen.<br />
Zum Vergleich wurden im Doppelhaus<br />
gedämmte <strong>und</strong> ungedämmte Laibungen<br />
mit Messfühlern ausgestattet. Den Unterschied<br />
in der winterlichen Wandoberfl<br />
ächentemperatur zeigt folgendes<br />
Bild:<br />
Messwerte der gedämmten <strong>und</strong> ungedämmten<br />
Fensterlaibung.<br />
Je kälter die Wandoberfl äche, umso größer<br />
ist die Gefahr, dass die Luftfeuchtig -<br />
keit dort auf kritische Werte ansteigt <strong>und</strong><br />
so das Wachstum von Schimmel pilzen<br />
begünstigt.<br />
Monolithische Wand – Bims<br />
Konstruktionsdicke 51 cm<br />
Gewicht 500 kg/m²<br />
U−Wert 0,21 W/m²K<br />
λ−Wert Bims 0,110 W/mK<br />
Luftschalldämmung 49 dB<br />
Kosten ca. 200 c/m²<br />
18 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 19
Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme<br />
Auf der linken Seite des Doppelhauses<br />
kamen Mauerwerkskonstruktionen mit<br />
Wärme dämmverb<strong>und</strong>systemen (WDVS)<br />
zum Einsatz. Hierbei sind im Gegensatz<br />
zur zuvor beschriebenen monolithischen<br />
<strong>Bau</strong>weise die statische Funktion des Mauerwerks<br />
<strong>und</strong> die Dämmung getrennt: der<br />
Kalksandstein unten <strong>und</strong> der Hochlochziegel<br />
oben tragen das Gebäude, während<br />
auf der Außenseite angebrachte<br />
Dämmstoffe den Wärmeverlust reduzieren.<br />
1 Im Sockel- bzw. Spritzwasserbereich<br />
schützt die Schaumglasdämmung vor<br />
Wärme verlusten <strong>und</strong> Feuchtigkeit.<br />
Im Erdgeschoss schließt sich ein WDVS<br />
aus Mineralschaumplatten, im Obergeschoss<br />
aus Holzweichfaserplatten an. Beide<br />
Systeme werden geklebt <strong>und</strong> gedübelt.<br />
Sowohl der rein mineralische Dämmstoff<br />
unten als auch der Naturfaserdämmstoff<br />
oben sind diffusionsoffen <strong>und</strong> verhindern<br />
damit einen Feuchtigkeitsstau zwischen<br />
Mauerwerk <strong>und</strong> Dämmung. Zum System<br />
gehören entsprechend diffusionsoffene<br />
Spachtel massen, Putze <strong>und</strong> Anstriche.<br />
2 Auch beim WDVS ist die hohe Wärmespeicherfähigkeit<br />
der Holzweichfaserplatten<br />
von Vorteil. Diese Eigenschaft verhindert<br />
die starke Abkühlung der Oberfl ächen<br />
in den Nacht- <strong>und</strong> frühen Morgenst<strong>und</strong>en,<br />
in dessen Folge es bei Mineralwoll- oder<br />
Polystyrol-WDVS zu Kondensation (Tauwasserbildung)<br />
<strong>und</strong> Algenwachstum kommt.<br />
Diese schmutzig grau-grünen Verfärbungen<br />
lassen sich also auch ohne biozide Zusätze<br />
in Putzen oder Farben vermeiden.<br />
i Wärmedämmverb<strong>und</strong>systeme (WDVS),<br />
auch „Thermo haut“ genannt, werden nicht<br />
nur bei Neubauten eingesetzt, sondern<br />
eignen sich auch gut für die nachträgliche<br />
energetische Sanierung von Gebäuden:<br />
3 Auch bei dieser Konstruktion wird ein<br />
erhöhter Wärmeverlust durch die aufliegende<br />
Stahlbetondecke dadurch verhindert,<br />
dass zwischen Betondecke <strong>und</strong><br />
Dämmplatte noch ein zusätzlicher Dämmstreifen<br />
(hier aus Mineralschaumplatte)<br />
eingeschoben ist.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Auf ein vorhandenes Sichtmauerwerk oder<br />
eine noch feste Putzoberfl äche werden<br />
Dämmplatten geklebt <strong>und</strong> gedübelt <strong>und</strong><br />
anschließend neu verputzt.<br />
6<br />
4<br />
5<br />
4 Im Obergeschoss wurden Trockenestriche<br />
eingebaut: Auf einer Schüttung<br />
aus Perlit liegt eine Holzfaserplatte. Eine<br />
Grobspanplatte (OSB-Platte) wurde auf<br />
Holzleisten verschraubt, die zur Verbesserung<br />
der Trittschalldämmung mit einem<br />
Holzweichfaserstreifen unter legt sind. In<br />
den Zwischenräumen liegen Zelluloseplatten.<br />
Auf die Holzwerkstoffplatte wurde<br />
das gleiche Parkett geklebt wie im Erdgeschoss.<br />
Im Badbereich liegt der Fliesenbelag<br />
auf einem Trockenestrichelement aus<br />
zwei verklebten Gipsfaserplatten (siehe<br />
Nachbarmodell).<br />
5 Unterhalb der Stahlbetondecke bilden<br />
Gipsfaserplatten den oberen Raum abschluss.<br />
Mit sogenannten Direkt abhängern<br />
ist die Traglattung in der Decke befestigt.<br />
In dem entstandenen Hohlraum kann die<br />
Elektroinstallation fl exibel verlegt werden.<br />
6 Anhand des Schnittes durch den Fensteranschluss<br />
ist ein korrekter Fenstereinbau<br />
erkennbar. Wie bei anderen <strong>Bau</strong>teilen<br />
auch ist auf eine winddichte Ausführung<br />
auf der Außenseite <strong>und</strong> einen luftdichten<br />
Anschluss auf der Innenseite zu achten.<br />
Die entsprechenden Folienstreifen sind<br />
einer seits mit dem Fensterrahmen verklebt<br />
<strong>und</strong> andererseits mit eingeputzt.<br />
Es ist gut zu sehen, dass der Fensterrahmen<br />
zum großen Teil vom WDVS überdeckt<br />
wird, um Wärmeverluste zu verringern.<br />
Direktabhängung der Decke.<br />
Luft- <strong>und</strong> winddichter Fenstereinbau.<br />
Konstruktionsdaten<br />
WDVS aus Mineralschaum auf Kalksandstein<br />
Konstruktionsdicke 36,5 cm<br />
Gewicht 256 kg/m²<br />
U−Wert 0,24 W/m²K<br />
λ−Wert Kalksandstein 0,560 W/mK<br />
λ−Wert Mineralschaum 0,045 W/mK<br />
Luftschalldämmung 54 dB<br />
Kosten ca. 170 c/m²<br />
WDVS aus Holzfaserdämmplatten auf<br />
Hochlochziegel<br />
Konstruktionsdicke 42,5 cm<br />
Gewicht 215 kg/m²<br />
U−Wert 0,20 W/m²K<br />
λ−Wert Hochlochziegel 0,300 W/mK<br />
λ−Wert Holzfaserdämmplatte 0,042 W/mK<br />
Luftschalldämmung 48 dB<br />
Kosten ca. 215 c/m²<br />
20 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 21
Die Reihenhäuser<br />
Wenden Sie sich nun den Modellen der<br />
Reihenhäuser zu.<br />
Im Gegensatz zum Doppelhaus sind hier<br />
die Fassaden nicht „direkt bewittert“, sondern<br />
„hinterlüftet“. Hinter einer einheitlichen<br />
Fassadenbekleidung verbergen sich unterschiedliche<br />
Wandaufbauten: ein Mauerwerk<br />
mit aufgesetzter Dämmung, ein Holzrahmenbau<br />
<strong>und</strong> ein massives Holzhaus.<br />
Zwei Gebäudeausschnitte zeigen die <strong>Bau</strong>weisen<br />
der Reihenhäuser.<br />
Horizontalschnitt durch die Außenwand des rechten<br />
Reihenhauses.<br />
Mauerwerk mit vorgehängter Dämmung<br />
1 Das rechte Reihenhaus wird von einem<br />
Kalksandstein-Mauerwerk getragen. Als<br />
Dämmung sind auf der Außenseite zwei<br />
Lagen Zelluloseplatten mit Hilfe einer<br />
Holzkonstruktion (8x 10-Kanthölzer, kreuzweise<br />
montiert) angebracht worden. Die<br />
abschließende Holzfaserdämmplatte ist<br />
„hydrophobiert“ (d. h. wasserabweisend<br />
ausgerüstet) <strong>und</strong> schützt die Dämmung<br />
vor Wind <strong>und</strong> Feuchtigkeit von außen.<br />
Die aus Gründen des Holzschutzes hinterlüftete<br />
Dreischichtplatte hat die Hauptschutzfunktion<br />
der Fassade. Solch eine<br />
Konstruktion eignet sich übrigens auch<br />
für eine nachträgliche Wärmedämmung<br />
eines Altbaus.<br />
2 Der Estrich im Erdgeschoss ist ein<br />
Trockenaufbau. Wärme- <strong>und</strong> Trittschalldämmung<br />
werden durch ein System aus<br />
Holzweichfaserstreifen <strong>und</strong> Zelluloseplatten<br />
gewährleistet. Auf der abschließenden<br />
Grobspanplatte (OSB-Platte) wurde ein<br />
Industrieparkett aus Ahornstäben vollfl ächig<br />
verklebt. Es ist robust <strong>und</strong> kann mehrfach<br />
abgeschliffen werden.<br />
3 In allen Reihenhäusern wurden Brettstapeldecken<br />
eingesetzt. Schon im Werk<br />
werden Holzbohlen mit Nägeln oder Holzdübeln<br />
zu solchen Deckenelementen zusammengefügt,<br />
in unserem Falle 100 cm<br />
breit <strong>und</strong> 5 Meter lang (der Raumbreite<br />
entsprechend). Sie wurden per Lkw angeliefert<br />
<strong>und</strong> mit einem Kran in die vorbereiteten<br />
Aufl ager eingehängt. An der<br />
Stirnseite des Modells ist der umlaufende<br />
Betonringbalken im Anschnitt zu sehen.<br />
Hieran ist das Fensterelement luftdicht<br />
angeschlossen. Der Hohlraum zwischen<br />
Beton <strong>und</strong> Holzfassade wurde mit Flachs<br />
gedämmt.<br />
Trittschalldämmung mit Flachsstreifen <strong>und</strong> Hohlraumdämmung<br />
mit Roggengranulat im Deckenaufbau.<br />
4 Zur Verbesserung des Trittschallschutzes<br />
liegt die Fußbodenkonstruktion<br />
auf Dämmstreifen aus Flachs. Die Hohlräume<br />
sind mit einer Schüttdämmung auf<br />
der Basis von Roggen ausgefüllt. Auch<br />
der Bodenbelag aus vollfl ächig verklebten<br />
Korkfl iesen ist elastisch <strong>und</strong> mindert die<br />
Schallübertragung.<br />
22 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 23<br />
3<br />
Brettstapeldecke <strong>und</strong> Betonringbalken im Anschnitt.<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Konstruktionsdaten<br />
Kalksandsteinmauerwerk mit<br />
Zellulosedämmung<br />
Konstruktionsdicke 49 cm<br />
Gewicht 400 kg/m²<br />
U−Wert 0,19 W/m²K<br />
λ−Wert Kalksandstein 0,56 W/mK<br />
λ−Wert Zellulosedämmung 0,04 W/mK<br />
Luftschalldämmung 48 dB<br />
Kosten ca. 230 c/m²
Holzrahmenbau<br />
Das angrenzende mittlere Reihenhaus ist<br />
ein Holzrahmenbau (am besten an dem<br />
anderen Gebäudemodell zu erkennen).<br />
Die Holzständer im Abstand von 62,5 cm<br />
<strong>und</strong> die aussteifende Beplankung mit<br />
OSB-Platten ergeben zusammen eine<br />
tragfähige Konstruktion. Dabei stehen die<br />
Hohlräume zwischen den Ständer schon<br />
für die Dämmung zur Verfügung, so dass<br />
in dieser <strong>Bau</strong>weise hochgedämmte Häuser<br />
mit vergleichsweise schlanken Wandquerschnitten<br />
realisierbar sind.<br />
1 Zwischen den Ständer sind Zelluloseplatten,<br />
in den außen vorgesetzten Dämm -<br />
kasten lose Zellulosefl ocken ein ge bracht<br />
worden. Der Dämm kasten ist mit Stegträgern<br />
aus sehr gut dämmenden Holzweichfaserplatten<br />
ge baut worden, so dass<br />
es hier keinerlei Wärmebrücken gibt. Die<br />
Hinterlüftung der Fassade <strong>und</strong> der Dämmstoff<br />
Zellulose sorgen trotz Leichtbaukonstruktion<br />
für einen guten sommerlichen<br />
Wärmeschutz.<br />
Beim Holzrahmenbau wird in der Trag ebene zwischen<br />
den Ständern gedämmt. Je nach Konstruktion<br />
kommt innen, außen oder beiderseits noch<br />
weitere Dämmung hinzu.<br />
1<br />
2 Alle drei Reihenhäuser sind unterkellert.<br />
Der Keller wurde als so genannte „Weiße<br />
Wanne“ aus „wasser<strong>und</strong>urchlässigem“<br />
(WU-) Beton errichtet. Von außen ist er mit<br />
Schaumglas gedämmt, das wasser- <strong>und</strong><br />
dampfdicht sowie druckbelastbar ist. Dieser<br />
Dämmstoff wird mit Sicherheit nicht<br />
von Nagern ausgehöhlt, was bei Schaumkunststoffen<br />
vorkommen kann.<br />
2<br />
1<br />
Konstruktionsdaten<br />
Holzrahmenbau mit Zellulosedämmung<br />
Konstruktionsdicke 49 cm<br />
Gewicht 264 kg/m²<br />
U−Wert 0,11 W/m²K<br />
λ−Wert Zellulosedämmung 0,04 W/mK<br />
Luftschalldämmung 45 dB<br />
Kosten ca. 260 c/m²<br />
Das mittlere Reihenhaus wurde von allen<br />
Gebäuden des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s<br />
am besten gedämmt. Es entspricht dem<br />
Passivhausstandard.<br />
Das mittlere <strong>und</strong> das linke Reihenhaus<br />
sind Holzhäuser. Die Verwendung dieses<br />
nachwachsenden <strong>Bau</strong>stoffes hat nicht nur<br />
ökologische Vorteile, sondern bringt dem<br />
Nutzer zusätzlich ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit<br />
<strong>und</strong> Wohnkomfort.<br />
i Vorteile der Holzbauweisen<br />
Das <strong>Bau</strong>en mit Holz wird immer beliebter,<br />
<strong>und</strong> das zu Recht, denn es bringt zahlreiche<br />
Vorteile mit sich:<br />
Kurze <strong>Bau</strong>zeiten <strong>und</strong> dadurch<br />
verringerte Kosten<br />
Schlanke Konstruktionen schaffen<br />
zusätzlichen Platz<br />
<strong>Energie</strong>sparendes <strong>Bau</strong>en leicht<br />
realisierbar<br />
Behagliches Raumklima<br />
Gute Wärmedämmung <strong>und</strong><br />
warme Oberfl ächen<br />
Vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
Holzrahmenbau mit Zellulosedämmung.<br />
Die senkrechten Fichtenhölzer stehen auf einer<br />
Schwelle aus resistenterem Lärchen- oder Eichenholz.<br />
Schadstoffarmut, chemischer Holzschutz<br />
nicht erforderlich<br />
Trockenes <strong>Bau</strong>en schützt vor Schimmel<br />
Ressourcenschonende <strong>Bau</strong>weise<br />
Unvergleichlich günstige Ökobilanz<br />
Langlebigkeit<br />
Sicherheit im Brandfall<br />
Um den Wald brauchen Sie sich dabei<br />
keine Sorgen zu machen, denn uns steht<br />
in Deutschland reichlich Holz zur Verfügung:<br />
Nur etwa zwei Drittel des jährlich<br />
nachwachsenden Holzes von etwa 60<br />
Mio. Festmetern wird bislang genutzt.<br />
24 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 25
Holzmassivbau<br />
Das dritte Reihenhaus wurde als massives<br />
Holzhaus errichtet. Die senkrecht stehenden<br />
Blockbohlen in Verbindung mit der<br />
aussteifenden OSB-Platte tragen das Gebäude.<br />
Alle Wände wurden in der Zimmerei<br />
vorgefertigt <strong>und</strong> als Ganzes auf die<br />
<strong>Bau</strong>stelle transportiert <strong>und</strong> aufgestellt.<br />
1 Die OSB-Platten bilden bei dieser Kon -<br />
s truktion die luftdichte Ebene. Daher sind<br />
sie an den Stößen <strong>und</strong> Anschlüssen mit<br />
Spezial klebeband luftdicht verklebt.<br />
Der nachher bauseits vorgesetzte Dämmkasten<br />
enthält hier im Modell einen Hanfdämmstoff,<br />
das Gebäude selbst ist zu Vergleichszwecken<br />
abschnittsweise mit Hanf,<br />
Flachs, Zellulose <strong>und</strong> Hobelspänen gedämmt<br />
worden.<br />
2 Die tragenden Holzbohlen wurden<br />
hier als Sichtoberfl äche belassen, die in<br />
der Regel noch durch eine transparente<br />
oder farbige Lasur oder ein Naturöl geschützt<br />
wird. Selbstverständlich kann man<br />
die Innenwände auch ganz oder teilweise<br />
mit Gipskartonplatten bekleiden <strong>und</strong> wie<br />
gewohnt tapezieren <strong>und</strong> streichen oder einen<br />
Putzträger anbringen <strong>und</strong> verputzen.<br />
Schnitt durch die Blockbohlenwand.<br />
3 Dieses Blockbohlenhaus ist ein hochgedämmtes<br />
Passivhaus. Das stellt nicht nur<br />
besondere Anforderungen an die Dämmung<br />
von Dach <strong>und</strong> Wänden sowie an<br />
die Haustechnik, sondern bedarf auch<br />
einer speziellen Fenstertechnik. Damit die<br />
Fenster keine Schwachstelle in der Gebäudehülle<br />
darstellen, ist der Rahmen mit<br />
Korkeinlagen gedämmt <strong>und</strong> dreifach verglast.<br />
So wird ein U-Wert für das gesamte<br />
Fenster von ca. 0,8 W/m²K erzielt.<br />
3<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Die Kanteln der Passivhausfenster sind mit Kork<br />
gedämmt.<br />
4 Auch hier sehen Sie eine Brettstapeldecke,<br />
die allerdings noch schalltechnisch<br />
verbessert wurde: Die Deckenbekleidung<br />
ist federnd befestigt: Sie hängt an einem<br />
elastischen Kokosstreifen, der seinerseits<br />
an die Brettstapeldecke geschraubt wurde.<br />
Der Fachmann spricht von einer Entkopplung<br />
der Schichten, die eine Schallübertragung<br />
durch die Decke reduziert.<br />
Das Schwingholzelement mit Kokosstreifen<br />
verbessert den Schallschutz.<br />
Konstruktionsdaten<br />
Blockbohlenhaus mit Natur-Dämmstoffen<br />
Konstruktionsdicke 49 cm<br />
Gewicht 258 kg/m²<br />
U−Wert 0,13 W/m²K<br />
λ−Wert Nadelholz 0,130 W/mK<br />
λ−Wert Zellulosedämmung 0,040 W/mK<br />
λ−Wert Hanfdämmung 0,045 W/mK<br />
λ−Wert Hobelspäne 0,045 W/mK<br />
λ−Wert Flachsdämmung 0,04 W/mK<br />
Luftschalldämmung 48 dB<br />
Kosten ca. 280 c/m²<br />
i Holzhaus ohne Holzschutzmittel<br />
Besonders zwischen 1950 <strong>und</strong> 1990<br />
war das <strong>Bau</strong>en mit Holz zwangsläufi g<br />
mit dem Einsatz von problematischen<br />
Holzschutzmitteln verb<strong>und</strong>en. Aufgr<strong>und</strong><br />
der negativen Auswirkungen auf<br />
die Ges<strong>und</strong>heit von Bewohnern <strong>und</strong><br />
Verarbeitern wurde die entsprechende<br />
DIN-Vorschrift geändert. Sie gibt nun<br />
dem konstruktiven Holzschutz klar den<br />
Vorrang vor dem chemischen. Nur in<br />
besonderen Fällen sind Holzschutzmittel<br />
erforderlich. Durch den Einsatz<br />
trockenen Holzes, durch kluge Konstruktionen,<br />
die eine zu hohe Feuchtigkeit<br />
des Holzes auf Dauer verhindern, <strong>und</strong><br />
durch Auswahl resistenterer Holzarten<br />
an kritischen Punkten kann ein Holzhaus<br />
komplett ohne giftige Imprägnierung<br />
errichtet werden. Auch in den<br />
Holzhäusern des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s<br />
wurden keinerlei Holzschutzmittel<br />
verwendet.<br />
In diesem Zusammenhang erklärt sich<br />
auch der Vorteil einer diffusionsoffenen<br />
<strong>Bau</strong>weise: unplanmäßig eingedrungene<br />
Feuchtigkeit kann wieder abtrocknen,<br />
ohne Schäden am Holz anzurichten.<br />
26 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 27
<strong>Bau</strong>physik verständlich erklärt<br />
Bei allen Leichtbauweisen ist es besonders<br />
wichtig, auf eine luftdichte <strong>Bau</strong>weise zu<br />
achten. Luftdichte Folien, Papiere oder<br />
Holzwerkstoffe müssen an ihren Überlappungen<br />
bzw. Stößen sowie an den<br />
Anschlüssen zu anderen <strong>Bau</strong>teilen sorgfältigst<br />
mit speziellen Klebebändern oder<br />
-massen luftdicht verklebt werden. Diese<br />
Abklebungen sind auch an den Modellen<br />
ausgeführt worden. Die Luftdichtung ist<br />
erforderlich, um Wärme verluste, Zugluft,<br />
Schallübertragungen <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>schäden<br />
durch kondensierende Feuchtigkeit zu<br />
vermeiden.<br />
Vor der Fensterfront in Richtung des Doppelhauses<br />
steht eine „Blower Door“. Mit dieser<br />
Apparatur lässt sich überprüfen, ob<br />
ein Haus luftdicht gebaut wurde.<br />
Mit einer „Blower Door“ wird die erforderliche<br />
Luftdichtheit eines Gebäudes überprüft.<br />
Häuser sind zu jeder Zeit Außenbedingungen<br />
wie Regen oder Sonne, Frost oder<br />
Hitze ausgesetzt. Diese wirken sich nach<br />
physikalischen Gesetzmäßig keiten auf<br />
die Gebäudeteile aus – teilweise als langsame<br />
Prozesse, die langfristig zu <strong>Bau</strong>schäden<br />
führen. Planer benötigen hier f<strong>und</strong>ierte<br />
Kenntnisse, um die Phänomene r<strong>und</strong> um<br />
„Feuchte“, „Kondensation“, „Wärme“ oder<br />
„Wärmebrücken“ bei der Material- <strong>und</strong><br />
Konstruktionswahl zu berücksichtigen.<br />
Die Tafeln entlang der Holzwand im Ausstellungsraum<br />
sollen Sie über wichtige bauphysikalische<br />
Zusammenhänge von Wärme <strong>und</strong><br />
Feuchte informieren. Was gehört zur <strong>Energie</strong>bilanz<br />
eines Gebäudes? Wann kommt es<br />
zur Schimmelbildung? Das sind nur einige<br />
der Fragen, die Ihnen hier anschaulich <strong>und</strong><br />
verständlich erläutert werden.<br />
Die Blower Door zur Überprüfung<br />
i<br />
der Luftdichtheit von Gebäuden<br />
Die Blower Door wird in eine Außentür<br />
des Ge bäudes luftdicht eingebaut. Mit<br />
Hilfe des Ventilators wird innen ein<br />
Unterdruck erzeugt. Durch Undichtigkeiten<br />
strömt dann Luft in das Gebäude.<br />
Die Leckstellen kann man oft sogar<br />
mit der Hand orten (an Steckdosen,<br />
Fugen, Fenstern). Legt man umgekehrt<br />
im Gebäude Überdruck an, strömt Luft<br />
durch die <strong>und</strong>ichten Fugen nach außen.<br />
Mit Theaternebel kann sie eindrucksvoll<br />
sichtbar gemacht werden.<br />
Die <strong>Energie</strong>einsparverordnung regelt,<br />
wie viel Luft bei vorgegebenem Druckunterschied<br />
zwischen innen <strong>und</strong> außen<br />
maximal durch Undichtigkeiten strömen<br />
darf <strong>und</strong> begrenzt so die Gesamtheit<br />
der Leckstellen. Je höher der <strong>Energie</strong>standard<br />
eines Gebäudes ist, desto<br />
weniger Undichtigkeit darf toleriert<br />
werden.<br />
28 Das 1. Obergeschoss Thementafeln 29
30 Thementafeln<br />
Thementafeln 31
32 Thementafeln<br />
Thementafeln 33
34 Thementafeln<br />
Thementafeln 35
36 Thementafeln<br />
Thementafeln 37
38 Thementafeln<br />
Das 2. Obergeschoss<br />
Im 2. Obergeschoss stellen wir Ihnen die<br />
realisierten Konstruktionen der Dächer<br />
<strong>und</strong> des Ausstellungsforums vor. Daneben<br />
wird die eingesetzte Haustechnik anhand<br />
von Exponaten <strong>und</strong> Schautafeln erläutert.<br />
Die Dachkonstruktionen<br />
Die vorderen beiden Modelle zeigen den<br />
Dachaufbau über den Reihen häusern. Es<br />
handelt sich hier um eine dampfdichte,<br />
nicht belüftete Konstruktion.<br />
1 Die Dämmung oberhalb der Brettstapeldecke<br />
besteht aus 30 cm Holz weichfaserplatten<br />
zwischen den Dachbalken.<br />
Dieses Material zeichnet sich durch einen hervorragenden<br />
winterlichen <strong>und</strong> sommer lichen<br />
Wärmeschutz aus. Gleichzeitig ermöglicht<br />
seine gute Fähigkeit zur Feuchteaufnahme<br />
<strong>und</strong> -speicherung diesen schadenssicheren<br />
Dachaufbau ohne Dampfsperre<br />
auf der Innenseite, obwohl Wasserdampf<br />
nicht nach außen, sondern nur nach innen<br />
wieder abgegeben werden kann.<br />
2 Die mit einer Perlit-Schüttung ausgefüllte<br />
Gefälleausgleichsschicht ist nur in<br />
der Nähe der Attika 22 cm stark, läuft<br />
aber bis auf 2 cm aus.<br />
3 Den äußeren Abschluss auf der Dachschalung<br />
bildet eine Dachbahn aus Kunststoff,<br />
in die bereits werkseitig fl ex ible<br />
Photovoltaik-Module zur Stromgewinnung<br />
integriert wurden.<br />
4 An der Außenseite der Modelle deuten<br />
Glasrahmen die an der Fassade installierten<br />
polykristallinen Photovoltaik-Module an.<br />
Flexible Photovoltaik-Module, in die Dachhaut<br />
integriert.<br />
4<br />
Konstruktionsdaten<br />
Unbelüftetes Dach<br />
Konstruktionsdicke > 56 cm<br />
Gewicht kg/m²<br />
U−Wert < 0,11 W/m²K<br />
λ−Wert Nadelholz 0,130 W/mK<br />
λ−Wert Holzfaserdämmplatte 0,042 W/mK<br />
Kosten ca. 310 c/m²<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Das 2. Obergeschoss<br />
39
Anhand der anderen beiden Modelle können<br />
Sie den Aufbau des Flachdaches auf<br />
dem Doppelhaus – eine belüftete Konstruktion<br />
– studieren:<br />
1 Zwischen den tragenden Dachbalken<br />
liegt die Wärmedämmung aus Flachsmatten<br />
auf Holzwolleleichtbauplatten. Dazwischen<br />
verläuft die blaue Luftdichtungsbahn<br />
aus Kraftpapier, die gleichzeitig als<br />
Dampfbremse wirkt <strong>und</strong> den Eintritt von<br />
Luftfeuchtigkeit in die Dämmstoffschicht<br />
reduziert.<br />
2 Oberhalb des Dämmstoffs erkennen<br />
Sie die schon von den Reihenhaus-Außenwänden<br />
bekannte hydrophobierte Holzweichfaserplatte,<br />
die wie ein Anorak mit<br />
Klimamembran die Dämmung vor Wind<br />
<strong>und</strong> Feuchtigkeit von außen schützt,<br />
gleichzeitig aber Wasserdampf nach außen<br />
durchlässt.<br />
3 Der belüftete Hohlraum darüber steht<br />
über den Lüftungsspalt an der Attika mit<br />
der Außenluft in Verbindung. Diese Ebene<br />
stellt gleichzeitig das erforderliche Gefälle<br />
des Daches zum Regenabfl uss her <strong>und</strong><br />
ist daher mit 6 bis 22 cm unterschiedlich<br />
mächtig. Die abschließende Bretterschalung,<br />
Bitumenbahn <strong>und</strong> Dachfolie machen<br />
das Dach begehbar <strong>und</strong> wasserdicht.<br />
Dieser Aufbau ähnelt dem eines belüfteten<br />
Steildaches mit Zwischensparrendämmung,<br />
der in unserer Region häufi gsten<br />
Dachkonstruktion.<br />
4 Überall dort, wo konstruktive Hölzer nicht<br />
sicher vor Feuchtigkeit geschützt werden<br />
können, wurde das resistentere Lärchenholz<br />
anstelle von Fichte oder Tanne verbaut. Es<br />
ist an der rötlichen Färbung zu erkennen,<br />
bei diesem Dach beispielsweise unterhalb<br />
der Blechabdeckung der Attika.<br />
Konstruktionsdaten<br />
Belüftetes Dach<br />
Konstruktionsdicke > 39 cm<br />
Gewicht kg/m²<br />
U−Wert 0,14 W/m²K<br />
λ−Wert Nadelholz 0,13 W/mK<br />
λ−Wert Flachsdämmung 0,04 W/mK<br />
Kosten ca. 195 c/m²<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
Das Forum<br />
Zwischen Treppe <strong>und</strong> Fahrstuhl sehen Sie<br />
ein Modell, das Ihnen die Konstruktion<br />
des Ausstellungsforums erläutert:<br />
1 Vor das Holz-Rautentragwerk ist eine<br />
Aluminium-Glas-Fassade gehängt. Der<br />
Schnitt durch die Rahmen zeigt, wie gut<br />
heute auch Metallfenster den Wärmeschutzanforderungen<br />
genügen können:<br />
durch eine ausgeklügelte Konstruktion<br />
aus Kunststoffprofi len werden Außen- <strong>und</strong><br />
Innenseite des Aluminiumrahmens weitestgehend<br />
thermisch getrennt <strong>und</strong> so Wärmebrücken<br />
vermieden.<br />
Das belegen auch die Temperatur-Messungen<br />
an mehreren Stellen der Fassade,<br />
deren Ergebnisse über die Monitore aktuell<br />
ablesbar sind.<br />
Wärmeschutzwirkung <strong>und</strong> Lichtdurchlässigkeit der<br />
Verglasung werden kontinuierlich gemessen.<br />
2 Die tragenden Leimbinder werden<br />
durch einen stählernen Ringbalken verb<strong>und</strong>en.<br />
Dieser bildet das Aufl ager für die<br />
„Sandwich-Decken“ aus Holz <strong>und</strong> Beton.<br />
Die werkseitig in ca. 80 cm Breite vorgefertigten<br />
Brettstapel-Elemente überspannen<br />
die gesamte Raumbreite von 10 m.<br />
Schnitt durch die Glasfassade.<br />
3 Nach dem Ein schrauben der Spezialbolzen<br />
zur Herstellung einer kraftschlüssigen<br />
Verbindung zwischen Holz <strong>und</strong> Beton <strong>und</strong><br />
des Aufbaus der Armierung aus Eisen<br />
wurde der Estrichbeton aufgebracht. Aus<br />
dem Blickwinkel eines Statikers gesehen<br />
nimmt das Holz die Zugkräfte <strong>und</strong> der<br />
Beton die Druckkräfte der Decken auf.<br />
40 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 41<br />
2<br />
1<br />
3
<strong>Energie</strong>technik im Demon stra tionszentrum<br />
<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong><br />
Betrachtet man die Reichweite der nachgewiesenen<br />
fossilen <strong>Energie</strong> reserven auf<br />
der Erde <strong>und</strong> vergleicht diese mit dem immer<br />
größeren <strong>Energie</strong>bedarf, so wird klar,<br />
dass wir heute massiv gegen das Gesetz<br />
der Nachhaltigkeit verstoßen. Dabei verbrauchen<br />
die privaten Haushalte ca. 30 %<br />
der gesamten Endenergie.<br />
Warmwasser + Prozesswärme 25,6 %<br />
Raumheizung 32,7 %<br />
Beleuchtung <strong>und</strong> Informations- <strong>und</strong><br />
Kommunikationstechniken 3,5 %<br />
Mechanische <strong>Energie</strong> 38,2 %<br />
Zusammensetzung des deutschen Endenergieverbrauchs<br />
2003 nach Bedarfsarten.<br />
Die von uns heute gebauten Häuser werden<br />
zum Ende ihrer Nutzungszeit nicht<br />
mehr mit Öl oder Gas beheizt werden<br />
können. Schon in etwa 20 Jahren werden<br />
diese fossilen Brennstoffe für Niedertemperatur-Heiz<br />
zwecke viel zu kostbar <strong>und</strong> zu<br />
teuer sein.<br />
Im Gegensatz zu den begrenzten Vorräten<br />
an fossilen <strong>und</strong> nuklearen Brennstoffen ist<br />
die Sonnenenergie praktisch unerschöpflich<br />
<strong>und</strong> umweltverträglich nutzbar.<br />
Um von den fossilen <strong>Energie</strong>trägern unabhängiger<br />
zu werden <strong>und</strong> die Beheizung<br />
aus sich regenerierenden <strong>Energie</strong> quellen<br />
decken zu können, müssen die Häuser<br />
anders als heute üblich gebaut werden.<br />
Nur bei hochwärmegedämmten Häusern<br />
mit einem geringen Heizwärmebedarf<br />
ist die Investition für die aufwändigeren<br />
technischen Systeme auch heute schon<br />
vertretbar. Dies wurde im <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
realisiert. Dieses Gebäude<br />
wird nicht mit Öl oder Gas, sondern mit<br />
verschiedenen Formen von Solarwärme<br />
beheizt.<br />
Technik im Reihenhaus<br />
Besonders hoch ist der Wärmedämm-<br />
Standard in dem aus drei unterschiedlich<br />
gebauten Teilen bestehenden Reihenhaus.<br />
Auf die Vermeidung von Wärmebrücken<br />
<strong>und</strong> eine hohe Luftdichtigkeit wurde dabei<br />
besonderer Wert gelegt.<br />
Den geringsten Jahresheizwärmebedarf<br />
hat – auch bedingt durch die Lage – das<br />
Mittelhaus, das als Passivhaus konstruiert<br />
ist. Mit 12 kWh pro m² Wohnfl äche <strong>und</strong><br />
Jahr verbraucht ein Passivhaus 90 % weniger<br />
Heizwärme als ein Haus im <strong>Bau</strong>bestand<br />
<strong>und</strong> 75 % weniger als ein durchschnittlicher<br />
Neubau.<br />
Ansicht der südwestlichen Seite des Reihenhauses.<br />
Anders als ein Standardgebäude, bei<br />
dem viel Wärme durch eine aktive Beheizung<br />
verschwendet wird, nutzt das<br />
Passivhaus die Wärme aus einfallender<br />
Sonnenstrahlung <strong>und</strong> die im Inneren des<br />
Hauses vorhandenen <strong>Energie</strong>quellen wie<br />
zum Beispiel die Körperwärme von Personen.<br />
Behaglich nachgeheizt wird über<br />
die Luft.<br />
Besondere Fenster <strong>und</strong> eine luftdichte<br />
Hülle mit dicken Dämmpaketen in Außenwänden,<br />
Dach <strong>und</strong> Bodenplatte schließen<br />
die Wärme schützend ein. Für ständig<br />
frische Luft ohne Zugerscheinungen<br />
sorgt gleichzeitig eine Lüftungsanlage, in<br />
der ein hocheffi zienter Wärmetauscher<br />
Wärme verluste weitgehend verhindert.<br />
Erdwärmetauscher<br />
Beim Mittelhaus wird die angesaugte<br />
Frischluft zunächst durch ein 40 m langes<br />
Rohr durch die Erde geführt. Die fast<br />
gleichbleibende Temperatur des Bodens<br />
bewirkt, dass im Winter die Luft vorgewärmt<br />
wird (z. B. am 25.1.06: Außenluft<br />
- 4°C, am Wärme tauscher 11°C).<br />
Im Wärmetauscher wird der im Erdkanal vorgewärmten<br />
Luft ein großer Teil der Wärme<br />
aus der Abluft übertragen. So wird auch<br />
an einem kalten Tag fast keine zusätzliche<br />
Heizenergie benötigt – die Wärme wird<br />
im Kreis geführt <strong>und</strong> die Bewohner haben<br />
immer frische Luft, auch ohne das Fenster<br />
Das Kunststoffrohr des Wärmetauschers wird im<br />
Erdreich verlegt.<br />
Prinzip der Luftheizung mit Wärmerück gewinnung<br />
<strong>und</strong> Erdwärmetauscher.<br />
zu öffnen. Die noch benötigte Heizwärme<br />
von nur sieben Watt pro Quadratmeter<br />
wird von der Sonne geliefert.<br />
Solarthermie<br />
Um die <strong>Energie</strong> der Sonne für die Beheizungen<br />
des Zentrums nutzen zu können,<br />
muss die Strahlung der Sonne in Wärmeenergie<br />
umwandelt werden.<br />
Dafür wurde auf dem Dach des Reihenhauses<br />
eine Solaranlage installiert, deren<br />
18 m² großer Flachkollektor die Strahlung<br />
der Sonne „einsammelt“. Die im Absorber erwärmte<br />
Sole, ein Wasser- Frostschutzgemisch,<br />
übergibt im Solar wärmetauscher im Untergeschoss<br />
die <strong>Energie</strong> an das Speicher-<br />
<strong>und</strong> Wärmeverteilsystem. Um kurz- bis<br />
Prinzip der solarthermischen Anlage im<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong>.<br />
42 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 43
Die schräg aufgeständerten Flachkollektoren auf<br />
dem Dach des Reihenhauses.<br />
mittel fristig Tage mit zu geringem Strahlungsangebot<br />
zu überbrücken, wird die<br />
Wärme energie in einem 5 m³ großen, gut<br />
isolierten Speicher gepuffert.<br />
Trotz des geringen Wärmebedarfs kann<br />
durch die Auslegung des Puffer systems eine<br />
rechnerische Heizwärme deckung von nur<br />
70 % erreicht werden. Für eine voll ständige<br />
Deckung des Wärmebedarfs <strong>und</strong> damit die<br />
Erreichung eines Nullenergiehauses hätte<br />
Der Solarpufferspeicher reicht fast 6 m hoch vom<br />
Keller bis ins Erdgeschoss. Er ist r<strong>und</strong>um mit<br />
30 cm Wärmedämmung gegen Wärmeverluste<br />
ge dämmt.<br />
Lufteinlass der Heizung, ca. 15 cm x 40 cm.<br />
der Speicher fünf mal größer sein müssen.<br />
Dieser Aufwand war technisch <strong>und</strong> fi nanziell<br />
unverhältnismäßig.<br />
Natürlich kann das Haus auch im tiefsten<br />
Winter oder während längerer Schlechtwetterperioden<br />
vernünftig geheizt werden.<br />
Wenn die im Solarspeicher gepufferte<br />
Sonnenenergie nicht mehr ausreichen<br />
sollte, fungiert der Holzpellet-Kessel als Unterstützungssystem.<br />
Durch die Konstellation aus Passivhaus-<br />
Dämmstandard, Erdvorwärmung <strong>und</strong> Solarenergienutzung<br />
wird fast keine Primärenergie<br />
für die Beheizung des Hauses<br />
verwendet; wir bezeichnen es daher als<br />
Niedrigstenergie-Haus.<br />
Das Blockbohlenhaus ist ebenfalls ein<br />
Passivhaus mit einem Jahresheizwärmebedarf<br />
von 12 kWh/m² · a. Auch dieses<br />
Gebäude ist mit einem hochwirksamen<br />
Wärmetauscher ausgestattet, dieser allerdings<br />
ohne Erdvorwärmung.<br />
Hier wird die Wärme alleine von dem<br />
Holzpellet-Ofen geliefert, in dem gespeicherte<br />
Sonnenenergie in Form von Holz<br />
genutzt wird.<br />
Schema einer Wasser-Sole-Wärmepumpenanlage<br />
mit Erdwärmetauscher.<br />
(Da der Pelletkessel überwiegend das gläserne<br />
Forum mit Wärme versorgt, wird er<br />
im Zusammenhang mit diesem Gebäudeteil<br />
beschrieben.)<br />
Das dritte Reihenhaus ist ein Niedrig energiehaus<br />
mit einem Jahresheiz wärmebedarf<br />
von ca. 35 kWh/m² · a (ca. 50 % des in<br />
der <strong>Energie</strong>einsparverordnung erlaubten<br />
Wertes). Dieser geringe Wert wird durch<br />
eine 20 cm dicke Zellulosedämmung erreicht.<br />
Die Wärmeversorgung erfolgt durch<br />
eine 5 kW-Wasser /Sole-Wärme pumpe,<br />
die ihre Wärme dem Boden entzieht.<br />
Wärmepumpe<br />
Die Wärmepumpe als Maschine verdichtet<br />
die in Luft, Wasser oder Erde gespeicherte<br />
Umweltwärme <strong>und</strong> hebt sie auf<br />
ein höheres <strong>Energie</strong>niveau. Der geschlossene<br />
Kreislauf der Maschine arbeitet wie<br />
ein „umgekehrter Kühl schrank“. In einem<br />
Kühlschrank wird dem Inneren Wärme<br />
entzogen <strong>und</strong> an die Umgebung abgegeben,<br />
die Wärmepumpe hingegen entzieht<br />
der Umwelt Wärme <strong>und</strong> gibt diese<br />
in einem ersten Schritt an eine Trägerfl üssigkeit<br />
ab.<br />
Schema des inneren Wärmepumpenkreislaufs.<br />
Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> wird die im Boden<br />
gespeicherte Wärme über einen Erdspieß<br />
entzogen, der drei Meter entfernt vom<br />
Haus 75 Meter tief in die Erde hineinragt.<br />
Dort unten hat das Gestein eine Temperatur<br />
von ca. 12°C. Über ein geschlossenes<br />
Rohrbündel-System (2 Rohre im Vorlauf<br />
<strong>und</strong> 2 im Rücklauf) nimmt eine zunächst<br />
sehr kalte Transport-Flüssigkeit, die aus<br />
Wasser <strong>und</strong> Frostschutzmittel besteht, die<br />
natürliche Wärme aus dem Erdreich auf.<br />
Die mit Strom betriebene Wärmepumpe<br />
verdichtet die Flüssigkeit. Das Niveau der<br />
Wärmeenergie steigt an. Anschließend<br />
gibt ein Wärmetauscher die hohe Wärmeenergie<br />
der Transport-Flüssigkeit an das<br />
Das 75 m lange Rohrbündel wird in die<br />
Bohrung hinabgelassen.<br />
44 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 45
Alle 5 m ist entlang des Rohrbündels ein Temperatur-Messfühler<br />
montiert, um das Temperaturprofi l<br />
untersuchen zu können.<br />
Heizwasser ab. Über die beiden Rückläufe<br />
fl ießt die Trägerfl üssigkeit zurück in<br />
die Tiefen des Bodens – ihre Temperatur<br />
hat sich auf dem 150 m langen Weg von<br />
etwa -2 auf +10 °C erhöht.<br />
Die von der Wärmepumpe verdichtete<br />
Wärme des Untergr<strong>und</strong>es heizt über großfl<br />
ächige Heizfl ächen bei einer Vorlauftemperatur<br />
von ca. 35°C (Niedertemperatur-<br />
Heizung) die Wohn räume. Das Haus hat<br />
– bis auf die Bad- <strong>und</strong> Küchenentlüftung<br />
– kein gesondertes Lüftungssystem.<br />
Die elektrische Versorgung des Zentrums<br />
erfolgt überwiegend durch das allgemeine<br />
Stromnetz. Eine umweltschonendere Alternative<br />
– die Photovoltaik genannte direkte<br />
Umwandlung der Solarstrahlung in Strom<br />
– wird in Musteranlagen gezeigt.<br />
Photovoltaik<br />
Wenn die Photonenstrahlung der Sonne<br />
auf ein Halbleitermaterial wie Silizium<br />
trifft, setzt sie Elektronen frei. Dieses Phänomen<br />
nennt man den „Photovoltaischen<br />
Effekt“, der in einer Photovoltaikanlage<br />
genutzt werden kann.<br />
Durch das Spannungsgefälle zwischen<br />
Vorder- <strong>und</strong> Rückseite der Siliziumelemente<br />
in den Photovoltaikanlagen<br />
Schematischer Aufbau einer Silizium-Photovoltaik-<br />
Zelle.<br />
entsteht Gleichstrom. Diesen wandelt ein<br />
Wechselrichter in Wechselstrom um, damit<br />
er in das öffentliche Stromnetz eingespeist<br />
werden kann. Das zahlt sich nicht nur für<br />
die Umwelt aus, sondern auch für den<br />
Betreiber, denn nach dem Erneuerbare-<br />
<strong>Energie</strong>n-Gesetz (EEG) müssen die örtlichen<br />
<strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />
den Solarstrom mit durchschnittlich dem<br />
Vierfachen des Preises vergüten, den wir<br />
für den Strom aus dem öffentlichen Netz<br />
zahlen.<br />
Das Potenzial dieses Solarstroms ist gewaltig:<br />
Die Sonne schickt tausend Mal<br />
mehr <strong>Energie</strong> auf die Erde als die Menschen<br />
derzeit verbrauchen. Würden wir<br />
sämtliche Dachfl ächen in Deutschland mit<br />
Photovoltaik-Anlagen ausstatten, wäre unser<br />
kompletter Strombedarf gedeckt.<br />
Schematische Darstellung der Solarstromerzeugung<br />
mit Netzeinspeisung.<br />
Die PV-Folienmodule aus amorphem Silizium sind<br />
in die Dachhaut integriert.<br />
Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> wurden unterschiedliche<br />
Photovoltaikanlagen auf dem<br />
Dach <strong>und</strong> an der Fassade installiert. Die<br />
Solar-Dachbahnen mit einer Gesamtfl äche<br />
von 18 m² sind Teil der Dachein deckung<br />
des Reihenhauses <strong>und</strong> haben eine Nennleistung<br />
von 1,02 kWp Strom.<br />
Feste Photovoltaik-Module können auch Teil<br />
der Fassade sein; in die Fenster elemente<br />
des Reihenhauses sind pro Wohneinheit vier<br />
Solarmodule integriert, die Strom mit einer<br />
Nenn leistung von 1,44 kWp erzeugen.<br />
Technik im Forum<br />
Hochverglaste Gebäude sind thermisch<br />
kritisch, sowohl was den Heizwärme,<br />
als auch was den Kühlenergiebedarf<br />
anbelangt. Durch die Einstrahlung der<br />
Die Photovoltaik-Module über den Fenstern<br />
sind Teil der Fassade.<br />
Kunststoffrohre für die Fußbodenheizung/<br />
-kühlung werden vor dem Betonieren verlegt.<br />
Sonnen energie heizen sich Glashäuser<br />
schnell auf. Insbesondere im Sommer ist daher<br />
ein außenliegender Sonnenschutz nötig,<br />
damit möglichst wenig Strahlung ins Gebäude<br />
kommt. Auch lichtdurchlässige refl ektierende<br />
Beschichtungen der Glasscheiben<br />
können den <strong>Energie</strong>eintrag mindern.<br />
Die Wärmeleitfähigkeit der Fenster ist bei<br />
niedrigen Außentemperaturen aber so<br />
groß, dass ohne Einstrahlung der Raum<br />
schnell wieder abkühlt. Diese Temperaturwechsel,<br />
die insbesondere bei sonnigem<br />
Wetter mit vereinzelten Wolken auftreten,<br />
können durch Speichermassen im Gebäude<br />
gedämpft werden.<br />
Um genügend Masse in das gläserne Forum<br />
zu bekommen, wurden die Geschossdecken<br />
als Holz-Beton-Sandwichdecken ausgebildet.<br />
Der Estrichbeton ist durch zogen von Kunststoffrohren,<br />
die im Winter als Fußbodenheizung<br />
wirken, im Sommer als Kühlung.<br />
Solare Kälte<br />
Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> wird eine innovative<br />
Technik eingesetzt, deren Funktionsweise<br />
sich im ersten Moment paradox<br />
anhört: Die Räume werden mit Hilfe der<br />
Sonne gekühlt. Das ist sinnvoll, da der<br />
Bedarf an Kühlung nahezu zeitgleich mit<br />
dem Angebot an Sonnenenergie steigt.<br />
46 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 47
Schema der solar getriebenen Kältetechnik<br />
im <strong>Demonstrationszentrum</strong>.<br />
Auf dem Dach des Forums sind Röhrenvakuum-Kollektoren<br />
installiert, die eine<br />
Fläche von 60 m² einnehmen. Diese Kol lektor<br />
fl äche hat bei einer Strahlungsleistung<br />
der Sonne von etwa 800 W/m² eine Heizleistung<br />
von ca. 35 kW. Das im Sek<strong>und</strong>ärkreis<br />
auf etwa 95°C erhitzte Wasser treibt<br />
in der Absorptions-Kältemaschine einen<br />
Prozess an, in dem ein 2-Phasen-Gemisch<br />
aus Wasser <strong>und</strong> Lithiumbromid dem Kältekreislauf<br />
Wärme entzieht. Die Maschine<br />
hat eine Kühlleistung von 25 kW.<br />
Die Kälteverteilung erfolgt über das Heizungs<br />
system, <strong>und</strong> zwar im Unter geschoss<br />
des Forums über eine Kühl-/Heizdecke <strong>und</strong><br />
in den anderen Geschossen über die im<br />
Das parallel zur Dachfl äche montierte Feld der<br />
Röhren-Vakuum-Kollektoren.<br />
Funktionsschema der Absorptionskältetechnik<br />
im Druck/Temperatur-Diagramm.<br />
Betonkern verlegten Rohre, durch die<br />
das in der Kältemaschine gekühlte Wasser<br />
fl ießt. Der kühle Beton vermindert im<br />
Bereich der bestrahlten Flächen die Umwandlung<br />
der kurzwelligen Solarstrahlung<br />
in langwellige Wärmestrahlung <strong>und</strong><br />
kühlt die Raumluft ab.<br />
Um den Kühlbedarf für das Glasforum<br />
so gering wie möglich zu halten, ist die<br />
freie obere Seite des Gebäudes als geschlossene<br />
Fassade ausgebildet. Einen automatisch<br />
gesteuerten Sonnenschutz aus<br />
beschichtetem Tuch haben nicht nur die<br />
Südost- <strong>und</strong> Nordwestfassade erhalten,<br />
sondern auch die Nordostfassade, die nur<br />
frühmorgens von der aufgehenden Sonne<br />
Das Forum mit heruntergefahrenem Sonnenschutz.<br />
beschienen wird. Simulationsrechnungen<br />
hatten gezeigt, dass an einem Mittag im<br />
Hochsommer der diffuse Anteil der Sonnenstrahlung<br />
so groß ist, dass ohne Sonnenschutz<br />
etwa 5 kW Strahlung durch die<br />
sonnenabgewandte Glasfassade ins Gebäude<br />
kommen. Es würde das Mehrfache<br />
an Primärenergie verbrauchen, um diese<br />
zusätzliche Wärmemenge durch Kühlung<br />
auszugleichen.<br />
Lüftung<br />
Großer Wert wurde auch auf ausreichende<br />
<strong>und</strong> gezielte Lüftung gelegt. Die<br />
oberen Geschosse des Forums haben<br />
ein passives Lüftungssystem: über Lamellenfenster<br />
<strong>und</strong> Fenster-Klappen elemente<br />
werden je nach Temperatur <strong>und</strong> CO ² -Gehalt<br />
Fensterelemente geöffnet. Durch eine<br />
Klappe in der Aufzug-Überfahrt wird die<br />
Luft über das Dach geführt <strong>und</strong> ein Kamineffekt<br />
erzeugt.<br />
Im Untergeschoss des Forums ist eine zentrale<br />
Lüftungsanlage installiert, die den<br />
Unterrichtsraum be- <strong>und</strong> entlüftet. Durch<br />
die Technik der Wärmerückgewinnung<br />
wird den Gebäuden frische Luft zugeführt,<br />
ohne die Wärmeenergie in den<br />
Innenräumen zu verlieren. Ein Wärmetauscher<br />
entzieht zunächst der Innenluft<br />
die Wärmeenergie <strong>und</strong> gibt diese an die<br />
Frischluft ab. Ca. 70 % der Wärmeenergie<br />
wird zurückgewonnen. Die Wärme<br />
wird im Kreis geführt <strong>und</strong> immer wieder<br />
auf die Frischluft übertragen.<br />
Heizung<br />
Die Temperierung des Betonkerns in den<br />
Geschossdecken funktioniert natürlich<br />
auch umgekehrt: im Winter wird er mit<br />
warmem Wasser zur Fußbodenheizung.<br />
Da Bodenheizungen durch die große<br />
Masse sehr träge sind, wurden zusätzlich<br />
Mit Lamellenfenster in der Glasfassade wird das<br />
Forum automatisch gelüftet.<br />
Plattenheizkörper mit hoher Vorlauftemperatur<br />
eingebaut, die schneller auf Temperaturwechsel<br />
reagieren können.<br />
Holz liefert die Wärme zur Versorgung des<br />
Forums. Holzheizungen sind CO ² -neutral,<br />
da bei der Verbrennung nur so viel CO ²<br />
erzeugt wird, wie beim Wachstum des<br />
<strong>Bau</strong>mes aus der Atmosphäre in das Holz<br />
eingelagert worden ist. Im weiteren Sinne<br />
ist Holz gespeicherte Sonnenenergie.<br />
Automatisches Heizen mit Holz, ohne jeden<br />
Tag mehrfach nachlegen <strong>und</strong> Asche<br />
entfernen zu müssen, das ist jetzt durch<br />
die Pelletheizungen möglich. Die Pellets<br />
Pellet-Heizkessel mit automatischer Zufuhr der<br />
Holzpellets.<br />
48 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 49
Anlieferung der Pellets mit einem Silowagen, von dem<br />
die Pellets in den Bunker geblasen werden.<br />
– kleine Presslinge aus Sägespänen der<br />
Sägewerke – ermöglichen einen Transport<br />
des Brenngutes vom Bunker zur Brennstelle<br />
mit Förderschnecken oder -gebläsen.<br />
Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> ist eine 35 kW-<br />
Anlage installiert, die das Forum <strong>und</strong><br />
ein Passivhaus beheizt. Gleichzeitig ist<br />
sie auch Ergänzungsheizung, wenn die<br />
Solar anlage keine Wärme mehr liefern<br />
kann. Gespeichert werden die Pellets in<br />
einem ca. 9 m³ großen Lagerraum, in den<br />
sie über ein Rohr aus dem Silotransportwagen<br />
eingeblasen werden. Aus dem Bunker<br />
werden die Pellets mit Schneckentransport<br />
Blick in den nur noch mit einem geringen Rest<br />
befüllten Pelletbunker.<br />
in den Brennraum des Kessels befördert, wo<br />
sie dann mittels elektrischem Zündstrahl je<br />
nach Bedarf angezündet werden.<br />
Technik im Doppelhaus<br />
Dem Dämmstandard nach ist das Doppelhaus<br />
ein Niedrigenergiehaus <strong>und</strong> benötigt<br />
pro Quadratmeter <strong>und</strong> Jahr etwa 35 kWh<br />
Heizwärme. Diese Wärme wird in einer<br />
Übergabestation dem Fernwärmenetz der<br />
Stadt entnommen <strong>und</strong> über Flächenheizkörper<br />
verteilt. Auch die Brauchwassererwärmung<br />
erfolgt über das Fernwärmenetz.<br />
Lüftungstechnik<br />
Wenn die Luft in einem Gebäude verbraucht<br />
<strong>und</strong> feucht ist, wenn wir Gerüche<br />
vertreiben oder einfach etwas frische Luft<br />
im Raum haben möchten, lüften wir, indem<br />
wir die Fenster öffnen. Vor allem im Winter<br />
ist dies problematisch. Die Außen luft<br />
ist zwar frisch, aber auch sehr kalt. Viel<br />
wertvolle Wärmeenergie geht verloren.<br />
Wenn andererseits zu wenig gelüftet<br />
wird, kann sich die Luftfeuchtigkeit im<br />
Raum so erhöhen, dass Schimmelpilze<br />
an den Oberfl ächen wachsen können. In<br />
Das Doppelhaus mit dem gläsernen Atrium als<br />
zentraler Erschließungsachse.<br />
Ausführungsvarianten einer zentralen Lüftungsanlage<br />
ohne Wärmerückgewinnung.<br />
den heute luftdicht gebauten Häusern wird<br />
daher eine kontrollierte Lüftung durch eine<br />
mechanische Anlage immer wichtiger.<br />
In den Appartements des Obergeschosses<br />
<strong>und</strong> den Besprechungs- <strong>und</strong> Schulungsräumen<br />
des Untergeschosses kommen<br />
verschiedene zentrale <strong>und</strong> dezentrale Lüftungssysteme<br />
mit <strong>und</strong> ohne Wärmerückgewinnung<br />
zum Einsatz.<br />
In einer Hälfte des Doppelhauses ist eine<br />
zentrale Lüftungsanlage installiert, die diese<br />
Seite des Gebäudes be- <strong>und</strong> entlüftet. Die<br />
Luft wird durch Einlassöffnungen in den<br />
Außenwänden angesaugt <strong>und</strong> durch einen<br />
zentralen Ventilator über das Dach<br />
geblasen. Einige der Einlassklappen<br />
(„Ventile“) werden über Anwesenheits-<br />
oder Feuchte-Sensoren geregelt.<br />
Wärmetauscher mit Gegenstromprinzip.<br />
Dezentrale Lüftungstechniken mit Wärmerückgewinnung.<br />
Auf der anderen Seite des Doppelhauses<br />
sind dezentrale Lüftungsan lagen für die<br />
einzelnen Räume eingesetzt. Durch die<br />
Wärmerückgewinnungs-Technik wird den<br />
Räumen frische Luft zugeführt, ohne die<br />
Wärmeenergie in den Innenräumen zu<br />
verlieren: Ein Wärmetauscher entzieht<br />
zunächst der Innenluft die Wärmeenergie<br />
<strong>und</strong> gibt diese an die Frischluft ab. Das<br />
kann z. B. im Gegenstromprinzip erreicht<br />
werden, bei dem warme Abluft <strong>und</strong> kalte<br />
Zuluft nur durch eine wärmeleitende Lamelle<br />
getrennt aneinander vorbei geführt<br />
werden. Dabei fl ießt die Wärme von der<br />
warmen auf die kalte Seite <strong>und</strong> erwärmt<br />
so die kalte Luft, während sich die warme<br />
Luft abkühlt. Je nach Art der Anlage, mit<br />
der die Wärme zurückgewonnen wird,<br />
können 65 bis 90 % der Wärme erhalten<br />
bleiben.<br />
Im verglasten Zwischenteil („Atrium“)<br />
wird nicht mit einer mechanischen Lüftungseinrichtung,<br />
sondern „natürlich“ belüftet.<br />
Das geschieht über Fensterkippung<br />
in der Nordfassade <strong>und</strong> im Glasdach.<br />
Dabei wird der Kamineffekt genutzt, um<br />
die eingestrahlte Sonnenwärme aus dem<br />
Haus zu bekommen. Gleichzeitig wird<br />
die kühle Luft aus dem Schattenbereich<br />
des Hauses angesaugt.<br />
50 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 51
Regenwassernutzung<br />
Für Gartenbewässerung oder Toilettenspülungen<br />
wird immer noch viel zu viel teures<br />
<strong>und</strong> kostbares Trinkwasser verschwendet.<br />
Dabei kann mit angepasster Technik über<br />
die Hälfte der 130 Liter Trink wasser, die ein<br />
Mensch täglich durch schnittlich verbraucht,<br />
problemlos durch Regenwasser ersetzt werden.<br />
Wir entlasten damit die Kana lisation,<br />
die bei starken Wolkenbrüchen das Regenwasser<br />
kaum aufnehmen kann, <strong>und</strong> sparen<br />
außerdem Geld.<br />
Um Trinkwasser einzusparen, wird im<br />
Doppelhaus für die Toilettenspülung Regenwasser<br />
verwendet. Eine 45 Quadratmeter<br />
große Fläche auf dem Dach fängt<br />
das Wasser auf, das durch Rohre in die<br />
Filteranlage gelangt. Der Filter scheidet<br />
große <strong>und</strong> kleine Schmutzpartikel ab. Anschließend<br />
darf das klare, geruchlose <strong>und</strong><br />
saubere Wasser sogar für die Waschmaschine<br />
genutzt werden.<br />
Nach dem Filtervorgang läuft das Wasser in<br />
den fünf Kubikmeter großen, unterirdischen<br />
Speichertank aus Beton direkt neben dem<br />
Doppelhaus. Der Tank muss kühl <strong>und</strong> dunkel<br />
sein, damit sich Algen oder Keime<br />
nicht vermehren. Eine Pumpe leitet das<br />
Prinzip der Regenwassernutzung bzw. Regenwasserversickerung.<br />
Das oberste Teilstück des Regenwasserspeichers<br />
wird aufgesetzt.<br />
Wasser über eine vom Trinkwasser unabhängige<br />
Leitung überall dorthin, wo es<br />
gebraucht wird. Läuft der Speicher voll,<br />
fl ießt das überfl üssige Wasser kontrolliert<br />
über einen Überlauf in den Abwasserkanal<br />
ab. Sollte sich der Speichertank komplett<br />
leeren, füllt die automatische Trinkwassereinspeisung<br />
ihn mit der benötigten<br />
Menge.<br />
Eine ökologische Alternative zur Kanalisation<br />
ist die Versickerungsfl äche, die hinter<br />
dem Reihenhaus angelegt wurde. Dort sammelt<br />
sich das abfl ießende Regenwasser<br />
in einer Mulde <strong>und</strong> versickert direkt ins<br />
Gr<strong>und</strong>wasser. Auch dadurch wird die<br />
Kanali sation entlastet.<br />
Potenziale der Trinkwassereinsparung durch<br />
Regenwasser pro Haushalt <strong>und</strong> Tag.<br />
Mulde zur Versickerung des Regenwassers hinter<br />
dem Reihenhaus.<br />
Gebäude im Dauertest<br />
Funktioniert das <strong>Bau</strong>teil denn? Ist das wirklich<br />
ein Passivhaus? Wie viel Wärme kann<br />
der Wärmetauscher rückgewinnen? ...<br />
Viele Fragen, die nur beantwortet werden<br />
können, wenn die physikalischen Zustände<br />
eines Gebäudes vermessen, gespeichert<br />
<strong>und</strong> analysiert werden können.<br />
Messtechnik<br />
In den verschiedenen Gebäudeteilen wurden<br />
r<strong>und</strong> 600 Mess fühler installiert. Sie<br />
zeichnen zu jeder Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit<br />
das Innen- <strong>und</strong> Außen klima, die Bedingungen<br />
in den <strong>Bau</strong>teilen <strong>und</strong> die Daten<br />
Lage der Messachsen <strong>und</strong> Sensoren auf der<br />
Südost-Seite des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s.<br />
der haustechnischen Anlagen auf. Sie<br />
zeigen zudem, wie sich das unterschiedliche<br />
Verhalten der Nutzer, der Einsatz<br />
der haustechnischen Anlagen sowie veränderte<br />
Wetterbedingungen auf diese<br />
Messdaten auswirken.<br />
Das vom Fraunhofer Institut für <strong>Bau</strong>physik<br />
entwickelte System „Imedas ®“ bereitet die<br />
Informationen auf, die von den Messfühlern<br />
<strong>und</strong> der Wetterstation gewonnen werden.<br />
Als internetfähiges System eignet es<br />
sich vor allem für Langzeitmessungen mit<br />
vielen Messkanälen.<br />
Die klimatischen Veränderungen werden unter<br />
Echtzeitbedingungen kontinuier lich dokumentiert<br />
<strong>und</strong> analysiert. Ge messen werden<br />
dabei Temperaturen mit Widerstandsthermometern,<br />
Strömungsgeschwindig keiten<br />
mit Hitzdraht- Anemometern, Beleuchtungsstärken<br />
mit Fotodioden, der Füllstand der<br />
Regen zisterne mit einem Ultraschallabstandsmesser.<br />
Weitere ermittelte Daten<br />
sind relative Feuchten, Wärmeströme <strong>und</strong><br />
Durchfl ussmengen, elektrische Lei stungen,<br />
CO ² -Gehalt der Raumluft <strong>und</strong> Materialfeuchte.<br />
Aufgabe der Sensoren ist die Umwandlung<br />
physikalischer Größen wie Temperatur oder<br />
relative Luftfeuchtigkeit in elektrische Größen<br />
Montage von Sensoren (Wärmefl uss, Temperatur,<br />
relative Feuchte) in einer Wand des Passivhauses.<br />
52 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 53
Temperatur- <strong>und</strong> Volumenstrommessungen im<br />
Verlauf einer Woche.<br />
(Spannung, Widerstand, Frequenz), denn<br />
nur so sind die physikalischen Größen<br />
registrier- <strong>und</strong> speicherbar.<br />
Welch hoher Messtechnikaufwand für<br />
die Erfassung der wichtigen bauphysikalischen<br />
Daten getrieben werden muss,<br />
zeigt das Wandmodell des Blockbohlenhauses<br />
mit einer kompletten Mess achse.<br />
An jeder Schichtgrenze des vielschichtigen<br />
Wandaufbaus, innen, außen <strong>und</strong><br />
in der Hinterlüftungsebene werden die<br />
Temperatur, der Wärmefl uss sowie die<br />
relative Luftfeuchte <strong>und</strong> die Holzfeuchte<br />
gemessen.<br />
Wandmodell mit Sensorachse, bestehend aus<br />
Temperaturfühlern, Wärmefl uss-Scheibe (blau),<br />
Sensoren für relative Luftfeuchte (silberne Röhrchen)<br />
<strong>und</strong> Holzfeuchtemessung (Schräubchen).<br />
Feuchte- <strong>und</strong> Temperatur-Messfühler der Wetterstation.<br />
Mit den entstandenen Messdaten als reine<br />
Zahlen kann wohl nur der Wissen schaftler<br />
etwas anfangen. Deshalb wird das Datenmaterial<br />
automatisch zu Bildern aufbereitet.<br />
Die „Visualisierungen“ können an den<br />
Monitoren im ganzen Haus, aber auch<br />
unter www.demozentrum-bau.de im Internet<br />
abgerufen werden.<br />
Wetterstation<br />
Die Messwerte des <strong>Bau</strong>teilverhaltens werden<br />
zusammen mit den meteorologischen<br />
Daten im Jahresverlauf erfasst <strong>und</strong> gespeichert.<br />
Dafür wird die Wetterstation auf<br />
dem Dach <strong>und</strong> im Garten des Forums genutzt.<br />
Sie misst die Außenlufttemperatur,<br />
die relative Feuchte, die Windgeschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> -richtung, die Sonnenscheindauer<br />
<strong>und</strong> -intensität, den Niederschlag<br />
<strong>und</strong> die Höhe des Luftdrucks.<br />
Gebäude sind dem Wetter ausgesetzt,<br />
dessen vielfältige Wirkungen wir schon<br />
bei der Planung berücksichtigen müssen.<br />
Der winterliche Wärmeschutz soll die<br />
Wärme verluste in die kalte Umgebung<br />
vermindern; auf den restlichen <strong>Energie</strong>bedarf<br />
müssen wir die Haustechnik abstimmen.<br />
Der sommerliche Wärmeschutz<br />
hingegen soll vermeiden, dass zu viel<br />
Wärme vor allem durch die Sonnenstrahlung<br />
in das Gebäude gelangt.<br />
An den Monitoren können die Wetterdaten abgerufen<br />
werden.<br />
Das Wetter ist auch eine häufi ge Ursache<br />
für <strong>Bau</strong>schäden. Ungenügender Regenschutz<br />
kann neben erhöhten Wärmeverlusten<br />
zu Feuchteschäden führen.<br />
Ändert sich die Witterung schnell, belastet<br />
diese das Gebäude in besonderem<br />
Maße: In <strong>Bau</strong>teilen mit erhöhtem Feuchtegehalt<br />
zum Beispiel entstehen bei wiederholten<br />
Frost-Tau-Wechseln Frostschäden.<br />
Hohe Außenlufttemperaturen oder die<br />
Strahlen der Sonne können Spannungen<br />
<strong>und</strong> Risse in den Fassaden erzeugen;<br />
ähnliche Belastungen können auftreten,<br />
wenn hygroskopische <strong>Bau</strong>stoffe wie Holz,<br />
Porenbeton oder Kalksandstein Feuchte<br />
aufnehmen <strong>und</strong> dabei quellen oder wenn<br />
die <strong>Bau</strong>teile abkühlen bzw. austrocknen.<br />
Temperaturmessung an unterschiedlich eingefärbten<br />
Putzoberfl ächen.<br />
Berücksichtigt man die Wetterbeding ungen<br />
des Standorts <strong>und</strong> die Ausrichtung<br />
des Gebäudes, können diese Gefahren<br />
verringert werden. Dazu müssen von<br />
Beginn an die richtige Konstruktion <strong>und</strong><br />
geeignete <strong>Bau</strong>stoffe ausgewählt werden.<br />
Eine ausreichende Wärmedämmung<br />
schützt gegen Wärmeverluste; helle Fassaden<br />
absorbieren weniger Strahlung<br />
als dunkle <strong>und</strong> bleiben daher kühler. Vor<br />
Schlagregen schützt ein konstruktiver Regenschutz<br />
oder ein geeigneter Putz.<br />
Gebäudediagnose mit Meister-WUFI ®<br />
<strong>Bau</strong>liche Veränderungen beeinfl ussen den<br />
Heizenergiebedarf eines Gebäudes auf<br />
vielfältige Weise. Mit dem PC-Programm<br />
Meister-WUFI ® , das vom Fraunhofer-Institut<br />
für <strong>Bau</strong>physik speziell für das <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
entwickelt wurde, lassen<br />
sich die einzelnen Maßnahmen beurteilen<br />
<strong>und</strong> überprüfen, ob sie genug Sicherheit<br />
gegen Feuchte bieten. Unter realen Klimabedingungen<br />
kann das Programm den<br />
gekoppelten Wärme- <strong>und</strong> Feuchtetransport<br />
für die Außenbauteile berechnen.<br />
Auf diese Weise können sofort mögliche<br />
Probleme in einzelnen <strong>Bau</strong>teilen erkannt<br />
werden.<br />
Grafi sche Oberfl äche des Meister-WUFI ® -<br />
Programms.<br />
54 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 55
Um den Heizwärmebedarf des Gebäudes<br />
zu kalkulieren, erzeugt man mit Hilfe<br />
des Programms ein dreidimensionales<br />
Gebäude <strong>und</strong> versieht die einzelnen <strong>Bau</strong>teile<br />
mit Konstruktionsdaten. Man fügt in<br />
weiteren Schritten Fenster ein, ergänzt<br />
Daten zum Innen- <strong>und</strong> Außenklima sowie<br />
zum Luftwechsel <strong>und</strong> gibt an, wie hoch die<br />
inneren Wärmegewinne sind. Das Ergebnis:<br />
der Heizwärmebedarf des Gebäudes<br />
für ein Jahr.<br />
Die Monitore<br />
An den zentralen Etagenmonitoren am<br />
Treppenhaus können Sie ergänzende Informationen<br />
zur Ausstellung abrufen. Bewegen<br />
Sie den Cursor mit dem Trackball<br />
auf das gewünschte Thema <strong>und</strong> bestätigen<br />
Sie mit der Eingabetaste. Etwas anders<br />
ist die Navigation auf den Monitoren<br />
an den Gebäudeausschnitten; tippen Sie<br />
– eventuell doppelt – dort mit dem Finger<br />
auf das Stichwort.<br />
Aufbereitete Informationen können an den Monitoren<br />
abgerufen werden.<br />
Bilddokumentation des <strong>Bau</strong>geschehens.<br />
Diashow<br />
Eine Dokumentation der <strong>Bau</strong> phase des<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong>s wird auf den<br />
Monitoren in einer Dia show gezeigt. Dies<br />
ist eine kleine Auswahl einer ausführlichen<br />
Foto d okumentation, die im Internet<br />
für jeden Tag der Gebäudeentstehung<br />
kommentiert abrufbar ist.<br />
Pläne<br />
Gr<strong>und</strong>risse, Schnitte <strong>und</strong> Ansichten inklusive<br />
der vielen Details sind auf den Monitoren<br />
abrufbar. Sie können die Pläne<br />
entweder über die Stichworte oder über<br />
die markierten Planebenen in den Skizzen<br />
Mit den „Werkzeugen“ am unteren <strong>und</strong> oberen<br />
Bildrand lassen sich die Pläne ver größern oder<br />
die einzelnen Planebenen getrennt betrachten.<br />
am rechten unteren Rand des Monitors<br />
aussuchen. Mit den „Werkzeugen“ am<br />
oberen <strong>und</strong> unteren Bildrand können Sie<br />
sich Ausschnitte vergrößert darstellen lassen<br />
(Lupe) <strong>und</strong> sogar einzelne Plan ebenen<br />
(Layer) ansehen.<br />
Virtueller R<strong>und</strong>gang<br />
Mit diesem Programm können Sie sich<br />
durch ein computeranimiertes Modell des<br />
<strong>Demonstrationszentrum</strong>s bewegen. Mit<br />
den Vor- oder Zurück-Pfeilen am unteren<br />
Bildrand (view) bewegen Sie sich entlang<br />
vorprogrammierter Sprungadressen zum<br />
Gebäude hin <strong>und</strong> auch durch das Innere.<br />
An den rot markierten Messachsen haben<br />
Sie die Möglichkeit, Messwerte der gekennzeichneten<br />
<strong>Bau</strong>teile abzurufen.<br />
Modelle<br />
Vielfach sind es mangelnde Kenntnisse<br />
über Feuchtetransport- <strong>und</strong> Speichervorgänge,<br />
die zu einer falschen Planung <strong>und</strong><br />
<strong>Bau</strong>leistung führen. Deshalb wurden für<br />
die Außen wandkonstruktionen des Doppel-<br />
<strong>und</strong> Reihenhauses die Wärme- <strong>und</strong><br />
Feuchte transportvorgänge sowohl für den<br />
Auf dem „R<strong>und</strong>gang“ durch das virtuelle Gebäude<br />
können an den Messachsen die Daten abgerufen<br />
werden.<br />
Simulation des <strong>Bau</strong>teilverhaltens mit dem WUFI ® -<br />
Programm zur Auslegung der unterschiedlichen<br />
Wandkonstruktionen.<br />
Winter als auch für den Sommer mit dem<br />
Programm WUFI ® des Fraun hofer Instituts<br />
für <strong>Bau</strong>physik simuliert.<br />
Im Zeitraffer wird dargestellt, welche<br />
Einfl üsse das Wettergeschehen eines Referenzjahres<br />
auf die unterschiedlichen<br />
Schichten der gewählten Konstruktion hat.<br />
Ermittelt werden Temperatur (rot), relative<br />
Feuchte (grün) <strong>und</strong> absolute Feuchte<br />
(blau).<br />
Messwerte<br />
Für Doppelhaus, Reihenhaus <strong>und</strong> Forum<br />
sowie für die Wetter station können Sie<br />
hier den messtechnisch ermittelten Jetzt-<br />
Zustand der <strong>Bau</strong> teile (Wände, Böden,<br />
Decken) oder spezieller Bereiche (z. B.<br />
potenzielle Wärmebrücken) <strong>und</strong> die Haustechnik-<br />
<strong>Energie</strong> fl üsse abrufen. Wenn Sie<br />
das Feld „Klimawerte“ zusätzlich anklicken,<br />
können Sie die relevanten Außenbedingungen<br />
ablesen.<br />
Das „Temperaturprofi l stationär“ zeigt anschaulich<br />
ein Temperaturprofi l durch das<br />
<strong>Bau</strong>teil; die Punkte stellen die gemessenen<br />
Werte an den <strong>Bau</strong>teilgrenzen dar, die<br />
durchgezogene Linie die mit dem WUFI ® -<br />
56 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 57
Über diese Bildschirmebene können die<br />
einzelnen Gebäude ausgewählt werden.<br />
Programm für die ermittelten Außen- <strong>und</strong><br />
Innenbedingungen prognostizierten <strong>und</strong><br />
berechneten Werte.<br />
Die „Tageswerte“ bzw. „Wochenwerte“<br />
zeigen den zeitlichen Verlauf ausgesuchter<br />
Daten.<br />
Bei den „Extremwerten“ werden ausgesuchte<br />
Messwertkurven für die kältesten,<br />
wärmsten oder ganz besondere Bedingungen<br />
dargestellt.<br />
Die „WUFI ® -Simulation“ zeigt einen kleinen<br />
Film, der für das <strong>Bau</strong>teil den Temperaturverlauf<br />
<strong>und</strong> die Feuchtekonzentra tion<br />
(relativ <strong>und</strong> absolut) innerhalb eines<br />
Visualisierung der gerade gemessenen<br />
<strong>Bau</strong>teilzustände.<br />
Für jedes Gebäude gibt es aufbereitete Messwertdarstellungen<br />
für verschiedene <strong>Bau</strong>teile <strong>und</strong><br />
Wärmebrücken.<br />
Simulation des Temperatur- <strong>und</strong> Feuchte verlaufs im<br />
<strong>Bau</strong>teil mit dem WUFI ® -Programm.<br />
Zeitraumes darstellt. Die Klimabedingungen<br />
entsprechen dabei den von der<br />
Wetterstation gemessenen Daten.<br />
Vergleich des simulierten Temperaturprofi ls (Linie)<br />
durch das <strong>Bau</strong>teil mit den gemessenen Temperaturen<br />
(Punkte).<br />
Die Dachfl äche<br />
Vom 2. Obergeschoss können Sie durch<br />
die Tür auf die Dachfl äche des Reihenhauses<br />
gehen. Auffälligstes Element sind<br />
die schräg aufgeständerten Flachkollektoren<br />
für die Wärmeversorgung des Mittelhauses.<br />
Davor sind in der Dachfl äche die<br />
Dachfolien-Photovol taik module zu sehen.<br />
Im Wechselrichter unter den Flachkollektoren<br />
wird der von den Modulen erzeugte<br />
Gleichstrom in Wechselstrom gewandelt,<br />
der ins Netz eingespeist wird.<br />
Der graue Kasten an der Südwand des<br />
Forums ist das Rückkühlwerk der Absorptionskälteanlage.<br />
In diesem offenen Kühler (Prinzip<br />
eines Kühlturmes) muss der Kühlanlage<br />
sowohl die Antriebswärme als auch die<br />
Wärme aus dem Gebäude (Kälte = Wärmeentzug)<br />
entzogen werden. Bei Volllast sind<br />
das etwa 70 kW.<br />
Rückkühlwerk auf dem Dach des Reihenhauses.<br />
Dachfl äche des Reihenhauses.<br />
Aus Sicherheitsgründen leider nicht besichtigt<br />
werden kann das 60 m² große<br />
Feld von Röhrenvakuum-Kollektoren auf<br />
dem Dach des Forums. Diese Anlage ist<br />
dachparallel angeordnet <strong>und</strong> daher von<br />
unten nicht zu sehen. Sie ist so dimensioniert,<br />
dass die Absorptionskältemaschine<br />
im Sommer mindestens 85°C heißes Wasser<br />
erhält.<br />
Röhrenvakuum-Kollektoren auf dem Dach des Forums.<br />
58 Das 2. Obergeschoss Die Dachfl äche 59
Das Untergeschoss<br />
Im Versorgungstechnikraum des Untergeschosses<br />
können Sie sehen, was an Technik<br />
zum Heizen, Kühlen <strong>und</strong> Lüften des<br />
Reihenhauses <strong>und</strong> des Forums eingesetzt<br />
ist. Die technischen Anlagen sind auf den<br />
Seiten 42–50 beschrieben.<br />
Da der Durchgang zu diesem Raum durch<br />
den Schulungs-/Tagungsraum erfolgt, ist<br />
der Zugang nicht immer möglich (bitte<br />
erst in Raum F003 anfragen).<br />
Am auffälligsten ist das gut wärmegedämmte<br />
Rohrsystem zur Verteilung der<br />
Wärme in den unterschiedlichen Temperaturniveaus.<br />
Die Solarwärme hat maximal<br />
100°C, der Vorlauf der Pelletheizung<br />
(Hochtemperatur) ca. 70°C <strong>und</strong> die Wärmepumpe<br />
liefert Niedertemperatur-Wärme von<br />
ca. 35°C. Um alle Wärmeströme erfassen<br />
<strong>und</strong> bilanzieren zu können, sind fast alle<br />
Stränge mit Durchfl ussmessern <strong>und</strong> Temperaturfühlern<br />
ausgestattet.<br />
Links neben der Tür zum Keller- <strong>und</strong> WC-<br />
Bereich fi nden Sie die Pellet heiz ung. Die<br />
Pellets werden aus einem Lager raum im<br />
Keller über eine Schnecke (silberfarbenes<br />
Durchfl ussmessgeräte in der Wärmeverteilung.<br />
Holzpellet-Heizkessel.<br />
Rohr) dem Brenner zugeführt. Der Aufbau<br />
des Brenners ist an einem Modell dargestellt.<br />
Links hinter dem Kessel hängen an der<br />
Wand die Wärmerückgewinnungsgeräte<br />
der Luftheizungsanlage der Passivhäuser.<br />
Deutlich sichtbar ist das aus der Bodenplatte<br />
ankommende Rohr des Erdwärmetauschers.<br />
Die roten Kessel auf der Fensterseite sind<br />
Druckausgleichsbehälter für die Solaranlage.<br />
Wenden Sie sich der anderen Seite des<br />
Raumes zu, so fi nden Sie dort die etwa<br />
kühlschrankgroße Wärmepumpe <strong>und</strong><br />
links daneben den 800 Liter fassenden<br />
Pufferspeicher der Anlage. Das Heizungswasser<br />
in diesem Speicher wird zunächst<br />
von der Wärme pumpe erwärmt <strong>und</strong> dann<br />
kontinuier lich an das Heizungssystem<br />
abgegeben. Dadurch kann die Zahl der<br />
An/Aus-Schaltungen der Wärmepumpe<br />
verringert werden. Das erhöht die Lebensdauer<br />
des Kompressors.<br />
Wärmetauscher für die Wärmerückgewinnung der<br />
Lüftungsanlage.<br />
Der weiße Speicher rechts neben der<br />
Wärmepumpe ist der Brauchwasserspeicher<br />
für das Zentrum. Er wird im Sommer<br />
vorrangig von der Solaranlage <strong>und</strong><br />
im Winter von der Holzpellet heizung mit<br />
Wärme versorgt.<br />
Sole-Wasser-Wärmetauscher mit Pufferspeicher.<br />
Absorptionskältemaschine mit Kaltwasser speicher.<br />
An der äußeren Stirnseite des Raumes<br />
steht die silberfarbene Absorptionskältemaschine.<br />
In einer Grafi k ist die komplexe<br />
Funktionsweise beschrieben. Das von der<br />
Anlage erzeugte kalte Wasser (ca. 12°C)<br />
wird in dem schwarzen Kälte speicher gepuffert.<br />
Die vollständige Umkleidung mit<br />
Dämmstoff ist nötig, damit auf der Außenseite<br />
kein Kondenswasser entsteht.<br />
Auch in diesem Technikraum können Sie<br />
an einem Monitor die Strangschemen <strong>und</strong><br />
Messwerte der unterschiedlichen versorgungstechnischen<br />
Systeme abrufen.<br />
60 Das Untergeschoss<br />
Das Untergeschoss 61
62<br />
Angebote im <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
Das Kompetenzzentrum <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> hat die Aufgabe, das im Paul<br />
Schnitker-Haus – <strong>Demonstrationszentrum</strong> <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> realisierte <strong>Bau</strong>wissen<br />
zum nachhaltigen <strong>und</strong> zukunftsweisenden <strong>Bau</strong>en für Fachleute<br />
<strong>und</strong> Laien verfügbar zu machen. Daraus wurden für Sie als Handwerker,<br />
Planer oder <strong>Bau</strong>williger folgende Angebote entwickelt:<br />
Gruppenführungen nach Vereinbarung <strong>und</strong> regelmäßige öffent liche<br />
Führungen einmal im Monat. Anmeldung unter: Tel. 02 51/7 05-13 18.<br />
Fach- <strong>und</strong> Qualifi kationsberatungen<br />
beim Kompetenzzentrum <strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>: Tel. 02 51/7 05-13 11<br />
Fachtagungen <strong>und</strong> Herstellerseminare zu aktuellen Themen aus dem<br />
<strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> <strong>Energie</strong>bereich: Ankündigung unter www.demozentrum-bau.de<br />
Informationsschriften zum <strong>Bau</strong>en mit nachwachsenden Rohstoffen, zum<br />
energiesparenden <strong>Bau</strong>en <strong>und</strong> Modernisieren <strong>und</strong> zu den regenerativen<br />
<strong>Energie</strong>techniken liegen für Sie in der Ausstellung zum Mitnehmen bereit.<br />
Vermietung von Seminarräumen: Die Seminarräume im <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
können auch von externen Firmen oder Institutionen für Fachveranstaltungen<br />
gebucht werden. Anfragen unter: Tel. 02 51/7 05-13 18.<br />
Weiterbildungslehrgänge für Handwerker <strong>und</strong> Planer zu <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Energie</strong>themen bieten mehrere Fachbereiche des Handwerkskammer<br />
Bildungszentrums an, z. B.:<br />
- <strong>Bau</strong>physik<br />
- Richtige <strong>Bau</strong>stoffwahl<br />
- Modernes <strong>Bau</strong>en mit Holz<br />
- Schadstofffreies <strong>Bau</strong>en<br />
- Schimmelvermeidung <strong>und</strong><br />
-sanierung<br />
- Fachgerechtes Dichten <strong>und</strong><br />
Dämmen<br />
- Qualitätsüberwachung <strong>Bau</strong><br />
- Gebäudesanierung<br />
- Holz- <strong>und</strong> <strong>Bau</strong>tenschutz<br />
- Gebäudeenergieberatung<br />
- Solarthermie/Solare Kühlung/<br />
Photovoltaik<br />
- Wärmepumpentechnik<br />
- Moderne Holzheizsysteme<br />
Kompetenzzentrum <strong>Bau</strong>en mit Nachwachsenden Rohstoffen (KNR):<br />
Um das <strong>Bau</strong>en mit diesen Materialien aus der Natur bei Fachleuten <strong>und</strong><br />
<strong>Bau</strong>willigen besser bekannt zu machen, wurde das Kompetenzzentrum<br />
<strong>Bau</strong>en mit Nachwachsenden Rohstoffen mit Unterstützung aus B<strong>und</strong>esmitteln<br />
in Münster am Handwerkskammer Bildungszentrum im Jahr 2001<br />
ge gründet. Neben der Ausstellung im <strong>Demonstrationszentrum</strong> bietet es<br />
allen Interessierten b<strong>und</strong>esweit Informationsschriften, einen Internet auftritt,<br />
Schulungen <strong>und</strong> Beratung an: Tel. 02 51/7 05-13 55, www.knr-muenster.de.<br />
Fördergeber<br />
Für die Errichtung des Gebäudes konnte die Handwerkskammer Münster<br />
Förderungen aus Mitteln des B<strong>und</strong>es, des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>und</strong> der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt in Anspruch nehmen.<br />
Planung <strong>und</strong> Gestaltung<br />
Architektur<br />
Kresing GmbH – Gesellschaft für Architektur <strong>und</strong> Planung, Münster<br />
Ausstellungskonzeption <strong>und</strong> -gestaltung<br />
Carsten Gliese <strong>und</strong> Milo Köpp, Münster<br />
Ausstellungsgrafi k<br />
Diana Müller <strong>und</strong> Kristina Selcho – Grafi k Design, Münster<br />
Impressum<br />
Text <strong>und</strong> Redaktion<br />
Dr. Susanne Diekmann <strong>und</strong> Dr. Andreas Müller, HBZ Münster<br />
Fotos<br />
Dr. Susanne Diekmann, Dr. Andreas Müller, Axel Heimken<br />
Schutzgebühr 5 c
Das Paul Schnitker-Haus<br />
– <strong>Demonstrationszentrum</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>und</strong> <strong>Energie</strong> zeigt<br />
zukunftsweisendes<br />
<strong>Bau</strong>en: energiesparende<br />
<strong>Bau</strong>weisen, umweltverträgliche,<br />
ges<strong>und</strong>e<br />
Materialien <strong>und</strong><br />
innovative Haustechnik.<br />
Buslinie 10<br />
Das Handwerkskammer<br />
Bildungszentrum ist eine der<br />
größten <strong>und</strong> modernsten<br />
Bildungs stätten des Handwerks<br />
in Deutschland – Ihr<br />
Partner zur berufl ichen Aus-,<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für<br />
Aus zubildende, Fachkräfte<br />
<strong>und</strong> Führungskräfte aus<br />
allen Wirtschaftsbereichen.<br />
Buslinien 15 + 16<br />
Echelmeyerstraße 1–2 · D-48163 Münster<br />
Telefon (+49)02 51/7 05-13 18, Telefax (+49)02 51/7 05-13 50<br />
www.demozentrum-bau.de · info@demozentrum-bau.de