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Demonstrationszentrum Bau und Energie

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Alle 5 m ist entlang des Rohrbündels ein Temperatur-Messfühler<br />

montiert, um das Temperaturprofi l<br />

untersuchen zu können.<br />

Heizwasser ab. Über die beiden Rückläufe<br />

fl ießt die Trägerfl üssigkeit zurück in<br />

die Tiefen des Bodens – ihre Temperatur<br />

hat sich auf dem 150 m langen Weg von<br />

etwa -2 auf +10 °C erhöht.<br />

Die von der Wärmepumpe verdichtete<br />

Wärme des Untergr<strong>und</strong>es heizt über großfl<br />

ächige Heizfl ächen bei einer Vorlauftemperatur<br />

von ca. 35°C (Niedertemperatur-<br />

Heizung) die Wohn räume. Das Haus hat<br />

– bis auf die Bad- <strong>und</strong> Küchenentlüftung<br />

– kein gesondertes Lüftungssystem.<br />

Die elektrische Versorgung des Zentrums<br />

erfolgt überwiegend durch das allgemeine<br />

Stromnetz. Eine umweltschonendere Alternative<br />

– die Photovoltaik genannte direkte<br />

Umwandlung der Solarstrahlung in Strom<br />

– wird in Musteranlagen gezeigt.<br />

Photovoltaik<br />

Wenn die Photonenstrahlung der Sonne<br />

auf ein Halbleitermaterial wie Silizium<br />

trifft, setzt sie Elektronen frei. Dieses Phänomen<br />

nennt man den „Photovoltaischen<br />

Effekt“, der in einer Photovoltaikanlage<br />

genutzt werden kann.<br />

Durch das Spannungsgefälle zwischen<br />

Vorder- <strong>und</strong> Rückseite der Siliziumelemente<br />

in den Photovoltaikanlagen<br />

Schematischer Aufbau einer Silizium-Photovoltaik-<br />

Zelle.<br />

entsteht Gleichstrom. Diesen wandelt ein<br />

Wechselrichter in Wechselstrom um, damit<br />

er in das öffentliche Stromnetz eingespeist<br />

werden kann. Das zahlt sich nicht nur für<br />

die Umwelt aus, sondern auch für den<br />

Betreiber, denn nach dem Erneuerbare-<br />

<strong>Energie</strong>n-Gesetz (EEG) müssen die örtlichen<br />

<strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />

den Solarstrom mit durchschnittlich dem<br />

Vierfachen des Preises vergüten, den wir<br />

für den Strom aus dem öffentlichen Netz<br />

zahlen.<br />

Das Potenzial dieses Solarstroms ist gewaltig:<br />

Die Sonne schickt tausend Mal<br />

mehr <strong>Energie</strong> auf die Erde als die Menschen<br />

derzeit verbrauchen. Würden wir<br />

sämtliche Dachfl ächen in Deutschland mit<br />

Photovoltaik-Anlagen ausstatten, wäre unser<br />

kompletter Strombedarf gedeckt.<br />

Schematische Darstellung der Solarstromerzeugung<br />

mit Netzeinspeisung.<br />

Die PV-Folienmodule aus amorphem Silizium sind<br />

in die Dachhaut integriert.<br />

Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> wurden unterschiedliche<br />

Photovoltaikanlagen auf dem<br />

Dach <strong>und</strong> an der Fassade installiert. Die<br />

Solar-Dachbahnen mit einer Gesamtfl äche<br />

von 18 m² sind Teil der Dachein deckung<br />

des Reihenhauses <strong>und</strong> haben eine Nennleistung<br />

von 1,02 kWp Strom.<br />

Feste Photovoltaik-Module können auch Teil<br />

der Fassade sein; in die Fenster elemente<br />

des Reihenhauses sind pro Wohneinheit vier<br />

Solarmodule integriert, die Strom mit einer<br />

Nenn leistung von 1,44 kWp erzeugen.<br />

Technik im Forum<br />

Hochverglaste Gebäude sind thermisch<br />

kritisch, sowohl was den Heizwärme,<br />

als auch was den Kühlenergiebedarf<br />

anbelangt. Durch die Einstrahlung der<br />

Die Photovoltaik-Module über den Fenstern<br />

sind Teil der Fassade.<br />

Kunststoffrohre für die Fußbodenheizung/<br />

-kühlung werden vor dem Betonieren verlegt.<br />

Sonnen energie heizen sich Glashäuser<br />

schnell auf. Insbesondere im Sommer ist daher<br />

ein außenliegender Sonnenschutz nötig,<br />

damit möglichst wenig Strahlung ins Gebäude<br />

kommt. Auch lichtdurchlässige refl ektierende<br />

Beschichtungen der Glasscheiben<br />

können den <strong>Energie</strong>eintrag mindern.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit der Fenster ist bei<br />

niedrigen Außentemperaturen aber so<br />

groß, dass ohne Einstrahlung der Raum<br />

schnell wieder abkühlt. Diese Temperaturwechsel,<br />

die insbesondere bei sonnigem<br />

Wetter mit vereinzelten Wolken auftreten,<br />

können durch Speichermassen im Gebäude<br />

gedämpft werden.<br />

Um genügend Masse in das gläserne Forum<br />

zu bekommen, wurden die Geschossdecken<br />

als Holz-Beton-Sandwichdecken ausgebildet.<br />

Der Estrichbeton ist durch zogen von Kunststoffrohren,<br />

die im Winter als Fußbodenheizung<br />

wirken, im Sommer als Kühlung.<br />

Solare Kälte<br />

Im <strong>Demonstrationszentrum</strong> wird eine innovative<br />

Technik eingesetzt, deren Funktionsweise<br />

sich im ersten Moment paradox<br />

anhört: Die Räume werden mit Hilfe der<br />

Sonne gekühlt. Das ist sinnvoll, da der<br />

Bedarf an Kühlung nahezu zeitgleich mit<br />

dem Angebot an Sonnenenergie steigt.<br />

46 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 47

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