Demonstrationszentrum Bau und Energie
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Die Reihenhäuser<br />
Wenden Sie sich nun den Modellen der<br />
Reihenhäuser zu.<br />
Im Gegensatz zum Doppelhaus sind hier<br />
die Fassaden nicht „direkt bewittert“, sondern<br />
„hinterlüftet“. Hinter einer einheitlichen<br />
Fassadenbekleidung verbergen sich unterschiedliche<br />
Wandaufbauten: ein Mauerwerk<br />
mit aufgesetzter Dämmung, ein Holzrahmenbau<br />
<strong>und</strong> ein massives Holzhaus.<br />
Zwei Gebäudeausschnitte zeigen die <strong>Bau</strong>weisen<br />
der Reihenhäuser.<br />
Horizontalschnitt durch die Außenwand des rechten<br />
Reihenhauses.<br />
Mauerwerk mit vorgehängter Dämmung<br />
1 Das rechte Reihenhaus wird von einem<br />
Kalksandstein-Mauerwerk getragen. Als<br />
Dämmung sind auf der Außenseite zwei<br />
Lagen Zelluloseplatten mit Hilfe einer<br />
Holzkonstruktion (8x 10-Kanthölzer, kreuzweise<br />
montiert) angebracht worden. Die<br />
abschließende Holzfaserdämmplatte ist<br />
„hydrophobiert“ (d. h. wasserabweisend<br />
ausgerüstet) <strong>und</strong> schützt die Dämmung<br />
vor Wind <strong>und</strong> Feuchtigkeit von außen.<br />
Die aus Gründen des Holzschutzes hinterlüftete<br />
Dreischichtplatte hat die Hauptschutzfunktion<br />
der Fassade. Solch eine<br />
Konstruktion eignet sich übrigens auch<br />
für eine nachträgliche Wärmedämmung<br />
eines Altbaus.<br />
2 Der Estrich im Erdgeschoss ist ein<br />
Trockenaufbau. Wärme- <strong>und</strong> Trittschalldämmung<br />
werden durch ein System aus<br />
Holzweichfaserstreifen <strong>und</strong> Zelluloseplatten<br />
gewährleistet. Auf der abschließenden<br />
Grobspanplatte (OSB-Platte) wurde ein<br />
Industrieparkett aus Ahornstäben vollfl ächig<br />
verklebt. Es ist robust <strong>und</strong> kann mehrfach<br />
abgeschliffen werden.<br />
3 In allen Reihenhäusern wurden Brettstapeldecken<br />
eingesetzt. Schon im Werk<br />
werden Holzbohlen mit Nägeln oder Holzdübeln<br />
zu solchen Deckenelementen zusammengefügt,<br />
in unserem Falle 100 cm<br />
breit <strong>und</strong> 5 Meter lang (der Raumbreite<br />
entsprechend). Sie wurden per Lkw angeliefert<br />
<strong>und</strong> mit einem Kran in die vorbereiteten<br />
Aufl ager eingehängt. An der<br />
Stirnseite des Modells ist der umlaufende<br />
Betonringbalken im Anschnitt zu sehen.<br />
Hieran ist das Fensterelement luftdicht<br />
angeschlossen. Der Hohlraum zwischen<br />
Beton <strong>und</strong> Holzfassade wurde mit Flachs<br />
gedämmt.<br />
Trittschalldämmung mit Flachsstreifen <strong>und</strong> Hohlraumdämmung<br />
mit Roggengranulat im Deckenaufbau.<br />
4 Zur Verbesserung des Trittschallschutzes<br />
liegt die Fußbodenkonstruktion<br />
auf Dämmstreifen aus Flachs. Die Hohlräume<br />
sind mit einer Schüttdämmung auf<br />
der Basis von Roggen ausgefüllt. Auch<br />
der Bodenbelag aus vollfl ächig verklebten<br />
Korkfl iesen ist elastisch <strong>und</strong> mindert die<br />
Schallübertragung.<br />
22 Das 1. Obergeschoss Das 1. Obergeschoss 23<br />
3<br />
Brettstapeldecke <strong>und</strong> Betonringbalken im Anschnitt.<br />
1<br />
2<br />
4<br />
Konstruktionsdaten<br />
Kalksandsteinmauerwerk mit<br />
Zellulosedämmung<br />
Konstruktionsdicke 49 cm<br />
Gewicht 400 kg/m²<br />
U−Wert 0,19 W/m²K<br />
λ−Wert Kalksandstein 0,56 W/mK<br />
λ−Wert Zellulosedämmung 0,04 W/mK<br />
Luftschalldämmung 48 dB<br />
Kosten ca. 230 c/m²