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Demonstrationszentrum Bau und Energie

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Regenwassernutzung<br />

Für Gartenbewässerung oder Toilettenspülungen<br />

wird immer noch viel zu viel teures<br />

<strong>und</strong> kostbares Trinkwasser verschwendet.<br />

Dabei kann mit angepasster Technik über<br />

die Hälfte der 130 Liter Trink wasser, die ein<br />

Mensch täglich durch schnittlich verbraucht,<br />

problemlos durch Regenwasser ersetzt werden.<br />

Wir entlasten damit die Kana lisation,<br />

die bei starken Wolkenbrüchen das Regenwasser<br />

kaum aufnehmen kann, <strong>und</strong> sparen<br />

außerdem Geld.<br />

Um Trinkwasser einzusparen, wird im<br />

Doppelhaus für die Toilettenspülung Regenwasser<br />

verwendet. Eine 45 Quadratmeter<br />

große Fläche auf dem Dach fängt<br />

das Wasser auf, das durch Rohre in die<br />

Filteranlage gelangt. Der Filter scheidet<br />

große <strong>und</strong> kleine Schmutzpartikel ab. Anschließend<br />

darf das klare, geruchlose <strong>und</strong><br />

saubere Wasser sogar für die Waschmaschine<br />

genutzt werden.<br />

Nach dem Filtervorgang läuft das Wasser in<br />

den fünf Kubikmeter großen, unterirdischen<br />

Speichertank aus Beton direkt neben dem<br />

Doppelhaus. Der Tank muss kühl <strong>und</strong> dunkel<br />

sein, damit sich Algen oder Keime<br />

nicht vermehren. Eine Pumpe leitet das<br />

Prinzip der Regenwassernutzung bzw. Regenwasserversickerung.<br />

Das oberste Teilstück des Regenwasserspeichers<br />

wird aufgesetzt.<br />

Wasser über eine vom Trinkwasser unabhängige<br />

Leitung überall dorthin, wo es<br />

gebraucht wird. Läuft der Speicher voll,<br />

fl ießt das überfl üssige Wasser kontrolliert<br />

über einen Überlauf in den Abwasserkanal<br />

ab. Sollte sich der Speichertank komplett<br />

leeren, füllt die automatische Trinkwassereinspeisung<br />

ihn mit der benötigten<br />

Menge.<br />

Eine ökologische Alternative zur Kanalisation<br />

ist die Versickerungsfl äche, die hinter<br />

dem Reihenhaus angelegt wurde. Dort sammelt<br />

sich das abfl ießende Regenwasser<br />

in einer Mulde <strong>und</strong> versickert direkt ins<br />

Gr<strong>und</strong>wasser. Auch dadurch wird die<br />

Kanali sation entlastet.<br />

Potenziale der Trinkwassereinsparung durch<br />

Regenwasser pro Haushalt <strong>und</strong> Tag.<br />

Mulde zur Versickerung des Regenwassers hinter<br />

dem Reihenhaus.<br />

Gebäude im Dauertest<br />

Funktioniert das <strong>Bau</strong>teil denn? Ist das wirklich<br />

ein Passivhaus? Wie viel Wärme kann<br />

der Wärmetauscher rückgewinnen? ...<br />

Viele Fragen, die nur beantwortet werden<br />

können, wenn die physikalischen Zustände<br />

eines Gebäudes vermessen, gespeichert<br />

<strong>und</strong> analysiert werden können.<br />

Messtechnik<br />

In den verschiedenen Gebäudeteilen wurden<br />

r<strong>und</strong> 600 Mess fühler installiert. Sie<br />

zeichnen zu jeder Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit<br />

das Innen- <strong>und</strong> Außen klima, die Bedingungen<br />

in den <strong>Bau</strong>teilen <strong>und</strong> die Daten<br />

Lage der Messachsen <strong>und</strong> Sensoren auf der<br />

Südost-Seite des <strong>Demonstrationszentrum</strong>s.<br />

der haustechnischen Anlagen auf. Sie<br />

zeigen zudem, wie sich das unterschiedliche<br />

Verhalten der Nutzer, der Einsatz<br />

der haustechnischen Anlagen sowie veränderte<br />

Wetterbedingungen auf diese<br />

Messdaten auswirken.<br />

Das vom Fraunhofer Institut für <strong>Bau</strong>physik<br />

entwickelte System „Imedas ®“ bereitet die<br />

Informationen auf, die von den Messfühlern<br />

<strong>und</strong> der Wetterstation gewonnen werden.<br />

Als internetfähiges System eignet es<br />

sich vor allem für Langzeitmessungen mit<br />

vielen Messkanälen.<br />

Die klimatischen Veränderungen werden unter<br />

Echtzeitbedingungen kontinuier lich dokumentiert<br />

<strong>und</strong> analysiert. Ge messen werden<br />

dabei Temperaturen mit Widerstandsthermometern,<br />

Strömungsgeschwindig keiten<br />

mit Hitzdraht- Anemometern, Beleuchtungsstärken<br />

mit Fotodioden, der Füllstand der<br />

Regen zisterne mit einem Ultraschallabstandsmesser.<br />

Weitere ermittelte Daten<br />

sind relative Feuchten, Wärmeströme <strong>und</strong><br />

Durchfl ussmengen, elektrische Lei stungen,<br />

CO ² -Gehalt der Raumluft <strong>und</strong> Materialfeuchte.<br />

Aufgabe der Sensoren ist die Umwandlung<br />

physikalischer Größen wie Temperatur oder<br />

relative Luftfeuchtigkeit in elektrische Größen<br />

Montage von Sensoren (Wärmefl uss, Temperatur,<br />

relative Feuchte) in einer Wand des Passivhauses.<br />

52 Das 2. Obergeschoss Das 2. Obergeschoss 53

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