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Solutions Nr. 23/2011 - Moeller

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INFO<br />

Unternehmen: www.easywayautomation.com<br />

Produkte: HMI-PLC XVS400<br />

XV100 7" Widescreen<br />

XV100 3,5"<br />

Quicklink ID: ES<strong>23</strong>15 [www.moeller.net]<br />

Das neue Konzept des Wasserkraftwerks Ziegler, Todtnau, setzt<br />

auf Eaton XV-Steuerungen mit PLC und Profibusschnittstelle.<br />

Wehr, Rechen sowie Maschinenhaus sind zunächst als Insellösung<br />

mit dezentraler Peripherie über Profibus ausgeführt.<br />

Untereinander sind die Steuerungen (PLC und Visualisierung) per<br />

Ethernet-LWL miteinander vernetzt. Auf PLC-Ebene werden regelungs-<br />

und steuerungstechnische Informationen ausgetauscht.<br />

Dank der Ethernet-Vernetzung stehen allen drei Visualisierungen<br />

die jeweiligen Informationen der anderen Steuerungen bereit. Das<br />

heißt, alle relevanten Messwerte und Zustandsinformationen sind<br />

unmittelbar verfügbar, auch wichtige Bedienvorgänge oder die<br />

Parametrierung können von allen Stellen aus erfolgen. Dies vereinfacht<br />

die Anlagenkontrolle gleichwie Bedienung deutlich – bei<br />

Bedarf sogar per Remote-Client via Internet. Zusätzlich wurden<br />

an essentiellen Punkten Webcams installiert, die via Internet oder<br />

über die Visualisierung im Maschinenhaus aufrufbar sind. Störmeldungen<br />

erreichen den Betreiber über verschiedene Wege: Erstens<br />

die telefonische Übermittlung per AWAG, zweitens über SMS und/<br />

oder E-Mail, welche direkt aus der PLC heraus verschickt werden.<br />

Umbau wehranlage<br />

Die Wehranlage selbst besteht aus Kanaleinlaufschütze sowie seitlichem<br />

Leerschuss zur Hochwasserregulierung. Das Wehr hat zwei<br />

Aufgaben, es schützt bei Hochwasser den Kanal vor Überflutung<br />

und bei Niedrigwasser stellt es eine Mindestwasserabgabe an das<br />

ursprüngliche Flussbett sicher und drosselt damit die Kanalwasserzufuhr.<br />

Die Wehranlagensteuerung wurde auf eine 3,5-Zoll XV100 Touch-<br />

Display-Steuerung mit PLC und Profibus umgestellt. Der PLC-<br />

Programmierung dient XSoft CoDeSys gemäß IEC 61131; zur<br />

Visualisierung kam anlagenweit die Software Galileo zum Einsatz.<br />

Per Ethernet ist die PLC mit der Turbinen- und Rechensteuerung<br />

verbunden. Wie erwähnt sind alle relevanten Bedienvorgänge und<br />

Parametereinstellungen von Turbinen und Rechenanlage ebenso<br />

von dieser Steuerung aus möglich – auf Basis der aktuellen Messwerte<br />

der Gesamtanlage. Die Messwerte, wie etwa die Wasserpegel,<br />

werden grafisch aufgezeichnet und sind auch als Historie<br />

abrufbar. Die gleiche Grafik integriert weitere Informationen, wie<br />

Taktzyklen der Wehrschützen, um das Anlagenverhalten retrospektiv<br />

bewerten und gegebenenfalls optimieren zu können.<br />

Umbau Rechenanlage<br />

Der als Kettenmaschine ausgeführte Rechenreiniger wird automatisch<br />

aktiviert, wenn die Pegeldifferenz vor respektive nach dem<br />

Rechen zu groß wird. Da das Rechengitter je nach Durchströmungsmenge<br />

einen eigenen Fließwiderstand besitzt, wird diese<br />

entsprechend der Schluckleistung der beiden Turbinen dynamisch<br />

variiert. Gerade die dynamische Anpassung der Startdifferenz<br />

wurde erst durch die Vernetzung der Steuerungen untereinander<br />

möglich.<br />

Eine 7-Zoll-Widescreen XV100 mit PLC und Profibus steuert die<br />

Rechenanlage. Da der Betreiber diesen Ort als erstes anfährt,<br />

kam das größere Display zum Einsatz. Mit einem Blick sind so alle<br />

wesentlichen Anlagenparameter ersichtlich.<br />

Die Easyway Automation, mit<br />

Sitz in Todtnau im Schwarzwald,<br />

stattet bestehende Hardware<br />

mit neuer Steuerungstechnik aus<br />

und übernimmt Umbau gleichwie<br />

Erweiterungen von vorhandenen<br />

Maschinen. Neben Unterstützung<br />

in Teilbereichen setzt das Unternehmen<br />

komplette Neuanlagen<br />

Umbau<br />

turbinensteuerung<br />

Installiert sind<br />

zwei Turbinen und<br />

Generatoren – zum<br />

einen eine Francis-<br />

Turbine (Generator<br />

100 kW Leistung),<br />

zum anderen eine<br />

Ossberger-Turbine mit<br />

Doppelkammer (Generator<br />

mit 250 kW). Situationsbedingt<br />

lässt sich<br />

an der Visualisierung<br />

umschalten, welche<br />

der beiden als Grundlastmaschine<br />

betrieben<br />

werden soll – was<br />

von der Jahreszeit,<br />

dem eventuellen<br />

Verschmutzungsgrad<br />

oder der aktuell verfügbaren<br />

Wassermenge<br />

abhängt.<br />

um. Im Vordergrund stehen<br />

kunden individuelle Lösungen und<br />

maßgeschneiderte Funktionen.<br />

Hinzu kommen ein umfassender<br />

Support sowie eine langfristige<br />

Kundenbetreuung.<br />

Insbesondere bei der<br />

Turbinensteuerung<br />

spielt das innovative Steuerungssystem mit der XVS400 seine<br />

Stärken aus – sprich viele Verbesserungen sind neu implementiert.<br />

Das betrifft einen erhöhten Bedienkomfort ebenso wie die<br />

nachhaltige Effizienzsteigerung der Anlage. Da auch der Kanal<br />

einen natürlichen Fließwiderstand besitzt, kann – bei ausreichendem<br />

Wasserangebot – in diesem ein künstliches Gefälle erzeugt<br />

werden, um das vorhandene Wasser in die Turbinen zu leiten und<br />

somit zur Stromerzeugung zu nutzen. Dies setzt voraus, dass alle<br />

Mess- und Zustandsdaten vom Wehr erfassbar sind – was im<br />

neuen Konzept umgesetzt wurde. Zudem werden die Turbinen<br />

ertragsoptimiert in den idealen Wirkungsgradbereich gefahren.<br />

Auch Verschmutzungen mit konsekutivem Leistungsrückgang sind<br />

heute vermeidbar: Die Leistung der Franzis-Turbine wird ständig<br />

kontrolliert und im Bedarfsfall automatisch gespült.<br />

SolutionS <strong>23</strong> 21<br />

FAZIt<br />

Erneuerbare Energie:<br />

Im Maschinenhaus wandeln zwei Turbinen<br />

mit angeschlossenen 100 kW und 250 kW<br />

Generatoren Wasserkraft in Strom um.<br />

Christian Stadler, Inhaber von Easyway Automation, resümiert:<br />

„Das Wasserkraftwerk in Todtnau erhielt ein System,<br />

das dem neusten Stand der Automationstechnik entspricht.<br />

Der Kunde spart sich Vor-Ort-Begehungen und kann die Anlage<br />

jederzeit via Internet überwachen und hat somit bei Bedarf<br />

weltweiten Zugriff. Auf vordefinierte Störungen reagiert die<br />

Anlage heute automatisch mit Alternativprogrammen, um<br />

stets die Stromproduktion aufrecht zu halten. Auf Basis der<br />

nahtlos aufeinander abgestimmten Kommunikationsvarianten<br />

aller drei Anlagenteile ist ein ertragsoptimierter Anlagenbetrieb<br />

realisiert. Das gemeinsame Bemühen zwischen Betreiber<br />

und uns erwies sich als äußert fruchtbar, so dass viele neue<br />

Features entstanden“.

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