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Was sind Tierversuche? - VCP Land Hamburg

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Krebs auf Bestellung: Nacktmaus mit<br />

implantiertem Prostatatumor (s. Kreis).<br />

se mit verheerenden Folgen. Das Beruhigungsmittel<br />

Contergan, welches zur<br />

Einnahme während der Schwangerschaft<br />

empfohlen wurde, jedoch schwere<br />

Fehlbildung bei den Kindern hervorrief,<br />

wurde in umfangreichen <strong>Tierversuche</strong>n<br />

getestet. Diese hatten alle auf eine<br />

gute Verträglichkeit des Mittels hingewiesen<br />

und schließlich zur Zulassung<br />

des Medikaments geführt.<br />

Andersherum wurden immer wieder<br />

neue medizinische Entwicklungen verzögert,<br />

da die Wirksamkeit bei Versuchstieren<br />

ausblieb. So wurde die<br />

heute vielfach durchgeführte Bypass-<br />

Operation bei Herzinfarkten erst Jahre<br />

später eingeführt, weil sie an Hunden<br />

stets misslang.<br />

Inzwischen sprechen sich zahlreiche<br />

Ärzte und Wissenschaftler gegen <strong>Tierversuche</strong><br />

in dem Bereich der medizinischen<br />

Forschung aus. Sie gehen davon<br />

aus, dass Versuchsreihen dieser Art zu<br />

unspezifisch und daher nicht hilfreich<br />

hinsichtlich des Endergebnisses <strong>sind</strong>.<br />

Präzisere Alternativen seien zudem gegeben.<br />

So ist es heutzutage möglich<br />

Zellkulturen anzulegen, an denen Testreihen<br />

durchgeführt werden können. So<br />

oder so können sichere Ergebnisse<br />

letztendlich nur mit menschlichen Probanden<br />

gewonnen werden.<br />

11<br />

schwerpunkt: <strong>Tierversuche</strong><br />

Dr. Bross, einer der Leiter der größten<br />

Krebsforschungsorganisationen,<br />

die AMCI, erklärte dazu: „Vom wissenschaftlichen<br />

Standpunkt aus gesehen<br />

muss festgestellt werden, dass<br />

das, was man das Tiermodellsystem<br />

nennt, sich als totale Pleite herausgestellt<br />

hat. (…) Es existiert kein Beweis,<br />

dass der Gebrauch von Tieren<br />

in der Krebsforschung zur Vorbeugung<br />

oder Genesung auch nur eines<br />

einzigen Menschen geführt hat.“.<br />

Daneben steht die Argumentation<br />

vieler Tierrechtler, man dürfe das<br />

Wohl des Menschen nicht über das<br />

der Tiere stellen. <strong>Tierversuche</strong> werden<br />

durch die Annahme, Tiere seien<br />

dem Menschen untergeordnet, legitimiert.<br />

Der Mensch sieht sich oft als<br />

Krone der Schöpfung. Fakt ist jedoch,<br />

dass die Evolution nicht gradlinig verläuft<br />

sondern in unterschiedliche<br />

Richtungen. Alle Arten haben unterschiedliche<br />

Fähigkeiten ausgebildet,<br />

sodass sie in ihrer ökologischen Nische<br />

am höchsten entwickelt <strong>sind</strong>. In<br />

Konsequenz bedeutet dies, dass <strong>Tierversuche</strong><br />

genauso wie Versuche an<br />

Menschen verboten werden müssten.<br />

Letztendlich bleibt die Frage über<br />

den Sinn und die moralischer Vertretbarkeit<br />

von <strong>Tierversuche</strong>n in der medizinischen<br />

Forschung. Es ist nicht<br />

nachvollziehbar, wie sich die Forschung<br />

ohne <strong>Tierversuche</strong> entwickelt<br />

hätte, welche Errungenschaften wir<br />

eingebüßt hätten und in welchen<br />

Punkten wir Heute weiter wären. In<br />

jeden Fall ist eine kritische Hinterfragung<br />

auch bei diesem Themenbereich<br />

von Nöten. �

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