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<strong>DWS</strong> <strong>Invest</strong> <strong>BRIC</strong> <strong>Plus</strong><br />
Von Rohstofflieferanten, Dienstleistern und Werkhallen der Welt<br />
Brasilien – Rohstoffe, Export und Konsum<br />
Der Rohstoffreichtum hat die Voraussetzungen dafür<br />
geschaffen, dass der Aufschwung an Breite und Stabilität<br />
gewinnen kann. Besondere Dynamik zeigen trotz<br />
globaler Rezession die Exportwirtschaft, der private<br />
Konsum und der Ausbau der Infrastruktur. Verbesserte<br />
politische und monetäre Stabilität flankiert die zweite<br />
Stufe des brasilianischen „Wirtschaftswunders“. Seit<br />
kurzem ist das „Rohstofflager der Welt“ auch gut mit Öl<br />
gefüllt. Beim Agrarexport hat Brasilien seine führende<br />
Position behauptet. 8 Dennoch hat sich die Abhängigkeit<br />
von „Commodities“ verringert; rund die Hälfte der<br />
brasilianischen Ausfuhren betrifft Produkte jenseits von<br />
Eisenerz und Orangensaft. 9 Nicht minder wichtig: Angesichts<br />
mittelfristig wachsenden Wohlstandes breiter Bevölkerungsschichten<br />
dürfte der Konsum weiter steigen,<br />
was der einheimischen Konsumgüterindustrie zu hohen<br />
Wachstumsraten verhelfen kann.<br />
Russland – neuer Anlauf<br />
Russland, „Tankstelle der Welt“, war ein großer Gewinner<br />
des Rohstoff-Booms und der zwischenzeitlich<br />
explosionsartig gestiegenen Preise für Erdöl, Erdgas<br />
und andere Bodenschätze. Die Erlöse haben die Basis<br />
dafür geschaffen, dass sich auch andere Wirtschaftsbereiche<br />
mit hoher Dynamik entwickeln konnten. Nach<br />
Überwinden der Wirtschaftskrise könnte das Land auf<br />
den Wachstumspfad zurückkehren. Von einer Erholung<br />
dürften neben dem Energiesektor vor allem Bauwirtschaft<br />
und Infrastrukturausrüster profitieren. In der<br />
Folge könnten steigende Einkommen einer wachsenden<br />
Mittelschicht auch beim Konsum wieder für Dynamik<br />
sorgen. Generell sollten die Unternehmen weiterhin<br />
von zwar rigiden, aber stabilen und weitgehend wirtschaftsfreundlichen<br />
politischen Verhältnissen profitieren<br />
können.<br />
8 United States Department of Agriculture (Brazil‘s Booming Agriculture Faces<br />
Obstacles, November 2006) and WASDE, August 2008, sowie: UBS Pactual<br />
(Brazil 2008)<br />
9 Ebenda<br />
10 Goldman Sachs, <strong>BRIC</strong>s Monthly, May 2009<br />
Indien – ein Land wird mobil<br />
Indische Unternehmen gehören in vielen Bereichen zu<br />
den Weltmarktführern – zum Beispiel bei pharmazeutischen<br />
Produkten, in der IT-Beratung, bei der Raumfahrt<br />
und der Biotechnologie. Rund 40 Prozent aller<br />
weltweit nachgeahmten Medikamente, so genannte<br />
Generika, kommen aus Indien, und kaum ein großer<br />
Konzern, der Software nicht auf dem Subkontinent<br />
entwickeln lässt. Basis ist ein riesiges Potenzial gut ausgebildeter,<br />
Englisch sprechender Arbeitskräfte, davon<br />
allein mehr als 20 Mio. Hochschulabsolventen. In der<br />
Folge steigen der private Konsum sowie die Ausgaben<br />
für den infrastrukturellen Auf- und Ausbau vor allem in<br />
puncto Energieversorgung, Autobahnen, Flughäfen und<br />
Telekommunikation. Die industrielle Basis dürfte weiter<br />
an Breite gewinnen: Indien könnte sich derzeit zu einem<br />
Zentrum der Automobilproduktion entwickeln. Kostenvorteile<br />
in der Produktion haben weltweit agierende<br />
Unternehmen in das Land gelockt; seit 2001 hat sich<br />
die Autoproduktion verneunfacht. 10<br />
China – Wachstumsmarkt Infrastruktur<br />
China könnte gestärkt aus der globalen Wirtschaftskrise<br />
hervorgehen. Die Regierung ist bestrebt, die<br />
Wachstumsdynamik hoch zu halten und fährt massive<br />
Programme zur Konjunkturstützung bzw. -belebung. Bei<br />
allen Problemen und Risiken wie Umweltverschmutzung<br />
und politischer Gängelung ergeben sich zahlreiche<br />
Erfolg versprechende <strong>Invest</strong>itionsmöglichkeiten.<br />
China ist nicht mehr nur als „verlängerte Werkbank<br />
der Welt“ interessant; der fortgeschrittene Entwicklungsstatus<br />
eröffnet neue Felder mit Perspektive. Dazu<br />
zählen vor allem der infrastrukturelle Auf- und Ausbau,<br />
der über massive staatliche Initiativen mit Hochdruck<br />
vorangetrieben wird. Im Vordergrund stehen eine<br />
funktionierende Energie- und Wasserversorgung, neue<br />
Verkehrswege, die Bewältigung der Umweltverschmutzung<br />
und nicht zuletzt die medizinische Versorgung<br />
der Bevölkerung. Auch der steigende Konsum breiterer<br />
Bevölkerungskreise könnte aussichtsreiche <strong>Invest</strong>itionsmöglichkeiten<br />
eröffnen. Daneben könnten steigende<br />
Zahlungsbilanzüberschüsse zu einer Aufwertung der<br />
Landeswährung Renminbi führen.