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Philippe Halsman, Erstaunen Sie mich ... - Musée de l'Elysée

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<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong><br />

Elysée Lausanne<br />

Mediendossier<br />

5/13<br />

Porträts<br />

<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong>, <strong>de</strong>r Meister <strong>de</strong>s Porträts <strong>de</strong>s direkten Zugangs,<br />

experimentiert auch mit einer breiten technischen Auswahl, um<br />

das Innere <strong>de</strong>r Fotografierten einzufangen und ihrer Individualität<br />

Ausdruck zu verleihen. Viele seiner Porträts sind Ikonen gewor<strong>de</strong>n,<br />

beson<strong>de</strong>rs natürlich seine 101 Titelbil<strong>de</strong>r für die Zeitschrift Life.<br />

Fokus auf Marilyn Monroe<br />

<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong> fotografierte Marilyn Monroe verschie<strong>de</strong>ne Male<br />

zwischen 1949 und 1959. Dieser wichtige Korpus zeichnet die Karriere<br />

einer Schauspielerin auf und zeigt gleichzeitig <strong>Halsman</strong>s verschie<strong>de</strong>ne<br />

fotografische Vorgehensweisen dieser Zeitspanne auf.<br />

Im Herbst 1949 wird <strong>Halsman</strong> vom Magazin Life nach Hollywood<br />

geschickt, um dort eine Reportage über acht junge Mannequins zu<br />

kreieren, welche sich daran machen eine Karriere als Schauspielerin<br />

zu starten. <strong>Halsman</strong> bil<strong>de</strong>t sie in vier vorgegebenen Szenen ab<br />

(Herannahen eines Monsters, Kussszene, Reaktion auf eine lustige<br />

Geschichte und beim Trinken <strong>de</strong>s Lieblingsgetränks), er bemerkt<br />

dabei schnell die Fähigkeiten <strong>de</strong>r jungen Marilyn Monroe.<br />

Dieser Eindruck bestätigt sich drei Jahre später als Life ihn beauftragt<br />

eine Bildstrecke über die Schauspielerin zu realisieren, die<br />

damals „The Talk of Hollywood“ genannt wur<strong>de</strong>. Die Aufnahmen<br />

in Schwarzweiss und Farbe dokumentieren ihr Alltagsleben<br />

und ihr Talent als Schauspielerin. <strong>Sie</strong> interpretiert insbeson<strong>de</strong>re<br />

eine Bildfolge von Szenen, welche mit Humor die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Schritte ihrer Strategie aufzeigen, mit <strong>de</strong>r sie während eines<br />

Vorstellungsgesprächs eine Rolle zu ergattern versucht. Aber noch<br />

wichtiger, <strong>Halsman</strong> schafft mehrere emblematische Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Schauspielerin und trägt so zu ihrer Bekanntheit bei, in<strong>de</strong>m er ihr<br />

das erste Titelbild <strong>de</strong>r Zeitschrift Life verschafft.<br />

1954 empfängt <strong>Halsman</strong> Marilyn Monroe in seinem New Yorker<br />

Studio. Die Fotografien von <strong>Halsman</strong> wi<strong>de</strong>rspiegeln das von ihr<br />

geschaffene Bild <strong>de</strong>s „Sexsymbols“. Er schafft es jedoch ein etwas<br />

natürlicheres Porträt von ihr zu realisieren, in<strong>de</strong>m er sie bittet in die<br />

Luft zu springen. Es ist das einzige Bild, <strong>de</strong>nn als <strong>Halsman</strong> ihr sein<br />

Konzept <strong>de</strong>r „Jumpology“ erklärt, lehnt Marilyn Monroe abgeschreckt<br />

von <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e ihre Persönlichkeit preiszugeben die Wie<strong>de</strong>rholung<br />

<strong>de</strong>s Experiments ab.<br />

Erst fünf Jahre später akzeptiert sie die Spielregeln <strong>de</strong>r „Jumpology“.<br />

Marilyn Monroe ist bereits ein Star und als das Magazin Life<br />

ihr die Titelseite für <strong>de</strong>n wichtigen Artikel über die „Jumpology“<br />

von <strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong> vorschlägt, sieht sie die Anfrage als eine<br />

Performance an. Während drei Stun<strong>de</strong>n springt die Schauspielerin<br />

über 200-mal vor <strong>de</strong>m Sucher von <strong>Halsman</strong> auf und ab, um <strong>de</strong>n<br />

„perfekten Sprung“ hinzulegen.<br />

<strong>Halsman</strong> schlägt Marilyn Monroe mehrmals – jedoch ohne Erfolg<br />

– vor, die Zusammenarbeit weiterzuführen. Die Schauspielerin<br />

befin<strong>de</strong>t sich zu jener Zeit am Wen<strong>de</strong>punkt ihres Lebens, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Untergang ankündigt. <strong>Halsman</strong> jedoch führt seine fotografische<br />

Arbeit rund um die Schauspielerin fort und schafft neue Bil<strong>de</strong>r, o<strong>de</strong>r<br />

genauer Variationen anhand von früher realisierten Porträts. Diese<br />

Bildkompositionen – Fotomontagen mit ausgeschnittenen Bil<strong>de</strong>lementen,<br />

die anschliessend abgelichtet wur<strong>de</strong>n – drücken die<br />

I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Bewegung aus, aber auch die Arbeit an Bil<strong>de</strong>rn, die in <strong>de</strong>n<br />

Negativwerten wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n, sind charakteristisch für die<br />

Arbeitsweise <strong>Halsman</strong>s in <strong>de</strong>n 1960er-Jahren. Zehn Jahre später<br />

schafft er auf Anfrage von Salvador Dalí, <strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r französischen<br />

Ausgabe <strong>de</strong>r Vogue vom Dezember 1971 – Januar 1972 mitarbeitet,<br />

ein Porträt von Marilyn als Präsi<strong>de</strong>nt Mao.<br />

„Marilyn war die einzige, die aus <strong>de</strong>r Gruppe <strong>de</strong>r<br />

Starlets herausragte. Die Fotografen haben ihre natürliche<br />

Fähigkeit ent<strong>de</strong>ckt mit <strong>de</strong>m Kameraobjektiv zu<br />

flirten und ihr Image als Blondine, ihre unmittelbare<br />

Verfügbarkeit haben aus ihr eines <strong>de</strong>r beliebtesten<br />

Pin-up-Girls in <strong>de</strong>n USA gemacht. Marilyn fühlte, dass<br />

das Objektiv nicht einfach ein Auge aus Glas war, son<strong>de</strong>rn<br />

das Symbol <strong>de</strong>r Blicke von Millionen von Männern.<br />

<strong>Sie</strong> wusste besser als irgen<strong>de</strong>ine Schauspielerin, die ich<br />

je fotografierte, <strong>de</strong>m Objektiv <strong>de</strong>n Hof zu machen.“<br />

<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong><br />

<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong>, Kontaktabzug von Marilyn Monroe, 1952<br />

<strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong> Archive © 2013 <strong>Philippe</strong> <strong>Halsman</strong> Archive / Magnum Photos

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