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das magazin 11/12 2009 - Kölner Philharmonie

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„Dirigieren ist ja eine<br />

ziemlich mysteriöse Angelegenheit.“<br />

Die geborene Dirigentin<br />

Emmanuelle Haïm und ihr Orchestre et Chœur du Concert d’Astrée<br />

Emmanuelle Haïm repräsentiert die neue<br />

Generation im Bereich der Alten Musik<br />

und hat als erste Dirigentin ihr eigenes<br />

Instrumentalensemble und ihren eigenen<br />

Chor ins Leben gerufen: „Ich wollte mich<br />

mit Menschen umgeben, die mich interessieren<br />

und die einer gemeinsamen Idee<br />

anhängen.“ Die Powerfrau aus Paris pflegt<br />

keinen autokratischen Führungsstil, sie<br />

sucht den Konsens mit ihren Musikern und<br />

hat einen sehr guten Draht zu ihnen. Der<br />

ist „vielleicht ein bisschen anders, weil ich<br />

eine Frau bin. Ich versuche nicht, mich als<br />

Mann zu verkleiden, und ich glaube nicht,<br />

<strong>das</strong>s <strong>das</strong> für die Musiker ein Problem ist.“ In<br />

Frankreich wie überall sonst ist die finanzielle<br />

Situation für ein freies Ensemble nicht<br />

einfach. Die Mitglieder des Orchesters Le<br />

Concert d’Astrée verzichteten im ersten<br />

Jahr nach der Gründung 2000 auf ihre<br />

Gage. Was Chor und Orchester im Innersten<br />

zusammenhält, ist der Glaube an Emmanuelle<br />

Haïm – die nie Dirigierunterricht<br />

genommen hat, sondern nur dann und<br />

wann befreundete Dirigenten um Rat fragte.<br />

„Dirigieren ist ja eine ziemlich mysteriöse<br />

Angelegenheit, selbst für Leute, die sich<br />

damit im Detail beschäftigen. Mein Standpunkt<br />

ist, <strong>das</strong>s man zunächst ganz klar wissen<br />

muss, was man musikalisch will, um<br />

dann ein Mittel zu finden, es zu realisieren.“<br />

Emmanuelle Haïm studierte Klavier bei<br />

Yvonne Lefébure und Orgel bei André Isoir,<br />

irgendwann wechselte sie zum Cembalo<br />

und schloss ihr Studium am Pariser Conservatoire<br />

mit fünf ersten Preisen ab. Sie<br />

begleitete Sängerinnen wie Cecilia Bartoli,<br />

Natalie Dessay und Patricia Petibon und<br />

wirkte jahrelang als Continuo-Spielerin<br />

und musikalische Assistentin im Ensemble<br />

Les Arts Florissants von William Christie.<br />

Auf dessen Empfehlung wurde sie Assistentin<br />

von Sir Simon Rattle. „Simon Rattle<br />

hat mich die unglaubliche Freiheit erfahren<br />

lassen, über die ein Dirigent verfügen<br />

Emmanuelle Haïm<br />

kann, die wunderbare kommunikative<br />

Beziehung, die er zu seinen Musikern aufbauen<br />

kann.“ Ihren ersten großen Erfolg<br />

als Dirigentin erlebte Emmanuelle Haïm<br />

2001 beim Glyndebourne Opera Festival<br />

mit Händels Oper „Rodelinda“ und erntete<br />

große Anerkennung – nicht nur bei Publikum<br />

und Kritik, nach einer Probe beteuerte<br />

ein Orchestermitglied, es seien die drei<br />

inspirierendsten Stunden seiner Karriere<br />

gewesen.<br />

Im Mittelpunkt ihres Interesses stand für<br />

Emmanuelle Haïm stets die Vokalmusik,<br />

die menschliche Stimme hat sie immer fasziniert.<br />

Sie kann jede Note der Opern und<br />

Oratorien, die sie dirigiert, mitsingen, tut<br />

dies auch oft in den Proben und ist hinterher<br />

regelrecht heiser. Ihre Liebe zu Händel<br />

entdeckte sie während des Studiums am<br />

Pariser Conservatoire und spielte damals<br />

die großen Chöre auf ihrem Cembalo. Bis<br />

heute ist sie perfektionistisch und neugie-<br />

16<br />

P O R T R Ä T<br />

Konzerttermin<br />

<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.<strong>2009</strong> Samstag 20:00<br />

Camilla Tilling Sopran<br />

Matthew White Countertenor<br />

John Tessier Tenor<br />

Christopher Purves Bariton<br />

Orchestre et Chœur du Concert d‘Astrée<br />

Emmanuelle Haïm Dirigentin<br />

Georg Friedrich Händel The Messiah HWV 56<br />

Oratorium für Soli, Chor und Orchester. Aufführung in englischer Sprache<br />

KölnMusik<br />

€ 10,– 19,– 27,– 38,– 42,– 48,–<br />

€ 32,– Chorempore (Z)<br />

Seite 40<br />

Camilla Tilling<br />

rig auf jedes Detail. „Wenn ich mit einer Partitur zu arbeiten beginne,<br />

möchte ich wissen, wer die Uraufführung gespielt hat und<br />

was vor während und nach dem Kompositionsprozess passiert ist.<br />

Dann wird es zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen der<br />

Partitur und mir und zwischen der Partitur und den Menschen, die<br />

an dem Projekt mitwirken.“ Auch über die Rolle des Künstlers in<br />

der Gesellschaft macht sich Emmanuelle Haïm ihre eigenen Gedanken,<br />

ist ihr doch bewusst, <strong>das</strong>s sie sich als Dirigentin nicht im<br />

luftleeren Raum bewegt. „Die Gründung meines eigenen Ensembles<br />

hat mich gezwungen, über den Stellenwert der Musik in der<br />

Gesellschaft nachzudenken. Den Künstlern kommt in der Gesellschaft<br />

eine fundamentale Rolle zu, und wenn alles andere auseinanderbricht,<br />

die Kunst wird bleiben.“<br />

Bei ihrem Debüt in der <strong>Kölner</strong> <strong>Philharmonie</strong> wird sie Händels<br />

Messias dirigieren. Den Sopran-Part übernimmt die junge Schwedin<br />

Camilla Tilling, die seit ihrem Durchbruch 2001 als Corinna in<br />

der New Yorker Inszenierung von Rossinis „Il viaggio a Reims“ jede<br />

Chance erfolgreich genutzt hat, um auf den Bühnen der Welt zu<br />

begeistern. Dorle Ellmers<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

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Vorverkauf an den bekannten<br />

BonnTicket/KölnTicket-<br />

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deutschen Festnetz).<br />

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