RIS/PACS-Investitionen: - Medizin-EDV

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Friedhelm Brinkmann, EDV-Leiter Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart/ Diakonie-Klinikum und OSP Stuttgart e.V. sowie SMS- Anwenderkreis (Siemens: Produkte medico/s CLINICOM): „Oftmals spielt der Kunde das Versuchskaninchen.“ 10 02/ 2005 der -apparet- EDV- und Organisationsberatung im Gesundheitswesen (www.apparet.de) häufig eine fachliche Überforderung der Initiatoren fest, wenn das IT-Hintergrundwissen über Schnittstellenproblematiken wie DI- COM und HL7 fehlt. Er beoba chtet weiterhin ungute organisatorische Überschneidungen sowie Kompetenzgerangel zwischen IT-Abteilung, Radiologie oder Medizintechnik. Nicht zuletzt gehören für ihn zu den wirtschaftlichen Fallstricken, dass der Initialaufwand unterschätzt und sich für falsche Speichermedien entschieden werde sowie hohe laufende Kosten durch die Wartung für Hard und Software entstünden. EDV-Leiter Friedhelm Brinkmann geht noch einen Schritt zurück und betont, wie wichtig eine ausreichende Berücksichtigung der Folgekosten sowie die Kosten für die Peripherie seien. Dazu rechnet Brinkmann etwa die Bildverteilung im Haus, d. h. ausreichende Betrachtungsstationen im Krankenhaus auf den Sta tionen und Funktionsstellen sowie im OP besondere Geräte. Dies bedingt Investitionsund Folgekosten durch Betreuung etc. Auch Kosten für die Betreuung des PACS durch Administration etc. seien zu vermerken. „Vergessen wird oft, dass die Schnittstellenkosten nicht unerheblich sind, zwischen KIS, RIS und PACS sowie zu den Modalitäten“, betont Friedhelm Brinkmann. Trotz „Standards“ wie HL7 und DICOM ergebe sich ein hoher Aufwand insbesondere beim Kunden, besonders für ausführliche Tests. „Oftmals spielt der der Kunde das Versuchskaninchen.“ Der „GAU“ für jedes PACS-Projekt Bei der Einführung von k omplexen Systemen wie PACS hängt viel von der personellen Struktur und Akzeptanz ab. Die rote Warnlampe leuchtet für Beraterin Cornelia R. Vosseler (www.khsberatung.com), wenn bei der Einführung die Anwender der betroffenen Abteilungen (Radiologie, aber auch die Kliniker) nicht in die Aus- TITELSTORY wahl des Systems eingebunden werden. „Der ‚GAU‘ jedoch ist es, wenn der Chefarzt der Radiologie nicht hinter dem PACS-Projekt steht, da nach Vorgabe der Geschäftsführer entschieden wurde, dass und welches PACS eingesetzt wird.“ Außerdem beurteilt es Dipl.-Inform. Med. Vosseler als schwierig, ein PACS-Projekt zeitgerecht umzusetzen, wenn die Systembeauftragten der Abteilung nicht ausreichend für diese Arbeiten freigestellt werden, etwa für Konfiguration oder Schulungen. „Das lässt sich nicht mal so nebenbei machen“, gibt die Beraterin zu bedenken. „Denn die individuelle Schulung der Anwender, die auf den Kenntnissen des Einzelnen aufbaut, wird immer noch sträflich vernachlässigt. Ich stelle immer wieder fest, dass eine kurze Einweisung der Hersteller – von Schulung kann man da oft nicht sprechen– mal so im Vorbeigehen erfolgt, weil die Anwender sich eben nicht die notwendige Zeit dafür nehmen oder aber der Hersteller diese Dienstleistungen zu gering veranschlagt hat.“ Eine erfolgreiche PACS-Einführung ist auch ihrer Meinung nach nur durch professionelles Projektmanagement möglich. „Dafür notwendig sind erfahrene Projektleiter, die nicht nur die technische, sondern auch die soziale Kompetenz besitzen, diese komplexen Projekte abzuwickeln und Konfliktmanagement zu betreiben.“ Aus ihrer Sicht ist der Hauptgrund für Probleme nicht technischer Art, sondern in der zwischenmenschlichenKommunikation zu finden. „Diese Spezies von Projektleitern ist selten bei Herstellern und noch seltener im Krankenhausver- Dipl.-Inform. Med. Cornefügbar.“lia R.Vosseler: „Diese Spe- Gerade die zies von Projektleitern ist soziale Kom- selten bei den Herstellern ponente hat und noch seltener im Kran- hohe Bedeukenhaus v erfügbar.“ tung, da die Einführung von RIS/PACS die radiologische Abteilung komplett umkrempelt und sich die Arbeitsweisen, oft auch Zuständigkeiten, vollständig ändern. „Da Rolf Hellemann von HM – Menschen sich MEDICARE Consultance: mit Verände- „Die Oberfläche, die mit rungenjegli- den Modalitäten und den cher Art immer IT- Systemen identisch ist, schwer tun, ist wird mit Sicherheit in der eine gute Vor- Zukunft ein ganz entscheibereitung der dendesBeschaffungs-Kri- Änderungen terium sein.“ für die Betroffenen und die Darstellung des Nutzens unabdingbar, um motivierte Anwender zu erhalten.“ Wie Cornelia R. Vosseler immer wieder feststellen muss, sind die meisten IT-Abteilungen der Krankenhäuser, die Fachabteilungen, aber auch die Kliniker auf Station mit der Komplexität in RIS / PACS-Projekten und deren Auswirkungen massiv überfordert. Der fehlende fachliche Einblick überrascht kaum Speziell bei RIS/PACS-Systemen ist auf Grund der äußerst speziellen Anforderungen der Wissensstand der Anwender unterschiedlich, müssen Anita Muenkle und Rolf Hellemann von HM – MEDICARE Consultance in Bad Überkingen feststellen. „Er reicht von nur sehr schwachen V orstellungen, welche Parameter berücksichtigt werden sollten, bis hin zu etwa 85 % ausreichendem Know-how.“ Noch extremer sei der Unterschied bei Fragen zur EPA oder auch, welche Abteilungen in das PACS eingebunden werden sollten. In einigen Häusern habe man inzwischen erkannt, dass auch die Kardiologie, der Ultraschallbereich, die Endoskopie, das Labor und viele andere elektronische Patienten-Informationen mit in diese Systeme integriert
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