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Psychodynamische Grundhaltung in der ... - Rudolf-heltzel.de

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6<br />

gegnung zwischen bei<strong>de</strong>n Fächern: In <strong>de</strong>n zeitgenössischen psychoanalytischen<br />

Schulen (und nahestehen<strong>de</strong>n Diszipl<strong>in</strong>en wie z.B. <strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Säugl<strong>in</strong>gs-<br />

und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dforschung) f<strong>in</strong><strong>de</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong>zeit e<strong>in</strong>e Entwicklung statt, die e<strong>in</strong>e Berührung<br />

von Psychoanalyse und Psychiatrie näher legt, als dies noch vor e<strong>in</strong>em<br />

Jahrzehnt <strong>de</strong>nkbar gewesen wäre. Diese aufregen<strong>de</strong> Situation ist mit <strong>de</strong>n<br />

Stichworten „präverbale Kommunikation“, „<strong>in</strong>terpersonelle Verstrickungen“,<br />

„Intersubjektivität“ und „Austausch durch Han<strong>de</strong>ln“ umrissen und<br />

verdankt sich (obwohl sie bis auf Ferenczi zurückgeht) <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong> mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen<br />

Säugl<strong>in</strong>gsforschung, <strong><strong>de</strong>r</strong> psychoanalytischen Objektbeziehungstheorie<br />

und <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>terpersonellen Theorie und Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychoanalyse. Dieser Prozeß<br />

reflektiert e<strong>in</strong>e übergreifen<strong>de</strong> Entwicklung <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Wissenschaften, er ist <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Psychoanalyse mit Namen wie Stern, Treurniet, Bollas, Mitchell, Renik u.a..<br />

verbun<strong>de</strong>n und macht es verführerischer als je zuvor, diese <strong>in</strong> <strong>de</strong>n zeitgenössischen<br />

psychoanalytischen Schulen erarbeiteten Konzepte und Mo<strong>de</strong>lle auf die<br />

Arbeit mit psychiatrischen Patienten zu übertragen. - Nun also zu me<strong>in</strong>er Fragestellung<br />

e<strong>in</strong>er psychodynamischen <strong>Grundhaltung</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mit persönlichkeitsgestörten<br />

Patienten im geme<strong>in</strong><strong>de</strong>psychiatrischen Kontext.<br />

1. Kontaktaufnahme: Mitarbeiter psychiatrischer Institutionen wissen, wie befremdlich,<br />

wie schwierig und bizarr, wie schrill und abweisend, ja sogar abstoßend<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> je<strong>de</strong>nfalls belastend das Kontaktverhalten dieser Patienten se<strong>in</strong><br />

kann. Häufig steckt <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontaktwunsch - gut verborgen - <strong>in</strong> gera<strong>de</strong>zu kontaktabwehren<strong>de</strong>m<br />

Auftreten. Es gehört e<strong>in</strong>e Portion Lebens- und Berufserfahrung<br />

dazu, dieses Auftreten angemessen zu beantworten. „Angemessen“ me<strong>in</strong>t hier:<br />

so zu beantworten, daß e<strong>in</strong> guter persönlicher (emotionaler) Kontakt zustan<strong>de</strong>kommt<br />

und auch dann aufrechterhalten wer<strong>de</strong>n kann, wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient dies zu<br />

verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>n o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu sabotieren sucht. (Fürstenau, 1992; Gabbard, 1994; Janssen,<br />

1994). Es fällt häufig schwer, dies so umzusetzen, daß wir we<strong><strong>de</strong>r</strong> zu nahe<br />

noch zu fern s<strong>in</strong>d - o<strong><strong>de</strong>r</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>s formuliert: daß sich unser Gegenüber we<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

bedrängt bzw. verfolgt noch verlassen fühlt. Oftmals läuft es - <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Inszenierung - auf genau dieses Erleben h<strong>in</strong>aus. Je<strong>de</strong>nfalls erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t die<br />

Situation sowohl aktives Engagement <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Kontaktaufnahme, als auch Zu-

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