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20 Up and down Music Row www.countrystyle.ch 59 2015 Privates ... News aus aller Welt „Wie möchtest Du die Eier … … und willst Du mich heiraten, Darling?“ So könnte es möglicherweise geklungen haben, als Country-Star Ray Scott Stacey Beard eine der entscheidenden Beziehungsfragen stellte. Ob sie daraufhin „sunny side up“ erwiderte und ihm dann um den Hals fiel oder die Eier daraufhin kein Thema mehr waren, ist leider nicht überliefert. Was aber sicher ist: Ray Scott fackelt nicht lange im Liebesleben. Ende 2014 lernte er die attraktive Blondine kennen, und am 4. März 2015 machte er Frühstück und Antrag. „Wir fühlten beide, dass die Dinge sich schon eine Weile in diese Richtung entwickelten, also dachte ich: Überrasch sie einfach.“ Weil jeder Zeitpunkt, sich ins Verderben zu stürzen, so gut wie der andere ist, warum also nicht frühmorgens gleich nach dem Aufstehen – dann hat man es wenigstens hinter sich, könnten etwas zynische Zeitgenossen an dieser Stelle einwerfen. Ray aber erzählte dem Magazin „Country Weekly“: „In jenem Moment gab es nur uns beide, und es war so ein glücklicher Augenblick für uns beide. Jeder verdient dieses Gefühl.“ Tja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und falls, entgegen aller Wahrscheinlichkeiten, aus dem Gewinnen nichts werden sollte, dann könnte man sich ja immer noch mit dem olympischen Gedanken trösten: Dabei sein ist alles. Oder ein paar Country-Songs schreiben, wenn man ein Jahr später oder so wieder nüchtern und bei Sinnen ist. Weil wir aber alles andere als Zyniker sind und sich die Anzeichen mehren, dass sich Ray Scotts Karriere wieder ziemlich in die richtige Richtung bewegt – sein neues Video zum Song Ain’t Always Thirsty erschien dieser Tage – wünschen wir den beiden Turteltauben einfach nur alles Glück der Welt und Kinder mit roten Haaren. Die totale Verarschung? Oder doch fortschreitende Evolution des Genres? An Newcomer Sam Hunt und seinem Album „Montevallo“ (siehe CD-Besprechung Seite 17) scheiden sich die Geister. Zweifellos war der ehemalige College-Football-Quarterback nicht nur als Ballwerfer recht begabt, aber ob EDM (Electronic Dance Music), mit etwas Banjo und Mandoline abgeschmeckt, wirklich die Zukunft des Country sein soll, darüber ereifern sich die Gelehrten derzeit heftig. Getrieben von der wichtigen demografischen Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen sieht sich Nashville unter hohem Druck, einen Sound zu liefern, der bei dieser Zielgruppe nachhaltig für Stimmung sorgt. Dass Musik für mehrheitlich Zugedröhnte, für die das Leben eine einzige College-Party zu sein scheint, neue Qualitätsmassstäbe zu setzen imstande sein soll, ist selbst für Nashville-Verhältnisse ein kühner Ansatz. Mit Country- Musik wurden schon immer Feste gefeiert, aber wohl noch selten Florida Georgia Line zuvor in seiner Geschichte hat sich Nashville so hemmungslos an den Zeitgeist angebiedert wie heute. Bildlich gesprochen, ist es nicht nur auf die Knie gegangen Thomas Rhett – es kriecht bereits mit seinem neuen Publikum am Boden herum. Wenn an der Wallstreet so unsinnig überbordet wird, ist meist Brantley Gilbert der Umkehrpunkt in Form eines „Crashes“ nicht mehr allzu weit. Wieso sollte es Nashville eigentlich anders ergehen? Hier eine kurze Aufzählung der wichtigsten Totengräber der Country-Musik: Florida Georgia Line Thomas Rhett Brantley Gilbert Ernüchterung Auch eine der besten Zeitungen der Welt, die britische „The Guardian“, war nicht ganz „amused“ über den gegenwärtigen Stand der Kunst im Genre, wie er sich beim C2C-Festival in London und Dublin kürzlich präsentierte. Höflich ausgedrückt, konnte man dem Ganzen nicht so viel abgewinnen. So urteilte der Kritiker des Blattes unter anderem: „Bro-Country“, vom Duo Florida Georgia Line auf die Spitze getrieben, spaltet weiterhin die Anhängerschaft. Das hat nichts mehr mit den Wurzeln dieser Musik zu tun: Feinheiten und Können wurden abgelöst von gewollt widerwärtigem, bierschwangerem Chauvinismus und plumpem Alpha-Männchen- Rockgehabe. Dafür ist kein Trick zu schade und keine Zeile zu einfach gestrickt. Fast jede dieser „Burschenschaftspartyhymnen“ dreht sich hauptsächlich um den Freitag- oder Samstagabend. Da gibt einer Gas Ray Scott sorgt vermehrt für positive Schlagzeilen dieser Tage. Zuerst entstanden in Zusammenarbeit mit dem „Rolling Stone Magazine“ die tollen Country-Clips aus seiner „Roots Session“-Reihe, die in der Folge auf der Website des Magazins prominent vorgestellt wurden. Darin interpretiert der Sänger aus North Carolina traditionelle Country-Hits seiner Vorbilder auf schöne Weise. Dann kam Anfang März auch noch die Ray Scott und Stacey Beard Neuigkeit über seine Verlobung mit der reizenden Ms. Stacey Beard heraus, und sein neuer Videoclip (Ain’t Always Thirsty) ist auch im Kasten. Bei Ray Scott stehen derzeit alle Ampeln auf Grün. Radio-Lover Obwohl man seit George Jones’ Radio Lover wissen könnte, dass Radio-DJ-Karrieren auch ganz Trace Adkins schrecklich enden können, drängt es immer mehr Country-Stimmen ins Radio. Neuerdings wird Trace Adkins’ herrlicher Bariton der (weiblichen) Zuhörerschaft wohlige Schauer über den Rücken jagen, wenn er auf Sirius XM eine Chart-Show präsentieren wird, die Hits aus verschiedenen Jahren seit Anfang des neuen Millenniums runterzählen wird. Gute alte Zeit „Damals war alles ganz anders. Es gab noch Songwriter, die ganz allein arbeiteten, und die wurden verehrt dafür. Das Tolle war, dass, wenn man einen guten Song geschrieben hatte, er seinen Weg praktisch von allein machte. Man musste nicht mit dem Produzen-
www.countrystyle.ch 59 2015 Up and down Music Row 21 ten oder dem Künstler im selben Raum arbeiten. Alle Musikverlage waren in kleinen Häusern untergebracht. Um 17.30 Uhr wurde das Bier aufgemacht, und man wollte von den andern hören, woran sie den ganzen Tag getüftelt hatten. Es spielte keine Rolle, von wo der nächste Hit kam. Es kam sogar vor, dass jemand mit einer Kassette in der Hand die Strasse runterrannte und schrie: ‚Das müsst ihr Gretchen Peters euch anhören!‘ Grossartige neue Lieder sprengen auch heute noch manchmal Türen auf, aber wahrscheinlich einfach nicht mehr so oft wie damals“, erzählte Gretchen Peters jüngst über die Verhältnisse in Nashville in den späten 80ern. Wie fünf schwarze Frauen … … klinge Chris Stapeltons Backgroundgesang auf Gary Allans neuer Single Hangover Tonight, erzählte der Sänger dem „Billboard Magazine“ kürzlich im Interview. Dass es keine ganz simple Produktion war, das angestrebte Chris Stapelton „Motown-Feeling“ hinzukriegen, könnte man auch daraus ableiten, dass Stapelton – gemäss Allans Schätzung – ungefähr 15 Tracks Backgroundgesang zusammenmischte. Solche Cocktails können dann schon mal zu einem „Kater am Abend“ führen. Meh Dräck! „Ich sehe so viele Leute, die wie in einer Kapsel leben. Sie wollen sich behütet fühlen, sie wollen, dass ihre Kinder und Freunde auch behütet sind. Ich verstehe das – das ist wirklich bewundernswert. Allerdings geht es im Leben nicht darum, wer am Ende ungeschoren dasteht oder wer am besten erhalten oder am gesündesten ist.“ Frankie Ballards neue Single Frankie Ballard heisst denn auch folgerichtig Young And Crazy. Alles neu macht der April Im Verlauf des Aprils kommen sieben neue Alben raus, auf die sich das Warten gelohnt haben könnte: Reba meldet sich zurück mit „Love Somebody“, ihrer ersten neuen CD seit 2010. Dwight Yoakam kommt am 14. mit seinem 15. Studioalbum „Second Hand Heart“. Von Kristian Bush, der männlichen Hälfte des Ex-Superduos Sugarland, gibt es mit „Southern Gravity“ sein erstes Soloalbum. Die Zac Brown Band wird mit „Jekyll + Hyde“ auftrumpfen. Tyler Farr wird mit „Suffer In Peace“ seine zweite CD vorlegen, Will Hoge mit „Small Town Dreams“ seine zehnte. Und gegen Ende des Monats kommt ein gemeinsames Album von Wade Bowen und Randy Rogers auf den Markt mit dem etwas nach Mario Barth klingenden Titel: „Hold My Beer“. Na dann prost! Shania live and singing Mit einem Live-Album/DVD-Paket beschliesst Shania Twain ihre Zeit in Las Vegas. Nach 105 Shows zwischen 2012 und 2014 im Colosseum des Cesar Palace Resorts fiel für die grossartige Entertainerin im Dezember der letzte Vorhang im Spielerparadies in der Wüste Nevadas. Obwohl keine neuen Songs auf dem Album zu finden sind, warteten die Fans schon lange ungeduldig auf diese Kombination. Für die News: Country Style Little Nashville Saloon, Liesberg/BL In Concert Livekonzerte am ... Mi, 29. April 2015 J. P. Harris & The Tough Choices (USA) Sa, 13. Juni 2015 Gal Holiday & The Honky Tonk Revue (New Orleans) Feuriger Rockabilly Der Live-Music Saloon, wo es primär um die Musik geht! Türöffnung 18:30 Uhr / Konzertbeginn: 20:15 Uhr Reservationen: 061 771 08 75 oder 079 790 19 94 oder littlenashville@bluewin.ch Little Nashville Saloon, Baselstrasse 176 4253 Liesberg/BL, www.littlenashville.ch Ein gut platziertes Inserat im Country Style hinterlässt immer Spuren! Kleine Preise - grosse Wirkung! 061 403 10 21 (
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