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44 Indianer<br />

www.countrystyle.ch<br />

59 2015<br />

Das Pferd und die Bisonjägerkultur, Teil 1<br />

Erst mit der Einführung des<br />

Pferdes legten die Europäer<br />

den Grundstein für eine<br />

kulturelle Revolution. Neben<br />

anderen Haustieren wie Kühen,<br />

Schweinen und Hühnern brachten<br />

die spanischen Kolonisten<br />

des 16. Jahrhunderts auch das<br />

Pferd mit an den Rio Grande in<br />

New Mexico. Die Apachen und<br />

Navajo erwarben Pferde von den<br />

Rancheros, und durch Handel gelangten<br />

sie zu ihren nördlichen<br />

Nachbarn. Rasch verbreitete sich<br />

die Kunde vom Nutzen des Pferdes<br />

am Fusse der Rocky Mountains<br />

nordwärts und zu den Erdhausbewohnern<br />

am Platte River<br />

und Missouri.<br />

Um das Jahr 1700 war die Revolution<br />

in vollem Gange. Die Bisonjäger,<br />

die zuvor nur relativ kurze<br />

Jagdausflüge unternehmen<br />

konnten, waren jetzt in der Lage,<br />

den Herden bis in entlegenere<br />

Regionen der Plains zu folgen<br />

und dort auch zu leben. Die Bisonjagd<br />

zu Pferd war wesentlich<br />

erfolgreicher, und so kam es bei<br />

diesen Gruppen zu einem dramatischen<br />

Bevölkerungswachstum.<br />

Nomadisierende Bisonjäger wie<br />

die Algokin sprechenden Blackfoot,<br />

die aus der Gegend der grossen<br />

Seen über die Great Plains in<br />

ihr Siedlungsgebiet am Fusse der<br />

Rocky Mountains gezogen waren,<br />

hatten vor der Einführung<br />

des Pferdes Hunde als Lasttiere<br />

verwendet. Das Pferd verschaffte<br />

auch grossen Gruppen mehr<br />

Mobilität und einen weiteren Aktionsradius<br />

und liess in dem einst<br />

schwierigen Terrain der Plains<br />

neue Hoffnungen aufkeimen.<br />

Die „Bisonjägerkultur”, die ohne<br />

die Einführung des Pferdes nicht<br />

denkbar gewesen wäre, eröffnete<br />

völlig neue Möglichkeiten, und<br />

in der Folgezeit erweiterten viele<br />

Kulturen ihr Territorium und<br />

erlebten im 18. Jahrhundert eine<br />

beispiellose Blüte. In den nördlichen<br />

und mittleren Plains eroberten<br />

Algonkin sprechende Stämme,<br />

die ursprünglich aus der Gegend<br />

nördlich der grossen Seen<br />

stammten, wie die Cheyenne,<br />

Arapaho, Gros Ventre und Blackfoot,<br />

neue Jagdgründe. Im 19.<br />

Jahrhundert folgten ihnen die<br />

Plains-Cree und Ojibwa (Bungi).<br />

Die Crow trennten sich von den<br />

Hidatsa, ihren in Erdhäusern lebenden<br />

Stammesverwandten am<br />

Oberlauf des Missouri, und folgten<br />

den Bisonherden gen Westen<br />

nach Wyoming und Montana.<br />

Auszug aus dem Buch<br />

„Indianische Kunst Nordamerikas“<br />

Das Heilwissen der Indianer:<br />

Rauschpfeffer (Kava–Kava)<br />

Rauschpfeffer gilt in der<br />

gesamten polynesischen<br />

Inselwelt als mächtige<br />

Zauberpflanze, die einerseits die<br />

Liebeskraft anregen soll, andererseits<br />

böse, glücksbedrohende<br />

Mächte vertreiben soll. Frische<br />

Wurzeln werden z. B. von den jungen<br />

Frauen und Männern eines<br />

Stammes gekaut und anschliessend<br />

in einen Topf mit Wasser<br />

gegeben. Das Kava-Wasser ruht<br />

nun einige Stunden, dann wird<br />

der Trank unter allen Dorfbewohnern<br />

verteilt, jeder bekommt eine<br />

kleine Schale. Die Teilnehmer berichten<br />

von rauschähnlichen Erfahrungen.<br />

Meist wird bei diesen<br />

Festen gesungen und getanzt.<br />

In Form von kalt ausgezogenem<br />

Tee wird Kava-Kava in diesen<br />

Gegenden auch jedem Besucher<br />

gereicht. Ganz wichtig ist für den<br />

Volksglauben: Bei jedem Kava-<br />

Trank muss ein Teil den Göttern<br />

geopfert werden. Wurzeln sind<br />

beliebte Opfergaben in Tempeln<br />

und in Gräbern. Man glaubt, Kava<br />

wäre ein Götterkind, Regenmacher<br />

und Nahrungsspender. Auf<br />

Hawaii zum Beispiel verwendet<br />

man Kava für Gesundheit und<br />

Wohlergehen.<br />

Man weiss heute, dass die in der<br />

Planze enthaltenen Kavapyrone<br />

die Informationsverarbeitung im<br />

Gehirn verbessert und ähnlich<br />

wie Marihuana wirkt, das Reaktionsvermögen<br />

aber kaum beeinträchtig.<br />

Abhängig wird man<br />

davon nicht.<br />

Kava wirkt bei Angst- und Unruhezuständen,<br />

es wird zur Leistungssteigerung<br />

eingesetzt und auch,<br />

um die Konzentrationsfähigkeit<br />

zu erhöhen.<br />

Kava lindert auch Schmerzen,<br />

schützt die Nerven und entspannt<br />

die Muskeln.<br />

Auszug aus dem Buch<br />

„Die Kräuter in meinem Garten“

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