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www.countrystyle.ch<br />
59 2015<br />
Lee Ann Womack<br />
Up and down Music Row<br />
Jason Aldean<br />
23<br />
den Kontakt zu den Fans, trank<br />
aus den Bierbechern, posierte für<br />
Fotos und holte sich den ein oder<br />
anderen Kuss weiblicher Besucherinnen<br />
ab. Beim gefühlvollen One<br />
Great Mystery bewiesen dann die<br />
Fans ihre Textsicherheit. Eine Resonanz,<br />
die Hillary Scott glatt Tränen<br />
der Rührung ins Gesicht trieb.<br />
Brandy Clark eröffnete den zweiten<br />
Abend. In den vergangenen<br />
Jahren als Songwriterin unter anderem<br />
für Reba, The Band Perry<br />
und Miranda Lambert aufgefallen,<br />
erreichte die Sängerin mit ihrem<br />
ersten eigenen Album gleich eine<br />
Grammy-Nominierung als bester<br />
neuer Künstler. Sie konzentrierte<br />
sich bei ihrer Auswahl nicht nur<br />
auf Nummern ihres Debüts „12<br />
Stories“, sondern testete dazu<br />
neue Songs an. Dazu spielte sie<br />
akustische Versionen ihrer Songs,<br />
die für andere zu Hits geworden<br />
sind (Better Dig Two, Mama’s Broken<br />
Heart und Crazy Women).<br />
Lee Ann Womack hatte für den<br />
Auftritt in Dublin in ihrer Greatest-<br />
Hits-Auswahl nach passenden<br />
Nummern gesucht. Little Rock und<br />
Talk To Me erwiesen sich aber als<br />
zu ruhig, um die Massen in Begeisterung<br />
zu versetzen. Trotzdem<br />
setzten Womacks klare Stimme<br />
und der Sound ihrer sehr guten<br />
Musiker ein Ausrufezeichen. Mit<br />
48 Jahren war die Texanerin schon<br />
die älteste Künstlerin des Festivals<br />
und strahlte vielleicht deshalb völlig<br />
ohne Showeinlagen eine besondere<br />
Souveränität aus.<br />
Biertrinken, Trucks, Landstrassen,<br />
Mädchen – thematisch sind Tyler<br />
Hubbard und Brian Kelley in<br />
bekannten Gefilden unterwegs.<br />
Das kommt in den Staaten gut an<br />
und schien auch in Dublin keinen<br />
zu stören, und so wurden Florida<br />
Georgia Line und eingängige Partyhymnen<br />
wie This Is How We Roll<br />
kräftig gefeiert. Bei der Show, die<br />
stark an eine Mischung aus Metal-<br />
Konzert und Darbietungen einer<br />
Boygroup erinnerte, dominierten<br />
fette Bässe, die den ohnehin überschaubaren<br />
Country-Gehalt der<br />
Songs fast komplett plattdrückten.<br />
Erfreulicherweise sorgte Luke<br />
Bryan zum Abschluss des Festivals<br />
– auch aus Sicht der Country-Fans<br />
– für ein mehr als versöhnliches<br />
Finale. Warum der Mann ein Superstar<br />
ist? Diese Frage beantwortete<br />
der Entertainer mit einer<br />
coolen Show und einer Auswahl<br />
seiner besten und erfolgreichsten<br />
Titel. Und die Fans in Irland hatten<br />
den Sänger schnell in ihr Herz<br />
geschlossen. Selbst bei Titeln, die<br />
nicht als Single erschienen sind,<br />
war dazu das Publikum textsicher,<br />
was der Sunnyboy auf der Bühne<br />
entsprechend würdigte. „In keiner<br />
anderen Stadt haben die Leute so<br />
gut mitgesungen – ich sollte Euch<br />
mitnehmen und als Chor engagieren.“<br />
Auch wenn Bryan das nicht<br />
tat, setzte sein fulminanter Auftritt<br />
neben dem von Lady Antebellum<br />
das unumstrittene Highlight<br />
des Festivals. Auch 2016 werden<br />
wieder C2C-Konzerte angeboten.<br />
Welche Städte neben London als<br />
Austragungsort dabei sein werden,<br />
wird in den nächsten Monaten<br />
entschieden.<br />
Text und Fotos: Christoph Volkmer<br />
Brandy Clark<br />
Brantley Gilbert<br />
Luke Bryan