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Pfarrblatt Nr. 10 - Pfarrei Heitenried

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Thema<br />

Denise Poffet El-Betjali, St. Ursen<br />

Ich bin seit 16 Jahren <strong>Pfarrei</strong>leiterin in St. Ursen (70 %) und<br />

seit <strong>10</strong> Jahren Spital- und Pflegeheimseelsorgerin im HFR<br />

Tafers und im Pflegeheim Maggenberg (30 %).<br />

Nach einer Lehre als Zahnarztgehilfin<br />

habe ich verschiedene Praktika in sozialen<br />

Institutionen gemacht; unter<br />

anderem in einem Heim für geistig<br />

und körperlich behinderte Kinder<br />

und Jugendliche. Diese jungen Menschen<br />

hatten einen wunderbaren<br />

Katecheten, der mich so begeisterte,<br />

dass ich mich entschloss, auch<br />

eine Ausbildung als Katechetin zu machen. Parellel zur<br />

Ausbildung arbeitete ich im Teilpensum als Schwesternhilfe<br />

und Pfarrhaushälterin. <strong>10</strong> Jahre habe ich den Beruf<br />

der Pfarrhaushälterin und Katechetin ausgeübt und mich<br />

dann in einem Vorstudium auf den dritten Bildungsweg<br />

vorbereitet. 1995 durfte ich das Theologiestudium an der<br />

Theologischen Fakultät Luzern beenden. Es folgten ein<br />

Praktikumsjahr und ein Pastoraljahr in der <strong>Pfarrei</strong> Sarnen<br />

Obwalden. 1997 habe ich die <strong>Pfarrei</strong>leitung in St. Ursen<br />

übernommen. 1998 habe ich mich als Spitalseelsorgerin<br />

weitergebildet. 1999 konnte ich mir in der Fortbildung „Gemeinde<br />

leiten“ noch Rüstzeug für die Aufgabe als Gemeindeleiterin<br />

holen. Im Jahr 2005 durfte ich meine Ausbildung<br />

als spirituelle Sterbebegleiterin beenden und im Jahr 2009<br />

die Ausbildung zur Dipl. Lebens- und Trauerbegleiterin.<br />

Warum habe ich diesen Beruf gewählt?<br />

Wenn ich zurückblicke, dann weiss ich, dass ich schon<br />

immer in der Kirche arbeiten wollte. Es war nicht konkret<br />

der Beruf der Pastoralassistentin den ich angestrebt<br />

habe, sondern einfach der tiefe Wunsch, mit Jesus auf dem<br />

Weg zu sein und seine befreiende Botschaft zu leben. Da<br />

waren viele Vorbilder, zum Beispiel Sr. Maria Alice meine<br />

Kindergärtnerin, die ich sehr bewundert habe oder meine<br />

Grossmutter, die mich zum Rosenkranzgebet mitgenommen<br />

hat und zusammen mit meinen Eltern das religiöse<br />

Leben im Alltag gelebt haben. Dann war da unser Pfarrer<br />

Herr Gamma, der die JuBla so toll begleitet hat und mein<br />

Jugendseelsorger der mir so viele schöne Lager und Reisen<br />

ermöglicht hat. Und es waren Priester, wie Pfarrer Adalbert<br />

Ambauen, die mich gefördert und unterstützt haben.<br />

Wenn ich zurück schaue, dann weiss ich heute, dass nichts<br />

unmöglich ist. Gott hat mich auf meinem Weg geführt,<br />

sonst wäre ich heute nicht hier.<br />

Was motiviert mich in meiner Arbeit?<br />

Ich glaube kein Beruf ist so vielfältig und kreativ, wie der<br />

Beruf der Pastoralassistentin. Ich kann gestalten, Ideen verwirklichen,<br />

mit andern Projekte entwickeln und einfach<br />

auf dem Weg sein. Ich bin konkret am Puls des Lebens,<br />

darf in viele Lebensgeschichten hineinschauen und an ihnen<br />

teilhaben. Sei es an freudigen Ereignissen oder aber<br />

auch an traurigen und schwierigen Situationen. Es motiviert<br />

mich und gibt mir Kraft, dass neben allen kirchlichen<br />

Problemen immer die eine Wahrheit, die Befreiung und<br />

Erlösung durch Jesus Christus mir und allen Menschen geschenkt<br />

ist. So kann ich unsere kirchlichen Probleme ernst<br />

nehmen, aber auch mit einer gewissen Gelassenheit angehen.<br />

Besonders aber haben mich in den letzten Jahren<br />

die Kinder im Religionsunterricht motiviert, ihre Offenheit<br />

und Spontaneität machen mich einfach glücklich. Und<br />

wenn ich Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten darf,<br />

dann erfüllt mich das mit tiefer Freude und Dankbarkeit,<br />

es motiviert mich weiter zu machen, weil ich spüre, dass<br />

Gott dabei ist.<br />

Was ist schwierig?<br />

Es gibt Augenblicke, da frage ich mich, welchen Weg wir<br />

als Kirche gehen sollen? Die heutige Gesellschaft stellt viele<br />

Fragen an die Kirche, auf die ich selber keine Antwort habe.<br />

Was brauchen die Menschen in meiner <strong>Pfarrei</strong>? Wie<br />

kann man verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden?<br />

Wo muss die Kirche sich verändern, welche Glaubenswahrheiten<br />

dürfen wir nicht in Frage stellen?<br />

Das Berufsbild der Pastoralassistentin ist immer wieder<br />

abhängig vom Priester, mit dem sie zusammen arbeitet<br />

und das ist nicht immer einfach. Gerade bei der Sakramentenspendung<br />

wie Taufe, Hochzeiten und Krankensalbung<br />

wünschte ich mir, dass wir mehr Kompetenzen bekommen<br />

würden.<br />

Ein Problem sehe ich darin, dass die Hauptamtlichen immer<br />

mehr zu Managern werden – das gilt für Priester und<br />

die pastoralen Berufe. Wir müssen organisieren, delegieren<br />

und einteilen – können deshalb selber keine Seelsorgerinnen<br />

mehr sein. Ich bin Pastoralassistentin geworden,<br />

weil ich bei den Leuten sein und ich ihnen mit Freude meinen<br />

Glauben weitergeben will. Um Manager zu sein, brauche<br />

ich nicht Theologie zu studieren.<br />

Wir müssen für alle Leute da sein, zuhören, sie spüren<br />

lassen, dass sich jemand für sie interessiert. Ein gutes Gespräch<br />

ist sehr wertvoll. Aber wenn wir keine Zeit mehr<br />

dafür haben, dann ist etwas nicht richtig.<br />

Für mich ist es auch schwierig, immer wieder Freiwillige<br />

für die Mitarbeit in der Kirche zu motivieren.<br />

Meine Aufgaben<br />

• Ansprechperson für Einzelpersonen , Gruppierungen<br />

und Vereine<br />

• Leitung der Mitarbeiter, <strong>Pfarrei</strong>sekretärin, Sakristanenteam,<br />

Katechetinnen<br />

• Organisation des <strong>Pfarrei</strong>lebens zusammen mit der<br />

Pastoralgruppe<br />

• Jugendarbeit: Erstkommunionunterricht, Ministrantenarbeit,<br />

JuBla zusammen mit dem Präses, Firmgruppe<br />

• Liturgie: Wortgottesdienste mit Kommunionfeier, Predigten,<br />

Beerdigungen, Hochzeiten, Andachten, Familiengottesdienste,<br />

Schulgottesdienste, ökumenische Feiern<br />

• Hausbesuche, Begleitung von Kranken und Sterbenden,<br />

Einzelgespräche<br />

• Büroarbeiten: <strong>Pfarrblatt</strong> usw.<br />

• Präsentationsaufgaben<br />

• Zusammenarbeit mit dem <strong>Pfarrei</strong>rat, dem Team der<br />

Seelsorgeeinheit und dem Seelsorgerat<br />

• Regionales Engagement: z.B. WABE Ausbildung<br />

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