120 EURO - Cinema, Kurbelkiste und Die Linse
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NEuES RumäNISchES KINo<br />
Auf den Festivals weltweit sorgt das rumänische Kino nicht erst seit dem cannes-Erfolg von 4<br />
Monate, 3 Wochen, 2 Tage (Goldene Palme in cannes 2007) für Furore. Bisher waren allerdings<br />
nur wenige der darauffolgenden Filme in den deutschen Kinos zu sehen. Endlich haben nun<br />
einige engagierte Verleiher eine Auswahl der „Neuen Rumänischen Welle“ in ihr Programm<br />
aufgenommen, die wir an insgesamt sechs Terminen bis Ende Dezember zeigen.<br />
Aurora<br />
<strong>Die</strong> Geschichte vom Absturz eines ganz<br />
gewöhnlichen menschen. Ein Absturz –<br />
unvollkommen <strong>und</strong> nicht glorreich<br />
Zwei Tage lang zieht Viorel, 42, Ingenieur, frisch<br />
geschiedener Vater von zwei Töchtern, durch<br />
Bukarest. Er kauft sich ein Gewehr, geht <strong>und</strong> probiert<br />
die Waffe zu Hause aus. Er Ihm ist, als wäre<br />
jetzt die Zeit gekommen, eine Rechnung zu begleichen<br />
– mit den Anderen <strong>und</strong> sich selbst.<br />
»Lange nicht mehr wurde im Kino derart mit<br />
Informationen gegeizt, genauer müsste man<br />
wohl sagen: mit einer bestimmten Form von<br />
Informationen, die es erlauben, sich jederzeit<br />
souverän in einer Geschichte bewegen zu können.<br />
Hier bleibt nichts anderes übrig, als sich<br />
mit Viorel auf einen verworrenen Weg durch<br />
die Stadt <strong>und</strong> damit durch die rumänische Gesellschaft<br />
der postkommunistischen Gegenwart<br />
zu machen. […] Ein schwieriges Meisterwerk,<br />
das unbedingt die Mühe lohnt.« (Der Standard)<br />
Rumänien/Frankreich/Schweiz/Deutschland 2010 · Regie<br />
<strong>und</strong> Drehbuch: Cristi Puiu · Kamera: Viorel Sergovici<br />
• Mit Cristi Puiu, Clara Voda, Valeria Seciu, Luminita<br />
Gheorghiu, Catrinel Dumitrescu u.a. · rumän.OmU · 181‘<br />
Mi 10. Oktober • 19:00 Uhr<br />
Ehrenmedaille<br />
Ein rührendes <strong>und</strong> zutiefst menschliches<br />
Drama – voller subtiler Beobachtungsgabe<br />
<strong>und</strong> feinem humor.<br />
Bukarest, 1995. Herr Ion lebt seit sieben Jahren mit<br />
einer Schuld, die seine Frau <strong>und</strong> sein Sohn ihm<br />
nicht verzeihen können. Unverhofft bietet sich die<br />
Chance auf Wiedergutmachung in Form einer Ehrenmedaille,<br />
die die Regierung Ion für Verdienste im<br />
Zweiten Weltkrieg verleiht. Zunächst ist der er irritiert,<br />
weil er sich keiner Heldentat bewusst ist. Doch<br />
die Aussicht auf Anerkennung <strong>und</strong> die Glorifizierung<br />
seiner Vergangenheit macht Ion erfinderisch.<br />
»Mit liebevollem Blick auf die Figuren sowie lakonisch-kauzigem<br />
Humor beschreibt das Drama die<br />
Nachwirkungen einer kafkaesken Vergangenheit,<br />
die noch nicht in der westlich-kapitalistischen Gegenwart<br />
angekommen ist. Mit subtiler, mitunter<br />
dokumentarisch anmutender Beobachtungsgabe<br />
spiegelt der Film die Tragik der Historie im Schicksal<br />
eines Einzelnen.« (film-dienst)<br />
MEDALIA DE ONOARE · Rumänien/Deutschland 2009 · Regie:<br />
Peter Netzer · Drehbuch: Tudor Voican · Kamera: Liviu Marghidan<br />
· Musik: Philip Glass • Mit Victor Rebengiuc, Camelia Zorlescu,<br />
Mircea Andreescu, Ion Lucian u.a. · rumän.OmU · 105‘<br />
Mo 22. Oktober • 19:00 Uhr<br />
Oktober Zweitausendzwölf DIE LINSE 17