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A Rep. 225 Aschinger-Konzern - Landesarchiv Berlin

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Infolge des Zweiten Weltkriegs verlor die Hotelbetriebs-AG einen Großteil ihres Vermögens. Zunächst<br />

wurden ihre Hotels und Gaststätten, die zumeist im Bezirk Mitte lagen, teilweise oder<br />

vollständig zerstört. Sodann wurde die Gesellschaft 1949 vom Ost-<strong>Berlin</strong>er Magistrat enteignet. 39<br />

Der Neuanfang begann nunmehr in bescheidenerem Umfang im Westteil <strong>Berlin</strong>s sowie mit der<br />

Einrichtung von Filialbetrieben in Westdeutschland, wie der Eröffnung eines Café Kranzler in Bonn<br />

1949. Die Rückkehr zu alter Größe erfolgte erst mit dem Erwerb der M. Kempinski & Co. GmbH<br />

im Jahre 1953. Auf diesem Wege übernahm die Hotelbetriebs-AG das Hotel Kempinski am Kurfürstendamm,<br />

das eines der wenigen Luxushotels der oberen Klasse in <strong>Berlin</strong> (West) war und zum<br />

Stammhaus für weitere Luxusherbergen des Unternehmens in aller Welt wurde. Das Ansehen,<br />

das mit dem Namen Kempinski in Hotelkreisen fortan verbunden wurde, führte schließlich zu den<br />

Umbenennungen in Kempinski Hotelbetriebs-AG 1970 und Kempinski AG 1977.<br />

C. M. Kempinski & Co.<br />

Als <strong>Aschinger</strong> 1937 mit den Kempinski-Betrieben den Kern der OHG M. Kempinski & Co. „arisierte“,<br />

hatte sich die Firma als Weinhaus und Feinkosthandel bereits seit langem einen Namen in<br />

<strong>Berlin</strong> und im Reich gemacht.<br />

Der Betrieb war Mitte der 1870er<br />

Jahre von Berthold Kempinski<br />

(1843 - 1910) gegründet worden,<br />

der zusammen mit seiner Frau<br />

Helene (1855 - 1932) eine Weinhandlung<br />

in der Friedrichstraße<br />

176 eröffnet hatte. 40 Ihr war eine<br />

Weinstube angeschlossen gewesen,<br />

in der zunächst einfachere<br />

Gerichte, später auch Delikatessen<br />

gereicht wurden.<br />

Kempinski, aus Raschkow in der<br />

Provinz Posen stammend, war aus<br />

Breslau gekommen, wo er als<br />

Kompagnon seines Bruders Moritz<br />

Kempinski in dessen 1862 eröffneter<br />

Großhandlung ungarischer<br />

Weine tätig gewesen war. 41 Als<br />

sich die Geschäftsbeziehung auflöste,<br />

übersiedelte Berthold zur<br />

Aufnahme eines eigenen Weinhandels<br />

nach <strong>Berlin</strong>. Von seinem<br />

Bruder erhielt er dabei die Erlaubnis,<br />

den angesehenen Breslauer<br />

Firmennamen „M. Kempinski &<br />

Co.“ auch für sein <strong>Berlin</strong>er<br />

Geschäft verwenden zu können. Es<br />

sollte zum eigentlichen Stammhaus<br />

des Kempinski-Unternehmens<br />

werden.<br />

8. M. Kempinski & Co., Leipziger Straße 25, 1909<br />

Als die Räumlichkeiten an der Friedrichstraße zu klein geworden waren, verlegte Kempinski seinen<br />

Betrieb 1889 in das von ihm erworbene Haus Leipziger Straße 25. Unter Ankauf der benach-<br />

39 Vgl. Pracht, S.157 (FN 79 - C <strong>Rep</strong>. 105, Nrn. 4089.<br />

40 Vgl. A <strong>Rep</strong>.<strong>225</strong>-02, Nr.1. Pacht, S.18, vermutet 1872 oder 1873.<br />

41 Vgl. A <strong>Rep</strong>. <strong>225</strong>-02, Nr.28, S.2.<br />

XIII

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