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kurz notiert - Bäke-Courier

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Weniger wäre mehr<br />

„Ostpoesie“ gewesen<br />

Suse Jank präsentierte sich als lebhaft e Sängerin, die ihr Publikum - trotz des nüch ternen Rathaussaales - begeistern wollte. Fotos (3): KaSa<br />

Mit allzu vielseitiger Unterhaltung<br />

gerieten Suse Jank &<br />

Band in die seich te Belanglosigkeit<br />

KLEINMACHNOW. Wer hat<br />

Suse Jank eigentlich gesagt,<br />

dass sie alles können muss?<br />

An einem Abend mit Manfred<br />

Krug erwartet ja auch<br />

keiner, dass der außer den eigenen<br />

Liedern noch Songs von<br />

Johnny Cash und Bob Marley<br />

singt. Diese beiden Gegenpole<br />

entsprech en in etwa der<br />

musikalisch en Bandbreite,<br />

mit der Suse Jank & Band am<br />

vergangenen Samstag rund<br />

70 Gäste im Kleinmach nower<br />

Rathaussaal in Woch enendstimmung<br />

versetzten. Zu<br />

hören gab es: Ostrock , Jazz,<br />

Chansons, Lieder, Tango, etwas<br />

Bossa Nova, Reggae,<br />

Sch lager und ganz viele Balladen.<br />

Der nüch terne „Bürgersaal“<br />

im Rathaus ist an sich ist für<br />

jede Art von Unterhaltungsmusik<br />

ungeeignet. An ausgelassene<br />

Stimmungen hatten<br />

die Arch itekten garantiert<br />

nich t gedach t. Und an der<br />

Sach lich keit lässt sich heute<br />

nich ts mehr ändern, keine<br />

noch so sch räge Bestuhlung<br />

mit runden Tisch en und Deck -<br />

ch en drauf, nich t einmal das<br />

sch öne Klavier mit dem Grünpfl<br />

anzentopf davor können in<br />

den Rathaussaal so etwas wie<br />

„Atmosphäre“ zaubern. Den<br />

Organisatoren des Konzertes<br />

sei trotzdem für ihre Mühe<br />

gedankt – sie haben das Möglich<br />

e versuch t.<br />

Insofern war man sch on gewillt,<br />

der 27-jährigen Berliner<br />

Sängerin zu folgen, wohin<br />

sie mit ihrer „glasklaren und<br />

unverwech selbaren Stimme“<br />

auch wollte. Zumal Suse Jank<br />

sich als lebhaft e Künstlerin<br />

zeigte, die der Nüch ternheit<br />

des Ortes zum Trotz noch ein<br />

wenig mehr an Emotionen in<br />

ihren Auft ritt legte und die das<br />

Foto: www.johnnyvarro.com<br />

www.baeke-courier.de 3/2012 | 7. KW<br />

Publikum bei „Jule wäsch t sich<br />

nie“ vom ostdeutsch en Liedermach<br />

er Gerhard Sch öne sogar<br />

zum Mitsingen animieren<br />

konnte.<br />

Ja, wäre der Titel „Ostpoesie“<br />

doch wirklich und aussch ließlich<br />

das Programm gewesen,<br />

so hätt e es ein runder Abend<br />

werden können. Für das liedhaft<br />

e der Songs von Veronika<br />

Fisch er („Klavier im Fluss“,<br />

„Guten Tag“) sch eint Suse<br />

Janks „glasklare“ Stimme wie<br />

gesch aff en zu sein. Auch für<br />

die typisch en Ostrock -Balladen,<br />

wie „Nach tigall“, das<br />

von Franz Bartzsch für die<br />

Band „4PS“ komponiert wurde,<br />

auch bei Sillys „Paradiesvögel“<br />

funktioniert das wunderbar,<br />

auch wenn Suse Jank<br />

nich t die Rock röhre Tamara<br />

Danz geben kann. Dafür hat<br />

sie das Gefühl für das rich tige<br />

Timing und gemeinsam mit E-<br />

Gitarrist Benjamin Sch lez gab<br />

es gleich im dritt en Stück an<br />

diesem Abend einen emotionalen<br />

Höhepunkt. Sie hätt e bei<br />

Ostrock bleiben sollen. Selbst<br />

wenn Klassiker wie „Wasser<br />

und Wein“ von Klaus Renft<br />

ein neues Gewand bekamen,<br />

klang das frisch und überzeugend.<br />

Die Ost-Ballade „Als<br />

ich fortging“ von der Gruppe<br />

„Karussell“ ist mitt lerweile ein<br />

eigener Hit der Jank-Band und<br />

wurde deshalb bis ganz zum<br />

Sch luss aufb ewahrt. Gerne hätte<br />

man in der Stimmung vergangener<br />

Zeiten gesch welgt<br />

– und warum auch nich t? Das<br />

„Zwisch en den Zeilen lesen“<br />

in Liedern, die in der DDR entstanden,<br />

mag nach der Wende<br />

seine eigentlich e Bedeutung<br />

verloren haben. Dennoch haben<br />

Ostrock -Texte ihren ganz<br />

eigenen Charme: „Als ich fortging<br />

war die Straße steil/kehr<br />

wieder um/red` ihr aus um jeden<br />

Preis was sie weiß“ (Originaltext<br />

1987).<br />

Aber alles geht nich t. Wer<br />

„Maggie“ von Keimzeit co-<br />

VORSCHAU - KONZERT<br />

vert, muss sich was einfallen<br />

lassen, um die prägnant näselnde<br />

Stimme von Norbert<br />

Leisegang, die den Song nun<br />

mal trägt, zu ersetzen. Das<br />

funktioniert nich t mit „glasklarem“<br />

Gesang. Und Sillys<br />

„S.O.S“ lässt sich nich t mit<br />

angezogener Handbremse<br />

als Jazznummer interpretieren.<br />

Da muss man sch on losrock<br />

en, auch wenn der Rathaussaal<br />

lautere Phonstärken<br />

nich t zulässt. Noch sch limmer<br />

fi elen aber die Eigenkompositionen<br />

der Suse Jank Band ins<br />

Gewich t, die sich textlich nahe<br />

an der Peinlich keitsgrenze<br />

bewegten und musikalisch<br />

zu abgegriff en klangen. Keine<br />

Idee ist abgedrosch ener als einen<br />

Reggae mit dem Titel „Urlaubsparadies“<br />

zu bringen. Bei<br />

„Sommersch lussverkauf“ ging<br />

es dann auch textlich ziemlich<br />

bergab: „Und all die süßen Typen<br />

sch auen mir auf die Tüten“.<br />

Also bitt e!<br />

Suse Jank muss sich dem<br />

Massengesch mack nich t anbiedern.<br />

Auch wenn sie noch<br />

relativ jung ist, hat sie einen<br />

festen Bezug zur „Ostpoesie“.<br />

Ihre Mutt er ist Professorin an<br />

der Potsdamer Uni und hat<br />

dort ein Arch iv für DDR-Musikpädagogik<br />

aufgebaut. Als<br />

sie noch ein Kind war sang<br />

ihr Vater zum Einsch lafen das<br />

„Wiegenlied für Susann“ vor.<br />

Das trägt sie an diesem Abend<br />

auch vor, nur in Begleitung<br />

des Pianisten Clemens Süssenbach<br />

. „Eine sch öne Stimme“,<br />

sagt eine Frau in der Reihe<br />

hinter mir, nach dem der letzte<br />

Ton verklungen ist.<br />

Karsten Sawalski<br />

Vor dem „Ostpoesie“-Konzert sprach BÄKE-<strong>Courier</strong> mit der<br />

Sängerin der Band, Suse Jank<br />

BC: Ihr Programm heißt „Ostpoesie“.<br />

Treten Sie, dem Terminkalender<br />

folgend, allein in<br />

östlich en Bundesländern auf?<br />

Suse Jank: Es sind überwiegend<br />

Leute, die die Lieder<br />

von früher kennen. Also<br />

Leute aus der ehemaligen<br />

DDR und da gibt es Wiedererkennungseff<br />

ekte, Erinnerungen.<br />

Aber als wir auf der<br />

MS Europa oder in Münch<br />

en spielten, hatt en wir<br />

auch sch on breitgefäch ertes<br />

Publikum.<br />

BC: Ost-Poesie! Was mach t<br />

denn den Wert der Musik<br />

früherer DDR-Songs aus?<br />

Suse Jank: Ich fi nde, es sind<br />

einzigartige Lieder, die wir<br />

im Programm haben. Sehr<br />

sch öne Lieder, melodiebetonte<br />

Lieder, die ich sch on<br />

als Kind zu Hause gehört<br />

habe. Manch mal sind es<br />

auch komplexe Liedstruk-<br />

turen. Die Leute, die sie gesch<br />

rieben haben, waren oder<br />

sind gut ausgebildete Musikerinnen<br />

und Musiker.<br />

BC: Sie vereinen in Ihren Auftritt<br />

en z. B. Puhdys und Renft .<br />

Sie wissen, dass das einmal<br />

konträre Musikwelten bei vielen<br />

Fans waren?<br />

Suse Jank: Wir thematisieren<br />

das natürlich im Konzert<br />

nich t. Aber wenn wir vor<br />

Sch ülern, in einem Gymnasium<br />

auft reten und Songmaterial<br />

zusammen mit einer<br />

erörternden Darstellung<br />

verbunden wird, kann das<br />

erläutert werden. Popularmusikgesch<br />

ich te. Ich gehöre<br />

ja einer Generation an, der<br />

bestimmte Lieder der Eltern<br />

gefallen und wir wollen sie<br />

in unserer Art neu interpretieren.<br />

Das Gespräch führte Thomas<br />

Freitag<br />

Sonnabend, 24. März, 20.00 Uhr<br />

Johnny Varro Swing 7 - USA Tournee März 2012<br />

Der legendäre Swing-Pianist Johnny Varro erfüllte sich 1994 mit der Gründung seiner „Swing<br />

Seven“ einen langgehegten Traum: umgeben von den besten Musikern der Szene genau<br />

die Musik und Kompositionen zu spielen, welch e ihm am meisten am Herzen liegen. Die<br />

Misch ung aus meisterhaft en Arrangements aus Johnny Varros Feder, welch e viel Raum für<br />

die Solisten bieten, und das enorme Können und Niveau jedes einzelnen Musikers der Band,<br />

ist für den Zuhörer unwiderstehlich .<br />

Eintritt : VVK 13 Euro, AK 15, erm. 14 Euro, im Bürgersaal des Rathauses Kleinmach now, A.-<br />

Grimme-Ring 10, Karten: im Bürgerbüro Gemeindeamt Kleinm., Tel. 033203/8771301 - 1304<br />

KULTUR & FREIZEIT<br />

KULTURTIPPS<br />

AUSSTELLUNG<br />

LESUNG<br />

9<br />

Ich sehe was, was Du nich t siehst<br />

Im Dialog mit Farbe und Form<br />

Ausstellung im Gemeindezentrum Stahnsdorf<br />

15. März bis 30. April 2012<br />

Arbeiten von Franziska Anders, Roselore Antol, Renate Birkenstaedt,<br />

Ulla Feyerabend, Eveline Frenzel, Gertraude Geselle, Ingeborg<br />

Knappe, Karin Müller-Grunewald, Udo Mück e, Renate<br />

Sch önefeld, Dorit Uhlig Rosemarie Wald, Rosemarie Wieczorek,<br />

Die Künstler stellen sich dem Gespräch am Freitag, den 30. März<br />

2012, 18.30 Uhr im Gemeindezentrum Stahnsdorf, Annastraße 2<br />

„Unser „Neunauge“ wird garantiert jeden Betrach ter in seinen<br />

Bann ziehen und wird so manch es Rätsel aufgeben. Unser<br />

größtes Objekt ist knapp vier Meter lang und wurde von sieben<br />

Künstlerinnen und Künstlern gesch aff en.“ Gemeinsam und in<br />

persönlich er Individualität entstehen aufregende Kunstwerke.<br />

Unsere künstlerisch en Arbeitsgruppen werden von unserer<br />

Freundin und bildenden Künstlerin, Thekla Furch betreut.<br />

Wir freuen uns die Ergebnisse hier zeigen zu dürfen.<br />

Rück fragen unter 0171-5435849<br />

Samstag, 10.03.2012, 17:00 Uhr,<br />

Theatersaal des Augustinums Kleinmach now<br />

politisch brisant<br />

Ulrich Kienzle – Absch ied<br />

von 1001 Nach t<br />

Lesung und Podiumsdiskussion<br />

mit Ulrich Kienzle<br />

Nach nur 4 Woch en ist das<br />

neue Buch „Absch ied von 1001<br />

Nach t“ des Top-Journalisten<br />

Ulrich Kienzle bereits bei der<br />

3. Aufl age. In der autobiografi<br />

sch en Gesch ich te seines Journalistenlebens<br />

im Orient vermitt<br />

elt Ulrich Kienzle einen<br />

ebenso fesselnden wie persönlich<br />

en Einblick in die arabisch e<br />

Welt. Und in die fragwürdige<br />

Nahostpolitik des Westens.<br />

Das Werk ist kein Buch über<br />

den „Arabisch en Frühling“.<br />

Und doch ist es eine der spannendsten und aufsch lussreich sten<br />

Veröff entlich ungen in diesem Kontext. Indem der Autor die<br />

Nahost-Krisen der letzten 40 Jahre refl ektiert, mach t er die aktuellen<br />

Umbrüch e und Entwick lungen verständlich . Ulrich<br />

Kienzle besch reibt seinen Alltag als Kriegsreporter in ersch ütternden<br />

und berührenden Erlebnissen, und mit kritisch em Blick<br />

auf die Hintergründe des Auslands-Journalismus. Im Ansch luss<br />

an die Lesung fi ndet eine Podiumsdiskussi-on statt .<br />

Anmeldungen unter 033203-56/0.Eintritt : 10 Euro<br />

VORSCHAU - KONZERT<br />

Fr, 30.3.2012, 20 Uhr<br />

im Stubenrauch saal, Neues Rathaus, Marktplatz 1-3,<br />

14513 Teltow<br />

THE GERMAN BOSS & Friends<br />

A Special Bruce Springsteen Acoustic Performance<br />

THE GERMAN BOSS<br />

& Friends verfügen<br />

über die umfangreich<br />

ste Sammlung<br />

der Bearbeitungen<br />

von Springsteen-<br />

Songs in Deutsch land<br />

und haben sich , auch<br />

auf Grund ihrer Authentizität,<br />

eine große<br />

Fangemeinde aufgebaut.<br />

Der „German Boss“ Carly Voges präsentiert mit einer dem<br />

ech ten „Boss“ verblüff end nahe kommenden Stimme bekannte<br />

und weniger bekannte Bruce-Springsteen-Songs. Die Tatsach e,<br />

dass es selbst in den USA nur zwei Springsteen-Coverbands<br />

gibt, verdeutlich t, welch e stimmlich en Voraussetzungen ein solch<br />

es Projekt erfordert.<br />

Parallel zur großen Springsteen-Tribute-Show mit den „Blood<br />

Brothers“, gibt es vom „German Boss“ und seiner Band dieses<br />

besondere Unplugged-Programm für kleinere und intimere<br />

Bühnen, mit der sie in Teltow gastieren. Mit viel Rock appeal<br />

und außergewöhnlich nah am Original präsentieren „THE GER-<br />

MAN BOSS & Friends“ einen Abend mit vielen Springsteen-<br />

Klassikern, an den man sich noch lang erinnern wird!<br />

Begleitet wird Carly Voges von den bekannten Braunsch weiger<br />

Musikern Alex Walford (Sax, Drums) u. Jens Wach smuth (Piano).<br />

Eintritt : VVK: 14 Euro, AK: 17 Euro | Erm.*: 10 Euro (* Sch üler,<br />

Studenten, Sozialkarteninh., Behinderte, Inhaber Familienpass)<br />

Kartenverkauf: Tourist Information, im Neuen Rathaus, Marktplatz<br />

1-3, Teltow, bei allen bekannten (Tixoo-)Vorverkaufsstellen<br />

Online-Tick ets unter www.teltow.de

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