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Juli - August 2010 - Stadtgemeinde Leoben

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Kultur<br />

Hoványi-Ausstellung<br />

n Von Kurt Kraus<br />

Es ist tatsächlich das Überschreiten der<br />

Grenzen des Bewusstseins und des Diesseits,<br />

wenn man vor dem Bilderzyklus der<br />

bekannten Künstlerin Erika Hoványi steht,<br />

der sehr treff end im Kirchenschiff der Stadtpfarre<br />

St. Xaver vorgestellt wird. Hoványi<br />

hat eine intensive Abstraktion eines doch<br />

erkennbaren Themas gewählt, die völlig<br />

neue Wege in ihrem Ausdruck geht.<br />

Zugang. Zum Thema „Boot und Botschaft“<br />

suchte sie jenen Zugang, der zwar seit Urzeit<br />

im Raume steht, aber doch stark vom<br />

Materiellen abweicht. „Wie der Priester im<br />

Kirchenschiff gleich einem Kapitän seiner<br />

Gemeinde gegenübersteht, so ist es auch<br />

beim Boot“, suchte schon in der Begrüßung<br />

Monsignore Plöbst das Hintergründige so<br />

zu beschwören wie dann auch Dr. Gerhard<br />

Hechtl in seiner Laudatio. „Das Boot, das<br />

Schiff ist nicht nur als Transportmittel im<br />

Handel zu sehen, sondern wird schon immer<br />

auch in der Religion und im Austausch<br />

von Kulturen angesehen“, wies er dabei auf<br />

die verschiedensten Darstellung auch in anderen<br />

als in der christlichen Religion hin.<br />

Der Fährmann mit seinem Boot, das die<br />

Menschen in die Unterwelt bringt, der<br />

„Fischzug“ Petri, aber auch im Buddhismus<br />

ist das Boot Träger von Botschaften transzendenter<br />

Gedanken.<br />

Farbenspiel. Auff allend an der Ausstellung<br />

ist der eher ungewohnte kraftvolle Zugriff<br />

zu den Farben, wobei Hovanyi deutlich den<br />

warmen Tönen den Vorrang gibt. „Ich suchte<br />

einfach eine andere Ausdrucksform, wobei<br />

mir der Lichtdurchgang besonders am<br />

Herzen lag“, betonte sie selbst. Dabei ergänzen<br />

sich die Acrylfarben harmonisch auf<br />

Leinen und zeigen eine merkliche Auseinandersetzung<br />

mit Farbenlehre und – Psychologie.<br />

In den verschiedenen Stellungen<br />

des Buges von Booten bestätigt sie den Hin-<br />

„Das Boot und die Botschaft“<br />

Erika Hoványi präsentierte gemeinsam mit Gerhard Hechtl, Hausherr Markus Plöbst und<br />

Kulturstadtrat Franz Valland (v.l.) ihre ausgestellte Werke<br />

weis des Laudators Hechtl, die Form des<br />

Bootes ist eine individuelle, aber immer verbunden<br />

mit dem Weg zum Ziel, das unser<br />

Schicksal ist.<br />

Askese. Im Anschluss an die Eröff nung der<br />

Ausstellung und eingeschlossen in der „Woche<br />

der Begegnung“ zum Jubiläum von St.<br />

Xaver erlebten die Besucher einen sehr interessanten<br />

Festvortrag zum Thema „Leibesübungen“<br />

von Facharzt Dr. Gerhard Hechtl.<br />

Künstlerin Erika Hoványi<br />

Ausgehend vom althergebrachten Begriff<br />

„Askese“ – was ja Selbstschulung bedeutet<br />

– spannte er den Bogen von den Olympischen<br />

Spielen über Geschicklichkeits- und<br />

Leibesübungen bis zur Gesundheit der gegenwärtigen<br />

Jugend. Sehr oft wird Sport als<br />

Ersatzreligion missbraucht und zu Extremen<br />

ausgeweitet. Die Beziehung von Körper und<br />

Geist sollte aber noch immer in der Erkenntnis<br />

gelegen sein: „Ein gesunder Geist wohnt<br />

in einem gesunden Körper!“<br />

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.<br />

36 Stadtmagazin LEOBEN <strong>Juli</strong>/<strong>August</strong> <strong>2010</strong><br />

Klara Kraus (3)

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