HanseJournal 01-21015
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BAGGER IN DER UNTEREN STRASSE<br />
Die ersten Erfahrungen der Händler mit den<br />
Baumaßnahmen in der Unteren Straße<br />
„Für die Innenstadt<br />
befürchte ich<br />
richtige Leerstände“<br />
Von Siegbert Dierke<br />
Welcher Kunde möchte den<br />
Händler seines Vertrauens<br />
schon inmitten einer Baustelle<br />
womöglich unbequem<br />
erreichen? Und welcher Einzelhändler<br />
möchte schon<br />
dem Kunden sein Produktsortiment<br />
unter solchen<br />
Umständen präsentieren?<br />
Wenn wir ehrlich sind – wer<br />
hat schon gerne eine Baustelle<br />
vor der Tür? Aber die<br />
Situation im Rahmen des<br />
sogenannten „Integrierten<br />
Handlungskonzeptes“ – von<br />
der Stadt Wipperfürth initiiert<br />
– erfordert eben auch<br />
in diesen Zeiten für alle Seiten<br />
ein gut funktionierendes<br />
„Die Baustelle schadet meinem Geschäft“<br />
Delia Jaensch<br />
Miteinander. Ein Gespräch<br />
mit einigen Einzelhändlern<br />
in der Unteren Straße und<br />
über deren Erfahrungen sowie<br />
Ängste.<br />
„Auch wenn die Kunden<br />
nach wie vor gerne in mein<br />
Geschäft kommen, ich habe<br />
das Gefühl, je näher die<br />
Baustelle an mein Geschäft<br />
anrückt, desto weniger Kunden<br />
kommen vorbei“, sagt<br />
Simone Blumberg von Momentos<br />
Trends. Dabei seien<br />
es gerade die Spontan-Kunden,<br />
die fehlten. Und dafür<br />
sei der nicht fl ießende Autoverkehr<br />
schon verantwortlich,<br />
sagt Blumberg. Zwar<br />
besuchten<br />
die Kunden<br />
ihren Laden<br />
gezielt,<br />
um das eine<br />
oder andere<br />
Teil zu kaufen,<br />
das sei<br />
aber auch<br />
ganz klar<br />
branchenabhängig<br />
und<br />
bei ihren Produkten<br />
an-<br />
Bagger in der Unteren Straße: Wie gehen die Einzelhändler mit<br />
der Baustelle um? Ein erster Zwischenbericht.<br />
ders als dies etwa bei einem<br />
Metzger oder Bäcker der<br />
Fall sei.<br />
Eine Meinung, die vor allem<br />
auch Klaus Fahlenbock<br />
von der Traditions-Bäckerei<br />
Fahlenbock so sieht: „Klar<br />
merke ich wegen der Baustelle<br />
schon jetzt starke<br />
Umsatzeinbrüche, wir sind<br />
für den mittel- oder kurzfristigen<br />
Kundenbedarf<br />
ausgerichtet und da kauft<br />
der Kunde seine Brötchen<br />
schon dort, wo keine störende<br />
Baustelle ist“. Vor allem<br />
in den Morgenstunden brechen<br />
die Kunden weg, „eine<br />
Katastrophe ist das“. Außerdem<br />
ist „das ja nur die erste<br />
Bauphase, im nächsten<br />
Jahr soll ja schon die zweite<br />
folgen – da sollte die Stadt<br />
Wipperfürth mal lieber erklären,<br />
wie das funktionieren<br />
soll“. „Die Stadt soll uns auch<br />
die Luft geben, uns von der<br />
„Die Kunden klagen über die<br />
ständigen Staus“<br />
Birgit Seuthe<br />
Baustellenphase erholen zu<br />
können – für die Kunden und<br />
den Einzelhandel ist das alles<br />
schlecht – für die Innenstadt<br />
befürchte ich langfristig<br />
richtige Leerstände“, so der<br />
Bäckermeister weiter.<br />
Eine Befürchtung, die auch<br />
Delia Jaensch vom Wä-<br />
Hier<br />
fühl ich<br />
mich wohl!<br />
Wir freuen uns auf Sie<br />
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