16.11.2012 Aufrufe

klassik - Note 1

klassik - Note 1

klassik - Note 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus der Frauenkirche:<br />

Hasses letzte Messe<br />

mit Ludwig Güttler<br />

Aus Bayreuth:<br />

Der „verlorene“ Ring<br />

mit Josef Keilberth<br />

Aus Belgien:<br />

Hörenswerter Mozart<br />

mit Jos van Immerseel<br />

Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen im im im Oktober Oktober Februar 2004 2004 2006<br />

2 •06


Liebe Musikfreunde,<br />

die von vielen befürchtete Mozart-Hysterie<br />

scheint, Gott sei Dank, weitgehend<br />

auszubleiben. Zumindest die Labels bei<br />

<strong>Note</strong> 1 scheinen auch 2006 nicht vergessen<br />

zu haben, dass es auch noch andere<br />

Komponisten gibt. Natürlich wird es<br />

auch bei uns im Laufe des Jahres Mozart-Einspielungen<br />

geben, allerdings nur<br />

solche, auf die man sich wirklich freuen<br />

kann.<br />

Anlass zu Freude gibt zum Beispiel Jos<br />

van Immerseel mit einem äußerst hörenswerten<br />

Mozart aus Belgien, der für ZIG<br />

ZAG TERRITOIRES drei unterschiedlich<br />

besetzte Konzerte Mozarts eingespielt<br />

hat.<br />

Impressum<br />

Eine freudige Überraschung bietet uns<br />

TESTAMENT:<br />

Zum ersten Mal erscheint der „verlorene“<br />

erste Stereo-Ring aus Bayreuth,<br />

den DECCA 1955 mit Josef Keilberth<br />

einspielte, aber zugunsten der Studioproduktion<br />

mit Solti in den Archiven verschwinden<br />

ließ. Diesen Monat erscheint<br />

„Siegfried“, bis zum Sommer wird TES-<br />

TAMENT den gesamten Schatz gehoben<br />

haben.<br />

Nach dem sensationellen Erfolg mit der<br />

ersten CD der neuen Orgel in der Frauenkirche<br />

in Dresden legt CARUS diesen<br />

Monat kräftig nach und überrascht mit<br />

einer der ersten Aufnahmen aus der Frauenkirche.<br />

Die neue Produktion glänzt<br />

nicht nur mit illustren Namen, sondern<br />

besitzt mit Hasses letzter Messe auch<br />

noch einen besonderen Repertoirewert.<br />

<strong>Note</strong> 1 Musikvertrieb GmbH • Heuauerweg 21 • D-69124 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 / 72 03 51 • Fax 0 62 21 / 72 03 81 • info@note-1.de • www.note-1.de<br />

Redaktion: Bernhard Blattmann • Herstellung: Jakob Text + Bild, Heidelberg<br />

Geschäftsführung: Hanno Pfisterer E-mail: pfisterer@note-1.de Tel. 0 62 21 / 72 03 74<br />

Marketing: Manfred Hönerloh E-mail: reihing@note-1.de Tel. 0 62 21 / 72 03 74<br />

Administration: Renate Sauer E-mail: sauer@note-1.de Tel. 0 62 21 / 72 03 51<br />

Presse&Repertoire: Bernhard Blattmann E-mail: blattmann@note-1.de Tel. 0 62 21 / 72 02 67<br />

2<br />

Darüber hinaus kann man diesen Monat<br />

bei CAVALLI erfahren, wie der Arpeggione<br />

klingt und was die Glasharmonika<br />

bei heutigen Hörern bewirkt. ZIG<br />

ZAG TERRITOIRES bricht eine Lanze<br />

für Bratscher und AEOLUS für Johann<br />

Wilhelm Hertel. Der neuen Erfahrungen<br />

sind also auch diesen Monat wieder viele<br />

bei <strong>Note</strong> 1!<br />

Viel Entdeckerfreude wünscht Ihnen<br />

Ihr Bernhard Blattmann


Opus Ultimum<br />

Die g-Moll Messe ist das Opus ultimum, das letzte vollendete<br />

Werk des 84-jährigen Johann Adolf Hasse (1699-1783), der<br />

für fast drei Jahrzehnte das Musikleben am Sächsischen Hof<br />

in Dresden prägte und zu Lebzeiten als das musikalische Idol<br />

seiner Epoche galt. Im Mittelpunkt dieser groß besetzten Missa<br />

solemnis steht das 7-sätzige Gloria mit ausgedehnten, glanzvollen<br />

Trompetenpartien, denen Ludwig Güttler und seine Virtuosi<br />

Saxoniae natürlich die nötige Strahlkraft verleihen. Darüber<br />

hinaus fasziniert das<br />

Werk durch seine ausgesprocheneKlangschönheit,<br />

Ausdruckstiefe<br />

und harmonischen Einfallsreichtum.<br />

Als Aufnahmeort<br />

hat man die<br />

erst kürzlich wieder aufgebaute<br />

Dresdner Frauenkirche<br />

gewählt.<br />

C A R U S<br />

Hasse: Missa in g<br />

Güttler/Staude/Steude/Wilke/Hupach/<br />

Junghanns/Sächsisches Vokalensemble/<br />

Virtuosi Saxoniae<br />

CAR 83240 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

3<br />

Meister der römischen<br />

Vokalpolyphonie<br />

k l a s s i k<br />

Es gibt Komponisten, die nur deswegen vergessen wurden,<br />

weil sich fast nichts von ihrem Werk erhalten hat. Zu diesen gehört<br />

auch Salvatore Sacco (1572-ca.1622). Von ihm ist nämlich<br />

lediglich eine Sammlung geistlicher Musik aus dem Jahr 1603<br />

überliefert. Vincenzo Di Donato und Templum musicae ermöglichen<br />

uns in dieser Weltersteinspielung eine mehr als lohnende<br />

Begegnung mit dem mutmaßlichen Palestrina-Schüler, der ohne<br />

Zweifel zu den großen Meistern der römischen Vokalpolyphonie<br />

des frühen 17. Jahrhunderts gezählt werden darf.<br />

Sacco: Missa 1607<br />

Missa sine nomine/Dialogus B.M.V./<br />

Litaniae Lauretanae<br />

Di Donato/Di Lernia/Templum musicae<br />

CAR 83191 (T01)<br />

DDD, 2003


Zweimal mit dem Kaiser<br />

in der Messe<br />

Kaiser Maximilian I. liebte die Vielstimmigkeit, denn vermutlich<br />

für ihn überarbeitete Heinrich Isaac seine eigene vierstimmige<br />

„Missa de Beata Mariae Virgine“ in eine noch prächtigere<br />

sechsstimmige Messe. Beide Versionen präsentiert Michael<br />

Procter mit seinem Ensemble Hofkapelle gemeinsam auf einer<br />

CD. Auch die zu dieser Zeit üblichen Aufführungspraktiken<br />

werden vorgestellt: die nicht mehrstimmig vertonten Teile werden<br />

alternierend gregorianisch gesungen oder – und dies ist<br />

speziell für den kaiserlichen Hof<br />

belegt – in der sechsstimmigen<br />

„Kaisermesse“ durch improvisierte<br />

Orgelversetten ergänzt. Heute<br />

kann man nur noch vermuten,<br />

wie dies mit dem damals berühmten<br />

Paul Hofhaimer geklungen<br />

haben mag – David Blunden hat<br />

den Stil von Maximilians Hoforganisten<br />

sehr genau studiert und<br />

legt auf der fast original erhaltenen<br />

Rysumer Orgel von 1457 ein<br />

erstaunliches Zeugnis ab.<br />

C H R I S T O P H O R U S<br />

Isaac: Missa pro Maximiliano<br />

Procter/Ensemble Hofkapelle/<br />

Blunden<br />

CHR 77277 (P01)<br />

DDD, 2005<br />

Z I G Z A G T E R R I T O I R E S<br />

Bach: Cellosuiten Nr.1-3 bearbeitet<br />

für Bratsche<br />

Choralbearbeitungen für Streichquartett<br />

nach BWV 653, BWV 655 und BWV 659<br />

Jean Marc Apap, Bratsche/<br />

Quatuor Terpsychordes<br />

ZZT 051103 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

4<br />

Neue Freunde für die Bratsche<br />

In Bezug auf Solowerke hat auch Bach die Bratsche vergessen,<br />

lediglich die sechste der Cellosuiten könnte ursprünglich für eine<br />

größere Variante der Bratsche, die Viola pomposa, gedacht sein.<br />

Der französische Bratschist Jean-Marc Apap ist darüber nicht<br />

lange verzagt gewesen und hat die ersten drei der Suiten für<br />

Violoncello für sein Instrument bearbeitet. Die Aneignung stellt<br />

sich beim Hören gleich als gute Idee heraus und könnte dem<br />

Instrument nicht nur viele neue Freunde gewinnen, sondern<br />

auch die Zahl der nicht sonderlich originellen Bratschenwitze<br />

reduzieren. Zwischen<br />

den drei Suiten erklingen<br />

exquisite Streichquartettbearbeitungen<br />

dreier Choralbearbeitungen<br />

Bachs.


Hörenswerter Mozart<br />

Das hier eingespielte Programm ist gewissermaßen das Geburtstagsgeschenk<br />

von Jos van Immerseel und Anima Eterna zu<br />

Mozarts 250. Geburtstag, die Werke wurden nämlich auch bei<br />

einem Geburtstags-Konzert im Concertgebouw in Brügge am<br />

27.1. 2006 gegeben. Trotz diverser, äußerst erfolgreicher Ausflüge<br />

ins spätromantische Repertoire sind Immerseel und seine<br />

Musiker natürlich eng mit Mozarts Schaffen verbunden, das<br />

sie immer wieder mit großem Erfolg aufgeführt und eingespielt<br />

haben. Für ihr viertes Mozart-Album bei ZIG ZAG TERRI-<br />

TOIRES haben sie ein reines Konzertprogramm zusammenge-<br />

stellt, dessen abwechslungsreiche<br />

Klangfarben ebenso<br />

fesseln wie die meisterhaften<br />

Interpretationen der<br />

exzellenten Solisten. Im<br />

überreichen Mozart-Angebot<br />

dieses Jahres ohne<br />

Zweifel eine der wenigen<br />

wirklich hörenswerten<br />

Einspielungen.<br />

Z I G Z A G T E R R I T O I R E S<br />

Mozart: Konzert für zwei Klaviere<br />

KV 365/Konzert für Flöte und Harfe<br />

KV 299/Konzert für Horn KV 447<br />

Immerseel/Kaneko/Theuns/De Haer/<br />

Hübner/Anima Eterna<br />

ZZT 060201 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

Pressestimme ZZT 051001<br />

Mozart Violinkonzert 2 & 3 /Sinfonie Nr. 29<br />

„Ein Selbstbewusstsein spricht aus dieser<br />

Interpretation, eine Sensibilität für den Klang<br />

und ein Gespür für Stimmungen, die man früher<br />

bei historisch informierten Mozart-Auslegungen<br />

nicht unbedingt erwarten konnte.“<br />

FONO FORUM 1/2006<br />

5<br />

Pressestimme ZZT 0305012, Mozart:<br />

Sinfonien Nr. 39-41 / Fagottkonzert<br />

Bestes aus Frankreich<br />

k l a s s i k<br />

„Orchester (und Tontechnikern) ist das<br />

Kunststück gelungen, die Musik in eindrucksvoller<br />

Transparenz darzubieten, ohne dass sie zerfasert<br />

oder anämisch klingt. Und statt sich nur auf die<br />

knackige Virtuosität und den Klangcharakter der<br />

alten Instrumente zu verlassen, wird phantasievoll<br />

interpretiert.“ MUSIKANSICH.DE<br />

Sein Ballet « Les Elemens » beginnt mit einer abscheulichen<br />

Dissonanz, die ebenso drastisch wie anschaulich das Chaos vor<br />

der Ordnung der Elemente schildert. Weniger wild geht es in<br />

der Kammermusik des Franzosen zu, die deswegen keineswegs<br />

weniger hörenswert ist. Jean-Ferry Rebel (1666-1747) gehörte<br />

nämlich zu den führenden Violinvirtuosen Frankreichs, der<br />

in seiner Musik der Tradition des Grand siècle Ludwigs XIV.<br />

ebenso verpflichtet ist wie der italienischen Freude an der effekt-<br />

Rebel: Violinsonaten/Le Tombeau<br />

de Monsieur de Lully<br />

Beyer/Assemblée des honnestes<br />

curieux<br />

ZZT 051102 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

vollen Virtuosität. Amandine<br />

Beyer und das Ensemble Assemblée<br />

des honnestes curieux<br />

zeigen, dass er den „goût réunis“<br />

ebenso gut beherrschte,<br />

wie sein „Erfinder“ François<br />

Couperin.


Frühes Meisterwerk<br />

Trotz einer erfolgreichen Uraufführung zog Sibelius seine<br />

frühe Kullervo-Sinfonie zurück, dabei enthält das Werk schon<br />

zahlreiche Belege für die Meisterschaft und Kreativität seiner<br />

späteren Werke. Das Sujet entlehnte Sibelius einer tragischen<br />

Geschichte aus der finnischen Sagenwelt und schuf eine der<br />

bildhaftesten Darstellungen der<br />

wunderschönen finnischen Landschaft.<br />

Das Werk fordert vom Orchester,<br />

den Solisten und dem Chor<br />

Höchstleistungen an Spieltechnik<br />

und dramatischer Gestaltungskraft.<br />

Dieses leider nur wenig bekannte<br />

frühe Meisterwerk hat es Sir Colin<br />

Davis schon lange angetan und die<br />

von Kritikern einmütig gefeierten<br />

Aufführungen in London und New<br />

York geben ihm Recht.<br />

Variatio delectat oder<br />

Faszination Variation<br />

L S O L I V E<br />

Sibelius: Kullervo<br />

Davis/Mattei/Groop/LSO/+<br />

LSO 0074 (G01)<br />

DDD, 2005<br />

SACD: LSO 0574 (M01)<br />

DDD, 2005<br />

Im klug zusammengestellten Klavier Recital von Siiri<br />

Schütz dreht sich alles um Variation, die Erklärung<br />

hierzu gibt die Künstlerin selbst: Die Form der Variation<br />

fasziniert mich seit jeher. Bei der Interpretation von<br />

Variationen jeglicher Art fühle ich mich immer beispiellos<br />

frei und doch universell geführt. Das Faszinierende am<br />

Variationsgedanken ist die potentielle Unbegrenztheit der<br />

Wandlungen und Entwicklungen des Themas, und der versinnbildlicht.<br />

Ausgewählt hat sie hierfür Werke, die über<br />

einen Zeitraum von 100 Jahren die Wandlung und die<br />

erweiterten Möglichkeiten der Variation aufzeigen.<br />

A R S M U S I C I<br />

Die Orgeln im Freiburger Münster<br />

Werke von Muffat/Bach/Mozart/<br />

Elgar/Jongen/Reger/+<br />

Barbara Kolberg & Klemens<br />

Schnorr, Orgeln<br />

AM 13992 (T01)<br />

SACD, 2005<br />

6<br />

Quadrupelportrait<br />

Siiri Schütz – Klavier Recital<br />

Variationen von Mozart/<br />

Mendelssohn/Brahms & Bach/<br />

Busoni<br />

Siiri Schütz, Klavier<br />

AM 13962 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

Dass eine Kirche zwei Orgeln besitzt, ist keine Seltenheit, doch nur wenige Gotteshäuser<br />

auf der Welt dürften gleich vier Orgel vorzuweisen haben, von denen drei sogar<br />

eigene Namen besitzen („Marienorgel“, „Schwalbennest“,<br />

„Michaelsorgel“). Das berühmte Freiburger<br />

Münster leistet sich diesen Luxus. Die beiden Dom-<br />

Organisten Barbara Kolberg und Klemens Schnorr<br />

vermitteln in diesem Quadrupelportrait aller vier<br />

Orgeln ein eindrucksvolles Bild der Instrumente, das<br />

durch die SACD-Technik noch zusätzlich an Profil<br />

gewinnt. Mit dem Kauf der CD unterstützt man übrigens<br />

die Arbeit des Münsterbauvereins.


Strawinsky: L’Oiseau de feu<br />

(Fassung 1910)/<br />

Le Chant du Rossignol (1917)<br />

Levi/Flämisches Radio Sinfonie<br />

Orchester<br />

GCDSA 922201 (U01)<br />

SACD, 2004<br />

G L O S S A<br />

Geglückte Überraschungscoups<br />

GLOSSA dürfte vielen Musikfreunden seit langem als Label für<br />

Alte Musik ein wohlklingender Begriff sein. Mit diesen beiden Produktionen<br />

startet man einen wahren Überraschungscoup, denn sie<br />

markieren den Beginn einer neuen Partnerschaft mit dem Flämischen<br />

Radio Sinfonie Orchester und dem Flämischen Rundfunkchor. Für<br />

den Start hat man sich Strawinskys (Orchester-)farben schillernden<br />

Feuervogel (in der üppigen Fassung von 1910!) unter Yoel Levi und<br />

Kodalys imposante Missa brevis ausgesucht. Zwei anspruchsvolle<br />

Werke, die eindrucksvoll die Vorzüge eines Orchesters bzw. Chores<br />

zur Geltung bringen. Um diese Vorzüge besonders gut zur Geltung zu<br />

bringen, hat man sich bei GLOSSA zum ersten Mal für die Hybrid-<br />

SACD-Technik entschieden. Darüber hinaus begeistert die ästhetisch<br />

äußerst ansprechende Gestaltung der CDs. Für die Zukunft sind<br />

weitere interessante Produktionen mit interessanten, ungewöhnlich<br />

anmutenden Kombinationen geplant: Saint-Saëns mit Hervé Niquet,<br />

Strawinsky mit Paul Hillier… Man darf gespannt sein!<br />

7<br />

k l a s s i k<br />

Kodaly : Missa brevis/<br />

Psalmen 121 & 114/+<br />

Duijck/Flämischer Rundfunkchor<br />

GCDSA 922202 (U01)<br />

SACD, 2004


T I M P A N I<br />

Ropartz: Suiten nach den Schauspielmusiken<br />

zu „Pêcheur d‘Islande“ und<br />

„Oedipe à Colonne“/Rhapsodie für<br />

Violoncello und Orchester<br />

Demarquette/Karabits/Orchestre de<br />

Bretagne<br />

TIM 1C1095 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

H R - M U S I K . D E<br />

8<br />

Mehr Ropartz<br />

Im November stellten wir den Beginn der Gesamteinspielung aller Symphonien<br />

von Joseph-Guy Ropartz (1864-1956) auf TIMPANI vor. Wer damals sofort Lust auf<br />

mehr Ropartz bekommen hat und nicht auf die nächste Folge warten kann, dem ist<br />

R O N D E A U<br />

mit dieser CD sicherlich gedient. Hier stellen<br />

das Orchestre de Bretagne unter der Leitung<br />

von Kirill Karabits zwei gewichtige Schauspielmusiken<br />

des Bretonen vor, die nicht weniger<br />

hörenswert sind als seine Symphonien.<br />

Als Dreingabe erfreut eine reizvolle Rhapsodie<br />

für Violoncello und Orchester auf Motive der<br />

bretonischen Volksmusik mit dem Cellisten<br />

Henri Demarquette.<br />

Musikalischer Rückblick auf 60 Jahre<br />

Im Frühjahr 2006 feiert der Windsbacher Knabenchor sein 60jähriges Bestehen.<br />

Anlass genug für einen Rückblick auf die Chorgeschichte eines der jüngsten, aber auch<br />

einen der führenden deutschen Knabenchöre,<br />

der mittlerweile aus dem kirchenmusikalischen<br />

Leben nicht mehr wegzudenken ist. Der<br />

musikalische Rückblick geschieht anhand von<br />

Aufnahmen aus früheren Jahren: aus den Jahren<br />

1965 bis 1976 mit Hans Thamm und aus<br />

den Jahren 1985-2002 unter dessen Nachfolger<br />

Karl-Friedrich Beringer.<br />

60 Jahre Windsbacher Knabenchor<br />

Werke von Schütz, Schein, Bach,<br />

Reger, Demantius, u.a<br />

Thamm/Beringer/Windsbacher<br />

Knabenchor<br />

ROP 2032 (R01)<br />

Hessische Orgelvielfalt<br />

Die hessische Orgellandschaft zeichnet sich Dank bedeutender lokaler Orgelbauwerkstätten<br />

durch eine reiche Vielfalt aus. Mit einem gemeinsamen Orgelförderprogramm<br />

verfolgen die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und das Landesamt<br />

für Denkmalpflege Hessen das Ziel, diese Vielfalt von historischen Orgeln in<br />

Hessen zu erhalten und weiterhin erlebbar zu machen. Die vorliegende CD stellt vier<br />

Historische Orgeln in Hessen –<br />

Ratzmann Orgeln<br />

Werke von Mendelssohn Bartholdy,<br />

Brahms, Karg-Elert, Reger<br />

Hans-Jürgen Kaiser, Orgel<br />

HRMH 02805 (R01)<br />

DDD, 2002/2005<br />

in jüngster Zeit restaurierte Instrumente der bekannten<br />

hessischen Orgelbauerfamilie Ratzmann<br />

vor, in musikalisch reizvollen Kombinationen eingespielt<br />

von dem renommierten Fuldaer Domorganisten<br />

Hans-Jürgen Kaiser.


Ungekünstelt<br />

Nach seinem äußerst erfolgreichen CD-Debüt mit Werken<br />

von Johann Friedrich Fasch (AE 10017) präsentiert das Main-<br />

Barockorchester diesmal Werke von Johann Wilhelm Hertel<br />

(1727-1789), die, mit Ausnahme des Oboenkonzertes, alle Weltersteinspielungen<br />

sind. Geboren in Eisenach und aufgewachsen<br />

in Zerbst, führte der begabte Hertel seit 1751 als Hof-Kapellmeis-<br />

ter und Clavierist die Schweriner Hofkapelle zu ihrer Blüte. Mit<br />

den hier eingespielten Werken<br />

erweist sich Hertel neben<br />

C.P.E Bach als eigenständiger<br />

Meister der Norddeutschen<br />

Schule. Hervorzuheben sind<br />

besonders Hertels Begabung<br />

für eine schlichte, natürlich<br />

wirkende Melodik, sein Sinn<br />

für Transparenz und Harmonik,<br />

Elemente, die er zu einem<br />

ungekünstelten Stil zu verbinden<br />

wusste.<br />

A E O L U S<br />

Hertel Concerti, Sinfoniae<br />

Sinfonien A-Dur & F-Dur/Konzerte<br />

für Violine, Oboe & Harfe<br />

Jopp/Güldenhaupt/Seitz/Main-<br />

Barockorchester Frankfurt<br />

AE 10027 (U01)<br />

SACD-Hybrid, DDD, 2005<br />

Pressestimme AE 10017<br />

9<br />

k l a s s i k<br />

„Die Frankfurter liefern eine griffige, von Musizierfreude geprägte<br />

Darstellung, die durch erstklassige Ensembleleistung aufhorchen lässt.“<br />

FONO FORUM 6/2004<br />

Heiter und schwarzgallig<br />

Innerhalb der sehr üppigen Blockflötenliteratur des Barock<br />

nehmen die Sonaten von Francesco Maria Veracini eine herausragende<br />

Stellung ein. Besonders die zweite und die sechste Sonate<br />

erfreuen sich, seit sie der Blockflötenpionier Frans Brüggen<br />

in sein Repertoire aufnahm, großer Beliebtheit. Dabei könnten<br />

die Stücke nicht unterschiedlicher sein, die eine heiter und unbekümmert,<br />

die andere schwarzgallig, zornig, ja rasend. Erik<br />

Ose und Ornamente 99 verwenden für ihre Einspielung dieser<br />

bemerkenswerten Musik keine Kopien oder Nachbauten, sondern<br />

vorsichtig restaurierte Originalinstrumente des 18. Jahrhunderts.<br />

Veracini: Sechs Sonaten für Blockflöte<br />

(1716)<br />

Ose/Ornamente 99<br />

AE 10126 (T01)<br />

DDD, 2005


Keine Scheu<br />

Viele berühmte Dirigenten begannen ihre Karrieren als Kapellmeister<br />

oder Generalmusikdirektoren abseits der großen<br />

Metropolen. Im Falle von Aachen lassen sich Namen wie Fritz<br />

Busch, Herbert von Karajan und Wolfgang Sawallisch nennen.<br />

Dem jungen Dirigenten Markus Bosch, seines Zeichens dort<br />

schon Generalmusikdirektor, wird ganz bestimmt so eine glänzende,<br />

internationale Karriere bevorstehen. Für COVIELLO hat<br />

er schon mehrere große Repertoirestücke eingespielt, die nicht<br />

nur keine Scheu vor der etablierten Konkurrenz zeigen, sondern<br />

auch als eigenständige Interpretationen bestehen können. Ge-<br />

nannt sei an dieser Stelle das<br />

Projekt eines Bruckner-Zyklus,<br />

von dem bereits drei Folgen<br />

(COV 30301/30405/30509)<br />

vorliegen. Seine Sichtweise<br />

auf Verdis Requiem, das er<br />

zusammen mit seinem Orchester<br />

aufgenommen hat, ist<br />

in jedem Fall ebenfalls das genauere<br />

Hinhören wert.<br />

A E O L U S<br />

Karg-Elert: 66 Choralimprovisationen<br />

Op.65 Heft 1 & 2 Nr. 1-22<br />

Elke Völker, Walcker-Orgel der<br />

Iglesia San Ignácio de Loyola (San<br />

Sebastián, Spanien)<br />

AE 10591 (U01)<br />

SACD-Hybrid, DDD, 2005<br />

Verfügbar ab 20.2.06<br />

C O V I E L L O<br />

Verdi: Missa da Requiem<br />

Bosch/Sinfonieorchester Aachen<br />

COV 30512 (U01)<br />

SACD-Hybrid, DDD, 2005<br />

10<br />

Religiöse Bekenntnismusik<br />

Sigfried Karg-Elerts Choralzyklus Op.65 stellt seine erste eigenständige<br />

Komposition für Orgel dar und spiegelt die tiefe<br />

Bindung des Komponisten zum lutherischen Choral wider. Sie<br />

ist aber auch furioser Beginn einer zeit seines Lebens andauernden<br />

Beschäftigung mit dem Kirchenlied und sein Aushän-<br />

geschild als Orgelkomponist.<br />

Das Opus umfasst 66, heute<br />

immer noch taufrisch wirkende,<br />

Choralvertonungen in<br />

ganz eigenem Stil, aus denen<br />

Elke Völker hier das Heft zu<br />

Advent und Weihnachten<br />

sowie zur Passionszeit eingespielt<br />

hat.<br />

„Aachen sollte stolz sein auf dieses Projekt“<br />

INTERNATIONAL RECORD REVIEW 4/2005


Kammermusik als Hörerlebnis<br />

Dieses Jahr wäre Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) 100<br />

Jahre geworden, ein Jubiläum, das hoffentlich nicht im allgemeinen<br />

Trubel des Mozart-Jahres untergehen wird. Bei COVIEL-<br />

LO erscheint aus diesem Anlass eine Einspielung seiner beiden<br />

Klaviertrios, von denen sich vor allem das bewegende Zweite zu<br />

Recht einen festen Platz im Repertoire erobert hat. Das mitrei-<br />

ßende und engagierte Spiel des Trio Paian und die exzellente<br />

Aufnahmetechnik dieser<br />

SACD machen nicht<br />

nur die beiden Trios des<br />

Russen zu einem Hörerlebnis,<br />

sondern auch die<br />

beiden Dreingaben des<br />

russisch-schweizerischen<br />

Komponisten Paul Juon<br />

(1872-1940).<br />

C O V I E L L O<br />

Schostakowitsch: Klaviertrios Nr.1 & 2<br />

Juon: Klaviertrio Op.17/Trio-Miniaturen<br />

Trio Paian<br />

COV 50502 (U01)<br />

DDD, SACD-Hybrid, 2005<br />

11<br />

k l a s s i k<br />

Salzburger spielen Salzburger<br />

Ein wenig ratlos ließ Mozart die Nachwelt in Bezug auf die<br />

Gattungsbezeichnung dreier Werke zurück. Sind es Streichquartette,<br />

sind es Divertimenti oder Streichersinfonien à la Sammartini?<br />

Die Autographe tragen jedenfalls keine Titel, die darüber<br />

Aufschluss gäben. Egal wie man diese Stücke letztendlich betitelt,<br />

sie haben sich zu Recht einen festen Platz im Repertoire der<br />

Kammerensembles erobert. Die brillanten Salzburg Chamber<br />

Soloists unter der Leitung von Lavard Skou-Larsen kombinie-<br />

Mozart: Salzburger Sinfonien<br />

(Divertimenti) KV 136-139<br />

L. Mozart: B-Dur/ Neukomm: Streichquartettbearbeitungen<br />

nach den Ouvertüren<br />

zu „Cosi fan tutte“ und<br />

„La Clemenza di Tito“<br />

Skou-Larsen/Salzburg Chamber Soloists<br />

COV 30603 (U01)<br />

SACD-Hybrid, DDD, 2005<br />

ren die gelungene Geburtstagsgabe<br />

für ihren<br />

Landsmann mit zwei außergewöhnlichenSalzburger<br />

Dreingaben: Eine<br />

Sinfonie in B-Dur seines<br />

Vaters Leopold und zwei<br />

Bearbeitungen, die der<br />

Salzburger Sigismund<br />

Neukomm (1778-1858)<br />

nach den Ouvertüren<br />

zu Cosi fan tutte und La<br />

Clemenza di Tito arrangierte.


Klang der Empfindsamkeit<br />

Die Glasharmonika als verfeinertes Konzertinstrument<br />

ist eine Erfindung von Benjamin Franklin.<br />

Die wohl bekannteste Komposition ist Mozarts<br />

Adagio und Rondo für Glasharmonika, Flöte,<br />

Oboe, Viola und Violoncello KV 617, das nur äußerst<br />

selten in seiner originalen Besetzung erklingt.<br />

Auf CAVALLI bietet uns das Concilium musicum<br />

unter Paul Angerer die Möglichkeit, in mehreren<br />

Stücken dem eigentümlichen Klang des Instruments<br />

zu lauschen.<br />

C AV A L L I R E C O R D S<br />

Recreo<br />

Werke Falconiero/<br />

Encina/Merula/Viñas/<br />

Kapsberger/+<br />

Ensemble La Douchaine<br />

CCD 273 (P01)<br />

DDD, 2005<br />

12<br />

Wiederentdeckter Klang<br />

der Romantik<br />

Hätte Schubert 1824 nicht seine heute noch so genannte<br />

Arpeggione-Sonate geschrieben, das Instrument wäre wie viele<br />

andere modische Liebhaber-Instrumente des 19. Jahrhunderts<br />

vollständig vergessen worden. So blieb zumindest der Name einigermaßen<br />

geläufig, auch wenn Schuberts Werk nur noch in<br />

Transkriptionen für mehr oder weniger geeignete Instrumente<br />

aufgeführt wurde. Der Arpeggione ist eine Verbindung von<br />

Violoncello und Gitarre mit sechs Saiten in Gitarrenstimmung<br />

Der Arpeggione<br />

Werke von Schubert/Spohr/<br />

Beethoven/+<br />

Darmstadt/Klepper/Colell<br />

CCD 242 (P01)<br />

DDD, 2005<br />

und Messingbünden, der in den<br />

1820er Jahren eine kurze, kaum zehn<br />

Jahre währende Blüte erlebte. Gerhart<br />

Darmstadt beweist auf seinem<br />

Nachbau, dass man Schuberts Werk<br />

eigentlich nur auf diesem eigentümlichen<br />

Instrument mit seinem verträumten<br />

Klang spielen sollte.<br />

L’Armonica – Musik mit Glasharmonika<br />

Werke von Hasse/Mozart/Haydn<br />

Fiedler/Reckert/Marguerre/Angerer/<br />

Concilium musicum Wien<br />

CCD 448 (P01)<br />

DDD, 2005<br />

Unwiderstehlich<br />

Das 1997 gegründete Ensemble La Douchaine führt<br />

seinen Namen auf ein mysteriöses mittelalterliches Blasinstrument<br />

zurück, das einen zarten, lieblichen Klang besaß,<br />

aber heute nur noch aus literarischen Quellen bekannt ist.<br />

Die Musiker haben sich auf Musik der Renaissance und des<br />

Barock spezialisiert, wofür sie 2004 mit dem renommierten<br />

Andres-Segovia-Preis für Kammermusik in Santiago de<br />

Compostela ausgezeichnet wurden. Ihre CD bringt einige<br />

der schönsten und reizvollsten Musikstücke des italienischen<br />

und spanischen Frühbarocks zu Gehör. Wer könnte zum Beispiel<br />

der Chiacona von Tarquinio Merula widerstehen?


In besten finnischen Händen<br />

Die über 120jährige Geschichte der Philharmonie Helsinki<br />

ist eng mit dem Schaffen von Jean Sibelius verknüpft. Sechs der<br />

sieben Sinfonien des finnischen Komponisten hat das Orchester<br />

unter der seiner Leitung selbst uraufgeführt. Bis heute bildet<br />

sein Schaffen einen wichtigen Schwerpunkt im Repertoire. Entsprechend<br />

positiv waren die Reaktionen der Rezensenten auf die<br />

2003 in Angriff genommene Gesamteinspielung aller Sinfonien<br />

unter Leitung von Leif Segerstam, lagen sie doch in den denkbar<br />

besten Händen<br />

Für die Ausgabe als preiswerte<br />

CD Box hat man bei ONDINE<br />

mit dem berühmten Violinkonzert<br />

von Sibelius mit Kuusisto<br />

noch ein weiteres finnisches<br />

Schmankerl draufgelegt.<br />

O N D I N E<br />

Sibelius: Die Symphonien/<br />

Violinkonzert/Finlandia/+<br />

Segerstam/Kuusisto/Helsinki<br />

Philharmonic Orchestra<br />

ODE 1075 (K04)<br />

DDD, div. Aufnahmedaten<br />

Pressestimmen zu ODE 1075<br />

„Wunderbare Interpretationen, und wenn Sie einen kompletten<br />

Sibelius-Zyklus von erstrangigen finnischen Interpreten suchen,<br />

dann stellt diese Box ganz klar die erste Wahl dar.“<br />

13<br />

k l a s s i k<br />

Auf den Leib geschneidert<br />

Jouni Kaipainen (Jahrgang 1956) gehört zu den fleissigsten<br />

Konzertkomponisten Finnlands, der mittlerweile für fast<br />

alle Instrumente des Orchesters ein Solokonzert geschrieben<br />

hat. Für Kaipainen ist ein Instrumentalkonzert vor allem eine<br />

dramatische Musikgattung, die auch heute noch eine breite<br />

Auswahl an möglichen Konstellationen bereithält. Kaipainen<br />

verweigert sich keineswegs der Tradition, nur weil es sie gibt,<br />

Kaipainen: Hornkonzert/Cellokonzert<br />

Tapani/Ylönen/Lintu Finnish Radio<br />

Symphony Orchestra<br />

ODE 1062 (T01)<br />

DDD, 2005<br />

CLASSICSTODAY.COM<br />

schwelgt aber andererseits<br />

auch nicht in abgegriffenen<br />

Neoklassizismen. Die<br />

Solisten in den beiden<br />

Konzerten sind gleichzeitig<br />

auch die Anreger der Konzerte,<br />

d.h. der Komponist<br />

hat sie ihnen auf den Leib<br />

geschneidert.


Pointen<br />

Orm Finnendahl (Jahrgang 1963) ist zwar nicht unbedingt<br />

ein musikalischer Humorist, dennoch liegen seinen Werken<br />

häufig Pointen-ähnliche Wendungen zugrunde, die den Hörer<br />

gerade dort überraschen, wo er sich in Sicherheit wähnte.<br />

Finnendahl entwirft seine Werke mit Verfahren logischer Rekursionen,<br />

die auf wiederholter Anwendung einfacher Regeln<br />

basieren. Dadurch setzt er zunächst in sich stimmige und nachvollziehbare<br />

Prozesse in Gang, die er aber mit Bruchstellen und<br />

Fallstricken versieht. In die Muster und Raster schleichen sich<br />

Webfehler und Differenzen ein,<br />

die nicht nur als ästhetische Irritationen<br />

verständlich werden,<br />

sondern dramatische Entwicklungen<br />

zeitigen.<br />

W E R G O<br />

Deutscher Musikrat /<br />

Edition Zeitgenössische Musik<br />

Portrait Orm Finnendahl<br />

Versatzstücke/Kommen und<br />

Gehen/Rekurs/Fallstudien/<br />

Kobler/Contzen/Armbruster/<br />

Pons/Poppe/Ensemble Mosaik<br />

WER 65622 (S01)<br />

DDD, 2005<br />

Rihm: Moment-Aufnahme. Ein Porträt<br />

DVD-Video mit umfangreichem DVD-<br />

ROM-Teil<br />

Von Dieter Rexroth, Susanne Lasswitz<br />

und Wolf Seesemann<br />

MV 08035 (Z180)<br />

DDD, 2005<br />

14<br />

Umfassende Moment-Aufnahme<br />

Wolfgang Rihms künstlerische Produktivität ist einzigartig<br />

in ihrer verstörenden und zugleich faszinierenden Wirkung. Sie<br />

folgt nicht vorgeformten Konzeptionen, Prinzipien oder strukturbedingenden<br />

Prämissen, sondern ist Ausdruck der Kraft des<br />

Subjekts. Rihm vertritt eine Poetik des Einfalls, deren Voraussetzung<br />

eine künstlerische Freiheit ist, in der in einem höchsten<br />

Maße Kenntnis und Wissen der eigenen Herkunft und der Bedingungszusammenhänge<br />

künstlerischen Arbeitens enthalten<br />

sind. Mit 260 Minuten Filmmaterial (Gespräche und Statements<br />

mit und über den Komponisten, Ausschnitte aus Uraufführungen,<br />

Proben- und Konzerten mit Claudio Abbado, Ingo<br />

Metzmacher u.v.a.) und einem umfangreichen DVD-Rom-Teil<br />

(mit Werkverzeichnis, Bibliografie,<br />

Diskographie,<br />

Partiturausschnitten, Texten<br />

und vieles mehr) stellt<br />

diese Produktion die bislang<br />

umfassendste Würdigung<br />

dieses Komponisten<br />

dar.


Glücksfall<br />

Nach einer umfangreichen Box präsentiert uns das amerikanische<br />

Label MUSIC & ARTS nun weitere kostbare Aufnahmen<br />

mit dem Dirigenten Guido Cantelli (1920-1956). Diesmal<br />

handelt es sich um bislang unveröffentlichte Konzertmitschnitte<br />

aus den Jahren 1953 und 1954, die zwar nur in Ausschnitten<br />

gesendet wurden, aber glücklicherweise von der Carnegie Hall<br />

Corporation komplett mitgeschnitten wurden. Cantelli steht<br />

hier am Pult des New York Philharmonic und wir erleben zwei<br />

Konzertprogramme, in<br />

denen der unvergleichliche<br />

Rudolf Serkin mit einem<br />

Mozart-Konzert und<br />

zwei Beethoven-Konzerten<br />

zu hören ist. Auf diese<br />

Weise ist eine einzigartige<br />

künstlerische Zusammenarbeit<br />

dokumentiert, die<br />

aufgrund gleichen Temperaments<br />

gleich von Anfang<br />

an perfekt harmonisierte.<br />

M U S I C & A R T S<br />

Guido Cantelli dirigiert Werke von<br />

Beethoven und Mozart<br />

Beethoven: Symphonie Nr.7/<br />

Klavierkonzerte Nr. 1 und 5<br />

Mozart: Klavierkonzert Nr. 20<br />

d-Moll KV 466<br />

Serkin/Cantelli/New York Philharmonic<br />

MACD 1170 (M02)<br />

2 CDs, AAD, mono, 1953/1954<br />

15<br />

Herausragender Bartok<br />

Diese Box mit dem Fine Arts Quartet gehörte in den sechziger<br />

Jahren zu den herausragenden Einspielungen der Quartette<br />

Bartoks, die bedauerlicherweise bislang nie auf CD erhältlich<br />

war. Für die Überspielung auf CD hat man nicht nur die bei<br />

MUSIC & ARTS übliche Sorgfalt walten lassen, sondern auch<br />

ein ausführliches Booklet beigefügt. Ergänzt wird die Edition<br />

durch die Audio-Überspielung einer Fernseheinführung von<br />

Bartoks erstem Quartett durch Mitglieder des Quartetts von<br />

1959.<br />

Bartok: Die Streichquartette<br />

The Fine Arts Quartet<br />

MACD 1176 (G03)<br />

3 CD-Box, AAD, stereo, 1959<br />

k l a s s i k


Es gab tatsächlich mal eine Zeit, in der man selbst in Amerika<br />

im Fernsehen zur besten Sendezeit hochkarätige Klassik<br />

zu sehen bekam. Heute würde es nicht einmal ein Dirigent<br />

vom Range eines Arturo Toscanini auf einen Sendeplatz vor 23<br />

Uhr schaffen. In den späten Vierzigern und frühen Fünfzigern<br />

war aber genau das möglich. Zwischen 1948 und 1952 zeich-<br />

Arturo Toscanini :<br />

Die NBC Fernsehkonzerte 1948-52 Folge 1<br />

Werke von Wagner und Beethoven<br />

Orchesterwerke aus Opern/Symphonie Nr. 9<br />

Toscanini/McKnight/Hobson/Dillon/Scott/<br />

NBC Symphony Orchestra<br />

SBDVD 1003 (Z175)<br />

DVD, mono, 1948<br />

Unglaublich, aber wahr…<br />

Arturo Toscanini :<br />

Die NBC Fernsehkonzerte 1948-52 Folge 2<br />

Werke von Brahms, Mozart, Dvorak und<br />

Wagner<br />

Toscanini/NBC Symphony Orchestra/+<br />

SBDVD 1004 (Z175)<br />

DVD, mono, 1948<br />

Arturo Toscanini:<br />

Die NBC Fernsehkonzerte 1948-52 Folge 4<br />

Werke von Weber/Brahms/Wagner<br />

Toscanini/NBC Symphony Orchestra<br />

SBDVD 1006 (Z175)<br />

DVD, mono, 1951<br />

T E S T A M E N T<br />

16<br />

nete Toscanini für die NBC fünf Konzerte in der New Yorker<br />

Carnegie Hall und in den NBC Studios fünf Fernsehkonzerte<br />

auf, die TESTAMENT jetzt auf DVD veröffentlicht. Kostbare<br />

Dokumente einer Zeit, als selbst das private Fernsehen einen<br />

Kulturauftrag hatte und ihn sogar auch wahrnahm.<br />

Arturo Toscanini:<br />

Die NBC Fernsehkonzerte 1948-52 Folge 3<br />

Giuseppe Verdi: Aida<br />

Toscanini/Nelli/Gustavson/Tucker/<br />

NBC Symphony Orchestra/+<br />

SBDVD 1005 (Z175)<br />

DVD, mono, 1949<br />

Arturo Toscanini:<br />

Die NBC Fernsehkonzerte 1948-52 Folge 5<br />

Werke von Franck/Sibelius/Debussy/<br />

Rossini/Beethoven/Respighi<br />

Toscanini/NBC Symphony Orchestra<br />

SBDVD 1007 (Z175)<br />

DVD, mono, 1952


Der „verlorene“ Ring<br />

Da hat das britische Label TESTAMENT einen ganz großen<br />

Coup gelandet: Es veröffentlicht aus den Archiven der DECCA<br />

zum ersten Mal die erste Stereo-Aufnahme von Richard Wagners<br />

„Der Ring des Nibelungen“ aus Bayreuth. Dieser „verlorene“<br />

Ring wurde seinerzeit nicht bei DECCA veröffentlicht,<br />

weil der einflussreiche Decca-Produzent John Culshaw gegen<br />

dieses Projekt Einspruch erhob, da er seinen eigenen Studio-<br />

Ring mit Georg Solti favorisierte. Mit einer klug austarierten<br />

Position der Mikrophone erreichte man 1955 bei dieser ersten<br />

Stereoproduktion des Rings ein erstaunliches Klangbild. Man<br />

wusste die überragenden Leistungen<br />

von Wolfgang Windgassen,<br />

Hans Hotter und Astrid Varnay,<br />

aber auch das mitreisende Dirigat<br />

von Joseph Keilberth adäquat einzufangen.<br />

Die restlichen Opern<br />

des „verlorenen“ Zyklus werden<br />

voraussichtlich bis Juli 2006 vorliegen.<br />

Ein Muss für jeden wahren<br />

Wagnerianer!!!<br />

T E S T A M E N T<br />

Wagner: Siegfried<br />

Keilberth/Windgassen/Hotter/<br />

Kuen/Varnay/Orchester der<br />

Bayreuther Festspiele/+<br />

SBT 4 1392 (R04)<br />

4 CD-Box, ADD, stereo, 1955<br />

C AV A L L I R E C O R D S<br />

Der Titel führt listig in die Irre, denn<br />

bei E.T.A. Hoffmanns „Drei Könige“<br />

handelt es sich um eine höchst weltliche<br />

und vergnügliche Geschichte aus der „guten<br />

alten Zeit“.<br />

Neubauer, Martin<br />

Werke von E.T.A. Hoffmann<br />

CCD 906 (G01)<br />

DDD, 2005<br />

17<br />

Bitte Ohr-Lesen<br />

k l a s s i k<br />

Martin Neubauer, Schauspieler, Rezitator<br />

und Theaterleiter, lässt nicht nur die<br />

Figuren, sondern auch E.T.A Hoffmanns<br />

wunderbare lautmalerische Sprache lebendig<br />

werden. Ein kleines Vergnügen,<br />

das sich jeder gönnen kann und sollte.<br />

Es macht Appetit auf die anderen bereits<br />

erschienenen Mini-CDs dieser originellen<br />

Edition (CCD 901 und 902).


Konzertkalender 2006<br />

Ort Datum Künstler Programm Label<br />

Baden-Baden 17.02. Speck/Vokalensemble Rastatt Schütz: Musik. Exequien CARUS<br />

Berlin (Konzerthaus) 10.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

Berlin (Philharmonie) 09.02. Kari Kriikku Lindberg: Klarinettenkonzert ONDINE<br />

Berlin (Philharmonie) 03.04. Freiburger Barock Consort „L‘Apothéose de Corelli“ CARUS<br />

Cuxhaven (Kreishaus) 22.03. Concilium musicum Wien „Mozart und seine Freunde” CAVALLI<br />

Dresden (Kreuzkirche) 13.02. Kreile/Dresdner Kreuzchor Mozart: c-Moll Messe CARUS<br />

Dresden (Kreuzkirche) 12.03. Kreile/Dresdner Kreuzchor Homilius: Johannespassion CARUS<br />

Düsseldorf (Tonhalle) 05.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

Freiburg (Konzerthaus) 04.04. Freiburger Barock Consort „L‘Apothéose de Corelli“ CARUS<br />

Gütersloh (Stadthalle) 06.02. Kari Kriikku, Klarinette Lindberg: Klarinettenkonzert ONDINE<br />

Hamburg (NDR) 01.03. Sempé/Capriccio Stravagante „Concert dans le goût théâtral“ ALPHA<br />

Hamburg (NDR) 02.03. Sempé/Capriccio Stravagante „Concert dans le goût théâtral“ ALPHA<br />

Hamburg (NDR) 03.03. Sempé/Capriccio Stravagante „Concert dans le goût théâtral“ ALPHA<br />

Heidelberg (Jesuitenkirche) 18.02. Speck/Vokalensemble Rastatt Schütz: Musikalische Exequien CARUS<br />

Kassel 07.02. Kari Kriikku, Klarinette Lindberg: Klarinettenkonzert ONDINE<br />

Kiel 11.03. Denis Goldfeld, Violine Paganini: Violinkonzert Nr.2 ZIG ZAG<br />

Lübeck 03.03. Denis Goldfeld, Violine Recital ZIG ZAG<br />

Mannheim (Rosengarten) 07.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

Nürnberg (Meistersingerhalle) 06.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

Nürnberg (Germ. Nat. Museum) 18.03. Sempé/Capriccio Stravagante „Paradizo“ ALPHA<br />

Nürnberg (Karthäuserkirche) 18.03. Kenneth Weiss, Cembalo „La Reine des coeurs“ SATIRINO<br />

Stuttgart (Schlosskirche) 03.02. Kay Johannsen Bach: Die sechs Partiten CARUS<br />

Stuttgart (Stiftskirche) 30.03. Kammerchor Stuttgart Ligeti: Requiem/Fauré:Requiem CARUS<br />

Stuttgart (Liederhalle) 02.04. Freiburger Barock Consort „L‘Apothéose de Corelli“ CARUS<br />

Weimar (Herderkirche) 25.03. Kuijken/La Petite Bande Bach: Johannespassion ACCENT<br />

Wiesbaden (Kurhaus) 02.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

Wolfsburg (Stadthalle) 27.03. Freiburger Barockorchester Bach: Orchestersuiten 1-4 CARUS<br />

Wolfsburg (Stadthalle) 08.02. Kari Kriikku, Klarinette Lindberg: Klarinettenkonzert ONDINE<br />

Wuppertal (Stadthalle) 04.04. K&K Philharmoniker Die schönsten Opernchöre DACAPO<br />

18


ACC 23159<br />

„Diese Einspielung sollte<br />

man bei einer Neapel-Reise<br />

unbedingt im Gepäck haben.“<br />

FONO FORUM 1/2006<br />

ZZT051001<br />

„Nicht nur, aber auch in Sachen<br />

Mozart sind die Violinistin<br />

Midori Seiler und der Dirigent Jos<br />

van Immerseel ein eingespieltes<br />

Team. Kein Wunder also, dass<br />

ihre Interpretation von Mozarts<br />

Violinkonzerten zu einer der<br />

brillantesten auf dem Plattenmarkt<br />

geworden ist.“<br />

MUSIKANSICH.DE<br />

AE 10084<br />

„Diese Einspielung ist<br />

eine Sensation. Auf einem<br />

der wenigen erhaltenen<br />

Originalcembali der Bach-<br />

Zeit liefert van Asperen eine<br />

Deutung dieser Werke, die eine<br />

derart geglückte Synthese aller<br />

Komponenten des Bachschen<br />

Cembalostils darstellt, dass man<br />

trotz wunderbarer Aufnahmen<br />

der Vergangenheit keine<br />

Vergleiche anstellen möchte.<br />

Wenn es da nicht im Laufe des<br />

Jahres Auszeichnungen regnet,<br />

wird man an den Preis-Jurys<br />

zweifeln müssen, nicht an dieser<br />

Einspielung!“<br />

KLASSIK-HEUTE.COM<br />

19<br />

p r e s s e s p i e g e l<br />

ALP081<br />

„Auch wer bei der Nennung<br />

der so genannten Alten Musik<br />

sonst eher zurückzuckt, wird sich<br />

dem köstlichen Wohllaut dieser<br />

Lautenmusik kaum verschließen<br />

können.“<br />

WDR 3, 30.12. 2005<br />

AE 10136<br />

„Das Resultat ist tatsächlich<br />

sensationell. In perfektem<br />

Zusammenspiel nähern sich<br />

die Flöten der Sonorität einer<br />

Truhenorgel, deren Tonstrom<br />

zugleich durch den lebendigen<br />

menschlichen Atem beseelt und<br />

subtil schattiert wird.“<br />

WDR 3, 19.1. 2006<br />

ALP082<br />

„Solch gefühlvolle Deutungen<br />

sind heute selten. Auf die<br />

hoffentlich bald folgende<br />

Fortsetzung dieser Reise darf<br />

man jedenfalls höchst gespannt<br />

sein.“<br />

KLASSIK.COM<br />

„Ihr gelingt auf glückliche<br />

Weise, das sangliche Element<br />

und die expressive Energie der<br />

Musik mit den harmonischkonstruktiven<br />

Perspektiven<br />

in Einklang zu bringen. Man<br />

lauscht dieser poetischen<br />

Interpretation gebannt und<br />

ergriffen. Auch das geradezu<br />

körperlich volle und direkte<br />

Klangbild lässt nichts zu<br />

wünschen übrig.“<br />

MUSIKANSICH.COM<br />

„Eine Glanzleistung!“<br />

ARTE CD-TIPP, 3.11.2005


Musikalischer Flickenteppich<br />

Kaum ein Kontinent dürfte einer derartige Vielfalt an Klängen<br />

vorzuweisen haben wie Europa. Das Album präsentiert die<br />

Vielfalt der traditionellen Musik des alten Kontinents in ihrer<br />

ganzen Breite: von Irland bis Mallorca, von Sizilien bis Norwegen,<br />

von Portugal bis Russland. Das Einzigartige an dieser<br />

Produktion ist, dass es in 26 äußerst raren historischen Aufnah-<br />

men geschieht, die zwischen 1911<br />

und 1954 aufgezeichnet wurden.<br />

In Erinnerung wird die ungeheure<br />

Vielstimmigkeit gerufen, ein<br />

musikalischer Flickenteppich aus<br />

den unterschiedlichen Stilen und<br />

Traditionen.<br />

W E R G O<br />

Patchwork Europe –<br />

Frühe Aufnahmen 1911-1954<br />

Diverse Interpreten<br />

SM 16262 (S01)<br />

ADD, mono, 1911-1954<br />

L‘ E M P R E I N T E D I G I T A L E<br />

We l t m u s i k<br />

Eine Newcomer Diva<br />

Die Cap Verdischen Inseln sind eine einzigartige Talentschmiede<br />

für musikalische Begabungen. Die Selbstverständlichkeit,<br />

mit der hier Musik gemacht wird und die vielen musikalischen<br />

Einflüsse, die sich hier miteinander verbinden, haben<br />

eine der faszinierendsten musikalischen Kulturen entstehen lassen.<br />

Eines dieser Talente ist Gabriela Mendes, die schon in allen<br />

musikalischen Nachtklubs und den großen Musikfestivals der<br />

Mendes: Tradicao<br />

Gabriela Mendes<br />

ED 13222 (Q01)<br />

DDD, 2005<br />

Insel aufgetreten war, ehe sie den<br />

französischen Produzenten Didier<br />

Jean traf, der ihr zu einem Debüt<br />

im Pariser China Club verhalf. Mit<br />

ihrem Album „Tradicao“ möchte<br />

sie der ganzen Welt ein wenig von<br />

der Capverdischen Geschichte und<br />

Tradition vermitteln.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!