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CD-EMPFEHLUNG DES MONATS Nur diesen Monat ... - Klassik.com

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Jos van Immerseel (© Alex Vanhee)<br />

PERFEKTER BACH<br />

Bernius zelebriert<br />

die Motetten<br />

NEU IM VERTRIEB<br />

Ediciones singulares und<br />

King’s College Choir<br />

AUSGABE<br />

NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

DEBUSSY <strong>DES</strong> JAHRES<br />

Immerseel<br />

dirigiert Orchesterwerke


BESTSELLER<br />

PRESSE<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC OKTOBER 2012<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

PARIS DAYS, BERLIN NIGHTS<br />

Lemper/Vogler Quartett<br />

STEINWAY & SONS – STNS 30009<br />

„Lemper „ kommt das<br />

Swingende, S Unverkrampfte<br />

k entgegen.<br />

Die D Bandbreite ihrer<br />

Stimme S ist enorm:<br />

In I beinahe einem<br />

Atemzug A kann Lemper<br />

hoch hinauf- und tief hinabsteigen und<br />

dann richtig verrucht klingen.“ NDR Kultur<br />

TOUCHED<br />

Calmus Ensemble<br />

CARUS – CAR 83379<br />

WEIHNACHTSLIEDER VOL.1<br />

Kirchschlager/Rubens/Prégardien/Calmus Ensemble/<br />

Kammerchor Stuttgart/+<br />

CAR 83009<br />

WEIHNACHTSLIEDER VOL.2<br />

Mauch/Henschel/Prégardien/Lords of the Chords/<br />

Orpheus Vokalensemble/+<br />

CAR 83010<br />

PARIS DAYS, BERLIN NIGHTS – SONGS VON WEILL/<br />

BREL/EISLER/PIAZZOLLA/+<br />

Lemper/Vogler Quartett/Malzew<br />

STNS 30009<br />

TSCHAIKOWSKY: SINFONIEN NR.1-3<br />

Gergiev/London Symphony Orchestra<br />

LSO 0710<br />

TSCHAIKOWSKY: KLAVIERKONZERT NR.1<br />

Trifonov/Gergiev/Mariinsky Orchestra<br />

MAR 0530<br />

TOUCHED – LIEDER VON STING/PURCELL/MONTEVERDI/<br />

ELTON JOHN/+<br />

Calmus Ensemble<br />

CAR 83379<br />

HAMMERSCHMIDT/ROSENMÜLLER:<br />

MACHET DIE TORE WEIT<br />

Arnold/Gli Scarlattisti<br />

CAR 83375<br />

WIEGENLIEDER VOL.1<br />

Kirchschlager/Rubens/Kaufmann/Prégardien/<br />

Hauptmann/Trekel/+<br />

CAR 83001<br />

„Das Quartett<br />

singt phantastisch.<br />

Besonders die<br />

Ausgeglichenheit<br />

A<br />

ist bestechend, die<br />

Art, A wie sich jeder<br />

immer dem Ensembleklang<br />

zuordnet. Ebenso die Atemführung<br />

und die Phrasierung, die Klarheit und die<br />

Diktion!“ RBB Kulturradio<br />

HAYDN: SINFONIEN NR.6-8<br />

Kuijken/La Petite Bande<br />

ACCENT – ACC 24272<br />

„Mit dieser Haydn-<br />

Einspielung hat das<br />

Ensemble wieder<br />

einmal seine<br />

herausragenden<br />

Fähigkeiten unter<br />

Beweis gestellt:<br />

farbenreich, temperamentvoll, technisch<br />

perfekt.“ HR2 Kultur<br />

BEETHOVEN: DIE VIOLINSONATEN<br />

Seiler/Immerseel<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES – ZZT 307<br />

„Man kann diese<br />

auch aufnahmetechnisch<br />

brillanten <strong>CD</strong>s<br />

immer wieder hören<br />

und freut sich jedes<br />

Mal aufs Neue an<br />

Details, die einem<br />

bis bi ddato t nicht i ht aufgefallen f f ll sind. Ein Maßstab,<br />

auch für Interpreten, die auf Steinway und<br />

Stahlseiten unterwegs sind.“<br />

FonoForum - Empfehlung des <strong>Monat</strong>s<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

HÄNDEL: ALESSANDRO<br />

Zazzo/Arias Fernández/Milanesi/Oro/Form/Deutsche<br />

Händelsolisten/+<br />

PC 10273<br />

FASCH: ORCHESTERWERKE VOL.3<br />

Tempesta di Mare<br />

CHAN 0791<br />

TAIZÉ: O TOI L’AU-DELA DE TOUT<br />

Communauté de Taizé<br />

CHR 77370<br />

WIEGENLIEDER VOL.2<br />

Banse/Mields/Erdmann/Scholl/Gerhaher/Mammel/<br />

Singer Pur/Kammerchor Stuttgart/+<br />

CAR 83002<br />

ALTENBURG/+: FESTMUSIK ZUR REFORMATIONS-<br />

FEIER 1617<br />

Paduch/Johann Rosenmüller Ensemble<br />

CHR 77363<br />

HILDEGARD VON BINGEN: LIEDER UND ANTIPHONEN<br />

Instrumentalkreis Helga Weber<br />

CHE 00412<br />

BACH: ACH SÜSSER TROST – LEIPZIGER KANTATEN<br />

Herreweghe/Collegium Vocale Gent/+<br />

LPH 006<br />

BEETHOVEN: DIE SINFONIEN<br />

Brüggen/Orchestra of the Eighteenth Century<br />

G<strong>CD</strong> 921116<br />

VIVALDI: OPERNARIEN<br />

Invernizzi/Bonizzoni/La Risonanza<br />

GLOSSA – G<strong>CD</strong> 922901<br />

„Sowohl was die<br />

Musik als was die<br />

Interpretation anbetrifft,<br />

ist diese <strong>CD</strong><br />

eine der schönsten<br />

Opernproduktionen<br />

der letzten Jahre.“<br />

Toccata<br />

RACHMANINOFF: MOMENTS<br />

MUSICAUX/+<br />

Xiayin y Wang g<br />

CHANDOS –<br />

CHAN 10724<br />

„Wang kombiniert<br />

Intuition mit Logik,<br />

Energie mit Eleganz,<br />

Klarheit mit Magie.<br />

So modelliert sie<br />

die di hhohe h kkompositorische it i h<br />

Qualität und den<br />

archaischen Ernst dieses unterschätzten<br />

Meisterwerks suggestiv heraus. Dieses<br />

Album macht süchtig.“ Crescendo


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

DER FERNE TRAUM<br />

Einst die notorischen „Aufreger“ in den Pariser Konzertsälen, sind<br />

Claude Debussys Orchesterwerke längst fester Bestandteil des Repertoires<br />

aller Orchester auf der Welt. Diese aufzuführen schien Jos van<br />

Immerseel dagegen zunächst wie ein ferner Traum. Bereits in den<br />

1980er Jahren versuchte er seine damalige Plattenfi rma vergeblich davon<br />

zu überzeugen, Klavierwerke von Debussy auf einem seiner Erard-<br />

Flügel einzuspielen. Selbst dieses vergleichbar einfach zu realisierende<br />

Projekt musste letztendlich bis Anfang der 1990er Jahre warten, um<br />

verwirklicht zu werden. Der immense Erfolg der Einspielungen mit Orchesterwerken<br />

von Ravel und Poulenc mit seinem Orchester Anima<br />

Eterna Brugge auf ZIG ZAG TERRITOIRES<br />

rückte den Traum Immerseels dann doch<br />

wieder in greifbare Nähe. Nach intensiver<br />

Recherche und sorgfältiger Probenarbeit<br />

spielte man Debussys Orchesterwerke<br />

äußerst erfolgreich in mehreren Konzerten<br />

und ging darauf bestens vorbereitet<br />

ins Studio. Wie einst bei der Sixtinischen<br />

Kapelle, so scheint auch Immerseel die<br />

Jos van Immerseel (© Alex Vanhee)<br />

�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />

Orchesterpartituren einer eingehenden<br />

Säuberung unterworfen zu haben und hat<br />

sie von den Verkrustungen einer mehr als hundertjährigen Aufführungstradition<br />

gereinigt. Das Ergebnis ist nicht weniger sensationell<br />

als seinerzeit bei Ravel, und seine Einspielung stellt bestimmt den<br />

interessantesten und verdienstvollsten Beitrag zum Debussy-Jahr 2012<br />

dar. Wer glaubt, seinen Debussy aus dem FF zu kennen, der sollte sich<br />

dringend diese Aufnahme anhören.<br />

POULENC:<br />

KONZERT FÜR ZWEI KLAVIERE/<br />

CONCERT CHAMPÊTRE/+<br />

Immerseel/Anima Eterna Brugge<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES<br />

ZZT 110403 (T01)/DDD, 2007<br />

„Ein kurzweiliges Vergnügen voller Esprit und frischer Farben.“<br />

NDR Kultur<br />

„Diese Werke beweisen, wie geschmackvoll und auch spitzbübisch<br />

Poulenc den Moden seiner Zeit den Puls gefühlt hat. Diesen Eindruck<br />

bekommt man aber vielleicht nur, wenn Musiker den Staub aus ihren<br />

Instrumenten schütteln, um unbekümmert heiter und schnittig frech<br />

diese erstklassigen Leichtgewichte hinzulegen. Genau das hat Jos van<br />

Immerseels Orchester Anima Eterna beherzigt und erfreulich gelenkig<br />

und mit viel Esprit in die Tat umgesetzt.“ Rondo<br />

�DEBUSSY: LA MER/PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI D’UN<br />

FAUNE/IMAGES<br />

Immerseel/Anima Eterna Brugge<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 313 (T01)/DDD, 2012<br />

RAVEL: R BOLERO/LA VALSE/PAVANE/KONZERT FÜR DIE<br />

LINKE L HAND/+<br />

Chevallier/Immerseel/Anima C<br />

Eterna Brugge<br />

ZIG Z ZAG TERRITOIRES ZZT 060901 (T01)/DDD, 2005<br />

„Ich „ hätte mir nicht vorstellen können, den<br />

Bolero B noch einmal ganz durchzuhören, bevor<br />

ich ic Jos van Immerseels neues Album in den<br />

<strong>CD</strong>-Playereinlegte, um dann eine Stunde lang wie gebannt in völlig<br />

neue Klangwelten einzutauchen. So authentisch, so spannend, so<br />

märchenhaft verzaubert und choreographisch präzis hat man Ravel<br />

seit Kriegsende nicht mehr zu hören bekommen.“ FonoForum<br />

„Hier gibt der so konservativ-seriöse Kritiker seine Zurückhaltung auf:<br />

Geil, einfach nur geil." Rondo<br />

3


4<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

FRANZÖSISCHE SPEZIALITÄT<br />

Eine Besonderheit der<br />

französischen Oper ist die<br />

gleichsam ungebrochene<br />

Tradition von Opernstoffen<br />

auf biblische und geistliche<br />

Sujets. Herausragende<br />

Beispiele hierfür sind etwa<br />

Charpentiers David et Jonathan<br />

n im 17. Jahrhundert,<br />

Saint-Saëns‘ Samson et<br />

Dalila im späten 19. Jahrhundert<br />

bzw. Messiaens<br />

Saint S François d’Assise im<br />

20. Jahrhundert. Im frühen<br />

19. Jahrhundert erfreute<br />

sich die Tragédie lyrique<br />

La Mort d’Abel von Rodolphe<br />

Kreutzer (1766-1831)<br />

besonderer Beliebtheit,<br />

nicht zuletzt wegen der<br />

beeindruckenden Darstellung der Aufl ehnung der Dämonen gegen<br />

Gott, die mit ihrer Umsetzung unter Verwendung eines ungestimmten<br />

(!) Ambosses begeisterte Zustimmung der fortschrittlich gesinnten<br />

Romantiker wie z.B. Hector Berlioz fand. Aber auch ohne spektakuläre<br />

Klangeffekte überzeugt die Oper durch ebenso eingängige wie qualitätsvolle<br />

Musik, deren Neubelebung auf EDICIONES SINGULARES durch<br />

Guy van Waas man nur begrüßen kann. Der Komponist ist übrigens<br />

Widmungsträger von Beethovens berühmter Kreutzer-Sonate.<br />

�KREUTZER: LA MORT D’ABEL<br />

Van Waas/Choeur de Chambre de Namur/Les Agrémens/+<br />

EDICIONES SINGULARES ES 1008 (T02)/2 <strong>CD</strong>s + Buch, DDD, 2010<br />

ÜBERRASCHUNGSFUND<br />

WIEDERGUTMACHUNG<br />

Gern, regelmäßig und heftig<br />

stritt man im 18. Jahrhundert<br />

in Frankreich über<br />

die Oper. Schnell konnte<br />

man da auch in eine unangenehme<br />

Position zwischen<br />

den Stühlen geraten<br />

und somit für beide Lager<br />

auf der falschen Seite stehen.<br />

So erging es offenbar<br />

Johann J Christian Bach: Die<br />

Uraufführung seiner Oper<br />

Amadis A de Gaule 1779 in<br />

Paris stand damals ganz<br />

im Schatten des Streits<br />

zwischen Gluckisten und<br />

Piccinisten, die jeweils die<br />

Oper des jüngsten Bach-<br />

Sohns ablehnten, wodurch<br />

dessen bemerkenswertes<br />

Meisterwerk trotz rascher Umarbeitungen unmittelbar nach der Premiere<br />

praktisch folgenlos blieb. Dabei besticht das Opus besonders<br />

durch die geschickte Verbindung italienischer und französischer Stilelemente.<br />

Die erste Gesamtaufnahme auf historischen Instrumenten<br />

leistet ein gutes Stück überfällige Wiedergutmachung an diesem sträflich<br />

vernachlässigten Werk. Wie wäre die Operngeschichte wohl weiter<br />

verlaufen, wenn Bach nicht über der Komposition eines zweiten Bühnenwerks<br />

für Paris gestorben wäre?<br />

�J.C. BACH: AMADIS DE GAULE<br />

Talpain/Solamente Naturali Bratislava/Musica Florea Prag/+<br />

EDICIONES SINGULARES ES 1007 (T02)/2 <strong>CD</strong>s + Buch, DDD, 2010<br />

Die 1763 mit großem Erfolg uraufgeführte zweite Londoner Oper von<br />

Johann Christian Bach galt lange als verschollen. Lediglich das Libretto,<br />

die Ouvertüre und ein paar Arien schienen die Jahrhunderte überdauert<br />

zu haben. Da tauchte vor wenigen Jahren überraschend die autographe<br />

Partitur in der Privatsammlung des New Yorker Reeders und<br />

Kunstsammlers Elias N. Kulukundis auf. 2010 überließ der Sammler<br />

dem Leipziger Bach-Archiv für zehn Jahre über tausend Dokumente,<br />

darunter eben auch die Partitur der einstigen Erfolgsoper des jüngsten<br />

Bach-Sohnes. Die Aufführung auf dem Leipziger Bachfest 2011 mit<br />

dem französischen Opernensemble Opera fuoco unter der Leitung von<br />

David Stern war einer der Höhepunkte des Festivals und bewies nicht<br />

nur die hohe musikalische Qualität der Oper, sondern bestätigte Johann<br />

Christian Bach als einen der bedeutendsten Komponisten der Opera<br />

seria im 18. Jahrhundert. Überzeugen kann man sich davon ab sofort<br />

auf der Weltersteinspielung des Labels ZIG ZAG TERRITOIRES.<br />

�J.C. BACH: ZANAIDA<br />

Stern/Opera fuoco<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 312 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

SENSATIONELL<br />

Johann Sebastian Bachs Motetten gelten völlig zu Recht als die Gipfelwerke<br />

ihrer Gattung. Wie viele große Meisterwerke der Musik, so<br />

ermöglichen auch diese ganz unterschiedliche Interpretationsansätze.<br />

So wird in der letzten Zeit von manchen Musikwissenschaftlern<br />

und Interpreten nicht nur im Falle der Kantaten immer wieder eine<br />

Ausführung mit nur einem Sänger pro Stimme als von Bach eigentlich<br />

intendierte und damit einzig korrekte Aufführungsart der meisten<br />

Vokalwerke Bachs propagiert. Diese Sichtweise teilt Dirigent Frieder<br />

Bernius für seine künstlerische Arbeit freilich nicht. Vielmehr tritt er<br />

mit seiner Einspielung der Motetten bei CARUS den absolut überzeugenden<br />

Beweis dafür an, dass man bei aller Expressivität sehr wohl<br />

auch mit einer chorischen Besetzung ein Maximum an Durchhörbarkeit<br />

und Textverständlichkeit erreichen kann. Natürlich vorausgesetzt,<br />

man hat einen so herausragenden Klangkörper wie den Kammerchor<br />

Stuttgart zur Verfügung. Nicht nur hinsichtlich Chorklang, Textverständlichkeit<br />

oder musikalischer Umsetzung wird man lange Zeit sicherlich<br />

keine perfektere Aufnahme der Motetten Bachs zu hören bekommen.<br />

Bernius‘ Einspielung kann hier nur als in allen Punkten sensationell<br />

bezeichnet werden.<br />

�BACH: MOTETTEN BWV 225-230/BWV Anh.159<br />

Pichon/Pygmalion<br />

CARUS CAR 83298 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2012<br />

�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />

BACH: H-MOLL-MESSE<br />

Bernius/Kammerchor Stuttgart/<br />

Barockorchester Stuttgart/+<br />

CARUS CAR 83211 (Z171)/2 SA<strong>CD</strong>s hybrid,<br />

DDD, 2006<br />

MENDELSSOHN: DAS GEISTLICHE CHORWERK<br />

Bernius/Kammerchor Stuttgart/+<br />

CARUS CAR 83020 (Z350)/10 <strong>CD</strong>s, DDD, 1983-<br />

22008<br />

HÖHEPUNKT<br />

Seine liebe Not hatte Ludwig van Beethoven mit den beiden Vertonungen<br />

des katholischen Mess-Ordinariums: Der erste Versuch, die<br />

C-Dur-Messe Op.86, fand recht wenig Verständnis beim Auftraggeber<br />

Nikolaus II. von Eszterházy („Aber lieber Beethoven, was haben Sie<br />

da wieder gemacht?“), und die ursprünglich für das feierliche Hochamt<br />

anlässlich der Inthronisationsfeier des Erzherzogs Rudolph von<br />

Österreich zum Kardinal-Erzbischof von Olmütz vorgesehene Missa solemnis<br />

verspätete sich nicht zuletzt wegen der ungewöhnlich hohen<br />

Selbstansprüche des Komponisten nicht nur um drei Jahre, sondern<br />

wurde zu Lebzeiten des Komponisten auch nie vollständig als Messe<br />

aufgeführt. Gleichwohl handelt es sich hier um einen unbestreitbaren<br />

Höhepunkt der Musik der Wiener <strong>Klassik</strong> wie der gesamten geistlichen<br />

Musik überhaupt. Für sein eigenes Label PHI hat Philippe Herreweghe<br />

die Missa solemnis nun zum zweiten Mal eingespielt. Mit herausragenden<br />

Solisten, einem wie immer bestens disponierten Collegium Vocale<br />

Gent und dem formidablen Orchestre des Champs Elysées gerät die<br />

Neueinspielung daher zu einem Höhepunkt in der Diskographie dieses<br />

außerordentlichen Werkes und zu einem weiteren Glanzstück im Katalog<br />

von Herreweghes eigenem Label.<br />

�BEETHOVEN: MISSA SOLEMNIS OP.123<br />

Herreweghe/Collegium Vocale Gent/Orchestre des Champs Elysées<br />

PHI LPH 007 (T01)/DDD, 2012<br />

�EBENFALLS ERHÄLTLICH:<br />

BRAHMS: B WERKE FÜR CHOR UND ORCHESTER<br />

Herreweghe/Collegium H<br />

Vocale Gent/Orchestre<br />

des d Champs Elysées<br />

PHI P LPH 003 (T01)/DDD, 2011<br />

BACH: B MESSE H-MOLL<br />

Herreweghe/Collegium H<br />

Vocale Gent/+<br />

PHI P LPH 004 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2011<br />

5


6<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

AUTONOMIEBESTREBUNGEN<br />

Zu den wichtigsten Vertretern der frühen unabhängigen Instrumentalmusik<br />

gehören Giovanni Battista Fontana (ca.1571-ca.1630) und<br />

Giovanni Battista Buonamente (ca.1595-1642). William Dongois<br />

und Le Concert Brisé stellen in ihrer Einspielung mit Sonaten und<br />

Tanzsätzen der Komponisten eine faszinierende Musik vor, die in kreativer<br />

Weise die neuesten Errungenschaften der Florentiner Camerata in<br />

der Vokalmusik für die noch junge Instrumentalmusik zu nutzen weiß.<br />

Es ist spannend zu verfolgen, wie sich in dieser für Violine und Zink<br />

gedachte Musik sowohl Anklänge an die Vokalmusik (man kann Rezitative<br />

und Arien deutlich heraushören) als auch typisch instrumentale<br />

Verzierungen und virtuose Passagen fi nden lassen.<br />

�VENETIAN ART 1600<br />

Werke von Fontana & Buonamente<br />

Dongois/Le Concert Brisé<br />

ACCENT ACC 24253 (T01)/DDD, 2011<br />

SCHATTENDASEIN<br />

Wir wissen leider so gut<br />

wie nichts über das Leben<br />

von Charles Dollé; selbst<br />

seine Lebensdaten sind<br />

nicht genau bekannt. Aus<br />

seinen sechs zwischen<br />

1737 und 1754 veröffentlichen<br />

Sammlungen<br />

von Instrumentalwerken<br />

können wir zumindest<br />

darauf schließen, dass er<br />

Franzose, Gambenvirtuose<br />

und Komponist war. Allein<br />

diesem chronischen Informationsdefi zit ist es zuzuschreiben, dass<br />

Musikhistoriker ihn entweder gleich völlig übergingen oder zu einer<br />

Fußnote im Schatten seiner Zeitgenossen Marin Marais und Antoine<br />

Forqueray machten. Petr Wagner holt die Musik Dollés aus dem unverdienten<br />

Schattendasein heraus.<br />

�DOLLÉ: PIÈCES DE VIOLE OP.2<br />

Wagner/Ogg<br />

ARS PRODUKTION ARS 38518 (T01)/DDD, 2001<br />

DER MÄHRISCHE MARAIS<br />

Der aus Mähren stammende Gottfried Finger (ca. 1660-1730) war einer<br />

der größten Gambenvirtuosen seiner Zeit. Er wirkte u.a. in London,<br />

Wien und schließlich Mannheim, wo er als Konzertmeister der aufstrebenden<br />

Hofkapelle tätig war und 1730 auch gestorben ist. Zu seinen<br />

Lebzeiten erschien lediglich sein Opus 1 im Druck, und vielleicht ist<br />

genau dies eine Erklärung dafür, dass sein Schaffen erst allmählich<br />

wiederentdeckt wird. Dabei komponierte Finger einige der kunstvollsten<br />

und technisch anspruchsvollsten Stücke, die je für dieses Instrument<br />

geschaffen wurden. Für ACCENT hat Petr Wagner mit seinem<br />

Ensemble Tourbillon das komplette Werk für Gambe solo eingespielt,<br />

das eindrucksvoll Zeugnis vom Können Fingers ablegt.<br />

�FINGER: DIE WERKE FÜR VIOLA DA GAMBA SOLO<br />

Wagner/Ensemble Tourbillon<br />

ACCENT ACC 24267 (T01)/DDD, 2012<br />

SCHICKLICH<br />

Die moralischen Vorstellungen<br />

im Frankreich des<br />

18. Jahrhunderts verboten<br />

Frauen aus Gründen der<br />

„Schicklichkeit“ das öffentliche<br />

Spiel der meisten<br />

Instrumente außer<br />

dem des Cembalos, weil<br />

bei vielen Instrumenten<br />

die Spielhaltung häufi g<br />

mit den Maßgaben des<br />

sittlichen Anstands kollidierte<br />

oder – im Falle der Blasinstrumente – sich negativ auf die Anmut<br />

der Spielerinnen auswirkte. Die Diskantgambe, die durch ihre geringe<br />

Größe nicht zwischen den Knien gehalten, sondern mit geschlossenen<br />

Beinen auf dem Schoß gespielt wird, bildete in dieser Hinsicht eine<br />

der als schicklich angesehenen Ausnahmen. Simone Eckert widmet<br />

sich auf der vorliegenden Doppel-<strong>CD</strong> zwei bedeutenden französischen<br />

Komponisten, die für dieses Instrument geschrieben haben.<br />

�LE <strong>DES</strong>SUS DE VIOLE – MUSIK FÜR DISKANTGAMBE<br />

Werke von Heudelinne & Blainville<br />

Eckert/Hamburger Ratsmusik<br />

PAN CLASSICS PC 10279 (I02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 1996/1997


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

VERY BRITISH<br />

WEIHNACHTSRARITÄTEN<br />

Für Fü viele i l Engländer E lä d gibt ibt es an Wih Weihnachten ht einen i unangefochtenen f ht Mehr M h als l di die MMusik ik anderer d EEpochen h erfreut f t sich i h an Wih Weihnachten ht<br />

musikalischen Höhepunkt: Die weltweite Live-Übertragung des „Festi- die Musik des Barock stets großer Beliebtheit. Der Tenor Hans Jörg<br />

val of Nine Lessons & Carols“ mit dem Choir of King's College Cam- Mammel und das Ensemble L’arpa festante stellen hier einmal statt<br />

bridge aus der Chapel des King's College am Abend des 24. Dezember der altbekannten <strong>Klassik</strong>er wie Bachs Weihnachtsoratorium, Händels<br />

durch die BBC. Für das Debüt seines hauseigenen Labels hat sich der Messias oder Corellis Weihnachtskonzert eine ganze Reihe äußerst<br />

Chor für einen Mitschnitt des Gottesdienstes von 2010 entschieden. hörenswerter barocker Raritäten vor. Neben bekannten Namen wie<br />

Eine Besonderheit dieser Veranstaltung ist, das man neben den tra- Telemann und Zelenka locken hier auch reizvolle Werke weniger beditionellen<br />

Weihnachtsliedern jedes Jahr auch mit der Uraufführung kannter Komponisten wie z.B. Bernhard, Böddecker oder Vejvanowsky.<br />

einer Auftragskomposition aufwartet. Aus diesem Grund fi ndet man Wer also bislang verzweifelt nach neuer Musik für Weihnachten suchte<br />

im Anhang der Aufnahme zusätzlich eine Auswahl der schönsten Neu- wird hier bestimmt fündig werden.<br />

kompositionen der letzten Jahre.<br />

�UNS IST EIN KIND GEBOREN<br />

�FESTIVAL OF NINE LESSONS AND CAROLS<br />

Konzerte und Arien zur Weihnacht von Bernhard/Zelenka/Telemann/+<br />

Cleobury/Choir of King’s College Cambridge<br />

Mammel/L’arpa festante<br />

KING’S COLLEGE KGS 0001 (M02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2010<br />

CARUS CAR 83373 (T01)/DDD, 2012<br />

ENTDECKUNGEN<br />

Das Fest der Geburt<br />

Christi war stets eine<br />

Quelle der Inspiration<br />

für die Komponisten.<br />

Besonders die Weihnachtsgeschichte<br />

des<br />

Lukas-Evangeliums<br />

evoziert i t musikalisch ik li h umsetzbare Bilder. Die<br />

Engel, das Jesuskind in der Krippe, die drei<br />

Weisen aus dem Morgenland und die Hirten<br />

sind fester Bestandteil der Weihnachtsmusiken.<br />

Die ansprechend gestaltete Box bei RI-<br />

CERCAR vereint eine Fülle an weihnachtlicher<br />

Musik mit <strong>diesen</strong> Elementen und macht dabei<br />

mit einer ganzen Reihe seltener, aber entdeckenswerter<br />

Weihnachtsmusiken der Spätrenaissance<br />

und des Barock bekannt.<br />

�BAROCKE WEIHNACHTEN<br />

Werke von Corelli/Krieger/Rigatti/Bach/+<br />

Vox Luminis/Ricercar Consort/La Fenice/+<br />

RICERCAR RIC 329 (I03)/3 <strong>CD</strong>s, DDD,<br />

div. Aufnahmedaten<br />

ENGELSKLÄNGE<br />

Ob Engel wohl wirklich<br />

auf Wolken sitzen<br />

und tatsächlich<br />

Harfe spielen? Aufgrund<br />

von Größe und<br />

Gewicht des Instruments<br />

darf das wohl<br />

bezweifelt werden. Lauscht man jedoch dem<br />

luftig leichten Spiel des Leipziger Flötenensembles<br />

Quintessenz auf seiner Weihnachts-<br />

<strong>CD</strong>, kann man sich wohl vorstellen, dass<br />

die silbrigen Röhren nicht nur aufgrund der<br />

besseren Handhabbarkeit das Instrument die<br />

erste Wahl in himmlischen Gefi lden sein mögen.<br />

Vom Flügel-Flattern eines Frank Bridge<br />

über die Hirten-Gesänge Jan Brandts Buys bis<br />

zum erhabenen Bach-Choral regen sich weihnachtliche<br />

Gefühle ungeachtet der Jahreszeit.<br />

�ESSENCE OF CHRISTMAS<br />

Werke von Bach/Mozart/Tschaikowsky/+<br />

Quintessenz – Leipziger Querfl ötenensemble<br />

GENUIN GEN 12253 (T01)/DDD, 2012<br />

BERÜHREND<br />

Nach Pergolesi noch<br />

ein Stabat mater zu<br />

komponieren war im<br />

18. Jahrhundert fast<br />

genauso schwer wie<br />

später nach Beethoven<br />

eine Klaviersonate.<br />

In der Urfassung von 1781 für Sopran<br />

und Streichquintett berührt Luigi Boccherinis<br />

Vertonung besonders durch ihre kammermusikalische<br />

Innigkeit. Mit der Verwendung einer<br />

zusätzlichen Continuo-Orgel setzen Amaryllis<br />

Dieltiens und ihr Ensemble Capriola di<br />

Gioia einen besonderen Akzent hinsichtlich<br />

eines mehr sakralen Klangbildes. Mit den<br />

beiden Arie accademiche runden zwei kostbare<br />

Raritäten die Produktion ab.<br />

�BOCCHERINI: STABAT MATER (ERST-<br />

FASSUNG 1781)/ARIE ACCADEMICE/+<br />

Dieltiens/Capriola di Gioia<br />

AEOLUS AE 10063 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid,<br />

DDD, 2011<br />

7


8<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

FASZINATION OSTINATO<br />

Nüchtern betrachtet ist ein Ostinato lediglich<br />

die fortwährende Wiederholung einer in der<br />

Regel simplen rhythmischen, melodischen<br />

oder harmonischen Formel und damit das<br />

Rückgrat von allen Chaconnen, Passacaglien<br />

oder auch von Ravels Bolero. Doch welch eine<br />

Faszination geht davon aus! Für das Portrait<br />

des französischen Ensembles Le Poème Harmonique<br />

wurden aus dessen Aufnahmen die<br />

schönsten Ostinatosätze zusammengestellt.<br />

Da man auf Altbekanntes verzichtet hat, gibt<br />

es hier jede Menge neue faszinierende Musik<br />

zu entdecken – und das auch noch zu einem<br />

besonders attraktiven Preis.<br />

�OSTINATO<br />

Werke von Monteverdi/Fásolo/Johnson/+<br />

Dumestre/Le Poème Harmonique<br />

ALPHA ALP 817 (Z580)/DDD,<br />

div. Aufnahmedaten<br />

EINZIGARTIG<br />

Der Tarasconi-Codex ist ein einzigartiges Manuskript<br />

aus dem 16. Jahrhundert, das heute<br />

in der Biblioteca del Conservatorio di Musica<br />

Giuseppe Verdi in Mailand aufbewahrt wird.<br />

Der Codex bewahrt über 200 polyphone Werke<br />

der bekanntesten Komponisten Italiens und<br />

Europas aus dieser Zeit. In Anlehnung an die<br />

Aufführungspraxis des 16. Jahrhunderts verzieren<br />

die Musiker von I Fedeli ihre Stimmen mit<br />

virtuosen Diminutionen. Mal verwenden sie<br />

Beispiele aus Traktaten von Meistern wie Dalla<br />

Casa, Bassano oder Bovicelli, mal nehmen sie<br />

diese als Inspirationsquellen für ihre eigenen<br />

improvisierten Auszierungen.<br />

�MUSIK AUS DEM TARASCONI CODEX<br />

I Fedeli<br />

PASSACAILLE PAS 983 (T01)/DDD, 2012<br />

VERBLÜFFEND<br />

Von einem repräsentativen diskographischen<br />

Überblick über die Passionen Telemanns sind<br />

wir nach wie vor weit entfernt. Beschäftigt<br />

sich man mit den erhaltenen Passionen und<br />

Passionsoratorien des Komponisten, verblüfft<br />

dabei immer wieder Telemanns Einfallsreichtum<br />

und Vielfalt in der musikalischen Umsetzung<br />

der Passionserzählung. Dies gilt auch für<br />

den Aspekt der theologischen Deutung: Die Johannes-Passion<br />

von 1733 TWV 5:18 etwa steht<br />

mit ihrer Figur der Sulamith aus dem Hohelied<br />

Salomons in der Tradition einer Deutung des<br />

alttestamentarischen Textes als Allegorie auf<br />

die Passion Jesu Christi.<br />

�TELEMANN: JOHANNES-PASSION 1733<br />

TWV 5:18<br />

Schäfer/Kammerchor der Biederitzer Kantorei/<br />

Cammermusik Potsdam/+<br />

AMATI AMI 2601 (T02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2010<br />

PIONIERARBEIT<br />

„Sonate, que me veux-tu?“ (Sonate, was willst<br />

du mir?) fragte einst provokativ der Schriftsteller<br />

und Aufklärer Bernard le Bovier de Fontenelle<br />

(1657-1757). In der Tat konnte man in<br />

Frankreich der Sonate italienischer Art lange<br />

nichts abgewinnen. Es bedurfte da schon einer<br />

unangefochtenen Größe wie François Couperin,<br />

um hier auch die letzten Zweifl er von der<br />

Sonate als Form zu überzeugen. Les Dominos<br />

unter Florence Malgoire stellen hier erstmals<br />

das gesamte Sonatenschaffen Couperins vor,<br />

einschließlich der erst 2005 als Manuskriptkopie<br />

entdeckten, bislang nicht eingespielten<br />

Sonate La Convalescente.<br />

�COUPERIN: DIE SONATEN<br />

Malgoire/Les Dominos<br />

RICERCAR RIC 330 (T01)/DDD, 2012<br />

IM DUNKEL<br />

Im Frankreich zu Zeiten Ludwigs XIV. gehörten<br />

die sogenannten Tenebrae-Gottesdienste<br />

zu den musikalischen Höhepunkten der Karwoche,<br />

für die Musikliebhaber unter den Gläubigen<br />

sogar des gesamten Kirchenjahres. Im<br />

Laufe des Gottesdienstes wurden nach und<br />

nach die Kerzen gelöscht, bis dieser in völliger<br />

Dunkelheit endete, um damit an die Dunkelheit<br />

nach Jesus‘ Kreuzestod zu erinnern. Hierzu<br />

erklangen Vertonungen der Klagelieder des<br />

Propheten Jeremias. Jérôme Correas und sein<br />

Ensemble Les Paladins lassen hier einige besonders<br />

schöne Beispiele von berühmten Zeitgenossen<br />

François Couperins erklingen.<br />

�TENEBRIS – LEÇONS DE TÉNÈBRES<br />

Werke von Brossard/Du Mont/Bernier/+<br />

Poulenard/Lambert/Correas/Les Paladins<br />

CYPRES CYP 1666 (T01)/DDD, 2011<br />

LECKERBISSEN<br />

Als „Erfi nder“ der venezianischen Mehrchörigkeit<br />

dürfte Adriaen Willaert (1490-1562)<br />

vielen Musikliebhabern als einer der Großen<br />

geistlicher Musik in der Renaissance bekannt<br />

sein. Anders steht es da mit dem Komponisten<br />

weltlicher Werke: Bislang hat sich außer dem<br />

Ensemble Romanesque niemand so umfassend<br />

den völlig zu Unrecht im Schatten seiner<br />

geistlichen Kompositionen stehenden Chansons,<br />

Madrigalen und Villanellen gewidmet.<br />

Die Wiederveröffentlichung der Aufnahme ist<br />

somit ein besonderer Leckerbissen für Freunde<br />

der Renaissancemusik und ein würdiges Andenken<br />

an den 450. Todestag des Komponisten.<br />

�WILLAERT: CHANSONS, MADRIGALE,<br />

VILLANELLEN<br />

Romanesque<br />

RICERCAR RIC 331 (T01)/DDD, 1994


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

AUDIOPHILES SCHMUCKSTÜCK<br />

AEOLUS präsentiert die<br />

erste Gesamteinspielung<br />

aller Orgelwerke Bachs<br />

auf SA<strong>CD</strong> und in Surround-<br />

Sound auf berühmten<br />

historischen Orgeln von<br />

Andreas und Johann Andreas<br />

Silbermann – auf<br />

einem Label, das für die<br />

herausragende Qualität<br />

seiner Orgelaufnahmen<br />

bekannt ist. Gleichzeitig<br />

liegt damit eine detaillierte<br />

Dokumentation der Silbermannschen Orgeltradition im Elsass vor,<br />

welche die bedeutendsten Instrumente dieser berühmten Orgelbauerdynastie<br />

porträtiert. Das Projekt startete im April 2008 zunächst mit<br />

dem niederländischen Organisten Ewald Kooiman, der allerdings 2009<br />

unerwartet verstarb. Nach reifl icher Überlegung entschloss man sich,<br />

das Projekt mit drei seiner Schüler, Ute Gremmel-Geuchen (Kempen),<br />

Gerhard Gnann (Mainz) und Bernhard Klapprott (Weimar), weiterzuführen.<br />

Entstanden ist ein audiophiles Schmuckstück, das zusätzlich mit<br />

ausführlichen Kommentaren des Bach-Experten Peter Wollny und des<br />

elsässischen Silbermann-Experten Marc Schaefer aufwartet.<br />

�BACH: DIE ORGELWERKE<br />

Kooiman/Gremmel-Geuchen/Gnann/Klapprott auf den Silbermann-<br />

Orgeln in Marmoutier, Ebersmunster, Strasbourg, Wasselonne, Soultz-<br />

Haut-Rhin, Arlesheim, Bouxwiller und Villingen<br />

AEOLUS AE 10761 (Z115)/19 SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2008-2011<br />

KLINGEN<strong>DES</strong> MITTELALTER<br />

Das Ensemble Millenarium<br />

hat für RICERCAR eine ganze<br />

Reihe von <strong>CD</strong>s mit mittelalterlicher<br />

Musik aufgenommen.<br />

Diese sind in der<br />

vorliegenden Box zusammengefasst,<br />

die uns einen<br />

repräsentativen Überblick<br />

über die weltliche Musik<br />

des Mittelalters bietet. Zu<br />

hören ist dabei sowohl die<br />

höfi sche Kunst der Minnesänger<br />

und Troubadoure<br />

als auch zärtliche und derbe Stücke aus den berühmten Carmina Burana.<br />

Es erklingen außerdem eine besonders lebendig gestaltete Rekonstruktion<br />

der Gauklermesse, Ausschnitte aus dem Libre Vermell aus<br />

Montserrat und die Gesänge der Pilger auf dem Weg nach Santiago de<br />

Compostela. <strong>Nur</strong> wenige Quellen geben Aufschluss über die Tanzmusik<br />

des Mittelalters. In der hochgelobten Einspielung von Millenarium<br />

bringt sie selbst heute noch unsere Füße zum Wippen. Bis in die Anfänge<br />

der Frührenaissance dringt dagegen die <strong>CD</strong> mit fl orentinischer<br />

Musik für das Organetto vor. Ein abwechslungsreiches und historisch<br />

fundiertes Kompendium zur weltlichen Musik des Mittelalters.<br />

�LIEBE, GELAGE UND TANZ IN DER MITTELALTERLICHEN<br />

MUSIK<br />

Millenarium<br />

RICERCAR RIC 328/7 <strong>CD</strong>s, DDD, 1998-2007<br />

BELOHNTE MÜHEN<br />

„Der beste Schumann seit<br />

Horowitz oder Argerich“,<br />

so urteilte euphorisch der<br />

Bayerische Rundfunk seinerzeit<br />

über Volume V der<br />

Gesamteinspielung von<br />

Eric Le Sage. Mit jeder<br />

Folge stieg die Begeisterung<br />

für das ehrgeizige<br />

Projekt des französischen<br />

Ausnahmepianisten. Die<br />

Gesamteinspielung aller<br />

Klavierwerke Schumanns<br />

bedeutete einen editorischen und pianistischen Kraftakt, dem sich bislang<br />

leider nur sehr wenige Labels und Pianisten gestellt haben. Mit<br />

der Vollendung des Zyklus bestätigt sich, was mit jeder erschienenen<br />

Folge bereits zu ahnen war: dass nämlich keine der bislang erschienenen<br />

Gesamteinspielungen ein derart gleichbleibend hohes künstlerisches<br />

und editorisches Niveau vorzuweisen hat wie die Edition bei<br />

ALPHA. Die Mühen des Interpreten wurden nicht zuletzt mit einem<br />

verdienten Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2010 belohnt.<br />

Nach der klavierbegleiteten Kammermusik liegt jetzt auch die komplette<br />

Klaviermusik als preiswerte und kompakte Box vor.<br />

�SCHUMANN: DAS KLAVIERWERK<br />

Eric Le Sage, Klavier<br />

ALPHA ALP 813 (Z200)/13 <strong>CD</strong>s, DDD, 2005-2009<br />

RICHTIGE ADRESSE<br />

Mit Chiara Banchini und<br />

AAmandine<br />

Beyer, ihrer<br />

Schülerin bzw. Nachfolgerin<br />

als Professorin für Barockvioline<br />

an der renommierten<br />

Schola Cantorum<br />

Basel, hat ZIG ZAG TERRI-<br />

TOIRES gleich zwei bedeutende<br />

Barockgeigerinnen<br />

und Ensembleleiterinnen<br />

unserer Zeit in seinem<br />

Katalog. Die vorliegende<br />

preiswerte Box mit sieben<br />

<strong>CD</strong>s bietet dabei nicht nur einen kleinen Überblick über barocke Instrumentalmusik<br />

in Italien, sie vermittelt auch etwas von der herausragenden<br />

Leistung Banchinis und ihrer Schülerin als Interpretinnen und<br />

Ensembleleiterinnen. Neben der hochgelobten Einspielung von Vivaldis<br />

Vier Jahreszeiten mit Beyer und ihrem Ensemble kann man hier auch<br />

zahlreiche hörenswerte Raritäten entdecken, Valentinis eigenwillige<br />

Konzerte für gleich vier Soloviolinen oder Konzerte für Violoncello aus<br />

der Opernmetropole Neapel. Wer hörenswerte Barockmusik endlich<br />

einmal in unaufgeregten, dafür aber umso fundierteren Interpretationen<br />

hören will, der dürfte hier genau an der richtigen Adresse sein.<br />

�ITALIENISCHE SONATEN UND KONZERTE <strong>DES</strong> BAROCK<br />

Werke von Geminiani/Vivaldi/Valentini/Leo/Porpora/+<br />

Banchini/Ensemble 415/Beyer/Gli Incogniti<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 316 (Z235)/7 <strong>CD</strong>s, DDD, div. Aufnahmedaten<br />

9


10<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

SPÄTWERKE<br />

Wie kaum ein anderer Komponist seiner Zeit<br />

hat sich Franz Schubert intensiv mit Werken<br />

für Klavier zu vier Händen beschäftigt. Unter<br />

den Kompositionen für diese Besetzung fi nden<br />

sich sowohl Tanzmusik, Variationen als<br />

auch ausgedehnte Sonaten und Fantasien.<br />

Auf einem 1820 entstandenen Wiener Fortepiano<br />

aus der Werkstatt von Johann Schantz<br />

haben die beiden renommierten Spezialisten<br />

Alexei Lubimov und Alexei Grotz eine Auswahl<br />

aus Schuberts späten Werken für Klavier<br />

vierhändig aufgenommen. Kleinere Werke für<br />

Klavier zu zwei Händen und das fragmentarische<br />

Klavierstück D916B ergänzen die Einspielung<br />

sinnvoll.<br />

�SCHUBERTS LETZTE JAHRE –<br />

KLAVIERMUSIK<br />

Märsche D 968/Allegro D 947/Grand Rondeau<br />

D 951/+<br />

Alexei Lubimov & Alexei Grotz, Fortepiano<br />

PASSACAILLE PAS 980 (T01)/DDD, 2012<br />

ENTDECKUNGEN<br />

Wie die vorliegende Einspielung aller Kammermusikwerke<br />

von César Franck beweist, lassen<br />

sich selbst bei geläufi gen Namen des Konzertbetriebs<br />

noch reizvolle Entdeckungen machen.<br />

Sind Francks Violinsonate und in bedingten<br />

Maße auch das Klavierquintett sowie das<br />

Streichquartett aus den Konzertprogrammen<br />

nicht mehr wegzudenken, so sind dagegen<br />

z.B. die Klaviertrios sowie mehrere kleinere<br />

Kammermusikwerke weitgehend unbekannt<br />

geblieben. Man mag es kaum glauben, aber<br />

die Solisten des Orchesters der Brüssler Oper<br />

La Monnaie legen hier tatsächlich die erste<br />

Gesamtaufnahme der Kammermusik Francks<br />

vor.<br />

REIF<br />

Weder war Leos Janacek ein ausgewiesener<br />

Klaviervirtuose noch stand das Klavier besonders<br />

im Focus seines kompositorischen Wirkens.<br />

Dennoch zählen gleich mehrere seiner<br />

Klavierwerke zum Kernrepertoire der Tastenmusik<br />

des 20. Jahrhunderts. Dazu gehören<br />

auch die Sonate 1.X. 1905 und der Klavierzyklus<br />

Auf verwachsenem Pfade (1901-08), die<br />

Danae Dörken (Jahrgang 1991) hier eingespielt<br />

hat. Die junge Pianistin erweist sich als<br />

ausgesprochen reife und subtile Interpretin<br />

für dieses nicht selten psychologisch-intime<br />

und damit in mehrfacher Hinsicht anspruchsvolle<br />

Repertoire.<br />

�JANACEK: KLAVIERWERKE<br />

Zdenka-Variationen/Auf verwachsenen Pfade/+<br />

Danae Dörken, Klavier<br />

ARS PRODUKTION ARS 38130 (U01)/SA<strong>CD</strong><br />

hybrid, DDD, 2012<br />

PREISTRÄGER<br />

Beim diesjährigen Concours Reine Elisabeth<br />

in Brüssel erreichte der taiwanesische Geiger<br />

Yu-Chien Tseng nicht nur den fünften Platz<br />

(der bei dieser renommierten Konkurrenz<br />

mehreren ersten Plätzen bei anderen Wettbewerben<br />

gleichkommt), sondern erhielt<br />

auch beide Publikumspreise. Für seine erste<br />

Aufnahme wählte er neben der Ravel-Sonate,<br />

mit der er beim Wettbewerb Jury und Publikum<br />

überzeugte, zwei weitere französische<br />

Repertoirestücke für Violine und Klavier. Aufmerksame<br />

Partnerin bei der Aufnahme ist<br />

die russische Pianistin Inga Dzektser, die er<br />

beim Tschaikowsky-Wettbewerb kennengelernt<br />

hat.<br />

UHLAND-LIEDER<br />

Anlässlich des 150. Todestages des Dichters<br />

Ludwig Uhland haben der Bariton Andreas<br />

Reibenspies und Eckart Sellheim (auf einem<br />

Bösendorfer-Flügel von 1849!) eine Reihe von<br />

Vertonungen seiner Gedichte aufgenommen.<br />

Die Auswahl umfasst dabei bekannte und weniger<br />

bekannte Werke u.a. von Schubert, Schumann,<br />

Schoeck, Strauss, Liszt, Pfi tzner, Reger<br />

und Brahms, aber auch Balladen von Loewe<br />

und von Herzogenberg, dessen subtil ironische<br />

Vertonung von Uhlands Das versunkene<br />

Kloster besonderes Vergnügen bereitet. Nicht<br />

zuletzt die weniger bekannten Vertonungen<br />

bilden dabei den besonderen Repertoirewert<br />

der Aufnahme.<br />

�UHLAND-VERTONUNGEN<br />

Werke von Schubert/Schoeck/Strauss/<br />

Brahms/+<br />

Reibenspies/Sellheim<br />

ARS PRODUKTION ARS 38519 (T01)/DDD, 2012<br />

ANMUT UND POESIE<br />

Zu den Verehrern der breit angelegten Kammermusikwerke<br />

von Johannes Brahms gehören<br />

nicht nur Clara Schumann („genial durch<br />

und durch“), sondern auch das Münchner Klaviertrio.<br />

Die hochrangige Formation verleiht<br />

ihrer Bewunderung für den Meister nun schon<br />

zum zweiten Mal mit einer GENUIN-<strong>CD</strong> Ausdruck.<br />

Zusammen mit dem als Kammermusiker<br />

gefragten Bratscher Tilo Widenmeyer präsentieren<br />

die Münchner das zweite Klavierquartett<br />

sowie das große Trio in c-Moll Op.101. Kraft<br />

trifft auf Klangsinnlichkeit, konzertante Größe<br />

ist gepaart mit intimen Momenten. „Anmut<br />

und Poesie“ wie Clara zu sagen pfl egte.<br />

�FRANCK: FRANCK DIE KAMM KAMMERMUSIK<br />

�FRANZÖSISCHE VIOLINSONATEN �BRAHMS: �BRAHMS KLAVIERTRIO KLAVIERT OP.101/<br />

Lively/Solisten des Orchesters der Opéra La Werke von Franck, Ravel und Debussy<br />

KLAVIERQUARTETT OP.25<br />

Monnaie<br />

Tseng/Dzektser<br />

Münchner Klaviertrio/Widenmeyer<br />

CYPRES CYP 4637 (Z250)/4 <strong>CD</strong>s, DDD, 2010-<br />

2012<br />

FUGA LIBERA FUG 597 (T01)/DDD, 2012 GENUIN GEN 12246 (T01)/DDD, 2012


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

GROSSE VERLUSTE<br />

DREAMTEAM<br />

Der D iin 1670 1670er Jh Jahren gegründete ü dt Choir Ch i of f St St. JJohn’s h ’Cll College CCambridge b id Im I nächsten ä h t JJahr h wäre ä Wit Witold ldLLutoslawski t l ki k (1913 (1913-1994), 1994) dder Kl <strong>Klassik</strong>er ik<br />

gehört heute zu den renommiertesten College-Chören der Welt. An- der Moderne in Polen, 100 Jahre alt geworden. Folge drei der Orchesnähernd<br />

aus dem Gründungsjahr des Chores stammt die eingespielte terwerke präsentiert mit der zweiten Sinfonie und dem Cellokonzert<br />

geistliche Musik von Henry Purcell (1659-1695) und Pelham Humfrey zwei Hauptwerke des Komponisten. Lutoslawski schrieb sein Konzert<br />

(1647-1674). Während der „Orpheus Britannicus“ wohl keiner näheren für Mstislav Rostropowitsch, dessen Konfl ikte mit den sowjetischen Be-<br />

Vorstellung bedarf, dürfte der Name Pelham Humfrey nicht so geläufi g hörden in den späten 1960er und 70er Jahren hier anzuklingen schei-<br />

sein. Obwohl der Master of the children an der Chapel Royal bereits nen. Ebenfalls interessant sind die frühe Kleine Suite (Mala suite) auf<br />

mit 26 Jahren starb, übte er einen großen Einfl uss auf seine Schüler Volkslieder aus Südostpolen und das Grave für Solocello und Streicher,<br />

aus, darunter auch auf den jungen Purcell. Was für große musikalische das thematisches Material aus Debussys Pelléas et Melisande verar-<br />

Talente England durch deren allzu frühen Tod verloren gingen, auch beitet. Edward Gardner und das BBC Symphony Orchestra erweisen<br />

Purcell wurde ja nur 36 Jahre alt, lässt sich an den hier eingespielten sich als „echtes Dreamteam“ (Gramophone) für diese Musik.<br />

Anthems erahnen.<br />

�LUTOSLAWSKI: ORCHESTERWERKE VOL.3<br />

�MY BELOVED SPAKE – ANTHEMS VON PURCELL & HUMFREY Sinfonie Nr.2/Cellokonzert/Mala suita/+<br />

Nethsingha/Choir of St. John’s College Cambridge/+<br />

Watkins/Gardner/BBC Symphony Orchestra<br />

CHANDOS CHAN 0790 (T01)/DDD, 2012<br />

CHANDOS CHSA 5106 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2012<br />

VERNACHLÄSSIGT<br />

�WEBER: SINFONIEN NR.1 & 2/FAGOTT-<br />

KONZERT/AUFFORDERUNG ZUM TANZ<br />

Geoghegan/Mena/BBC Philharmonic<br />

CHANDOS CHAN 10748 (T01)/DDD, 2012<br />

KEINERLEI ABSTRICHE<br />

Dass die beiden Sin-<br />

Wenn zwei Virtuosen<br />

Die Schauspielmusik<br />

fonien Webers so<br />

der orchestralen Inst-<br />

zum Märchenspiel<br />

sträfl ich vernachläsrumentation<br />

sich ein-<br />

The Starlight Express<br />

sigt werden, liegt<br />

mal auf zwei Instru-<br />

gehört zu den unbe-<br />

weniger an der Quamente<br />

beschränken,<br />

kanntesten Werken<br />

lität der Musik als an<br />

dann muss das nicht<br />

Elgars. Haupthinder-<br />

der Musikästhetik des<br />

bedeuten, dass man<br />

nis für eine weitere<br />

19. 19 Jahrhunderts, J h h d t die di neben und lange nach als l Hörer Hö mit it weniger i auskommen muss. Die VVerbreitung b it sind i d di die vielen melodramati-<br />

Beethoven keinen anderen Sinfoniker mehr britische Geigerin Tasmin Little und ihr ausschen Nummern, die ohne den gesproche-<br />

gelten lassen wollte. Anders sieht es im Falle tralischer Begleiter Piers Lane beweisen mit nen Text kaum Sinn machen. Auf der Grund-<br />

des Fagottkonzerts aus, das mangels Alterna- ihrer Einspielung, dass man bei den beiden lage der jüngsten Ausgabe der Elgar-Edition<br />

tiven (zum Glück hat Beethoven keines ge- Violinsonaten in puncto Emotion, Dramatik, hat Andrew Davis eine Kurzfassung erstellt,<br />

schrieben...!) aufgrund seiner ebenso brillan- Leidenschaft, harmonische Finesse und tech- deren behutsam angepasster Text hier von<br />

ten wie wirkungsvollen Virtuosität eines der nische Brillanz keinerlei Abstriche machen Simon Callow (u.a. Vier Hochzeiten und ein<br />

Paradestücke für das Instrument ist. Juanjo muss. Die drei Beispiele aus den Sei Pezzi Todesfall) gesprochen wird. Darüber hinaus<br />

Mena und das BBC Philharmonic sind leiden- Respighis kontrastieren hierzu angenehm als bietet die Aufnahme eine erweiterte Suite<br />

schaftliche Fürsprecher für diese Musik und äußerst ansprechende und hervorragend ge- sowie drei Lieder die in direkter Verbindung<br />

Karen Geoghegan hellwache Begleiter. arbeitete Salonmusiken.<br />

mit der Vorlage stehen.<br />

�RESPIGHI: SONATE H-MOLL/SEI PEZZI<br />

NR. 2, 4 & 5/STRAUSS: SONATE OP.18<br />

Little/Lane<br />

CHANDOS CHAN 10749 (T01)/DDD, 2012<br />

UNBEKANNTER ELGAR<br />

�ELGAR: THE STARLIGHT EXPRESS<br />

Callow/Davis/Scottish Chamber Orchestra<br />

CHANDOS CHSA 5111 (T02)/2 SA<strong>CD</strong>s hybrid<br />

<strong>CD</strong>, DDD, 2012<br />

11


12<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

NÜRNBERGER DVORAK<br />

In Aachen hat er das Orchester zu ungeahnten Höhen geführt – jetzt<br />

schickt sich Marcus Bosch an, in Nürnberg Ähnliches zu vollbringen.<br />

Mit seinem neuen Orchester wird er für COVIELLO alle neun Sinfonien<br />

von Anton Dvorak einspielen. Den Anfang des Zyklus' machen zwei<br />

nicht ganz so bekannte und in ihrem Wesen ziemlich gegensätzliche<br />

Werke: Die dritte Sinfonie lässt noch oft das Böhmisch-Musikantische<br />

Dvoraks durchscheinen, das keine Berührungsängste mit volkstümlichen<br />

Tanz-Melodien hat – in der siebten dagegen verzichtet Dvorak<br />

fast völlig auf dieses Kolorit. Marcus Bosch lotet die feinen Differenzierungen<br />

sensibel aus und überzeugt durch faszinierende Transparenz.<br />

�DVORAK: SINFONIEN NR.3 & 7<br />

Bosch/Staatsphilharmonie Nürnberg<br />

COVIELLO COV 31212 (U01)/SA<strong>CD</strong> hybrid, DDD, 2012<br />

GELUNGENER EINSTAND<br />

Der neue künstlerische<br />

Leiter des Orchestre Philharmonique<br />

de Liège,<br />

Christian Arming gibt hier<br />

seinen Einstand mit sinfonischen<br />

Werken César<br />

Francks. Gehört die Sinfonie<br />

d-Moll zu den geläufi<br />

gen Repertoirestücken,<br />

so dürfte man sowohl der<br />

sinfonischen Dichtung Ce<br />

qu’on entend sur la montagne<br />

als auch der Ballettmusik aus seiner Oper „Hulda“ La Lutte de<br />

l’hiver et du printemps auf Tonträger selten begegnen. Dabei ist die<br />

sinfonische Dichtung Francks womöglich sogar die erste ihrer Art, und<br />

der Komponist stützt sich hier auf das gleiche Gedicht Victor Hugos wie<br />

Franz Liszt in seiner wenig später entstandenen Bergsinfonie. Arming<br />

lässt den beiden Raritäten die gleiche gestalterische Aufmerksamkeit<br />

angedeihen wie dem etablierten Repertoirestück.<br />

�FRANCK: SINFONIE D-MOLL/CE QU’ON ENTEND SUR LA<br />

MONTAGNE/+<br />

Arming/Orchestre Philharmonique de Liège<br />

FUGA LIBERA FUG 596 (T01)/DDD, 2012<br />

UNVERSTELLTE SICHT<br />

Jos van Immerseels Zyklus der Sinfonien von Franz Schubert mit seinem<br />

Orchester Anima Eterna Brugge zeichnet sich durch eine besonders<br />

lebendige Gestaltung aus, die auch die frühen Sinfonien als eigenständige<br />

und bedeutende Beiträge zur Gattung endlich ernst nimmt.<br />

Durch das sorgfältige Studium der Autographe, der historischen Aufführungspraxis<br />

sowie der jeweiligen Aufführungssituation entstand eine<br />

solch neue, unverstellte Sicht auf den Sinfoniker Schubert, dass die<br />

Aufnahme bei ihrer Erstveröffentlichung sowohl auf heftige Ablehnung<br />

als auch uneingeschränkte Zustimmung stieß. Dieser spannendste aller<br />

Schubert-Zyklen ist nun endlich wieder erhältlich.<br />

�SCHUBERT: DIE SINFONIEN<br />

Immerseel/Anima Eterna Brugge<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 308 (Z200)/4 <strong>CD</strong>s, DDD, 1996/1997<br />

BEMERKENSWERT<br />

In der mittlerweile sechsten<br />

Folge der Reihe<br />

Chapelle Musicale Rei-<br />

ne n Elisabeth mit bemer-<br />

kenswerten Talenten des<br />

Brüsseler Konservatoriums<br />

auf dem belgischen Label<br />

FUGA LIBERA können wir<br />

uns von den Qualitäten<br />

des jungen russischen<br />

Geigers Nikita Boriso-<br />

Glebsky (Jahrgang 1985)<br />

überzeugen. Der Schüler von Augustin Dumay ist u.a. Gewinner des<br />

Sibelius- und des Kreisler-Wettbewerbs des Jahres 2010 und Preisträger<br />

des renommierten Tschaikowsky-Wettbewerbs sowie des nicht minder<br />

bedeutenden Concours Reine Elisabeth. Seine unbedingt hörenswerte<br />

Einspielung mit Werken Lalos macht auf eines der ganz großen wirklichen<br />

musikalischen Talente seiner Generation aufmerksam, von dem<br />

wir in den kommenden Jahrzehnten sicherlich noch viel hören werden.<br />

�LALO: SYMPHONIE ESPAGNOLE/SONATE/+<br />

Boriso-Glebsky/Dumay/Sinfonia Varsovia/Collard<br />

FUGA LIBERA FUG 594 (T01)/DDD, 2011


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

MYSTERIÖSES ENDE<br />

<strong>Nur</strong> wenige französische Musiker des 18. Jahrhunderts wurden bereits<br />

zu Lebzeiten so bewundert und verehrt wie Jean Marie Leclair<br />

(1697-1764). Auch italienische und deutsche Musikgelehrte priesen<br />

seine überragende Spieltechnik als Geiger ebenso wie seine erlesene<br />

Harmonik und seine kunstvolle Satztechnik. Die hier eingespielten<br />

Violinkonzerte aus Op.7 (1737) zeigen Leclair auf dem Gipfel seiner<br />

Erfi ndungskraft und spieltechnischen Brillanz. So verehrt er als Musiker<br />

auch war, sein Ende ist ziemlich mysteriös: Leclairs letzte 14 Lebensjahre<br />

scheinen wenig produktiv gewesen zu sein, 1758 trennte er sich<br />

von seiner Frau und zog in einen als gefährlich geltenden Vorort von<br />

Paris, wo er schließlich 1764 ermordet aufgefunden wurde.<br />

�LECLAIR: VIOLINKONZERTE OP.7<br />

Santos/Van Heyghen/Les Muffatti<br />

RAMÉE RAM 1202 (T01)/DDD, 2012<br />

ERSTE BLÜTEN<br />

Ein „fröhliches Wesen“<br />

wird Heinrich<br />

Isaac in einem zeitgenössischen<br />

Brief<br />

bescheinigt. „Ein<br />

frölich wesen“ ist<br />

aber gleichzeitig die<br />

musikalische Vorlage für mehrere Vertonungen<br />

von Isaac und wurde deshalb zum Titel der <strong>CD</strong>.<br />

Les Flamboyants dokumentieren hier die ersten<br />

Blüten der sich langsam entwickelnden<br />

Instrumentalmusik. Hilfreich ist dabei, dass<br />

die seinerzeit bekannten Melodievorlagen, die<br />

Isaac kunstvoll in seine Werke einbindet, auch<br />

vokal ausgeführt werden. So sind sie auch für<br />

den heutigen Hörer zwischen den kunstvoll<br />

verzierten und teils virtuosen Instrumentalstimmen<br />

leicht zu verfolgen.<br />

�ISAAC: EIN FRÖLICH WESEN –<br />

INSTRUMENTALMUSIK<br />

Form/Les Flamboyants<br />

CHRISTOPHORUS CHR 77360 (T01)/DDD, 2012<br />

PALLADIO DER MUSIK<br />

�CORELLI: TRIOSONATEN OP.4<br />

Gatti/Ensemble Aurora<br />

GLOSSA G<strong>CD</strong> 921207 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 2012<br />

KONKURRENZSITUATION<br />

Jean-Marie Leclair (1697-1764) war der wichtigste Violinist im Frankreich<br />

des 18. Jahrhunderts. Sein musikalischer und geigerischer Einfl uss<br />

macht ihn zum Begründer der französischen Violinschule. In Konkurrenz<br />

zu anderen herausragenden Geigern der königlichen Kapelle von Louis<br />

XV. – darunter Jean-Pierre Guignon (1702-1774) und später Louis-Gabriel<br />

Guillemain (1705-1770) – entstand ein spannendes und vor allem<br />

hochvirtuoses Repertoire französischer Violinmusik. Mit der Barockgeigerin<br />

Leila Schayegh und ihrem Begleiter Jörg Halubek haben sich<br />

hochkarätige Interpreten auf Entdeckungsreise begeben. Ihr Programm<br />

beleuchtet einen wichtigen Ausschnitt des musikalischen Lebens am<br />

Versailler Hof und der Entwicklung der Violinmusik in Frankreich.<br />

�LECLAIR UND SEINE RIVALEN<br />

Werke von Leclair/Guignon/Guillemain/+<br />

Schayegh/Halubek<br />

PAN CLASSICS PC 10278 (T01)/DDD, 2011<br />

2013 ist für alle<br />

Corellianer ein besonderes<br />

Jahr, denn<br />

der Todestag des<br />

wohl einfl ussreichsten<br />

Komponisten des<br />

Barock jährt sich zum<br />

300. Mal. Wirkung und Bedeutung von Arcangelo<br />

Corellis Schaffen auf seine Zeitgenossen<br />

und die Nachwelt ist allenfalls mit der des<br />

Architekten Andrea Palladio vergleichbar,<br />

der wie Corelli perfekt Harmonie, Ebenmaß<br />

und Eleganz in seinem Werk zu verwirklichen<br />

wusste. In Corellis 1694 veröffentlichten<br />

Opus 4 kulminiert Corellis Meisterschaft<br />

in der Triosonate, wovon die herausragende<br />

Einspielung mit dem Ensemble Aurora beredtes<br />

Zeugnis ablegt.<br />

SCHÄTZE<br />

Für den ersten Teil<br />

einer Aufnahmetrilogie,<br />

die sich mit<br />

religiösen, sozialen<br />

und politischen Diskursen<br />

in der Musik<br />

des 13. Jahrhunderts<br />

beschäftigt, unternehmen Björn Schmelzer<br />

und sein Ensemble Graindelavoix eine Reise<br />

durch das mittelalterliche Europa. Im Mittelpunkt<br />

steht der Baumeister Villard de Honnecourt<br />

(vor 1230 - nach 1235), dessen Wirken<br />

ihn von Cambrai nach Vaucelles und Reims<br />

und anschließend über Deutschland und die<br />

Schweiz nach Ungarn führte. Einer der wichtigsten<br />

musikalischen Schätze, der hier zu<br />

Gehör kommt, ist ein Offi zium der Heiligen<br />

Elisabeth von Pierre de Cambrai.<br />

�CAMBRAI: OSSUAIRES – OFFIZIUM<br />

FÜR DIE HEILIGE ELISABETH<br />

Schmelzer/Grandelavoix<br />

GLOSSA G<strong>CD</strong> P32107 (T01)/DDD, 2010<br />

13


14<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

BRITISCHE VIELSEITIGKEIT<br />

2012 feiert das britische Label SIGNUM CLASSICS sein 15-jähriges Bestehen. In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten entwickelte es sich zu<br />

einem der führenden Independent-Labels auf der Insel mit mehr als 300 Titeln im Katalog. Die Vielseitigkeit und Bedeutung dieses Katalogs<br />

beweist eindrucksvoll eine Reihe von interessanten Zusammenstellungen, die einige der wichtigsten Kategorien im Katalog des Labels abdecken.<br />

Neben den großen Namen der Musikgeschichte fi nden sich dabei für Kenner und Liebhaber auch jede Menge entdeckenswerte Raritäten. Namhaft<br />

sind dagegen die Interpreten der eingespielten Werke, deren Besetzungslisten sich teilweise wie ein Who-is-who der britischen Musikszene lesen.<br />

Wer SIGNUM CLASSICS tatsächlich noch nicht kennen sollte, dem bietet sich mit dieser Kollektion die beste Gelegenheit, dem abzuhelfen. Die<br />

Sammlung mit Alter Musik (SIG<strong>CD</strong> 301) und A-cappella-Werken (SIG<strong>CD</strong> 299) haben wir bereits im Vormonat veröffentlicht.<br />

�ORGAN COLLECTION<br />

Werke von Bach/Mendelssohn/<br />

Vierne/+<br />

Hakim/Preston/Filsell/+<br />

SIGNUM CLASSICS<br />

SIG<strong>CD</strong> 302 (I01)/DDD<br />

SHOWTIME!<br />

�ARTSONG COLLECTION<br />

Werke von Poulenc/Britten/<br />

Beethoven/+<br />

Ainsley/Lott/Padmore/<br />

Murray/+<br />

SIGNUM CLASSICS<br />

SIG<strong>CD</strong> 303 (I01)/DDD<br />

Für ihre jüngste <strong>CD</strong> auf dem Label STEINWAY<br />

& SONS hat Jenny Lin eine besonders reizvolle<br />

Sammlung mit spektakulären Bearbeitungen<br />

bekannter und weniger bekannter Musical-<br />

und Shownummern eingespielt. Die Arrangements<br />

stammen dabei u.a. von so bekannten<br />

Klaviergrößen wie Marc-André Hamelin, Earl<br />

Wild oder Alexis Weissenberg und enthalten auch einige interessante<br />

Weltersteinspielungen.<br />

�GET HAPPY – VIRTUOSO SHOWTUNES FOR PIANO<br />

Bearbeitungen von Hamelin/Wild/Anderson/Previn/+<br />

Jenny Lin, Klavier<br />

STEINWAY & SONS STNS 30011 (T01)/DDD, 2012<br />

SPÄTROMANTISCHES KLEINOD<br />

Die 1903 erbaute Walcker-Orgel der Heidelberger<br />

Christuskirche erfuhr 1954 eine<br />

neobarocke Umarbeitung, die erst 2009–2011<br />

wieder zurückgenommen wurde. Diese erste<br />

Aufnahme der rekonstruierten Orgel umfasst<br />

Werke aus jener Epoche des spätromantischen<br />

Orgelbaus, die sich an der Entwicklung des<br />

modernen Orchesters und an der Klaviermusik orientierte. Sowohl in<br />

den eingespielten Originalwerken von Reger und Schönberg als auch<br />

mit seinen Transkriptionen von Orchester- und Klavierwerken von<br />

Humperdinck, Debussy und Gershwin zeigt Gerhard Luchterhandt den<br />

expressiven Farbenreichtum dieses außergewöhnlichen Instruments.<br />

�MIT WIND GEMALT – EIN POTRÄT DER WALCKERORGEL DER<br />

CHRISTUSKIRCHE HEIDELBERG<br />

Werke von Reger/Humperdinkc/Debussy/Schönberg/+<br />

Gerhard Luchterhandt, Orgel<br />

CHRISTOPHORUS CHR 77372 (T01)/DDD, 2012<br />

�CHORAL COLLECTION<br />

Werke von Bach/Poulenc/Tallis/<br />

Chilcott/+<br />

Tenebrae/BBC Singers/<br />

Gabrieli Consort/+<br />

SIGNUM CLASSICS<br />

SIG<strong>CD</strong> 304 (I01)/DDD<br />

LYRISCH BIS REIF<br />

Alessio Bax ließ nicht nur durch seinen Sieg<br />

beim Leeds Piano Competition aufhorchen.<br />

Seine dritte <strong>CD</strong> für SIGNUM CLASSICS mit Klavierwerken<br />

von Johannes Brahms spannt den<br />

Bogen von lyrischen Balladen über die geradezu<br />

angsteinfl ößenden Paganini-Variationen<br />

bis zu den reifen Klavierstücken Op.79 und<br />

zeigt i t ih ihn als l einen i dder<br />

technisch versiertesten und gestalterisch subtilsten<br />

Pianisten seiner Generation.<br />

�BRAHMS: KLAVIERWERKE<br />

Paganini-Variationen Op.35/Balladen Op.10/Klavierstücke Op.76<br />

Alessio Bax, Klavier<br />

SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 309 (T01)/DDD, 2012<br />

RUSSISCHE RARITÄTEN<br />

�PIANO COLLECTION<br />

Werke von Beethoven/<br />

Rameau/Bach/+<br />

Bax/Lill/Williams/+<br />

SIGNUM CLASSICS<br />

SIG<strong>CD</strong> 305 (I01)/DDD<br />

Hideko Udagawa studierte bei keinem Geringeren<br />

als Nathan Milstein und an der Juillard<br />

School in New York und hat die russische<br />

Geigenschultradition auf geradezu perfekte<br />

Art und Weise verinnerlicht. Mit ihrer dritten<br />

Aufnahme für SIGNUM CLASSICS widmet sich<br />

die heute in London lebende Japanerin zwei<br />

heutzutage h t t lleider id sträfl t äfliich<br />

vernachlässigten konzertanten Werken des<br />

russischen Repertoires.<br />

�KHATCHATURIAN: KONZERTRHAPSODIE/SONATE FÜR<br />

VIOLINE SOLO<br />

LYAPUNOW: VIOLINKONZERT<br />

Udagawa/Buribayev/Royal Philharmonic Orchestra<br />

SIGNUM CLASSICS SIG<strong>CD</strong> 312 (T01)/DDD, 2011


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

HAMMERKLAVIERFEST<br />

Alexei Lubimov und Yury Martynov gehören derzeit zu den gefragtesten<br />

Hammerklavierspezialisten. Dass wir sie hier erstmals gemeinsam<br />

mit Mozart-Werken erleben können, ist wahrlich ein großer Glücksfall.<br />

Neben der sehr virtuosen, vor Spielfreude und Optimismus geradezu<br />

überschäumenden Sonate für zwei Klaviere KV 448 erklingen dabei<br />

auch einige interessante Bearbeitungen (darunter die düstere, imposante<br />

Fuge KV 426), die in Punkto Spielfreude und technischen Anforderungen<br />

an die Interpreten der berühmten Sonate in nichts nachstehen.<br />

Ein spritziges Hammerklavierfest der Extraklasse für Kenner und<br />

Einsteiger gleichermaßen geeignet!<br />

�MOZART: WERKE FÜR ZWEI KLAVIERE<br />

Sonate KV 448/Adagio und Fuge KV 426/Larghetto<br />

und Allegro KV deest/+<br />

Lubimov/Martynov<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 306 (T01)/DDD, 2012<br />

SANFTE TRAUER<br />

Die aparte Klangwirkung<br />

der Originalfassung von<br />

Faurés Requiem, die auf<br />

Violinen und Holzbläser<br />

verzichtet, ist der späteren<br />

Bearbeitung für konventionelles<br />

Orchester<br />

durch den Komponisten<br />

überlegen. Die dunkle<br />

Klangfarbe wirkt wie ein<br />

Trauerschleier über dieser<br />

sanftesten aller Totenmessen,<br />

die z.B. ganz bewusst<br />

auf die Rache des Jüngsten Gerichts im Dies Irae verzichtet und<br />

im abschließenden In Paradisum mit ihrer Sehnsucht nach dem Jenseits<br />

seltsam berührt. Eine interessante Ergänzung hierzu bildet Bachs<br />

Chaconne, die seit der Entdeckung verborgenener Choralzitate als<br />

Tombeau für Bachs 1720 verstorbene Frau Maria Barbara gilt. In dieser<br />

Einspielung werden die Choralzitate durch Tenebrae hörbar gemacht.<br />

�FAURÉ: REQUIEM / BACH: CHACONNE/CHORÄLE<br />

Short/Tenebrae/London Symphony Orchestra Chamber Ensemble/+<br />

LSOlive LSO 0728 (M01)/Hybrid-SA<strong>CD</strong>, DDD, 2012<br />

RÜCKKEHR<br />

Bereits im Jahre 2001 erkannte das damals noch junge französische<br />

Label ZIG ZAG TERRITOIRES das einzigartige Potential des britischen<br />

Belcea Quartetts und ermöglichte dem Ensemble mit den beiden<br />

Streichquartetten von Leos Janacek einer erste, vielbeachtete Aufnahme.<br />

Nach einem enorm erfolgreichen Zwischenspiel bei EMI kehrt das<br />

Belcea Quartett nun zu ZIG ZAG TERRITOIRES zurück und startet eine<br />

Gesamtaufnahme der Streichquartette von Ludwig van Beethoven, die<br />

aufgrund der herausragenden Qualität ihrer Interpretation sicherlich in<br />

die Schallplattengeschichte eingehen wird. Kein Zweifel, hier erleben<br />

wir das Entstehen eines' Zyklus der Beethovenschen Streichquartette<br />

für das 21. Jahrhundert – und darüber hinaus!<br />

�BEETHOVEN: DIE STREICHQUARTETTE VOL.1<br />

Streichquartette Opp.18/1,2,4,6 / 59/3 / 95 / 127 / 131<br />

Belcea Quartett<br />

ZIG ZAG TERRITOIRES ZZT 315 (Z200)/4 <strong>CD</strong>s, DDD, 2011<br />

SCHWANENGESANG<br />

Obwohl Francesco Cavalli<br />

(1602-1676) heute weitgehend<br />

als bedeutender<br />

Opernkomponist bekannt<br />

ist, so war doch die geistliche<br />

Musik sein Hauptbetätigungsfeld.<br />

Leider haben<br />

sich vergleichsweise wenige<br />

seiner Sakralwerke<br />

erhalten. Den Höhepunkt<br />

und Abschluss von Cavallis<br />

geistlichem Vermächtnis<br />

bildet das doppelchörig<br />

angelegte Requiem von 1675, das der Komponist wohl ganz im Bewusstsein<br />

seines nahen Endes komponiert hat, denn er verfügte, dass<br />

es zweimal jährlich zu seinem Gedenken aufgeführt werden sollte. Die<br />

hier von Akadêmia unter Françoise Lasserre ebenfalls eingespielten<br />

Marien-Antiphone weisen Cavalli auch auf dem Gebiet der geistlichen<br />

Musik als würdigen Erben Monteverdis aus.<br />

�CAVALLI: REQUIEM (1675)/MARIEN-ANTIPHONE (1656)<br />

Lasserre/Akadêmia<br />

PIERRE VERANY PV 712091 (N01)/DDD, 1993<br />

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16<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

WIEDERSEHEN MACHT FREUDE: DIE REWIND COLLECTION<br />

In der Rewind Collection bietet sich dem Musikfreund jede Menge Gelegenheit zur Wiedersehensfreude: Aufnahmen aus den Katalogen von AEON,<br />

ALPHA, FUGA LIBERA, RICERCAR und ZIG ZAG TERRITOIRES werden hier zum attraktiven Preis wiederveröffentlicht. Diesen <strong>Monat</strong> erscheinen die<br />

ersten elf Titel.<br />

�BACH: TOCCATEN UND FANTASIEN<br />

BWV 565/542/538/+<br />

Bernard Foccroulle, Orgel<br />

REWIND COLLECTION REW 500 (Z580)/DDD,<br />

2008<br />

�MAHLER: RÜCKERTLIEDER<br />

WAGNER: WESENDONKLIEDER/<br />

LIEBESTOD<br />

Lott/Schumann Quartett<br />

REWIND COLLECTION REW 501 (Z580)/DDD,<br />

2007<br />

�BACH: SONATEN UND PARTITEN<br />

VOL.1<br />

BWV 1001/1002/1004<br />

Hélène Schmitt, Violine<br />

REWIND COLLECTION REW 502 (Z580)/DDD,<br />

2004<br />

�NOBODY’S JIG<br />

Les Witches<br />

REWIND COLLECTION REW 503 (Z580)/DDD,<br />

2001<br />

�HAYDN: STREICHTRIOS FÜR<br />

NIKOLAUS ESTERHAZY<br />

Trios Hob.XI: 14/59/80/85/96/97/+<br />

Rincontro<br />

REWIND COLLECTION REW 504 (Z580)/DDD,<br />

2007<br />

�STRAUSS: WALZER, POLKAS UND<br />

OUVERTÜREN<br />

Immerseel/Anima Eterna Brugge<br />

REWIND COLLECTION REW 505 (Z580)/DDD,<br />

1999<br />

�SCHUBERT: FORELLENQUINTETT/<br />

NOTTURNO/+<br />

Lefèvre/Gaugué/Paoletti/Rudolph/Juchors<br />

REWIND COLLECTION REW 506 (Z580)/DDD,<br />

1999<br />

�SCARLATTI: SONATEN<br />

K 1/9/30/32/87/159/193/+<br />

Racha Arodaky, Klavier<br />

REWIND COLLECTION REW 507 (Z580)/DDD,<br />

2005<br />

�PIAZZOLLA: ADIOS NONINO -<br />

TANGOS<br />

Astoria<br />

REWIND COLLECTION REW 508 (Z580)/DDD,<br />

2007<br />

�PROKOFIEFF: KLAVIERKONZERTE<br />

NR. 1, 3 & 4<br />

El Bacha/Ono/La Monnaie Symphony<br />

Orchestra<br />

REWIND COLLECTION REW 509 (Z580)/DDD,<br />

2004<br />

�KAGEL: WERKE MIT KLAVIER<br />

Tharaud/Queyras/Le Sage/Van Spaendonck/+<br />

REWIND COLLECTION REW 510 (Z580)/DDD,<br />

2003


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

IDEALBESETZUNG<br />

Désiré-Èmile Ingelbrecht (1880-1965) gehört zu den großen frühen<br />

Debussy-Interpreten, dessen Wirken auf Tonträger umfassend dokumentiert<br />

ist. Die Uraufführung von Pelléas et Mélisande, der er 1902<br />

beiwohnte, war für ihn eine Offenbarung, die ihm völlig neue Horizonte<br />

eröffnete und das eher beiläufi g durchgeführte Musikstudium<br />

erneut befl ügelte. Mit dem Komponisten befreundet, darf er als einer<br />

der intimsten Kenner seiner Musik gelten. 1951 dirigierte er für die<br />

BBC eine erlesen besetzte Aufführung u.a. mit Suzanne Danco, einer<br />

legendären Idealbesetzung für diese Partie. Die hier erstmals auf Tonträger<br />

erscheinende Aufführung ist ein würdiger Beitrag zum Debussy-<br />

Jahr 2012 in der Sparte „Historische Aufnahmen“.<br />

�DEBUSSY: PELLÉAS ET MÉLISANDE<br />

Ingelbrecht/Danco/Maurane/Philharmonia Orchestra<br />

TESTAMENT SBT 31484 (H03)/3 <strong>CD</strong>s, mono, AAD, 1951<br />

DENKMAL FÜR CACCAMO<br />

Mit Erlaubnis der Arrau-<br />

Stiftung präsentiert MUSIC<br />

& ARTS hier mehrere Konzertmitschnitte<br />

Claudio<br />

Arraus A aus den Jahren<br />

1969 bis 1977. Die Aufnahmen<br />

stammen dem<br />

Privatarchiv des legendären<br />

italienischen Juristen<br />

und Musikenthusiasten<br />

Renato Caccamo (1933-<br />

2011), der nicht nur viele<br />

große Musiker persönlich kannte und mit ihnen befreundet war, sondern<br />

u.a. die offi zielle Erlaubnis zum Mitschneiden von Aufführungen<br />

in der Mailänder Scala hatte und Größen wie Maurizio Pollini, Claudio<br />

Abbado oder Ricardo Muti zu Beginn ihrer Karriere nach Kräften unterstützte.<br />

Hier nun liegen vier seiner Mitschnitte von Konzerten Arraus in<br />

Brescia und Turku erstmals auf Tonträger vor.<br />

�CLAUDIO ARRAU IN RECITAL 1969-1977<br />

Werke von Beethoven/Schumann/Brahms<br />

Claudio Arrau, Klavier<br />

MUSIC & ARTS MA<strong>CD</strong> 1263 (M03)/3 <strong>CD</strong>s, AAD, mono/stereo, 1969-1977<br />

LEGENDE<br />

Lange mussten Sammler und Musikliebhaber auf die zweite Folge der<br />

Geburtstags-Edition mit Aufnahmen des legendären amerikanischen<br />

Geigers Szymon Goldberg (1909-1993) auf MUSIC & ARTS warten,<br />

doch nun ist es endlich soweit! Nach dem Folge 1 (MA<strong>CD</strong> 1223) mit<br />

zum Teil bislang unveröffentlichten, nichtkommerziellen Aufnahmen<br />

aus den Jahren 1950 bis 1970 aufwartete (und nicht nur deswegen<br />

prompt mit dem Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik<br />

ausgezeichnet wurde), dokumentiert Folge 2 erneut auf acht <strong>CD</strong>s die<br />

kommerziellen Aufnahmen der Jahre 1932-1951. Auch hier fi nden sich<br />

wieder einige lange nicht greifbare Aufnahmen, die dokumentieren,<br />

wie aktuell Szymon Goldbergs Spiel auch heute noch ist.<br />

�SZYMON GOLDBERG – CENTENARY EDITION VOL.2<br />

Werke von Hindemith/Bach/Mozart/Beethoven/+<br />

Goldberg/diverse Interpreten<br />

MUSIC & ARTS MA<strong>CD</strong> 1225 (I08)/8 <strong>CD</strong>s, AAD, mono, 1932-1951<br />

BRUCKNER-PIONIER<br />

Frederick Charles Adler<br />

(1889-1959) war Schüler<br />

Mahlers und besorgte<br />

auch mehrere Ersteinspielungen<br />

von dessen Sinfonien.<br />

Seine Aufnahmen<br />

der Sinfonien Bruckners<br />

zeichnen sich nicht zuletzt<br />

dadurch aus, dass sie stets<br />

auf die erste Druckausgabe<br />

zurückgriffen. Viele<br />

seiner Einspielungen entstanden<br />

mit den Wiener<br />

Symphonikern, denen er seit 1952 bis zu seinem Tod verbunden war.<br />

Aus der Mediathek der Wiener Symphoniker sowie aus dem Archiv<br />

des ORF stammen die beiden vorliegenden, bislang unveröffentlichten<br />

Live-Aufnahmen aus den Jahren 1953 bzw. 1956, die Adler mit seinem<br />

Kernrepertoire vorstellen.<br />

�BRUCKNER: SINFONIE NR.3<br />

MAHLER: SINFONIE NR.2<br />

Adler/Wiener Symphoniker/+<br />

MUSIC & ARTS MA<strong>CD</strong> 1265 (M02)/2 <strong>CD</strong>s, AAD, mono, 1953/1956<br />

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18<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

HAUPTWERKE<br />

Die beiden Konzerte von John Corigliano und<br />

Elliott Carter gehören seit ihrer Uraufführung in<br />

den 1970er bzw. 1990er Jahren zu den Hauptwerken<br />

der konzertanten amerikanischen Klarinettenliteratur.<br />

Interessanterweise tauscht<br />

hier der französische Klarinettist Paul Meyer<br />

sein Instrument gegen den Dirigentenstab ein<br />

und überlässt dem belgischen Kollegen Eddy Vanoosthuyse die Rolle<br />

des Solisten.<br />

�AMERIKANISCHE KLARINETTENKONZERTE<br />

Werke von Corigliano und Carter<br />

Vanoosthuyse/Meyer/Brussels Philharmonic Orchestra<br />

AEON AE<strong>CD</strong> 1230 (T01)/DDD, 2012<br />

PIANIST VON MORGEN<br />

Der 1980 geborene Pianist Konrad Skolarski<br />

studierte u.a. in Breslau und Warschau. Er gewann<br />

2001 den Tschaikowsky-Wettbewerb im<br />

spanischen Heusca. Auftritte führten ihn bislang<br />

in mehrere europäische Länder (u.a. 2009<br />

zum Klavier Festival Ruhr) und nach Japan.<br />

Skolarski belegt derzeit einen Aufbaustudiengang<br />

in i der d Kl Klasse von PProf.<br />

Pavel Gililov an der Musikhochschule Köln.<br />

�KONRAD SKOLARSKI SPIELT RACHMANINOFF/SKRIJABIN/<br />

PROKOFIEFF<br />

Konrad Skolarski, Klavier<br />

DUX DUX 0735 (T01)/DDD, 2009/2012<br />

ÜBERBLICK<br />

Wojciech Kilar (*1932) ist einem breiten Publikum<br />

besonders durch seine Filmmusiken zu<br />

Filmen Roman Polanskis, wie Der Pianist, Die<br />

neun Pforten oder Der Tod und das Mädchen,<br />

ein Begriff geworden. Daneben hat Kilar aber<br />

stets auch die klassischen Gattungen bedient.<br />

Die aufwendig verarbeitete Doppel-<strong>CD</strong> bietet<br />

einen repräsentativen Überblick über das Schaffen des polnischen<br />

Komponisten.<br />

�DAS BESTE VON KILAR<br />

Diverse Interpreten<br />

DUX DUX 0906 (R02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, diverse Aufnahmedaten<br />

VIELSEITIG<br />

Für Henning Wiegräbe schrieb Peter Lehel<br />

2008 sein Concertino für Posaune und Orchester.<br />

Der Kompositionsauftrag begründete<br />

eine intensive musikalische Kooperation zwischen<br />

dem Posaunisten und dem Peter Lehel<br />

Quartett. Den Ergebnissen dieser fruchtbaren<br />

Zusammenarbeit kann man auf dem vorliegenden<br />

Album lauschen, das die Vielseitigkeit des Posaunisten und seiner<br />

musikalischen Mistreiter dokumentiert.<br />

�BONE TALKS<br />

Wiegräbe/Peter Lehel Quartett<br />

FINETONE FTM 8030 (R01)/DDD, 2012<br />

FASZINIEREND<br />

Michael Schäfer präsentiert auf seiner nunmehr<br />

zwölften Un!erhört!-<strong>CD</strong> auf GENUIN mit<br />

der Gesamteinspielung der Karnatischen Etüden<br />

von Jacques Charpentier (*1933), einem<br />

Schüler und Freund Olivier Messiaens, eine<br />

interessante Repertoireerweiterung. Charpentier<br />

teilte dessen Begeisterung für fernöstliche<br />

Musik M ik und d schuf h f hi hier eine i faszinierende Verbindung altindischer Raga-<br />

Tradition und westlicher Moderne.<br />

�CHARPENTIER: 72 ÉTU<strong>DES</strong> KARNATIQUES POUR PIANO<br />

Michael Schäfer, Klavier<br />

GENUIN GEN 12257 (M03)/3 <strong>CD</strong>s, DDD, 2011<br />

ATTRAKTIV<br />

Das britische Magazin Gramophone ließ sich<br />

seinerzeit vom direkten und fokussierten<br />

Spiel von Petr Messieurer und Stanislav Bogunia<br />

begeistern und empfahl ausdrücklich<br />

die gesamte Einspielung der beiden Musiker.<br />

Hervorgehoben wurden auch das natürliche<br />

und gefällige Klangbild der Aufnahme. PHAIA<br />

macht die Aufnahme dem Musikfreund zum attraktiven Preis wieder<br />

zugänglich.<br />

�BEETHOVEN: DIE VIOLINSONATEN<br />

Messieurer/Bogunia<br />

PHAIA PHU 03234 (D03)/3 <strong>CD</strong>s, DDD, 1994/95<br />

FINESSE<br />

An der Einspielung der Cellosonaten von Ludwig<br />

van Beethoven von Evzen Rattay und<br />

Stanislaw Bogunia lobte die britische International<br />

Record Review den lebendigen und natürlichen<br />

Diskurs der beiden Musiker, während<br />

die französische Le Monde de la Musique vom<br />

schönen Klang des Cellos und der außergewöhnlichen<br />

Finesse des Klavierspiels von Bogunia angetan war.<br />

�BEETHOVEN: DIE CELLOSONATEN<br />

Rattay/Bogunia<br />

PHAIA PHU 03536 (E02)/2 <strong>CD</strong>s, DDD, 1983<br />

FARBIG<br />

Die Sonatinen von Maurice Emmanuel (1862-<br />

1938) scheinen durch luzide Spielfreude das<br />

Klischee vom trockenen Musikwissenschaftler<br />

widerlegen zu wollen. Emmanuel spielt hier<br />

mit verschiedenen Modi, die sowohl der Antike<br />

als auch der Hinduistischen Musik entlehnt<br />

sind und eine sich ständig erneuernde Leinwand<br />

d fü für ffarbige bi MMusik ik weben. Eine Bonus-DVD bietet aufschlussreiche<br />

Interviews zum Leben und zur Musik Emmanuels.<br />

�EMMANUEL: DIE SECHS SONATINEN<br />

Laurent Wagschal, Klavier<br />

TIMPANI TIM 1C1194 (T01)/DDD, 2012


NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

HÖHEPUNKT<br />

KLASSIKER<br />

Unter U t dem d Titel Tit l „studio t di reihe ih neuer musik“ ik“ veröffentlichte öff tli ht WERGO In I seiner i lletzten t t BBallett-Komposition ll tt K iti Agon. A Ballett B ll tt fü für zwölf ölf Tä Tänzer<br />

in den 1960er Jahren herausragende Einspielungen und schuf so ein (1954-1957) verfolgte Igor Strawinsky verschiedene Kompositions-<br />

Markenzeichen der zeitgenössischen Musik. Zum 50. Label-Jubiläum methoden: So sind modale und serielle Technik hier auf einzigartige<br />

bringt WERGO diese Höhepunkte des 20. Jahrhunderts erstmals auf Weise miteinander vereint. Bei der Konstruktion seines Werkes stützte<br />

<strong>CD</strong> in exzellenter Klangqualität heraus. Schönbergs 1909 komponierter er sich nachweislich auf ein französisches Tanzlehrbuch aus der Mitte<br />

bühnendramatischer Erstling Erwartung (Monodram) Op.17 verkörpert des 17. Jahrhunderts. Der formalen Anlage nach ist Agon zudem eine<br />

in Übereinstimmung von subjektivem, seelischen Getriebensein mit Suite, die ihr äußerliches Vorbild ebenfalls im 17. Jahrhundert fi ndet.<br />

objektivem Naturverhalten alles an Not und schreckensvoller „Erwar- Strawinsky komponierte sein Werk ohne jeden Gedanken an ein Bühtung“,<br />

was die expressionistischen Daseinskämpfe der ersten Vornenbild oder eine Szenerie: Es sollte keinerlei bestimmte musikalische<br />

kriegszeit ahnen und hervorbrechen ließen. Erwartung ist als einer der oder choreographische Absicht verfolgt werden; eine visuelle Ausfüh-<br />

glänzenden Höhepunkte des musikalischen Expressionismus zu sehen. rung ganz der Interpretation des Choreographen überlassen bleiben.<br />

�SCHÖNBERG: ERWARTUNG<br />

Pilarczyk/Scherchen/Nordwestdeutsche Philharmonie<br />

WERGO WER 67702 (T01)/ADD, 1964<br />

MUSIK HEUTE<br />

�EDITION ZEITGENÖSSISCHE MUSIK –<br />

COLLECTION 6<br />

Werke von Kampe/Herrmann/Bornhöft/+<br />

Diverse Interpreten<br />

WERGO WER 69512 (Z015)/DDD, diverse<br />

Aufnahmedaten<br />

HETEROGENITÄTEN<br />

�STRAWINSKY: AGON<br />

Rosbaud/Orchester des Südwestfunks Baden-Baden<br />

WERGO WER 67712 (T01)/ADD, 1963<br />

GRAZIE UND IRONIE<br />

Mit der Veröffentli-<br />

Die „Edition Zeit-<br />

„Musique pour faire<br />

chung der aktuellen<br />

genössischeMu- plaisir“ versuchte Jean<br />

Kompilation bietet<br />

sik“ präsentiert hier<br />

Françaix erklärter-<br />

die „Edition Zeitge-<br />

Werke des 1976 in<br />

maßen zu erschafnössische<br />

Musik“<br />

Mannheim geborefen.<br />

Hinter diesem<br />

bereits zum sechsten<br />

nen Komponisten Da-<br />

Motto bleibt verbor-<br />

Mal einen aktuellen<br />

niel Smutny: „Mein<br />

gen, wie vielgestal-<br />

Rückblick Rü kbli k auf f di die PProduktionen d k der vergange- Komponieren K i heißt h ißt Integration I t verschiedener tig, ti dabei d b i nicht i ht selten lt abgründig das Werk<br />

nen Jahre. Das Besondere: Auch dieser Sam- Heterogenitäten und schauen, was sich als des 1912 in Le Mans geborenen Komponispler<br />

enthält vollständige Stücke. Zusammen Zwischenraum, Reibung dabei bildet.“ Smutten tatsächlich ist. Seinen persönlichen Stil<br />

mit der <strong>CD</strong> vermittelt ein exklusiv für diese ny krempelt die Geschichte der Musik um und konnte Françaix sehr früh fi nden und festi-<br />

Veröffentlichung geschriebener Einführungs- setzt mit Allusionen Brandmarken, die sich ins gen. 1932 wurde er schlagartig bekannt:<br />

text einen Einblick nicht nur in eine der um- Hörgedächtnis einmahnen, Erinnerungen, die Seine von Einfällen und musikalischem Witz<br />

fangreichsten Porträt-Serien im Bereich der wie in sich verschobene Scharniere hier und geradezu übersprudelnde Kompositionskunst,<br />

zeitgenössischen Musik, sondern in die viel- da ineinander geklemmt sind. Smutny verfolgt die Fähigkeit, musikalische Grazie und Ironie<br />

fältigen Ästhetiken und Stilistiken der Kom- als Komponist den kalkulierten Ausdruck mit zu verbinden, bewahrte er bis ins hohe Alter.<br />

ponistinnen und Komponisten unserer Zeit. Rückgriffen auf die Musikgeschichte und tona- 2012 jährt sich zum 100. Mal der Geburtstag<br />

le Vertracktheiten.<br />

Jean Françaix’.<br />

�SMUTNY: KLAVIERSONATE/<br />

SYMPHONIE/STREICHQUARTETT/+<br />

Hinterhuber/Wigum/MDR Sinfonieorchester<br />

Leipzig/+<br />

WERGO WER 65682 (S01)/DDD, 2012<br />

�JEAN FRANÇAIX 100<br />

Jean & Claude Françaix/diverse Interpreten<br />

WERGO WER 69562 (I03)/3 <strong>CD</strong>s, ADD/DDD,<br />

1967-1997<br />

19


20<br />

NEUHEITEN NOTE 1 MUSIC NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

DIE ZAUBERSTIMME IST ZURÜCK!<br />

Mit seinen drei Produktionen bei ALPHA wurde Marco Beasley weltberühmt.<br />

Jetzt ist er zurückgekehrt und bezaubert uns zusammen mit<br />

Guido Morini und dem Ensemble Accordone mit einer neuen, mitreißenden<br />

Hommage an seine Heimatstadt Neapel. Zu hören sind dabei<br />

SPANIEN – BALI – AFGHANISTAN<br />

Drei spannende musikalische Exkursionen bietet uns ARION auf den vorliegenden <strong>CD</strong>s: Die erste führt uns nach Andalusien, der wahren Heimat<br />

der Flamenco-Gitarre. Hier erhielten die spanischen Sinti und Roma, Hüter jahrhundertealter Traditionen, ihr musikalisches Erbe von ihren Vorfahren<br />

und ließen sie in den Flamenco einfl ießen.<br />

Spätestens mit der Weltausstellung 1889 erwachte in Europa das Interesse an der balinesischen Musik, die sogar Debussy in ihren Bann zog. Die<br />

<strong>CD</strong> präsentiert fünf verschieden besetzte Ensembles, die auf eindrucksvolle Weise die Besonderheiten der Musik West-Balis vermitteln.<br />

Beeinfl usst von indischen, persischen und arabischen Musiktraditionen hat sich in Afghanistan eine ganz eigenständige Musik entwickelt. Bedingt<br />

durch die instabile politische Lage seit den 1980er Jahren blieb sie dem europäischen Publikum bedauerlicherweise allerdings weitgehend<br />

unbekannt. Das 1995 gegründete Ensemble Kaboul möchte diese einzigartige Musiktradition bewahren und bietet uns hier einen interessanten<br />

Überblick über die Musik des Landes.<br />

�SPANIEN – FLAMENCO - GITARRE<br />

Pitiné de Utrera<br />

ARION ARN 44237 (N01)/DDD, 1978<br />

UNSER „PROGRAMMTIPP“<br />

AUF YOUTUBE:<br />

Unter „blattmanns sieben" stellen wir Ihnen nochmal sieben<br />

ausgewählte Titel aus den Neuheiten des <strong>Monat</strong>s vor.<br />

Schauen Sie doch mal rein…!<br />

unterschiedlichste Lieder von der Renaissance bis zur Gegenwart. Gemeinsam<br />

schöpft man aus der reichen musikalischen Tradition Neapels,<br />

die ihre Wurzeln in der einzigartigen Vielfalt unterschiedlichster<br />

Kulturen hat, die hier ihre Spuren hinterlassen haben: Griechen, Römer,<br />

Araber, Normannen, Franzosen und<br />

Spanier. Für das Album hat Guido Morini<br />

eigens für Beasley ansprechende Arrangements<br />

komponiert, die gewissermaßen<br />

als Bindemittel für die unterschiedlichen<br />

Genres der Lieder fungieren, welche<br />

streng musikwissenschaftlich gesehen<br />

vielleicht nicht unbedingt zusammen gehören.<br />

Beasley legt hier also zum ersten<br />

Mal ein Crossover-Album vor, das nicht<br />

zuletzt dadurch so überzeugend ist, weil<br />

hier ein waschechter Neapolitaner nicht<br />

nur über seine Stadt singt, sondern vielmehr für seine Stadt. Diese<br />

besondere Authentizität ist es auch, die der Produktion einen berechtigten<br />

Platz in der legendären weißen Reihe bei ALPHA verschafft.<br />

�STORIE DI NAPOLI<br />

Werke von Falconieri/Morini/Valente/Willaert/Latilla/+<br />

Beasley/Morini/Accordone<br />

ALP ALP 532 (T01)/DDD, 2012<br />

�MUSIK AUS WEST-BALI<br />

Orchester Suar Agung/Orchester Trgak Cankring<br />

ARION ARN 44271 (N01)/DDD, 1991<br />

Bernhard Blattmann<br />

Marco Beasley (© Alpha)<br />

�NASTARAN –<br />

MUSIK AUS AFGHANISTAN<br />

Ensemble Kaboul<br />

ARION ARN 44543 (N01)/DDD, 2001


�<br />

� Venetian Art 1600<br />

ACC 24253 (T01)<br />

4 015023 242531<br />

� Finger: Werke für Viola da Gamba solo<br />

ACC 24267 (T01)<br />

4 015023 242678<br />

� Boccherini: Stabat Mater<br />

AE 10063 (U01)<br />

4 026798 100636<br />

� Bach: Die Orgelwerke<br />

AE 10761 (Z115)<br />

4 026798 107611<br />

� Amerikanische Klarinettenkonzerte<br />

AE<strong>CD</strong> 1230 (T01)<br />

3 760058 360309<br />

� Storie di Napoli<br />

ALP 532 (T01)<br />

3 760014 195327<br />

� Schumann: das Klavierwerk<br />

ALP 813 (Z200)<br />

3 760014 198137<br />

� Ostinato<br />

ALP 817 (Z580)<br />

3 760014 198175<br />

� Telemann: Johannes-Passion 1733<br />

AMI 2601 (T02)<br />

4 011030 260124<br />

� Spanien – Flamenco Gitarre<br />

ARN 44237 (N01)<br />

3 325480 442377<br />

� Musik aus West-Bali<br />

ARN 44271 (N01)<br />

3 325480 442711<br />

� Afghanistan<br />

ARN 44543 (N01)<br />

3 325480 445439<br />

� Janacek: Klavierwerke<br />

ARS 38130 (U01)<br />

4 260052 381304<br />

� Dollé: Werke für Gambe<br />

ARS 38518 (T01)<br />

4 260052 385180<br />

� Uhland-Lieder<br />

ARS 38519 (T01)<br />

4 260052 385197<br />

UNSERE NEUHEITEN FÜR NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

Stückzahl:<br />

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� TOP-Titel � Neue Musik � Alte Musik � Historische Aufnahmen � Oper<br />

� Jazz � Crossover/World Music � Orchesterwerke � Diverse � Kammermusik<br />

� Bach: Motetten<br />

CAR 83298 (U01)<br />

4 009350 832985<br />

� Barocke Konzerte und Arien zur<br />

Weihnacht CAR 83373 (T01)<br />

4 009350 833739<br />

� Anthems von Purcell & Humfrey<br />

CHAN 0790 (T01)<br />

0 95115 07902 7<br />

� Weber: Sinfonien Nr. 1& 2/<br />

Fagottkonzert CHAN 10748 (T01)<br />

0 95115 17482 1<br />

� Strauss/Respighi: Violinsonaten<br />

CHAN 10749 (T01)<br />

0 95115 17492 0<br />

� Lutoslawsiki: Orchesterwerke Vol. 3<br />

CHSA 5106 (U01)<br />

0 95115 51062 9<br />

� Elgar: The Starlight Express op. 78<br />

CHSA 5111 (T02)<br />

0 95115 51112 1<br />

� Isaac: Ein frölich Wesen<br />

CHR 77360 (T01)<br />

4 010072 773609<br />

� Die romantische Walcker-Orgel<br />

CHR 77372 (T01)<br />

4 010072 773722<br />

� Dvorak: Sinfonien Nr. 3 & 7<br />

COV 31212 (U01)<br />

4 039956 312123<br />

� Tenebris<br />

CYP 1666 (T01)<br />

5 412217 016661<br />

� Franck: Die Kammermusik<br />

CYP 4637 (Z250)<br />

5 412217 046378<br />

� Skolarski spielt Rachmaninoff/<br />

Skrjabin/+ DUX 0735 (T01)<br />

5 902547 007359<br />

� Best of Kilar<br />

DUX 0906 (R02)<br />

5 902547 009063<br />

Stückzahl:<br />

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� J.C. Bach: Amadis de Gaules<br />

ES 1007 (T02)<br />

9 788493 968601<br />

� Kreutzer: La Mort d’Abel<br />

ES 1008 (T02)<br />

9 788493 968618<br />

� Bone Talks<br />

FTM 8030 (R01)<br />

4 260105 070148<br />

� Lalo: Symphonie espagnole/ Sonate/+<br />

FUG 594 (T01)<br />

5 400439 005945<br />

� Franck: Sinfonie d-Moll/+<br />

FUG 596 (T01)<br />

5 400439 005969<br />

� Französische Violinsonaten<br />

FUG 597 (T01)<br />

5 400439 005976<br />

� Brahms: Klaviertrio/+<br />

GEN 12246 (T01)<br />

4 260036 252460<br />

� Essence of Christmas<br />

GEN 12253 (T01)<br />

4 260036 252538<br />

� Charpentier: 72 Etudes<br />

GEN 12257 (M03)<br />

4 260036 252576<br />

� Corelli: Sonaten op. 4<br />

G<strong>CD</strong> 921207 (R02)<br />

8 424562 212077<br />

� Pierre de Cambrai: Ossuaires<br />

G<strong>CD</strong> P32107 (T01)<br />

8 424562 321076<br />

� Nine Lessons and Carols<br />

KGS 0001 (M02)<br />

8 22231 70012 8<br />

� Fauré: Requiem/+<br />

LSO 0728 (M01)<br />

8 22231 17282 6<br />

� Goldberg – Die Aufnahmen 1932-1951<br />

MA<strong>CD</strong> 1225 (I08)<br />

0 17685 12252 1<br />

� Arrau in Recital 1969-1977<br />

MA<strong>CD</strong> 1263 (M03)<br />

0 17685 12632 1<br />

UNSERE NEUHEITEN FÜR NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

Stückzahl:<br />

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� Bruckner: Sinfonie Nr. 3/ Mahler:<br />

Sinfonie Nr. 2 MA<strong>CD</strong> 1265 (M02)<br />

0 17685 12652 9<br />

� Leclair und seine Rivalen<br />

PC 10278 (T01)<br />

7 619990 102781<br />

� Heudelinne & Blainville<br />

PC 10279 (I02)<br />

7 619990 102798<br />

� Schubert: Die letzten Jahre<br />

PAS 980 (T01)<br />

5 425004 849809<br />

� Musik aus dem Tarasconi Codex<br />

PAS 983 (T01)<br />

5 425004 849830<br />

� Beethoven: Violinsonaten<br />

PHU 03234 (D03)<br />

4 260277 740320<br />

� Beethoven: Cellosonaten<br />

PHU 03536 (E02)<br />

4 260277 740351<br />

� Beethoven: Missa solemnis<br />

LPH 007 (T01)<br />

5 400439 000070<br />

� Cavalli: Requiem/+<br />

PV 712091 (N01)<br />

3 325487 120919<br />

� Leclair: Violinkonzert op. 7<br />

RAM 1202 (T01)<br />

4 250128 512022<br />

� Bach: Toccaten und Fantasien<br />

REW 500 (Z580)<br />

3 760195 735008<br />

� Mahler/Wagner: Liedtranskriptionen<br />

REW 501 (Z580)<br />

3 760195 735015<br />

� Bach: Sonaten und Partiten Vol. 1<br />

REW 502 (Z580)<br />

3 760195 735022<br />

� Nobody’s Jig<br />

REW 503 (Z580)<br />

3 760195 735039<br />

� Haydn: Trios für Esterhazy<br />

REW 504 (Z580)<br />

3 760195 735046<br />

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�<br />

� Strauss: Walzer, Polkas/+<br />

REW 505 (Z580)<br />

3 760195 735053<br />

� Schubert: Forellenquintett/+<br />

REW 506 (Z580)<br />

3 760195 735060<br />

� Scarlatti: Sonaten<br />

REW 507 (Z580)<br />

3 760195 735077<br />

� Piazolla: Adios Nonino<br />

REW 508 (Z580)<br />

3 760195 735084<br />

� Prokofieff: Klavierkonzerte<br />

REW 509 (Z580)<br />

3 760195 735091<br />

� Kagel: Klavierwerke<br />

REW 510 (Z580)<br />

3 760195 735107<br />

� Liebe, Feier und Tanz im Mittelalter<br />

RIC 328 (Z235)<br />

5 400439 003286<br />

� Barocke Weihnacht<br />

RIC 329 (I03)<br />

5 400439 003293<br />

� Couperin: Die Sonaten<br />

RIC 330 (T01)<br />

5 400439 003309<br />

� Willaert: Chansons, Madrigali, Villanelle<br />

RIC 331 (T01)<br />

5 400439 003316<br />

� Organ Collection<br />

SIG<strong>CD</strong> 302 (I01)<br />

6 35212 03022 6<br />

� Kunstlied Collection<br />

SIG<strong>CD</strong> 303 (I01)<br />

6 35212 03032 5<br />

� Chor Collection<br />

SIG<strong>CD</strong> 304 (I01)<br />

6 35212 03042 4<br />

� Klavier Collection<br />

SIG<strong>CD</strong> 305 (I01)<br />

6 35212 03052 3<br />

� Alessio Bax spielt Brahms<br />

SIG<strong>CD</strong> 309 (T01)<br />

6 35212 03092 9<br />

UNSERE NEUHEITEN FÜR NOVEMBER/DEZEMBER 2012<br />

Stückzahl:<br />

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� Khachaturian/Lyapunov: Violinkonzert<br />

SIG<strong>CD</strong> 312 (T01)<br />

6 35212 03122 3<br />

� Get Happy<br />

STNS 30011 (T01)<br />

0 34062 30011 2<br />

� Debussy: Pelleas et Mélisande<br />

SBT 31484 (H03)<br />

7 49677 14842 3<br />

� Emmanuel: Die sechs Sonaten<br />

TIM1C1194 (T01)<br />

3 377891 311940<br />

� Smutny: Divertimento<br />

WER 65862 (S01)<br />

4 010228 658620<br />

� Edition Zeitgenössische Musik<br />

WER 65912 (Z015)<br />

4 010228 659122<br />

� Schönberg: Erwartung op. 16<br />

WER 67702 (T01)<br />

4 010228 677027<br />

� Strawinsky: Agon<br />

WER 67712 (T01)<br />

4 010228 677126<br />

� Françaix 100. Geburtstag<br />

WER 69562 (I03)<br />

4 010228 695625<br />

� Mozart: Werke für 2 Klaviere<br />

ZZT 306 (T01)<br />

3 760009 293069<br />

� Schubert: Die Sinfonien<br />

ZZT 308 (Z200)<br />

3 760009 293083<br />

� J.C. Bach: Zanaida<br />

ZZT 312 (R02)<br />

3 760009 293120<br />

� Debussy: La Mer/+<br />

ZZT 313 (T01)<br />

3 760009 293137<br />

� Beethoven: Die Streichquartette<br />

ZZT 315 (Z200)<br />

3 760009 293151<br />

� Italienische Barockkonzerte und<br />

Sonaten ZZT 316 (Z235)<br />

3 760009 293168<br />

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IM PORTRAIT<br />

An dieser Stelle möchten wir Ihnen monatlich einen Künstler oder Komponisten aus dem Vertriebsprogramm von note 1 music kurz vorstellen.<br />

Verbunden ist das Portrait mit einem ausgewählten Titel zu einem attraktiven Sonderpreis.<br />

„OHNE WIDERREDE UNSER GRÖSSTER KIRCHENKOMPONIST“ –<br />

GOTTFRIED AUGUST HOMILIUS<br />

Es muss ja zu Weihnachten nicht immer Bachs Weihnachtsoratorium sein… Besonders die Kirchenmusik nach Bach bietet einiges an musikalischen<br />

Kostbarkeiten, deren Entdeckung unbedingt lohnt. Zum Beispiel Gottfried August Homilius (1714-1785): Als der Sohn eines Pfarrers aus dem sächsischen<br />

Rosenthal nach seinem Jurastudium 1755 in Leipzig (wo er auch Johann Sebastian Bach kennenlernte)<br />

die beiden<br />

Ämter des Kreuz-<br />

Virtuosi Saxoniae<br />

kantors und Musikdirektors<br />

der<br />

Dresdner Hauptkirchen<br />

antrat, war er<br />

bereits seit 1742<br />

Organist an der<br />

neuen Dresdner<br />

Frauenkirche. Zahlreiche zeitgenössische Abschriften seiner<br />

Werke belegen die einstige Verbreitung seiner Musik.<br />

Noch 1790 kommt der bedeutende Musiklexikograph<br />

Ernst Ludwig Gerber zu der Einschätzung: „Er war ohne<br />

Widerrede unser größter Kirchenkomponist“. In der Tat<br />

wurden mancherorts seine Vokalwerke sogar noch bis zur<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts gespielt. Unsere <strong>Monat</strong>sempfehlung<br />

soll deshalb einem seiner schönsten Vokalwerke<br />

gelten. In seinem 1777 gedruckten Weihnachtsoratorium<br />

Die Freuden der Hirten über die Geburt Jesu entwirft<br />

Homilius ein einzigartiges Stimmungsgemälde der Weihnachtsgeschichte<br />

aus Sicht der Hirten. Der differenzierte<br />

Einsatz eines großen, festlichen Orchesterapparats sowie<br />

von Chor und Solisten bestimmt den äußerst vielseitigen<br />

Charakter dieser lange vergessenen Weihnachtsmusik.<br />

Die auf der <strong>CD</strong> ebenfalls eingespielte Weihnachtskantate<br />

Der Himmel steht uns wieder offen von Christian August<br />

Jacobi (1688-nach 1725) zeigt besonders in der Behandlung<br />

der Rezitative eine einfühlsame und expressive Vertonung<br />

der Weihnachtsbotschaft von der Geburt Christi.<br />

Die Aufführung aus der Dresdner Frauenkiche wird vom<br />

international renommierten Trompeter und Dirigenten<br />

Ludwig Güttler geleitet, einem der Initiatoren und Impulsgeber<br />

des Wiederaufbaus der Frauenkirche.<br />

<strong>CD</strong>-<strong>EMPFEHLUNG</strong> <strong>DES</strong> <strong>MONATS</strong><br />

<strong>Nur</strong> <strong>diesen</strong> <strong>Monat</strong> €9,99*<br />

*UNVERBINDLICHE PREIS<strong>EMPFEHLUNG</strong> INKL. MWST.<br />

�HOMILIUS: WEIHNACHTSORATORIUM<br />

JACOBI: DER HIMMEL STEHT UNS WIEDER OFFEN<br />

Güttler/Sächsisches Vocalensemble/Virtuosi Saxoniae/+<br />

CARUS CAR 83235 (Z580)/DDD, 2007<br />

„Güttler betont die überbordende Weihnachts- und Lebensfreude. Wie nichts anders zu erwarten, ist ihm besonders an einem strahlenden<br />

Glanz der Blechbläser gelegen, die hier wirklich aufhorchen lassen und für die nötige Prachtentfaltung sorgen.“ musikansich.de<br />

„Das ist Barock, wie man ihn heute hören möchte!“ Musik und Kirche<br />

4 009350 832350<br />

IMPRESSUM: note 1 music gmbh . Carl-Benz-Straße 1 . D-69115 Heidelberg . Tel: 06221/720351 . Fax: 06221/720381 . info@note1-music.<strong>com</strong> . www.note1-music.<strong>com</strong><br />

TEXTE: Bernhard Blattmann | REDAKTION: Manfred Glaser | LAYOUT: Alice Männl - www.maennl.de | MARKETING: Sandra Kohlheyer . kohlheyer@note1-music.<strong>com</strong><br />

PRESSE & REPERTOIRE: Bernhard Blattmann . blattmann@note1-music.<strong>com</strong> . Tel: 06221/720267 | ADMINISTRATION: Renate Sauer . sauer@note1-music.<strong>com</strong> . Tel: 06221/720351<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Hanno Pfi sterer . Sandra Kohlheyer . Michael Sawall

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