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Natürlich süßen mit Stevia<br />
Süße Versuchung ohne Reue<br />
Zu viel Zucker ist schlecht für unsere Zähne und unsere Figur.<br />
Das lernen wir bereits von Kindesbeinen an. Jetzt dürfen<br />
sich naschkatzen freuen, denn seit vergangenem Jahr<br />
ist ein neues, natürliches Süßungsmittel auf dem Markt<br />
zugelassen, das besonders kalorienarm, diabetikerverträglich<br />
und zahnschonend ist. Gemeint ist Stevia, das aus den<br />
Blättern der gleichnamigen und ursprünglich in Südamerika<br />
beheimateten Pflanze gewonnen wird.<br />
Mit dem Begriff Süßungsmittel werden alle Stoffe erfasst, die zum<br />
Süßen von Nahrungsmitteln verwendet werden und im Gegensatz<br />
zu Haushaltszucker den Blutzuckerspiegel<br />
nur wenig oder gar nicht beeinflussen.<br />
Deshalb werden sie gerne in Nahrungsmitteln<br />
für Diabetiker verwendet. Süßungsmittel<br />
haben weniger Kalorien als Zucker<br />
oder sind sogar kalorienfrei. Während<br />
normaler Zucker und Fruchtzucker Karies<br />
fördern, haben andere Süßungsmittel keinen negativen Einfluss<br />
auf die Zahngesundheit. Grundsätzlich unterscheidet man bei den<br />
Süßungsmitteln zwischen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen.<br />
Süßstoffe<br />
Süßstoffe wie z.B. Saccharin, Acesulfam oder Aspartam haben eine<br />
deutlich höhere Süßkraft als Haushaltszucker und liefern außer<br />
Aspartam praktisch keine Kalorien. Sie werden auf chemischem<br />
Weg hergestellt bzw. aus Pflanzen und Mikroorganismen isoliert.<br />
Einige Süßstoffe gelten allgemein als gesundheitlich unproblematisch,<br />
andere werden teilweise kritisch bewertet. Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen bestätigen, dass Süßstoffe langfristig appetitanregend<br />
wirken können. Der süße Geschmack auf der Zunge regt<br />
die Bauchspeicheldrüse an, Insulin auszuschütten. Denn der Geschmack<br />
wird von der Bauchspeicheldrüse mit Zucker gleichgesetzt,<br />
sie kann nicht zwischen Süßstoff und Zucker unterscheiden.<br />
Das ausgeschüttete Insulin greift auf den vorhandenen Blutzucker<br />
zurück, als Folge sinkt der Blutzuckerspiegel und der Körper reagiert<br />
darauf mit Heißhunger.<br />
Zuckeraustauschstoffe<br />
Zuckeraustauschstoffe haben etwa halb so viele Kalorien wie Haushaltszucker,<br />
sind aber nur etwa halb so süß. Zuckeraustauschstoffe<br />
können wie Süßstoffe insulinunabhängig verarbeitet werden.<br />
14 WERTVOLL<br />
Stevia ist besonders<br />
kalorienarm,<br />
diabetikerverträglich<br />
und zahnschonend.<br />
Sie gelangen teilweise unverändert in den Dickdarm, binden dort<br />
Wasser und können in großen Mengen zu Durchfall oder Blähungen<br />
führen. Aus diesem Grund müssen Produkte, die mehr als 10 %<br />
Zuckeraustauschstoffe enthalten, mit einem Warnhinweis gekennzeichnet<br />
sein. Süßstoffe haben diese Effekte nicht.<br />
Stevia – Süßen ohne negative effekte<br />
Zur Familie der Süßstoffe neu dazu gekommen ist seit letztem Jahr<br />
der Süßstoff Steviolglycoside, der aus den Blättern der Steviapflanze<br />
gewonnen wird. Stevia hat eine 300-fach größere Süßkraft als Zu-<br />
cker. Im Gegensatz zu Zucker<br />
beeinflusst es<br />
den Blutzuckerspiegel<br />
aber nicht<br />
negativ und wird als außerordentlich<br />
zahnfreundlich<br />
eingestuft. Die Steviapflanze,<br />
auch Honigkraut genannt, hat<br />
in Paraguay eine lange Tradition als Süßungsmittel.<br />
Auch in Japan und den USA<br />
findet Stevia längst einen großen Absatzmarkt.<br />
In der Europäischen Union wurde Stevia<br />
zunächst nicht zugelassen, da die gesundheitlichen Risiken<br />
lange Zeit nicht geklärt waren.<br />
Seit 2011 offiziell zugelassen<br />
Im vergangenen Jahr erklärte die Europäische<br />
Behörde für Lebensmittelsicherheit den<br />
Süßstoff schließlich für unbedenklich, so dass der<br />
Süßstoffextrakt – nicht die Steviablätter! – nun<br />
auch offiziell bei uns als Lebensmittel verkauft<br />
werden darf. Allerdings hat die Behörde der Verwendung<br />
von Stevia Grenzen gesetzt und<br />
eine bestimmte Aufnahmemenge<br />
festgelegt. Aufgrund seiner enormen<br />
Süßkraft wird Steviaextrakt in<br />
Tafelsüßen mit einem Trägerstoff<br />
kombiniert. Stevia Plus von Natura<br />
beispielsweise verbindet die enthaltenen Steviolglycoside<br />
mit Maisdextrin, einem 100 % reinen,<br />
ernährungsphysiologisch wertvollen Ballaststoff aus<br />
gentechnikfreiem Mais.