Diplomarbeit - INEX Politics of Inclusion and Exclusion - Universität ...
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Verwendung in den IB, abgesehen vom Referenzrahmen (nationale versus internationale Politik),<br />
nur graduell unterscheidet. Auch der „nationalstaatliche“ Policy Regime Ansatz fokussiert auf die<br />
Akteure, Strukturen, Regeln, Normen und Prozesse, die die Ausgestaltung von Politiken in<br />
konkreten Themengebieten organisieren (vgl. ebd., 164ff.). 20 Policy Regime verweisen auf<br />
Regelmäßigkeiten und Kontinuitäten im Zusammenwirken von Akteuren bei der<br />
Politikformulierung und -umsetzung und unterscheiden sich damit grundlegend von spontanen,<br />
kurzfristigen oder situativen Regelungsmomenten (vgl. ebd., 164).<br />
Daniel Barben (2007, 56) benennt Gemeinsamkeiten in den klar vonein<strong>and</strong>er getrennten und<br />
weitgehend vonein<strong>and</strong>er unabhängigen Anwendungsgebieten der Regimeanalyse. Er unternimmt<br />
den Versuch, eine „generalized notion <strong>of</strong> regime“ bereitzustellen, um zu einer Vereinheitlichung des<br />
Analyserahmens beizutragen. Prinzipiell, so Barben, seien Regimeanalysen an der Entstehung, dem<br />
Funktionieren und der Transformation sozialer Phänomene interessiert. Regime seien soziale<br />
Strukturen, die durch (institutionalisierte) Praxen geordnet und stabilisiert (nicht aber fixiert)<br />
werden. Diese Strukturen sind von Machtverhältnissen bestimmt, die mehr oder weniger<br />
hierarchisch organisiert sein können und durch institutionelle und organisatorische Formen und<br />
Elemente (Grundsätze, Normen, Regeln und Verfahren) charakterisiert sind. „Briefly, a regime is<br />
not a given or fixed structure, but rather is more or less constantly under construction, being built<br />
<strong>and</strong> stabilized, modified <strong>and</strong> reorganized, upheld or abolished.“ (ebd., 56f.)<br />
Carter A. Wilson (2000, 257f.) nennt vier für Policy-Regime konstitutive Dimensionen: Erstens die<br />
Verteilung von Macht und die Frage, ob einflussreiche Interessengruppen existieren, die das<br />
Regime unterstützen oder ablehnen, und ob der Staat hierbei die Rolle eines Vermittlers oder eines<br />
führenden Hauptakteurs spielt. Zweitens sind für die Ausgestaltung von Regimen die<br />
vorherrschenden Policy Paradigmen entscheidend, sie bestimmen nicht nur die Ergebnisse<br />
politischen H<strong>and</strong>elns, sondern auch die Art und Weise, wie diese umgesetzt werden:<br />
The dominant policy paradigm shapes the way problems are defined, the types <strong>of</strong> solutions<br />
<strong>of</strong>fered, <strong>and</strong> the kinds <strong>of</strong> policies proposed. A paradigm is like a lens that filters information <strong>and</strong><br />
focuses attention. It embodies particular assumptions about the policy problem […] [<strong>and</strong>]<br />
contains images <strong>of</strong> the target population – those affected by the policy […]. (ebd., 257)<br />
Drittens ist die Organisation innerhalb der Regierung entscheidend, genauer die policy making<br />
arrangements und die Implementationsstruktur. Viertens ist schließlich die policy selbst ein<br />
wesentlicher Best<strong>and</strong>teil des Regimes, sie gibt die Ziele des Regimes vor und legt (mehr oder<br />
weniger konkret) Regeln der Umsetzung fest (ebd., 257f.). „Every aspect <strong>of</strong> the policy regime<br />
contributes to long term stability: power, paradigm, organization <strong>and</strong> policy.“ (ebd., 258)<br />
20 Im Vergleich zum Konzept des Politikfeldes sind Regime also um kleinere Themengebiete angeordnet. Policy<br />
Regime entstehen innerhalb von Politikfeldern (vgl. Schneider/Janning 2006, 164) und können gleichzeitig in<br />
mehrere Politikfelder hineinspielen bzw. deren Grenzen überschreiten (boundary-spanning policy regimes) (vgl.<br />
Jochim/May 2010, 306ff.).<br />
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