Bildende Kunst (No. 511 - 615) (PDF
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„nach die helle <strong>No</strong>rdische Sommernacht ein tiefblaue Italienische<br />
erleben“<br />
585 MUNCH, EDVARD, norwegischer Maler<br />
und Grafiker, 1863-1944. L.A.S. in Deutsch. O. O.<br />
u. D. [ca. 1922]. Briefkarte 8°, beidseitig beschrieben.<br />
Gefaltet, mit kurzen Falteneinrissen.<br />
(CHF 2’400.00)<br />
An einen „Herrn Direktor“, gemäß Überlieferung den<br />
<strong>Kunst</strong>historiker Oswald Götz (1899-1960), bei Übersendung<br />
einiger Werke.<br />
„... Ich gestatte mir, Ihnen durch mein Sendung ein Gruß<br />
bringen. Das Weiben Kopf und Portrait Delius in Wiesbaden<br />
bitte ich Ihnen zu behalten und das anner Portrait Delius<br />
an unsere lieben Freunde geben. – Ich möchte Ihnen<br />
auch bitten so freundliche sein und sein Adresse zu senden.<br />
Mir geht es jetzt gesundheitlich ganz gut. Ich werde nächstens<br />
ein kurze Reise nach Venedig machen und nach die<br />
helle <strong>No</strong>rdische Sommernacht ein tiefblaue Italienische erleben<br />
… P.S. Wenn ich Ihr Name nicht ganz richtlich buchstaviert<br />
habe bitte ich um Entschuldighung“<br />
Der britische Komponist Frederick Delius (1862-1934)<br />
war Schüler von Edvard Grieg, er lernte Munch 1895<br />
in Paris kennen. Das erwähnte, 1922 entstandene Portrait<br />
von Delius zeigt den Komponisten im Dreiviertel-Profil<br />
bei einem Konzert im Freien.<br />
„Worpswede ist nur ein Name“<br />
586 NAY, ERNST WILHELM, deutscher Maler und Grafiker, 1902-1968. 2 L.A.S. Hofheim 1.VIII.1947 und<br />
Worpswede 6.VIII.1949. 1 Einzelblatt folio und 1 Einzelblatt DIN A4, alle vier Seiten beschrieben.<br />
Der Brief aus Hofheim mit dem zugehörigen, eigenhändig adressierten Couvert. Ein Blatt gelocht.<br />
(CHF 750.00)<br />
An den Düsseldorfer <strong>Kunst</strong>händler Alex Vömel über eine Professur, die er nicht annehmen könne, und über<br />
das Leben in Worpswede.<br />
Hofheim 1.VIII.1947: „… Nachdem Mataré schon mal vor mehreren Monaten dieselbe Frage an mich richtete, die ich<br />
damals negativ beantwortete, habe ich dieses Mal – bei Ihrer Anfrage – die Sache genauer überlegt und bin auch zu demselben<br />
Ergebnis gekommen, daß ich es ablehnen muß, ein Lehramt zu übernehmen. Ich kann nur in voller Freiheit leben<br />
und nur so glaube ich, meinem sehr entwickelten Verantwortungsgefühl gerecht zu werden. Was sollte ich auch tun,<br />
wenn mich eine heftige Arbeitsperiode befällt, wie es bei mir üblich ist, und ich müsste dauernd die Arbeit unterbrechen<br />
und persönlich wirken, das heisst den natürlichen Wechsel von Intention und Auslösung stören ja zerstören … Mir irgendeine<br />
äußere Sicherheit verschaffen, hat mir immer widersprochen, eher scheint es mir wichtig die äußere Unsicherheit<br />
als starkes Stimulans anzuerkennen. Auch habe ich keine Familie, die mich zwingen könnte eine Entschuldigung zu<br />
finden für eine verkehrte Lebensform. Darum habe ich nämlich keine Familie …“<br />
Worpswede 6.VIII.1949: „... Worpswede ist nur ein Name, ansonsten ein Seebad auf dem Lande, man badet nicht im<br />
Meer sondern im Kitsch …<br />
Es ist doch scheusslich, dass das <strong>Kunst</strong>publikum sichtlich so versagt. Kortner soll in Frankfurt gesagt haben, die Deutschen<br />
müßten sich erstmal einkleiden, aber nach einem Jahr fingen sie wieder an sich für ‚Kultur’ zu interessieren, das<br />
läge ihnen eben doch im Blute. Hoffentlich ist es wenigstens so! …“<br />
587 PECHSTEIN, MAX, Expressionist, Mitglied der „Brücke, 1881-1955. L.A.S. O. O. 19. VI. 1910. 2 Doppelblätter<br />
8°, davon 5 Seiten beschrieben. (CHF 2’400.00)<br />
286<br />
An den Maler Georg Tappert (1880-1957), in Sachen der eben gegründeten ‚Neuen Sezession’.