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Das Boxing System der Optometrie mary Eye Care Provider“, der seit geraumer Zeit innerhalb der Augenoptik/Optometrie auch in den deutschsprachigen Ländern Europas für einen hier praktizierenden Augenoptiker/Optometristen verwand wird, beschreibt diese Entwicklung sehr präzise. ■ Ausbildung Die Ausbildung der Optometrie geschieht in der Regel weltweit an Fachhochschulen und Universitäten. Dies ist für �� Europa unter anderem recht gut der von Baron, Gunkel und Pawlowski 1994 erstellten Arbeit „Augenoptik/Optometrie in Europa“ aber auch den Publikationen von Cagnolati (1990, 1992 und 1995) zu entnehmen. Als Folge der 1999 in Bologna von den Wissenschaftsministern aus 44 europäischen Ländern verabschiedeten sogenannten „Bologna Deklaration“, einen einheitlichen europäischen Hochschulraum unter anderem mit der Einführung gleicher Hochschulabschlüsse, dem sogenannten Bachelor/Master System, bis zum Jahr 2009 zu etablieren, entstand auch für die europäische Augenoptik/Optometrie eine Notwendigkeit, die Hochschulausbildung zu reformieren und zu vereinheitlichen. Basierend auf dem Bachelor/Master System gilt der mittlerweile an fast allen europäischen Hochschulen der Augenoptik/Optometrie in naher Zukunft vergebene Bachelor of Science Grad als die berufliche Qualifizierung zur Ausübung der Augenoptik/Optometrie. Der hierauf aufbauender Master of Science Grad gibt die Möglichkeit der Spezialisierung und ist die Voraussetzung für eine hiernach mögliche Promotion. Als Zeitkorsett gilt für den Bachelor eine Studienzeit zwischen 3 und 3,5 Jahren und für den Master zwischen 1,5 und 2 Jahren, so dass nach einer Gesamtstudienzeit von 5 Jahren der Mastergrad erlangt werden kann. Der zukünftige europäische Optometrist wird also als akademischen Grad einen Bachelor of Science (BSc) Titel führen. Das in den angelsächsischen Ländern im Hochschulbereich unbekannte Diplom (z.B. Diplom Ingenieur oder Diplom Che- ��
OPTOMETRIE miker) wird dann mehr und mehr der Vergangenheit angehören. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Welt lautet der erste berufsqualifizierende Abschluss der Optometrie in den USA, Kanada aber auch den Philippinen und Nigeria heute einheitlich „Doctor of Optometry“ (OD). Dieser akademische Grad zählt zu den sogenannten Berufsdoktoraten wie auch der Doctor of Medicine (MD); er ist von einem Forschungsdoktorat wie zum Beispiel einem Doctor of Philosophy (PhD) oder einem Doctor of Science (DSc) zu unterscheiden. Streng genommen ist hiermit der amerikanische OD mit dem europäischen oder australischen BSc in der Optometrie vergleichbar. Zusammenfassend können wir also sagen, dass sich das Selbstverständnis, die Berufspraxis und die Ausbildung innerhalb der Optometrie weltweit immer mehr angleichen. Entscheidend für Europa und die europäische Optometrie ist die schon beschriebene Bologna Deklaration und das vielerorts beschriebene Europäische Diplom in der Optometrie, welches nun schon seit einigen Jahren vom Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) in vorzüglicher Weise verwaltet wird, und welches ein nicht zu unterschätzender Motor für die Vereinheitlichung der Ausbildung der europäischen Ausbildungsinstitutionen der Augenoptik/Optometrie ist. ■ Deutsche Entwicklung der Optometrie Ausbildung Durch ihre Zugehörigkeit zum Handwerk unterlag die deutsche Augenoptik schon seit jeher anderen Ausbildungsspezifika als dies für die meisten anderen Länder der Welt galt. Dies bedeutete und gilt bis auf den integrierten Studiengang der Augenoptik in Braunschweig/Wolfenbüttel und die neuen, mit dem Berufsstand nicht abgestimmten Eingangsvoraussetzungen an der Hochschule Aalen, eine sogenannte Zweiphasenausbildung, bestehend aus einer Lehre zum Augenoptikergesellen und dann, wenn erwünscht, eine höhere Fachausbildung zum „staatl. approb. Augenoptiker - Diplom Augenoptiker - staatl. gepr. Augenoptiker - Diplom Ing. (FH) Augenoptik - Diplom Augenoptiker/Optometrist (FH) - Augenoptikermeister“. Die Heterogenität deutscher Augenoptikerqualifikationen ist bedingt durch die in der Handwerksordnung begründete rechtliche Möglichkeit zur Ablegung der Meisterprüfung, die auf unterschiedliche Weise geschehen kann. Zwar war den Vordenkern unseres Berufes seit Beginn dieses Jahrhunderts bewusst, dass nach der Lehrausbildung ein Fachoder kurzfristig 1927 in Jena ein Fachhochschulstudium mit dem akademischen Grad eines „Diplom Optikers“ die Grundvoraussetzung zur Ausübung unseres Berufes sein müsse, obligatorisch konnte dies aber aufgrund der Zugehörigkeit der deutschen Augenoptik zum Handwerk nicht werden. Zum Zeitpunkt der Arbeit „Gedanken zur deutschen Berufsausbildung“ (Cagnolati, 1995) besaßen mehr als 50 Prozent der Berliner, Kölner und natürlich Aalener Studenten der Augenoptik ein Fach- beziehungsweise ein Vollabitur; in München betrug der Prozentsatz 46,89 Prozent; mit Ausnahme der Aalener Schule, welche ja die erste Fachhochschule mit einem Augenoptik Studiengang nach dem zweiten Weltkrieg war, hatten die anderen Schulen den Status von Höheren Fachschulen oder dem einer Fachakademie. Heute nun 12 Jahre später bieten 5 Fachhochschulen Augenoptik/Optometriestudiengänge an, welche mit einem Bachelor of Science (BSc) Grad abschließen; 3 Fachhochschulen ermöglichen darüber hinaus postgraduale Aufbaustudiengänge zum Master of Science (MSc) an (Cagnolati, 2007). Erstmalig in Deutschland kann ab Herbst 2008 am ZVA Fortbildungszentrum Dormagen/Knechsteden auch ein Bachelor of Science Grad in der Optometrie berufsbegleitend über einen Zeitraum von 4 Jahren erlangt werden (ZVA, 2007). Unter der Berücksichtigung dieser Entwicklung verwundert es nicht, dass heute mehr als 70 Prozent des Berufsnachwuchses die Höhere Fachqualifikation für die Augenoptik/Optometrie über ein Fachhochschulstudium anstrebt (ZVA, 2007). Parallel zu dieser Entwicklung haben sich die Inhalte der augenoptischen Fach/Fachhochschulausbildung mehr als deutlich in Richtung biomedizinischer Ausbildung verändert. Verantwortlich ist hierfür sicherlich das seit 2006 existierende neue Meisterberufsbild aber vor allem auch die immer stärker einwirkende Internationalisierung der Ausbildung. Großen Anteil hieran haben sicherlich einmal das schon erwähnte Europäische Diplom in der Optometrie aber auch die diesbezüglichen Erfahrungen, welche viele unserer Studenten innerhalb ihrer klinischen Praxissemester weltweit gemacht haben. Ein ebenfalls positives Feedback bewirken die vielen an angelsächsischen Hochschulen der Optometrie geschriebenen oder von diesen mitbetreuten Diplomarbeiten unseres Berufsnachwuchses, wodurch ein Dialog, auch zwischen den Hochschullehrern der betroffenen Institutionen, ermöglicht wird. Auch die hierdurch verstärkte Teilnahme der zukünftigen Kollegen oder unserer Hochschullehrer an internationalen Optometrie-Kongressen förderte und fördert die Angleichung internationaler Ausbildungsstandards der Optometrie, was sich auch in der deutlichen Zunahme von schon promovierten oder sich in der Phase der Promotion befindlichen deutschen Augenoptiker/Optometristen widerspiegelt. Wer sich heute den an der TFH Berlin im Bachelor Studiengang gelehrten Stoffplan ansieht (TFH Berlin, 2007), dies gilt auch für andere Ausbildungsinstitutionen, wird diese Veränderung in der theoretischen und klinischen Ausbildung unserer Studenten sogleich feststellen. Unabhängig hiervon aber ermöglicht die zurzeit noch existierende Zugehörigkeit der deutschen Augenoptik zum Handwerk die Möglichkeit der Erlangung aller Berufsrechte durch eine Meisterprüfung, deren Inhalte, bei allem Wohlwollen, aufgrund der unterschiedlichen Möglichkeiten des Erwerbes nicht mit denen eines erfolgreich abgeschlossenen Fachhochschulstudiums zu vergleichen sind. Diese mögliche Heterogenität der deutschen Höheren Fachausbildung ist sicherlich ein großes Problem in der Weiterentwicklung unseres Berufes zum „Primary Eye Care Provider“, da hierfür eine möglichst einheitliche akademische und klinische Ausbildung notwendig ist. Diese ist aber leider nicht, wie im DOZ Aufsatz „Neu- und Höherpositionierung des Augenoptikerhandwerks“ richtig erkannt, innerhalb des Handwerksrahmens möglich. 18 DOZ 2-2008
Seite 1 und 2: OPTOMETRIE Wolfgang Cagnolati ,DSc,
Seite 3: OPTOMETRIE of Ophthalmic Opticians
Seite 7 und 8: OPTOMETRIE gen haben sich dieser Th

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