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Dr. Haris Silajdzic.pdf - ZZI

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BOSNIEN- HERZEGOWINA<br />

S T A A T S P R Ä S I D I U M<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Haris</strong> Silajdžić<br />

Zentrum der zeitgemäßen Initiativen (<strong>ZZI</strong>)<br />

Kultur- und Wissenschaftsnetzwerk<br />

z/H Herrn Präsidenten<br />

Sehr geehrter Herr Saračević,<br />

hiermit möchte ich Ihnen und dem Zentrum der zeitgemäßen Initiativen (<strong>ZZI</strong>) - dem Kulturund<br />

Wissenschaftsnetzwerk - meine volle Unterstützung geben, hochschätzend alle Ihre<br />

Tätigkeiten und Projekte, die dazu beitragen, dass der Völkermord und andere in Bosnien-<br />

Herzegowina während der Aggression begangenen Kriegsverbrechen nie vergessen werden.<br />

Eines von diesen Projekten haben Sie im September letzen Jahres unter dem Namen<br />

„Ich flehte um meinen Tod“ in der Stadt Linz erfolgreich abgeschlossen.<br />

Das Projekt, dass Sie in diesem Jahr unter dem Namen „Völkermord in Srebrenica – ein<br />

unbestraftes Verbrechen“ durch die Organisation von zahlreichen kulturellen<br />

Veranstaltungen, Konferenzen am runden Tisch und Diskussionsveranstaltungen vorhaben, ist<br />

lobenswert.<br />

Auf diese Weise möchten Sie Europa und die ganze Welt die Wahrheit über die Ereignisse<br />

auf dem Gebiet Bosnien-Herzegowinas während der Aggression 1992 bis 1995 erfahren<br />

lassen.<br />

Solche und ähnliche Projekte sind wichtig für die Stabilisierung des bosnischherzegowinischen<br />

Staates und dessen Integration in die Europäische Union. Denn nur die<br />

Tatsachen, die bei solchen Veranstaltungen vorgetragen werden, können der ganzen Welt die<br />

Wahrheit über die Ereignisse auf diesem Gebiet in der vergangenen Zeit vorzeigen.<br />

Was sehr wichtig zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass am 28.02.2008 das erste Jahr seit<br />

dem Urteil des Internationalen Gerichtshofes in der Sache der Klage Bosnien-Herzegowinas<br />

gegen Serbien vergangen ist, aus dem hervorgeht, dass Serbien die Konvention über die<br />

Verhinderung und Bestrafung des Völkermord-Verbrechens in drei Punkten missachtet hat,<br />

einschließlich der Missachtung der Verpflichtung, die wegen des Völkermordes in Bosnien-<br />

Herzegowina angeklagten Personen zu verhaften.<br />

Durch dieses Urteil wurde Serbien dazu verpflichtet, alle wegen des Völkermord-Verbrechens<br />

(und Begleitverbrechen) angeklagten Personen dem Internationalen Gerichtshof (ICTY) zu<br />

übergeben.<br />

Nach mehr als einem Jahr hat Serbien weder das Urteil, noch die expliziten, in dem Urteil<br />

beinhalteten Auflagen des Gerichtshofes, umgesetzt bzw. erfüllt.


Bezüglich der Nichterfüllung der Verpflichtungen aus dem Urteil seitens Serbiens kann man<br />

nur zeitweilig politische Beurteilungen hören.<br />

Bei jedem Versuch des Staates Bosnien-Herzegowina – als einer Partei im Verfahren – durch<br />

rechtliche Wege im Einklang mit dem Artikel 94.(2) der Urkunde der Vereinten Nationen,<br />

den Sicherheitsrat der UN anzurufen, um vorgeschriebene Maßnahmen für die Exekution des<br />

Urteils zu unternehmen, kommt es zur Obstruktion durch diejenigen, denen nichts daran liegt,<br />

dass das Urteil umgesetzt und die Wahrheit ans Licht gebracht wird.<br />

Ich wünsche Ihnen daher viel Erfolg bei Ihrer Arbeit, und es wäre mir eine Ehre, an einem<br />

Ihrer Projekte teilzunehmen, falls es mir meine dienstlichen, zu diesem Zeitpunkt geplanten<br />

Verpflichtungen, erlauben.<br />

Hochachtungsvoll,<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Haris</strong> Silajdžić<br />

Vorsitzender des Staatspräsidiums von Bosnien-Herzegowina

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