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Aufklärungsbogen zur Therapie mit Botulinumtoxin A (Dysport oder ...

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© F-09j-01<br />

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<strong>Aufklärungsbogen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>mit</strong> <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong> <strong>oder</strong> Botox)<br />

bei Schmerzen der Rückenmuskulatur / Nackenmuskulatur<br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Sie haben sich wegen besonders schwer behandelbarer Schmerzen der verspannten Rücken- <strong>oder</strong><br />

Nackenmuskulatur vorgestellt.<br />

Ein wichtiges Ziel in der Behandlung dieser Schmerzen ist die Lockerung der überaktiven Muskulatur. Zur<br />

Verfügung stehen dafür z.B. Wärmebehandlungen, Massagen und Krankengymnastik. Diese <strong>Therapie</strong>n sind<br />

erfolglos versucht worden. Hilfreich war die kurzzeitige Muskelentspannung durch die Injektion eines<br />

Betäubungs<strong>mit</strong>tels (Lokalanästhetikum).<br />

Mit der Injektion von <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong>) in verspannten Muskeln besteht die Möglichkeit, diese<br />

Muskeln gezielt und effektiv <strong>mit</strong> einer Injektionssitzung für die Dauer von drei bis sechs Monaten zu<br />

entspannen.<br />

Die Reduktion von muskulärem Stress durch die erzielte Muskelentspannung kann zu einem verminderten<br />

Einstrom von Schmerzreizen in das Nervensystem führen. Die durch die dauernde Muskelanspannung<br />

irritierten Schmerznerven des Muskels werden entlastet und der Muskel kann wieder normal durchblutet<br />

werden. Schmerzbotenstoffe können dadurch abtransportiert werden. Die muskuläre Abstimmung wird<br />

regulierbar, zentrale Schmerzfaktoren wie Substanz P scheinen direkt gehemmt zu werden (Zusatzeffekte).<br />

Anfang der 80er Jahre wurde <strong>Botulinumtoxin</strong> A erstmals <strong>zur</strong> Behandlung der Schielfehlstellung der Augen<br />

eingesetzt. Das <strong>Therapie</strong>verfahren hat sich inzwischen als <strong>Therapie</strong> der ersten Wahl für bestimmte Bewegungsstörungen<br />

in der Neurologie etabliert. Die bisherigen Erfahrungen aus Neurologie und Kinderheilkunde<br />

bestätigen die <strong>Therapie</strong> als effektiv, nebenwirkungsarm und sicher.<br />

Für die Behandlung der unwillkürlichen Muskelverkrampfungen im Gesicht bei Lidkrampf und der Nackenmuskeln<br />

bei Schiefhals ist <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong>) zugelassen. Weitläufiger Einsatz erfolgt bei der<br />

<strong>Therapie</strong> von Gesichtsfalten durch überaktive Gesichtsmuskulatur (Mimik).<br />

Zur Behandlung von Verspannungsschmerzen der Rückenmuskeln ist <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong>) in<br />

Deutschland <strong>zur</strong> Zeit noch nicht zugelassen.<br />

Mögliche Risiken<br />

<strong>Botulinumtoxin</strong> A führt zu einer lokalen Schwächung des Muskels, indem es die Übertragung zwischen<br />

Nerven und Muskeln blockiert. Die Wirkung hält durchschnittlich 3 Monate an, lässt dann schrittweise nach<br />

und bildet sich vollständig <strong>zur</strong>ück. Bleibende Wirkungen <strong>oder</strong> Nebenwirkungen sind nicht bekannt.<br />

Vorübergehend könnte es bei einer Überdosierung zu einer allgemeinen Muskelschwäche kommen. Hierbei<br />

kann es in seltenen Fällen zu allgemeiner Müdigkeit, grippeähnlichen Symptomen, Benommenheit, Schluck-,<br />

Sprech- <strong>oder</strong> Atemstörungen, Schielfehlstellungen der Augen, Sehstörungen, Augentrockenheit, Schwindel,<br />

einer reduzierten Kopfkontrolle, Blasenentleerungsstörungen sowie einem Schwächegefühl in anderen<br />

Muskelgruppen kommen. Sollten Sie eine dieser Nebenwirkungen beobachten, informieren Sie bitte<br />

umgehend Ihren Arzt.<br />

Da es sich um eine Injektion in den Muskel handelt, sind Blutergüsse <strong>oder</strong> auch lokale Infektionen denkbar.<br />

Solange die Wirkung von <strong>Botulinumtoxin</strong> A anhält, sollten bestimmte Antibiotika aufgrund möglicher<br />

Wechselwirkungen nur <strong>mit</strong> besonderer Vorsicht angewendet werden. Die Einnahme von sog. Calcium-<br />

Antagonisten kann die Wirkung von <strong>Botulinumtoxin</strong> abschwächen. Im Laufe der <strong>Therapie</strong> kann es zu der<br />

Bildung von Antikörpern kommen (in ca. 4 % der Fälle). Dies kann dazu führen, dass <strong>Botulinumtoxin</strong> A nicht<br />

mehr wirksam ist, hat aber keine weiteren Konsequenzen.<br />

Im Gewerbepark C10 Tel. (0941) 46 31 70 info@orthopaedie-gewerbepark.de Unser QM-System<br />

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© F-09j-01 Wahlleistung <strong>Botulinumtoxin</strong><br />

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<strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong> <strong>oder</strong> Botox als Handelsnamen) stellt für Patienten <strong>mit</strong> chronischen Verspannungsschmerzen<br />

eine neue vielversprechende <strong>Therapie</strong>möglichkeit dar. Viele Schmerzpatienten leiden<br />

unter den Nebenwirkungen einer sonst üblichen Tablettentherapie wie Müdigkeit, Konzentrationsreduktion,<br />

Appetitzunahme, Haarausfall und Veränderung der Libido.<br />

Bei <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong>) sind solche Nebenwirkungen nicht bekannt. Organschäden sind bis<br />

heute nicht berichtet worden. Die Verträglichkeit und Sicherheit dieser <strong>Therapie</strong>maßnahme ist da<strong>mit</strong><br />

außerordentlich hoch.<br />

Die Langzeitwirkung über mehrere Monate macht es nicht erforderlich, mehrmals täglich an eine Medikamenteneinnahme<br />

zu denken. Bei Wiederholungsinjektionen nach drei Monaten setzt die Effektivität nicht bei<br />

dem Ausgangspunkt der ersten Injektion an, sondern kann auf dem <strong>Therapie</strong>erfolg der vorhergehenden<br />

Behandlung im Sinne eines Treppeneffektes aufbauen. Sind muskulärer Stress und sich selbst unterhaltende<br />

Muskel-Trigger Ursache anderer Schmerzerkrankungen, kann <strong>mit</strong> einer einmaligen Behandlung der<br />

Chronifizierungszirkel aufgebrochen werden.<br />

In zahlreichen klinischen Studien wird derzeit das neue Einsatzgebiet von <strong>Botulinumtoxin</strong> A im Bereich der<br />

speziellen Schmerztherapie detailliert untersucht. Die bereits jetzt vorliegenden Daten und Erfahrungen<br />

zeigen die Verträglichkeit und Wirksamkeit dieser <strong>Therapie</strong>methode und eröffnen so<strong>mit</strong> neue Wege<br />

in der Behandlung dieser chronischen Schmerzerkrankungen.<br />

____________________________________________________________________________________<br />

Einwillungserklärung <strong>zur</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>mit</strong> <strong>Botulinumtoxin</strong> A (<strong>Dysport</strong> / Botox)<br />

bei chronischen myofaszialen Schmerzen der Nackenmuskulatur <strong>oder</strong><br />

Rückenmuskulatur<br />

Ich wurde über die Risiken, die <strong>mit</strong> dieser Behandlung verbunden sind, aufgeklärt.<br />

Mögliche Nebenwirkungen können durch eine zu starke Schwächung der Muskeln bedingt sein. Ferner kann<br />

es in Abhängigkeit von den Injektionsstellen zu Schluckstörungen, Sprechstörungen sowie Einschränkung<br />

der Beweglichkeit kommen. Alle diese Nebenwirkungen sind vorübergehender Natur. Wie bei Injektionen an<br />

anderen Stellen des Körpers <strong>oder</strong> <strong>mit</strong> anderen Medikamenten auch, können allergische Reaktionen, Blutergüsse,<br />

Infektionen <strong>oder</strong> leichtes Unwohlsein auftreten.<br />

<strong>Botulinumtoxin</strong> A ist derzeit in Deutschland für die Behandlung von Erwachsenen <strong>mit</strong> unwillkürlichem Lidkrampf<br />

(Blepharospasmus) und einfachem Schiefhals (Torticollis) zugelassen. Für alle übrigen Indikationen<br />

gibt es momentan keine offizielle Zulassung.<br />

Ich habe die vorhergehende Information gelesen und verstanden. Alle meine Fragen wurden zu meiner<br />

Zufriedenheit beantwortet.<br />

Speziell folgende Fragen wurden mir persönlich erörtert: Kosten, keine Erstattung.<br />

Aufgrund der Informationen erkläre ich mich bereit, dass die vorgenannte Behandlung als sogenannter<br />

Heilversuch, einschließlich der dafür notwendigen ärztlichen Untersuchungen, an mir durchgeführt wird.<br />

Die Kosten für das Medikament betragen 416,82 € und müssen von gesetzlich versicherten Patienten selbst<br />

getragen werden. Eine Kostenübernahme ist auch bei Privatversicherten nicht garantiert (bitte vorherige<br />

Abklärung!)<br />

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Vorname, Name: Patient /-in (Bitte in Druckbuchstaben!)<br />

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Ort / Datum / Unterschrift: Patient /-in Aufklärender Arzt

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