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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Friedhelm Schumacher<br />

<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild<br />

in Wissenschaft und Unterricht gem. GmbH<br />

Bavariafilmplatz 3<br />

82031 Grünwald/München<br />

Betreuung des Wettbewerbs und redaktionelle Bearbeitung:<br />

Valeska Hölzer M.A.<br />

Dr. Friedhelm Schumacher<br />

Franziska Zur<br />

Kontakt:<br />

Mail: semik@fwu.de<br />

Web: http://www.fwu.de/semik<br />

1. Auflage 2003<br />

© 2003, <strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht<br />

Zu beziehen beim <strong>FWU</strong>: Bestellnummer 04 00061, Tel.: 089/6497-444, E-Mail: vertrieb@fwu.de<br />

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit ausdrücklicher Genehmigung des <strong>FWU</strong>.<br />

Diese Veröffentlichung entstand im Rahmen des BLK-Programms SEMIK Systematische Einbeziehung von<br />

Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien in Lehr- und Lernprozesse.<br />

Gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.


SEMIK@work<br />

Neues Lernen in der Praxis<br />

Die besten Beiträge des Wettbewerbs<br />

für SEMIK-Schulen<br />

Dr. Friedhelm Schumacher (Hrsg.)<br />

<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild in Wissenschaft<br />

und Unterricht, Grünwald/München


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ...................................................................................................................... 5<br />

1. Hinführung zur Erzählung ................................................................................... 7<br />

Zielsetzungen........................................................................................................ 7<br />

Ablauf .................................................................................................................. 8<br />

Umsetzung / innovative Aspekte.............................................................................. 9<br />

Beurteilung ......................................................................................................... 10<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 11<br />

Anlagen .............................................................................................................. 12<br />

2. Dance-Projekt mit dem Sequenzer Arrangieren mit dem PC ................................. 17<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 17<br />

Ablauf ................................................................................................................ 18<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 22<br />

Beurteilung ......................................................................................................... 23<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 23<br />

Anlagen .............................................................................................................. 24<br />

3. digitAL Multimediales Arbeitslehre-Projekt zweier Schulen ....................................... 43<br />

3.1 Helmholtz-Oberschule................................................................................... 43<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 43<br />

Ablauf ................................................................................................................ 45<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 48<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 49<br />

3.2 Dag-Hammarskjöld-Oberschule ..................................................................... 49<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 49<br />

Ablauf ................................................................................................................ 50<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 51<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 52<br />

3.3 Gemeinsame Beurteilung beider Schulen ........................................................ 53<br />

Anlagen .............................................................................................................. 54<br />

4. Literaturgeschichte als Zeitung Grundlagen journalistischen Darstellens am<br />

Beispiel literaturgeschichtlicher Grundprobleme ...................................................... 57<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 57<br />

Ablauf ................................................................................................................ 59<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 62<br />

Beurteilung ......................................................................................................... 64<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 65<br />

Anlagen .............................................................................................................. 66<br />

5. "Gesellenstück" Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss des Profils<br />

"Medien und Kommunikation"................................................................................ 68<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 68<br />

Ablauf ................................................................................................................ 69<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 72<br />

Beurteilung ......................................................................................................... 74<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 75<br />

Anlagen .............................................................................................................. 76<br />

6. Religionen der Welt .......................................................................................... 83<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 83<br />

Ablauf ................................................................................................................ 84<br />

Umsetzung / innovative Aspekte............................................................................ 85<br />

Beurteilung ......................................................................................................... 86<br />

Verwendete Materialien ........................................................................................ 87<br />

Anlagen .............................................................................................................. 88


7. Faschismus ....................................................................................................... 97<br />

Zielsetzungen...................................................................................................... 97<br />

Ablauf ................................................................................................................ 98<br />

Umsetzung / innovative Aspekte...........................................................................100<br />

Beurteilung ........................................................................................................101<br />

Verwendete Materialien .......................................................................................102<br />

Anlagen:............................................................................................................103<br />

8. Wie frühstückt die Welt?................................................................................. 105<br />

Zielsetzungen.....................................................................................................105<br />

Ablauf ...............................................................................................................106<br />

Umsetzung / innovative Aspekte...........................................................................108<br />

Beurteilung ........................................................................................................109<br />

Verwendete Materialien .......................................................................................110<br />

Anlagen .............................................................................................................111<br />

9. Der Matrizenbaukasten Eine interaktive Lernumgebung zur Matrizenrechnung<br />

im Mathematikunterricht der Klassen 12/13 .......................................................... 115<br />

Zielsetzungen.....................................................................................................115<br />

Ablauf ...............................................................................................................116<br />

Umsetzung / innovative Aspekte...........................................................................117<br />

Beurteilung ........................................................................................................119<br />

Verwendete Materialien .......................................................................................120<br />

Anlagen .............................................................................................................121<br />

10. Ökologie „Unser Planet am Scheideweg" ........................................................ 125<br />

Zielsetzungen.....................................................................................................125<br />

Ablauf ...............................................................................................................126<br />

Umsetzung / innovative Aspekte...........................................................................129<br />

Beurteilung ........................................................................................................130<br />

Verwendete Materialien .......................................................................................131<br />

Anlagen .............................................................................................................132<br />

Ausschreibung zum Wettbewerb (Sommer 2002)................................................... 135<br />

Übersicht der eingereichten Beiträge...................................................................... 138<br />

Die Jury .................................................................................................................. 141


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Neues Lernen in der Praxis“ – so lautet das Thema dieser Dokumentation. Die Förderung des<br />

neuen Lernens mit Medien war zentrales Anliegen von SEMIK, einem Programm der Bund-<br />

Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung. Hinter dem Programm<br />

stand die Überzeugung, dass der systematische Einsatz von Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

im Unterrichts nicht einfach zusätzliche Gestaltungs- und Arbeitsmittel<br />

in die Hand der Lehrerin oder des Lehrers gibt, sondern eine veränderte Sicht auf den Prozess<br />

des Lehrens und Lernens voraussetzt bzw. mit sich führt. Dies ist im Ausgangsgutachten<br />

zum Programm SEMIK ausführlich dargestellt worden und hat auch die Zielsetzungen der mehr<br />

als zwanzig Einzelprojekte im Programm bestimmt.<br />

Veränderter Unterricht bedarf vieler Voraussetzungen und Anstrengungen. Im Blick von SEMIK<br />

standen daher stets auch die Lehreraus- und –fortbildung, die Schulentwicklung und die Curriculumentwicklung.<br />

Die Erfolge des Programms wurden und werden aber am ehesten im Unterricht<br />

selbst sichtbar.<br />

Weit über 100 Schulen, an die 1.000 Lehrerinnen und Lehrer und über 10.000 Schülerinnen<br />

und Schüler haben im Rahmen von SEMIK dazu beigetragen, zukunftsfähigen Unterricht zu<br />

entwickeln. Es wurden bundesweite Fachtagungen durchgeführt, SEMIK-Projekte haben ihre<br />

Arbeit in den Ländern auf Workshops oder auch Abschlussveranstaltungen präsentiert, Impulse<br />

sind in die Lehrerausbildung und die Fortbildung eingegangen. Ein weiteres Glied in der Reihe<br />

der Aktivitäten, die Arbeit und Ergebnisse allgemein bekannt und nutzbar zu machen, war der<br />

Wettbewerb „SEMIK@work“, der im Sommer 2002 ausgeschrieben wurde, und dessen Ergebnisse<br />

jetzt vorliegen.<br />

Die Auswahl der zehn in dieser Broschüre veröffentlichten Beiträge erfolgte entsprechend den<br />

Kriterien, die in die Ausschreibung zum Wettbewerb eingegangen sind. Dabei wurde grundsätzlich<br />

vorausgesetzt, dass der Einsatz von Medien von zentraler Bedeutung für die Konzeption<br />

und den Ablauf des Unterrichts ist. Die dann den Ausschlag gebenden inhaltlichen Kriterien<br />

entsprachen denen, die im Programm SEMIK zusammengefasst als „neues Lernen“ bezeichnet<br />

werden. Stichworte hierfür sind: Problemorientierung, selbstgesteuertes Lernen, veränderte<br />

Lehrer- und Schülerrolle, Kooperation der Schülerinnen und Schüler auch über den Klassenraum<br />

hinaus. Erwartet wurde auch, dass neben die Nutzung oder die Produktion von Medien im<br />

Unterricht auch Momente der Reflexion treten, also ein mehrschichtiger Beitrag zur Entwicklung<br />

der Medienkompetenz bei den Schülerinnen und Schülerinnen geleistet wird.<br />

Preiswürdige Beiträge sollten schließlich auch übertragbar sein. Dies ist nicht zuletzt eine Frage<br />

der guten Nachvollziehbarkeit des dokumentierten Unterrichts. Sie, die fachkundigen Leserinnen<br />

und Leser, werden hoffentlich durch die detailreiche Darstellung in die Lage versetzt, sich<br />

ein Urteil über die jeweiligen Ziele und Abläufe zu bilden und schließlich zu entscheiden, ob Sie<br />

– Ihren spezifischen Bedürfnissen angepasst – ganze Entwürfe übernehmen möchten oder<br />

doch zumindest wesentliche Elemente in den eigenen Unterricht mitnehmen wollen.<br />

Einen besonderen Dank darf ich hier den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Wettbewerb<br />

aussprechen. Sicherlich mögen die ausgelobten Preise einen gewissen Anreiz geboten haben.<br />

Was zählt, ist aber die Extraarbeit, sich der gar nicht selbstverständlichen Mühe einer für andere<br />

nicht nur lesenswerten, sondern tatsächlich auch mit Gewinn lesbaren Dokumentation der<br />

eigenen Arbeit unterzogen zu haben.<br />

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre der Wettbewerbsbeiträge viele Anregungen für den eigenen<br />

Unterricht<br />

Friedhelm Schumacher, Gesamtkoordinator des Programms SEMIK<br />

Grünwald, im März 2003


1. Hinführung zur Erzählung<br />

Verschiedene Teams erarbeiteten mit Hilfe von vorgegebenen Unterrichtsmaterialien einzelne<br />

Regeln für die Bereiche Rechtschreibung, Grammatik, Sprachgestaltung und Aufsatzlehre. Diese<br />

Regeln und Ergebnisse wurden der gesamten Klasse vorgestellt und in einem Hefteintrag<br />

oder in Form von Arbeitsblättern gesichert. Außerdem formulierten diese Teams interaktive<br />

Übungen für alle SchülerInnen, um so den Unterrichtsstoff einüben zu können. Die einzelnen<br />

Ergebnisse, Regeln und Übungen wurden je nach Arbeitsfortschritt in ein CD-ROM Projekt integriert.<br />

Diese CD-ROM steht nun als Dokumentation unserer Arbeit allen interessierten SchülerInnen<br />

und Lehrern/Lehrerinnen zur Verfügung.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Wissensmanagement an Schulen und Schulentwicklung,<br />

Bayern<br />

Schule Gunetzrhainer-Schule (Realschule) Miesbach<br />

Lehrer Albert Graßl (sekretariat@realschule-miesbach.de)<br />

Klasse 7; 29 Schülerinnen und Schüler<br />

Fächer Deutsch<br />

fächerübergreifend: Kunst, Informatik, Neigungsgruppe Video<br />

schulübergreifend: Realschule Haag (Klasse 8a)<br />

Seminarausbildung für das Fach Deutsch<br />

Zeitansatz 14 Unterrichtsstunden<br />

URL http://www.realschule-miesbach.de<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

Die beteiligte Klasse erarbeitete sich den Unterrichtsstoff in Gruppenarbeit selbstständig und<br />

stellte ihn der gesamten Klasse zur Verfügung.<br />

Daneben brachten diese Teams die Ergebnisse ihrer Arbeit allen MitschülerInnen näher, das<br />

heißt, sie übernahmen eigenständig den Unterricht und sorgten für eine geeignete Ergebnissicherung<br />

(Arbeitsblätter, Hefteinträge).<br />

Außerdem erarbeiteten diese Gruppen interaktive Übungen (mit Hilfe des Präsentations- oder<br />

Computerteams) und stellten diese der gesamten Klasse zur Verfügung.<br />

Die Lehrkraft selbst sorgte für Arbeitsmaterialien (für die Erarbeitungsphase) und half bei der<br />

Formulierung von Regeln und Übungen. Sie griff in das von den SchülernInnen gestaltete Unterrichtsgeschehen<br />

nur korrigierend und ergänzend ein.<br />

Auch die Einübungsphase gestalteten die einzelnen Teams selbstständig, indem sie ihre Übungen<br />

der Klasse vorstellten und bei den einzelnen Aufgaben unterstützend halfen.<br />

Arbeitstechniken<br />

Erstellen von Arbeitsblättern und interaktiven Übungen, Gebrauch von Nachschlagewerken,<br />

Arbeit mit einzelnen Präsentationsmöglichkeiten und mit dem PC (inklusive der nötigen Software),<br />

Umgang mit Internet und E-Mail, usw.<br />

Sozial<br />

Team- oder Gruppenarbeit innerhalb des Klassenverbandes, aber auch durch die Zusammenarbeit<br />

mit SchülernInnen anderer Klassen (Präsentations- oder Computerteam, Kunsterziehungsgruppe)<br />

und durch den Kontakt mit unserer Partnerschule (Realschule Haag – Bereitstellung<br />

von Unterrichtsmaterial und Gedankenaustausch).<br />

7


SEMIK@work<br />

Die SchülerInnen konnten schon frühzeitig bei ihrem Übertritt an eine Realschule selbstständiges<br />

Arbeiten erlernen.<br />

Die einzelnen SchülerInnen lernten, vor einer größeren Gruppe (Klassenverband) ihre Arbeitsergebnisse<br />

zu präsentieren.<br />

Außerdem sammelten sie durch ihre Gruppenarbeit wertvolle Erfahrungen, indem sie Verantwortung<br />

für ihr Team und die gesamte Klasse übernahmen.<br />

Ihr Selbstbewusstsein sollte gestärkt werden, indem sie sich für den Lernerfolg der gesamten<br />

Klasse mitverantwortlich fühlten.<br />

Sie lernten schon frühzeitig, mit SchülerInnen anderer Klassenstufen oder Schulen zusammenzuarbeiten.<br />

Der Lehrer trat in den Hintergrund, der eigentliche Unterricht wurde von den SchülerInnen<br />

gestaltet.<br />

Voraussetzungen<br />

Grundkenntnisse in der Arbeit mit PCs, E-Mail und Arbeit im Internet bei einigen SchülerInnen<br />

vorhanden.<br />

Bei der Erstellung von interaktiven Übungen war Hilfe von Lehrkräften und SchülerInnen mit<br />

entsprechender Erfahrung notwendig.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

14 Std. Rechtschreibung<br />

Lehrplan vom 30.8.1993,<br />

Grammatik<br />

Seite 20 (4stufige RS)<br />

Sprachbetrachtung<br />

Aufsatzlehre<br />

Lehrplan vom 15.06.2001,<br />

Seiten 172 und 222<br />

(6stufige RS)<br />

Ablauf<br />

8<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits- / Sozialform<br />

3 Stunden<br />

3 Stunden<br />

2 Stunden<br />

4 Stunden<br />

2 Stunden<br />

Rechtschreibung<br />

Grammatik<br />

Sprachbetrachtung<br />

Aufsatzlehre<br />

Zusammenfassung, Übung<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Rechtschreibung<br />

Internet, E-Mail<br />

Software:<br />

Dreamweaver,<br />

schulinterner<br />

Aufsatztrainer,<br />

Course-Builder,<br />

PowerPoint<br />

Unterrichtsgespräch,<br />

Einzel-, Partner-,<br />

Gruppenarbeit<br />

selbstständiges Erarbeiten<br />

von Unterrichtsmaterial<br />

und Üben<br />

Diskussion<br />

Die SchülerInnen erhielten nach ihrer Einteilung in vier Teams ihre Unterrichtsmaterialien in<br />

Form von Arbeitsblättern und interaktiven Übungen (Arbeitsblätter = ausdrucken; interaktive<br />

Übungen = Arbeit am PC).<br />

Diese Unterrichtsmaterialien stellte die Lehrkraft zur Verfügung, die einzelnen Aufträge befanden<br />

sich auf den Arbeitsblättern und bei den Übungen.<br />

Die Rechtschreibteams bearbeiteten das Unterrichtsmaterial und formulierten die entsprechenden<br />

Regeln zu den einzelnen, vorgegebenen Problemfeldern der Rechtschreibung.<br />

Zugleich entwarfen sie mit Hilfe des Präsentations- und Computerteams geeignete interaktive


Übungen.<br />

Hinführung zur Erzählung<br />

Hilfestellungen: Sprachbuch, Nachschlagewerke (z.B. Duden), Internet, SchülerInnen unserer<br />

Schule, Partnerschule, usw.<br />

Anschließend wurden die Rechtschreibregeln und Übungen der ganzen Klasse im PC-Raum<br />

präsentiert.<br />

Ergebnissicherung: Hefteintrag nach den Vorgaben am Overhead–Projektor, in Form von Arbeitsblättern<br />

oder mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation.<br />

Einübungsphase: Im Computerraum wandten nun alle SchülerInnen die Übungen an. Abschließend<br />

konnten sie noch Fragen stellen, über den Unterrichtsstoff diskutieren, Verbesserungsvorschläge<br />

unterbreiten und Ergänzungen einbringen.<br />

Die Gesamtzusammenfassung des erarbeiteten und eingeübten Unterrichtsstoffs nahm die<br />

Lehrkraft vor.<br />

Lernzielkontrolle: Stegreifarbeit<br />

Grammatik, Sprachbetrachtung, Aufsatzlehre<br />

� gleicher Ablauf wie bei „Rechtschreibung“<br />

Abschließende Übungen und Zusammenfassungen<br />

Nach dem Erlernen und Einüben des gesamten Unterrichtsstoffs erstellten alle SchülerInnen<br />

der Projektklasse in Gruppenarbeit einzelne Übungsaufsätze (nach den Vorgaben der Kunstklasse,<br />

der Videogruppe und der Lehrkraft).<br />

Erlebniserzählung, Reizwortgeschichte, Fantasieerzählung, Bildergeschichte nach den Vorgaben<br />

der Kunstgruppe und Erzählung nach filmischen Szenen.<br />

Diese Arbeiten wurden ausführlich besprochen.<br />

Anschließend wurde darüber diskutiert, welche Vorlage (Thema, Reizwörter, Bildergeschichte<br />

oder Film) bei den SchülernInnen den meisten Zuspruch fand.<br />

Abschließend fand durch die Lehrkraft eine Wiederholung des gesamten Stoffgebietes statt,<br />

zugleich wurden Fragen seitens der SchülerInnen beantwortet.<br />

Lernzielkontrolle: Schulaufgabe<br />

Lernzielkontrolle<br />

Mündlich<br />

Stegreifaufgabe<br />

Schulaufgabe<br />

neu: Schüler bewerten bereit gestellte Unterrichtsmaterialien und interaktive Übungen ihrer<br />

Mitschüler und wenden diese an.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Versuch, über einen anderen Themenzugang und<br />

neuartige Methodik den SchülerInnen die Aufsatzart<br />

„Die Erzählung“ näherzubringen.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Interaktives Lernen am PC; selbstständige Koordination<br />

innerhalb der Gruppen.<br />

Für alle Beteiligten abwechslungsreich,<br />

innovativ, lernnah.<br />

Viele Schüler engagierten sich, wenige<br />

sahen diese Unterrichtsform als „Freibrief<br />

zum Nichtstun“.<br />

9


SEMIK@work<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Lehrer tritt in den Hintergrund, fungiert als Berater.<br />

Schüler erarbeiten Unterrichtsmaterialien und präsentieren<br />

ihre Ergebnisse.<br />

Medienkompetenz<br />

10<br />

Vor allem die Präsentation bereitete<br />

einigen SchülerInnen Schwierigkeiten,<br />

der Umgang mit den neuen Mitschülern<br />

wurde aber gefördert.<br />

Arbeit am PC, Umgang mit diverser Software. Die SchülerInnen arbeiteten sich recht<br />

schnell in die einzelnen Programme<br />

ein.<br />

Kooperation<br />

Schulübergreifend: Internet, E-Mail.<br />

Jahrgangsübergreifend: Videogruppe.<br />

Übertragbarkeit<br />

Jederzeit auf andere Aufsatzarten und auch andere<br />

Fächer übertragbar.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Ein Kern von SchülerInnen, die bereits<br />

Erfahrungen mit den verwendeten Programmen<br />

haben, ist notwendig – diese<br />

können als Tutoren fungieren und damit<br />

den Lehrer entlasten.<br />

Kooperation funktionierte gut.<br />

Projekt ist gut übertragbar, in der Praxis<br />

wird es wohl eher am Engagement<br />

der Lehrkräfte scheitern.<br />

Die anfängliche Skepsis wich mit der Zeit einer aktiven Mitarbeit, vor allem bei den interaktiven<br />

Übungen. Nicht alle SchülerInnen konnten jedoch geeignetes Unterrichtsmaterial für die<br />

gesamte Klasse zur Verfügung stellen. Zudem war festzustellen, dass gegen Ende des Projektes<br />

das Interesse etwas abnahm.<br />

Lehrerurteil<br />

Die Vor- und Nachbereitung des Unterrichtsprojektes nahmen sehr viel Zeit in Anspruch, herkömmliche<br />

Unterrichtsformen würden weniger Zeitaufwand bedeuten. Allerdings ist auch festzustellen,<br />

dass manche SchülerInnen großen Ehrgeiz entwickelten, wirklich gelungene Probeaufsätze<br />

für interaktive Übungen zu erstellen. Gegenüber anderen Jahrgängen war somit eine<br />

erhöhte Kreativität zu beobachten.<br />

Die Ziele des Lehrplans konnten voll umgesetzt werden, vor allem in Hinblick auf den neuen<br />

Lehrplan für die sechsstufige Realschule, der explizit die Durchführung von Projekten und die<br />

Arbeit mit neuen Medien fordert.<br />

Empfehlungen<br />

Das von uns entwickelte Raster ermöglicht es uns, Nachfolgeprojekte zeitsparender durchzuführen.<br />

Zudem ist es notwendig, dass man den SchülerInnen für die Erstellung der Arbeitsmaterialien<br />

und Übungen mehr Zeit einräumt.


Übertragbarkeit<br />

Hinführung zur Erzählung<br />

Unser Praxisbeispiel ist jederzeit von anderen Lehrkräften einzusetzen, vor allem im Bereich<br />

Förderunterricht, Freiarbeit und als Vorbereitung auf die Schulaufgabenart „Die Erzählung“.<br />

Voraussetzung: Internetanschluss oder unsere CD-ROM<br />

Anschlussplanungen<br />

Es ist geplant, zum Bereich Aufsatzlehre weitere, identisch aufgebaute Projekte zu verwirklichen,<br />

um so mit der Zeit das Thema „Aufsatzlehre“ gänzlich abzudecken.<br />

Verwendete Materialien<br />

PCs, Scanner, Videokamera, Internetzugang, Drucker<br />

OHP<br />

Internet-Explorer, E-Mail-Programm<br />

Software: Dreamweaver, Course-Builder, schulinterner Aufsatztrainer, Office-Paket<br />

(PowerPoint, Word)<br />

Hinweis zu den Anlagen<br />

Das gesamte Projekt ist auf CD-ROM gespeichert, aber auch im Internet abrufbar:<br />

http://www.realschule-miesbach.de<br />

Die Anlagen sollen einen ersten Eindruck von Inhalt und Gestaltung des veröffentlichten Projekts<br />

vermitteln.<br />

11


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Startseite des Projekts<br />

Anlage 2: Bereich "Rechtschreibung" - Übersicht<br />

12


Anlage 3: Bereich "Grammatik" - Aktiv - Passiv - Ergebnisse<br />

Hinführung zur Erzählung<br />

Anlage 4: Informationen für Lehrkräfte (Projekt über die Aufsatzart "Erzählung")<br />

Allgemeine Informationen / Lehrplanbezug:<br />

Dieses Projekt ist verankert im Lehrplan für die 4-stufige Realschule vom 30. August 1993, S.<br />

205 (für sich und andere schreiben: erzählen, berichten, beschreiben).<br />

Im Lehrplan für die 6-stufige Realschule ist der Bezug für dieses Aufsatzprojekt auf den Seiten<br />

121 (5. Jahrgangsstufe: erlebte und erfundene Geschichten mit sprachlichen Mitteln gestalten)<br />

und 172 (6. Jahrgangsstufe:abwechslungsreich und fantasievoll erzählen) zu finden.<br />

Folgende Teilbereiche sollen die einzelnen SchülerInnenteams bearbeiten: Rechtschreibung,<br />

Grammatik, Sprachbetrachtung, Aufsatzlehre und zusammenfassende Übungen.<br />

Grundprinzip: einzelne Arbeitsgruppen von SchülerInnen erarbeiten mittels vorgegebener Arbeitsmaterialien<br />

diverse Regeln und interaktive Übungen und stellen diese der Klasse vor.<br />

Anschließend können alle SchülerInnen gemeinsam üben und die Ergebnisse besprechen.<br />

Hilfestellungen: geeignete Literatur und Schulbücher, Internet, einzelne SchülerInnen der jeweiligen<br />

Schule und eine ausgewählte Partnerschule (Kommunikation: fernmündlich, schriftlich,<br />

E-Mail).<br />

Arbeitsmaterialien und Masken für die Erstellung einer CD-ROM werden von unserer Schule im<br />

Vorfeld der Projektarbeit erstellt und je nach Fortschritt der Arbeit ergänzt.<br />

Jede interessierte Lehrkraft kann die CD von unserer Schule anfordern und damit arbeiten.<br />

Das gesamte Projekt ist gespeichert auf der Homepage unserer Schule<br />

www.realschule-miesbach.de.<br />

Voraussetzungen / technische Hinweise:<br />

Neben der beteiligten Klasse (einzelne Arbeitsgruppen) sollte, wenn möglich, eine Partnerschule<br />

an diesem Projekt beteiligt werden (Bereitstellung von Informationen, Überprüfung der<br />

Ergebnisse, Austausch von Gedanken, Verbesserungsvorschläge).<br />

13


SEMIK@work<br />

Vorteil: größere Motivation, verschiedene Kommunikationswege werden erprobt, Partnerarbeit<br />

wird praktiziert.<br />

An der eigenen Schule sollten verschiedene Arbeitsgruppen gebildet werden: Präsentationsoder<br />

Computerteam: Erstellen von Präsentationen für die Ergebnisse der SchülerInnen, Bearbeitung<br />

von interaktiven Übungen; künstlerisches Team: Anfertigen von Bildergeschichten;<br />

Videogruppe: Verfilmung von einzelnen Szenen.<br />

Technische Voraussetzungen: Computerraum, Digitalkamera und geeignete Software (Power-<br />

Point, Dreamweaver von Macromedia oder FrontPage von Microsoft, interaktive Programme,<br />

Aufsatztrainer).<br />

Informationen zum Bereich Rechtschreibung:<br />

Die SchülerInnen werden in 4 Arbeitsgruppen eingeteilt.<br />

Diese Teams suchen sich aus vorgegebenen Bereichen ihre Arbeitsaufträge aus.<br />

Die Ergebnisse sollten GruppensprecherInnen ihrer Klasse vorstellen: Medien sind PowerPoint,<br />

Overhead oder Arbeitsblätter.<br />

Zudem sollten diese Teams Übungen zu ihrem Teilbereich formulieren, diese dem Präsentations-<br />

oder Computerteam zur Bearbeitung übergeben und gemeinsam mit ihrer Klasse bearbeiten.<br />

Informationen zum Bereich Grammatik:<br />

Die SchülerInnen werden in 3 Arbeitsgruppen eingeteilt.<br />

Diese Teams suchen sich aus vorgegebenen Bereichen ihre Arbeitsaufträge aus.<br />

Die Ergebnisse sollten GruppensprecherInnen ihrer Klasse vorstellen: Medien sind PowerPoint,<br />

Overhead oder Arbeitsblätter.<br />

Zudem sollten diese Teams Übungen zu ihrem Teilbereich formulieren, diese dem Präsentations-<br />

oder Computerteam zur Bearbeitung übergeben und gemeinsam mit ihrer Klasse bearbeiten.<br />

Informationen zum Bereich Sprachbetrachtung:<br />

Die SchülerInnen werden in 2 Arbeitsgruppen eingeteilt.<br />

Diese Teams suchen sich aus vorgegebenen Bereichen ihre Arbeitsaufträge aus.<br />

Die Ergebnisse sollten GruppensprecherInnen ihrer Klasse vorstellen: Medien sind PowerPoint,<br />

Overhead oder Arbeitsblätter.<br />

Zudem sollten diese Teams Übungen zu ihrem Teilbereich formulieren, diese dem Präsentations-<br />

oder Computerteam zur Bearbeitung übergeben und gemeinsam mit ihrer Klasse bearbeiten.<br />

Informationen zum Bereich Aufsatzlehre:<br />

Die SchülerInnen werden in 2 Arbeitsgruppen eingeteilt.<br />

Diese Teams suchen sich aus 2 vorgegebenen Bereichen ihre Arbeitsaufträge aus.<br />

Die Ergebnisse sollten GruppensprecherInnen ihrer Klasse vorstellen: Medien sind PowerPoint,<br />

Aufsatztrainer und Arbeitsblätter.<br />

Zudem sollten diese Gruppen Übungen zu ihrem Teilbereich formulieren, diese dem Präsentations-<br />

oder Computerteam zur Bearbeitung im Aufsatztrainer übergeben und gemeinsam mit<br />

ihrer Klasse bearbeiten.<br />

Lernzielkontrolle:<br />

Mündlich: Bewertung der einzelnen Teamergebnisse (Inhalt, Präsentation).<br />

Stegreifarbeiten: Diktat, Grammatik, Fragen zum Aufbau einer Erzählung, sprachliche Tests.<br />

Schriftlich: Schulaufgabe (Erlebnis- oder Fantasieerzählung, Reizwort- oder Bildergeschichte).<br />

14


Anlage 5: Bereich "Sprache" - Erlebniserzählung: Erarbeiten<br />

Arbeitsblatt: "Eine Fuchsjagd mit Hindernissen"<br />

Hinführung zur Erzählung<br />

Text<br />

Meine Freundin Eva und ich sind begeisterte Reiterinnen, und dies schon seit vielen Jahren.<br />

Jeden zweiten Tag in den Sommerferien besuchen wir einen Reiterhof in Holzkirchen, um<br />

unserem Hobby nachgehen zu können.<br />

Vor zwei Wochen bekamen wir vom Reitstallbesitzer das Angebot, zwei ältere Pferde bewegen<br />

zu dürfen. Diese Rappen wurden früher zur Fuchsjagd eingesetzt, und dies mit vollem<br />

Eifer. Nach ein paar Eingewöhnungsrunden in der Halle wollten wir nun diese Tiere in der<br />

freien Natur etwas bewegen. Ich nahm zu unserem Ausritt meinen Jagdhund Robby mit, um<br />

ihm etwas Auslauf zu gönnen. Er freute sich sehr, sich gemeinsam mit uns in der freien<br />

Natur bewegen zu können.<br />

20 Minuten lang trotteten wir langsam durch das Gelände, als meine Freundin mir vorschlug,<br />

einen kurzen Galopp einzulegen. Dies schien unseren Pferden Vilu und Racker zu<br />

gefallen, da sie nun begannen, ein sehr schnelles Tempo einzuschlagen. Plötzlich fing jedoch<br />

Robby zu bellen an, er wurde geradezu nervös.<br />

"Oh nein, ein Fuchs", schrie ich Eva zu, doch meine Reaktion kam zu spät, da der Hund nun<br />

den Fuchs verfolgte. Zugleich spürten auch unsere Pferde die Fährte des Fuchses auf und<br />

waren nun nicht mehr zu halten. Über Stock und Stein ritten wir, da wir unsere Fuchsjagdpferde<br />

nicht mehr zügeln konnten.<br />

Ich hatte große Angst, gegen ein Hindernis zu reiten und vom Pferd zu fallen. Immer wieder<br />

fielen mir die vielen Geschichten ein, die von Reiterunfällen erzählten. Verzweifelt versuchte<br />

ich, mein Pferd zu bremsen. Völlig aufgelöst sah ich mich schon schwer verletzt am Boden<br />

liegen, als plötzlich ein Weiher vor uns auftauchte.<br />

Ich hielt den Atem an und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, umsonst. Ich wusste<br />

keinen Ausweg. Das Gewässer kam immer näher, und mein Gaul dachte nicht daran anzuhalten.<br />

Ehe ich über unsere missliche Lage nachdenken konnte, lagen Eva und ich schon in dem<br />

dreckigen Wasser. Unsere Pferde und Robby standen lammfromm am Ufer, der Fuchs jedoch<br />

hatte mittlerweile ein schützendes Unterholz erreicht. Völlig durchnässt, furchtbar<br />

dreckig und verärgert traten wir nun mit unseren Tieren den Heimweg an. Dabei schworen<br />

wir uns, mit den beiden Pferden nie wieder auszureiten.<br />

Zuhause mussten wir nach unserer Erzählung auch noch den Spott des Reitstallbesitzers<br />

und unserer Eltern über uns ergehen lassen, was uns jedoch nicht abhielt, drei Tage später<br />

wieder mit den beiden Pferden auszureiten, jedoch ohne Robby.<br />

Aufgaben:<br />

1. Untersucht diesen Aufsatz hinsichtlich der Zeitstufe, der Wortarten, des Stils<br />

und des Ausdrucks!<br />

2. Welche sprachlichen Eigenschaften fallen euch zudem noch auf?<br />

3. Welche Sinne werden in dieser Arbeit angesprochen?<br />

4. Wie schafft es der Verfasser dieser Erlebniserzählung, Spannung und Abwechslung<br />

zu erzielen?<br />

5. Belegt eure Aussagen mit Textbeispielen!<br />

15


SEMIK@work<br />

Anlage 6: Bereich "Sprache" - Erlebniserzählung: Regeln<br />

16<br />

Regeln für die Sprachgestaltung<br />

Zeitstufe:<br />

Die Erzählung wird in der Vergangenheit geschrieben.<br />

Beim Höhepunkt ist jedoch auch die Zeitstufe der Gegenwart gestattet, um so mehr Spannung<br />

zu erzeugen.<br />

Wortwahl:<br />

Eine treffende Wortwahl ermöglicht es dir, deinen Aufsatz spannend zu schreiben.<br />

Achte dabei auf abwechslungsreiche Eigenschaftswörter (Adjektive), Zeitwörter (Verben)<br />

und Hauptwörter (Substantive).<br />

Vermeide jedoch Wiederholungen, vor allem bei deinen Satzanfängen! (Finde für die Wörter<br />

"tun, machen, sagen und gehen" sinnverwandte Ausdrücke.)<br />

Wörtliche Reden:<br />

Wörtliche Reden erzeugen Spannung.<br />

Vor allem der Höhepunkt sollte wörtliche Reden enthalten.<br />

Hüte dich aber vor einer allzu großen Häufung von wörtlichen Reden!<br />

Vergleiche:<br />

Vergleiche machen deinen Aufsatz nachvollziehbarer.<br />

Setze dieses Stilmittel aber sparsam ein und nur dort, wo es sinnvoll erscheint.<br />

Gefühle und Gedanken:<br />

Die Beschreibung von Gefühlen und Gedanken ist vor allem beim Höhepunkt der Erzählung<br />

angebracht.<br />

Beschreibe, was du siehst, hörst, riechst und fühlst.<br />

Hüte dich aber vor allzu großer Übertreibung!<br />

Stil und Ausdruck:<br />

Verwende keine Ausdrücke aus der Umgangssprache!<br />

Vermeide sogenannte "Kraftausdrücke"!<br />

Schreibe abwechslungsreich und hüte dich vor zu langen Sätzen.<br />

Achte auf einen vollständigen Satzbau!


2. Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Arrangieren mit dem PC<br />

Vorgegebene MIDI-Pattern und Audio-Dateien aus dem Techno-Bereich sind das Ausgangsmaterial,<br />

mit denen die Schülerinnen und Schüler eigene Arrangements mit einem kostenlosen<br />

Sequenzer gestalten. Für die selbstständige Arbeit am Computer erhält die Lerngruppe Skripte,<br />

mit denen sie schrittweise gleichzeitig musikalische und technische Aufgaben löst. Bei Gefallen<br />

können die Schülerinnen und Schüler mit dem Musikprogramm zuhause weiterarbeiten.<br />

Dieses Projekt ist Teil der „Song & Clip Factory“ des SEMIK-Projekts Berlin „Entwicklung,<br />

Erstellung und Erprobung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien“. Wie die UE in das gesamte<br />

Projekt eingebettet ist, kann auf der CD-ROM nachgelesen werden.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Entwicklung, Erstellung und Erprobung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien<br />

Berlin<br />

Schule Helmholtz-Oberschule, Berlin-Neukölln (Gesamtschule für die Jahrgänge 7 – 10)<br />

helmholtz-oberschule-berlin@t-online.de<br />

Lehrer Johannes Thiem (pu24zzi@aol.com)<br />

Klasse 9/10<br />

Kurs 9: 22 Schüler; Kurs 10: 18 Schüler<br />

Insgesamt gab es mehr Mädchen als Jungen in beiden Gruppen.<br />

Die Computerarbeit wurde aus organisatorischen und technischen Gründen mit<br />

gesplitteten Kursen an zwei festen Terminen durchgeführt (Gruppe A, Gruppe B)<br />

und ergab somit eine angenehme Gruppengröße! (Siehe Bemerkungen bei „Beschreibung<br />

des Unterrichtsverlaufs“)<br />

Fächer Für die UE: Wahlpflichtunterricht Musik, Musik<br />

Für das gesamte Projekt: Musik, Informationstechnische Bildung, Deutsch, Bildende<br />

Kunst<br />

Zeitansatz Kurs 9: 3 Doppelstunden;<br />

Kurs 10: 2 Stunden + 2 Doppelstunden<br />

URL www.songs-semik-berlin.de<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

- Erwerb grundlegender Kenntnisse zur Anwendung eines Sequenzerprogrammes, eines wichtigen<br />

Werkzeugs des produzierenden Musikers.<br />

- Arrangieren eines Songs nach dramaturgischen Gesichtspunkten.<br />

- Die Schüler wissen, worin sich MIDI-Dateien von Audio-Dateien unterscheiden.<br />

- Die Schüler erfahren, dass es auch ohne instrumentale Fertigkeiten gelingt, einen Song zu<br />

erstellen.<br />

- Die Schüler lernen, dass es längerfristig jedoch sinnvoll ist, diese Technik erst vollständig<br />

ausschöpfen zu können, wenn man über Kenntnisse der Harmonielehre verfügt.<br />

- Die Schüler informieren sich über das Thema „Techno“ und halten Ergebnisse schriftlich fest.<br />

Arbeitstechniken<br />

- Handhabung eines Sequenzers.<br />

- Umsetzen von Skriptanweisungen zur Lösung musikalischer Aufgaben am Computer.


SEMIK@work<br />

Sozial<br />

- Im Team effektiv und selbstständig arbeiten.<br />

- Spaß an der Musik, dem Medium Computer und an der kreativen Arbeit haben.<br />

Arbeitsformen<br />

- Es ist sinnvoll und wünschenswert, wenn zwei Schüler an einem Rechner arbeiten, damit es<br />

bei der Arbeit zu einem Austausch kommen kann. Dabei ist darauf zu achten, dass beide<br />

gleichberechtigt an die Maus dürfen. Auch wenn große Kenntnisunterschiede bei beiden bestehen<br />

sollten, ist meist eine fruchtbare Zusammenarbeit möglich.<br />

- Sollte ein „Experte“ sich sehr langweilen, kann er sicherlich dem Lehrer und den Mitschülern<br />

behilflich sein.<br />

- Phasen der Einzelarbeit am Rechner sollten aber dennoch eingeplant werden, damit man so<br />

dem individuellen Lerntempo der Schüler gerecht wird. Dabei kann der Lernende seinen<br />

Lernfortschritt (= die Fähigkeit zum selbstständigen Beherrschen des Programms) selbst<br />

überprüfen. Der Lernende bestimmt sein eigenes Lerntempo, den Umfang seines Tuns und<br />

vor allem den Transfer selbst.<br />

- Während besonders kreativer Phasen sind Abweichungen vom Konzept ausdrücklich erwünscht!<br />

Voraussetzungen<br />

Die Schülerinnen und Schüler hatten keinerlei Vorerfahrung im Umgang mit Musiksoftware,<br />

wohl aber größtenteils im Umgang mit dem PC. Aus anderen Unterrichtsstunden (vor allem<br />

den ITG-Stunden (ITG = Informationstechnische Grundausbildung am Computer) waren sie es<br />

gewohnt, am Computer einzeln und partnerweise zu arbeiten. Vorherige Erfahrungen mit der<br />

Computerarbeit im Musikunterricht gab es nicht.<br />

Da die meisten Schülerinnen und Schüler keine Instrumentalausbildung (hier am Keyboard)<br />

haben, wurde auf Aufgaben verzichtet, bei denen eine Einspielung notwendig wäre. Möglichkeiten<br />

zum Keyboardspiel am Sequenzer wurden dennoch bei Bedarf gegeben.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

Insgesamt - Kennenlernen der Sequenzeroberfläche und Be- Vorläufiger Rahmenplan<br />

6 Stunden<br />

dienschritte<br />

- Erarbeiten eines Arrangements mit Hilfe eines Ta-<br />

für Unterricht und Erziehung<br />

in der Berliner Schubellenrasters<br />

/ Sammeln von Informationen zum le, Fach Musik (gültig ab<br />

Thema „Techno“<br />

Schuljahr 1998 /1999):<br />

- Freie Arrangementgestaltungen mit Arrangierhilfen<br />

- Einsatz verschiedener Editoren / Möglichkeit zum<br />

Keyboardgebrauch am Sequenzer / Arrangieren<br />

von Audio-Dateien aus dem Dance- und Technobereich<br />

Klasse 8: Produktionsverfahren<br />

von Musik S. 30 ,<br />

Techno S. 31<br />

Klasse 9: Musik in den<br />

Massenmedien S.35<br />

- Kurze Lernkontrollfragen zu den Themen Techno, Klasse 10: Musiker heute:<br />

Sequenzer, Midi, Audio, Arrangement<br />

Musikberufe, Neue Medien,<br />

Sequenzertechnik S. 39<br />

Wahlpflichunterricht:<br />

Schwerpunkt: handlungsorientiert;<br />

Neigungen und<br />

Fähigkeiten der Schüler<br />

berücksichtigen und fördern.<br />

S. 11<br />

18


Ablauf<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

Stunde 1 1. Organisatorisches, Einführung<br />

in die Arbeit<br />

mit dem Sequenzer<br />

Stunde 2<br />

2. Öffnen der Vorlagedatei<br />

„technopattern.LSO“,<br />

Kennenlernen der Sequenzeroberfläche,<br />

Lernen von Bedienschritten<br />

und Begriffen<br />

3. Begriffe „MIDI“ und<br />

„Audio“ werden geklärt.<br />

(AB 2)<br />

1. Wiederholen der Inhalte<br />

von Stunde 1 (ent-<br />

fällt bei Doppelstunde)<br />

2. Einzelarbeit am Computer<br />

/ Stillarbeit<br />

3. Nochmalige Durcharbeit<br />

von AB 3 und<br />

AB 4 in Einzelarbeit.<br />

Währenddessen beschäftigt<br />

sich der<br />

andere Partner mit<br />

bereitgestellten Materialien<br />

zum Thema<br />

„Techno“ und hält<br />

Ergebnisse schriftlich<br />

fest. (AB 5)<br />

4. Es werden erste Ergebnisse<br />

dem Plenum<br />

vorgespielt und besprochen.<br />

Dabei wird<br />

erläutert, worin die<br />

Unterschiede der Ergebnisse<br />

bestehen.<br />

Stunde 3 Erneute Durcharbeit der<br />

Punkte 2, 3 und 4 von<br />

Stunde 2, wobei bei 3<br />

jetzt die Rollen der Partner<br />

vertauscht werden.<br />

Am Ende der Stunde werden<br />

alle Arrangementergebnisse<br />

(AB 4) zusammen<br />

mit den Recherchebogen<br />

(AB 5) an eine<br />

Magnetwand geheftet und<br />

betrachtet.<br />

Verteilen von AB 1 und<br />

AB 2<br />

Pro Rechner 2 Kopfhörer<br />

mit Y-Stecker für<br />

die Soundkarte<br />

Datei<br />

„technopattern.LSO“<br />

Verteilen von AB 3 und<br />

AB 4<br />

Pro Rechner 2 Kopfhörer<br />

mit Y-Stecker für<br />

die Soundkarte; Datei<br />

„technopattern2.LSO“<br />

AB 5<br />

mehrere Textmarker<br />

zum Markieren der<br />

gewählten Pattern auf<br />

AB 4<br />

Materialien zum Thema<br />

„Techno“ aus Schulbüchern,<br />

Zeitschriften<br />

und ausgedruckten<br />

Internetrecherchen<br />

(können von Schülern<br />

vorbereitet worden<br />

sein).<br />

Einsatz relativ gut klingender<br />

Aktivboxen an<br />

einem Rechner mit<br />

guter Soundkarte.<br />

Gleiche Materialien wie<br />

bei Stunde 2<br />

Magnet- oder Pinnwand<br />

mit Haltern<br />

Plenum<br />

Partnerarbeit<br />

am Computer<br />

Plenum<br />

Plenum<br />

Partnerarbeit<br />

am Computer<br />

Einzelarbeit am Computer /<br />

Stillarbeit<br />

Plenum<br />

Siehe Stunde 2<br />

19


SEMIK@work<br />

Stunde 4 Erstellen weiterer Arrangements<br />

mit zwei Möglichkeiten<br />

(AB 6) :<br />

- Versuch, das Arrangement<br />

des Audio-Clips<br />

nachzubilden<br />

- Freies Arrangement, das<br />

stark von der Audiodatei<br />

abweichen soll. Hierzu<br />

sollen die musikalischen<br />

Arrangementtipps auf<br />

dem Arbeitsbogen<br />

Stunden<br />

5 und 6<br />

20<br />

beherzigt werden.<br />

In dieser Stunde soll das<br />

Handling des Sequenzers<br />

gefestigt werden.<br />

Vor allem soll noch mal<br />

Zeit genommen werden,<br />

um die Ergebnisse hören<br />

und vergleichen zu können.<br />

Hinweis: Die Stunden 5<br />

und 6 lassen sich flexibler<br />

gestalten, wenn sie in<br />

einer Doppelstunde durchgeführt<br />

werden können.<br />

Auf diese Weise können<br />

wieder Einzelarbeitsphasen<br />

mit wechselnder Besetzung<br />

durchgeführt werden.<br />

Da nun den Schülern<br />

das arbeitsteilige Arbeiten<br />

vertrauter sein sollte,<br />

werden je nach Leistungsfähigkeit<br />

und nach Neigungen<br />

der Schüler mehrere<br />

Skripte alternativ zur<br />

Durcharbeit und zum<br />

Üben angeboten. Das<br />

Skript mit den Lernkontrollfragen<br />

(AB 12 ) aber<br />

soll auf jeden Fall für die<br />

Schüler zum Einsatz kommen,<br />

die während der Einzelarbeitsphasen<br />

keinen<br />

Rechner haben. Zur Beantwortung<br />

der Fragen<br />

dürfen die eigenen Mate-<br />

rialien verwendet werden.<br />

Das Aufgabenangebot mit<br />

Skriptangabe:<br />

- Öffnen der verschiedenen<br />

Editoren und des<br />

Mixers (AB 7)<br />

- Änderungen in der Programmbox<br />

vornehmen<br />

(Sound, Volumen, Panorama)<br />

(AB 8)<br />

Datei<br />

„technopattern3.LSO"<br />

AB 6<br />

Pro Rechner 2 Kopfhörer<br />

mit Y-Stecker für<br />

die Soundkarte<br />

Pro Rechner 2 Kopfhörer<br />

mit Y-Stecker für<br />

die Soundkarte<br />

Auf den einzelnen<br />

Skriptblättern sind die<br />

Dateien angegeben, die<br />

zur Bearbeitung geöffnet<br />

werden müssen.<br />

AB 7 , AB 8 , AB 9 ,<br />

AB 10<br />

Partnerarbeit<br />

am Computer<br />

Plenum<br />

Je nach Situation<br />

wechselnde Arbeitsform:<br />

Plenum,<br />

Partnerarbeit,<br />

Einzelarbeit


- Einspielen von Melodien<br />

über ein Midi-Keyboard<br />

(AB 9)<br />

- Erzeugen von Midi-Spuren<br />

im Matrix- und<br />

Noten-Editor (AB 10)<br />

- Arrangieren eines Songs<br />

unter ausschließlicher<br />

Verwendung fertiger<br />

Audio-Dateien (AB 11)<br />

- Lernkontrollfragen<br />

(AB 12)<br />

AB 11 , AB 12<br />

MIDI-Keyboard<br />

(optional)<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Hinweis:<br />

Die letzten beiden Stunden sind noch in der Planung. Einige Varianten (Skripte 7 – 11) werden<br />

zur Zeit erprobt und müssen noch fertiggestellt werden. Auch wird die Lernkontrolle AB 12<br />

gerade noch überarbeitet.<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Gruppenbildungen:<br />

Wie oben schon beschrieben, wurden die Lerngruppen jeweils in zwei gleich große Gruppen (A<br />

und B) eingeteilt. Dies war möglich, weil es Eckstunden gab und nötig, weil nur ein neuer kleiner<br />

Computerraum zu diesen Zeiten genutzt werden konnte. Vorteilhaft aber war, dass die fünf<br />

Rechner neu sind und damit gut geeignet für Audio- und Videoprojekte und dass die Lerngruppe<br />

die Schülerzahl von zehn nicht überstieg. Es gab also von vornherein ein angenehmes Arbeitsklima.<br />

Partnerbildungen:<br />

Spontane Partnerbildungen vor Projektbeginn wurden von den Schülern nach der zweiten<br />

Stunde teilweise noch einmal revidiert, weil bei einigen die Computerfähigkeiten zu unterschiedlich<br />

waren oder aber auch die „kreative Chemie“ nicht stimmte.<br />

Arbeitsverhalten:<br />

Die Schüler waren zu Beginn sehr gespannt und neugierig auf das Computer-Musikprojekt, da<br />

es vorher so etwas noch nicht gab. Die selbstständige am Skript orientierte Arbeitsweise (ohne<br />

„lästige Lehrerkommentare“) empfanden die Schüler als angenehm und förderlich für individuelles<br />

Lernen. Während der Arbeit gab es einen regen Partneraustausch. Manchmal schrieen<br />

sich Schüler an, weil sie vergaßen, dass beide Köpfhörer trugen.<br />

Arbeitsergebnisse / Sozialverhalten:<br />

Trotz der am Anfang fest vorgegebenen Patternstruktur fielen die Songergebnisse erstaunlich<br />

unterschiedlich aus. Einige hatten Mühe, während der relativ kurzen Songdauer, die vorgegeben<br />

war, eine Spannung aufzubauen, weil sie zu früh gleich alle zur Verfügung stehenden<br />

Stimmen einsetzten. Fruchtbar und meist freundschaftlich fielen die Plenumsgespräche über<br />

die Ergebnisse aus. Einige Schüler äußerten positive und konstruktive Kritik den anderen gegenüber,<br />

von denen ich vorher noch nie so etwas gehört hatte! Einige Schüler machten den<br />

Vorschlag, eine Hitparade durchzuführen. Unklar blieb, wer die Jury sein sollte. Ein Internetexperte<br />

schlug vor, die Songs ins Internet zu stellen und die Homepage-Besucher unserer<br />

Schulsite abstimmen zu lassen (natürlich nur so, dass jeder nur einmal stimmen kann!). Die<br />

Möglichkeit, das Programm auch zu Hause auszuprobieren, haben ungefähr 6 Schüler je Gruppe<br />

ergriffen. Die Recherche-Einzelarbeitsphasen zum Thema Techno verliefen am Anfang mit<br />

leichtem Protest, wurden aber akzeptiert, weil man nun auch die Möglichkeit hatte, alleine arbeiten<br />

zu können.<br />

21


SEMIK@work<br />

Technikprobleme:<br />

Hardwareprobleme gab es kaum, eher Probleme bei der Sicherung der Arbeitsergebnisse. Einige<br />

dann fest vorgegebene Regeln für das Speichern (Gemeinsamer Ordner bei Partnerergebnissen,<br />

persönliche Ordner bei Einzelarbeiten) halfen über die Probleme hinweg.<br />

Planungskonzept �� Durchführung:<br />

Es zahlte sich aus, die Skripte sorgfältig Schritt für Schritt auszuarbeiten. Das war im Grunde<br />

nur möglich, wenn man bei der Erstellung das Sequenzerprogramm auf dem Bildschirm vor<br />

sich hat und parallel dazu die einzelnen Bedienschritte mitschreibt. Screenshots zu erstellen<br />

war anfangs mühselig, doch bekommt man mit speziellen Programmen schnell recht gute Ergebnisse.<br />

Die Skripte zogen sich wie ein roter Faden durch die Stunden. Die letzten beiden<br />

Stunden ließen dann auch mehrere unterschiedliche Themen gleichzeitig zu. Insgesamt lässt<br />

sich sagen, dass die Planung gut und die Durchführung sehr zufriedenstellend war.<br />

Lernzielkontrolle<br />

Die Musikergebnisse selbst boten natürlich genug Kontrolle über die technischen und musikalischen<br />

Lernfortschritte der Schüler. Zum anderen gab es ja auch den Lernkontrolltest über die<br />

Themen Techno, Sequenzer, Midi, Audio und Arrangement.<br />

Dieser Lernkontrolltest wird zur Zeit überarbeit!<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Beschäftigung mit der Dance-Musik im handelnden<br />

und produktiven Umgang.<br />

Probleme bei der Songerstellung wurden durch die<br />

Partnerzusammenarbeit kooperativ bewältigt. Da<br />

die Schüler für große Strecken des Unterrichts mit<br />

den Skripten selbstständig arbeiten konnten, blieb<br />

dem Lehrer genügend Zeit, einzelnen Schülern beratend<br />

bei den Problemen zu helfen.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Individuelles Lerntempo der Partner und der einzelnen<br />

Schüler war möglich. Jeder Schüler konnte<br />

in weiten Strecken seinen Lernfortschritt bei technischen<br />

und musikalisch-geschmacklichen Fragen<br />

einschätzen und mit dem der Mitschüler vergleichen<br />

und sich austauschen.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Der Lehrer wurde in häufigen Momenten als Helfer<br />

und Partner von den Schülern in Anspruch genommen.<br />

Medienkompetenz<br />

Die Schüler agierten als Musik-Produzenten, verglichen<br />

ihre Ergebnisse untereinander und tauschten<br />

sich in Fragen des Musikgeschmacks und der Wirkung<br />

ihrer Musik aus.<br />

22<br />

Das Dance-Thema war für die Schüler<br />

bedeutungsvoll. Die Möglichkeit und<br />

das „Problem“ Songs erstellen zu können<br />

motivierte die Schüler, die notwendigen<br />

Fertigkeiten erwerben zu<br />

wollen.<br />

Gelernte Techniken boten Möglichkeiten<br />

zum Transfer auf weitere musikalische<br />

Aufgaben.<br />

Endlich wollten die Schüler viel häufiger<br />

vom Lehrer etwas wissen, um bei<br />

ihrer Arbeit voranzukommen.<br />

Verstehen und Bewerten von Musikmediengestaltungen.


Kooperation<br />

Gegenseitige Rücksichtnahme bei der technischen<br />

und künstlerischen Partnerarbeit am Computer.<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Skripte und die Erläuterungen sind gut für andere<br />

Musikkollegen oder Erzieher mit musikalischen<br />

Neigungen übertragbar.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Bei einigen Partnern gab es die glückliche<br />

Fusion eines Technikers mit einem<br />

Künstler.<br />

... oder etwa nicht?<br />

Überwiegend positive Urteile der Schüler (siehe auch Beschreibung des Unterrichtsverlaufs);<br />

sehr soziales Miteinander bei der Bewältigung gemeinsamer Probleme!<br />

Lehrerurteil<br />

Der mühevollen Vorarbeit (Erstellung der Skripte) folgte der gemeinsame Spaß bei der Arbeit<br />

mit den Schülern!<br />

Im 7. und 8. Jahrgang habe ich auch positive Erfahrungen gemacht, der Lehrplan lässt dies<br />

auch zu!<br />

Empfehlungen<br />

Beginnen Sie erste unterrichtliche Sequenzer-Erfahrungen zunächst einmal im kleinen Rahmen<br />

mit höchstens fünf Schülern, vielleicht am Nachmittag mit freiwillig dagebliebenen Schülern.<br />

Sagen Sie ihnen auch, dass Sie mit ihnen zusammen neue Dinge ausprobieren möchten und<br />

vieles auch noch nicht wissen. Das entspannt die Situation und macht deshalb um so mehr<br />

Spaß und auch Mut für größere Vorhaben!<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Materialien bieten ausreichend Informationen über die Thematik für den Lehrer und gut<br />

vorstrukturierte Schülerarbeitsblätter.<br />

Natürlich muss die Lehrkraft zuvor bereit sein, sich mit der Software und den Begriffen vertraut<br />

zu machen, damit sie die kreative Nutzung der Software erleben und vermitteln kann!<br />

Anschlussplanungen<br />

Es werden zur Zeit noch weitere Skripte entwickelt. Sie stehen dann unter www.songs-semikberlin.de<br />

zum <strong>Download</strong> bereit.<br />

Verwendete Materialien<br />

Software: Logic Lugert Edition 4.8 (Sequenzer für Midi und Audio), kostenlose Vollversion für<br />

Schulen, Schüler und Lehrer!<br />

PDF-Dateien: Lehrerinformationen, Schülerskripte<br />

Dateien: Audio- und Midi-Dateien zu den Unterrichtsstunden, Schülerergebnisse<br />

23


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Einleitung und Konzept<br />

Dieses Projekt eignet sich sehr gut, um erste Schritte im Umgang mit einem Sequenzer-<br />

Programm zu erproben. Für den Computer-Laien sei erwähnt, dass man mit einem solchen<br />

Programm Musikdaten aufnehmen, bearbeiten und abspielen kann. Zusätzlich können sogar<br />

Videofilme integriert werden.<br />

Bevor nun Details zum Unterrichtsinhalt und zur Software gegeben werden, soll eine kurze<br />

Auflistung die Möglichkeiten des Computers als Medium im Musikunterricht aufzeigen.<br />

Daraus lassen sich dann auch schnell methodische Überlegungen zum Unterricht ableiten.<br />

- Visuelle Darstellungen der Musik mit dem Sequenzer sind nicht statisch. Vor den Augen der<br />

Schülerinnen und Schüler fließen Musikereignisse in Form von Sequenzerblöcken, Wellenformen<br />

und Noten vorbei.<br />

- Musikausschnitte lassen sich vor- und zurückspulen, verändern und in eine neue Reihenfolge<br />

bringen.<br />

- Es lassen sich realitätsnahe und oft professionell klingende Musikprodukte erzielen, die Ergebnisse<br />

vom handlungsorientierten Unterricht sind.<br />

- Vielfältige Handlungsmöglichkeiten und Interaktionen motivieren den Schüler zu individuellem<br />

Lernen, welches sich am persönlichen Kenntnisstand und Lernfortschritt orientiert.<br />

- Ein Sequenzer-Programm bereichert die Unterrichtsaktivitäten und die mediale Realität<br />

durch das kreative Verbinden von Film und Musik.<br />

- Wirklichkeitsorientierte Aufgabenstellungen (z.B. Filmvertonung und umgekehrt die Visualisierung<br />

eines Musikstücks) können mit einem Sequenzer erledigt werden (Vorbereitung auf<br />

Medienberufe).<br />

- Musiktheorie wird durch konkrete Aufgabenstellungen erfahrbar (z.B. Harmonisierung einer<br />

Melodie). Das Ergebnis liefert ein sofortiges akustisches Feedback.<br />

- Darüber hinaus kann spezielle Lernsoftware (Gehörbildung, Instrumentenkunde, Instrumentalkurse)<br />

das Lernen individualisieren und vertiefen. Das gemeinsame Musizieren oder<br />

das Tanzen beispielsweise kann natürlich kein Computer leisten, wohl aber stellt er eine<br />

sinnvolle Ergänzung dar!<br />

Die Unterrichtseinheit führt in überschaubaren themenbezogen Aufgabenstellungen auf Arbeitsblättern<br />

in einfache Funktionen eines Sequenzers ein. Eine abgespeckte kostenlose Version<br />

(Logic Lugert Edition) ist hierzu auf der CD-ROM enthalten. Auch wenn diese Version auf<br />

sehr viele professionelle Funktionen verzichtet, so ist sie doch ein ernst zu nehmendes Musikwerkzeug.<br />

Aufgabe des Lehrers ist es nun, eine kreative Nutzung des Sequenzers zu<br />

vermitteln. Damit Sie dies mit möglichst wenig Stress und mit baldigem Erfolg tun können,<br />

sollten Sie folgendes beachten:<br />

- Ist Ihnen die Materie noch relativ unbekannt, empfehle ich Ihnen, sich einige Zeit zu nehmen<br />

und sich mit dem gut aufbereiteten Handbuch (als PDF-Datei beigefügt) zu beschäftigen. Es<br />

enthält neben den üblichen Funktionserläuterungen ein brauchbares Tutorial und ein Glossar.<br />

- Probieren Sie die vielfältigen Funktionen des Handbuch-Tutorials aus und arbeiten Sie die<br />

Schüleraufgaben vom Dance-Projekt komplett durch.<br />

- Nicht immer wird alles bei der Bedienung gleich klappen! Gerade aber Ihr Wissen um bestimmte<br />

Stolpersteine lässt Sie später souverän im Unterricht arbeiten.<br />

- Beachten Sie genau die Installationshinweise für Midi und Audio.<br />

24


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Technische und methodische<br />

Hinweise:<br />

- Die Aufgabenstellungen sind für das Programm „Logic Lugert Edition“ vorbereitet, doch lassen<br />

sich die WAV-Files und Midi-Dateien in jeden Sequenzer einpassen.<br />

- Lauffähig ist das Programm auf einem Pentium-PC mit mindestens 200 MHz und einer einfachen<br />

Soundkarte. Je schneller der Prozessor und die Grafikkarte sind, um so fließender können<br />

Videos abgespielt werden. Das Betriebssystem sollte mindestens Windows 95 sein.<br />

- Mit Ausnahme der letzten Unterrichtsstunden wird kein MIDI-Anschluss an einem Keyboard<br />

benötigt.<br />

- Da die meisten Schülerinnen und Schüler keine Instrumentalausbildung (hier am Keyboard)<br />

haben, wurde auf Aufgaben verzichtet, bei denen eine Einspielung notwendig wäre.<br />

- Eine sinnvolle Anschaffung sind genügend stabile Kopfhörer (jeweils zwei pro Rechner), die<br />

mit einem Y-Stecker an den Soundkartenausgang angeschlossen werden. Außerdem könnten<br />

einfache Aktivboxen angeschlossen werden, um die Ergebnisse dem Plenum vorstellen zu<br />

können.<br />

- Es ist sinnvoll und wünschenswert, wenn zwei Schüler an einem Rechner arbeiten, damit es<br />

bei der Arbeit zu einem Austausch kommen kann. Dabei ist darauf zu achten, dass beide<br />

gleichberechtigt an die Maus dürfen. Auch wenn große Kenntnisunterschiede bei beiden bestehen<br />

sollten, ist meist eine fruchtbare Zusammenarbeit möglich.<br />

- Sollte ein „Experte“ sich sehr langweilen, kann er sicherlich dem Lehrer und den Mitschülern<br />

behilflich sein.<br />

- Phasen der Einzelarbeit am Rechner sollten aber dennoch eingeplant werden, damit man so<br />

dem individuellen Lerntempo der Schüler gerecht wird. Dabei kann der Lernende seinen<br />

Lernfortschritt (= die Fähigkeit zum selbstständigen Beherrschen des Programms) selbst<br />

überprüfen. Der Lernende bestimmt sein eigenes Lerntempo, den Umfang seines Tuns und<br />

vor allem den Transfer selbst.<br />

- Während besonders kreativer Phasen sind Abweichungen vom Konzept ausdrücklich erwünscht!<br />

- Sind viele Rechner im Gebrauch und somit auch viele Schüler bei der Arbeit, hat es sich als<br />

hilfreich erwiesen, ihnen für jeden Monitor ein farbiges Pappschild zu geben, das sie beim<br />

Wunsch nach Lehrerberatung still (ohne einen Ruf) auf den Monitor stellen können.<br />

Zusatztipp: Beginnen Sie erste unterrichtliche Sequenzer-Erfahrungen zunächst einmal im<br />

kleinen Rahmen mit höchstens fünf Schülern, vielleicht am Nachmittag mit freiwillig dagebliebenen<br />

Schülern. Sagen Sie ihnen auch, dass Sie mit ihnen zusammen neue Dinge ausprobieren<br />

möchten und vieles auch noch nicht wissen. Das entspannt die Situation und macht deshalb<br />

um so mehr Spaß und auch Mut für den größeren Rahmen.<br />

25


SEMIK@work<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Unterrichtsinhalt und Material<br />

Das Material besteht aus einer für Logic Audio (oder Logic Lugert Edition) eingerichteten Datei.<br />

Diese besteht aus einem kurzen mehrspurigen Pattern, welches über 2 x 8 Takte läuft. Die<br />

einzelnen Sequenzen können als Ausgangsmaterial für eigene Arrangements dienen. Daher<br />

ergibt es auch keinen Sinn, sie 16 Takte lang gleichzeitig erklingen zu lassen. Erst wenn sie<br />

über wesentlich mehr Takte (ca. 30 bis 50) verteilt werden, indem man sie kopiert und an die<br />

Stellen der Zeitachse setzt, wo sie erklingen sollen, erreicht man eine abwechslungsreiche<br />

Dramaturgie für einen Song. Weiterhin enthält die Datei auf der letzten Spur eine Audio-Spur<br />

mit einem kompletten Song-Arrangement, das genau aus den oben vorhandenen Midi-<br />

Sequenzen entstanden ist.<br />

An dieser Stelle weise ich darauf hin, dass ich die 13-spurige Midi-Datei und die dazugehörige<br />

Audiodatei aus dem Buch Dance & Techno Basics von Michael Mühlhaus und Peter Gorges<br />

für meinen Unterricht verwendet habe. Diese und 17 weitere Dateien sind gute Beispiele<br />

für professionell produzierte Sequenzen, die auch dann noch gut klingen, wenn sie lediglich<br />

über die GM-Sounds der Soundkarte laufen.<br />

Dance- und Technomusik besteht aus 4-, 8- oder 16-taktigen Sequenzen, die meist im Step-<br />

Recording-Verfahren programmiert wurden. Im Mittelpunkt stehen nicht „eingespielte“ und<br />

nuancenreiche Phrasen sondern maschinenhafte Grooves – keine Live-Musik also! Einem Musiker<br />

oder Musikpädagogen erscheinen die Sequenzen daher oft „unmusikalisch“. Gerade diese<br />

Wirkung ist aber in der Dance- und Technomusik erwünscht. Hier geht es darum, dass ein<br />

Dance-Titel „rennt“. Alle Elemente müssen sich gegenseitig ergänzen und auch zusammenpassen.<br />

Dass ein Dance-Titel schließlich „in die Beine geht“ liegt hauptsächlich an einem guten<br />

Groove und einem guten Basslauf. Am Beispiel der Bass-Drum (Kick) kann man das maschinenhafte,<br />

dem traditionellen Spielgefühl widersprechende festmachen: Gleich laut klingender<br />

Kick, der durch eine „unmenschliche“ HiHat (mit meist nur zwei unterschiedlich laut klingenden<br />

Werten) und eine Snare mit gleich lauter Velocity ergänzt wird. Lediglich die Fills werden bei<br />

der Snare mit steigender Dynamik programmiert.<br />

Auf 13 Spuren werden als Ausgangsmaterial fertig programmierte Sequenzen angeboten. Zum<br />

Kennenlernen sollte man sie sich einzeln anhören. Als 14. Spur liegt eine Audiodatei vor, die<br />

man sich anhören sollte, bevor man Ideen zum eigenen Arrangement ausprobiert. Diese Audio-Spur<br />

ist ein fertiger Dance-Titel von ca. zwei Minuten Länge. Er wurde professionell produziert,<br />

bedient sich aber als Ausgangsmaterial genau dieser 13 Spuren, die man zuvor einzeln<br />

analysiert hat.<br />

Die nächsten drei Seiten geben einen Überblick über das musikalische Material. Die Notenbilder<br />

eignen sich auch für das Herstellen von OH-Folien (Folie 1, Folie 2, Folie 3), um auf die<br />

typischen Merkmale der Dance-Loops hinzuweisen.<br />

Nach den Folien sind die Spurenpläne der Dateien „technopattern.LSO“ und „technopattern2.LSO“<br />

zu sehen, wie sie nach dem Laden in Logic Lugert Edition auf dem Bildschirm zu<br />

sehen sind. Auch hiervon kann eine OH-Folie zur Erläuterung des Materials angefertigt werden<br />

(Folie 4).<br />

26


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Unterrichtsinhalt und Material<br />

Folie 1<br />

HiHat/Kick/Snare/Breakbeat/Tambourin/Claps/Crash<br />

Ausschnitt: Takte 1 bis 4 von insgesamt 16 Takten<br />

HiHat: Dies ist die Standard-Phrase. Für die Sechzehntel-Noten ist die HiHat geschlossen,<br />

auf dem Achtelwert ist sie offen.<br />

Kick: Auch diese Sequenz ist eine Standard-Phrase. Am Ende des zweiten und vierten<br />

Taktes gibt es eine kleine rhythmische Variation.<br />

Tambourin: Die Sechzehntel einer Viertel haben die Werte 90-70-127-70. Die Akzente liegen<br />

auf der ersten und noch mehr auf der dritten Sechzehntel.<br />

Hier nicht sichtbar: Die Snare hat bei Takt 8 ein Fill und ab Takt 15 ein Sechzehntel-Wirbel,<br />

das mit langsam steigender Dynamik programmiert ist.<br />

Die Pattern wurden entnommen aus:<br />

Michael Mühlhaus / Peter Gorges: Dance & Techno Basics,<br />

GC Gunther Carstensen Verlag, München.<br />

27


SEMIK@work<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Unterrichtsinhalt und Material<br />

Folie 2<br />

28<br />

Bass/Organ/SawWave/Pad<br />

Die Pattern wurden entnommen aus:<br />

Michael Mühlhaus / Peter Gorges: Dance & Techno Basics,<br />

GC Gunther Carstensen Verlag, München.


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Unterrichtsinhalt und Material<br />

Folie 3<br />

Effektsequenz<br />

Sound: Gut geeignet ist ein metallischer, persussiver Sound, ähnlich einem Slap-Bass.<br />

Der Sound muss knackig klingen ohne lange Ausklingzeit.<br />

Ab- und aufsteigende pentatonische Linie. Diese Sequenz klingt kompliziert, ist aber durch<br />

zweimaliges Kopieren und Versetzen zu erreichen. Die genaue Methode wird im Buch erklärt.<br />

Melodie<br />

Sound: Soll elektronisch und effektvoll klingen. Verwenden kann man einen monophonen<br />

Lead-Sound.<br />

Beim Einspielen wurde eine Bewegung vom Pitch-Wheel am Keyboard aufgezeichnet.<br />

Die Pattern wurden entnommen aus:<br />

Michael Mühlhaus / Peter Gorges: Dance & Techno Basics,<br />

GC Gunther Carstensen Verlag, München.<br />

29


SEMIK@work<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer - Unterrichtsinhalt und Material<br />

Folie 4<br />

30<br />

Spurenplan von "technopattern.lso"<br />

Spurenplan von "technopattern2.lso"


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Anlage 2: Danceprojekt mit dem Sequenzer - Arbeitsblätter<br />

AB1/1 - Einführung in die Arbeit mit dem Sequenzer Logic Lugert Edition<br />

Der Sequenzer<br />

Aufgabe: Starte das Programm „Logic Lugert Edition“. Öffne über (Menü: Datei öffnen) die<br />

Datei „technopattern.LSO“. Jetzt sieht dein Bildschirm etwa so aus. Merke dir zunächst die<br />

Bereiche Spuren und Sequenzen. Eine Spur heißt zum Beispiel „Synth Bass 1 und eine dazugehörige<br />

Sequenz „Bass“.<br />

Was ist ein Sequenzer?<br />

Der Sequenzer ist ein komplettes Mehrspur-Aufnahmestudio für den Computer. Wie im<br />

professionellen Studio nimmst du hier Spur für Spur auf. Du hörst die bereits aufgenommenen<br />

Spuren, während du die nächste einspielst. Der Sequenzer kann sowohl MIDI-Daten als auch<br />

Audiodaten aufnehmen und wiedergeben. Der Unterschied zwischen MIDI und Audio wird auf<br />

AB 2 erklärt! Da immer einzelne Musikblöcke oder Sequenzen aufgenommen, verschoben<br />

und kopiert werden, nennt man diese Software im Musikbereich Sequenzer.<br />

AB1/2 - Einführung in die Arbeit mit dem Sequenzer Logic Lugert Edition<br />

31


SEMIK@work<br />

Aufgabe: Höre dir die Sequenzen an, indem du im Transportfeld auf den Pfeil > klickst! Du<br />

hörst jetzt alle Instrumente auf einmal, was ziemlich chaotisch klingt! Lass den Sequenzer<br />

trotzdem laufen und probiere die Tasten für Stopp, Pause, Vor- und Zurückspulen<br />

aus. Diese Transportfunktionen kannst du aber auch mit den Computertasten<br />

des Zahlenfeldes und zwei weiterer Tasten erreichen:<br />

Na? Hast du alle Tasten herausgefunden? (Profis verwenden die Tasten sehr häufig!)<br />

32<br />

Die Taste mit den beiden Pfeilen wird verwendet, um einen vorher festgelegten Bereich<br />

im Arrange-Feld beliebig oft wiederholen zu lassen (Cycle-Modus).<br />

Die Metronom-Taste bewirkt, dass zur Orientierung im Tempo des Songs die Zählzeiten<br />

hörbar mitgeschlagen werden. (Für den Aufnahme-Modus wichtig.)<br />

Aufgabe: Damit du jetzt die Instrumente jeder Spur alleine anhören kannst, musst du nun<br />

die „Mute-Taste“ (M = stumm schalten) für die einzelnen Spuren verwenden!<br />

Höre zunächst alle Spuren einzeln an. Dabei wirst du<br />

herausfinden, aus welchen typischen Einzelsequenzen<br />

sich die Techno-Musik zusammensetzt. Schalte dann<br />

nach und nach wieder die Spuren an und finde heraus, welche<br />

Klänge paarweise, zu dritt oder zu viert interessant klingen.<br />

Auf diese Weise kannst du schon ausprobieren, wie man<br />

Spannung und Abwechslung mit den insgesamt 13 Sequenzen<br />

erzeugen kann. Du wirst feststellen, dass es oft viel<br />

spannender klingt, wenn maximal immer nur fünf oder sechs<br />

Sequenzen gleichzeitig laufen!


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

AB2 - Einführung in die Arbeit mit dem Sequenzer Logic Lugert Edition<br />

Aufgabe: Klicke bei Spur 16 (Audio 1) den Mute-Schalter aus, spule vor bis Takt 21 und<br />

klicke die Play-Taste.<br />

Jetzt hörst die eine professionelle Audio-Datei, die genau aus den Techno-Bausteinen besteht,<br />

die du zuvor einzeln angehört hast.<br />

Bei Doppelklick auf die Audio-Sequenz<br />

öffnet sich der Sample-Editor. Jetzt kannst du das Stereo-Signal (linker und rechter Kanal)<br />

mitverfolgen!<br />

Um wieder zum Arrange-Fenster zurückzukommen,<br />

gehe auf (Menü: Fenster öffnen) und öffne das<br />

Arrangierfenster.<br />

Noch einfacher geht es mit der Tastenkombination<br />

STRG+1.<br />

Demnächst bekommst du die Aufgabe, einen eigenen ebenso langen Song zu erstellen, wobei<br />

du auch diese Techno-Sequenzen verwendest und neu zusammenstellst!<br />

Der Unterschied zwischen MIDI und AUDIO<br />

MIDI: MIDI ist zunächst einmal eine Abkürzung für „Musical Instrument Digital Interface“,<br />

was soviel bedeutet wie „digitale Schnittstelle für Musikinstrumente“. Elektronische<br />

Instrumente oder auch die Soundkarte des Computers erhalten zum Erklingen<br />

digitale Befehle (Noten). MIDI-Sequenzen enthalten also keine hörbare<br />

Musik, sondern nur diese Befehle! Mit einem Doppelklick auf eine MIDI-Sequenz<br />

(z.B. Organ) gelangst du in den Noten-Editor, der dir Noten zeigt. Zurück zum<br />

Arrange-Fenster wieder mit STRG+1.<br />

Audio: Die Audio-Sequenzen enthalten keine Notenbefehle wie die MIDI-Sequenzen. Hier<br />

werden – wie auf einem Tonbandgerät – wirkliche Musikdaten (Samples) wiedergegeben.<br />

Es handelt sich also um eine völlig andere Technik. Im Gegensatz zu<br />

den MIDI-Dateien sind Audio-Dateien recht umfangreich. Die „Dance-Sequenz“ ist<br />

22,6 MB groß!<br />

33


SEMIK@work<br />

AB3/1 - Arrangieren eines Techno-Songs mit Logic Lugert Edition<br />

Arrangieren eines Techno-Songs<br />

Jetzt hast du die Gelegenheit, einen eigenen Techno-Titel zu arrangieren. „Arrangieren“ bedeutet<br />

hier, dass du die bekannten Techno-Sequenzen (AB1) in eine eigene Reihenfolge<br />

bringst. Wenn das getan ist, speicherst du dein Ergebnis unter deinem Namen in dem vorbestimmten<br />

Ordner ab!<br />

Aufgabe: Starte des Programm „Logic Lugert Edition“. Öffne über (Menü: Datei öffnen) die<br />

Datei „technopattern2.LSO“. Jetzt sieht dein Bildschirm etwa so aus.<br />

Die Techno-Pattern sind kopiert und fünf Mal nebeneinander oberhalb der stumm geschalteten<br />

Audio-Sequenz angeordnet worden. Wenn du jetzt die Play-Taste drückst, startet der Song bei<br />

Takt 21. Leider ist gerade nichts zu hören, weil jede einzelne Sequenz stumm geschaltet ist!<br />

Um jede Sequenz ein- und ausschalten zu können, gehst du wie folgt vor:<br />

Klicke in der Werkzeugbox auf das M-Symbol (Mute-<br />

Schalter). Der Zeiger verwandelt sich zum M-Schalter,<br />

mit dem du nun im Bereich von Takt 21 – 100 die Sequenzen<br />

an den Stellen einschalten kannst, wo du es<br />

beim Arrangieren möchtest. Mit demselben Schalter<br />

kannst du die Stummschaltung wieder rückgängig<br />

machen.<br />

Die gesamten 80 Takte laufen im Cycle-Modus. Du kannst also den Techno-Titel<br />

ununterbrochen laufen lassen, währenddessen du dich mit dem M-Schalter um den<br />

Aufbau des Songs kümmern kannst. Damit du einen besseren Überblick über<br />

den Song erhältst, kannst du zum Schluss mit dem Radiergummi<br />

aus der Werkzeugbox alle stumm geschalteten Sequenzen löschen.<br />

Wenn du mit deinem Arrangement zufrieden bist, markiere bitte mit<br />

einem Textmarker die aktiven Sequenzen auf AB 4. Jetzt hast du ein Bild deines Songablaufs<br />

auf Papier.<br />

Speichere nun deinen Song mit deinem Namen ab! Tipp: Wenn du beim Arbeiten mal einen<br />

Fehler machst, kannst du ihn mit den Tasten STRG+Z rückgängig machen!<br />

34


Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

AB3/2 - Arrangieren eines Techno-Songs mit Logic Lugert Edition<br />

Möchtest du den Song als Midi-Datei für deinen Computer zu Hause<br />

auf Diskette mitnehmen?<br />

Als du deinen Song mit deinem Namen abgespeichert hattest, wurde er mit dem Format<br />

Name.LSO als Logic-Datei abgespeichert. Dieses Format wird aber nur von dem Logic-<br />

Sequenzer und von keiner anderen Software akzeptiert!<br />

Es ist aber möglich, den Song als MIDI-File zu exportieren. Dieses Format kann mit jedem<br />

Computer-Media-Player abgespielt werden. Nach dem Export heißt die Datei dann Name.MID.<br />

So gehst du vor:<br />

a) Lege eine Diskette in das Diskettenlaufwerk.<br />

b) Sollte dein Song nicht vollständig (also von Takt 21 – 80) auf dem Bildschirm zu<br />

sehen sein, klickst du unten rechts am Fensterrand auf das Zoomwerkzeug zum<br />

Korrigieren des Fensterausschnittes!<br />

c) Jetzt musst du deinen Song markieren, aber so, dass du nicht die Ausgangspattern<br />

links mit im Markierungsbereich hast. Du setzt den Mauspfeil oberhalb des Songs<br />

knapp vor Songbeginn auf und ziehst mit gedrückter Maustaste einen Rahmen über<br />

den gesamten Song, bis alles schwarz markiert ist!<br />

d) Klicke jetzt oben links „Datei“ an und schließlich „Auswahl als Midi-File exportieren“<br />

an. Gib deiner Datei einen Namen und wähle im Fenster „Speichern in“ das Diskettenlaufwerk.<br />

Nun kannst du speichern.<br />

Du kannst die MIDI-Datei mit jedem Computer abspielen. Jeder Player kann verwendet werden<br />

(z.B. Windows Media Player). Er erzeugt dabei die Klänge in der Soundkarte des Computers.<br />

35


SEMIK@work Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

AB4 - Arrangieren eines Techno-Songs mit Logic Lugert Edition<br />

Mein Techno- Song: ___________________________________ Name: _________________________<br />

Kick Kick Kick Kick Kick Kick Kick Kick Kick Kick<br />

Snare 1 Snare 2 Snare 1 Snare 2 Snare 1 Snare 2 Snare 1 Snare 2 Snare 1 Snare 2<br />

Claps Claps Claps Claps Claps Claps Claps Claps Claps Claps<br />

HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat HiHat<br />

Breakbeat 1 Breakbeat 2 Breakbeat 1 Breakbeat 2 Breakbeat 1 Breakbeat 2 Breakbeat 1 Breakbeat 2 Breakbeat 1 Breakbeat 2<br />

Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin Tambourin<br />

Crash Crash Crash Crash Crash Crash Crash Crash Crash Crash<br />

Bass Bass Bass Bass Bass Bass Bass Bass Bass Bass<br />

Organ Organ Organ Organ Organ Organ Organ Organ Organ Organ<br />

Pad Pad Pad Pad Pad Pad Pad Pad Pad Pad<br />

SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave SawWave<br />

Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence Sequence<br />

Melody Melody Melody Melody Melody Melody Melody Melody Melody Melody<br />

Takte 1 8 Takte 9 16 Takte 17 24 Takte 25 32 Takte 33 40 Takte 41 48 Takte 49 56 Takte 57 64 Takte 65 72 Takte 73 80


AB5 - Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Fragen zur Informationssuche zum Thema Techno<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

1. Welche deutsche Gruppe gilt als Vorläufer der Technobewegung?<br />

2. Wann und wie hat sich Techno entwickelt?<br />

3. Welche Rolle spielen elektronische Musikinstrumente und Computer<br />

für die Techno-Musik?<br />

4. Welche Spielarten des Techno gibt es?<br />

5. Wie lässt sich die Techno-Musik charakterisieren?<br />

6. Welche Rolle spielt der DJ beim Techno?<br />

7. Was bedeutet „BPM“?<br />

8. Viele Kritiker der Techno-Bewegung sagen, dass Techno gesundheitsschädlich<br />

ist. Warum?<br />

9. Mache Angaben zur „Love Parade“ oder zur „Mayday“-Veranstaltung.<br />

Wie haben sich die Veranstaltungen entwickelt?<br />

10. Wie stehst du persönlich zur Techno-Musik, zur „Love Parade“?<br />

Pro und Contra Love Parade<br />

Nicht alle Leute denken, die „Love Parade“ sei ein tolles Ereignis. Es gibt<br />

auch Gegenstimmen.<br />

Argumente für beide Seiten sollen gemeinsam gesammelt werden. Dann<br />

findet eine Diskussion statt, während der die Hälfte der Schüler Argumente<br />

dafür, die andere Hälfte Argumente dagegen vertritt und Gründe<br />

angibt. Einer leitet die Diskussion. Jeder Schüler soll sich vorher genau<br />

überlegen, welche Rolle er übernimmt, z.B. der Bürgermeister, mehrere<br />

Raver, ein Vertreter der Müllabfuhr, Leute, die in der Nähe des Umzugs<br />

wohnen, etc.<br />

37


SEMIK@work<br />

AB6/1 - Arrangieren eines Techno-Songs - Teil 2<br />

Vielleicht warst du mit deinem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden und möchtest nun eine Art<br />

Anleitung zur Techno-Song-Erstellung erhalten.<br />

Zwei Möglichkeiten können dir dabei weiterhelfen:<br />

1. Du hörst dir mehrere Male die Audio-Datei „Dance“ an und versuchst nach diesem Vorbild<br />

dein Arrangement ganz ähnlich oder sogar ziemlich genauso hinzubekommen!<br />

2. Du schaffst bewusst ein ganz anderes Arrangement als „Dance“. Hierzu sollen dir musikalische<br />

Arrangement-Tipps auf dem Arbeitsbogen Ratschläge geben, die du dann versuchst<br />

umzusetzen.<br />

Nun entscheide dich für eine der Möglichkeiten!<br />

Erste Möglichkeit (Versuch, das Arrangement des Audio-Clips nachzubilden)<br />

Starte das Programm „Logic Lugert Edition“. Öffne über (Menü: Datei öffnen) die Datei<br />

„technopattern3.LSO“. Auf dem Bildschirm siehst du diesmal wieder die Audio-Datei „Dance“<br />

allerdings ohne die darüber liegenden Sequenzen! Die musst du dir jetzt immer aus dem Patternvorrat<br />

von links nach rechts in das Arrangementfeld kopieren.<br />

Aufgabe<br />

- Suche im Spurenfeld Spur 17 und deaktiviere die Stummschaltung der Spur (M ausschalten).<br />

- Höre dir mehrere Male die Dance-Audiodatei an und achte auf die Stellen, an denen sehr<br />

auffallende Wechsel im Arrangement stattfinden. Die Abschnitte, in denen immer bestimmte<br />

Instrumente zusammenspielen heißen Blöcke und sind am oberen Rand aufgeführt (Block 1<br />

– 8).<br />

- Deine Aufgabe ist es nun, darauf zu achten, welche Instrumente in den jeweiligen Blöcken zu<br />

hören sind!<br />

- Wie in einem Puzzle musst du nun die einzelnen Sequenzen aus dem Vorrat kopieren und an<br />

die richtige Stelle setzen!<br />

- Um bestimmte Sequenzen und Ausschnitte gezielt vorhören zu können gibt es ein<br />

praktisches Werkzeug! Es ist das Solowerkzeug aus dem Werkzeugkasten. Wähle das<br />

Solowerkzeug aus dem Werkzeugkasten aus, aber mit der rechten Maustaste! Jetzt ist<br />

die rechte Maustaste für die Solofunktion programmiert!<br />

- Nun kannst du mit der rechten Maustaste jede beliebige Stelle auf der Audiodatei anklicken<br />

und zum Hören die Taste gedrückt lassen. (Ein leichter Rutsch mit der Maus verursacht aber,<br />

dass ab der gewählten Stelle von vorne gespielt wird.)<br />

- Gehe jetzt auf die Suche nach den Instrumenten, die du gehört hast. Klicke dazu wieder mit<br />

der rechten Maustaste auf die Ausgangssequenzen, um das jeweilige Instrument zu finden.<br />

- Wenn du ein Instrument gefunden hast, wechselst du die Maustaste, klickst mit Links auf<br />

das Instrument, drückst gleichzeitig die STRG-Taste und verschiebst mit gedrückten Tasten<br />

das Instrument auf seinen Platz. Du hast jetzt das Instrument kopiert! Achte aber<br />

darauf, dass du die Spur des Instruments beibehältst. (Wenn du z.B. den Bass kopierst und<br />

verschiebst, muss er wieder in Spur 10 im Arrangierfeld abgelegt werden!)<br />

- Das klingt geschrieben alles sehr kompliziert, erweist sich aber in der Praxis als einfach!<br />

- Merke dir: Die rechte Maustaste ist jetzt für die Solo-Vorhörfunktion programmiert, die linke<br />

Maustaste behält ihre Funktion (selektieren, verschieben, kopieren) bei.<br />

- Noch ein Hinweis: Die MIDI-Instrumente klingen im Vergleich zu den „Audio-Instrumenten“<br />

der Dance-Datei unterschiedlich. Das liegt daran, dass diese Intrumente mit Keyboards produziert<br />

wurden. Der Charakter der Instrumente ist aber erhalten geblieben und eindeutig<br />

zuordenbar.<br />

- Wenn du dein „Puzzle“ fertiggestellt hast (und das hoffentlich mit Freude!), dann speichere<br />

deine Datei mit deinem Namen und dem Zusatz „Puzzle“ ab (Beispiel: frankpuzzle.LSO).<br />

Wer schafft wohl die beste Kopie des Songs?<br />

38


AB6/2 - Arrangieren eines Techno-Songs - Teil 2<br />

Zweite Möglichkeit (Freies Arrangement)<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Hier gehst du am Anfang genauso vor, wie bei der ersten Möglichkeit beschrieben. Lies dir<br />

bitte die Beschreibungen über das Solowerkzeug und über das Kopieren von Sequenzen<br />

durch!<br />

Nun hast du die nötigen Kenntnisse, um dein leeres Arrangierfeld mit deiner Komposition zu<br />

füllen. Bevor du ein Instrument kopierst, kannst du es also mit der rechten Maustaste vorhören.<br />

Berücksichtige bitte folgende Tipps:<br />

1. Beginne mit einem Sound, der zunächst einige Zeit solo erklingt.<br />

2. Bau den Song erst allmählich auf. Lass die Spuren möglichst nicht alle gleichzeitig<br />

klingen – und wenn, dann nur ganz kurz.<br />

3. Je wirkungsvoller ein Element in Arrangement, desto später und seltener sollte es erscheinen.<br />

4. Verwende überraschende Pausen, ein Breakbeat, ein paar Takte Bass allein und ähnliche<br />

Effekte, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.<br />

5. Auch ist es möglich, mitten im Song wieder von vorn zu beginnen. (Z.B. mit dem Bass<br />

beginnen, dann die HiHat dazu kommen lassen, gefolgt von dem Kick usw.)<br />

Viel Erfolg bei deinem Song!<br />

Speichere deine Datei mit deinem Namen und dem Zusatz „frei“ ab (z.B. "frankfrei.LSO").<br />

Wenn du den Song als MIDI-File exportieren möchtest, gehe so vor, wie auf AB 3,Seite 2 beschrieben!<br />

AB6/3 - Arrangieren eines Techno-Songs - Teil 2<br />

Lösung von AB 6 Aufgabe 1<br />

Der Techno-Song „Dance“<br />

39


SEMIK@work<br />

40<br />

Techno-Info<br />

Bedeutende musikalische Strömung,<br />

die in den 80er Jahren an<br />

Gewicht gewann. Als Vorläufer der<br />

Technobewegung gilt die deutsche<br />

Gruppe Kraftwerk, die zu Beginn<br />

der 80er Jahre erfolgreich war.<br />

Charakteristisch für alle Spielarten<br />

der Techno-Musik ist die vorwiegende<br />

oder ausschließliche Verwendung<br />

elektronischer Musikinstrumente<br />

und Computer. Unter<br />

dem Begriff werden auch musikalische<br />

Genres wie Dancefloor, Electro,<br />

Tekkno (ein Style von Techno),<br />

Trance (melodiös und harmonisch<br />

orientierte Spielform des Techno),<br />

House (der in Chicago und New<br />

York entstand), Ambient (ein von<br />

Brian Eno geprägter Begriff für<br />

minimal elektronische Musik),<br />

Hardcore (Vorläufer von Drum&<br />

Bass), Garage (melodiöse Variante<br />

des House-Stils), Tribal (kurzzeitige<br />

House-Modeerscheinung<br />

1994/95), TripHop (instrumentaler<br />

HipHop), Gabber (eine extrem<br />

schnelle Variante von Techno mit<br />

über 200 Beats per minute) und<br />

Drum&Bass zusammengefasst.<br />

Ein weiteres Charakteristikum all<br />

dieser teilweise sehr heterogenen<br />

Musikstile ist die Tatsache, dass<br />

die Musik nicht aus herkömmlichen<br />

Songstrukturen aufgebaut<br />

ist, sondern aus schlichten Bausteinen<br />

zusammengesetzt, den<br />

so genannten Tracks. Die Kunst<br />

Quelle: Lexikon Pop (www.wissen.de)<br />

Weitere Informationen findest du in den bereitgestellten Schulbüchern<br />

und im Internet :<br />

www.wissen.de<br />

www.techno.de<br />

www.laut.de<br />

des DJs, der in allen Formen der<br />

elektronischen Musik eine bedeutende<br />

Rolle spielt, besteht<br />

nun darin, diese Samples zu einer<br />

einzigartigen Einheit zu verschweißen.<br />

Einer der wichtigsten<br />

Begriffe in der Techno- und Dancemusik<br />

ist BPM oder Beats Per<br />

Minute (dt.: Schläge pro Minute);<br />

er bezeichnet die Geschwindigkeit<br />

der Musik. Auf die hohe Frequenz<br />

der Beats, die manchmal bei 140<br />

BMP liegen, führen manche Kritiker<br />

auch den häufigen Drogenkonsum<br />

der so genannten Raver,<br />

der Anhänger und Tänzer elektronischer<br />

Musik, zurück. Bei<br />

vielen Veranstaltungen werden<br />

illegale synthetische Drogen konsumiert,<br />

die zu schweren Gesundheitsproblemen<br />

und in Extremfällen<br />

auch zum Tod führen<br />

können. In den 90er Jahren war<br />

der aus England kommende<br />

Drum&Bass-Stil besonders erfolgreich,<br />

der auf Samples, Bässen<br />

und so genannten Breakbeats,<br />

einem ungeraden Takt beziehungsweise<br />

einer Kombination<br />

aus geradem und ungeradem<br />

Takt, basiert. Acts wie The Prodigy,<br />

Shut Up And Dance sowie<br />

die Ragga Twins und der aus Bristol<br />

stammende Ronny Size<br />

machten den neuen Sound auch<br />

über die Grenzen Großbritanniens<br />

hinaus populär.


Kommentierte Literaturliste / Software<br />

Songwriting und Harmonielehre<br />

Dance-Projekt mit dem Sequenzer<br />

Fiedler, Wolfgang<br />

Songwriters Guide<br />

Das Handbuch für die Komponier- und Arrangierpraxis (mit CD)<br />

AMA Verlag, Brühl, 1996<br />

ISBN 3-927190-75-6<br />

Enthält viele Informationen zum Songwriting, zum Grundwissen der Harmonielehre. Es<br />

enthält wertvolle Tipps zum Arrangieren und zur Arbeit mit Midi. Es gibt kein vergleichbares<br />

Buch zu diesem Thema!<br />

Kessler, Dietrich<br />

Neue Musiklehre & Songcomposing (mit CD)<br />

Klassik-Jazz-Blues-Rock<br />

KDM Verlag, Berlin, 1999<br />

ISBN 3-933316-48-0<br />

Mit diesem Buch erhält man fundiertes musikalisches Grundwissen. Außerdem werden in<br />

zahllosen bekannten kurzen Beispielen harmonische Zusammenhänge erläutert, die man<br />

zuvor noch nie so „begriffen“ (und gleichzeitig gehört) hat!<br />

Arbeiten mit dem Sequenzer / Arranger<br />

Alker, Thomas<br />

Sound & Music Tools (mit CD)<br />

2. Auflage, Bonn<br />

mitp-Verlag, 2001<br />

ISBN 3-8266-0697-3<br />

Das Buch gibt einen umfassenden Überblick über die Arbeit mit Musikprogrammen und<br />

über die Computertechnik. Auf der CD sind viele Demo-Programme der aktuellen Musiksoftware<br />

für PC und Mac zusammengefasst.<br />

Reibold, Helmut F.<br />

Das Einsteigerseminar Musik & PC<br />

2. Auflage, Kaarst<br />

bhv-Verlag, 1999<br />

ISBN 3-8287-1062-X<br />

Nicht mehr ganz neues Buch aber mit guten Praxisbeispielen zu vielen Musikprogrammen.<br />

Pohl, Thomas<br />

Sequencer Works CD+Diskette<br />

Komponieren und arrangieren mit Midi<br />

AMA Verlag, Brühl, 1996<br />

ISBN 3-927190-39-X<br />

Man erfährt alles über Midi und wird in vielen Tutorials in die Arbeitsweise und Tricks der<br />

Sequenzer-Technik eingeführt.<br />

Gerlitz, Carsten<br />

Harddisk Recording<br />

(CD mit Daten- und Audioteil)<br />

Eine praktische Anleitung zum kreativen Umgang mit dem Computer<br />

KDM Verlag, Berlin, 1999<br />

ISBN 3-933316-30-8<br />

Das Buch gibt wertvolle Hinweise zum Harddisk-Recording und zeigt in einzelnen Schritten<br />

ungewöhnliche Projekte vom Hörspiel bis hin zur perfekten Mischung von Songs.<br />

41


SEMIK@work<br />

42<br />

Gerlitz, Carsten (mit Audio-CD)<br />

Das neue Arrangierbuch<br />

Kreatives Arbeiten mit Midi, Computer und Sequenzer<br />

KDM Verlag, Berlin, 1997<br />

ISBN 3-932051-57-2<br />

Eine gründliche praxisorientierte Einführung ins Midi-Sequencing mit guten Arrangierbeispielen<br />

zu vielen unterschiedlichen Musikstilen.<br />

Mühlhaus, Michael u. Gorges, Peter (mit Audio-CD + Diskette)<br />

Dance & Techno Basics<br />

18 durcharrangierte Beispiele<br />

Gunther Carstensen Verlag, München, 1996<br />

ISBN 3-910098-09-6<br />

Das Buch liefert das Handwerkszeug, um mit Midi gute und interessante Dance-Musik in<br />

allen Stilen (House, Dance, Rave, TripHop, Ambient usw.) zu produzieren. Ein Buch von<br />

zwei Fachleuten für Leute, die es werden wollen.<br />

Seifert, Wolfgang<br />

(PC u. Mac-CD-ROM)<br />

Songware / Musik mit dem Computer<br />

Voggenreiter Verlag, Bonn, 1999<br />

ISBN 3-8024-0205-7<br />

Der Autor verfolgt geschickt die Schritte von der Idee bis hin zum Song. Dabei erläutert<br />

er Grundsätzliches zur Harmonielehre, zum Texten, zum Arrangieren mit dem Computer<br />

bis zum Mixen und Mastern.<br />

Hinweisen möchte ich auch auf den Lugert-Verlag, der dabei ist, kostenloses Unterrichtsmaterial<br />

für die Arbeit mit LogicFun im Internet anzubieten.<br />

www.lugert-verlag.de<br />

Software<br />

Hier wird erst einmal nur kostenlose oder billige Software empfohlen, um sich einarbeiten zu<br />

können. Jede Firma bietet natürlich auch wesentlich leistungsfähigere Versionen zu meist halben<br />

Preisen für die Schulen an.<br />

Emagic Logic Fun 4.8<br />

Kostenloser Sequenzer für den Schuleinsatz und für Schüler<br />

(auf der CD-ROM enthalten)<br />

www.emagic.de<br />

Magix music world 2002<br />

Kostenloser Audio-Arranger (music maker 7) und Sequenzer (music studio 7) für den<br />

Schuleinsatz.<br />

www.magix.de<br />

Steinberg Cubasis VST education 4.0<br />

Kann für Schulen kostenlos angefordert werden bei: education@steinberg.de<br />

www.steinberg.de<br />

Cakewalk Sequenzer / Finale Notensatzprogramme<br />

Hier gibt es kostengünstige Schullizenzen.<br />

www.klemm-music.de


3. digitAL<br />

Multimediales Arbeitslehre-Projekt zweier Schulen<br />

Das Projekt „digitAL“ wurde von zwei Berliner Schulen gemeinsam geplant und<br />

durchgeführt. Anlässlich des SEMIK-Wettbewerbs haben beide Schulen – entsprechend<br />

ihrer jeweiligen Schwerpunkte im Projekt – eine – soweit es die spezifischen<br />

Planungen und Ziele betrifft - eigenständige Dokumentation eingereicht. Die nachfolgende<br />

Darstellung versucht, diesem Ansatz gerecht zu werden.<br />

Am Beispiel der Produktion von Lautsprecher-Aktivboxen wird der Einsatz digitaler Medien im<br />

Unterricht dokumentiert, geprüft und weiterentwickelt. SchülerInnen erfahren Neue Medien im<br />

praktischen Umgang. Im Zentrum des Projektes steht eine Kooperationspartnerschaft zweier<br />

Schulen. Dabei geht es unter anderem um:<br />

- Eine arbeitsteilige Produktionsgemeinschaft<br />

- Die Dokumentation des Projektverlaufes (im Internet und auf CD-ROM)<br />

- Die Erstellung universell verwendbarer Tools<br />

- Die Entwicklung einer Homepage<br />

- Die Nutzung von E-Mail und Internet<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Entwicklung, Erstellung und Erprobung von digitalen Lehr- und Lernmaterialien,<br />

Berlin<br />

Schule Helmholtz-Oberschule<br />

(Gesamtschule), Berlin-Neukölln<br />

http://www.helmholtz-oberschule.de<br />

Dag-Hammarskjöld-Oberschule<br />

(Realschule), Berlin-Tempelhof<br />

Lehrer Reinhold Hoge (rhoge@gmx.de) Wolfgang Schwarze<br />

(schwarzwolf@t-online.de)<br />

Klasse 10. Jahrgang<br />

Wahlpflichtkurs „Programmgesteuertes<br />

Lernen“ und „Lernbüro“<br />

16 Schülerinnen und Schüler<br />

Fächer Arbeitslehre;<br />

weitere beteiligte Fächer: Informatik,<br />

Physik,<br />

8. Jg. in Arbeitslehre<br />

9. Jg. (zur Dokumentation – CD-ROM und<br />

zur Internet-Seitengestaltung);<br />

16 SchülerInnen (8. Jg.) Arbeitslehre<br />

14 SchülerInnen (9. Jg.) Informatik<br />

Arbeitslehre, Informatik<br />

Zeitansatz 1 Schuljahr ca. 38 Doppelstunden<br />

URL http://bebis.cidsnet.de/faecher/fach/arbeitslehre/aktuelles/semik/index.html<br />

3.1 Helmholtz-Oberschule<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

- entwickeln einfache, kleine Steuerungsprogramme für den PC,<br />

- verstehen und handhaben die technische Verknüpfung des Computers mit der Maschine,<br />

- vollziehen die historische Entwicklung von der Handsteuerung zur Programmsteuerung an<br />

einigen Beispielen nach,<br />

- erfahren Veränderungen der Produktionsarbeit bereits in schulischen Projekten und vertiefen<br />

diese Erfahrung bei Betriebsbesuchen,<br />

43


SEMIK@work<br />

- beurteilen wirtschaftliche Entscheidungen im Zusammenhang mit einer Modernisierung der<br />

Produktionsanlagen unter dem Gesichtspunkt der eigenen Betroffenheit.<br />

Darüber hinaus sollen während des Projektverlaufes in unterschiedlicher Intensität folgende<br />

Projektdimensionen nach dem Rahmenplan Arbeitslehre thematisiert werden:<br />

Arbeitssicherheit und Gesundheit<br />

- Unterschiedliche Formen physischer und psychischer Belastung durch Erwerbs- und Hausarbeit<br />

Berufsorientierung<br />

- Ausbildungsberufe und Tätigkeitsprofile im Bereich programmgesteuerter Fertigung<br />

Technikeinsatz<br />

- Computergestützte Maschinensteuerung<br />

Produktgestaltung und Design<br />

- Simulation der Formgebung durch Grafikprogramme<br />

- Flexible Fertigung und Produktvielfalt<br />

Symbolische Darstellungsformen<br />

- Anfertigen von Konstruktionsskizzen zum Produkt<br />

- Lesen technischer Zeichnungen<br />

- Normen nach DIN<br />

- Formalisierte Systeme bei der Arbeits-und Fertigungsplanung<br />

Ökonomie<br />

- Typologie von Unternehmen und Betrieben<br />

- Absatzplanung und Marketing<br />

- Freisetzung von Arbeitskräften durch Automatisierung<br />

Ökologie<br />

- Ökobilanzen<br />

- Produktbezogene Energiebedarfsrechnung<br />

- Umweltbelastung von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung<br />

- Energieverbrauch für Transport und Recycling<br />

Informations- und Kommunikationstechnik (IuK)<br />

Anwendungsorientierter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik<br />

- Projektplanung – Zeichnung<br />

- Prozesssteuerung – Maschinenprogramm<br />

Dokumentation<br />

Verbraucherverhalten<br />

- Entwicklungszyklen bei Waren und Gütern<br />

– Statuskonsum<br />

– Lebensdauer<br />

- Innovationsraten<br />

Verbrauchereinflüsse auf Produktgestaltung und Verkaufspolitik<br />

Gesellschaftliche Arbeitsteilung<br />

- Arbeitsverteilung im gewerblich-technischen Bereich<br />

- Schichtarbeit<br />

- Nachtarbeit<br />

- Kapazitätsorientierte Arbeitszeitmodelle<br />

- Mitbestimmung und Personalvertretung am Arbeitsplatz und im Betrieb<br />

Historische Entwicklung<br />

- Entwicklungsprozesse der Elektronik und deren Auswirkungen auf technische Fertigungsabläufe<br />

- Miniaturisierung<br />

- Digitalisierung<br />

- Aktorik und Sensorik<br />

Waren- und Werkstoffkunde<br />

- Werkstoffeigenschaften<br />

- Werkstoffkennwerte<br />

- Beeinflussung elektronischer Steuerungen durch extreme Umwelteinflüsse<br />

44


Arbeitstechniken<br />

digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

- Arbeits- und Fertigungsplanung durch die Lerngruppe (inkl. Projektentwicklung und -ablauf)<br />

- Selbstorganisierte Gruppenarbeit<br />

- Eigenverantwortlicher Umgang mit Maschinen und Werkzeugen<br />

- Flexible Fertigung<br />

- Dokumentation des Projektverlaufs mittels PowerPoint-Präsentation, HTML-Seiten-Erstellung,<br />

sowie mittels Video<br />

Sozial<br />

- Förderung von Teamfähigkeit<br />

- Förderung von Kooperationsfähigkeit (mit der Partnergruppe)<br />

- Erziehung zur Selbstständigkeit<br />

- Die Lehrerin / der Lehrer ist überwiegend als Moderator tätig<br />

Arbeitsformen<br />

s.o.: überwiegend selbstorganisierte Gruppenarbeit<br />

Voraussetzungen<br />

Da es sich um ein situatives, problembezogenes Lernen handelt sind besondere Voraussetzungen<br />

nicht unbedingt erforderlich. Vorhandene Vorkenntnisse im Umgang mit dem Internet oder<br />

bei der Einrichtung einer E-Mail-Adresse sowie beim Umgang mit E-Mail werden teamförderlich<br />

eingesetzt und genutzt. Die Erfahrenen helfen den Unerfahrenen! Es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass Zehntklässler z.T. schon erhebliche Erfahrungen bzgl. der Erstellung von<br />

Webseiten oder z.B. im Umgang mit E-Mail besitzen.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Der Verlauf entwickelte sich an dem Phasenmodell des projektorientierten Unterrichts der Berliner<br />

Arbeitslehre<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

2 Blöcke<br />

à 3 Std.<br />

4 Blöcke<br />

à 3 Std.<br />

Entscheidungsphase<br />

Vorstellung alternativer Projektideen, Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Voraussetzungen (technisch,<br />

räumlich, Motivation), Lehrer und Schüler erarbeiteten<br />

die Möglichkeiten zur Herstellung eines Produktes<br />

gemeinsam, Schüler wurden befähigt, sachbezogen<br />

zu entscheiden. Wir entschieden uns für die<br />

Produktion von Lautsprecher-Aktivboxen nach Mustervorlage<br />

in Kooperation mit der Dag-Hammarskjöld-Oberschule<br />

Planungsphase<br />

Planung des Material- und Maschinen-/Werkzeugeinsatzes,<br />

Erstellung eines Arbeitsablaufplanes für<br />

die Gehäusefertigung und die Entwicklung der Elektronik<br />

(Stereoverstärkerplatine 2x5W/12V), Festlegung<br />

der Finanzierung, Entwicklung technischer<br />

Zeichnungen unter PC-Nutzung, Berücksichtigung<br />

der Sicherheits- und Umweltaspekte, Orientierung<br />

am neuen Berliner Rahmenplan, unsere Produktionsgruppe<br />

fertigt die Elektronik, während die Partnerschule<br />

die Boxengehäuse produziert.<br />

Vorläufiger Rahmenplan<br />

für Unterricht und Erziehung<br />

in der Berliner Schule<br />

Klassen 7 bis 10<br />

Gesamtschule<br />

Hauptschule<br />

Realschule<br />

Fach Arbeitslehre<br />

(gültig ab Schuljahr<br />

1999/2000)<br />

Projektskizzen:<br />

„Programmgesteuertes<br />

Fertigen“ und „Lernbüro“<br />

(Seite 32-35)<br />

siehe auch:<br />

Projektdimensionen<br />

in: Allgemeine Angaben/<br />

Zielsetzungen<br />

45


SEMIK@work<br />

27 Blöcke<br />

à 3 Std.<br />

2 Blöcke<br />

à 3 Std.<br />

46<br />

Durchführungsphase<br />

Vermittlung von Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

der Werkstattarbeit mit Hilfe unseres<br />

Werkstattleiters, Einsicht zur Notwendigkeit der Kooperation<br />

durch arbeitsteilige Vorgehensweise, sachgerechter<br />

Umgang mit den Werkzeugen und Werkstoffen,<br />

Durchführung von Lehrgängen, Übertragung<br />

der am PC erstellten technischen Zeichnungen auf<br />

die computergesteuerte Fräsmaschine (Platinenherstellung/Fräsen<br />

einer Messingblende), Internetrecherche<br />

zur Materialerkundung, Reflexion des Handelns<br />

und Verhaltens, Dokumentation des Projektes,<br />

E-Mail-Kontakt während des gesamten Projektes mit<br />

der Partnerschule<br />

Kontrollphase<br />

Was ist erreicht worden, was nicht? Arbeitsergebnisse<br />

(z.B. Funktionstest der Lautsprecher-Aktivboxen,<br />

Fehlersuche, Fehlerbeseitigung), kritische Reflexion<br />

der Ergebnisse (Verbesserungsvorschläge), insbesondere:<br />

- Wie war das Gruppenverhalten?<br />

- Welche Bedeutung hatten die Neuen Medien?<br />

Exemplarischer Ablauf einer Unterrichtssequenz<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

ca. 19.<br />

Stunde<br />

Wie richte ich mir<br />

eine E-Mail-Adresse<br />

ein?<br />

In diesem Zusammenhang<br />

soll diese<br />

Unterrichtsstunde<br />

einen Beitrag dazu<br />

leisten, den E-Mail-<br />

Kontakt zur Partnerschule<br />

für alle Schüler<br />

zu ermöglichen<br />

Computerraum mit<br />

internetfähigen PCs,<br />

Internet,<br />

Arbeitsblatt,<br />

E-Mail-Adressliste<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Lernziele<br />

Kleingruppenarbeit<br />

- Stundenziel:<br />

Die Schüler sind im Besitz einer eigenen E-Mail-Adresse und haben der Partnergruppe jeweils<br />

eine kurze projektbezogene Nachricht gesendet.<br />

- Teillernziele:<br />

Die Schüler....<br />

... lernen die Möglichkeit kennen, sich eine eigene, kostenlose E-Mail-Adresse einzurichten.<br />

... lernen Fragen des Datenschutzes am praktischen Beispiel kennen<br />

(geheime Zugangsdaten, Datensicherheit, Anwenderprofil).<br />

... gestalten eine einfache, reale Nachricht mit den ihnen bisher bekannten Möglichkeiten<br />

weitgehend selbstständig.<br />

... werden in die Lage versetzt, konstruktive Kritik zum Umgang mit E-Mail zu üben.


Zur Situation der Lerngruppe<br />

digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

Die Gruppe setzt sich aus Schülern sechs verschiedener Kerngruppen zusammen und wird von<br />

mir seit Beginn des Schuljahres unterrichtet. Die Schüler sind mir zuvor weitgehend unbekannt<br />

gewesen. Der Wahlpflichtunterricht findet wöchentlich dreistündig statt, und die Lage der<br />

Stunden im Stundenplan (1. und 2. Stunde sowie eine 2. Stunde) liefert uns relativ günstige<br />

Voraussetzungen bezüglich des Konzentrationsvermögens.<br />

In der Gruppe herrscht eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die nur gelegentlich bei zwei Jungen<br />

nicht den Erwartungen entsprechend genutzt wird. Diese benötigen für ihre Arbeit oft zusätzliche<br />

Impulse von mir.<br />

Die Lerngruppe ist nach einer Entscheidungsphase bezüglich der Produktion (Was? Wie? Mit<br />

wem? Kosten?) in fünf Arbeitsgruppen unterteilt worden, wobei die eigenen Zuordnungswünsche<br />

der Schüler weitgehend berücksichtigt werden konnten.<br />

Es gibt eine Produktionsgruppe (Herstellung elektronischer Verstärker-Platinen), eine Präsentationsgruppe<br />

(Erstellung einer PowerPoint-Präsentation bzgl. des Projektverlaufs), eine Foto-<br />

Gruppe (digitale Fotodokumentation), eine Bürogruppe (Preisberechnungen, Verträge, Kontakt<br />

zur Partnerschule etc.) sowie eine Elektronikgruppe (Hintergrundwissen zur Funktionsweise<br />

elektronischer Bauteile). Die gesamte Gruppe bildet eine kleine Firma, welche die Aufgabe hat,<br />

das Produkt – die elektronische Schaltung (2x5W Stereoverstärker) – in der Stückzahl von ca.<br />

40 Exemplaren funktionsfähig „auf den Markt zu bringen“. Die Gehäuse für die Lautsprecher-<br />

Aktivboxen werden von der Partnerschule produziert. Dabei müssen viele geschäftliche (wirtschaftliche)<br />

sowie produktionstechnische Abläufe geregelt werden.<br />

Als besonderes Werkzeug und somit Hilfsmittel zur Bewältigung der anfallenden Aufgaben<br />

dient uns dabei der Computer. Nahezu alle Schüler besitzen diesbezüglich gute Grundkenntnisse<br />

im Umgang mit dem PC. Dabei gibt es zahlreiche Ansatzmöglichkeiten, diese Grundkenntnisse<br />

zu vertiefen (siehe SEMIK). Erwartungsgemäß gibt es aber schon für einige Sachgebiete<br />

„Spezialisten“ unter den Schülern. Einige wenige besitzen also erstaunlich gute Fähigkeiten in<br />

manchen Bereichen des Computereinsatzes. Beispielsweise haben sechs Schüler schon eine<br />

eigene E-Mail-Adresse und Erfahrungen mit E-Mail. Zwei davon haben für unsere gesamte<br />

Gruppe schon eine spezielle Projekt-E-Mail-Adresse eingerichtet (digital2001@gmx.de). Diese<br />

„Spezialisten“ sollen so weit wie möglich in dieser Stunde als Helfer fungieren.<br />

Es muss hier erwähnt werden, dass Teamarbeit sowie selbstständiges Arbeiten der Teams und<br />

ihrer Mitglieder ausdrücklich erwünscht ist. Bisher hat diese Vorgehensweise aus meiner Sicht<br />

die Unterrichtssituation nachdrücklich positiv beeinflussen können. In dieser Gruppe arbeiten<br />

viele Schüler weitgehend so selbstständig, dass ich meiner Wunschvorstellung, hauptsächlich<br />

als Moderator des Unterrichts zu fungieren, schon gelegentlich nahe komme.<br />

Einige Schüler sind sogar bereit gewesen, sich weit über das verpflichtende Maß hinaus einzubringen.<br />

So haben drei Schüler beispielsweise auf einer SEMIK-Tagung das Projekt vorgestellt<br />

und dabei auch einige Schüler der Partnerschule zum ersten Mal kennen gelernt.<br />

Geplant sind weitere „Realbegegnungen“ der Partnergruppen mit allen Teilnehmern. Diese sollen<br />

über E-Mail vorbereitet werden. Obwohl sich die Gruppenmitglieder der einzelnen Arbeitsgruppen<br />

relativ fest zugeordnet haben, sind Übergänge bei Bedarf möglich und erwünscht.<br />

Wenn beispielsweise die Produktionsgruppe aufgrund eines Engpasses mehr Mitarbeiter benötigt,<br />

können entsprechende Helfer aus anderen Gruppen nach einer „Schulung“ durch die AG<br />

für die Produktion eingesetzt werden. Solche Umsetzungen haben schon vereinzelt stattgefunden.<br />

Die Bürogruppe hat z.B. schon einige E-Mails an die Partnergruppe geschrieben, welche<br />

aber technisch betrachtet von unseren Spezialisten versendet wurden.<br />

Da aus meiner Sicht E-Mail in unserer Gesellschaft aus verschiedenen Gründen eine zunehmend<br />

wichtige Funktion einnimmt, halte ich es für besonders wichtig, dass alle Schüler der<br />

Lerngruppe Kenntnisse und Erfahrungen dazu haben. Die spezielle Schulung für die Gesamtgruppe<br />

soll aber nicht mehr als vier Stunden beanspruchen. Eine Stunde davon haben wir<br />

schon in dem entsprechenden Computerraum zugebracht, um uns alle mit den derzeitigen<br />

technischen Voraussetzungen des Raumes vertraut zu machen.<br />

Nach Abschluss dieses Lehrgangs zum Thema „E-Mail“ sollten alle Schüler in der Lage sein, von<br />

jedem Ort mit Internetzugang zumindest den E-Mail-Verkehr mit unserer Partnergruppe mitzugestalten.<br />

Alle Arbeitsgruppen haben schon diverse Arbeitsergebnisse erreicht, so dass die<br />

47


SEMIK@work<br />

Partnergruppe der Dag-Hammarskjöld-Oberschule durchaus über Entwicklungsstände in den<br />

jeweiligen Arbeitsgruppen unterrichtet werden kann. Der vereinzelt schon begonnene Informationsaustausch<br />

per E-Mail soll nun auf die gesamte Gruppe ausgedehnt werden und kann sich<br />

zu einem anregenden Dialog entwickeln. Hier gibt es so viele Ansatzpunkte, dass eine Darstellung<br />

den Rahmen dieser Unterrichtsplanung sprengen würde.<br />

Die ausführliche Sachdarstellung zu den Inhalten dieser Unterrichtsstunde ist der CD-ROM „digitAL“<br />

zu entnehmen (siehe Link Materialien: „Einrichtung einer E-Mail-Adresse“).<br />

Didaktisch-methodische Entscheidungen<br />

Einige Entscheidungen zum Unterrichtsablauf sind bereits erwähnt worden. Mit den Schülern<br />

hat ein erstes Vorgespräch über die Bedeutung von E-Mail bereits stattgefunden, so dass nun<br />

die praktische Selbsterfahrung für die meisten Schüler im Vordergrund stehen soll. Die Stunde<br />

soll überwiegend durch „Eigenaktivität“ der Schüler gekennzeichnet sein. Bei der Einrichtung<br />

der E-Mail-Adressen „dürfen“ die Schüler aufstehen und bei anderen „abgucken“. Die „Spezialisten“<br />

besitzen bereits ihre eigenen Adressen und sollen den „Laien“ bei der Anmeldung helfen.<br />

Dabei kann einige Zeit vergehen (evtl. 15-20 Min.), so dass möglicherweise für die Formulierungen<br />

der Texte nicht viel Zeit bleibt. Hier können auch bereits vorformulierte Texte, soweit<br />

bereits vorhanden, eingesetzt werden (auf Diskette, über „Kopieren“ und „Einfügen“).<br />

Überlegungen inhaltlicher Art, welcher Text nämlich an die Partnergruppe geschickt werden<br />

soll, haben also schon in den Unterrichtsstunden davor stattgefunden und stehen hier für die<br />

meisten Schüler nicht mehr im Mittelpunkt.<br />

Damit die Aufgabenstellung allen Schülern klar vorliegt und nicht zu viel Zeit in Anspruch<br />

nimmt, wird sie auf einem Arbeitsblatt vorgegeben. Dieses wird weitestgehend selbstständig<br />

erarbeitet und dient auch dazu, die wichtigen Zugangsdaten, die die Schüler für eine spätere<br />

Nutzung nicht vergessen dürfen, sowie die zugeteilte E-Mail-Adresse aufzuschreiben. Die jeweilige<br />

E-Mail-Adresse ist auch auf eine gesonderte Liste zu schreiben, die zum einen der ersten<br />

Teilergebnissicherung sowie der Nutzung für spätere Zwecke (Aufgabenstellungen per E-<br />

Mail, Kommunikation zwischen Lehrer und Schülern auch außerhalb des Unterrichts etc.) dienen<br />

soll.<br />

Weitere Details sind auf der CD-ROM unter dem Link „Materialien“ auffindbar!<br />

Lernzielkontrolle<br />

Die Lernzielkontrolle für diese Stunde ließ sich einfach dadurch vornehmen, dass jede Schülerin<br />

und jeder Schüler eine E-Mail abgeschickt haben musste und auch neue E-Mails empfangen<br />

konnte. Eine Kontrolle war durch den entsprechenden E-Mail-Empfang leicht möglich. Weitere<br />

E-Mail-Kontakte ergaben sich! Ein Hauptkriterium für die Beurteilung des gesamten Projekts<br />

war die Funktionsfähigkeit eines komplexen Produktes. Insbesondere wurde die Teamfähigkeit<br />

der Lerngruppen bewertet.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Welchen Nutzen bringt uns E-Mail für unser Projekt<br />

insbesondere für die Kooperation mit den Partnern?<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Experten helfen „Laien“<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Der Lehrer moderiert und hilft bei technischen<br />

Problemen.<br />

48<br />

Hohe Motivation,<br />

häufige Nutzung,<br />

große Einsicht bei Schülern.<br />

Schüler fungieren als Lehrer.<br />

Schüler fühlen sich wichtig und ernst<br />

genommen!


Medienkompetenz<br />

digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

Der Umgang mit E-Mail wird praktisch erfahrbar. Die häufige Nutzung bringt die nötige<br />

Erfahrung.<br />

Kooperation<br />

Nicht nur die Arbeit in Kleingruppen, sondern auch<br />

insbesondere der Kontakt zur Partnerschule förderte<br />

die Kooperation.<br />

Übertragbarkeit<br />

Für komplexe Projekte, in denen Kommunikationsaufgaben<br />

über Entfernungen notwendig werden,<br />

scheint dieser Unterricht übertragbar.<br />

Verwendete Materialien<br />

Kooperation war sachbezogen notwendig!<br />

Der Einsatz des Mediums E-Mail muss<br />

im Projektzusammenhang Sinn machen!<br />

Software WinSCAD 2.5, Win 98, MS-PowerPoint, MS-Office, OH-Folien, Zeichnungen (Baupläne/Schaltpläne),<br />

Ablaufpläne, Werkzeuge, Baumaterialien, Werkstatt-PCs, Holz-und Metallwerkstatt<br />

sowie Elektronikwerkstatt mit fachgerechter Maschinenausstattung, Computerraum<br />

mit Multimedia PCs, Internetzugang, ISEL-computergesteuerte Fräsmaschine, CD-ROM Brenner,<br />

einfache Digitalkamera (Details siehe Internetseiten bzw. CD-ROM).<br />

3.2 Dag-Hammarskjöld-Oberschule<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

Einführung und erster Umgang mit CAD-Software<br />

- Erstellung eines einfachen Arbeitsablaufplanes mit Hilfe einer Textverarbeitung<br />

- sachgerechter Einsatz und Bedienung von Maschinen in der Werkstatt<br />

- Einsatz von Vorrichtungen<br />

- projektgebundener Umgang und Einsatz von E-Mail und Internet<br />

Arbeitstechniken<br />

- grobe Planung von Arbeitsabläufen<br />

- Antizipation eines überschaubaren Fertigungsprozesses<br />

- Recherche von Materialeigenschaften<br />

- Kostenrechnung<br />

- sicheres Bedienen von Werkzeugen, Vorrichtungen und Maschinen<br />

- Kommunikation per E-Mail mit der Partnerschule<br />

Sozial<br />

- Anbahnung von Teamfähigkeit<br />

- Kooperationsfähigkeit<br />

- eigenverantwortliches Arbeiten<br />

- Lehrerrolle eher anleitend/beratend<br />

Arbeitsformen<br />

- möglichst selbstständiges Arbeiten im Rahmen angeleiteter Gruppenarbeit<br />

- Selbstorganisation von Zusammenarbeit in Gruppen<br />

- Eigenverantwortliches Arbeiten im projektorientierten Arbeitslehreunterricht<br />

49


SEMIK@work<br />

Voraussetzungen<br />

- Grundkenntnisse in der Rechnerbedienung und einer einfachen Textverarbeitung sollten vorhanden<br />

sein.<br />

- Die Dokumentation des Projektverlaufs war dem Informatikkurs überlassen, da eine gleichzeitige<br />

Einarbeitung in die Internetseitengestaltung, Video- und Bildbearbeitung eine Überforderung<br />

des Kurses bedeutet hätte.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

2 Dstd.<br />

12 Dstd.<br />

6 Dstd.<br />

14 Dstd.<br />

50<br />

Entscheidung<br />

Produktion von Lautsprechergehäusen in Kooperation<br />

mit der Helmholtz-Oberschule.<br />

Dabei sollte die Lerngruppe der Dag-Hammarskjöld-<br />

Oberschule den Lautsprechergehäusebau (Zulieferbauteil)<br />

und die Lerngruppe eines 10. Jahrgangs der<br />

Helmholtz-Oberschule die Aktivelektronik und die<br />

Endmontage der Aktivboxen übernehmen.<br />

Planung<br />

Nach der Entscheidung für die Produktion der Lautsprechergehäuse<br />

und damit der Teilnahme am SE-<br />

MIK-Teilprojekt "digitAL" wurden ein Boxenprototyp<br />

in seine Bestandteile zerlegt, die einzelnen Teile benannt<br />

und Überlegungen zur Produktion angestellt.<br />

Ein erster Arbeitsablaufplan entstand unter Einsatz<br />

einer einfachen Textverarbeitung (MS-Works). Anknüpfend<br />

an Vorkenntnisse aus dem Bereich des<br />

technischen Zeichnens (erstes Werkstattprojekt),<br />

sind erste Erfahrungen im Umgang mit einer CAD-<br />

Software (Techobox CAD6) gesammelt und es ist die<br />

technische Zeichnung als Planungsgrundlage für das<br />

Werkstattprojekt vermittelt worden.<br />

Exkurs<br />

Nach der Planungsphase erfolgten lehrgangsartige<br />

Unterrichtssequenzen, die den Umgang mit dem E-<br />

Mail-Client, die Fertigungstechnik, den sicheren Maschineneinsatz<br />

und Übungswerkstücke enthielten.<br />

Durchführung<br />

An insgesamt vier Produktionsstationen wurden die<br />

Lautsprechergehäuse arbeitsteilig gefertigt. Dabei<br />

ging es an der Kappsäge um das Ablängen der Seitenwände,<br />

der Böden, der Deckel, der Rückwände<br />

und der Schallwände sowie um das Abschrägen der<br />

Standflächen nach dem Fräsen.<br />

An der Fräsmaschine wurden die Seitenwände gefalzt<br />

und die Abrundungen am Ring gefräst.<br />

An der Bohrmaschine entstanden die Bohrungen in<br />

der Schallwand.<br />

An der Verleimstation sind die Teile zum fertigen<br />

Gehäuse zusammengeleimt worden. Gleichzeitig<br />

hatte die Gruppe die Aufgabe, den E-Mail-Verkehr<br />

mit der Partnerschule abzuwickeln (während der<br />

Trockenzeiten in der Verleimvorrichtung).<br />

Vorläufiger Rahmenplan<br />

für Unterricht und Erziehung<br />

in der Berliner Schule<br />

Klassen 7 bis 10<br />

Gesamtschule<br />

Hauptschule<br />

Realschule<br />

Fach Arbeitslehre<br />

(gültig ab Schuljahr<br />

1999/2000)<br />

Projektskizze:<br />

„Integrierte Holz-, MetallundKunststoffverarbeitung“


2 Dstd.<br />

Ablauf<br />

digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

Kontrolle<br />

Das Einhalten der Maße ist durch Vorrichtungen und<br />

voreingestellte Maschinen sichergestellt worden.<br />

Trotzdem ergab sich eine Endkontrolle durch Augenschein,<br />

da ein passgenaues, luftdichtes Verleimen<br />

der Boxenteile sonst nicht möglich ist.<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

28./29.<br />

Std.<br />

Produktion der Gehäuse;<br />

hier:<br />

Betrachtung der<br />

„Verleimstation“<br />

Aufgabe: In einem<br />

20-minütigen Rhythmus<br />

die Boxeneinzelteile<br />

in der Verleimvorrichtungzusammenzufügen<br />

und<br />

während der<br />

Trocknungsphase<br />

den E-Mail-Verkehr<br />

mit der Partnerschule<br />

abwickeln<br />

Insgesamt 4 Produktionsstationen<br />

standen in der Arbeitslehre-Holzwerkstatt<br />

zur Verfügung:<br />

- Ablängen der Seitenwände,<br />

von Schall- und Rückwand<br />

sowie von Boden und Dekkel<br />

- Fertigen der Bohrungen<br />

- Fräsen von Falzen und Abrundungen<br />

- Verleimen<br />

Internetrechner im Computerraum<br />

der Schule mit dem<br />

entsprechenden E-Mail-Client<br />

Stationenlernen im Rahmen<br />

angeleiteter Gruppenarbeit<br />

Selbstständige Abwicklung<br />

des E-Mail-Kontakts mit<br />

der Partnerschule in<br />

Gruppen<br />

Ein vollständiger Einheitenaufriss für den 9. Informatikkurs befindet sich auf der beigefügten<br />

CD-Rom.<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Die SchülerInnen an der Verleimstation erhalten von den anderen Produktionsstationen die<br />

bearbeiteten Einzelteile und prüfen sie auf ihre Passgenauigkeit durch einen „Zusammenbau“<br />

ohne Leimangabe. Nach anschließender Demontage wird an den Falzen der Seitenwände Leim<br />

angegeben und die Teile in der Pressvorrichtung verleimt. Während der Trocknungsphase<br />

wechselt die Schülergruppe in den Computerraum, ruft eingegangene E-Mails ab und beantwortet<br />

sie selbstständig und eigenverantwortlich.<br />

Lernzielkontrolle<br />

An der Verleimstation arbeitende Schüler/innen haben eine prüfende Funktion für die eingehenden<br />

Einzelteile. Ein passgenaues Verleimen ist nur möglich, wenn die Maße der Teile stimmen.<br />

Ausschussteile treiben die Produktionskosten in die Höhe und der mit der Partnerschule<br />

ausgemachte Verkaufspreis kann unter Umständen nicht gehalten werden.<br />

Der E-Mail-Verkehr muss ja nach dem Wechsel der Stationengruppe übergeben werden und<br />

der Verlauf nachvollziehbar sein.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Die SchülerInnen-Entscheidung, ein solch komplexes<br />

Projekt durchzuführen, führte notwendigerweise<br />

zu arbeitsteiligem Vorgehen. Die Existenz der<br />

Partnerschule und die damit verbundene Kommunikation<br />

begründete die Nutzung von Internet und<br />

E-Mail.<br />

Hohe Motivation durch praktische Arbeit;<br />

gute Möglichkeit komplexe Projekte<br />

umzusetzen.<br />

51


SEMIK@work<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Schülergruppen geben erlangtes spezielles Knowhow<br />

an nachfolgende Gruppen weiter.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Durch den eigenverantwortlichen Umgang mit teilweise<br />

sehr kostspieliger Technik sind SchülerInnen<br />

in ihrer Person bestärkt und fühlen sich ernst genommen.<br />

Schon die räumliche Trennung der Lernorte<br />

führt zu einer Verantwortung abgebenden und<br />

eher moderierenden Lehrerrolle.<br />

Medienkompetenz<br />

- Erste Einführung in das techn. Zeichnen mit einem<br />

CAD-Programm;<br />

- Einfache Anwendung von Textverarbeitung;<br />

- Maschinenbedienung an den einzelnen Produktionsstationen.<br />

Kooperation<br />

Nicht nur die Arbeit in Kleingruppen, sondern auch<br />

insbesondere der Kontakt zur Partnerschule förderte<br />

die Kooperation.<br />

Übertragbarkeit<br />

Für komplexe Projekte, in denen Kommunikationsaufgaben<br />

über Entfernungen notwendig werden,<br />

scheint dieser Unterricht übertragbar.<br />

Verwendete Materialien<br />

52<br />

Anerkennung und Akzeptanz von erlangten<br />

Kompetenzen erleichtern sachbezogenes<br />

Arbeiten und erhöhen die<br />

Konzentration.<br />

Schüler fühlen sich aufgewertet und in<br />

ihrer Person akzeptierter.<br />

Es muss hier von einem ersten Kennenlernen<br />

eines CAD-Programms gesprochen<br />

werden. Es lassen sich allenfalls<br />

Kompetenzen anbahnen.<br />

Im Bereich der Textverarbeitung liegen<br />

bei einigen Schülern Vorerfahrungen<br />

vor, so dass von einem Vertiefen und<br />

Ergänzen dieser Erfahrungen ausgegangen<br />

werden kann.<br />

Ein Schwerpunkt muss beim Medieneinsatz<br />

in dem Projekt auf dem sicheren<br />

Bedienen der Maschinen an den<br />

einzelnen Produktionsstationen gelegt<br />

werden.<br />

Kooperation war sachbezogen notwendig!<br />

Der Einsatz des Mediums E-Mail muss<br />

im Projektzusammenhang Sinn machen!<br />

Software Win 98, MS-PowerPoint, MS-Office, MS-Works, TechnoBox CAD 6, Photoshop 6,<br />

Dreamweaver 3, OH-Folien, Zeichnungen (Baupläne/Schaltpläne), Ablaufpläne, Werkzeuge,<br />

Baumaterialien, Werkstatt-PCs, Holz-und Metallwerkstatt, Computerraum mit Multimedia PCs,<br />

Internetzugang, CD-ROM Brenner, Digitalkamera<br />

(Details siehe Internetseiten bzw. CD-ROM)


digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

3.3 Gemeinsame Beurteilung beider Schulen<br />

Schülerurteil<br />

Das Projekt wird bei Schülern durchaus differenziert gesehen. Insgesamt werden aus meiner<br />

Sicht die Motivationslage und das Verhalten der Schüler am besten in der ausführlichen, von<br />

Schülern präsentierten Video-Dokumentation deutlich. (Anm.: Leider ist diese Dokumentation<br />

des Projektes – obwohl technisch gut digitalisiert - wegen der großen Datenmenge nicht im<br />

Internet verfügbar und auch für diesen Wettbewerb wegen der Begrenzung der Datenmenge<br />

nicht zugelassen.)<br />

Insgesamt hatte die so durchgeführte Unterrichtseinheit insbesondere auch wegen der Nutzung<br />

neuer Medien auf alle beteiligten Schüler eine positive Wirkung<br />

Lehrerurteil<br />

Der Einsatz Neuer Medien bereichert diesen Unterricht und passt durchaus zu den Intentionen<br />

des Berliner Lehrplans für Arbeitslehre.<br />

Der Mehraufwand an Zeit ist an den Ergebnissen zu messen und erscheint hier gerechtfertigt.<br />

Als „Highlights“ können gelten:<br />

- die überwiegende Begeisterung der Schüler;<br />

- die gelungene Kooperation mit der Partnerschule;<br />

- die Kommunikation über E-Mail;<br />

- die vielseitigen Präsentationen des Projekts (im Internet, als Videodokumentation, als Broschüre<br />

und diverse PowerPoint-Präsentationen, an denen auch SchülerInnen beteiligt waren);<br />

- die Fertigstellung eines komplexen Produktes inklusive Dokumentation;<br />

- die Bewertung der Materialien durch ein Fachseminar;<br />

- die „Übernahme“ des Projekts in ein chinesisches Lehrerbildungsinstitut.<br />

Empfehlungen<br />

Projektarbeit wird leider zurzeit noch empfindlich durch den 45-Minuten-Takt des Schulalltages<br />

beeinflusst. Hier gilt es, nach „neuen“ Modellen zu schauen und beispielsweise eine Epocheneinteilung<br />

als Alternative einzuführen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Das Projekt wurde beiden Arbeitslehre-Fachseminaren (zweite Ausbildungsphase) vorgestellt<br />

und kritisch bewertet. Zum Teil wurde es bereits selbstverständlich in abgewandelter Form in<br />

der Lehrerbildung aber auch von Arbeitslehre-Fachkräften in anderen Schulen eingesetzt. Dabei<br />

bilden die vorhandenen Materialien eine unterstützende Grundlage zur Durchführung eines<br />

entsprechenden Unterrichts. Insbesondere kritische Rückmeldungen und eine vertiefende<br />

Kommunikation zum Projekt sollen der Weiterentwicklung dienen.<br />

Lehrkräfte, welche mit diesen Materialien arbeiten möchten, sollten den Neuen Medien gegenüber<br />

aufgeschlossen und fortbildungswillig sein. Rücksprachen zu uns Teilprojektleitern sind<br />

ausdrücklich erwünscht!<br />

Anschlussplanungen<br />

Geplant ist eine ausführliche Dokumentation des Projektes auf unserer Schulhomepage. Diese<br />

wird insbesondere Materialien zur Bewertung von Projektunterricht enthalten.<br />

Hinweis zu den Anlagen<br />

Die nachfolgend abgedruckten Anlagen können nur einen ersten Eindruck von der Arbeit vermitteln.<br />

Alle wesentlichen Materialien stehen im Internet zur Verfügung:<br />

http://bebis.cidsnet.de/faecher/fach/arbeitslehre/aktuelles/semik/index.html<br />

Weitergehende Dokumentationen (insbesondere die Schüler-Videodokumentation) befinden<br />

sich auf der CD-ROM und sind z.T. auch in Form einer umfangreichen Broschüre erhältlich.<br />

53


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Gesamtansicht der Aktivbox<br />

54


Anlage 2: Kaufvertrag<br />

digitAL – Multimediales Arbeitslehreprojekt zweier Schulen<br />

Kaufvertrag<br />

zwischen der Helmholtz- Oberschule (HOS)<br />

und<br />

der Dag-Hammarskjöld-Oberschule (DHO)<br />

Verkäufer- Gruppe WPU Alb 10<br />

Käufer- Gruppe (DHO)<br />

Hiermit bestellen wir ......... (Anzahl) Platinen.<br />

(Gruppe DHO)<br />

Wir, die Produzenten (HOS), können euch versichern,<br />

die Platinen (2 x 5 W (Watt) Stereo Verstärker) sind<br />

einwandfrei und geprüft<br />

und zum Preis von 19 DM zu erwerben.<br />

Dazu kämen zwei Lautsprecher.<br />

Der Gesamtpreis beträgt dann 21 DM.<br />

Wenn eine Platine kaputt sein sollte, bitten wir euch<br />

die Platine zurück zu<br />

schicken. Sollten wir bemerken, dass die Platine mutwillig<br />

zerstört wurde, leisten<br />

wir keinen Ersatz.<br />

Erst nach Bezahlung der Platinen könnt ihr sie als euer<br />

Eigentum betrachten.<br />

Das gleiche gilt auch für uns.<br />

Der Liefertermin erfolgt nach Absprache.<br />

___________ ___________<br />

Unterschrift HOS Unterschrift DHO<br />

55


SEMIK@work<br />

Anlage 3: Schaltplan zum Stereoverstärker 2 X 5 " / 9-12 V<br />

56


4. Literaturgeschichte als Zeitung<br />

Grundlagen journalistischen Darstellens am Beispiel<br />

literaturgeschichtlicher Grundprobleme<br />

Die Unterrichtsreihe ist ein interdisziplinäres Projekt, in dessen Zentrum das Fach Deutsch und<br />

der Wahlgrundkurs Medien und Kommunikation (MuK) stehen. Das Fach Deutsch analysiert<br />

Büchners Dramenfragment "Woyzeck" als Ausgangs- und Endpunkt literarhistorischer Detailuntersuchungen<br />

zur Stoff- bzw. Motivgeschichte. Der Kurs MuK untersucht Aspekte der Geschichte,<br />

des Aufbaus, der Funktion und der Darstellungsformen von Zeitungen und Zeitschriften.<br />

Deutsch und MuK konstruieren dann eine Kommunikationssituation, die die Lernenden<br />

als zeitgenössische Journalisten betrachtet, die den historischen Kriminalfall "Woyzeck" im<br />

Feuilletonteil einer Zeitung des 19. Jh. darstellen und gestalten sollen. Auf der Metaebene<br />

münden die Projektergebnisse in weiterführende medien- und literaturtheoretische Fragestellungen.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Profilbildung „Medien und Kommunikation“ in der gymnasialen Oberstufe,<br />

Brandenburg<br />

Schule Voltaire-Gesamtschule Potsdam (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)<br />

http://www.voltaireschule.de<br />

Lehrer Sven Kantak knitel@web.de<br />

Klasse 11, Leistungskurs Deutsch bzw. Wahlgrundkurs "Medien und Kommunikation"<br />

23 Schüler / max. 6 Schüler pro Gruppe<br />

Fächer Deutsch, Medien und Kommunikation; partiell Informatik, Politische Bildung und<br />

Kunst<br />

Zeitansatz 20 Unterrichtsstunden insgesamt in den oben benannten beiden Kursen<br />

(Deutsch, MuK) im vorgestellten Zeitungsprojekt (s.u.); die Unterrichtsreihe<br />

(vier Sequenzen) insgesamt ca. 35 Stunden pro Unterrichtsfach oder -kurs<br />

URL http://www.bildung-brandenburg.de/bbs/entwick/modell/muk/index.htm<br />

http://www.mpz.brandenburg.de/mpz/projekte/muk.htm<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

- Kennenlernen des polykausalen Zusammenhangs von Literatur und Wirklichkeit am Beispiel<br />

von Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" auf der Grundlage historisch belegter<br />

Stoff- und Motivgeschichte bzw. zeitgenössischer Quellen;<br />

- Einblicke in Produktionsmechanismen fiktionaler Literatur implizite deren vermeintlicher Autonomie<br />

bzw. in Grundmerkmale journalistischen Darstellens auf der Grundlage historischer<br />

Quellen;<br />

- Beförderung der Erkenntnis des funktionalen Zusammenhangs von Weltanschauung und literarischer<br />

Produktion u.a. anhand des oben genannten Beispiels;<br />

- Festigung bekannten Wissens zu journalistischen Darstellungsformen aus dem Unterricht der<br />

Sekundarstufe I (z.B. Deutsch, Politische Bildung, Geschichte etc.);<br />

- Vertiefende Einblicke in Geschichte, Funktion, Aufbau und Wirkung von Zeitungen und Zeitschriften;<br />

- Erlernen des Umgangs mit der semiprofessionellen Anwendersoftware "PageMaker" zur Gestaltung<br />

von Zeitungsseiten.<br />

57


SEMIK@work<br />

Arbeitstechniken<br />

- Üben des Umgangs mit Literatur zur Vervollkommnung analytischer Fähigkeiten und Fertigkeiten;<br />

- Herausbildung problemorientierten Denkens und Handelns unter Nutzung traditioneller und<br />

moderner Recherchetechniken zu einem konkreten Untersuchungsgegenstand;<br />

- Ausprägung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zu Formen journalistischen Arbeitens als Befähigung<br />

zum selbstbestimmten Umgang mit dem Medium Presse;<br />

- Entwickeln zunehmend eigenständiger Problemlösungsstrategien;<br />

- Nutzung des Computers als technisches Hilfsmittel und als mediale Informationsquelle bzw.<br />

als kreatives Gestaltungsobjekt.<br />

Sozial<br />

Die Stellung des Projektes (Einführungsphase der Sekundarstufe II; Semester 11/I) determiniert<br />

diesen Zielbereich, in dem soziale Kompetenzen zunächst natürlich nur angebahnt werden<br />

können:<br />

- Kennenlernen im Rahmen der Lerngruppe über eine gemeinsame Aufgabenstellung bzw.<br />

gemeinsames Projekt;<br />

- Beförderung von Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Termintreue und Verantwortungsbewusstsein;<br />

- Herausbildung von Kritik- und Diskursfähigkeit;<br />

- Emanzipation der Lernenden zur Herausbildung von Selbstbewusstsein;<br />

- Modifizierung traditioneller Rollenverständnisse im Lehr-Lern-Prozess (Dezentralisierung der<br />

primär vermittelnden Lehrerrolle; Lehrer als Moderator oder Lernberater).<br />

Arbeitsformen<br />

Projektunterricht als Kernstück der Unterrichtssequenz III; ansonsten sehr variable Arbeitsformen<br />

im Rahmen der Unterrichtsreihe (Einzel- und Gruppenarbeit, Partnerlernen, Kolloquium<br />

etc.).<br />

Voraussetzungen<br />

Fachkompetenz<br />

- Kenntnis grundlegender gattungsspezifischer Merkmale eines Dramas und einiger journalistischer<br />

Darstellungsformen aus dem Unterricht der Sekundarstufe I;<br />

- ansatzweise Kenntnisse zu Aufbau und Gestaltung einer Zeitung;<br />

- Textverarbeitung und -gestaltung am PC.<br />

Methodenkompetenz und Medienkompetenz<br />

Methoden- und Medienkompetenz bezeichnen eigentlich unterschiedliche Bereiche, deren<br />

Schnittfläche allerdings häufig sehr groß ist und sich schwer ausdifferenzieren lässt. So z.B.<br />

steht die Frage, ob es sich bei der (richtigen) Analyse von Texten um eine Kompetenz hinsichtlich<br />

der Methode handelt und / oder um eine Medienkompetenz, die sich nach Baacke oder<br />

Tulodziecki als eine bewusste, souveräne oder intendierte Medienhandlung artikuliert, wie es<br />

die analytische Auseinandersetzung mit gedruckten Texten immer gewesen ist. Da keine eindeutige<br />

Trennschärfe hier hergestellt werden kann, werden Methoden- und Medienkompetenz<br />

an dieser Stelle zusammengefasst, um eventuelle Dopplungen zu vermeiden:<br />

- Analyse fiktionaler und nichtfiktionaler Texte (Dramenanalyse, Sachtexte);<br />

- Formulieren journalistischer Texte nach strukturellen Textmerkmalen (Grundkenntnisse);<br />

- Recherchetechniken zur Informationsbeschaffung (u.a. im Internet);<br />

- Einsatz von Schrifttypen und anderen ästhetischen Gestaltungselementen;<br />

- zweckorientierter Umgang mit der semiprofessionellen Anwendersoftware "PageMaker" zur<br />

Gestaltung des Layouts von Zeitungsseiten.<br />

58


Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Literaturgeschichte als Zeitung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

Sequenz<br />

I<br />

je 10 Std.<br />

Sequenz<br />

II<br />

je 10 Std.<br />

Sequenz<br />

III<br />

je 10 Std.<br />

Die Unterrichtsreihe „Literatur als Zeitung“ untergliedert<br />

sich in vier Sequenzen, die sich inhaltlich und<br />

methodisch-didaktisch aufeinander aufbauen und<br />

insgesamt einen Stundenumfang von ca. 35 Unterrichtsstunden<br />

pro beteiligtem Fach / Kurs umfassen.<br />

Die erste Sequenz thematisiert im Wahlgrundkurs<br />

Medien und Kommunikation journalistische<br />

Darstellungsformen und verhandelt in diesem Zusammenhang<br />

Aspekte des Aufbaus und der Struktur<br />

von Zeitungen ebenso wie inhaltliche und stilistische<br />

Grundmerkmale der verschiedenen journalistischen<br />

Textsorten (vgl. Schema 1 im Anhang).<br />

Parallel dazu wird im Deutschunterricht mit dem<br />

gleichen Stundenumfang Georg Büchners Dramenfragment<br />

rezipiert und je nach dem Erkenntnisinteresse<br />

aspektorientiert analysiert. Im vorliegenden Fall<br />

liegt das Hauptinteresse auf einer Untersuchung der<br />

Darstellung der soziohistorischen und soziokulturellen<br />

Verhältnisse im Dramenfragment bzw. auf einer<br />

detaillierten Analyse der Handlungsmotive bzw. Verhaltensmuster<br />

der Titelfigur.<br />

Auf dieser Grundlage bildet dann die zweite Sequenz<br />

den Übergang zum abschließenden Zeitungsprojekt<br />

(Sequenz 3). Zum einen erfolgt in der Sequenz im<br />

Deutschunterricht eine Konfrontation mit dem<br />

Autor des Dramenfragments Georg Büchner und seiner<br />

Vita, zum anderen werden zeitgenössische Texte<br />

zum historisch belegten und regional viel diskutierten<br />

Kriminalfall "Woyzeck" am Anfang des 19. Jahrhunderts<br />

rezipiert und hinsichtlich ihres Informationsgehaltes<br />

analysiert sowie diskutiert.<br />

Der Wahlgrundkurs Medien und Kommuniaktion<br />

konzentriert sich im Verlaufe dieser Sequenz auf die<br />

Betrachtung zeitungsgeschichtlicher Aspekte (Entwicklung<br />

des Zeitungswesens, Fragen der ästhetischen<br />

Gestaltung) bzw. gibt eine Einführung in den<br />

Umgang mit der Anwendersoftware "PageMaker".<br />

Die dritte Sequenz stellt das fächerübergreifende<br />

Zeitungsprojekt dar, das in Kooperation von<br />

Deutsch und MuK realisiert wird und die Lernenden<br />

mit der Kommunikationssituation konfrontiert, als<br />

zeitgenössische Journalisten den historischen Woyzeck<br />

und seinen Kriminalfall im Feuilletonteil einer<br />

Zeitung des 19. Jahrhunderts darzustellen und auch<br />

in einem vergleichbaren zeitgenössischem "Layout"<br />

zu gestalten (siehe Beschreibung unten).<br />

Als Basis dienen das eigenständig<br />

entworfene<br />

Mediencurriculum und der<br />

Rahmenplan Deutsch<br />

(Brandenburg; Sek. II).<br />

Printmedien am Beispiel<br />

der Zeitung als zentraler<br />

Gegenstand des Semesters<br />

11/I (Geschichte,<br />

Funktion und Aufbau von<br />

Zeitungen); Untersuchungen<br />

zur Gattung "Dramatik";<br />

literarhistorische<br />

Aspekte (Thema "Literarische<br />

Spurensuche");<br />

Merkmale literaturwissenschaftlicherUntersuchungsmethoden<br />

u.a. literarhistorisches<br />

Wissen zu ausgewählten<br />

Autoren; Untersuchungen<br />

zur Sprache in Kommunikationsprozessen<br />

59


SEMIK@work<br />

Sequenz<br />

IV<br />

individuelle<br />

Festlegung<br />

des<br />

Stundenumfangs<br />

Ablauf<br />

60<br />

Die sich anschließende vierte Sequenz thematisiert<br />

Problemkreise auf der Metaebene des Unterrichtsprojektes<br />

und trennt dazu wieder die phasenweise<br />

koordinierte Zusammenarbeit zwischen dem Deutschunterricht<br />

und dem des Wahlgrundkurses Medien<br />

und Kommunikation.<br />

Während der Deutschunterricht auf der Metaebene<br />

literaturgeschichtliche und -theoretische Aspekte<br />

untersucht, die sich um Fragen der Gattungsspezifik,<br />

der Motiv- und Stoffgeschichte bzw. die des Zusammenhangs<br />

von literarischem Abbild und Wirklichkeit<br />

am Beispiel des Dramenfragments von Georg<br />

Büchner gruppieren und eine Einordnung in dramengeschichtliche<br />

Entwicklungsprozesse vornimmt, konzentriert<br />

sich der Wahlgrundkurs Medien und<br />

Kommunikation in dieser Sequenz auf Fragen des<br />

Presserechts bzw. der ethisch-moralischen Verantwortung<br />

des Journalisten für seine Berichterstattung.<br />

Aspekte des Medienrechts<br />

Wie aus der oben dargestellten Gesamtplanung der Unterrichtseinheit ersichtlich handelt es<br />

bei der nachfolgenden Unterrichtssequenz um ein fächerübergreifendes Projekt, an dem sich<br />

das Fach Deutsch und der Wahlgrundkurs Medien und Kommunikation partizipieren und das<br />

insgesamt ca. 20 Unterrichtsstunden umfasst.<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits- / Sozialform<br />

1 - 2 Konstruktion und Verdeutlichung<br />

der Kommunikationssituation<br />

und der Projektidee<br />

"Literaturgeschichte als Zeitung"<br />

(Planungsphase)<br />

3 - 10 Arbeit in den Redaktionsteams<br />

- Recherche, Rezeption<br />

und Stoffsammlung (Produktionsphase<br />

I)<br />

11 - 16 Präsentation, Diskussion und<br />

Bewertung der Medienprojekte<br />

(Präsentationsphase)<br />

17 - 20 Präsentation, Diskussion und<br />

Bewertung der Medienprojekte<br />

(Präsentationsphase)<br />

Printmedien,<br />

PC,<br />

Beamer,<br />

PowerPoint<br />

Printmedien,<br />

PC,<br />

PageMaker,<br />

Internet<br />

Printmedien,<br />

PC,<br />

Beamer,<br />

PageMaker<br />

Printmedien,<br />

PC,<br />

Beamer,<br />

PageMaker<br />

Lehrervortrag, Gruppenarbeit,<br />

Diskussion und<br />

Visualisierung der Diskussionsergebnisse<br />

Rezeption und Analyse der<br />

historischen Quellentexte,<br />

Internetrecherche, Diskussion,<br />

Partner- und<br />

Gruppenarbeit, Moderation<br />

und partielle Hilfestellung<br />

durch den betreuenden<br />

Lehrer<br />

Produktion von Texten,<br />

Diskussion der Textinhalte<br />

auf der Ebene der Redaktionsteams,<br />

Partner- und<br />

Gruppenarbeit; Moderation<br />

durch den Lehrer<br />

Präsentation der Medienprodukte<br />

im Rahmen der<br />

Lerngruppe, Kolloquium,<br />

Diskussion der Inhalte,<br />

Bewertung der Ergebnisse<br />

in Brechung mit der Präsentation<br />

vor der Lerngruppe


Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Literaturgeschichte als Zeitung<br />

Die ersten beiden Stunden der Unterrichtssequenz werden als sogenannte Planungsphase genutzt,<br />

in der die konstruierte Kommunikationssituation und die Projektidee vorgestellt, verdeutlicht<br />

und diskutiert werden. In diesem Zusammenhang wird die Lerngruppe mit der simulierten<br />

Kommunikationssituation konfrontiert, in der sie als Journalisten für den Feuilletonteil<br />

einer Zeitung des 19. Jahrhunderts den historischen Woyzeck und seinen Kriminalfall anhand<br />

zeitgenössischer Quellen und des Büchnerschen Dramenfragments sowie ihrer Kenntnisse zu<br />

journalistischen Darstellungsformen aufarbeiten und einer fiktiven Leserschaft als gestaltete<br />

Zeitungsseite präsentieren sollen. Den Abschluss der Planungsphase bilden einerseits Erläuterungen<br />

zur Projektidee, zum Projektablauf und zur Präsentation, andererseits werden die<br />

Redaktionsteams festgelegt und Aspekte des Erwartungshorizonts bzw. der Bewertung besprochen.<br />

Als Produktionsphase I (Arbeit in den Redaktionsteams) fungieren die Stunden 3 - 10. Im<br />

Zentrum stehen hier Aspekte wie Recherche, Rezeption und Stoffsammlung. Zunächst erfolgt<br />

in Kombination mit Recherchen im Internet bzw. in Bibliotheken im Rahmen der Redaktionsteams<br />

eine vertiefende Rezeption der zeitgenössischen Quellentexte zum historischen Woyzeck,<br />

zum Kriminalfall bzw. zu den verschiedenen Gerichtsgutachten. Das Material wird gesichtet<br />

und strukturiert, wozu in den einzelnen Redaktionsteams Absprachen zur Auswahl der<br />

Textquellen, Textsorten und Textinhalte stattfinden. Dabei spielen auch schon erste Gedanken<br />

zur ästhetischen Gestaltung der späteren Zeitungsseite eine Rolle.<br />

In der Produktionsphase II (Stunden 11 - 16) entsteht in den Redaktionsteams die jeweilige<br />

Zeitungsseite. Produzieren und Gestalten sind hier die zentralen Schülerhandlungen. Auf der<br />

Basis der Recherchen, der Stoffsammlung bzw. der Text- und Bildauswahl aus der Produktionsphase<br />

I werden jetzt die journalistischen Texte produziert, es finden Redaktionssitzungen<br />

statt und es wird das Layout der Zeitungsseite unter Einbindung der Texte, Bilder und Grafiken<br />

gestaltet.<br />

Den Abschluss des Zeitungsprojekts bildet die Präsentationsphase (Stunden 17 - 20), in der<br />

die Projektergebnisse im Rahmen der Lerngruppe vorgestellt, diskutiert und bewertet werden.<br />

Bei der Präsentation wird neben Aspekten der medialen Entscheidungen bzw. Gestaltung, vor<br />

allem Wert auf die Diskussion zu den in den Zeitungsseiten dargestellten Inhalten und deren<br />

formale Gestaltung bzw. auf das Verhältnis von intendierter und tatsächlicher Wirkung eingegangen.<br />

Gegenstand der Bewertung ist zum einen das Medienprodukt selbst, zum anderen die<br />

Präsentationsleistung als kommunikative Kompetenz. Im Zusammenhang mit der Auswertung<br />

des Projekts werden Grenzen und Möglichkeiten des Projekts gekennzeichnet und Perspektiven<br />

aufgezeigt.<br />

Lernzielkontrolle<br />

Die Lernzielkontrolle findet bei diesem Projekt mindestens auf zwei Ebenen statt. Zum einen<br />

ist es das komplexe Medienprodukt selbst, an dessen Ergebnis bzw. Qualität intendierte Lernziele<br />

wie die Beförderung von Fach-, Medien- und kommunikativer Kompetenz gemessen werden<br />

können. Zum anderen bietet der Rahmen der Präsentation in Form eines Kolloquiums verschiedene<br />

Möglichkeiten, Aspekte wie Arbeitstechniken, Fachinhalte, soziale und kommunikative<br />

Kompetenzen zu bewerten. In jedem Fall werden die Lernenden in den Prozess der Bewertung<br />

einbezogen, indem sie an der Festlegung der Bewertungskriterien beteiligt werden.<br />

Während traditionell Unterrichtseinheiten mit Arbeiten oder Klausuren abgeschlossen werden,<br />

erfolgt hier die Lernzielkontrolle über das erstellte Medienprodukt als eine komplexe Leistung,<br />

die verschiedene Kompetenzen abverlangt, die auch in der Bewertung Berücksichtigung finden<br />

müssen.<br />

Die Nachhaltigkeit des im Projekt Gelernten bzw. Transfereffekte spiegeln sich unabhängig<br />

davon im Zusammenhang mit der oben benannten Unterrichtssequenz IV, die im Fach<br />

Deutsch und im Wahlgrundkurs Medien und Kommunikation weiterführende Probleme auf der<br />

Meta-Ebene betrachtet. U.a. hier kann das im Zusammenhang mit dem Zeitungsprojekt Erlernte<br />

von den Schülerinnen und Schülern direkt angewendet werden.<br />

Auf dem intendierten Transfer des Gelernten basieren auch Unterrichtsinhalte späterer Semester<br />

in Deutsch, MuK, aber auch in Unterrichtsfächern wie Kunst, Geschichte oder Politische<br />

Bildung.<br />

61


SEMIK@work<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Nach einer im Fach Deutsch und im Wahlgrundkurs<br />

Medien und Kommunikation organisierten<br />

Vorbereitungsphase, werden die Schülerinnen und<br />

Schüler mit der oben beschriebenen simulierten<br />

Kommunikationssituation konfrontiert, die von<br />

ihnen verlangt, dass sie sich auf der Grundlage<br />

historischer Quellentexte mit einem kontrovers<br />

diskutierten Problemfall auseinandersetzen. Ihre<br />

gewonnenen Einsichten müssen sie in Form journalistischer<br />

Darstellung und Gestaltung zu einer<br />

Zeitungsseite anordnen.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

In der Planungsphase wurden die Lernenden mit<br />

der Projektidee, d.h. der simulierten Konstruktion<br />

einer Kommunikationssituation konfrontiert. Diese<br />

simulierte Konstruktion wurde vom Lehrer gesetzt.<br />

Insbesondere in den Produktionsphasen aber wird<br />

der Lernprozess von den Lernenden weitgehend<br />

selbst gesteuert, und das nicht nur auf fachlich-kognitiver<br />

Ebene, sondern auch hinsichtlich der Arbeitstechniken<br />

und des Sozialverhaltens. Selbstgesteuertes<br />

Lernen findet zum Beispiel bei den Recherchen,<br />

der Textauswahl bzw. der Gestaltung und Produktion<br />

der Zeitungsseite statt. Mit Sicherheit wirken<br />

Formen der Gruppendynamik dabei mit und beeinflussen<br />

positiv den Prozess des selbstgesteuerten<br />

Lernens. Dennoch muss in dieser Entwicklungsphase<br />

der Lernenden der Lehrende auch reglementierend<br />

eingreifen, weil die jungen Leute die Richtung der<br />

Selbststeuerung noch nicht kennen (können).<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Die Lernenden werden mit einer Lehr-Lern-Situation<br />

konfrontiert, in der sie nach der Konstruktion<br />

der simulierten Kommunikationssituation ansatzweise<br />

emanzipiert über die inhaltliche Ausgestaltung<br />

bzw. Durchführung des Unterrichts (Projekts)<br />

und Fragen der Bewertung mitbestimmen können.<br />

Damit wird ein Prozess angebahnt, in welchem der<br />

Lehrer sich als (Be)Lehrender zunehmend zurücknimmt<br />

und stärker als Lernberater oder Moderator<br />

in Erscheinung tritt, der es z.B. als normal empfindet,<br />

im Zusammenhang mit dem Gebrauch und<br />

der Anwendung z.B. Neuer Medien auch von den<br />

Schülerinnen und Schülern zu lernen.<br />

62<br />

Problemorientierung wird von den Lernenden<br />

in dieser Entwicklungsphase häufig<br />

nur unbewusst wahrgenommen, was<br />

also die Lenkung von außen notwendig<br />

macht. Dennoch sind die jungen Leute<br />

ansatzweise in der Lage, Unterrichtsgegenstände<br />

problemorientiert zu betrachten,<br />

wenn sie sich damit identifizieren.<br />

Dieser Prozess muss anfangs noch vom<br />

Lehrenden stärker zentral gesteuert<br />

werden, weil vergleichbare Erfahrungen<br />

aus der Sek. I zumeist fehlen.<br />

Selbststeuerung setzt Problembewusstsein,<br />

Identifikation und ein klares Erkenntnisziel<br />

voraus, das sich in der<br />

Einführungsphase der Sekundarstufe II<br />

erst ausprägt. Weniger konkrete Zukunftsperspektiven<br />

bestimmen in dieser<br />

Entwicklungsphase der Jugendlichen ihr<br />

Lernverhalten als vielmehr variable<br />

Unterrichtsformen, flexible Inhalte und<br />

provokante Themen. Die Selbststeuerung<br />

ließ sich nur durch Moderation<br />

durch den Lehrenden initiieren, scheint<br />

sich also selbst bei der Identifikation<br />

mit der Projektidee bzw. dem Medienprodukt<br />

in dieser Entwicklungsphase<br />

nur schritt- bzw. ansatzweise durchzusetzen.<br />

Verlangt allgemein die Sekundarstufe II<br />

ein verändertes Lehr-Lern-Rollen-Verständnis,<br />

so erweist sich die thematische<br />

Öffnung des Unterrichts, die Kooperation<br />

mit anderen Unterrichtsfächern als<br />

sehr produktiv, weil die jungen Leute<br />

zunehmend erkennen, dass Schule<br />

nicht ausschließlich kanonisches Lernen<br />

bedeutet, sondern vernetztes Denken.<br />

Wichtig erscheint für das beschriebene<br />

Projekt, dass die Lernenden die "Lernfreiheit"<br />

in Form eines konkret erwarteten<br />

Medienprodukts als angenehm bzw.<br />

als Beachtung ihrer Individualität empfinden<br />

und ihnen die notwendige Identifikation<br />

mit dem zu Lernenden partiell<br />

bewusst wird.


Medienkompetenz<br />

Medienkompetenz wird verschiedentlich befördert,<br />

wobei es sich dabei um schrittweise Prozesse handelt,<br />

die mit dieser Unterrichtssequenz nicht ihren<br />

Abschluss finden können. Alle vier nach Baacke<br />

bezeichneten Bereiche der Medienkompetenz werden<br />

im Zusammenhang mit diesem Projekt berührt,<br />

vor allem aber die bewusste Medienauswahl,<br />

die kritische Bewertung und die kreative Gestaltung<br />

von Medien. Natürlich vervollkommnen die<br />

Lernenden auch ihre medientechnische Kompetenz<br />

im Umgang mit Neuen Medien.<br />

Mit dem Unterrichtsprojekt werden komplexe Aufgaben<br />

gestellt, die von den Lernenden unter Anleitung<br />

von Lehrenden verlangen, dass sie begleitet<br />

Problemlösungsstrategien entwerfen und ein<br />

eigenständiges Medienprodukt entwerfen, das der<br />

kritischen Sicht der Rezipienten standhält.<br />

Kooperation<br />

Die Kooperation zwischen dem Deutschunterricht<br />

und der unterrichtlichen Verhandlung im Wahlgrundkurs<br />

Medien und Kommunikation beginnt mit<br />

detaillierten Absprachen auf der inhaltlichen und<br />

methodisch-didaktischen Ebene, auf deren Basis<br />

ein für die Durchführung des Zeitungsprojektes<br />

gemeinsamer Stundenpool geschaffen wird. Im<br />

Idealfall findet die Durchführung phasenweise oder<br />

vollständig im Teamteaching statt. Die inhaltlichen<br />

Vorleistungen der beiden Unterrichtsfächer bzw.<br />

Kurse werden gemeinsam mit den Schülern ausdiskutiert<br />

und Planungs- bzw. Realisierungsschritte<br />

festgelegt. Natürlich spielen dabei auch die verschiedenen<br />

Zugänge bzw. Perspektiven auf das zu<br />

lösende Problem eine zentrale Rolle.<br />

Übertragbarkeit<br />

Im Zusammenhang mit anderen Unterrichtsfächern<br />

wurde diese Projektidee aufgegriffen. So<br />

z.B. beschäftigte sich zu einem späteren Zeitpunkt<br />

das Fach Politische Bildung mit Problemen der<br />

Funktion und Wirkung von Massenmedien und<br />

Aspekten der Manipulation durch Werbung. Diese<br />

Problematik wurde auch im Zusammenhang mit<br />

dem Kunst- und Informatikunterricht reflektiert, in<br />

dem man Möglichkeiten der Bildmanipulation oder<br />

-fälschung detaillierter untersuchte. Der Englischunterricht<br />

setzte sich zeitlich versetzt mit der<br />

Problematik British Press und American Advertising<br />

auseinander. Hier konnte dann bei der printmedialen<br />

Gestaltung auf ein ganzes Ensemble von<br />

Medienerfahrungen zurückgegriffen werden.<br />

Literaturgeschichte als Zeitung<br />

Medienkompetenz ist mehr als technisches<br />

Handling. Im Regelfall erlernen<br />

die jungen Leute das technische Handling<br />

zur Gestaltung von Zeitungsseiten<br />

mittels semiprofessioneller Software<br />

sehr schnell. Im Entwicklungsstadium<br />

der Jugendlichen (11/I) muss der Lehrende<br />

häufiger setzend oder reglementierend<br />

eingreifen, dabei aber immer<br />

auch die Befindlichkeit der jungen<br />

Leute hinterfragen und Fragen der inhaltlichen<br />

und ästhetischen Gestaltung<br />

ebenso aushandeln bzw. festlegen wie<br />

Bewertungskriterien. Diesen Aushandlungsprozess<br />

"genießen" die Schülerinnen<br />

und Schüler, weil er im Regelfall<br />

ihren bisherigen Schulerfahrungen bezüglich<br />

des Lehrens und Lernens nur<br />

wenig entspricht, ihnen aber individuelle<br />

und kreative Freiräume garantiert.<br />

Die Kooperation bezogen auf das Unterrichtsprojekt<br />

ermöglicht eine qualitativ<br />

tiefgründigere Auseinandersetzung<br />

mit dem Gegenstand, vor allem auch,<br />

weil ein Perspektivwechsel initiiert werden<br />

kann. Die Zusammenarbeit zwischen<br />

verschiedenen Fächern bricht<br />

traditionelle Lehr-Lern-Situationen auf<br />

und gestaltet Unterricht (aus)lebensoffener.<br />

Innovativ ist insgesamt der Kurs<br />

Medien und Kommunikation (siehe Anmerkung<br />

1), der sich mit seiner inhaltlichen<br />

Ausrichtung und seinen methodisch-didaktischen<br />

Grundsätzen für<br />

nahezu alle Fachbereiche und Unterrichtsthemen<br />

bzw. -probleme als Kooperationspartner<br />

anbietet.<br />

Das Projekt kann eigentlich auf nahezu<br />

jedes Unterrichtsthema bzw. -problem<br />

übertragen werden, das Lernende und<br />

Lehrende als so bedeutend erachten,<br />

dass man es vertiefend analysieren und<br />

bearbeiten will oder muss (sic!), denn<br />

Sachthemen sind zentraler Gegenstand<br />

von Printmedien, von Zeitungen und<br />

Zeitschriften. Die Verwendung des oben<br />

beschriebenen Projektmusters (Fachinhalt<br />

kombiniert mit der inhaltlichen und<br />

ästhetischen Gestaltung einer Zeitungsseite)<br />

garantiert das Aufbrechen traditionellen<br />

Unterrichtens und motiviert<br />

mitunter unerwartet.<br />

63


SEMIK@work<br />

Bezogen auf den Deutschunterricht wurden in den<br />

nachfolgenden Jahren Zeitungsseiten zu literarischen<br />

Strömungen oder zu literarischen Texten<br />

und deren kulturellem Kontext verfasst.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Authentische Schülermeinungen lassen sich schwer nachweisen, dennoch liegen dem Projekt<br />

SEMIK aus dem Land Brandenburg sogenannte Erfahrungsberichte vor und m.E. nicht nur in<br />

printmedialer Form, aus denen die Reaktion der Lernenden auf Projektunterricht ersichtlich ist.<br />

Zur Struktur des Projektunterrichts an der Voltaire-Gesamtschule Potsdam gehört es, dass bei<br />

Projekten neben der Präsentation auch eine Reflexion auf der Meta-Ebene stattfindet. Gerade<br />

das Reflektieren erweist sich in den Augen der Lernenden als sehr notwendig, weil sie nur so<br />

erfahren, was sie "falsch" oder "richtig" gemacht haben, obwohl die sich anschließenden Erkenntnis-<br />

und Selbstfindungsprozesse sich mitunter nur schrittweise, manchmal gar nicht bei<br />

den Lernenden durchsetzen. Während der veränderte Zugang zum Thema von allen begrüßt<br />

wird, weil sie dadurch anders als traditionell motiviert werden, kritisiert ein Teil der Lernenden<br />

auch in diesem Zusammenhang das Analysieren oder "Zerpflücken" von Texten. Ihr Problem<br />

relativierte sich lediglich dadurch, dass sie nicht eine "stupide" Inhaltszusammenfassung oder<br />

Textanalyse zu verfassen hatten, wie sie es traditionell erfahren haben.<br />

Lehrerurteil<br />

Oben dargestelltes Schülerurteil im Zusammenhang mit der Rezeption und Analyse von Texten<br />

im Deutschunterricht ist erwartet worden, weil es den traditionellen Lehrerfahrungen entspricht.<br />

Dennoch verhielten sich die Lernenden im Projektunterricht anders als im traditionellen.<br />

Und eigentlich erfüllte der Projektunterricht nichts anderes als den Spielcharakter von Literatur<br />

wahrzunehmen. Und was zunächst wie eine zeitaufwändige Spielerei aussieht, stellt<br />

eine andere Möglichkeit des Zugangs zu bzw. des Umgangs mit literarischen Texten oder Problemen<br />

dar. Gewöhnlich werden im Deutschunterricht der Sekundarstufe II nach Aufforderung<br />

des Lehrers zwangsweise Texte von den Lernenden rezipiert und aspektorientiert analysiert.<br />

Zumeist setzt es eine umfangreiche Motivationsphase, Überzeugungsphase und/oder Zensurendruck<br />

voraus, dass die Lernenden dabei so etwas wie Problembewusstsein entwickeln. Probates<br />

Mittel ist dabei zumeist der vermeintliche Aktualitätsbezug, viel zu selten aber kreative<br />

Handlungsorientierung, wie sie primär Projektunterricht und -lernen initiiert und organisiert.<br />

Die Lernenden nehmen gerade in der Projektphase Veränderungen hinsichtlich statischer Lehr-<br />

Lern-Situationen dankbar auf, begrüßen die Teamarbeit und lernen schrittweise, Problemlösungsstrategien<br />

zu entwickeln. Zunehmend verzichten sie dabei in späteren Projekten auch auf<br />

die Rolle des Lehrenden als Lernberater oder -moderator.<br />

Das Zeitungsprojekt verlangt Kontinuität und provoziert Konflikte im Rahmen der Redaktionsteams<br />

- beides spiegelt Lernprozesse einer anderen Qualität, die sich vor allem in der Identifikation<br />

mit dem Produkt artikuliert. Allein das rechtfertigt den erhöhten zeitlichen Aufwand, und<br />

inhaltlich-thematisch sind keine Kollisionen mit bestehenden Lehrplänen zu erkennen, auch<br />

dann nicht, wenn man auf andere Texte als aus dem vermeintlich tradierten Literaturkanon<br />

zurückgreift. Handlungsorientierter Umgang mit Literatur in Form der Gestaltung von Zeitungsseiten<br />

wird auf originelle Weise dem ursprünglichen Charakter von Literatur sehr gerecht,<br />

nämlich dem Spielcharakter.<br />

Empfehlungen<br />

Wie weiter oben schon angedeutet bieten sich verschiedene (literarische) Texte, Textsorten<br />

und Themen für eine printmediale Bearbeitung an. Selbst wenn es sich um fiktionale Texte<br />

handelt, können journalistische Darstellungsformen andere Zugänge zum Textverständnis z.B.<br />

einer Kurzgeschichte ermöglichen, wenn in der simulierten Rolle eines Journalisten vielleicht<br />

ein Interview mit dem Autor, dem Erzähler oder mit einer der Randfiguren geführt wird, weil<br />

sich vom Autor bewusst so gestaltet die Titelfigur eines solchen Textes zumeist sehr bedeckt<br />

64


Literaturgeschichte als Zeitung<br />

hält. Auch wenn man mit einer solchen "Spielerei" auf den ersten Blick derzeit kein Abitur im<br />

Fach Deutsch absolvieren wird, werden hier Denk- und Lernprozesse initiiert, die in der modernen<br />

Mediengesellschaft im Umgang mit Literatur so nicht mehr selbstverständlich sind.<br />

Statt bloßer Unterhaltung, statt blanker Information sieht das vorgeschlagene Zeitungsprojekt<br />

Auseinandersetzung, kritisches Hinterfragen, verweilende Rückbesinnung und vor allem auch<br />

kreatives Gestalten in einer schwer durchschaubaren "Sinnenflut" massenmedialer Signale und<br />

Verführungen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Kooperation bezogen auf das Unterrichtsprojekt ermöglicht eine qualitativ tiefgründigere<br />

Auseinandersetzung mit dem Gegenstand, vor allem auch, weil ein Perspektivwechsel initiiert<br />

werden kann. Zunächst bietet sich im Rahmen des beschriebenen Projektes eine Kooperation<br />

im sprachlich-literarisch-künstlerischen bzw. im gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld<br />

an, weil hier auch das Problemfeld "Zeitung als Medium" sinnstiftend thematisiert werden kann<br />

und entsprechende Untersuchungen bzw. Betrachtungen per se nicht mit traditionellen Lehr-<br />

Lern-Inhalten kollidieren. Aber selbst das mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Aufgabenfeld<br />

bietet sich mit entsprechenden inhaltlichen Akzentuierungen als potentieller Kooperationspartner<br />

an. Angemerkt werden muss, dass unabhängig von den Kooperationspartnern,<br />

deren Zahl auch mehr als zwei sein könnte, in einem Fach das Medium Zeitung thematisiert<br />

wird und dass die Lernenden Einblick in das technische Handling am Computer erhalten, was<br />

auch z.B. im Rahmen des Deutschunterrichts geschehen kann, weil dort grundsätzlich immer<br />

Texte verarbeitet werden.<br />

Anschlussplanungen<br />

Auf dem intendierten Transfer des Gelernten basieren Unterrichtsinhalte späterer Semester in<br />

Deutsch, MuK, aber auch in Unterrichtsfächern wie z.B. Kunst, Geschichte oder Politische Bildung.<br />

So wird im Fach Deutsch z.B. im Zusammenhang mit der analytischen Untersuchung von<br />

literarischen Texten in der Klasse 13 nochmals ein literarischer Text zum Anlass genommen,<br />

um den fiktiv verhandelten Inhalt als Realität zu nehmen und von dort aus mögliche Autor-<br />

Intentionen zu kommentieren. Dabei bieten sich Werke wie Frischs "Biedermann und die<br />

Brandstifter" oder Bölls "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" an. Weitere Anschluss-<br />

Planungen werden oben im Zusammenhang mit dem Aspekt "Übertragbarkeit" (3. Umsetzung)<br />

dargestellt. Die im Zusammenhang mit dem Zeitungsprojekt angefertigten Medienprodukte<br />

dienen grundsätzlich nachfolgenden Jahrgängen als vergleichendes Unterrichtsmaterial oder<br />

als möglicher Zugang zur Erarbeitung einer unterrichtlichen Problemstellung.<br />

Verwendete Materialien<br />

Neben den traditionellen printmedialen Unterrichtsmaterialien für die Verhandlung von<br />

Büchners Dramenfragment "Woyzeck" (z.B. vom Reclam-Verlag) steht eine Vielzahl von Lexika<br />

und literaturgeschichtlichen Überblicksdarstellungen zur Verfügung, wie sie in jeder Bibliothek<br />

zur Grundausstattung gehören. Darüber hinaus können für die Recherche auch die verschiedenen<br />

Einträge im Internet genutzt werden. Zur Gestaltung der Zeitungsseite bietet sich die Anwendersoftware<br />

"PageMaker" an, aber auch mittels Word lassen sich vergleichbare Seiten gestalten.<br />

65


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Schematische Verlaufsübersicht zur Unterrichtsreihe<br />

66<br />

Journalistische<br />

Darstellungsformen<br />

G. Büchners<br />

Dramenfragment<br />

"Woyzeck"<br />

Zeitungsprojekt<br />

"Woyzeck - Literatur<br />

als Zeitung"<br />

Präsentation und<br />

Diskussion der<br />

Projektergebnisse<br />

Medien<br />

und<br />

Kommunikation<br />

Aufbau - Struktur<br />

einer Zeitung<br />

(Überblick)<br />

Rezeption des<br />

Dramenfragments<br />

von G. Büchner<br />

Auswahl/Rezeption<br />

von historischen<br />

Texten<br />

Deutsch<br />

Zeitungstexte<br />

und ihre<br />

Grundmerkmale<br />

Literarhistorische<br />

und -theoretische<br />

Untersuchungen<br />

Produktion der<br />

journalistischen<br />

Texte<br />

Projekt<br />

(Deutsch/MuK)<br />

Nachricht<br />

Reportage<br />

Kommentar /<br />

Rezension / Kritik<br />

/ Glosse u.a.<br />

Analyse und<br />

Interpretation<br />

ausgewählter<br />

Szenen<br />

Gestaltung der<br />

Zeitungsseite(n)<br />

Bericht<br />

Interview<br />

„Bildtexte“


Anlage 2: Unterrichtsbeispiel<br />

Literaturgeschichte als Zeitung<br />

67


5. "Gesellenstück"<br />

Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss des Profils<br />

"Medien und Kommunikation"<br />

Zentrale Aufgabe im 1. Kurshalbjahr der Klasse 13 ist die Erstellung eines ‚Gesellenstücks’. Die<br />

Schüler sollen an einem selbst zu wählenden Thema ihre Kompetenz im Umgang mit einem<br />

geeigneten Medium demonstrieren. Folgerichtig wird der Unterricht in Form eines Projekts organisiert,<br />

um den Schülern die Chance zur selbstständigen freien Arbeit zu geben. Projektbegleitend<br />

gibt es Phasen ‚traditionellen‘ Unterrichts. Hier wird das nötige Grundlagenwissen zur<br />

Planung und Realisierung des Vorhabens vermittelt.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

68<br />

Profilbildung „Medien und Kommunikation“ in der gymnasialen Oberstufe,<br />

Brandenburg<br />

Schule Voltaire-Gesamtschule (Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe)<br />

http://www.voltaireschule.de<br />

Lehrer Jens Knitel (knitel@web.de)<br />

Klasse 13 (Grundkurs „Medien und Kommunikation“)<br />

19 Schüler / Arbeitsgruppen je 2 Schüler<br />

Fächer Medien und Kommunikation / MuK (Projektarbeit, methodische und inhaltliche<br />

Vorbereitung)<br />

Politische Bildung (inhaltliche Vorbereitung, Präsentation)<br />

Geschichte (inhaltliche Vorbereitung, historischer Kontext)<br />

Deutsch (inhaltliche Vorbereitung, literarische Bezüge)<br />

Kunst (methodische Verfahren)<br />

Informatik (technische Voraussetzungen)<br />

Zeitansatz Kurshalbjahr (Planung, Produktion, Präsentation)<br />

URL http://www.bildung-brandenburg.de/bbs/entwick/modell/muk/index.htm<br />

http://www.mpz.brandenburg.de/mpz/projekte/muk.htm<br />

Zielsetzungen<br />

Einzelne Zielstellungen lassen sich in verschiedene Bereiche einordnen. Es wurde in Einzelfällen<br />

bewusst auf Trennschärfe verzichtet und eher der Zusammenhang zwischen den Komponenten<br />

betont.<br />

Fachlich<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

- sind in der Lage, selbstständig Kriterien zur Entwicklung einer geeigneten Themenstellung<br />

für die freie Projektarbeit abzuleiten;<br />

- können das gewählte Thema sinnvoll eingrenzen;<br />

- vertiefen ihre Kenntnisse zu den selbstgewählten Medien und Inhalten im Rahmen eines<br />

handlungsorientierten Unterrichtskonzeptes und sind in der Lage, in Zweifelsfällen und Problemsituationen<br />

geeignete fachliche Hilfestellung einzufordern;<br />

- finden eine geeignete Form der Präsentation (in Bezug auf Themen- und Medienwahl) und<br />

können diese unter kommunikationswissenschaftlichen und rhetorischen Aspekten begründen.


Arbeitstechniken<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

- sind in der Lage, einen Projektstrukturplan zu entwickeln, in dem sie auf mögliche Zielstellungen,<br />

den zeitlichen Ablaufplan, die Materialrecherche, Zielgruppen, die Darstellungsabsicht<br />

und mögliche Aspekte der theoretischen Reflexion eingehen;<br />

- sollen die Wahl des entsprechenden Präsentationsmediums themenorientiert begründen<br />

können;<br />

- orientieren ihre Recherchemethoden an inhaltlichen und strukturellen Kriterien und können<br />

ihre Ergebnisse kritisch reflektieren.<br />

Sozial<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

- sind in der Lage, ihre eigene Arbeit kritisch zu reflektieren und Aspekte der Bewertung mit<br />

dem Lehrer zu diskutieren;<br />

- können die Gruppenarbeit intern selbstständig strukturieren, in Problemfeldern Lösungsstrategien<br />

entwickeln (auch externe Hilfe);<br />

- kultivieren ihre Fähigkeit zur kritischen Selbstwahrnehmung und zur offenen Diskussion ihrer<br />

Arbeitsergebnisse.<br />

Arbeitsformen<br />

Hierbei sind die zwei generellen Organisationsformen zu unterscheiden (vgl. auch Anlage 6):<br />

1. Innerhalb der Makrostruktur der Einheit arbeiten die Schüler selbstständig an der Projektaufgabe<br />

(Gesellenstück). Hierbei ist davon auszugehen, dass die Schüler vorwiegend die<br />

Sozialformen Einzelarbeit und Partnerarbeiten nutzen; seltener wird dieses Schema bezüglich<br />

der zu realisierenden Projektaufgabe durchbrochen.<br />

2. Innerhalb der Mikrostruktur wird das für die Umsetzung der Projektaufgabe notwendige<br />

Fachwissen vermittelt: Hierbei wird der Unterricht mit möglichst abwechselnden Handlungsmustern<br />

und Sozialformen gestaltet, wobei aber der Lehrer den Unterricht weitgehend strukturiert.<br />

Generell ist das Projekt einem handlungs- und erfahrungsorientiertem Ansatz verpflichtet.<br />

Voraussetzungen<br />

- Fachkompetenz weisen die Schüler vor allem bei der Themenwahl und –eingrenzung nach,<br />

hier allerdings in Abhängigkeit vom gewählten Schwerpunktfach.<br />

- Grundlegende Kenntnisse zum Projektmanagement, zu Recherchemethoden und Quellenarbeit<br />

sind für die Bewältigung der übergreifenden Projektaufgabe notwendig.<br />

- Da den Schülern freigestellt ist, welche Medien sie zur Umsetzung der Projektidee nutzen,<br />

müssen für das gewählte Medium Fachkenntnisse nachgewiesen werden. Eine individuelle<br />

Betreuung bezüglich der medialen Kompetenzen ist auf Grund der inhomogenen Struktur in<br />

verschiedenen Projekten nur eingeschränkt möglich. Die Schüler müssen also über die entsprechende<br />

technische Kompetenz und auch über die weiter erforderlichen gestalterischen<br />

Fähigkeiten verfügen - z.B. für das Medium Film: Umgang mit Kamera und Schnittcomputer,<br />

filmtechnische Kenntnisse; Multimedia: Umgang mit Autorensystem, zugeordneten Medien<br />

(Foto, Video etc.), Gestaltungskompetenz (Drehbuch, Layout).<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

Je Baustein<br />

3 h<br />

(nach<br />

Bedarf)<br />

Vorgestellt werden die einzelnen Bausteine der Mikrostruktur.<br />

Da konzeptionell schüler- und handlungsorientierte<br />

Ansätze verfolgt werden, sind die jeweiligen<br />

Themenschwerpunkte Vorschläge, die in Länge<br />

Für das Fach Medien und<br />

Kommunikation wurde ein<br />

eigenständiges Curriculum<br />

entwickelt.<br />

69


SEMIK@work<br />

70<br />

und Intensität mit dem Kurs abgestimmt sind. Letztlich<br />

besteht auch immer die Möglichkeit individuelle<br />

Lösungen zu suchen bis hin zur Einzelbetreuung.<br />

Parallel zu den Bausteinen der Mikrostruktur arbeiten<br />

die Schüler an ihrer individuellen Projektaufgabe.<br />

Die in diesem Zusammenhang auftauchenden<br />

Fragen können in die einzelnen Bausteine der Mikrostruktur<br />

integriert werden.<br />

Die letzten Wochen vor dem Abgabetermin arbeiten<br />

die Schüler selbstständig an ihrer Projektaufgabe,<br />

wobei der Lehrer nur noch als inhaltlicher und technischer<br />

Berater fungiert.<br />

(vgl. Anlage 3)<br />

Baustein A<br />

Vorstellung der Organisationsstruktur (Inhalte, Methoden)<br />

und des Vorschlags zur Gestaltung der Bewertung<br />

- Absprache zur Verteilung des Freiraums zur individuellen<br />

Arbeit<br />

- Klärung zur Erwartungshaltung der Beteiligten zu<br />

den Projekten<br />

- erste Diskussion eines Bewertungsmodells<br />

- Vorschläge für die Gestaltung der theoretischen<br />

Arbeitsphasen (Bedarf an inhaltlicher und technischer<br />

Unterstützung<br />

Baustein B<br />

- Planung der Inhalte<br />

- Methoden der Themenfindung (Fragenkatalog)<br />

- Medien und Inhalt: Potenzen und Grenzen<br />

Schwerpunkte der Beschreibung: Thema, Ziele,<br />

Methoden, Darstellungsabsicht, Zielgruppe, Organisation/Verteilung<br />

der Arbeit, Präsentationsform,<br />

Terminabsprache<br />

Baustein C<br />

Grundlagen des Projekt-/Kulturmanagements<br />

- Katalog der Ausgangsfragen/Checkliste<br />

- Aufgabenverteilung<br />

- Projektstrukturplan<br />

- Möglichkeiten für ein projektbezogenes Zeitmanagement<br />

- Kostenplanung aus betriebswirtschaftlicher Sicht<br />

- Kriterien zur Auswertung/Selbstkontrolle<br />

Baustein D<br />

Recherchemethoden zwischen Tradition und Technik<br />

- kompetente Ansprechpartner / Bibliothek / Fachliteratur<br />

/ Internet<br />

- Bewertung von Informationen<br />

- die eigene intellektuelle Leistung / Quellennachweis<br />

Baustein E<br />

Messbarkeit und Vergleichbarkeit der Leistungen<br />

- Kreativität bewerten?<br />

- Diskussion des Bewertungsmodells<br />

- Wichtung der Bewertungsmaßstäbe für die Projektergebnisse<br />

in individueller Absprache nach Präsentation<br />

der Planungsskizze<br />

Im Schnitt stehen für die<br />

Durchführung der Sequenz<br />

14 Wochen à 3 Stunden<br />

zur Verfügung, wobei von<br />

den beigeordneten Fächern<br />

zusätzlich Arbeitszeit<br />

„geborgt“ werden kann.


Ablauf<br />

Baustein F<br />

"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

- Kommunikationsbegriff<br />

- Kommunikationstheorie<br />

- Medienkommunikation<br />

- Rhetorik (micro-teaching)<br />

Das wirklich innovative Element der vorgestellten Unterrichtsreihe liegt in der weitgehend selbstständigen<br />

Arbeit der Schüler, die „nur“ durch die bedarfsorientierten Einschübe unterstützt<br />

wird. Natürlich wird auch in diesen Sequenzen handlungs- und erfahrungsorientierter Unterricht<br />

durchgeführt. Die Schüler erarbeiten gemeinsam die Kriterien für die Auswahl entsprechender<br />

Themen, sie diskutieren im Kurs, welches Medium für welches Thema geeignet erscheint.<br />

Letztlich wird auch die Bewertung in der Gruppe nicht gesetzt, sondern gemeinsam<br />

„erarbeitet“. Zentraler Gegenstand der Arbeit in diesem Kurshalbjahr ist aber die medial vermittelte<br />

und individuelle Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Thema.<br />

In diesem Zusammenhang wird deshalb auf die Darstellung einer einzelnen Sequenz verzichtet.<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Zunächst ist davon auszugehen, dass die Schüler und Schülerinnen in den vergangenen Kurshalbjahren<br />

in allen Medienbereichen praktische und theoretische Erfahrungen gesammelt haben<br />

(Video, Foto, Audio, Internet, Multimedia). Gleichzeitig war der Unterricht in allen Kurshalbjahren<br />

konsequent fachübergreifend organisiert. Die Fächer Medien und Kommunikation,<br />

Deutsch, Englisch, Politische Bildung und Informatik arbeiteten nach einem gemeinsamen Curriculum.<br />

Innerhalb des Gesellenstücks sind die Schüler insofern an ein Fach gebunden, als dass<br />

sie für ihr Produkt einen thematischen Schwerpunkt festlegen müssen, der sich einem Abiturfach<br />

zuordnen lässt. Der entsprechende Lehrer fungierte in diesem Zusammenhang als fachlicher<br />

Berater. Dabei entstanden unter anderem folgende Produkte:<br />

CD-ROM:<br />

Potsdam für junge Leute (Reiseführer)<br />

1968 (Lehr-CD, Klasse 11)<br />

Diktatur in Chile (Lehr-CD, Klasse 10)<br />

Film:<br />

Burg Rabenstein (Tourismus/Geschichte)<br />

Medien fressen Menschen (Filmcollage)<br />

Foto:<br />

Wer seid ihr? (Portraitserie)<br />

Foto-Audio:<br />

Prag eine Stadterfahrung (Dia-Ton-Show)<br />

Audio:<br />

Prag - Stadterfahrung (Hörspiel)<br />

Im folgenden wird die Arbeit einer Gruppe exemplarisch für alle anderen kurz dargestellt:<br />

Beide Schülerinnen wollten mit Blick auf ihr zukünftiges Studium (Politologie/Soziologie, z.T.<br />

Lehramt) ein Projekt mit Anbindung an das Fach Politische Bildung realisieren. Zunächst wurde<br />

an die Produktion eines Lehrfilms gedacht. Die konzeptionellen Vorarbeiten verdeutlichten,<br />

dass ein Film im Wesentlichen aus Fremdmaterial und Kommentar bestehen würde. Die didaktische<br />

Aufbereitung und Nachbereitung müsste durch den unterrichtenden Lehrer allein organisiert<br />

werden. Die Schülerinnen entschieden sich daher für die Produktion einer multimedialen<br />

Lehr-CD-ROM, um den Lehrraum selbst stärker bestimmen zu können. Nach intensiven Recherchearbeiten<br />

in Abstimmung mit dem Fach Deutsch (Isabell Allende „Das Geisterhaus“),<br />

den Fächern Politische Bildung/Geschichte (Diktaturen, Revolutionen, Gesellschaftssystem),<br />

dem Fach Informatik (Programm „Mediator“) und dem Fach Medien und Kommunikation (Projektgestaltung,<br />

didaktisch-methodische Grundlagen einer Lehr-CD) produzierten die Schüler<br />

weitgehend eigenständig das vorliegende Produkt.<br />

Besonders hervorzuheben ist die kreative Gestaltung des gewählten Stoffes.<br />

71


SEMIK@work<br />

Einstieg über ein Lied einer bekannten Rap-Gruppe (Freundeskreis) zur Motivation und Einstimmung<br />

als Startsequenz (Gegenwartsbezug durch die Ich-Perspektive des Sängers).<br />

Aufteilung in vier Kernbereiche, die jederzeit über ein Auswahlmenü erreichbar sind, jeder Bereich<br />

wird mit einem kurzen Text eingeleitet, über den ‚Weiter’-Button gelangt man zur eigentlichen<br />

Seite:<br />

Kurzinfos: historische, geographische, politische Grundlagen.<br />

Die Geschichte: Darstellung des Putschverlaufs in zwei Bereichen (auch graphisch sichtbar),<br />

alltagsgeschichtlicher, subjektiver, emotionaler Zugang über Zitate aus I. Allendes „Das Geisterhaus“;<br />

sachlich historischer Zugang über detaillierte Auflistung der Fakten.<br />

Menschenrechte: unkommentierte Gegenüberstellung von Artikeln der Menschenrechts-Charta<br />

mit Aussagen aus dem Zeitgeschehen als Tondokumente (historisch abgesicherte Tatsachen).<br />

Pinochet heute: Aktualitätsbezug über neue Zeitungsartikel zum Umgang mit der Person Pinochet<br />

in den Jahren 1999/2000.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Gegenstand kann also je nach Einsatz des erstellten Lernmittels<br />

durch den Lehrer konkret gesteuert werden oder im Sinne des entdeckenden Lernens<br />

den Schülern überlassen werden, wobei die Lernzielstrukturierung umso konkreter erfolgen<br />

müsste.<br />

Die Präsentation des Projektes erfolgte auf drei Ebenen. Zunächst wurde das Projekt dem MuK-<br />

Kurs vorgestellt, dann in einer 10. Klasse „ausprobiert“ und letztlich der gesamten Schule und<br />

anderen Institutionen zugänglich gemacht.<br />

Lernzielkontrolle<br />

Im Sinn eines konsequent handlungsorientierten Ansatzes setzen sich die Schüler viele konkrete<br />

Lernziele bezogen auf ihre konzeptionelle Vorarbeit selbst, die Teil der Bewertung ist<br />

(Anlage 1). Eine konkrete Lernzielkontrolle erfolgt durch die schriftlich abzufassende Reflexion<br />

zur eigenen Arbeit, in der auch auf Schwächen und Probleme eingegangen wird. Des Weiteren<br />

bietet die detaillierte Diskussion der Bewertung einen entsprechenden Überblick zu den erlangten<br />

Kompetenzen. Dabei werden folgende Leistungen bewertet: Konzept, technische Kompetenz,<br />

Produkt und Präsentation (Anlage 2). Hier wird allerdings nicht mit festen Urteilen gearbeitet.<br />

Die Note ist Teil eines gemeinsamen Aushandlungsprozesses.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Prinzipiell sind die Schüler angehalten ein Themenfeld<br />

zu wählen, das eine kontroverse Auseinandersetzung<br />

ermöglicht bzw. erfordert. Das vorgestellte<br />

Beispiel verdeutlicht dies entsprechend. Ziel<br />

eines problemorientierten Ansatzes ist in diesem<br />

Zusammenhang an einem exemplarischen Beispiel<br />

Grundkompetenzen nachzuweisen und zu schulen.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Oberstes Prinzip ist, dass die Schüler den Lernprozess<br />

in die eigene Hand nehmen, eine Steuerung<br />

findet nur auf der unterstützenden Ebene (Makrostruktur)<br />

statt. Das wirklich Innovative ist also<br />

die partielle Trennung zwischen unterrichtlicher<br />

Vermittlung und selbstständiger Arbeit. Die Schüler<br />

zeigen so ihre Kompetenz im Umgang mit einem<br />

fachlichen Gegenstand genauso wie ihre Medienkompetenz.<br />

72<br />

Die Wahlfreiheit schließt aber auch ein,<br />

dass ein Lernfeld offener umschrieben<br />

wird. In der unterrichtlichen Diskussion<br />

der Konzepte formulieren die Schüler<br />

ihr Erkenntnisinteresse mit der entsprechenden<br />

Darstellungsabsicht.<br />

Diese Vorgehensweise erfordert eine detaillierte<br />

Vorbereitung mit den abgesicherten<br />

Grundkompetenzen auf Schülerseite.<br />

Ebenso notwendig für ein Gelingen<br />

der Einheit sind ein transparentes Bewertungskonzept<br />

und eine durchdachte<br />

Fixierung der Konzepte. Je genauer die<br />

Schüler planen, je bewusster sie die Zielstellungen<br />

reflektieren, umso reibungsloser<br />

läuft die selbstständige Arbeit.


"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Ein verändertes Verständnis der eigenen Tätigkeit<br />

kann nicht in einer Unterrichtsreihe manifest werden.<br />

Der MuK-Unterricht zielt jedoch auf lange<br />

Sicht auf einen Zuwachs an Selbstständigkeit, persönlicher<br />

Zielorientierung und Teamfähigkeit der<br />

Schüler ab. Insofern stellt die vorgestellte Sequenz<br />

die Spitze dessen dar, was an Zurücknahme des<br />

Lehrers, an Freiräumen für den Schüler sinnvoll<br />

ist. Dies ist aber letztlich Ergebnis eines zweijährigen<br />

Prozesses.<br />

Medienkompetenz<br />

Da die entstehenden Produkte im Fach „Medien<br />

und Kommunikation“ als Gesellenstück der Ausbildung<br />

deklariert sind, versteht sich, dass eben auch<br />

ein hohes Maß an Medienkompetenz nachzuweisen<br />

ist. Dabei orientiert sich das Lehrerteam u.a. an<br />

der Begrifflichkeit von Baacke. Medienkompetenz<br />

entsteht hier als Fähigkeit Medienprodukte nicht<br />

nur kritisch zu bewerten, sondern auch kreativ<br />

gestalten zu können und dabei das eigene Verhalten<br />

reflektieren zu können. Insofern stellt das Gesellenstück<br />

eine Erweiterung in Bezug auf vorhandene<br />

Kompetenzen dar, die erst durch die Freigabe<br />

des Rahmens in dem gelernt wird, zu ermöglichen<br />

ist.<br />

Kooperation<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Fächern erfordert<br />

ein hohes Maß an Teamdisziplin, an kontinuierlicher<br />

Absprache und nicht zuletzt an Einsatzbereitschaft<br />

der Kollegen über das normale Stundenvolumen<br />

hinaus. In diesem Sinne geht es nicht<br />

nur um die inhaltliche Abgleichung der Fachlehrpläne,<br />

sondern auch um eine detaillierte Planung<br />

auf methodisch-didaktischer Ebene, um Überschneidungen<br />

zu vermeiden und Synergie-Effekte<br />

zu nutzen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Generell sind die hier vorgestellten Überlegungen<br />

auf jedes Projekt, das selbstgesteuertes Lernen<br />

zum Ziel hat, übertragbar (Bewertungsmodell,<br />

Strukturierung des Unterrichts etc.). Die Erfahrungen<br />

aus dem Projekt sind in die neue GOST-<br />

Verordnung des Landes Brandenburg eingeflossen.<br />

Schüler können ihre Projektergebnisse, die in der<br />

hier vorgestellten Form entstehen, in Zukunft als<br />

fünfte Komponente in das Abitur einbringen.<br />

In der vorgestellten Unterrichtsreihe<br />

gibt der Lehrer in besonderem Maße im<br />

Unterrichtsprozess seine tradierte Rolle<br />

auf und muss mehr beratend, als Unterstützer<br />

und Moderator agieren.<br />

Die Vernetzung der einzelnen Fächer im<br />

Kontext der Öffnung von Unterricht<br />

deckt für Schüler neue von ihnen selbst<br />

als sinnstiftend empfundene Lernräume<br />

auf.<br />

Die tiefgreifende Wirkung der unterrichtlichen<br />

Arbeit zeigt sich u.a., wenn<br />

Gesellenstücke eine erfolgreiche Bewerbung<br />

für Studium/Beruf nicht unwesentlich<br />

befördern können. Gleichzeitig<br />

werden die erworbenen Erfahrungen als<br />

hilfreich in Bezug auf die bevorstehenden<br />

Abiturprüfungen gewertet. Schule<br />

leistet hier mehr als die bloße Vermittlung<br />

von Kompetenzen, sondern bietet<br />

einen an der Lebenswirklichkeit der<br />

Schüler orientierten Ansatz zur Erprobung<br />

und Ausweitung der eigenen Fähigkeiten<br />

auf einem selbst zu wählenden<br />

Weg.<br />

Letztlich bewirkt der intendierte „Zwang“<br />

zur Kooperation eine Öffnung des eigenen<br />

Unterrichts bis hin zum Verwischen<br />

der Fächergrenzen. Die arbeitsmethodische<br />

Trennung (Mikro-/Makrostruktur)<br />

erleichtert dabei den Schülern, diesen<br />

Vorgang transparent zu verstehen und<br />

nachzuvollziehen.<br />

73


SEMIK@work<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Franziska M., MuK-Schülerin an der Voltaire-Gesamtschule: „Durch die Projekte und Diskussionen<br />

konnte ich meine Mitschüler viel besser kennenlernen. Darüber hinaus kann man sagen,<br />

dass die Klasse so etwas wie ein Team ist."<br />

Olga B., MuK-Schülerin an der Voltaire-Gesamtschule: „Man kann sich nicht mehr unbeschwert<br />

einen Film ansehen, ohne ihn zu analysieren." „Naja, ich achte jetzt mehr auf das, was<br />

ich sehe. Ich verbinde es mit dem Gelernten..." „Auf jeden Fall! Es ist toll, das Gelernte anwenden<br />

zu können und sogar den Eltern noch was zu erklären."<br />

Die Schülermeinungen beziehen sich generell auf Erfahrungen aus dem Modellversuch, verdeutlichen<br />

jedoch die Wirkung der MuK-Erfahrungen, die auch innerhalb des „Gesellenstücks“<br />

Relevanz besitzen. Grundsätzlich zeigt sich durch die gewählte Arbeitsform eine Zunahme der<br />

Eigenverantwortung, der Identifikation mit der persönlichen Arbeit und letztlich auch der Motivation.<br />

Die Schüler begreifen ihr eigenes Handeln viel stärker als Chance individuelle Fähigkeiten<br />

auszuprobieren und zu schulen. Die am Ende erstellten Produkte dokumentieren direkter<br />

als jede Klausur die eigene Leistung, wobei der zu stark selbstkritische Blick mitunter gebremst<br />

werden muss. Wenn der gewonnene Freiraum durch die Schüler durchweg positiv eingeschätzt<br />

wird, so bleibt zu bemerken, dass hier bezüglich der zeitökonomischen Planung Probleme<br />

entstehen können. Einige Schüler unterschätzen die Länge der Produktionsphase und<br />

müssen dann Produkte präsentieren, die nur z.T. ihren Vorstellungen entsprechen.<br />

Lehrerurteil / Empfehlungen<br />

Bisher wurde diese Sequenz in dieser Form von verschiedenen Lehrern zweimal organisiert, ein<br />

dritter Durchlauf wird momentan durchgeführt. Die Erfahrungen zeigen, dass eine detaillierte<br />

Absprache zur Konzeption eine zentrale Unterstützung für die Schüler ist. Weiterhin müssen<br />

konkrete Hilfen zum Zeitmanagement gegeben werden, z.B. über die periodische Vorstellung<br />

von Zwischenergebnissen als Wegmarken. Ebenso muss das Bewertungskonzept von Anfang<br />

an für alle Schüler transparent gemacht werden. Probleme traten immer dann auf, wenn oben<br />

genannte Schritte nicht konsequent umgesetzt wurden. Vor allem bezüglich der fristgerechten<br />

Abgabe einzelner Produkte und Zuarbeiten bestanden Probleme. Mitunter verzögerten sich die<br />

Arbeiten, da die Technik defekt war oder mehrere Gruppen sich wenige Geräte teilen mussten.<br />

Die Vielzahl der verschiedenen Projekte erschwerte die individuelle Betreuung in der ersten<br />

Projektphase. Aus Sicht des Lehrers kann trotz des relativ hohen Stundenvolumens der Arbeitseinsatz<br />

mit Blick auf die Projektergebnisse und die erzielten Lernergebnisse gerechtfertigt<br />

werden. Durch die Möglichkeit die Ergebnisse direkt in das Abitur einzubringen, ist auch für die<br />

Schüler der Arbeitsaufwand zu rechtfertigen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Grundsätzlich kann das methodisch-didaktische Grundgerüst in jedem Fach angewendet werden.<br />

Die für die Durchführung der einzelnen unterstützenden Bausteine nötigen Kenntnisse<br />

müssen allerdings vorher abgesichert sein. Sinnvoll wäre es vielleicht mit einem kleineren<br />

Projekt zu beginnen, um das nötige Gefühl für die benötigten Zeitabläufe und Bewertungsregularien<br />

zu bekommen. Hilfreich ist in jedem Fall die Bildung eines Teams gleichgesinnter<br />

Lehrer, die sich bei der Umsetzung gegenseitig unterstützen und gemeinsam Fortbildungsveranstaltungen<br />

organisieren.<br />

Anschlussplanungen<br />

Die in der praktischen Arbeit gewonnenen Erkenntnisse können in der folgenden Sequenz<br />

nochmals überprüft und mit Entscheidungsträgern aus verschiedenen Bereichen diskutiert<br />

werden. Im zweiten Kurshalbjahr der 13. Klasse steht mit Blick auf das Abitur kein konkretes<br />

Projekt im Mittelpunkt. Die Schüler sollen sowohl über die Rezeption theoretischer Texte als<br />

auch über die Diskussion mit Entscheidungsträgern aus dem Medienbereich (im weitesten Sinne)<br />

eine Positionsbestimmung zum Thema „Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen<br />

meiner Welt“ – Kommunikation im ‚Global Village’ realisieren. Im Unterricht wird demnach<br />

74


"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

jeweils ein Gesprächskreis theoretisch vorbereitet, um dann mit den entsprechenden Personen<br />

und Institutionen den angestrebten Diskurs führen zu können. Die Schwerpunkte der Auseinandersetzung<br />

werden auf Grundlage der vorhandenen Kenntnisse aus der Projektarbeit des<br />

vergangenen Kurshalbjahres mit den Schülern gemeinsam festgelegt, wobei auch ein Teil der<br />

inhaltlichen Arbeit vor Ort stattfindet.<br />

Als Ansprechpartner konnten bisher Entscheidungsträger im politischen Bereich (Pressesprecher<br />

des Kulturstaatsministers), Produzenten aus der TV-Branche (ORB-Chefredakteur "Brandenburg<br />

aktuell"), eine öffentliche Institution mit pädagogischem Auftrag (Filmmuseum) und<br />

ein Repräsentant einer global agierenden Internetfirma (Telnet) gewonnen werden.<br />

Verwendete Materialien<br />

Die Literatur zum Projektmanagement, zu verschiedenen Recherchemethoden und zur Kommunikationstheorie<br />

ist so vielfältig und umfangreich, dass die Auflistung der genutzten Literatur<br />

den Rahmen sprengen würde (vgl. nächster Punkt). Nicht zuletzt haben auch die Materialien<br />

aus SEMIK-Fachtagungen ihre Verwendung gefunden. Für die Erstellung der CD-ROM wurde<br />

das Programm „Mediator“ genutzt, für das in Brandenburg mittlerweile eine landesweit gültige<br />

Schullizenz existiert. Zur Präsentation werden Beamer und Laptop benötigt. Die CD-ROMs entstanden<br />

an schuleigenen Rechnern und z.T. an privaten Geräten.<br />

Hinweis zu den Anlagen<br />

Als Beispiel für ein „Gesellenstück“ wurde die CD-ROM „Diktatur in Chile“ ausgewählt, da die<br />

CD ohne größere Erklärungen selbst erschlossen werden kann. Das Arbeitsblatt zur Erstellung<br />

einer Grobkonzeption und das Bewertungsschema sind beigefügt (Anlagen 1 und 2).<br />

Ebenso findet sich die konkrete Zeitplanung und eine Projektbeschreibung für die Hand der<br />

Schüler im Anhang (Anlage 3). Zusätzlich sind konzeptionelle Überlegungen zur didaktischmethodischen<br />

Struktur eines medienbezogenen Unterrichts als Extra-Datei angehängt. Hier<br />

wird ausführlich dargelegt, welche Überlegungen zur vorgelegten Unterrichtsstruktur führten,<br />

da der hier zur Verfügung stehende Rahmen diese Erläuterung nicht ermöglichte. Die zum Text<br />

gehörende Literaturliste kann gleichzeitig als Materialsammlung im Sinne des obigen Punktes<br />

fungieren.<br />

75


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Arbeitsblatt zur Erstellung einer Konzeption /<br />

Diskussionsgrundlage<br />

Thema der Arbeit Projektgruppe<br />

Entwicklungsziel und konkrete Projektziele<br />

Auflistung der zentralen Inhalte (Aufteilung der Aufgaben)<br />

Darstellungsabsicht /Annahmen Zielgruppe<br />

Begründung der Medienwahl/Präsentation Mögliche Aspekte der theoretischen Reflexion<br />

Zeitplan Schwerpunkte der Bewertung<br />

Benötigte Materialien Ansprechpartner/Fachanbindung<br />

76


Anlage 2: Aspekte der Bewertung<br />

Konzeption<br />

• Umsetzung der Konzeption /<br />

Begründete Abweichung von<br />

der Konzeption<br />

• Fähigkeit zum Projektmanagement:<br />

Planung,<br />

Durchführung, Präsentation<br />

• Verhältnis Entwicklungsziel,<br />

Projektziel, Zielgruppe, Inhalte,<br />

Darstellungsabsicht<br />

• Nachweis konkreter Planungskompetenz(Begründung<br />

der Medienwahl als<br />

zentrales Moment)<br />

AFB I u. II (20 %)<br />

Produkt<br />

"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

Technische Handhabung<br />

• Kenntnisse zum Programm<br />

• Ausnutzen der Möglichkeiten<br />

• Begründung der Medienwahl<br />

mit Bezug zu den Potenzen<br />

und Grenzen des Mediums<br />

aus produktionsästhetischer<br />

Sicht / Medienkritik<br />

• da hier im Arbeitsprozess<br />

bewertet wird, finden sich<br />

Teilaspekte bei der Bewertung<br />

des Produkts wieder<br />

AFB I, II u. III (10%)<br />

Leistungen, die im Vorfeld zu erbringen sind und die<br />

durch Berücksichtigung der Kritik die Folgeleistungen<br />

beeinflussen<br />

• sachliche Richtigkeit (Kriterien<br />

des Bezugsfachs, z.B.:<br />

Quellen-analyse)<br />

• Zusammenhang zwischen<br />

Inhalt und Form (Medienbezug,<br />

Gestaltung/Design,<br />

technische Handhabung)<br />

• Umsetzung der Darstellungsabsicht,<br />

der Projektziele,<br />

Bezug zur Zielgruppe<br />

AFB II u. III (40%)<br />

Korrektur<br />

Leistungen, die „stehen“ bleiben, also endgültigen<br />

Charakter haben<br />

Präsentation/Reflexion<br />

• Aussagen zur Umsetzung<br />

der Projektidee, Zielsetzung<br />

und zum Erreichen der<br />

Darstellungsabsicht<br />

• Präsentation im Spannungsfeld<br />

realer Nutzungsbedingungen<br />

und erklärungsrelevanter<br />

Aspekte<br />

• begründete Schwerpunktsetzung<br />

für die Reflexion<br />

(aspektorientierte Auseinandersetzung)<br />

AFB II u. III (30 %)<br />

77


SEMIK@work<br />

Anlage 3: Projektarbeit / Zeitplan<br />

Vorschlag zur Gestaltung der freien Projektarbeit<br />

Jeweils 2 Schüler erstellen gemeinsam zu einem frei wählbaren Thema ein Medienprodukt. Die<br />

am 10. Januar 2001 abzugebende Arbeit besteht also aus dem entsprechenden Medienprodukt<br />

und einer schriftlich abzufassenden Reflexion, die den unten aufgelisteten Kriterien entsprechen<br />

sollte.<br />

Das Thema muss einem abiturrelvanten Fach zugeordnet werden. Der entsprechende Lehrer<br />

fungiert als fachlicher Betreuer.<br />

Projektbegleitend wird es Phasen ‚traditionellen‘ Unterrichts geben. Hier soll das nötige Grundlagenwissen<br />

zur Planung und Realisierung des Vorhabens vermittelt werden.<br />

Schritte zur Bearbeitung der Arbeitsaufgabe<br />

• Thema finden<br />

• Erkenntnisinteresse / Darstellungsabsicht formulieren<br />

• fachliche Anbindung absprechen / Schwerpunktsetzung<br />

• Zeitplan / Projektplan<br />

• Bewertungskriterien<br />

• Materialrecherche<br />

• selbstständige Projektarbeit<br />

• schriftliche Dokumentation des Arbeitsprozesses<br />

• Reflexion über mediale Umsetzung, die auch inhaltlich Teil des Projekts sein kann<br />

• medienkritischer Diskurs an projektspezifischen Leitfragen orientiert (z.B. Funktion der Medienwahl<br />

für das Thema / Potenzen und Grenzen des Mediums usw.)<br />

• kommunikationswissenschaftlicher Aspekt (Frage nach der Zielgruppe / den Rezipienten /<br />

kommunikative Potenzen des Mediums / gesellschaftliche Relevanz usw.)<br />

78<br />

Medium der Präsentation / der Projektarbeit<br />

finden / konzeptionelle Arbeit, die Teil der<br />

Bewertung ist<br />

Abgabe der Ergebnisse in der zweiten<br />

Januarwoche / Diskussion der Arbeiten unter<br />

den genannten Aspekten / schriftl. Reflexion


"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

Anlage 4: Zeitplanung, Durchführung und Inhalte<br />

des projektbegleitenden Unterrichts 13/I<br />

Grobplanung<br />

Block I September - Oktober (6 Wochen und Pragfahrt / max. 18 Unterrichtsstunden<br />

/ Reserve Projektwoche vom 23.-27.10.)<br />

2. Septemberwoche<br />

Vorstellung der Projektideen und Grobplanung<br />

4. September- Abgabe der konkreten Projektbeschreibung / Vertrag über Thema<br />

woche<br />

und konkrete Zielstellungen (Erkenntnisinteresse /Darstellungsabsicht)<br />

2. Okoberwoche Detaillierter Projektplan / Benennen von Problemfeldern /erste<br />

o. in Prag<br />

Zwischenergebnisse / feste Bewertungskriterien<br />

Block II November - Dezember (7 Wochen / max. 21 Unterrichtsstunden)<br />

(Januar ca. 4 Stunden Reserve)<br />

November freie Projektarbeit / Vorstellung der Dokumentationsversuche<br />

Dezember 8. Dezember Vorstellung der Produkte ohne Dokumentation/ Reflexion<br />

Block III Januar (4 Wochen / 12 Unterrichtsstunden)<br />

2. Januarwoche Abgabe und Auswertung<br />

3./4./5. Januar- Präsentation der Ergebnisse für MuK-Kurse, Sek II u. I / Pressewochetermine<br />

/ MuK-Tagung / Netzwerkschulen<br />

Planung der Inhalte (Alle Inhalte haben Relevanz für die theoretische Reflexion)<br />

Themenfindung<br />

• mögliche Themenstellungen<br />

• Potenzen und Grenzen bei der Themenfindung im Spannungsfeld zwischen Inhalt und<br />

Medium<br />

• inhaltliche Strukturierung<br />

• Zielstellungen / Zielgruppen<br />

Grundlagen des Projektmanagement/Kulturmanagement<br />

• Katalog der grundlegenden Ausgangsfragen / Checkliste<br />

• Aufgabenverteilung<br />

• Projektstrukturplan<br />

• Zeitplanung (Möglichkeiten für die eigene Planung)<br />

• Materialien/Kosten<br />

Recherchemethoden zwischen Tradition und Technik<br />

• kompetente Ansprechpartner / Bibliothek / Fachliteratur / Internet<br />

• Bewertung von Informationen<br />

• die eigene intellektuelle Leistung<br />

Messbarkeit und Vergleichbarkeit der Leistungen<br />

• Bewertungsmaßstäbe für die Projektergebnisse in individueller Absprache nach Präsentation<br />

der Planungsskizze<br />

• Kreativität bewerten?<br />

Kommunikation und Medienkritik<br />

• Kommunikationsbegriff / Kommunikationstheorie / Medienkommunikation<br />

Rhetorik (micro-teaching)<br />

79


SEMIK@work<br />

Anlage 5: Überlegungen zur äußeren Struktur des Unterrichts<br />

Erläuterung einer didaktischen Struktur für das Fach „Medien und Kommunikation“<br />

Da unterrichtliche Prämissen nicht nur aus didaktischer,<br />

sondern auch aus methodischer<br />

Sicht aufeinander abgestimmt werden, besteht<br />

die Notwendigkeit, eine verknüpfte Unterrichtsstruktur<br />

für die verschiedenen Fächer zu entwerfen,<br />

über die die Basis für eine gemeinsame<br />

Arbeit definiert wird.<br />

Dabei muss gewährleistet werden, dass die<br />

Struktur besonders den Erfordernissen der Projektarbeit<br />

angepasst ist und dass die nötige Flexibilität<br />

zur Abstimmung mit entsprechenden<br />

Fachdidaktiken bzw. mit verschiedenen Unterrichtssituationen<br />

gewährleistet ist.<br />

Grundsätzlich lässt sich die Struktur über die<br />

zwei elementaren Organisationsformen Makround<br />

Mikrostruktur erläutern.<br />

Die Makrostruktur wird durch die übergreifende<br />

globale Aufgabenstellung zur kreativen, praktischen<br />

Medienarbeit repräsentiert. Die Umsetzung<br />

der Aufgabe ist im Regelfall an einen medialen<br />

Kernbereich gebunden. Das Projekt kann<br />

weiterhin, um eine Kontinuität der Arbeit zu gewährleisten<br />

(Ansprechpartner, Koordination der<br />

Benotung, Bereitstellung des Materials), auch<br />

einem Fach beigestellt sein. Allerdings sollte es<br />

sich dabei nicht nur um eine organisatorische<br />

Zuordnung handeln. Das Fach, welches die Makrostruktur<br />

trägt, muss auch inhaltlich die Potenzen<br />

haben, das Projekt als Leitfach umzusetzen.<br />

Die Andeutung möglicher inhaltlicher Prämissen<br />

der Aufgabenstellungen für die Makrostruktur ist<br />

an dieser Stelle notwendig, da sonst der Aufbau<br />

nicht schlüssig begründet werden kann. Zunächst<br />

muss der Lehrer anhand seiner Lehrziele<br />

eruieren, wie offen die Projektaufgabe formuliert<br />

werden kann. Zu Beginn sollten dann u.a. Thema<br />

der Arbeit, Projektziele, Darstellungsabsicht,<br />

Annahmen zu Problemen, Zielgruppenbestimmung,<br />

Medienspezifik, Aspekte der theoretischen<br />

Reflexion, Schwerpunkte der Bewertung<br />

und Ansprechpartner in gemeinsamer Abstimmung<br />

benannt werden.<br />

Die Schüler kennen also zu Beginn des Unterrichtsabschnitts<br />

möglichst viele Rahmenbedingungen,<br />

allerdings ohne dass sie grundsätzlich<br />

in der Lage wären, konkrete Inhalte oder Methoden<br />

zu beschreiben. Hierfür wird in der Mikrostruktur<br />

zunächst relativ kleinschrittig das<br />

erforderliche Rüstzeug vermittelt. Die nötigen<br />

Kenntnisse und Fertigkeiten können sinnvoll auf<br />

die einzelnen Fächer aufgeteilt werden. Dabei ist<br />

zu beachten, dass die einzelnen Unterrichtsblöcke<br />

der Mikrostruktur nicht nur inhaltlich, sondern<br />

auch methodisch aufeinander abgestimmt werden.<br />

Hier zeigt sich ein weiterer innovativer<br />

80<br />

Aspekt, da auch bei der Vermittlung notwendiger<br />

methodischer Kenntnisse planvoll fachübergreifend<br />

vorgegangen werden kann. Rückgriffe<br />

auf vorhandene Kenntnisse sind gezielt auch auf<br />

vermeintlich fachfremde Techniken möglich, so<br />

dass entsprechend mehr Zeit für die Projektaufgabe<br />

zur Verfügung steht.<br />

So können die Schüler mit Hilfe der erlangten<br />

Fähigkeiten nach und nach immer selbstständiger<br />

die übergeordnete Projektaufgabe lösen. Im<br />

Idealfall fungiert der Lehrer in der letzten Phase<br />

des Projekts als fachlicher Berater. Die Unterrichtsstunden,<br />

die für die Mikrostruktur genutzt<br />

werden, reduzieren sich also im Verlauf des<br />

Projekts, so dass am Schluss ausschließlich an<br />

der Erfüllung der Projektaufgabe gearbeitet<br />

wird. Dabei ist auch denkbar, dass einzelne Fächer<br />

schon vor dem Ende des eigentlichen Projekts<br />

neue Themen erschließen. Mit den Mitteln,<br />

die in der Mikrostruktur möglich sind, wäre auch<br />

eine weit reichende Unterstützung bei individuellen<br />

Endergebnissen schwierig, hier scheint<br />

eine Einzelbetreuung eher angebracht.<br />

Die enge Verknüpfung von Vermittlung des notwendigen<br />

Wissens mit der Befähigung zur selbstständigen<br />

Erfüllung der übergeordneten Aufgabenstellung<br />

kann hier nur vorteilhafte Synergie-<br />

Effekte bewirken. Eine Trennung dieser Abschnitte<br />

der unterrichtlichen Arbeit würde im<br />

Gegenteil die jeweiligen Inhalte auf sich selbst<br />

beschränken. Das Aufzeigen von Bezügen zwischen<br />

den Phasen kann bei einer linearen<br />

Durchführung nur nacheinander erfolgen, da ein<br />

ausschließlich auf den handlungsorientierten<br />

Anteil reduzierter Unterrichtsabschnitt installiert<br />

werden müsste. Die Einbindung der später vermittelten<br />

Inhalte und Produktionstechniken<br />

könnte nicht vorgenommen werden. Eine wechselseitige<br />

Anregung und Inspiration, wie für produktive<br />

Tätigkeit eigentlich notwendig, wäre verhindert,<br />

so dass die Handlungsprodukte isoliert<br />

entstehen müssten. Gleichzeitig bleibt zu bemerken,<br />

dass die Struktur der Reihen auf die<br />

Erfüllung der übergeordneten Aufgabenstellung<br />

abgestimmt ist, da zunächst individuelle Erfahrungen<br />

eruiert werden und dann erst mögliche<br />

Reflexionstechniken erschlossen werden. Das im<br />

voraus geplante Unterrichtsgerüst lässt gleichzeitig<br />

zu, dass eigene Erfahrungen aktiv einbeziehbar<br />

bleiben, da es flexibel an die jeweiligen<br />

Voraussetzungen der Schüler angepasst werden<br />

kann. Für die Projektarbeit wurde also eine offene,<br />

für Schüler transparente und nachvollziehbare<br />

Struktur geschaffen, bei der durch den<br />

partiellen „Rückzug“ des Lehrers eine starke Identifizierung<br />

der Schüler mit der eigenen Arbeit<br />

und mit dem eigenen Produkt ermöglicht wird.


„Gesellenstück“<br />

Die erworbene Medienkompetenz bezüglich traditioneller<br />

und neuer Medien wird im Semester<br />

13/I in einem „Gesellenstück“ unter Beweis gestellt,<br />

wobei sich die Schülerinnen und Schüler<br />

individuell für ein Thema und dessen mediale<br />

Bearbeitung entscheiden müssen. Bezüglich der<br />

Makrostruktur erhalten also die Schüler den<br />

Auftrag, sich mit einem selbst festzulegenden<br />

Thema, das an ein Abiturfach gekoppelt sein<br />

muss, unter Einbeziehung eines medialen Kernbereichs<br />

aus den vergangenen Kurshalbjahren<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Folgerichtig wird der Unterricht in Form eines<br />

Projekts organisiert, um den Schülern die Chance<br />

zur selbstständigen freien Arbeit zu geben.<br />

Projektbegleitend gibt es Phasen ‚traditionellen‘<br />

Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler erhalten<br />

in sechs Schritten innerhalb der Mikrostruktur<br />

das nötige Grundlagenwissen zur Planung<br />

und Realisierung der Aufgabenstellung der Makrostruktur.<br />

Zunächst wird die Organisationsstruktur (Inhalt,<br />

Methoden) und ein Überblick zur Bewertung vorgestellt.<br />

Gemeinsam mit den Schülern werden<br />

die Rahmenbedingungen für die individuelle Arbeit<br />

und für die Theorieblöcke der Mikrostruktur<br />

abgestimmt.<br />

Im zweiten Schritt geht es um konkrete Hilfen<br />

für die ersten Planungsschritte. So wird gemeinsam<br />

mit den Schülern ein Fragenkatalog als<br />

Hilfestellung für die Themenfindung erarbeitet,<br />

es werden Potenzen und Grenzen verschiedener<br />

Medien anhand der in den vergangenen Kurshalbjahren<br />

erstellten Produkte aufgezeigt. Weiterhin<br />

müssen die Grundlagen für die konzeptionelle<br />

Arbeit fixiert werden. Dazu gehören die<br />

Beschreibung der Projektziele, möglicher Methoden,<br />

Benennung der Zielgruppe, Materialien,<br />

Aufgabenverteilung und mögliche Formen der<br />

Präsentation. In dieser Phase entscheiden die<br />

Schüler auch, ob sie ihr Gesellenstück in Gruppen-<br />

oder Einzelarbeit erstellen wollen. In diesem<br />

Zusammenhang zeigt sich eine generelle<br />

Schwierigkeit bei der Durchführung des Projektes.<br />

Die Anforderungen der Schüler bei der Diskussion<br />

ihrer konzeptionellen Überlegungen weichen<br />

in inhaltlicher Hinsicht stark voneinander<br />

ab, da die verschiedensten Themen und damit<br />

Medien zur Wahl stehen. Trotzdem werden die<br />

verschiedenen Konzepte im Klassenverband diskutiert,<br />

ebenso wie die Vermittlung der allgemeinen<br />

Grundlagen in diesem Rahmen vorgenommen<br />

wird. Individuelle Fragen werden über Einzelgespräche<br />

innerhalb der Makrostruktur gemeinsam<br />

geklärt.<br />

Im dritten Schritt der Mikrostruktur geht es um<br />

die Vertiefung der Kenntnisse zum Kulturmanagement<br />

und Projektmanagement, während die<br />

Schüler parallel dazu Freiräume zur individuellen<br />

Arbeit am konkreten Projekt erhalten. Die<br />

81<br />

"Gesellenstück" - Fachbezogenes Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

Schüler erarbeiten einen Projektstrukturplan,<br />

setzen sich mit Kostenplanung, Zeitmanagement<br />

und mit Möglichkeiten der Selbstevaluation<br />

auseinander.<br />

In den folgenden zwei Arbeitsphasen der Mikrostruktur<br />

erhalten die Schülerinnen und Schüler<br />

Hinweise zur vertiefenden Literaturrecherche,<br />

wozu vorwiegend das Internet genutzt wird, um<br />

einen ersten Überblick zu erhalten. So werden<br />

beispielsweise auch die Informationsdienste der<br />

Potsdamer und Berliner Universitäten genutzt.<br />

Unterstützend erarbeiten die Schüler eine Checkliste<br />

zur Bewertung der gewonnenen Erkenntnisse.<br />

In diesen Zusammenhang gehört auch die<br />

Bewertung der eigenen Leistung. Hier wird nochmals<br />

das Bewertungsmodell mit Bezug zum eigenen<br />

Konzept diskutiert. Den Schülern wird die<br />

Möglichkeit eingeräumt, Schwerpunkte für die<br />

Bewertung festzulegen. Grundsätzlich gehen folgende<br />

Aspekte der Arbeit in die Bewertung ein:<br />

Konzept, technische Kompetenz im Umgang mit<br />

dem gewählten Medium, Produkt und Verteidigung<br />

des „Gesellenstücks“. Um Schwerpunkte<br />

festlegen zu können, müssen die Schüler die innerhalb<br />

der Makrostruktur erstellten konzeptionellen<br />

Überlegungen vorlegen. Hier zeigt sich,<br />

wie beide Organisationsformen auseinander hervorgehen<br />

und miteinander vernetzt sind.<br />

In dieser Phase erhalten die Schüler mehr Freiraum<br />

für die individuelle Arbeit. Gleichzeitig wird<br />

zur regulären Unterrichtszeit jeweils das benötigte<br />

Equipment zur Verfügung gestellt bzw.<br />

werden Konsultationen angeboten. Den Schülern<br />

steht es frei, in der Schule oder zu Hause<br />

an ihrem Projekt zu arbeiten. In der restlichen<br />

Unterrichtszeit erhalten die Schüler im letzten<br />

Arbeitsschritt der Mikrostruktur Hilfen mit Blick<br />

auf die bevorstehende Präsentation und die im<br />

zweiten Kurshalbjahr stattfindenden mündlichen<br />

Abiturprüfungen. Hierfür werden die vorhandenen<br />

Kenntnisse zu Kommunikationstheorien in<br />

praktischen Übungen vertieft und auf ihre „Alltagstauglichkeit“<br />

überprüft.<br />

In der letzten Phase des Projektes werden Mikro-<br />

und Makrostruktur zusammengeführt. Die<br />

Vorstellung und Bewertung der Projekte erfolgt<br />

zunächst im Klassenverband. Danach werden<br />

verschiedene Termine zur Präsentation in der<br />

Schulöffentlichkeit (Tag der offenen Tür, Eltern,<br />

Mitschüler) und im Stadtgebiet genutzt (Presse,<br />

Präsentation vor externen Projektpartnern).<br />

Die Schüler haben so die Möglichkeit, mit Blick<br />

auf eine mögliche Berufsorientierung ein Produkt<br />

zu erstellen, das auch Relevanz für ihre<br />

Bewerbung hat. Sie können sich vertiefend mit<br />

einem Thema und dessen medialer Umsetzung<br />

über ein ganzes Kurshalbjahr auseinandersetzen.<br />

In Zukunft besteht die Möglichkeit, diese<br />

Arbeit auch als besondere Leistung als fünfte<br />

Komponente direkt in das Abitur einzubringen.


-<br />

Organisationsstruktur<br />

Erwartungen<br />

Bewertung<br />

Gestaltung<br />

der weiteren<br />

Schritte der<br />

Mikrostruktur<br />

Planungsschritte<br />

Themenfindung<br />

Potenzen<br />

einzelner<br />

Medien<br />

Konzept<br />

Mikrostruktur<br />

individuelle Arbeit<br />

an der Aufgabe<br />

ProjektundKulturmanagement<br />

Evaluation<br />

Recherche<br />

"Gesellenstück" - Fachbezogenes<br />

Makrostruktur<br />

Medienprojekt als Abschluss von MuK<br />

individuelle<br />

Bewertung<br />

(Maßstäbe)<br />

Unterricht im<br />

Klassenverband<br />

Erstellung eines Medienproduktes<br />

mit selbstgewähltem Schwerpunkt /<br />

Bindung an ein Abiturprüfungsfach<br />

(CD-ROM, Internetpräsentation etc.)<br />

Konsultationen nach Wunsch<br />

Hilfestellung zur Umsetzung<br />

aus der Mikrostruktur<br />

Kommunikationstraining<br />

Medienkritik<br />

Präsentation<br />

Schule /<br />

Öffentlichkeit


6. Religionen der Welt<br />

Die Ereignisse des 11. September 2001 lösten viele Fragen aus, mit denen wir uns in unserem<br />

Projekt „Religionen der Welt“ auseinandergesetzt haben.<br />

Aufgabe: Präsentation erstellen,<br />

- um Gefundenes/Erfahrenes zu dokumentieren,<br />

- andere zu informieren,<br />

- mitzuhelfen Vorurteile abzubauen,<br />

- Grundlagen für weitergehende Diskussion zu legen (Ethik!),<br />

- andere von unserer Arbeit profitieren zu lassen.<br />

Auftrag war, eine Präsentation in PowerPoint (nicht Mediator) zu erstellen, um die Arbeit stärker<br />

auf inhaltliche und weniger auf technische Belange oder eine aufwändige Software zu konzentrieren.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Schule<br />

Lehrer<br />

Klasse<br />

Fächer<br />

Zeitansatz<br />

URL<br />

Lernen mit Notebooks,<br />

Hamburg<br />

Offene Ganztagsschule Hegholt (Integrierte Haupt- und Realschule)<br />

Rosi Hoppe, Joachim Gravert<br />

rosihoppe@web.de<br />

9;<br />

28 Schülerinnen und Schüler (10 Mädchen, 18 Jungen)<br />

18 Realschüler, 8 Hauptschüler, 2 Förderschüler<br />

Projektunterricht unter Beteiligung der Fächer Ethik, Deutsch, Politik, Geschichte,<br />

Arbeitslehre, Geografie<br />

12 Wochen<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

-<br />

- Informationen über Religionen der Welt sammeln;<br />

- Antworten auf unsere Fragen finden;<br />

- Gemeinsamkeiten aller Religionen erkennen.<br />

Arbeitstechniken<br />

- Informationen aus verschiedenen Medien sichten, zusammentragen und auswerten: Bücher,<br />

CDs, Internet;<br />

- Veranstaltungen besuchen, Personen befragen.<br />

Sozial<br />

- Vorurteile abbauen;<br />

- Verständnis entwickeln;<br />

- Verlassen der traditionellen Lehrerrolle, mehr Initiator, Motivator, Lernpartner;<br />

- Gemeinsames Lernen von Lehrern und Schülern ermöglichen.<br />

83


SEMIK@work<br />

Arbeitsformen<br />

- Arbeit in sechs Gruppen mit jeweils 4 bis 5 Schülerinnen und Schülern. Große Leistungsbandbreite<br />

vom Förder- bis zum Realschüler. Gruppenzusammensetzung in Absprache mit<br />

den Schülern möglichst heterogen.<br />

Voraussetzungen<br />

- Die Schülerinnen und Schüler arbeiten seit dem 7. Schuljahr mit Notebooks. Sie können<br />

PowerPoint zu Präsentationszwecken anwenden. Grundlegende Beherrschung von Textverarbeitung,<br />

Bild- und Tonbearbeitung.<br />

- Erfahrungen in verschiedenen Arbeits- und Sozialformen. Seit Klasse 7 werden Erfahrungen<br />

in Präsentationstechniken erworben.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

12<br />

Wochen<br />

Den Schülern<br />

stand<br />

in der Regel<br />

in jeder<br />

Woche<br />

eine dreistündigeProjektsequenz<br />

zur<br />

Verfügung.<br />

Ablauf<br />

84<br />

Die Schülergruppen informierten sich in sechs von<br />

ihnen gewählten Schwerpunkt-Bereichen:<br />

- Stammesreligion der Aborigines<br />

- Chin. Religion<br />

- Buddhismus<br />

- Hinduismus<br />

- Islam<br />

- Judentum<br />

Sie fertigen eine mediale Präsentation an, mit der sie<br />

Schüler, Eltern und Lehrer über ihre Arbeitsergebnisse<br />

informieren.<br />

Ethik:<br />

Lernfeld Kultur und<br />

Lebensform: Wertvorstellungen,<br />

Lehren und<br />

Lebensformen fremder<br />

Kulturen und Religionen<br />

Interkulturelle Erziehung<br />

Deutsch:<br />

Arbeitsbereich Literatur,<br />

Sachtexte und Medien<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits- / Sozialform<br />

1-3 Erfassen des Informationsstandes<br />

Formulieren von Fragen<br />

Strukturierung der Aufgaben<br />

mit Hilfe einer MindMap<br />

4-6 Festlegen der Schwerpunktbereiche<br />

Gruppenfindung nach Themen<br />

und integrativen Gesichtspunkten<br />

Arbeitsaufteilung innerhalb<br />

der Gruppe, Absprachen<br />

7-15 Recherche, Zusammenstellung,<br />

Auswahl von Texten<br />

und Bildern<br />

16-18 Vorstellen von Zwischenergebnissen<br />

MindManager,<br />

Beamer, SmartBoard<br />

Notebook, Scanner,<br />

Internet, CDs<br />

Notebook, Beamer,<br />

SmartBoard<br />

Einzelarbeit<br />

Klassengespräch<br />

Diskussion über Zusammensetzung<br />

der Gruppen<br />

Gruppenarbeit<br />

Durch Lehrer begleitete<br />

Gruppenarbeit<br />

Gruppenpräsentation,<br />

Feedback durch die<br />

Klasse


Religionen der Welt<br />

19-21 Arbeit an den medialen Prä- Notebook, Scanner,<br />

sentationen<br />

Internet, CDs<br />

22-24 Podiumsdiskussion Gruppensprecher diskutieren<br />

vor der Klasse<br />

25-27 Fertig stellen der Präsentation,<br />

Überprüfung- und Testphase<br />

Notebook Gruppen- und Einzelarbeit<br />

28-36 Verteilung der Religionen auf<br />

der Welt<br />

Präsentation der Arbeitsergebnisse<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Siehe Ablauf der Unterrichtssequenzen<br />

Lernzielkontrolle<br />

Ethik: Test, Fragen zum Inhalt „Religionen der Welt“.<br />

Diagramm in Excel<br />

Notebook, Beamer,<br />

SmartBoard<br />

Einzelarbeit, gegenseitige<br />

Hilfen beim Erstellen des<br />

Diagramms<br />

Gruppenpräsentation<br />

Deutsch: Aufsatz zum Thema „Unsere Gruppenarbeit“ (Reflexion der eigenen Arbeit).<br />

Projektunterricht: Fragebogen zum Inhalt, Lernzuwachs, zur Organisation des Projekts, zum<br />

Notebook-Einsatz.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Orientierung an den Geschehnissen des 11. Septembers<br />

2001 hinsichtlich seiner sozialen, religiösen,<br />

politischen Hintergründe.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Selbstständige Materialsuche, Auswertung und Zusammenstellung,<br />

reguliert durch Absprache innerhalb<br />

der Arbeitsgruppen.<br />

Verteilung von Aufgaben eigenständig in der Gruppe,<br />

selbstbestimmtes Setzen von Schwerpunkten.<br />

Gruppeninterne Absprachen hinsichtlich des Präsentationslayouts,<br />

der Abfolge und der Aufgaben<br />

der einzelnen Schüler bei der Präsentation.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Je Schülergruppe gab es einen Gruppensprecher,<br />

der die Aufgabe hatte, Arbeit nach Absprache mit<br />

den Gruppenmitgliedern einzuteilen, Arbeitsergebnisse<br />

zu protokollieren und vorrangig Ansprechpartner<br />

für den Lehrer zu sein und auch das Zusammenfassen<br />

von Einzelergebnissen im Blick zu haben.<br />

In jeder Gruppe entwickelten sich inhaltliche und<br />

mediale Experten.<br />

Lehrer waren Berater.<br />

Sehr hohes Anfangsinteresse der Schüler<br />

sich mit religiösen Fragen fremder<br />

Religionen auseinander zu setzen.<br />

Außerordentlich eigenständige und<br />

selbst gesteuerte Arbeit in den meisten<br />

Gruppen, vereinzelt Engpässe, Staus<br />

oder Warteschlangen am Scanner, an<br />

Software-Einzellizenzen oder Büchern.<br />

Sehr hoher Beratungsbedarf bei 28<br />

Schülern in 6 Gruppen.<br />

Beratungsengpässe waren trotz Anwesenheit<br />

von zwei Lehrern nicht immer<br />

zu vermeiden.<br />

85


SEMIK@work<br />

Medienkompetenz<br />

Zuwachs an Medienkompetenz hinsichtlich der Beurteilung<br />

von Internet-Informationen. Kritische Betrachtung<br />

und Einschätzung der Seriosität der Quelle.<br />

Gestalten und Präsentieren eigener Medienbeiträge<br />

im Hinblick darauf, dass die Mitschüler der Präsentation<br />

mit Aufmerksamkeit und Interesse folgen<br />

und bereit sind, sich mit dem Inhalt auseinander<br />

zu setzen.<br />

Gezielter Einsatz verschiedener Softwareprodukte<br />

und Einbindung unterschiedlicher Dateien und inhaltlich<br />

aufeinander abgestimmte Verlinkungen,<br />

die ein problemloses Navigieren ermöglicht.<br />

Kooperation<br />

Schüler haben in Gruppen gearbeitet und ihre Arbeitsergebnisse<br />

präsentiert: Vor der Klasse, in einer<br />

Klasse eines anderen Jahrgangs, vor der Schulöffentlichkeit<br />

beim Tag der offenen Tür, vor Fachpublikum<br />

(Pädagogen) im Institut für Lehrerfortbildung<br />

und beim Hamburger Medienkongress 2002.<br />

Übertragbarkeit<br />

Das Projekt kann in 9./10. Klassen durchgeführt<br />

werden.<br />

Grundkenntnisse im Umgang mit Präsentationsprogrammen<br />

sollten vorhanden sein.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

86<br />

Dieses ist ein langwieriger Prozess.<br />

Schüler werden immer wieder verführt,<br />

ihre kritische Haltung aufzugeben<br />

und haben Schwierigkeit die Qualität<br />

der Quelle und des Inhalts einzuschätzen<br />

– ein wichtiges Beratungsfeld<br />

für die Lehrer.<br />

Nicht nur Know-How, gute Ideen, Erfahrung<br />

und Geschick sind erforderlich,<br />

sondern auch viel Geduld.<br />

Kooperationen werden nach Möglichkeit<br />

immer gesucht, Arbeitsergebnisse<br />

werden, so oft es geht, als Wertschätzung<br />

und „echte Aufgabe“ einer weiteren<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Bei sehr großen und heterogenen<br />

Lerngruppen ist eine Doppelbesetzung<br />

unbedingt nötig, da der Beratungsbedarf<br />

sehr hoch ist.<br />

Die Meinung der Schüler am Schluss des Projekts war eindeutig, dass sie jetzt mehr über Religionen<br />

der Welt wüssten und sich daher besser an Gesprächen beteiligen könnten.<br />

Ihre Zufriedenheit war insgesamt stark davon beeinflusst, wie gut die Zusammenarbeit in der<br />

Gruppe geklappt hatte. Eine Schwierigkeit bestand darin, besonders leistungsschwache Schüler<br />

so in die Gruppenarbeit einzubinden, dass sowohl sie als auch die Gruppe davon profitierten.<br />

Lehrerurteil<br />

Wir halten das Projekt für eine 9. Klasse für gut geeignet. Die Schüler haben einen Lernzuwachs<br />

verzeichnet. Sie haben eine Basis dafür erhalten, sich in Gesprächen sachlich zu beteiligen<br />

und Vorurteilen entgegenzutreten.<br />

Ein Highlight war die Podiumsdiskussion, in der die Gruppensprecher ihren Informationsstand<br />

einbringen mussten und sich teilweise engagiert beteiligten. Positiv war ebenfalls, dass viele<br />

Schüler einen erheblichen Fortschritt bei Präsentationstechniken, Auftreten, Selbstsicherheit<br />

bei sich selbst registrierten.<br />

Einige Gruppen zeigten soziale Reife, sie waren hoch zufrieden darüber, dass sie es geschafft<br />

hatten, alle Gruppenmitglieder ihren Möglichkeiten entsprechend in die Arbeit einzubinden.<br />

Wir bevorzugen generell Langzeitprojekte, würden aber bei einem erneuten Durchgang versuchen,<br />

die Projektdauer zu verkürzen, da es für die leistungsschwächeren Schüler schwierig ist,<br />

Motivation und Arbeitswillen über einen so langen Zeitraum zu erhalten.


Empfehlungen<br />

Religionen der Welt<br />

Vieles ist von der Motivationslage der Schüler abhängig. In vielen Klassen sind Schüler verschiedenster<br />

Glaubensrichtungen zu finden, die sich als Experten ihrer Religion einbringen<br />

können. Dieses Expertenwissen stieß in unserer Klasse auf hohe Akzeptanz. Ein solches Expertenwissen<br />

kann sicher auch in anderen Lerngruppen zur Motivation beitragen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Voraussetzung ist eine ausreichende Anzahl von Notebooks (oder PCs). Gut wäre es, wenn je<br />

zwei Schüler ein Notebook zur Verfügung hätten. Hilfreich ist sicherlich eine Lehrer-Doppelbesetzung.<br />

Gute Kenntnisse im Umgang mit einem Notebook/PC sind Voraussetzung, da ansonsten die<br />

technischen Schwierigkeiten zu viel Gewicht gewinnen würden.<br />

Anschlussplanungen<br />

In unserer Schulzeitung (erscheint 2x jährlich) berichten diejenigen unserer Schüler, die der<br />

Schulzeitungsredaktion angehören, in jedem Heft über eine Religion. Bisher erschienen Berichte<br />

über den Islam und das Judentum.<br />

Die Schüler-Präsentationen und verwendete Unterrichtsmaterialien stehen nachfolgenden<br />

Klassen, die dieses Projekt durchführen wollen, zur Verfügung.<br />

Verwendete Materialien<br />

- CD "Spurensuche" von Hans Küng (Schroedel)<br />

- Microsoft Encarta<br />

- Encarta Weltatlas<br />

- So buchstabiert man Gott (Omnibus Verlag)<br />

- Dia-Reihen zu Hinduismus, Islam (entliehen beim PTI)<br />

- Word<br />

- Excel<br />

- PowerPoint<br />

- Mediator<br />

- Mindmanager<br />

- Grafik- und Scan-Programme<br />

87


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Fragen zum Projekt<br />

Ich weiß jetzt über die Religionen der Welt<br />

eindeutig mehr als vorher. Kreuze an:<br />

ja ���� nein ����<br />

Ich könnte in einem Gespräch über Religionen<br />

besser teilnehmen als vorher.<br />

ja ���� nein ����<br />

Hast du eine neue Erkenntnis über Religionen insgesamt gewonnen?<br />

Wenn ja, welche?<br />

Sind all deine Fragen beantwortet worden? Wenn nein, welche Fragen sind offen?<br />

Was weißt du nach Abschluss des Projektes über die einzelnen Religionen?<br />

(Kurze Sätze)<br />

Aborigines (A)<br />

Buddhismus (B)<br />

88


Chinesische Religion (C)<br />

Hinduismus (H)<br />

Islam (I)<br />

Judentum (J)<br />

Religionen der Welt<br />

89


SEMIK@work<br />

Ordne folgende Begriffe der jeweiligen Religion zu, verwende die Buchstaben:<br />

Begriff Rel Begriff Rel Begriff Rel<br />

Menora Sure Erleuchtung<br />

Wiedergeburt Karma Totem<br />

Fünf Säulen Didjeridu Ganga<br />

Stupa Achtfacher Pfad Dalai Lama<br />

Mekka Koran Reinkarnation<br />

Tjukurpa Adonai Talmud<br />

Thora Yoga Hingabe zu Gott<br />

Synagoge Ahnengeister<br />

Moschee Shiva Konfuzius<br />

Nirwana Allah Kasten<br />

Mohammed Moksha Dao-de-jing<br />

Rabbi Laotse<br />

Hodscha Uluru Monolith<br />

Bund mit Gott Buddhiswawa<br />

Vishnu Sabbat<br />

Traumzeit Jarranbaum<br />

Kabah<br />

Barmizwa<br />

Taoismus<br />

Was hat dich am meisten beeindruckt?<br />

In Bezug auf Religionen:<br />

In Bezug auf die Arbeit einer Gruppe:<br />

90


Dein Rat ist gefragt:<br />

Religionen der Welt<br />

Welche Hinweise, Vorschläge, Tipps, Ratschläge würdest du für die Durchführung<br />

eines Projektes „Religionen der Welt“ durch eine andere Lerngruppe geben:<br />

Wie könnte der Einsatz des Notebooks optimiert werden?<br />

Welche Zeitvorgaben hältst du deiner Erfahrung nach für angemessen?<br />

Danke für deine konstruktive Mithilfe J. Gravert, R. Hoppe, C. Rump<br />

91


SEMIK@work<br />

Anlage 2: Ethiktest<br />

Name: .................................................<br />

1. Nenne die Weltreligionen:<br />

2. Auf welche Fragen sollten alle Religionen Antworten geben?<br />

3. Welches ist jeweils die zentrale Frage der Weltreligion?<br />

4. Du siehst hier einige religiöse Symbole. Notiere, was du jeweils über sie weißt:<br />

92


5. Welche ethischen Grundregeln finden wir in allen Religionen?<br />

Religionen der Welt<br />

93


SEMIK@work<br />

6. Gib Informationen über die Religion deiner Gruppe, die du im Rahmen der Projektarbeit<br />

erarbeitet hast:<br />

7. Ergänze die folgende Tabellen:<br />

Religion Anteil an der Weltbevölkerung<br />

Erdteil auf dem jeweiligen Kontinent verbreitete Religionen<br />

Europa<br />

Asien<br />

Afrika<br />

Australien<br />

Amerika<br />

94<br />

Viel Erfolg!


Anlage 3:<br />

Das Judentum ist die älteste<br />

der drei Religionen (Judentum,<br />

Christentum, Islam),<br />

die alle an denselben<br />

Gott glauben. Es ist ungefähr<br />

4000 Jahre alt. Zu diesem<br />

Glauben bekennen<br />

sich heute mehr als 14 Millionen<br />

Menschen auf der<br />

ganzen Welt. Die meisten<br />

leben als Minderheiten in<br />

den Ländern, in denen sie<br />

wohnen und deren Staatsangehörigkeit<br />

sie haben.<br />

Nur in Israel ist die Mehrheit<br />

der Staatsbürger jüdischen<br />

Glaubens.<br />

Religionsstifter<br />

Als Religionsstifter gelten<br />

Abraham und Moses.<br />

Abraham lebte in Mesopotamien,<br />

dem heutigen<br />

Irak. Gott versprach Abraham,<br />

seine Nachkommen<br />

zu einem großen Volk zu<br />

machen und ihnen Land zu<br />

geben. In der Bibel wird<br />

dieses Land oft das „Gelobte<br />

Land“ (Kanaan) genannt.<br />

Dafür verlangte er<br />

von Abraham, jeglichen<br />

Götzendienst abzulehnen<br />

und nur noch ihn als einzigen<br />

Gott anzuerkennen.<br />

Moses ist der Prophet, der<br />

das jüdische Volk aus der<br />

Grundriss einer ehemaligen in der<br />

Nazizeit zerstörten Synagoge im<br />

heutigen Hamburger Uni-Viertel.<br />

Religionen der Welt<br />

Religionen der Welt: Das Judentum<br />

Im Hegholt-Forum Nr. 9 haben wir begonnen, über die Religionen der Welt zu<br />

berichten. In dieser Ausgabe informieren wir über das Judentum, eine Religion,<br />

die während der Nazi-Diktatur in Europa fast ausgelöscht wurde.<br />

ägyptischen Sklaverei heraus<br />

nach Kanaan führte.<br />

Auf dem Wege dorthin erhielt<br />

er auf dem Berg Sinai<br />

die 10 Gebote. Die wichtigste<br />

Lehre im Judentum ist<br />

der Satz von dem einen<br />

ewigen Gott, der will, dass<br />

alle Völker in Recht und<br />

Gerechtigkeit leben.<br />

Religiöse Vorschriften<br />

Fromme Juden bemühen<br />

sich, die Gebote der Thora<br />

(s. auch S. 20) zu befolgen.<br />

Zu den Geboten gehört das<br />

tägliche Gebet, das Studium<br />

der Thora, Speisevorschriften<br />

und viele Vorschriften,<br />

die das Zusammenleben<br />

in der Gemeinde<br />

regeln.<br />

Der Sabbat, der Samstag,<br />

ist der jüdische Wochenfeiertag,<br />

für die Juden der 7.<br />

Tag der Woche. Der Sabbat<br />

gehört ganz der Ruhe und<br />

dem Gebet, es sei denn,<br />

jemand befindet sich in Lebensgefahr.<br />

An diesem Tag<br />

dürfen orthodoxe Juden<br />

kein Feuer anzünden, das<br />

heißt heute auch: keine<br />

elektrischen Geräte einschalten.<br />

Deshalb wird das<br />

Essen am Freitag vorbereitet<br />

und warm gehalten.<br />

Gemeindegebete finden<br />

meistens in der Synagoge<br />

statt, dem jüdischen Gebets-<br />

und Lehrhaus. Mindestens<br />

10 Männer müssen<br />

da sein, damit ein Gottesdienst<br />

stattfinden kann. Ein<br />

Vorleser liest auf hebräisch<br />

aus der Thora vor. Jede<br />

jüdische Gemeinde besitzt<br />

eine handgeschriebene<br />

Thorarolle. Um sich ganz<br />

auf den Gottesdienst konzentrieren<br />

zu können, legt<br />

der fromme Jude einen<br />

Gebetsschal um und<br />

schlingt sich schmale Riemen<br />

um Kopf und Arm.<br />

Wichtig ist auch ein kleines<br />

Käppchen, denn den Kopf<br />

zu bedecken ist ein Zeichen<br />

des Respekts vor Gott.<br />

Warten auf den Messias<br />

Israel ist Gottes auserwähltes<br />

Volk, dem der<br />

Messias verheißen ist. Die<br />

Juden erwarten den Messias<br />

als Herrscher eines Reiches<br />

von Frieden und Gerechtigkeit<br />

auf Erden, wenn<br />

die Geschichte der Welt zu<br />

Ende geht. (Die Christen,<br />

die an denselben Gott<br />

glauben, meinen, dass Jesus<br />

Christus dieser Messias<br />

ist.)<br />

Wichtige Begriffe und<br />

Ereignisse im jüdischen<br />

Leben<br />

Abraham war laut Bibel<br />

und Koran der erste, der<br />

nicht an viele Götter, sondern<br />

nur an einen glaubte.<br />

Juden, Christen und Muslime<br />

verehren Abraham als<br />

Stammvater.<br />

Antisemitismus – Seit<br />

ungefähr 300 nach Christus<br />

waren die Juden vor allem<br />

in Ländern, in denen mehrheitlich<br />

Christen lebten,<br />

zunehmenden Feindseligkeiten<br />

ausgesetzt. Eine<br />

häufige Begründung für die<br />

95


SEMIK@work<br />

Abneigung gegen Juden<br />

war, dass Jesus von Juden<br />

getötet worden sei. Jahrhunderte<br />

lang geschürte<br />

Vorurteile, Misstrauen und<br />

Ablehnung ermöglichten die<br />

schlimmste Steigerung des<br />

Antisemitismus – den „Holocaust“.<br />

Als Holocaust bezeichnet<br />

man die Vernichtung<br />

von sechs Millionen<br />

Juden durch die Nationalsozialisten<br />

in den Jahren<br />

1942-1945.<br />

Israel ist der Name des<br />

1948 gegründeten Staates,<br />

in dem heute über 4 Millionen<br />

Juden leben. Die<br />

Hauptstadt heißt Jerusalem.<br />

Schon um 1000 vor<br />

Christus war es die Hauptstadt<br />

der Juden.<br />

Die Stadt wurde immer<br />

wieder von Feinden erobert<br />

und zerstört. Hier stand der<br />

Tempel des Königs Salomon<br />

(siehe Klagemauer).<br />

Jerusalem ist heute für Juden,<br />

Christen und Muslime<br />

eine Heilige Stadt.<br />

Die Klagemauer<br />

(Abb. rechts) ist eine<br />

erhalten gebliebene<br />

Stützmauer des zerstörten<br />

Tempels in<br />

Jerusalem. Seit dem<br />

Mittelalter kommen<br />

Juden dorthin zum<br />

Gebet. Der Name<br />

kommt daher, weil an<br />

dieser Stelle über die<br />

Zerstörung des Tempels<br />

geklagt wird.<br />

Koscher bedeutet „rein,<br />

tauglich“ für den Gebrauch.<br />

Koscher können Nahrungsmittel,<br />

Stoffe oder<br />

andere Produkte sein.<br />

Palästina heißt das Gebiet<br />

am östlichen Mittelmeer<br />

zwischen dem Libanon im<br />

Norden und der Sinai-<br />

96<br />

Halbinsel im Süden schon<br />

lange. Dort lag das alte<br />

Königreich der Juden, Judäa.<br />

Nach dem Ende des Zweiten<br />

Weltkrieges wollten nur<br />

wenige Juden, die den Holocaust<br />

überlebt hatten,<br />

wieder in ihre Heimatländer<br />

zurückkehren. Wie sollten<br />

sie vergessen, dass viele<br />

nichtjüdische Nachbarn<br />

weggeschaut hatten bei<br />

dem Unrecht, das ihnen<br />

geschehen war.<br />

Viele gingen nach Palästina,<br />

dem Land, das Gott<br />

ihnen nach ihrem Glauben<br />

versprochen hatte. Palästina<br />

stand damals unter britischer<br />

Verwaltung. Die Briten<br />

versprachen den Juden<br />

einen eigenen Staat – Israel.<br />

Aber auch den dort<br />

schon lange ansässigen<br />

Palästinensern - Arabern<br />

muslimischen Glaubens -<br />

hatten sie Land versprochen.<br />

Viele Palästinenser<br />

wurden dann bei der Gründung<br />

Israels<br />

1948 aus<br />

dem Gebiet,<br />

das ihre<br />

Heimat war,<br />

vertrieben.<br />

Hier liegt eine<br />

Ursache für<br />

die gewalttätigenAuseinandersetzungen<br />

zwischen<br />

Israelis und<br />

Palästinensern,<br />

deren Ende alle friedliebenden<br />

Menschen auf<br />

beiden Seiten herbeisehnen.<br />

Orthodox heißt „rechtgläubig“.<br />

Glaubensrichtungen in<br />

verschiedenen Religionen<br />

nennen sich so. Sie legen<br />

großen Wert auf die Tradition.<br />

„Schalom“ heißt Frieden<br />

und ist ein jüdischer Gruß.<br />

Ein friedliches Leben wurde<br />

den Juden aber oft sehr<br />

schwer gemacht. Immer<br />

wieder wurden die Juden<br />

aus Palästina vertrieben,<br />

dem Land, das Gott ihnen<br />

nach ihrem Glauben versprochen<br />

hatte. Im Jahre 70<br />

nach Christus zerstörten die<br />

Römer Jerusalem, die<br />

Hauptstadt des damaligen<br />

Königreiches Judäa und<br />

vertrieben ihre Bewohner.<br />

So kam es, dass die Juden<br />

sich im Lauf der Jahrhunderte<br />

über die ganze Welt<br />

zerstreuten, aber dabei nie<br />

ihren Glauben an den einen<br />

Gott aufgaben.<br />

Die Thora (Abb. oben) ist<br />

die wichtigste Heilige Schrift<br />

der Juden. Sie erzählt von<br />

der Erschaffung der Welt,<br />

Noah und der Sintflut,<br />

Abraham und Moses und<br />

berichtet weiter von den<br />

Wanderungen und Kriegen<br />

des „Auserwählten Volkes“,<br />

den Nachkommen Abrahams.<br />

(Christen bezeichnen<br />

diese Texte als „Altes Testament“).<br />

Angi, 9c, H. Spodeck


7. Faschismus<br />

Der Gedenktag zur Ermordung der Kinder vom Bullenhuser Damm in Hamburg und die Übernahme<br />

von Patenschaften durch die SchülerInnen für die Opfer sollte Anlass und Einstieg in die<br />

Unterrichtseinheit Faschismus sein. Persönliche Betroffenheit und praktische Orientierung –<br />

Gestaltung des Gedenktages – öffneten den Weg für Fragen zur Zeit damals und gaben auch<br />

Anlass, über eigene Begegnungen mit ausländerfeindlichen Übergriffen im Stadtteil zu berichten.<br />

Sehr schnell konnte so nicht nur ein Katalog zu erarbeitender Themen erstellt werden, der<br />

die historischen Zusammenhänge erfasste, sondern darüber hinaus wurde auch der Wunsch<br />

geäußert mit den Ergebnissen an eine breitere Öffentlichkeit zu treten. Eigene Projektideen<br />

wurden vorgebracht. Die Unterrichtseinheit sollte Raum geben für die vorgeschriebenen Lerninhalte,<br />

aber auch die Projektideen der SchülerInnen.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Schule<br />

Lehrerin<br />

Klasse<br />

Fächer<br />

Lernen mit Notebooks,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Walddörfer<br />

Ines Lessing-Kuball (ineslessing@aol.com)<br />

Jahrgang 9, Politik, undifferenzierter Kurs;<br />

19 Schüler<br />

Politik<br />

Zeitansatz 1 Schulhalbjahr, jeweils 1 Doppelstunde pro Woche -<br />

gelegentlich wurde auch die Tutorenstunde mit einbezogen<br />

URL<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

-<br />

- Ursachen und Erscheinungsformen des deutschen Faschismus;<br />

- Krieg, Judenverfolgung und Völkermord als Konsequenzen nationalsozialistischer Ideologie<br />

erkennen;<br />

- Einblicke in das Alltagsleben der Menschen unter der Diktatur gewinnen;<br />

- Formen und Chancen des Widerstandes beurteilen;<br />

- Neofaschismus heute analysieren;<br />

- Zivilcourage – wie kann man heute mutig der Ausländerfeindlichkeit entgegentreten.<br />

Arbeitstechniken<br />

- Erarbeitung der Sachthemen in lehrerangeleiteten Kleingruppen unter Einbeziehung der vorliegenden<br />

Lehrbücher und dem Internet;<br />

- Texterarbeitung, Texterfassung, Quellenanalyse, Bildanalyse;<br />

- Anwendung der Programme Word, Mindmanager, PowerPoint, Mediator;<br />

- Präsentations- und Dokumentationstechniken.<br />

Sozial<br />

Organisation arbeitsteiliger Gruppenarbeit: Präzisierung der jeweiligen Themen, Terminplanung,<br />

Interne Gruppenorganisation – Diskussionsführung, Ergebnissicherung, Sicherung<br />

dessen, dass alle alles verstanden haben –, Präsentation der Gruppenergebnisse.<br />

97


SEMIK@work<br />

Arbeitsformen<br />

- Lehrervortrag<br />

- Lehrerangeleitete Gruppenarbeit – der Lehrer gibt Hilfen zur Organisation der Gruppe<br />

- Lehrerbegleitete Projektarbeit – der Lehrer steht nur auf gezielte Anfrage zur Verfügung<br />

Voraussetzungen<br />

Die eingesetzten Programme (Mindmanager, Word, Mediator, Photo Express) waren den<br />

Schülern bekannt.<br />

Die Schüler hatten Übung im Einsatz der Peripheriegeräte: Fotoapparat, Kamera, Scanner.<br />

Die Schüler arbeiteten mit persönlichen Notebooks.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

1 Schulhalbjahr<br />

98<br />

Der Gedenktag zur Ermordung der Kinder vom Bullenhuser<br />

Damm in Hamburg und Übernahme von<br />

Patenschaften durch die SchülerInnen für die Opfer<br />

war Anlass und Einstieg in die Unterrichtseinheit Faschismus.<br />

Über die Erkundung der Lebensschicksale dieser Kinder<br />

sammelten die Schüler Fragestellungen zur Zeit<br />

des Faschismus und entwickelten darüber hinaus<br />

eigene Projektideen wie: Aufklärung über Neofaschismus<br />

heute, Berichte sammeln über die Erfahrungen<br />

der Eltern und Großeltern damals, Aufbau<br />

von Infowänden in der Schule über Neonazi-<br />

Aktivitäten, Sinn und Zweck des Bertini-Preises, Mut<br />

machen für Zivilcourage angesichts der Ausländerfeindlichkeit.<br />

Im Unterricht wurden die selbstständig recherchierten<br />

Beiträge zur Klärung historischer Fragen in Form<br />

von kleinen Präsentationen oder Referaten aufgearbeitet.<br />

Ergänzungen wurden vom Lehrer eingebracht.<br />

Für die Realisierung der freien Projekte wurde jeweils<br />

eine Stunde alle 14 Tage zur Verfügung gestellt.<br />

Alle Aktivitäten, die zur Information der Schüler anderer<br />

Klassen vorgesehen waren, wurden filmisch<br />

festgehalten. Alle Infowände waren so angelegt, dass<br />

die Lesenden Raum hatten Kommentare abzugeben.<br />

Auch diese wurden fotografiert, dokumentiert.<br />

Alle Projektergebnisse wurden von einer Redaktionsgruppe<br />

zusammengetragen und in Form einer<br />

Lerneinheit auf CD gebrannt. Die CD steht Interessierten<br />

zur Verfügung. Die Lerneinheit hat keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll zur Weiterarbeit<br />

einladen.<br />

Im Fach Deutsch wurde parallel der Roman "Abschied<br />

von Sidonie" gelesen.<br />

Das Thema „Faschismus“<br />

ist Pflicht in Jahrgang 9.<br />

Projektarbeit ist hier nicht<br />

vorgesehen.


Ablauf<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

4 US Die Ermordung der Kinder<br />

vom Bullenhuser<br />

Damm – Hintergründe,<br />

Ursachen<br />

2 US Sammeln und Sortieren<br />

der Fragen zur Zeit des<br />

Faschismus mit dem<br />

Mindmanager<br />

2 US Materialsichtung zu den<br />

Fragen und Einteilung<br />

der Gruppen: Weimarer<br />

Republik , Beseitigung<br />

der Demokratie. Wahlverhalten<br />

der Deutschen<br />

1933, "Mein Kampf" –<br />

nationalsozialistische<br />

Ideologie, Rassentheorie<br />

und Judenverfolgung,<br />

Krieg, Widerstand – Die<br />

Weiße Rose, Alltag in der<br />

Diktatur – Hitlerjugend<br />

und Erziehungsideale<br />

4-6 US Gruppenarbeit zu den<br />

Fragen. Internetrecherche<br />

und Sichtung der<br />

Lehrbücher.<br />

6-8 US Präsentation der Ergebnisse<br />

mit Mediator oder<br />

PowerPoint.<br />

Veröffentlichung auch<br />

auf traditionellen Infowänden<br />

außerhalb des<br />

Klassenzimmers.<br />

3 US Ideenentwicklung für<br />

freie Projekte und Vorgehen<br />

zur Realisierung<br />

10 US Projektarbeit: Gruppenbildung,Themenformulierung,<br />

Arbeitsteilung,<br />

Recherche, Interviews,<br />

Gestaltung von Informationswänden,<br />

Sichtung<br />

der Tagespresse – laufende<br />

Präsentation und<br />

Dokumentation der Ergebnisse<br />

vor der Klasse.<br />

2 US Zusammenstellung der<br />

Ergebnisse zur Weitergabe<br />

an andere Klassen.<br />

Einstieg über<br />

Lehrervortrag<br />

Mindmanager/Notebooks Plenum<br />

Bücherhalle, Internet,<br />

CDs, Encarta, Lehrbücher;<br />

Fotoapparat, Scanner,<br />

Kamera<br />

Notebooks, Beamer,<br />

Smartboard, Drucker<br />

Papier, Infowände etc.<br />

Faschismus<br />

Gruppenarbeit, lehrerangeleitet<br />

Gruppenarbeit<br />

Puzzle<br />

lehrerbegleitete<br />

Arbeitsgruppen<br />

99


SEMIK@work<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Der Einstieg über den Gedenktag für die Kinder vom Bullenhuser Damm war sehr motivierend,<br />

da die Schüler von dem Schicksal dieser Kinder emotional sehr betroffen waren.<br />

Bei der Gestaltung des Gedenktages trafen sie auf Reaktionen von Mitschülern, die Fragen<br />

auch zum Thema Neofaschismus aufbrachten. Ihr Interesse, Antworten zu finden, entsprang<br />

einem zutiefst emotionalen wie kognitiven Bedürfnis.<br />

Der Mindmanager erwies sich als gutes Instrument, die vielen Fragen der Schüler zu erfassen<br />

und in überschaubare Themenkomplexe zusammenzufassen. Themen, die nach Ansicht des<br />

Lehrers auch in den Lernkatalog eingebracht werden sollten, konnten ergänzend aufgenommen<br />

werden.<br />

Gruppenarbeit musste zunächst angeleitet werden, um eine effektive und zügige Arbeitsform<br />

zu gewährleisten. Kooperatives Lernen musste eingeübt werden.<br />

Gleichfalls geübt werden musste die Präsentation der Ergebnisse: Medienprodukte stellen Ansprüche<br />

an Inhalt und Gestaltung, Rhetorik und Körpersprache waren zu trainieren, das aktive<br />

Zuhören musste gestützt werden.<br />

Das Vorhaben, alle Arbeitsergebnisse sofort zu veröffentlichen und gleichfalls zu dokumentieren,<br />

stellte die Schüler immer wieder vor die Situation der inhaltlichen Auseinandersetzung mit<br />

anderen. Ihre Arbeit fand sofort eine sinnvolle Verwertung und führte zu weiteren Fragen, die<br />

im Unterricht, angebunden an authentische Erlebenssituationen, erarbeitet werden konnten –<br />

z.B. Auseinandersetzungen mit Skins in der Bahn, irritierende Gespräche mit den Großeltern<br />

oder Nachbarn, denkwürdige Reaktionen anderer Mitschüler aufgrund ihrer Ergebnisveröffentlichungen.<br />

Die Zusammenfassung aller Ergebnisse auf der CD – die Lehrervorträge wurden nicht erfasst –<br />

erfüllte die Schüler mit Stolz. Auf Reaktionen anderer Klassen waren sie sehr gespannt.<br />

Lernzielkontrolle<br />

Auf Klassenarbeiten wurde verzichtet.<br />

Zensurengrundlage waren die Präsentationen – Bewertungskriterien wurden in vorherigen<br />

Projektphasen erarbeitet.<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Aktueller Anlass und praktische Aufgabe Die Schüler reagierten sehr positiv auf<br />

den Einstieg. Der praktische Sinnzusammenhang<br />

der UE erwies sich als<br />

sehr motivierend.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Obwohl die Schüler schon Erfahrung mit Gruppenarbeit<br />

hatten, mussten sie zur Themenerarbeitung<br />

der historischen Fragen zunächst lehrerangeleitet<br />

vorgehen. Erst im zweiten Teil der UE<br />

arbeiteten die Schüler eigenständig.<br />

100<br />

Die Übungsphase stellte sich als sehr<br />

hilfreich heraus, da sie bei ihren freien<br />

Projekten sehr viel effektiver an die Gestaltung<br />

und Realisierung ihrer Gruppenaufträge<br />

herangingen. Die Gruppenarbeit<br />

wurde sehr selbstständig organisiert.<br />

Der Lehrer agierte nur auf direkte<br />

Anfrage.<br />

Kooperative Lernformen müssen trainiert<br />

werden.


Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Je selbstständiger die Schüler zu arbeiten gelernt<br />

haben, desto eher bieten sich dem Lehrer Rückzugsmöglichkeiten.<br />

Mit den Schülern gemeinsam<br />

können neue Projektideen verfolgt werden. Der<br />

Austausch ist gleichberechtigter.<br />

Medienkompetenz<br />

Die Schüler entschieden eigenständig über den<br />

Einsatz des Werkzeugs – wann ihrer Meinung<br />

nach welches Programm zur Anwendung kommen<br />

sollte; wann mit welchen Geräten gearbeitet werden<br />

sollte.<br />

Kooperation<br />

Kooperatives Arbeiten ist selbstverständlicher Bestandteil<br />

der Projektarbeit.<br />

Übertragbarkeit<br />

Andere Lehrer übernahmen Teile der Unterrichtsphasen<br />

in ihre Unterrichtsplanung.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Faschismus<br />

Je selbstständiger die Schüler ihre Gruppenarbeit<br />

planten, desto sinnvoller erwies<br />

sich der Einsatz der persönlichen<br />

Notebooks.<br />

Die Erstellung der Infodaten und der<br />

Ergebnisse wurde individuell sehr verschieden<br />

organisiert – ein Außenstehender<br />

hätte keinen Zugang zu den Arbeitsdateien<br />

gefunden. Arbeitsteiliges<br />

Arbeiten ließ sich mit den Notebooks<br />

problemlos und effektiv realisieren. Die<br />

Arbeitszeiten für die Projekte war nicht<br />

auf die Schulstunden beschränkt.<br />

Muss geübt werden.<br />

Die Präsenz der Notebooks und das inzwischen<br />

erhebliche „Know-How“ der<br />

SEMIK-Klasse bei Mediennutzung und<br />

–einsatz ermöglicht einfach ein sehr viel<br />

effektiveres Arbeiten. Andere Klassen<br />

sind schneller in themenbezogene Auseinandersetzungen<br />

einzubeziehen – gut<br />

gestaltete Infowände sind schneller erarbeitet,<br />

Präsentationen schneller organisiert<br />

und selbstverständlicher.<br />

Die Schüler waren sehr engagiert und besonders in der freien Projektphase hoch motiviert.<br />

Lehrerurteil<br />

Die aufwändige Erarbeitung guter Präsentationen erfordert entsprechend Würdigung in der<br />

Nachbesprechung. Zu besprechen sind die Inhalte aber auch die Gestaltungsformen. Für beide<br />

Aspekte sollte man sich entsprechend Zeit lassen. Gerade in der dialogischen Nachbearbeitung<br />

erkennt man die Schülergedanken und ihre Wege der Annäherung.<br />

Nicht alle vorgeschriebenen Themen wurden „geschafft“ - aber die inhaltlich von den Schülern<br />

vorbereiteten Themen wurden mit großer Ernsthaftigkeit verarbeitet.<br />

101


SEMIK@work<br />

Empfehlungen<br />

Vielleicht sollten Lehrer zu den fehlenden Themen einer Unterrichtsequenz auch Präsentationen<br />

erarbeiten – sie stellen sich dem Schülerurteil auf anderer Ebene. Dozierende Lehrer sind ein<br />

Stück weit unangreifbar.<br />

Übertragbarkeit<br />

Der Unterrichtsaufbau ist auch ohne Notebooks zu übernehmen. Allerdings erleichtert die Arbeit<br />

mit den persönlichen Notebooks die Erstellung der Arbeitsmaterialien und ihre Präsentation.<br />

Anschlussplanungen<br />

Die erstellte CD wird von anderen Klassen als Einstieg in weiter führende Ergebnissammlungen<br />

benutzt.<br />

Verwendete Materialien<br />

Oben genannt.<br />

Alle Arbeitsergebnisse wurden von einer Redaktionsgruppe mit dem Programm Mediator zusammengestellt.<br />

Sie steht anderen Klassen zur Verfügung.<br />

102


Anlagen:<br />

Anlage 1: Startseite der Präsentation<br />

Anlage 2: Eingangsseite "Geschichte"<br />

Faschismus<br />

103


SEMIK@work<br />

Anlage 3: Beispielseite "Der Mord am Bullenhuser Damm"<br />

Anlage 4: Beispielseite "Gespräch mit Zeitzeugen"<br />

104


8. Wie frühstückt die Welt?<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen Nahrungsmittel kennen, die geeignet sind, ein gesundes<br />

Frühstück zum energiereichen Start in den Tag zu bieten. Sie ermitteln in einer Fragebogenaktion<br />

Frühstücksgewohnheiten, fordern mit Plakaten zum gesunden frühstücken auf, sammeln<br />

Rezepte und erstellen ein Kochbuch. Sie stellen Müsli her und erproben Frühstücksempfehlungen<br />

im Selbstversuch. Sie sammeln Informationen über Frühstücksgewohnheiten in anderen<br />

Ländern und Erdteilen. Sie stellen ihre Arbeitsergebnisse im Internet vor und laden Eltern,<br />

Freunde und Bekannte zu einem internationalen Frühstücksfest ein.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Neue Lernwelten in Schule und zweiter Phase der Lehrerausbildung,<br />

Hessen<br />

Schule Gersprenzschule Reinheim (Grundschule)<br />

www.gersprenzschule-reinheim.de<br />

Lehrer Rosemarie Töpelmann (Toepelfrau-toepelmann@t-online.de)<br />

Klasse 3;<br />

26 Kinder (11 Jungen und 15 Mädchen)<br />

Fächer Deutsch, Sachunterricht, Kunst<br />

Zeitansatz vier bis fünf Wochen<br />

URL www.primolo.de/wolkenhaus<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

- Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit erkennen;<br />

- Beispiele gesunder Ernährung beschreiben;<br />

- eigene Frühstücksgewohnheiten kritisch prüfen;<br />

- Rezepte sammeln und umsetzen (Wert für Ernährung einschätzen);<br />

- Frühstücksgewohnheiten anderer Länder erkunden und einschätzen;<br />

- Nahrungsmittel bestimmten Regionen der Welt zuordnen;<br />

- Frühstücksfest mit Gästen planen und organisieren;<br />

- Arbeitsergebnisse im Internet dokumentieren.<br />

Arbeitstechniken<br />

Rezeptsammlung erstellen � Personen befragen, Kochbücher lesen, Internetrecherche,<br />

Darstellung / Veröffentlichung der Ergebnisse<br />

Befragung durchführen � Fragebogen erstellen, Zielgruppe ermitteln, Durchführung<br />

organisieren, Ergebnisse auswerten und veröffentlichen<br />

Frühstückswerbung � Plakate erstellen: Botschaft in plakativen Satz zusammenfassen,<br />

bildnerisch unterstreichen, Aushang organisieren<br />

Internetpräsentation � Projektverlauf und Arbeitsergebnisse im Internet darstellen<br />

Sozial<br />

Schüler und Schülerinnen können im häuslichen Bereich auf die Frühstücksgewohnheiten Einfluss<br />

nehmen, für das eigene Frühstück Verantwortung übernehmen, in der Klasse geben positive<br />

Beispiele Unterstützung, gemeinsame Frühstückserfahrungen stärken die Erkenntnisse,<br />

ermöglichen den Austausch, vielfältige Formen der Zusammenarbeit in wechselnden Gruppen<br />

werden möglich, Arbeit der einzelnen Gruppen nimmt aufeinander Bezug und führt zu gemeinsamem<br />

Gesamtergebnis, selbstständige Arbeit führt zu persönlichem Erfolg, der zum erfolgreichen<br />

Gruppen- / Klassenergebnis beiträgt.<br />

105


SEMIK@work<br />

Darüber hinaus gilt es:<br />

- Interesse für die Fragen gesunder Ernährung zu wecken;<br />

- Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Leistungsvermögen zu erspüren;<br />

- Geschmackserlebnisse und –erfahrungen zu erweitern;<br />

- Mitverantwortung zu erkennen und zu übernehmen;<br />

- Fremdes als Bereicherung zu erfahren / Neugier und Mut zu stärken.<br />

Arbeitsformen<br />

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zumeist in arbeitsteiligen Gruppen. Nach Interesse und<br />

Neigung haben sie sich in die Gruppen eingewählt. Sie bearbeiten ihren Auftrag weitgehend<br />

selbstständig, können im Bedarfsfall die Unterstützung der Lehrerin anfordern. Im Plenum<br />

werden erreichte Teilschritte vorgestellt und gewürdigt, um die nächsten Arbeitsschritte gemeinsam<br />

zu planen und dann wieder in der Gruppe zu bearbeiten.<br />

Voraussetzungen<br />

Seit dem Beginn ihrer Schulzeit sind die Kinder es gewohnt, an einem im Klassenzimmer stehenden<br />

PC zu arbeiten. Sie nutzten vor allem Übungs- und Trainingsmöglichkeiten. Inzwischen<br />

haben sie von dort auch Zugang zum Internet und können unter Anleitung Informationen abrufen.<br />

Zur gemeinsamen PC–Nutzung steht ein Fachraum mit 13 Rechnern zur Verfügung. In<br />

der dritten Klasse gibt es für alle Kinder einen PC–Lehrgang, der mit der Handhabung der an<br />

der Schule gängigen Programme vertraut macht. Bereits seit einem Jahr unterhalten die Kinder<br />

einen E–Mail-Kontakt zu einer altersgleichen Klasse in Mornshausen.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

1. Woche Informationen über die Notwendigkeit des Frühstücks<br />

nach der nächtlichen Fastenpause sammeln,<br />

Nährwert der Frühstückszutaten einschätzen lernen<br />

2. Woche Frühstücksgewohnheiten herausfinden bzw. erfragen,<br />

Tipps und Rezepte sammeln, für gesundes Frühstück<br />

werben<br />

3. Woche Frühstücksgewohnheiten in anderen Ländern/Erdteilen<br />

herausfinden, Nährwert einschätzen<br />

4. Woche Internetpräsentation der Arbeitsergebnisse,<br />

Planung und Organisation eines internationalen Frühstücksfestes<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

106<br />

Rahmenplan:<br />

Deutsch �<br />

Handlungsbereich<br />

Sich informieren und<br />

sachbezogen verständigen<br />

Sachunterricht�<br />

Lernfelder<br />

Informationen sammeln,<br />

ordnen, weitergeben<br />

Planen / Projektieren<br />

Vergleichen/ Unterscheiden/Messen<br />

Kunst�<br />

Themenbereich<br />

Essen und Trinken<br />

1. Woche:<br />

Wir gehen zunächst von den Frühstücksgewohnheiten der Kinder aus. Sie beschreiben ihre<br />

positiven und negativen Erfahrungen.<br />

In Stationenarbeit erschließt sich den Kindern die Notwendigkeit der Nahrungsaufnahme nach<br />

der langen Nacht. Arbeitsblätter, -aufträge, Spiele werden von den Kindern in selbst gewählter<br />

Reihenfolge bearbeitet. Grundlegende Kenntnisse zum Nährstoffbedarf und den geeigneten<br />

Nahrungsmitteln stellen sich ein. Die Nahrungspyramide hilft bei der Veranschaulichung. Sie<br />

zeigt den Kindern, von welchen Nahrungsmittelgruppen unbedenklich ausgewählt werden darf,


Wie frühstückt die Welt?<br />

welche sparsamer und welche nur sehr vorsichtig in den Speiseplan eingebaut werden sollten.<br />

Zum Ende der Woche organisieren die Kinder ein gemeinsames Frühstück für ihre Tischgruppe.<br />

Dabei zeigt es sich, dass das Nahrungsangebot auf den einzelnen Tischen sehr unterschiedlich<br />

ausfällt. Die Kinder erkennen Defizite, benennen sie sehr klar und bieten sich gegenseitig<br />

Abhilfe an. Für die nächste Gelegenheit werden gute Vorsätze gefasst.<br />

2. Woche:<br />

Im Montagskreis stellt sich die Frage: Wie frühstücken die anderen Kinder unserer Schule?<br />

Eine Fragebogenaktion soll Klärung schaffen. Sie wird von einer Arbeitsgruppe vorbereitet und<br />

durchgeführt. Die Klasse fühlt sich berufen, ihr „Frühstückswissen“ an andere weiterzugeben.<br />

Eine Rezeptesammlung soll entstehen (Personenbefragung, Bücher, Internet). Die Rezepte<br />

werden von einer weiteren Gruppe handschriftlich oder per Computer zu Papier gebracht und<br />

in einem Buch zusammengefasst. Eine dritte Gruppe gestaltet Plakate, die zum gesunden<br />

Frühstücken auffordern. Die vierte und größte Gruppe macht sich mit der Handhabung der<br />

Primolo-Seiten vertraut, um eine Projektbeschreibung und die Darstellung unserer Ergebnisse<br />

im Internet vorzubereiten. (www.primolo.de � Plattform für den Internet-Auftritt von Grundschulklassen)<br />

In der Kochgruppe entsteht Müsli nach einem bereits aus dem ersten Schuljahr<br />

bekannten Rezept. Die Woche endet mit einem Müslifrühstück. Dazu gibt es Obstsalat und<br />

Jogurt. Dass dies besonders gesund sein würde, hatte uns die Nahrungspyramide gezeigt.<br />

3. Woche:<br />

Der Montagskreis bringt uns in einer Auswertung des Müsli-Bufetts dazu, auf andere Regionen<br />

der Welt zu blicken. Wir wollen genauer wissen, welche Frühstücksgewohnheiten es in anderen<br />

Ländern gibt. Die Kinder bemühen sich, alle ihnen bekannten Informationsquellen zu nutzen.<br />

Sie fragen Eltern, Freunde und Freundinnen, Nachbarn und Verwandte. Ergänzt werden<br />

die Berichte und Beschreibungen durch Nachforschungen im Internet (www.kelloggs.de). Die<br />

Beschäftigung mit Porridge, Baguette, Tortilla, Blini und Pelemi macht hungrig. Für die nächste<br />

Woche soll ein internationales Frühstücksfest geplant und organisiert werden. Die Schule<br />

verfügt derzeit nicht über einen ausreichend großen Raum, deshalb muss eine Alternative<br />

gefunden werden.<br />

4. Woche:<br />

Die Einladung einer großen Gästeschar bringt vielfältige Aufgaben mit sich. Einladungen werden<br />

geschrieben, ein Frühstücksangebot entsprechend der Kontinente Afrika, Amerika, Asien<br />

und Europa wird zusammengestellt, Tischschmuck wird gebastelt, Hinweisschilder geschrieben.<br />

Im Saal einer nahen Gaststätte finden wir Unterkunft. Ohne die Mithilfe der Eltern lässt<br />

sich das ungewohnte Nahrungsangebot nicht zusammenstellen. Porridge muss von zuhause<br />

mitgebracht werden, Ahornsirup ist teuer und nicht überall zu haben. Große Hoffnung setzen<br />

wir jetzt auf die Eltern aus anderen Ländern, die uns mit Unerwartetem überraschen können.<br />

Gleichzeitig kann unser „Internetauftritt“ fertiggestellt werden. In einer gemeinsamen<br />

Schlussbetrachtung werden Texte und Bilder gesichtet, geprüft, verworfen und bestätigt.<br />

Rechtzeitig vor dem internationalen Frühstücksfest können wir „ins Netz“ und unsere Einladung<br />

auch an den Rest der Welt aussprechen. Die Resonanz zeigt sich schnell per E-Mail.<br />

Vielfältige Reaktionen und Antworten auf unsere Primolo-Seiten gehen ein und wollen nun<br />

beantwortet werden.<br />

Unserer Frühstückseinladung folgen überraschend viele Erwachsene. Auch die Berufstätigen<br />

finden zahlreiche Möglichkeiten, für eine Stunde zum Frühstück bei uns zu sein. Die verlockende<br />

Vielfalt des Speisenangebots ermutigte zunehmend zum Ausprobieren unbekannter Geschmacksvarianten.<br />

Die Kinder genießen es, Gast und Gastgeber gleichermaßen zu sein.<br />

Lernzielkontrolle<br />

Die im Projektverlauf entstandenen Arbeitsergebnisse: Frühstücksplakat, Fragebogen und<br />

Auswertung, Rezeptbuch, Müslifrühstück, internationales Frühstücksfest, Internetpräsentation<br />

bei "Primolo" belegen das Erreichen vieler unterschiedlicher Projektziele.<br />

Andere Ziele bleiben langfristiges Vorhaben. Auch die Änderung von Ernährungsgewohnheiten,<br />

Verständnis für Andersartigkeit, Kooperationsbereitschaft, Teamfähigkeit etc. lassen sich in<br />

den genannten Arbeitsergebnissen erkennen. Dort sind wir auf dem Weg, noch nicht am Ziel.<br />

107


SEMIK@work<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Gemeinsames Frühstück gehört zur täglichen<br />

Schulerfahrung der Klasse.<br />

Die Kinder gingen von persönlichem Erleben und<br />

eigener Einflussmöglichkeit zur Beobachtung der<br />

Parallelklassenkinder und zum Blick in die Welt.<br />

Sie erlebten sich als Frühstücksexperten mit großem<br />

missionarischem Eifer.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Die Planung und Organisation der einzelnen Arbeitsschritte,<br />

die Formen der Umsetzung, Auswertung<br />

und Präsentation konnten weitgehend von<br />

den Schülerarbeitsgruppen vorgenommen werden.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Über weite Strecken der Arbeit war es möglich, die<br />

Gruppen selbstständig arbeiten zu lassen und sich<br />

auf die Beraterrolle zurückzuziehen.<br />

Medienkompetenz<br />

Alle Schülerinnen und Schüler benutzen neue Medien<br />

ohne Scheu. Ein verbindliches Regelwerk organisiert<br />

die Nutzung der Medien. Es wird recht<br />

zuverlässig eingehalten.<br />

Kooperation<br />

Innerhalb der Schule wurde die Zusammenarbeit<br />

und Abstimmung mit den Parallelklassen organisiert.<br />

Fehlende schulische Raumkapazität machte es<br />

notwendig, für das Frühstücksfest und die erwartet<br />

hohe Gästezahl ein externes Raumangebot zu nutzen.<br />

Wir luden in eine Gaststätte ein.<br />

Übertragbarkeit<br />

Das Projekt ist jederzeit übertragbar.<br />

108<br />

Ernährungsfragen sind nur dann sinnvoll<br />

mit Grundschülern zu bearbeiten,<br />

wenn sie eine Chance der Einflussnahme<br />

haben. Das Frühstück ist deshalb<br />

besonders gut geeignet.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sind es<br />

aus der Arbeit in Stationen oder mit<br />

dem Wochenplan gewohnt, Arbeitsabläufe<br />

selbstständig auch über längere<br />

Zeiträume zu organisieren.<br />

Es bestand die Möglichkeit, Prozesse<br />

der Entscheidungsfindung in den<br />

Gruppen anzubahnen / zu beobachten.<br />

Es zeigt sich, dass mittlerweile die<br />

große Mehrzahl der Schülerinnen und<br />

Schüler auch häuslichen Zugang zu<br />

den Medien hat. Auf die Nutzung des<br />

PC-Arbeitsplatzes in der Stadtbücherei<br />

kann auch für den Nachmittag verwiesen<br />

werden.<br />

Über die Zusammenarbeit mit der örtlichen<br />

Presse freuten sich die Kinder<br />

besonders.


Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Wie frühstückt die Welt?<br />

109


SEMIK@work<br />

Lehrerurteil<br />

Die Kinder arbeiteten mit hoher Zufriedenheit. Gemeinsames Essen ist sicher eine große Freude,<br />

Gäste voller Stolz dazu zu bitten steigert das Vergnügen. Für die Nachhaltigkeit der Ereignisse<br />

ist jedoch die Möglichkeit der Internetpräsentation das Highlight für die Klasse. Die Primolo-Seite<br />

bietet einen Kontakt-Button an. Wir erhalten Zuschriften aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Vielfältige E-Mail-Reaktionen wurden und werden noch von den Kindern bearbeitet.<br />

Berichte über finnische oder südamerikanische Frühstücke, aus dem Büro des Vaters, von der<br />

großen Schwester... werden staunend zur Kenntnis genommen. Die Pflege der Primolo-Seiten<br />

ist noch immer ein Anliegen (neue Interviews, neue Rezepte, neue Bilder ...).<br />

Empfehlungen<br />

Soll die Veränderung von Essverhalten nicht eine schnell ersterbende Eintagsfliege bleiben,<br />

muss das Thema lebendig gehalten werden. Die Pflege unserer Seiten im Internet ist eine<br />

Möglichkeit. Gemeinsames Frühstück (vielleicht mit Gästen), die kritische Würdigung des Tagesangebotes<br />

an einem beliebigen Unterrichtstag etc. sind weitere mögliche Formen. Auch die<br />

Kinder haben inzwischen festgestellt: „Ich weiß, was gesünder wäre, aber Süßes schmeckt so<br />

gut“<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Unterrichtseinheit lässt sich jederzeit - vermutlich auch auf höhere Klassen - übertragen.<br />

Voraussetzungen sind die entsprechende Ausstattung der Schule, kooperative Eltern und Kollegen/Kolleginnen,<br />

im Umgang mit den neuen Medien erfahrene Schülerinnen und Schüler,<br />

Frühstückserfahrungen, (eine Schulküche ist nützlich), Offenheit und Interesse für Fragen gesunder<br />

Ernährung und der Integration fremdländischer Menschen und Erfahrungen.<br />

Anschlussplanungen<br />

Die Primolo-Seiten boten uns die Möglichkeit der Internetpräsentation unabhängig von einer<br />

eigenen Homepage der Schule. Für herausgehobene besondere Vorhaben möchte ich diesem<br />

Internet-Auftritt für eine Grundschulklasse weiterhin den Vorzug geben. Für die Klasse sind<br />

Bearbeitung und Pflege „ihrer“ Seiten sehr selbstständig möglich. Auch mit geringem Sachverstand<br />

sind professionelle Ergebnisse möglich.<br />

Verwendete Materialien<br />

www.primolo.de (Internetplattform für Grundschulen bei www.lehrer-online.de<br />

www.kelloggs.de (Wie frühstückt die Welt?)<br />

www.wie-fruehstueckt-die-welt.de<br />

Korngesundes Frühstück – mach mit! (Koellnflockenwerke, www.koelln.de)<br />

“Kinderleicht Kochen“, „Kochen – das kann ich auch“, „Spiele rund um den Ernährungskreis“<br />

aid-Vertrieb DVG www.aid.de<br />

„Ernährung und Gesundheit“, „Schulfrühstück“, „Spiele - Ideenhandbuch“, „Medienübersicht“<br />

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln www.bzga.de<br />

Jugendzeitschrift „Flohkiste“, 21. August 2000, 5. März 2001, 29. Oktober 2001<br />

Westermann, „Praxis Grundschule“, Heft 5, September 2001<br />

110


Anlagen<br />

Anlage 1: Fragebogen<br />

Wie frühstückt die Welt?<br />

Wie sieht dein Frühstück aus?<br />

1. Frühstückst du, bevor du morgens zur Schule gehst?<br />

� immer � manchmal � nie<br />

2. Wie lange hast du für das Frühstück Zeit?<br />

. � 5Min �15Min � 30Min. � 45 Min<br />

3. Frühstückst du allein oder mit deiner Familie?<br />

� allein � mit der Familie � mit einem Freund<br />

4. Was trinkst du zum Frühstück?<br />

� Milch � Kakao � Tee � Saft<br />

� Wasser � Limo � Cola � Kaffee<br />

5. Was isst du am liebsten zum Frühstück?<br />

� Schwarzbrot � Vollkornbrot � Toastbrot � Semmeln<br />

� Butter � Marmelade � Honig � Nutella<br />

� Wurst � Käse � Obst � Gemüse<br />

� Müsli � Cornflakes � Haferflocken � Jogurt<br />

6. Isst du in der Pause etwas?<br />

� immer � meistens � selten �nie<br />

7. Trinkst du in der Pause etwas?<br />

� meistens � immer � selten �nie<br />

8. Würde es dir gefallen, mit deiner Klasse gemeinsam zu frühstücken?<br />

� ja � nein � vielleicht<br />

111


SEMIK@work<br />

Anlage 2: Fragebogen<br />

112<br />

Liebe Eltern!<br />

Wir laden euch herzlich ein,<br />

zum Frühstück, am Donnerstag<br />

den 20.12.2001 im Kühlen Grund<br />

Der Beginn ist um 10.00 Uhr.<br />

Da können Sie aus aller Welt frühstücken<br />

Bitte bringt Geschirr mit!<br />

�<br />

Eure Klasse 3a<br />


Anlage 3: Die eigene Homepage bei "Primolo"<br />

Wie frühstückt die Welt?<br />

113


9. Matrizenbaukasten<br />

Eine interaktive Lernumgebung zur Matrizenrechnung<br />

im Mathematikunterricht der Klassen 12/13<br />

Der Matrizenbaukasten ist eine vernetzte Lernumgebung zum selbstständigen Lernen für<br />

Schüler und geht systematisch von Anwendungen verschiedenster Art zum gleichen Thema<br />

aus. Es gibt offene Aufgaben für unterschiedliche Einstiege in Matrizenoperationen wie auch<br />

abgeschlossene Lehrgänge sowohl für Vertiefungen als auch für Exkurse. Zu allen Problemstellungen<br />

werden Hilfen, ein Glossar und mögliche Ergebnisse bereitgestellt, ebenso wie interaktive<br />

Java-Applikationen, die das Experimentieren und Testen von gefundenen Zusammenhängen<br />

oder auch die Kontrolle von Handrechnungen ermöglichen.<br />

SEMIK- Selbstlernen in der gymnasialen Oberstufe – Mathematik (SelMa),<br />

Projekt Nordrhein-Westfalen<br />

Schule Beisenkamp-Gymnasium, Hamm, Am Beisenkamp 1, 59071 Hamm<br />

Lehrer Frau Schwarze, Herr Sudhoff, Frau Fried<br />

Klasse GK/LK 12; 13<br />

Kursgröße ca. 12-25 Schüler<br />

Fächer Mathematik (div. Anwendungsbezüge)<br />

Bezug zu volks- und wirtschaftswissenschaftlichen Themen<br />

Zeitansatz Da die Lernumgebung fast den gesamten Stoff der linearen Algebra/analytischen<br />

Geometrie mit Ausnahme der Behandlung von Ebenen abdeckt, ist es sinnvoll,<br />

für den Unterricht daraus eine Themenauswahl zu treffen und nur eine bestimmte<br />

Zeit damit zu arbeiten. Der Zeitansatz hängt dann von den gewählten<br />

Themen ab.<br />

URL http://www.learnline.nrw.de/angebote/selma/foyer/projekte/hammproj3/index.html<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

Die Schüler sollen<br />

- Matrizen als geeignetes Schema zur Darstellung von Übersichten kennen lernen und verwenden<br />

können;<br />

- die Grundoperationen von Matrizen kennen lernen und anwenden können;<br />

- die Theorie der stochastischen Matrizen schrittweise entwickeln, vervollständigen und anwenden<br />

können (prozessorientiertes Lernziel);<br />

- die Theorie der affinen Abbildungen kennen und anwenden können;<br />

- vertiefte Kenntnisse der Zusammenhänge der Eigenwerttheorie aufweisen und diese auf<br />

ähnliche Fragestellungen anwenden können;<br />

- das Leontief-Modell zur Beschreibung von Produktionsverflechtungen und volkswirtschaftlicher<br />

Gesamtrechnung kennen und anwenden können.<br />

Arbeitstechniken<br />

- Umgang mit einem Hypertext, sinnvolles Nutzen der angegebenen Hilfen;<br />

- Präsentation der bearbeiteten Aufgaben und Lösungen bei Einstiegsproblemen in angemessener<br />

Form;<br />

- Bearbeiten eines durchstrukturierten Lehrgangs (mit integrierten, interaktiven Applets);<br />

- Reflexion der erarbeiteten Teilergebnisse;<br />

- Abstraktion vom konkret Erarbeiteten zum mathematischen Modell.<br />

115


SEMIK@work<br />

Sozial<br />

- Verständigung über Arbeitsschritte und Auswahl von Informationen bei der Arbeit am Rechner<br />

(Schüler);<br />

- Gegenseitige Hilfstellung bei auftretenden Problemen einer anderen Gruppe (Schüler);<br />

- verstärkte Beratungsfunktion (wenig Instruktion) (Lehrer);<br />

- Vorbereitung einer Gruppenpräsentation (Schüler);<br />

- Diskussion der Arbeitsergebnisse im Plenum (Schüler);<br />

- flexible Moderation in der Präsentation und Systematisierung der Ergebnisse (Lehrer).<br />

Arbeitsformen<br />

- Partnerarbeit oder Einzelarbeit (ggf. arbeitsteilig) bei der Bearbeitung der Einstiegsprobleme;<br />

- Gruppenpuzzle bei der Bearbeitung verschiedener Aufgaben zum gleichen mathematischen<br />

Inhalt möglich;<br />

- Präsentation der Gruppenarbeit;<br />

- Unterrichtsgespräch bei der folgenden Mathematisierungsphase;<br />

- Partner- oder Einzelarbeit bei Bearbeitung der Lehrgänge.<br />

Voraussetzungen<br />

- Mathematik der Mittelstufe;<br />

- Umgang mit einem Hypertext im Browser (Navigieren);<br />

- Bei Verwendung eines CAS: Kenntnis der Grundfunktionen der Bedienung.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

s. rechts Es gibt mindestens 7 verschiedene Unterrichtseinheiten,<br />

die mit Hilfe der Lernumgebung behandelt werden<br />

können (unabhängig voneinander oder vernetzt):<br />

- Offene Aufgaben als Einstieg in die Grundoperationen<br />

von Matrizen (4-7 UStd.)<br />

- Lehrgang "stochastische Matrizen" (15 UStd.)<br />

- Exkurs "Lösen von linearen Gleichungssystemen"<br />

- Exkurs "Geraden im Raum" (5 USt.)<br />

- Einfache affine Abbildungen (3-4 USt.)<br />

- Eigenwerttheorie<br />

- Leontief-Modell (ca. 7-10 USt.)<br />

- Produktionsverflechtung<br />

- Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung<br />

Ablauf<br />

116<br />

Alles abgedeckt durch das<br />

Curriculum in Grundkurs<br />

und Leistungskurs der<br />

Jahrgangsstufen<br />

12 und 13 (NRW)<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

1/2 Erarbeitung eines<br />

Problems zur Matrizenmultiplikation<br />

3 Vorstellung des<br />

Erarbeiteten<br />

4 Mathematisierung/<br />

Theoriebildung<br />

Lernumgebung,<br />

div. Aufgaben, die Matrizenmultiplikation<br />

erfordern, die<br />

der Lehrer vorher benannt hat<br />

Poster,<br />

Tafel,<br />

ggf. Projektion über Beamer<br />

Poster, Tafel, OHP, ggf. Textverarbeitung<br />

über Beamer<br />

Arbeitsteilige Partnerarbeit<br />

(Themen können<br />

ruhig mehrfach besetzt<br />

sein)<br />

Präsentation im Plenum;<br />

sparsame Moderation<br />

durch den Lehrer<br />

Unterrichtsgespräch


Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

Der Matrizenbaukasten - eine interaktive Lernumgebung<br />

vergleiche Erproberberichte unter:<br />

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/selma/foyer/02b_hammproj3_erprobung.htm<br />

Lernzielkontrolle<br />

- Selbstständige Kontrolle durch Vergleich mit den Ergebnissen in der Lernumgebung;<br />

- Überprüfen von aufgestellten Hypothesen mit Hilfe der Applets;<br />

- Abschlussbesprechungen (bei allen Durchführungen);<br />

- Mindmap (in einem Fall der Erprobung);<br />

- Testaufgaben in der Lernumgebung, die als Hausaufgabe bearbeitet wurden;<br />

- Regelmäßige Einträge im Lerntagebuch und Korrektur am Ende der Unterrichtseinheit durch<br />

den Lehrer;<br />

- Klausuraufgaben (ohne Arbeit mit der Lernumgebung), in einigen Fällen stand der TI 89 als<br />

Werkzeug zur Verfügung;<br />

- Abituraufgabe (ohne Arbeit mit der Lernumgebung).<br />

Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Ein Angebot aus verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

und Kontexten ermöglicht dem Lernenden<br />

einen individuellen Einstieg in einen bestimmten<br />

mathematischen Unterrichtsinhalt und schafft zudem<br />

die Möglichkeit, die dahintersteckende Theorie<br />

selbst zu entdecken und zu formulieren.<br />

Als Alternative dazu kann der Lehrer für seinen<br />

Untericht auch einen einführenden Lehrgang auswählen.<br />

Entlang des Themas „Marktforschung“ können die<br />

Schüler durch geeignete Fragestellungen die wesentlichen<br />

Inhalte der Matrizentheorie selbstständig<br />

entwickeln und vertiefen (von der Einführung<br />

der Matrizen und der Grundoperationen bis hin zu<br />

stochastischen Matrizen und weiter zur Grenzmatrix<br />

für langfristige Prognosen).<br />

Auch für weiterführende Lehrgänge, die sich eher<br />

für den Leistungskurs eignen, stehen anwendungsbezogene<br />

Fragestellungen (volkswirtschaftliche<br />

Kalkulationen, Computergrafik als Leitproblem) für<br />

die Erarbeitung zur Auswahl.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Die Schüler erhalten nur Angaben über die möglichen,<br />

zu bearbeitenden Probleme (zum gleichen<br />

mathematischen Inhalt). Dann beginnt das selbstständige<br />

Organisieren für die Lerngruppen (i.d.R.<br />

Partnerarbeit). Die Schüler müssen sich auf ein<br />

Problem einigen, eigene Beispiele oder aber das<br />

vorgegebene wählen.<br />

Dann bietet die Lernumgebung den Schülern verschiedene<br />

Unterstützungen zur Problemlösung je<br />

nach Vorkenntnissen und Leistungsstand:<br />

- Allgemeine Hilfen<br />

- Hilfe zu benötigten Verfahren<br />

Es bestätigte sich, dass die Schüler<br />

das Angebot, das für sie besonders<br />

interessante Problem auszuwählen und<br />

zu bearbeiten und darüber zur Theorie<br />

zu kommen, gerne annehmen. Das<br />

selbstgewählte Problem stellte für<br />

Schüler eine Herausforderung dar; so<br />

wurden die angebotenen Hilfen nicht<br />

sofort verwendet. Die Schüler hatten<br />

den Ehrgeiz, das Problem selbst zu<br />

lösen. Nach Schüleraussagen erleichterte<br />

der konkrete Bezug zum Problem<br />

dann auch die sich anschließende Mathematisierung.<br />

Es stellte sich heraus, dass Schüler,<br />

die noch keine Erfahrung mit längeren<br />

Selbstlernphasen hatten, unbedingt eine<br />

methodische Einführung in die Arbeit<br />

mit der Lernumgebung erhalten<br />

müssen. „Anfangs wusste ich nicht,<br />

wie ich vorgehen sollte.“<br />

Die im Selbstlernen bereits erfahreneren<br />

Schüler beurteilten die Arbeit mit<br />

der Lernumgebung selbst als sehr erfolgreich.<br />

Positiv empfanden sie, dass<br />

sie an kniffeligen Stellen länger als<br />

117


SEMIK@work<br />

- Wiederholung von Begriffen, Zusammenhängen,<br />

z.B. aus der SI im Glossar<br />

- Experimentieren mit Applets<br />

- Kontrollmöglichkeiten (ggf. auch Zwischenlösungen).<br />

Damit können die Lerngruppen ihr individuelles<br />

Lerntempo wählen, ggf. Lücken aufarbeiten oder<br />

die Begriffe „nachschlagen“, die für sie wichtig<br />

sind. Eine auf diese Weise individuell gefundene<br />

Lösung erleichtert auch erste Schritte zur Theoriebildung.<br />

Diese werden durch Anregungen zum<br />

Weiterdenken oder Fragen zum Lösungsweg in der<br />

Lernumgebung weiter unterstützt.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Die Schüler arbeiten sowohl bei den offenen Einstiegsaufgaben<br />

als auch bei den Lehrgängen ohne<br />

direkte Lehrerunterstützung – und zwar erfolgreich.<br />

In dieser Phase steht der Lehrer für konkrete<br />

Fragen (oft nur Kleinigkeiten) einzelnen<br />

Gruppen zur Verfügung. Er übernimmt eher Beraterfunktion.<br />

Medienkompetenz<br />

Vorhandene Medienkompetenz bei den Lernenden<br />

äußert sich z.B. bei der direkten Arbeit mit der<br />

Lernumgebung, z.B. bei der Navigation und Auswahl<br />

der weiterführenden Links wie auch bei der<br />

Nutzung der interaktiven Applikationen, die bei der<br />

Entdeckung und Prüfung mathematischer Gesetzmäßigkeiten<br />

unterstützen.<br />

Werden Mathematiktools wie der TI 89/92 oder<br />

das Computeralgebrasystem Derive verwendet,<br />

müssen natürlich die Grundfunktionen der Bedienung<br />

beherrscht werden.<br />

Für die UE neue, erforderliche Bedienungselemente<br />

werden in der Lernumgebung selbst ebenfalls<br />

erläutert.<br />

118<br />

sonst verweilen konnten, verschiedene<br />

Hilfe-Möglichkeiten hatten, über die sie<br />

in der Lernumgebung frei verfügen<br />

konnten.<br />

Positiv wurde empfunden, "dass man<br />

von verschiedenen Bereichen nochmals<br />

Links hat, die zu Erklärungen und Definitionen<br />

führen...".<br />

"...Es war für mich wichtig, dass man<br />

sich viele Notizen macht, damit man<br />

sich auch wirklich Gedanken darüber<br />

macht..."<br />

"...Am effektivsten habe ich gelernt,<br />

als ich im Team das Programm bearbeitet<br />

habe..., wobei ein "Selbstlerndurch-Erklären-Effekt"<br />

zustande kam,<br />

welcher mir selbst am meisten geholfen<br />

hat..."<br />

Für einige erprobende Lehrer war es<br />

neu und ungewohnt, nicht gebraucht<br />

zu werden. Die Frage nach einem UG<br />

in der Mitte der Bearbeitung wurde von<br />

den Schülern verneint. "Wir kommen<br />

auch so klar. Warten Sie bis zum Ende,<br />

dann merken Sie's ja!"<br />

In einem schwachen Kurs mit keinerlei<br />

Vorerfahrungen im Selbstlernen kamen<br />

einige Schüler mit der Verantwortung<br />

für ihren eigenen Lernfortschritt nicht<br />

so gut klar. „Können wir nicht ganz<br />

normalen Unterricht machen?“.<br />

Bei vielen Erprobungen nutzten die<br />

Lehrer den gewonnenen Freiraum<br />

während der Selbstlernphase zur individuellen<br />

Beratung einzelner Schüler.<br />

„Es war gut, dass Sie endlich mal viel<br />

Zeit für mich hatten.“


Medienkompetenz wird ebenfalls für die mögliche<br />

Kommunikation mit Klassenkameraden oder mit<br />

dem Lehrer z.B. beim Nacharbeiten oder den HA<br />

verlangt.<br />

Kooperation<br />

Die Schüler arbeiten i.d.R. in Zweiergruppen am<br />

Rechner, selten allein.<br />

Für eine in Kürze geplante Unterrichtsreihe mit<br />

dem Matrizenbaukasten im Leistungskurs wurde<br />

bereits ein BSCW-Workspace eingerichtet. Hier soll<br />

versucht werden, eine Kommunikationsstruktur<br />

mit dem Lehrer und vor allem für die Schüler untereinander<br />

einzurichten, um über die 5 LK-Stunden<br />

pro Woche hinaus eine Kooperation der Lernenden<br />

untereinander zu ermöglichen.<br />

Übertragbarkeit<br />

Es handelt sich um eine flexibel nutzbare Lernumgebung.<br />

Die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten<br />

werden ausführlich in den Lehrerinfos unter<br />

http://www.learn-line.nrw.de/angebote/ selma/<br />

foyer/projekte/hammproj3/7.htm<br />

beschrieben. Eine Zuordnung zu geeigneten Inhalten<br />

für Grund- und/oder Leistungskurs ist dabei<br />

enthalten genauso wie eine Darstellung der methodischen<br />

Aspekte, die für den Lehrer zu beachten<br />

ist.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

Der Matrizenbaukasten - eine interaktive Lernumgebung<br />

Die Nutzung von BSCW bzw. Diskussionsforen<br />

bereitet den Schülern aber<br />

keine Schwierigkeiten.<br />

Bei mehreren Erprobungen wurde festgestellt,<br />

dass die Schüler verschiedener<br />

Arbeitsgruppen sich bei Problemen<br />

gegenseitig halfen, und zwar mehr als<br />

im traditionellen Unterricht. Der Lehrer<br />

hat oft die Zeit genutzt, um Erfahrungen<br />

zu sammeln, wie die Schüler mit<br />

der Lernumgebung konkret arbeiten,<br />

ggf. nachgefragt. Einige Vorschläge<br />

wurden in die Lernumgebung eingebaut.<br />

Mehrere Schüler erstellten sogar<br />

„Protokolle“ für die Autoren mit konkreten<br />

Verbesserungsvorschlägen.<br />

Die Erprobungen dieser Lerneinheit<br />

zeigen, dass verschiedene Kurse<br />

(Grund- und Leistungskurse) gut mit<br />

dem Material arbeiten können.<br />

Generelle Äußerungen: „War sehr abwechslungsreich, gut gemacht, hat Spass gemacht.“<br />

„Hätte ich nicht gedacht, dass ich das alleine schaffe!“<br />

Arbeitsverhalten: Motiviert, konzentriert, die vorgegebene Arbeitszeit berücksichtigend, zügig,<br />

Protokolle und Weiterarbeit zuhause deutlich besser als sonst!<br />

Arbeit mit der Lernumgebung: „Konnte mir da Zeit lassen, wo ich es schwerer fand.“<br />

„Wusste immer genau, wo ich üben musste, wo nicht,“ „Das Protokollieren fand ich lästig.“<br />

„War gut, dass wir zuhause weitermachen konnten.“<br />

Aufbereitung der Themen: „Hätte ich vorher nicht gedacht, dass man so viel mit Matrizen<br />

anfangen kann!“ „Bezug zum Alltag (Aktien, Skat) fand ich gut!“<br />

Lehrerurteil<br />

Zitate aus Erprobungen<br />

- „Schüler waren hochmotiviert, keine nennenswerten Probleme nach Vorstellung der Zielsetzung<br />

dieser Lernumgebung.“<br />

- „An einigen Stellen ist die Lernumgebung sehr komplex. Verbesserung der Navigationsstruktur<br />

wünschenswert“.<br />

- Hätte ich anfangs nicht gedacht, dass die Arbeit damit so gut klappt“.<br />

119


SEMIK@work<br />

„Highlights“<br />

- Themenbereich „Computergrafik“ mit vielen interaktiven Anwendungen besonders gelungen;<br />

- Lehrgang im Themenbereich „Entwicklungen, Trends“ mehrfach mit besseren Klausurergebnissen<br />

als überlicherweise;<br />

- Gauß-Verfahren bei den Schülern besonders beliebt;<br />

- Exkurse von Erprobern gelobt.<br />

Zeitaspekt<br />

- zeitaufwändiger als dieselbe Unterrichtseinheit in traditioneller Weise; Zeitersparnis aber<br />

später, da Schüler das bereits Erarbeitete besser reaktivieren und passend anwenden;<br />

- bei Wahl mehrerer Einstiegsaufgaben mehr Zeit für die Präsentationen erforderlich, dafür<br />

viel mehr Eigentätigkeit der Schüler und Theoriebildung fast von selber.<br />

Lehrplanverträglichkeit<br />

- Gewährleistet für alle Lehrpläne, in denen Matrizenrechnung vorgeschrieben ist;<br />

- Flexibel einsetzbar (Themen, Aufgabenzahl zum selben Thema und/oder Lehrgang, Exkurse<br />

möglich, Exkurse auch allein nutzbar).<br />

Empfehlungen<br />

- Bei der nun folgenden Erprobung wird erstmals BSCW und ein Diskussionsforum eingesetzt.<br />

- Es wird empfohlen, die Schüler ein Lerntagebuch führen zu lassen, das vor der Klausur zum<br />

Thema vom Lehrer korrigiert wird. Alternativ dazu kann z.B. eine Mindmap (individuell, in<br />

Gruppen angefertigt oder gemeinsam diskutiert) Lehrer und Schülern klarmachen, wo die<br />

einzelnen Lernenden stehen.<br />

- Anregung: Aufgreifen der Exkurse ggf. zur Wiederholung oder Arbeit zuhause.<br />

- Idee: Nutzen des Exkurses „Input-Output-Analyse" für Facharbeit oder Referat.<br />

Übertragbarkeit<br />

Die Palette der angebotenen Einstiegsaufgaben zum selben mathematischen Komplex scheint<br />

reichhaltig zu sein. Für jeden ist wohl etwas dabei, denn fast alle Aufgaben werden gewählt<br />

(so Angaben in Erprobungsberichten).<br />

Alle erforderlichen Informationen werden für den Lehrer bereit gestellt. Die Erprobungen zeigen,<br />

dass diese Informationen so reichhaltig sind, dass die angestrebten Ziele erreicht werden.<br />

Als Minimalversion könnten z.B. auch nur die interaktiven Werkzeuge zur Exploration von<br />

mathematischen Zusammenhängen, zum Üben oder zur Kontrolle eingesetzt werden, denn sie<br />

sind einfach zu bedienen, erfordern keine Einführung durch den Lehrer.<br />

Anschlussplanungen<br />

Weitere Ausbauarbeiten:<br />

- Zur Zeit Arbeit an 2-3 Einstiegsaufgaben (Fertigstellung, „Umbau“);<br />

- Ausbau des Exkurses „Geraden und Ebenen“ zum intelligenten Üben;<br />

- Erstellung einer vollständigen Sitemap und Darstellung von 3-4 möglichen verschiedenen<br />

Unterrichtssequenzen für die Arbeit mit diesem Material in den Lehrerinfos;<br />

- Tipps zur Fortsetzung des Unterrichts mit Standardthemen der analytischen Geometrie und<br />

ggf. Wiedereinstieg in den Exkurs „Geraden und Ebenen“;<br />

- Anregungen zur Nutzung der Lernumgebung für Facharbeiten.<br />

Verwendete Materialien<br />

- CD mit der gesamten Lernumgebung oder Online-Version (Browser);<br />

- Diskussionsforum im WWW (Link);<br />

- Zusammenfassung der Erprobungen (auf der CD);<br />

- Weiterhin wurden in Erprobungen das CAS Derive oder der Taschencomputer TI 89/92 verwendet.<br />

120


Anlagen<br />

Der Matrizenbaukasten - eine interaktive Lernumgebung<br />

Anlage 1: Erprobungsbericht zur "Lernumgebung Matrizenrechnung"<br />

Beteiligte Schulen:<br />

Autorenschule: Beisenkamp Gymnasium, Hamm<br />

Erproberschulen: Berufskolleg Bergkloster Bestwig (1 Kurs)<br />

Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf (4 Kurse)<br />

Lessing-Gymnasium Köln (2 Kurse)<br />

Pelizaeus-Gymnasium Paderborn (3 Kurse)<br />

Theodor-Körner-Schule Bochum (2 Kurse)<br />

Vorwort:<br />

Die Lernumgebung wurde an fünf verschiedenen Schulen in insgesamt zwölf Kursen erprobt.<br />

Sie wurde sowohl in Grundkursen als auch in Leistungskursen eingesetzt. Die Erprobungen<br />

fanden vorrangig in der Jahrgangsstufe 12 statt, es gab drei Erprobungen in Jahrgangsstufe 13.<br />

Die Lernumgebung zur Matrizenrechnung beinhaltet Aufgaben mit offenen, anwendungsbezogenen<br />

Problemen sowie durchkonstruierte Lehrgänge, bei denen die Grundlagen schrittweise<br />

erarbeitet werden.<br />

Die Erprobungen beschränkten sich im Wesentlichen auf den durchkonstruierten Lehrgang zur<br />

Marktforschung. Die Erprobungszeiten variieren von 8 bis 21 Unterrichtsstunden, wobei die<br />

meisten Erprobungen im Mittelfeld liegen.<br />

Die Lernumgebung wurde i.d.R. im Unterricht eingesetzt. Um Rückmeldungen über den Arbeitsstand<br />

zu erhalten - und bei auftretenden Problemen - wurden bei einigen Erprobungen<br />

Unterrichtsgespräche eingeschoben.<br />

Im Gegensatz dazu gab es aber auch Erprobungen, bei denen die Selbstlernphase weiter geöffnet<br />

wurde und mit der Lernumgebung im Selbstlernzentrum ohne eine betreuende Lehrkraft<br />

oder zu Hause gearbeitet wurde.<br />

Einige Lehrkräfte adaptierten die Lernumgebung, indem sie einige Lösungen entfernten, „so<br />

dass die Lerngruppe gezwungen war, einige Aufgaben selbstständig zu rechnen". Die dargebotenen<br />

Hilfen und Lösungen wurden von den Lehrkräften sehr kontrovers gesehen.<br />

Selbstlernen:<br />

Bezogen auf das Selbstlernen verfügen die Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe I<br />

über wenig Vorerfahrungen. In den Kursen zeigte sich allerdings ein eher untypisches Bild, da<br />

die Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe II bereits Erfahrungen mit SelMa-Projekten<br />

gewonnen hatten, so dass dieser Aspekt des Selbstlernens für sie nicht neu bzw. ungewohnt<br />

war. „Für die Lerngruppe war es das zweite bzw. dritte Projekt zum Selbstlernen. Alle Schülerinnen<br />

und Schüler hatten im Jahrgang 11 schon SelMa-Projekte erprobt." und „Die SchülerInnen<br />

sind es gewohnt, selbstständig zu arbeiten. Sie hinterfragen die Angebote und konstruieren<br />

sich ihr eigenes Bild."<br />

Die Erprobungen waren i.d.R. sehr erfolgreich, und sowohl die Lehrerinnen und Lehrer als auch<br />

die Schülerinnen und Schüler waren sehr von den vielfältigen Möglichkeiten der Lernumgebung<br />

"Matrizenrechnung" angetan.<br />

Der Eindruck reicht von „Die dem Projekt vorangestellten didaktischen Erläuterungen lassen<br />

(zum „Lehrgang") keinerlei Fragen offen, sind für die Lehrperson sehr hilfreich, bieten m.E.<br />

auch für die Schülerinnen und Schüler wichtige und sinnvolle Informationen" über „Die Materialien<br />

der Autorenschule sind fachlich und methodisch angemessen und interessant, sie sind<br />

klar strukturiert und übersichtlich. Allerdings kostete diese Art des Unterrichtens viel Zeit, die<br />

sich hoffentlich langfristig ‚bezahlt macht’" bis hin zu „Als Einstieg in die Matrizenrechnung der<br />

Jahrgangsstufe 12 ist das Material gut geeignet, insbesondere eignet sich das Thema und auch<br />

das Material zum Selbstlernen. Das eher projektorientierte Arbeiten und die motivierende Aufgabenstellung<br />

wurden von den SchülerInnen gut angenommen."<br />

121


SEMIK@work<br />

Es gab aber auch eine Erprobung, in der der Aspekt des Selbstlernens kaum zum Tragen kam.<br />

„Fast alle Schüler konnten die relativ leichten Aufgaben der Bausteine nicht bearbeiten. An der<br />

Tafel musste alles erläutert werden. Die schwierigen Inhalte der Bausteine wurden nicht bearbeitet."<br />

Dies begründet die Lehrkraft damit, dass die Schülerinnen und Schüler „überwiegend<br />

erhebliche algebraische Lücken vorwiesen" und „Inhalte vorwiegend auswendig lernen".<br />

Bezogen auf die Hilfestellungen gehen die Meinungen bei den Lehrkräften sehr auseinander.<br />

Zum einen werden die Hilfestellungen als erforderlich gesehen, zum anderen als sehr verführerisch<br />

und einschränkend. Die nachfolgenden vier Zitate aus den Erprobungsberichten sollen<br />

dies verdeutlichen.<br />

„Durch die in 3 Teile gegliederte Aufgabenstellung mit den klar formulierten Anleitungen und<br />

Hilfestellungen war der Weg der Erkenntnisgewinnung deutlich vorstrukturiert. Dadurch hatten<br />

die Schüler, obwohl sie kaum Erfahrung im Selbstlernen besaßen, die Möglichkeit, sich trotzdem<br />

Erfolgserlebnisse zu erarbeiten."<br />

„Diese Selbsttätigkeit wurde überwiegend durch den ‚lehrgangsähnlichen’ Aufbau des Materials<br />

ermöglicht, natürlich auch durch die konkrete inhaltliche Realisierung. Offensichtlich reichten<br />

die Aufgabenstellungen sowie der Umfang der Hilfe, um das erste Beispiel selbstständig bearbeiten<br />

zu können (lösen, nachvollziehen, verstehen, ...)."<br />

„Doch nach Gesprächen mit den Schülern ist klar, dass auch bei ihnen der Link auf die Lösung<br />

sehr verführerisch ist und das Gespräch über einen Lösungsweg verhindert." und „Die Kommunikation<br />

der Schüler untereinander über fachliche Inhalte ist deutlich intensiviert worden.<br />

Das selektive Löschen von Lösungsseiten hat diese Kommunikation gefördert."<br />

„Gerade die schwachen SchülerInnen neigten dazu, zu schnell auf diese Lösungen zurückzugreifen.<br />

Das dann vermutete Verständnis der Problemstellung und Lösung erwies sich oftmals<br />

als zu oberflächlich."<br />

Der Zeitaufwand für die Lernumgebung scheint in vielen Fällen gerechtfertigt. „Im Leistungskurs<br />

der Jahrgangsstufe 13 erwies sich dieses Verfahren als gut für die leistungsschwachen<br />

Schülerinnen und Schüler, da mit den Applets eine hervorragende Möglichkeit zum Üben der<br />

Algorithmen gegeben war. Die guten Schülerinnen und Schüler nutzten die zur Verfügung stehende<br />

Zeit, um sich mit weiteren Themengebieten aus dem Projekt zu beschäftigen." Allerdings<br />

wird auch bei einigen Erprobungen angemerkt, dass die Selbstlernphasen zeitintensiver<br />

sind als traditioneller fragend-entwickelnder Unterricht.<br />

„Normalerweise wäre dieses Thema in wesentlich kürzer Zeit behandelt worden, was auch<br />

mehrere Schüler im LK feststellten und bemängelten." und „Die Kritik der Schüler, dass im<br />

traditionellen Unterricht eine größere Stoffmenge in kürzerer Zeit gelernt wird, beruht zum<br />

einen darauf, dass in dieser Stufe Selbstlernmethoden wenig angewandt wurden, und zum<br />

anderen, dass die Schüler möglichst schnell ein umfassendes Wissen für die Abiturprüfung erwerben<br />

wollen."<br />

Hier noch zwei Äußerungen von Lehrkräften, die das Potenzial der Lernumgebung bezogen auf<br />

das Selbstlernen verdeutlichen. „Insgesamt wurde die Kommunikation innerhalb der Lerngruppe<br />

gefördert, die Selbstverantwortlichkeit gestärkt und das Durchhaltevermögen gefördert."<br />

und „Bei der äußerst selbstständigen Erarbeitung fand eine deutliche Trennung von Lernen und<br />

Leisten statt; d.h. die SchülerInnen standen nicht permanent unter Erfolgsdruck; Fehler durften<br />

gemacht werden."<br />

Mathematik:<br />

Die Lernumgebung umfasst die typischen Gebiete der Matrizenrechnung wie "Vektor, Matrix<br />

(speziell: stochastische Übergangsmatrix), Matrizenmultiplikation (Matrix x Vektor), Baumdiagramm,<br />

Matrizenmultiplikation (Matrix x Matrix), Potenzen von Matrizen, Einheitsmatrix, Matrizenaddition,<br />

Gauss-Verfahren, Grenzmatrix/Grenzvektor, Eigenwerte, Eigenvektoren. (..). Die<br />

Mathematik ist in dem Kurs gut dargestellt."<br />

Allerdings werden bei einigen Erprobungen folgende Dinge angemerkt:<br />

„(..) die einzige Schwierigkeit, die bei der Benutzung entstand, war der Sachverhalt, dass vorher<br />

Vektor * Matrix betrachtet worden war, nun jedoch Matrix * Vektor. Diese einzige Frage<br />

konnte durch den Hinweis „Sie müssen zwischen Vektor * Matrix und Matrix * Vektor unterscheiden.<br />

Überlegen Sie sich, welche Änderungen dafür notwendig sind." geklärt werden."<br />

122


Der Matrizenbaukasten - eine interaktive Lernumgebung<br />

„Über die eigentlichen Materialien hinaus wurden geeignete Übungen zu den Themen ‚Multiplikation<br />

einer Matrix mit einem Vektor’, ‚Multiplikation/Addition/Subtraktion von Matrizen’ eingeschoben.<br />

Somit arbeiteten die SchülerInnen dieses Kurses in der Regel in Gruppenarbeit."<br />

Von einer Lehrkraft wurden unterstützende Maßnahmen zur Lernumgebung angeregt. „Bei Inhalten,<br />

die man in seinem Unterricht besonders akzentuieren will, das war hier die Frage der<br />

Konvergenz, kann die Erstellung von Arbeitsblättern sinnvoll sein."<br />

Insgesamt bieten die Aufgaben aber gute Möglichkeiten, sich die Matrizenrechnung zu erarbeiten.<br />

„Innerhalb einer einzelnen Aufgabe herrscht ein inhaltlicher Zusammenhang, kann ein<br />

Bogen hergestellt werden, der sich von der Grundlagenerarbeitung bis hin zum logischen Abschluss<br />

(stabiler Vektor) erstreckt."<br />

Die Inhalte der Lernumgebung Matrizenrechnung waren in den meisten Kursen klausurrelevant.<br />

Bei der Klausur ergaben sich überwiegend positive Ergebnisse, die zeigten, dass die<br />

Schülerinnen und Schüler den Stoff beherrschten.<br />

„Im Anschluss an das Projekt wurde eine Klausur geschrieben, die sehr gut ausfiel. Im Vergleich<br />

zu den Projekten im Jahrgang 11 scheint das Konzept des Selbstlernens den Schülern<br />

mittlerweile so vertraut zu sein, dass sie den Lernprozess erfolgreich selbst gestalten können."<br />

„Die anschließende Klausur bezog sich zu ca. 75 % auf die Reihe. Die leistungsstärkeren<br />

SchülerInnen zeigten hier auch eher bessere Ergebnisse als bisher, die leistungsschwachen<br />

allerdings blieben bei ihren gewohnten Ergebnissen."<br />

„Jeder Schüler besaß einen eigenen PC-Platz und einen eigenen Schreibplatz über die gesamte<br />

Dauer der Klausur, erlaubt war die Benutzung von DERIVE." Die Klausur fiel wie folgt aus, wobei<br />

die Mittelwerte (arithmetisch) angegeben werden. „1/3 Note besser als bisher; Jungen um<br />

2/3 Note besser als Mädchen; Jungen: fast 1 Note besser als bisher; Mädchen: fast ½ Note<br />

schlechter als bisher."<br />

Medien:<br />

Der Lehrgang ermöglicht, dass sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig ein komplexes<br />

Thema schrittweise erarbeiten. Die dafür entwickelten Applets unterstützen experimentierendes<br />

Arbeiten. Dies kann auch durch den Einsatz von Derive gefördert werden.<br />

„Im Leistungskurs der Jahrgangsstufe 13 erwies sich dieses Verfahren als gut für die leistungsschwachen<br />

Schülerinnen und Schüler, da mit den Applets eine hervorragende Möglichkeit zum<br />

Üben der Algorithmen gegeben war."<br />

„Das Interesse der Lerngruppe am Unterricht nahm bei den arbeitswilligen Schülerinnen und<br />

Schülern zu, dieser Anstieg hielt aber nur bei den leistungsstarken Schülerinnen und Schülern<br />

bis zum Ende der Unterrrichtsreihe an."<br />

„Förderung der experimentierenden Arbeit bei Schülern war bei der Erarbeitung der Matrizenrechnung<br />

mit dem CAS Derive zu verzeichnen.", allerdings auch: „Für die inhaltlichen Lösungen<br />

des Ausgangproblems standen die ausführlichen Lösungsschritte zu leicht zur Verfügung<br />

und die Übungsaufgaben waren dann zu leicht, um experimentierendes Arbeiten zu fördern."<br />

Resümee:<br />

Die Lernumgebung Matrizenrechnung konnte sehr gewinnbringend sowohl in Grund- als auch<br />

in Leistungskursen eingesetzt werden. Die Materialien sind klar strukturiert und übersichtlich<br />

sowie fachlich und methodisch/didaktisch angemessen.<br />

„Das Konzept der Lernumgebung scheint mir besonders gut zum Selbstlernen zu passen und<br />

sollte weiter verfolgt werden." Aber auch „Die Selbstlernmethode ist eine Möglichkeit, Mathematik<br />

zu lernen, sie muss durch andere Methoden ergänzt werden."<br />

Die Lernumgebung besticht besonders durch ihre Anwendungsorientierung und den experimentellen<br />

Zugang zur Mathematik, der in dem Lehrgang durch die Bereitstellung der Applets<br />

ermöglicht wird.<br />

Die Bereitstellung der Hilfestellungen wird sehr unterschiedlich eingeschätzt, was im Wesentlichen<br />

von der Intention der Lernumgebung im Unterricht und der jeweiligen Lerngruppe abhängt.<br />

(Zusammenfassung: Kristine Fankhänel)<br />

123


SEMIK@work<br />

Anlage 2: Startseite des Matrizenbaukastens auf dem<br />

NRW-Bildungsserver "learn-line"<br />

124


10. Ökologie „Unser Planet am Scheideweg"<br />

Unser Planet „Erde“ soll auch für die nächsten Generationen bewohnbar bleiben und dazu<br />

müssen Lösungsmöglichkeiten zu ökologischen Problemen aufgezeigt und Verantwortungsbewusstsein<br />

herausgebildet werden. Die Schüler entwickelten sich durch die Auseinandersetzung<br />

mit regionalen und globalen Problemen unter Einbeziehung vielfältiger Medien (z.B. Inter- und<br />

Intranet) zu Experten eines ausgewählten Sachgebietes. Ihr erworbenes Expertenwissen wurde<br />

in die Diskussion eingebracht, dokumentiert und als Web auf CD allen Mitschülern zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

SEMIK-<br />

Projekt<br />

Schule<br />

Lehrerin<br />

Klasse<br />

Fächer<br />

Weiterentwicklung des Lernens insbesondere in der Sekundarstufe II durch<br />

systematische Einbeziehung von Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

(20 plus), Sachsen<br />

„Glückauf“-Gymnasium Dippoldiswalde<br />

Frau Bernhardt, Frau Borrmann<br />

www.gagym@web.de oder petra@bernhardt-online.de<br />

9<br />

28 Schüler; Gruppengröße 6 Schüler; 2 Schüler als Moderatoren<br />

Biologie, Deutsch<br />

Zeitansatz 16 Stunden<br />

URL<br />

Zielsetzungen<br />

Fachlich<br />

Biologie<br />

-<br />

Gefährdete Ökosysteme der Erde, ökologische Probleme der Menschheit (Klimawandel, Umweltbelastung,<br />

Natur- und Artenschutz), Erkennen der persönlichen Verantwortung für die<br />

Erhaltung der Umwelt und Ableiten eines umweltbewussten persönlichen Verhaltens, Sensibilisierung<br />

für globale und regionale Umweltprobleme und Aufzeigen von möglichen Lösungen;<br />

fachübergreifende Bezüge herstellen, Sachverhalte analysieren, interpretieren, urteilen, vergleichen,<br />

schlussfolgern...<br />

Deutsch<br />

Auseinandersetzung mit problematischen Sachverhalten, Umgang mit Medien/Recherche, Aufnehmen<br />

und gedankliches Verarbeiten des Inhalts gesprochener (Diskussion) und geschriebener<br />

Texte (Web).<br />

Arbeitstechniken<br />

Allgemein<br />

Wissensmanagement (z.B. Methoden der Informationsbeschaffung und –erfassung; Informationsverarbeitung<br />

und –aufbereitung ...), Medienkompetenz (z.B. Medien auswählen, bewerten,<br />

gestalten und verbreiten), Selbstlernen verstärken, Zeitmanagement (z.B. Zeit- und Lernplanung,<br />

Problemlösungsprozess und Ergebnis organisieren).<br />

Deutsch/Biologie<br />

Analyse des Themas (Lesen und Erfassen der Aufgabenstellung); Themeninhalte in Themenkreise<br />

gliedern und Verteilung der Aufgaben in der Gruppe; Recherche: sammeln, ordnen,<br />

auswerten und bewerten von Material; Gliederung, Vorbereitung eines Diskussionsbeitrages;<br />

Anfertigen einer Dokumentation (Hervorhebung und Visualisierung von wesentlichen Inhalten<br />

auf einer Webseite).<br />

125


SEMIK@work<br />

Sozial<br />

Sozialkompetenz (z.B. Sozialformen wie Partnerarbeit und Gruppenarbeit wurden vorwiegend<br />

genutzt, die Leitung von Gruppen musste erlernt werden, im Gruppenprozess mussten Regeln<br />

zur gegenseitigen Achtung, Akzeptanz, Toleranz sowie Kritikfähigkeit im Arbeitsprozess eingehalten<br />

werden);<br />

Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit bei der Organisation der Arbeitsplanung, -teilung<br />

und Präsentation der Ergebnisse wurde entwickelt;<br />

Schüler arbeiten selbstständig in der Gruppe, Lehrer übernimmt koordinierende und beratende<br />

Rolle.<br />

Arbeitsformen<br />

Lehrervortrag und Unterrichtsgespräch sind nur in der Einführungsphase notwendig, wesentliche<br />

Arbeitsform ist das selbstregulierte Lernen bei der Einzelarbeit oder in der Gruppe, Präsentation<br />

der individuellen und der Gruppenergebnisse in einer moderierten Expertendiskussion,<br />

Dokumentation und Gestaltung der wichtigsten Ergebnisse auf einer Webseite, um sich<br />

gegenseitig die Einzel- und Gruppenarbeiten zur Verfügung zu stellen, Zusammenfassung der<br />

Gruppenergebnisse zu einem Gesamtprojekt einer Klasse;<br />

Evaluation der individuellen sowie der Gruppenleistung.<br />

Voraussetzungen<br />

Vorwissen durch Informatikunterricht in Klasse 7 (Grundwissen Textverarbeitung, Internetrecherche),<br />

Voraussetzungen im Umgang mit neuen Medien waren sehr differenziert ausgeprägt,<br />

weitere informationstechnische Kenntnisse werden im Freistaat Sachsen erst wieder in<br />

Klassenstufe 11 vermittelt. Schüler in der Klasse 9 wurden durch die Projektarbeit an den Medienumgang<br />

herangeführt bzw. brachten ihre individuell erworbenen Erfahrungen ein und<br />

konnten ihre Fähigkeiten im Fachunterricht (z. B. Biologie) weiter vervollkommnen; der Umgang<br />

mit dem Autoren-System SintraNet war den Schülern neu und wurde während der Dokumentationsarbeit<br />

erstmalig erklärt.<br />

Ablauf<br />

Gesamtplanung<br />

Zeitansatz Inhalt Lehrplanbezug<br />

1 Einführung in das Projekt und Bildung von Expertengruppen<br />

(Beginn des Schuljahres); die erste Recherche<br />

erfolgte außerhalb des Unterrichts<br />

Biologie<br />

1 Projektbeginn im April 2002, Verteilung der Einzelaufgaben,<br />

Zeitplan<br />

126<br />

Biologie<br />

3 Materialsichtung und gezielte Recherche Deutsch (Umgang mit<br />

Medien / Auseinandersetzung<br />

mit Sachverhalten)<br />

2 Auswertung des Materials, Vorbereitung des Diskussionsbeitrages<br />

Biologie (Ökologie),<br />

Deutsch<br />

2 Moderierte Diskussion der Expertengruppen Deutsch / Biologie<br />

3 Anfertigen der Dokumentation,<br />

Fertigstellen des Konzeptes für die Webseite<br />

Biologie / Deutsch<br />

3 Erstellen der Webseite in Word mit dem SintraNet –<br />

Autorensystem; Erstellen des Webs für die CD<br />

1 Auswertung des Projektes Biologie


Ablauf<br />

Ökologie: „Unser Planet am Scheideweg“<br />

Stunde Inhalt Medieneinsatz Arbeits-/Sozialform<br />

(1) Einführung im Oktober 2001, Brainstorming<br />

zum Thema, Projektplanung,<br />

die bis zum Beginn des eigentlichen<br />

Projektes im Schul-<br />

Intranet zur Verfügung stand, Bildung<br />

von Gruppen, Wahl des Themas,<br />

globale und regionale Recherche<br />

sowie Kontaktaufnahme zu Institutionen<br />

etc.<br />

1 Beginn des Projektes „Unser Planet<br />

am Scheideweg“ zum Jahr der<br />

Geowissenschaften 2002, Sichtung<br />

des gesammelten Materials, Verteilung<br />

der Einzelaufgaben innerhalb<br />

der Gruppen zu den Teilthemen:<br />

Klimaschutz, Verkehr, Wirtschaft<br />

und Umweltschutz, Natur- und Artenschutz;<br />

Ergebnis und Bewertung<br />

des Projektes werden verdeutlicht<br />

2-4 Recherche (global und regional) zu<br />

den Themenkreisen, Aufteilung des<br />

Fachgebietes innerhalb der Gruppe<br />

(Berücksichtigung individueller Interessen),<br />

themenbezogene Textpassagen<br />

aus dem Internet werden<br />

zunächst mit Quellenangabe in ein<br />

Word-Dokument übertragen<br />

5-7 Auswertung des Materials bezüglich<br />

des individuell zu bearbeitenden<br />

Themas und Vorbereitung des Diskussionsbeitrages<br />

8-9 Moderierte Diskussion durch zwei<br />

Schüler der Klasse<br />

10-12 Ausgehend vom Diskussionsbeitrag<br />

Anfertigen der Dokumentation,<br />

Fertigstellen des Konzeptes für die<br />

Webseite<br />

SintraNet,<br />

Internet,<br />

Tageszeitungen<br />

und Informationsmaterialien<br />

SintraNet /<br />

Internet<br />

Fachliteratur /<br />

Tageszeitungen,<br />

Zeitschriften /<br />

allgemeines<br />

Informationsmaterial<br />

/<br />

SintraNet /<br />

Internet<br />

Overhead-<br />

Projektor,<br />

Bildmaterial<br />

13-15 Umsetzung des Konzeptes für die SintraNet-<br />

Webseite mit Word im SintraNet–<br />

Autorensystem. Die Moderatoren haben<br />

die Gliederung angelegt, alle<br />

Schüler arbeiten gleichzeitig an ihrer<br />

jeweiligen Seite, danach wird<br />

mit dem Autoren-System das Ganze<br />

in ein Web umgewandelt, dabei<br />

werden alle integrierten Medien<br />

(z.B. Video, Tonaufnahmen, Fotos)<br />

zusammengebunden. Aus dem Programm<br />

wird danach die CD erstellt.<br />

So erfolgte die Dokumentation der<br />

Einzel- bzw. Gruppeninhalte, die<br />

damit allen Schülern auf CD zur<br />

Verfügung gestellt werden kann und<br />

Autorensystem<br />

Lehrervortrag,<br />

Unterrichtsgespräch,<br />

selbstständige<br />

Schülerarbeit<br />

Lehrervortrag;<br />

Gruppenarbeit<br />

Einzelarbeit,<br />

Gruppenarbeit /<br />

Diskussion<br />

Einzelarbeit<br />

Gruppenarbeit /<br />

Diskussion<br />

PC, Word Einzelarbeit,<br />

Gruppenarbeit<br />

Einzelarbeit,<br />

Gruppenarbeit<br />

127


SEMIK@work<br />

das Projekt zu einem Klassenprojekt<br />

zusammenfügt.<br />

16 Auswertung: Kritische Einschätzung<br />

der Organisation, des Ablaufs und<br />

der Ergebnisse<br />

Beschreibung des Unterrichtsverlaufs<br />

128<br />

Unterrichtsgespräch /<br />

Diskussion<br />

Schüler werden in ihrer Umwelt mit vielfältigen ökologischen Problemen konfrontiert. Durch<br />

Medien wird die Bedrohung unseres Planeten Erde durch einen Klimawandel, die zunehmende<br />

Umweltbelastung durch Wirtschaft und Verkehr sowie die Vernichtung von Tier- und Pflanzenarten<br />

real vermittelt. An das Verantwortungsbewusstsein der kommenden Generationen wird<br />

appelliert. Schüler diskutieren in diesem Alter (15 Jahre) über vielfältige Probleme und suchen<br />

gern die Konfrontation. Dieses Projekt hatte das Anliegen, dass Schüler sich durch eine selbstständige<br />

Auseinandersetzung mit einem bestimmten Inhalt zu Experten eines Sachgebietes<br />

qualifizieren und sich in der Diskussion untereinander ihre Standpunkte klar machen. Die<br />

Schüler sollten auch in die Lage versetzt werden, ihren gesamten Arbeitsprozess unter Einbeziehung<br />

verschiedener Medien zu dokumentieren.<br />

Dieses fächerverbindende Projekt Biologie / Deutsch begann mit einer Einführungsstunde im<br />

Oktober 2001. Die Klasse wurde mit einem Filmausschnitt „Crash 2000“ und dem Projektthema<br />

auf die kritische Umweltsituation des Planeten Erde eingestimmt und neugierig gemacht.<br />

Das Projekt begann mit einem Brainstorming. Daraus wurden die Themenkreise (Klima, Umweltschutz<br />

und Wirtschaft, Verkehr, Natur- und Artenschutz) abgeleitet. Die Bildung von<br />

Schülergruppen unter Berücksichtigung der Interessen und die Festlegung von Teamleitern<br />

erfolgte. Zwei Schüler der Klasse wählten den Bereich Moderation und setzten sich mit Moderationstechniken<br />

und den Themenkreisen der Expertengruppen auseinander.<br />

In der Zeit von Oktober 2001 bis April 2002 begannen die Schüler mit der regionalen und globalen<br />

Recherche zu ihrem Thema. Während dieser Zeit stand die Planung des Projektes im<br />

Schulintranet immer zur Verfügung. Die Schüler konnten in diesem Zeitraum verschiedene<br />

Kontakte aufnehmen, um Material für die inhaltliche Arbeit zu sammeln.<br />

Die Projektarbeit begann Ende April 2002. Im Biologieunterricht wurde das Thema aktualisiert,<br />

denn das BMBF hatte das Jahr 2002 zum Jahr der Geowissenschaften ernannt und die Problematik<br />

des Planeten Erde in den Medien (z. B. im Internet) fokussiert.<br />

Ebenfalls im Biologieunterricht begann die Sichtung des gesammelten Materials. Eine konkrete<br />

Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppen wurde vorgenommen. Die zu erbringenden Leistungen<br />

wurden durch den Fachlehrer noch einmal klar definiert. Ein Zeitplan konnte nun von<br />

jeder Gruppe erstellt werden.<br />

Der Deutschunterricht wurde zur aktuellen Recherche genutzt. Dazu wurden die themenbezogenen<br />

Textpassagen aus dem Internet mit Quellenangabe in ein Word-Dokument übertragen.<br />

Theoretische Grundlagen zur Recherche, Quellenangaben, Vorbereitung eines Diskussionsbeitrages<br />

standen ebenfalls im Mittelpunkt. Das Dokumentieren des gesamten Arbeitsprozesses<br />

vom Zeitplan, Recherchematerial, Diskussionsbeitrag, inhaltliches Konzept für die Webseite<br />

schlossen sich an...<br />

Lernzielkontrolle<br />

Bewertung der Diskussionsleistung (inhaltlich - Biologie / methodisch – Deutsch)<br />

Bewertung der Dokumentation des Themas (Recherche-Ergebnisse / Word-Dokument, Arbeitspapier<br />

für den Diskussionsbeitrag, Konzept für die Webseite) (Biologie, Deutsch)<br />

Bewertung des Endergebnisses Webseite (Deutsch)


Umsetzung / innovative Aspekte<br />

Problemorientierung<br />

Die Schüler wurden mit einer realitätsnahen Problematik<br />

konfrontiert, die durch Medien in vielfältigen<br />

Kontexten dargestellt wird. Unter Berücksichtigung<br />

von individuellen Interessen sowie der aktuellen<br />

regionalen und globalen Bedeutung der Thematik<br />

waren die Schüler zur fächerverbindenden<br />

Projektarbeit motiviert. Die Konstellation - Lehrer<br />

als Berater und Schüler als aktiv Lernende – ermöglichte<br />

eine günstige Balance zwischen Konstruktion<br />

und Instruktion.<br />

Selbstgesteuertes Lernen<br />

Lernhandlungen und Methoden mussten selbstständig<br />

geplant und reguliert werden. Lernhandlungen<br />

mussten so ausgeführt werden, dass Gelerntes<br />

in vorhandenes Wissen integriert werden<br />

konnte.<br />

Die ständige Verfügbarkeit der Problemstellung<br />

und der Informationsquellen (im SintraNet, Internet)<br />

auch außerhalb der Unterrichtszeit führte zu<br />

einer konzentrierten und effizienten Arbeitsweise.<br />

Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Die Schüler sind während des Projekts fast immer<br />

aktiv.<br />

Der Lehrer koordiniert, berät und steuert den Arbeitsprozess.<br />

In der Diskussion hält er sich völlig<br />

zurück und ist nur Beobachtender und Bewertender.<br />

Medienkompetenz<br />

Medieninhalte wurden verglichen, sinnvoll ausgewählt<br />

und dabei so aufgearbeitet, dass sie die<br />

Grundlage für die Lösung der Problemstellung bildeten.<br />

Eigene Medienbeiträge konnten anhand der<br />

Rechercheergebnisse aus dem Internet erstellt<br />

werden. Dabei kam es bei der Gestaltung auf die<br />

Strukturierung der Inhalte und die Übersichtlichkeit<br />

an.<br />

An der Medienarbeit waren alle Schüler beteiligt.<br />

Kooperation<br />

Die Bildung von Gruppen erfolgte nach den genannten<br />

Themenkreisen. Fünf bis sechs Schüler<br />

gehörten zu einer Gruppe. Es wurde jeweils ein<br />

Teamleiter bestimmt der eine koordinierende Funktion<br />

hatte. Durch den Fachlehrer erfolgte eine kurze<br />

Anleitung zu den Aufgaben eines Teamleiters im<br />

Projekt. Zwei Schüler übernahmen die Funktion<br />

der Moderatoren. Sie arbeiteten mit allen Gruppen<br />

zusammen und bereiteten inhaltlich und materiell<br />

(z.B. Raumausgestaltung, Technik, Namensschilder<br />

Ökologie: „Unser Planet am Scheideweg“<br />

Schüler konnten über längere Phasen<br />

selbstständig arbeiten. Die Problemstellung<br />

wurde kooperativ gelöst.<br />

Der Lehrende beriet und unterstützte.<br />

Die Lernorte und Lernformen wechselten<br />

mehrfach.<br />

Nicht jeder Schüler zeigte die Fähigkeit<br />

zur Selbstkontrolle und war in der Lage,<br />

sich selbst zu motivieren und während<br />

des gesamten Projektes konzentriert<br />

zu arbeiten.<br />

Ein ungezwungener Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Lehrer und Schüler<br />

hinsichtlich der Inhalte oder des Medieneinsatzes<br />

bringt Lehrer und Schüler<br />

einander näher<br />

Die Arbeit mit neuen Medien ist für<br />

viele Schüler motivierend, da einzelne<br />

ihre besonderen Fähigkeiten zeigen<br />

und ihre Mitschüler unterstützen können.<br />

Schüler arbeiten bei der eigenen<br />

Mediengestaltung häufig über die Unterrichtszeit<br />

hinaus. Grundlagen im<br />

Umgang mit neuen Medien können<br />

nicht für alle Schüler im Fachunterricht<br />

vermittelt werden.<br />

Die Gruppen haben sehr unterschiedlich<br />

je nach Zusammensetzung gearbeitet.<br />

Die Kommunikationsfähigkeit in<br />

der Gruppe muss entwickelt werden,<br />

dazu sind Formen der Teamarbeit häufiger<br />

zu wiederholen. Die Gruppen sollten<br />

kleiner und damit überschaubarer<br />

sein. Die Moderatoren haben sehr<br />

selbstständig gearbeitet und die mehrstündige<br />

Diskussion allein organisiert<br />

129


SEMIK@work<br />

für die Experten) die Diskussion vor. Kooperationen<br />

zu externen Partnern wurden bei der Recherche<br />

genutzt (Institutionen).<br />

Übertragbarkeit<br />

Dieses Projekt kann genauso zu anderen Themen<br />

in allen Fächern durchgeführt werden. Es muss<br />

kein fächerverbindendes Projekt sein, wird aber<br />

immer aufgrund des Ablaufes ein fachübergreifendes<br />

Projekt bleiben (Vielfältigkeit). Es eignet sich<br />

auch für Projekttage in einer Schule.<br />

Beurteilung<br />

Schülerurteil<br />

130<br />

und durchgeführt.<br />

Erfahrungen aus dem Projekt werden<br />

genutzt, um in der Klasse 10 ein gleiches<br />

Projekt zu einem Thema aus der<br />

Genetik durchzuführen und eine Weiterentwicklung<br />

von Qualifikationen der<br />

Schüler zur selbstständigen Arbeit und<br />

Medienkompetenz zu erreichen.<br />

Die Schüler haben das Projekt sehr kritisch eingeschätzt. Zum Beispiel waren sie mit der Arbeit<br />

in der Gruppe nicht zufrieden, da sich einige nicht angestrengt haben und das Gruppenergebnis<br />

darunter litt. Künftig sollte die Gruppenstärke reduziert werden. Die Diskussion<br />

sollte mehr Spontaneität aufweisen und noch lockerer werden, so wie sie auch in einzelnen<br />

Phasen demonstriert wurde. Einige haben sich nicht an die Sprechzeiten gehalten. Positiv bewertet<br />

wurden der häufige Medieneinsatz, die ungezwungene Arbeitsweise, die Möglichkeit<br />

des Gedankenaustausches und die aktive Rolle des Einzelnen.<br />

Lehrerurteil<br />

Das Selbstlernen und die sinnvolle Einbeziehung von Internet und Intranet sowie die Gestaltung<br />

eigener Medien trug zur Motivation der Schüler während des Projektes bei. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Fächern ermöglichte die gezielte Umsetzung von Arbeitsmethoden<br />

und effektivierte so die Arbeit.<br />

Schüler sind während der Projektzeit aktiver. In der Diskussion wachsen sonst ruhige Schüler<br />

über sich hinaus. Jeder bringt sich mit seinem Expertenwissen in die Thematik des Projektes<br />

ein.<br />

Da einige Schüler sich nicht an die vorgegebenen Sprechzeiten gehalten haben, musste die<br />

Diskussion um zwei Stunden verlängert werden. Es muss unbedingt die Diskussionszeit von<br />

90 Minuten eingehalten werden.<br />

Das ganze Projekt orientiert sich am Lehrplan (Deutsch, Biologie). Die systematische Durchführung<br />

solcher Projekte in der Sekundarstufe I (von Klasse 5-10) ermöglicht die Entwicklung<br />

von Kompetenzen, die wichtige Grundlagen für die Sekundarstufe II sind. Die Vorbereitung<br />

dieser Projekte ist arbeitsaufwändiger und erfordert mehr Organisation. Für die Schüler ist es<br />

spannender und kann zur Entwicklung von vielfältigen Fähigkeiten führen. Wichtig für eine<br />

erfolgreiche Projektarbeit ist die regelmäßige Kontrolle von Zwischenergebnissen, die Bekanntgabe<br />

der Bewertungskriterien zu Beginn des Projektes, die Ergebnissicherung und die<br />

schrittweise Befähigung der Schüler zu den notwendigen Arbeitsmethoden.<br />

Durch die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen im Umgang mit neuen Medien und die Unterbrechung<br />

des Informatik-Unterrichts (Klasse 8-10 in Sachsen) wird dafür im Fachunterricht<br />

noch zu viel Zeit für Grundlegendes benötigt.<br />

Empfehlungen<br />

Kleine Gruppen bilden, eventuell zwei Stunden mehr Zeit einplanen; Zwischenkontrolle notwendig.


Übertragbarkeit<br />

Ökologie: „Unser Planet am Scheideweg“<br />

Dieses Beispiel lässt sich so oder in den Ergebnissen abgewandelt von jedem anderen Lehrerteam<br />

durchführen. Orientierung dazu bietet die CD, auf der das Projekt anschaulich dokumentiert<br />

ist.<br />

Anschlussplanungen<br />

Das Video, das während der Zeit gedreht wurde, ist noch nicht optimal zusammengeschnitten<br />

und muss noch vervollkommnet werden. Es gab dazu an der Schule einige technische Schwierigkeiten.<br />

Verwendete Materialien<br />

Die wesentlichen Materialien sind auf der CD als Quelle angegeben.<br />

Unterstützend für den Ablauf und die Ergebnispräsentation ist das Autoren-System „Sintra-<br />

Net“, da dafür keine umfangreichen informationstechnischen Kenntnisse notwendig sind. Jeder<br />

Lehrer und Schüler, der Word bedienen kann, ist in der Lage, diese Form der Ergebnisdokumentation<br />

(Web-CD) zu erreichen. Das gesamte SintraNet-System erweitert ein herkömmliches<br />

Schulnetzwerk, sichert sehr einfach die inhaltliche Arbeit mit neuen Medien, das Selbstlernen<br />

und kann zu einer Lehr- und Lernplattform für die gesamte Schule entwickelt werden.<br />

Informationen zur Software unter www.sintranet.de.<br />

131


SEMIK@work<br />

Anlagen<br />

Anlage 1: Projektankündigung<br />

(Auszug aus dem Schulintranet (SintraNet). Dies stand allen Schülern der Klasse 9b seit Oktober<br />

2001 zur Verfügung.)<br />

132<br />

Fächerverbindendes Projekt<br />

Wusstet ihr schon?<br />

Dieses Jahr ist das Jahr der Geowissenschaften. Dazu werden deutschlandweit Veranstaltungen<br />

(auch in Dresden und Freiberg) durchgeführt und Wissenschaft befindet sich auch<br />

mit euch im Dialog. Informiert euch darüber bei www.planeterde.de ; www.bmbf.de<br />

Thema : Ökologie „Unser Planet am Scheideweg?“<br />

Fächer : Biologie / Deutsch<br />

Bereiche : Klimaschutz, Verkehr, Wirtschaft & Umweltschutz, Natur- und Artenschutz<br />

Wählt euch einen Bereich aus. Sammelt bis zum Beginn im April Material. Im Rahmen des Unterrichts<br />

wird die Vorbereitung zur Podiumsdiskussion erfolgen.<br />

Ergebnis:<br />

Moderierte Podiumsdiskussion „Der Planet am Scheideweg?“ Multimediale Dokumentation der<br />

Inhalte jeder Expertengruppe mit dem Autorensystem „SintraNet“ durch die Experten.<br />

Zeitraum: Das Projekt wird im April bis Mai im Unterricht durchgeführt.<br />

Folgende Etappen sind bis dahin zu realisieren:<br />

1. Bildung von Expertengruppen am 02.10.01 entsprechend der oben genannten 4 Bereiche<br />

2. Festlegung des Moderationsteams (2-3 Schüler)<br />

3. Erstes Rechercheergebnis bis 30.10.01 eintragen!<br />

4. Teamleiter sind bis 26.03.02 zu benennen und konkrete Aufgaben sind namentlich zu verteilen!<br />

5. Recherche dazu in allen Medien weltweit und regional bis 12.04.02<br />

6. Sichtung des Materials und Verteilung der Teilgebiete in der Expertengruppe<br />

7. Arbeitsbeginn ist der 12.04.02 im Biologie- und Deutschunterricht<br />

Wählt euch einen Bereich aus. Sammelt bis zum Beginn im April Material. Im Rahmen des Unterrichts<br />

wird die Vorbereitung zur Podiumsdiskussion erfolgen.<br />

Hinweise zur Organisation:<br />

Jeder Schüler gehört einer Expertengruppe der Bereiche (Klimaschutz, Verkehr, Wirtschaft & Umweltschutz,<br />

Natur- und Artenschutz) an. Gemeinsam wird ein Teamleiter bestimmt. Die Schüler<br />

einer Expertengruppe recherchieren zu diesem Thema weltweit (Internet, Fachzeitschriften,<br />

Tagespresse) und auch regional (Tagespresse, Institutionen („Grüne Liga“, Vereine, Unternehmen,<br />

...). Aufgaben innerhalb der Gruppe können nach der ersten Recherche schon verteilt werden.<br />

Es wird weiterhin ein Moderationsteam (2-3 Schüler) gebildet. Diese müssen in allen Bereichen<br />

recherchieren bzw. sich aus den Expertengruppen Material zusammenstellen, so dass jeder Moderator<br />

über Wissen zu den 4 Bereichen verfügt.


Anlage 2: Auswertung<br />

Auswertung durch die Fachlehrer<br />

Ökologie: „Unser Planet am Scheideweg“<br />

16 Stunden D / Bio waren geplant. Es wurden 18 Stunden benötigt. Das Projekt musste aus<br />

verschiedenen Gründen verlängert werden:<br />

- Recherche von Oktober bis März wurde von einem Teil der Klasse gewissenhaft durchgeführt.<br />

- Recherche im Unterricht war nicht immer effektiv.<br />

- Zeiteinteilung unzureichend / sehr intensiv wurde gearbeitet, als die Zeit knapp wurde.<br />

- Teamarbeit muss verbessert werden, Kommunikation noch wenig ausgeprägt.<br />

- Einige Schüler der Gruppen haben ungenügend gearbeitet und die Teamarbeit erschwert.<br />

- Dokumentation sehr ausführlich und von einigen sehr arbeitsintensiv angefertigt.<br />

- Diskussionsbeitrag zu lang, dadurch musste die Podiumsdiskussion verlängert werden.<br />

- Inhalt für das Word-Dokument / Webseite sehr unterschiedlich vorbereitet.<br />

- Zusammenarbeit mit dem Informatikunterricht wäre hierbei hilfreich gewesen.<br />

- Ausfall und Verlegung von Unterrichtsstunden erschwerten die Arbeit.<br />

- Fachlehrer konnten sich zu wenig um inhaltliche Dinge kümmern, da viele Arbeitsmethoden<br />

zu wenig entwickelt sind (z. B. Selbstständigkeit, Zeiteinteilung, Teamarbeit, Umgang<br />

mit den Medien, Problemlösungsstrategien ...).<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass solche komplexen Problemstellungen mit ausgeprägten<br />

Selbstlernphasen mehrfach geübt werden müssen, um die Qualität weiter zu verbessern.<br />

Die große Schülerzahl der Klasse (28 Schüler) und die Verfügbarkeit der technischen Ressourcen<br />

erschwerten dieses Projekt.<br />

Trotz der Probleme und der unterschiedlichen Arbeitsintensität der Schüler kann sich das<br />

Ergebnis sehen lassen und der größere Teil der Klasse möchte solche Projekte wiederholen.<br />

133


SEMIK@work<br />

Anlage 3: Beispielseite "Kernenergie" (Darstellung im "Sintranet")<br />

134


Ausschreibung zum Wettbewerb (Sommer 2002)<br />

Die Zielsetzung<br />

Anhang<br />

Das BLK-Programm SEMIK hat eine Reihe von Schwerpunkten: Curriculumentwicklung,<br />

Lehrerausbildung und -fortbildung, Schulentwicklung, die Bereitstellung von<br />

Werkzeugen für den Unterricht. Im Zentrum aller Aktivitäten stehen aber zweifellos<br />

das Lernen und das Lehren an der Schule: die Entwicklung eines breiten Spektrums<br />

von zukunftsweisenden Unterrichtskonzepten, deren Erprobung und deren Verbreitung.<br />

Seit dem Herbst 1998 läuft SEMIK; in etwas mehr als einem Jahr wird es enden. Es<br />

wird also allmählich Zeit, nach den Ergebnissen Ausschau zu halten und sie zu sichern.<br />

Dies ist eine wichtige, aber oft genug auch mühselige Aufgabe für alle Beteiligten.<br />

Der Wettbewerb SEMIK@work soll mit den ausgesetzten Preisen und der Perspektive,<br />

dass die besten Beiträge veröffentlicht werden, eine zusätzliche Motivation bieten,<br />

diese für die pädagogische Öffentlichkeit so lohnende Arbeit zu leisten.<br />

Die Bewertungskriterien<br />

Alle eingegangenen Wettbewerbsbeiträge werden nach einheitlichen Kriterien bewertet.<br />

Diese Kriterien entsprechen den Grundsätzen, auf denen das Programm SEMIK<br />

insgesamt beruht und die mit unterschiedlichen Gewichtungen im Detail auch die Basis<br />

der einzelnen SEMIK-Projekte in den Ländern darstellen.<br />

Von grundlegender Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das im Jahre 1998 von<br />

H. Mandl, G. Reinmann-Rothmeier und C. Gräsel erstellte "Gutachten zur Vorbereitung<br />

das Programms Systematische Einbeziehung von Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

in Lehr- und Lernprozesse" (= Materialien zur Bildungsplanung<br />

und zur Forschungsförderung, Heft 66. Bonn: Bund-Länder-Kommision für Bildungsplanung<br />

und Forschungsförderung; im folgenden zitiert als "Gutachten").<br />

Entsprechend dem im Namen des Programms enthaltenen Anspruch wird selbstverständlich<br />

erwartet, dass die Realisierung des Unterrichtskonzepts in erheblichem<br />

Maße die Einbeziehung von Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

voraussetzt.<br />

Es wird aber insbesondere auch erwartet, dass hiermit Dimensionen innovativen<br />

Unterrichts verbunden sind, die als "neues Lernen und Lehren" zusammengefasst<br />

werden können. Solche Dimensionen sind insbesondere:<br />

���� Problemorientierung<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen situiert und anhand realitätsnaher Probleme.<br />

Sie arbeiten in vielfältigen Kontexten - besonders auch fächerübergreifend sowie im<br />

sozialen Kontext - und unter vielfältigen Perspektiven.<br />

Dieser aktiv-konstruktive Lernprozess der Lernenden wird durch die Lehrerin oder<br />

den Lehrer instruktional unterstützt: durch Beratung und Anleitung im kognitiven<br />

wie im motivational-emotionalen Bereich ("Balance zwischen Instruktion und Konstruktion";<br />

Gutachten, S. 15).<br />

135


SEMIK@work<br />

���� Selbstgesteuertes Lernen<br />

Die Schülerinnen und Schüler lernen ihr Lernen selbstständig vorzubereiten und<br />

auszuführen - insbesondere auch den Lernprozess zu regulieren, zu kontrollieren<br />

und zu bewerten sowie ihre Motivation und Konzentration aufrecht zu erhalten.<br />

���� Veränderte Lehrer- und Schülerrolle<br />

Schülerinnen und Schüler haben Einfluss auf die Gestaltung des Unterrichts. Sie<br />

unterstützen sich gegenseitig. In der Kleingruppe oder für die ganze Klasse übernehmen<br />

sie zeitweise die Rolle der Lehrkraft. Diese tritt im Unterricht in den Hintergrund,<br />

gibt aber bei Bedarf auch instruktionale Unterstützung.<br />

"Der Lehrende hat hier vielmehr die Aufgabe Problemsituationen zu arrangieren und<br />

(...) Werkzeuge zur Problemlösung zur Verfügung zu stellen" (Gutachten, S. 13).<br />

���� Medienkompetenz<br />

Die Schülerinnen und Schüler wählen Medienangebote aus und nutzen sie zur Informationsgewinnung.<br />

Sie gestalten, produzieren und präsentieren/verbreiten eigene<br />

Medienbeiträge.<br />

Mit der Nutzung oder Erstellung von Medien wird verbunden, ihre jeweilige "Sprache"<br />

zu analysieren, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu reflektieren, sich mit den<br />

Einflüssen und Wirkungen von Medien auseinanderzusetzen, gesellschaftliche Produktions-<br />

und Verbreitungsmechanismen zu erkennen.<br />

���� Kooperation<br />

Schülerinnen und Schüler arbeiten klassen-, jahrgangs- oder schulübergreifend zusammen.<br />

Außerschulische Partner werden in den Lernprozess einbezogen.<br />

Es wird nicht vorausgesetzt, dass alle genannten Dimensionen in gleich starker Ausprägung<br />

realisiert werden.<br />

Auf einer anderen Ebene als die schon genannten Bewertungskriterien befindet sich<br />

die folgende Anforderung an die eingereichten Beiträge:<br />

���� Übertragbarkeit<br />

Das Unterrichtsvorhaben ist im Curriculum eines oder mehrerer Fächer verankert.<br />

Es kann sich selbstverständlich auch um ein Fächer übergreifendes Projekt handeln,<br />

sollte in diesem Fall aber "realistische" Rahmenbedingungen für eine Realisierung<br />

an anderen Schulen besitzen.<br />

Die Darstellung des Projekts ist so aussagekräftig, dass engagierte Lehrerinnen und<br />

Lehrer es ohne zusätzliche Nachfragen bei den Autoren selbst durchführen oder ihren<br />

Bedürfnissen anpassen können.<br />

136


Die Teilnahmebedingungen<br />

Anhang<br />

Teilnahmeberechtigte Personen<br />

Der Wettbewerb richtet sich ausschließlich an Sie als Lehrerinnen und Lehrer, die an<br />

SEMIK-Projektschulen arbeiten und SEMIK-Unterricht konzipiert und erprobt haben.<br />

Inhalt und Gestaltung des Wettbewerbsbeitrags<br />

Der Beitrag dokumentiert eine Unterrichtseinheit oder ein Unterrichtsprojekt. Kernstück<br />

der Dokumentation ist eine schriftliche Darstellung der Planung, Durchführung<br />

und Bewertung der UE / des Projekts.<br />

Die Darstellung sollte entsprechend der beigefügten Anregung für die Beschreibung<br />

einer Unterrichtseinheit/eines Projekts vorgenommen werden.<br />

Die schriftliche Dokumentation kann gern durch Medien ergänzt werden, die den Arbeitsprozess<br />

belegen oder das Ergebnis präsentieren.<br />

Der Beitrag sollte ca. 10 Textseiten umfassen.<br />

Da die zehn besten Beiträge für eine Veröffentlichung vorgesehen sind, sollten die<br />

Beiträge technisch möglichst einfach gestaltet sein.<br />

Ergänzende Medien müssen auf CD-ROM speicherbar sein oder über das Internet darstellbar<br />

bzw. herunterladbar sein. Die ergänzenden Medien sollen einen Speicherplatzbedarf<br />

von 50 MB nicht überschreiten.<br />

Veröffentlichungsvorbehalt<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind damit einverstanden, dass ihre Beiträge<br />

vom Programmträger <strong>FWU</strong> öffentlich verfügbar gemacht werden.<br />

Die prämierten Beiträge sowie bis zu sieben weitere Einsendungen werden im Rahmen<br />

einer vom Programmträger <strong>FWU</strong> erstellten Broschüre schriftlich publiziert.<br />

Alle Beiträge werden - sofern sie die Bewertungskriterien grundsätzlich erfüllen - über<br />

die Datenbank "SEMIK@work" recherchierbar und abrufbar gemacht.<br />

Die Preise<br />

Es werden Hauptpreise im Wert von insgesamt 5000 € vergeben.<br />

Unter allen Einsendungen werden für die Beiträge unabhängig von der Platzierung<br />

Sonderpreise verlost.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Der Zeitplan<br />

30. September Anmeldeschluss<br />

15. November Einsendeschluss<br />

Dezember 2002 Vorauswahl der eingesandten Beiträge durch den Programmträger<br />

<strong>FWU</strong><br />

Januar 2003 Endauswahl der 10 besten Beiträge sowie Vergabe des<br />

1.,2. und 3. Hauptpreises durch die Jury<br />

Februar 2003 Benachrichtigung der Preisträger;<br />

Einladung zur Präsentation der prämierten Beiträge auf<br />

der Bildungsmesse 2003<br />

31. März bis 3. April 2003 Präsentation der besten Beiträge und<br />

Preisverleihung auf der Bildungsmesse in Nürnberg<br />

137


SEMIK@work<br />

Übersicht der eingereichten Beiträge<br />

(Reihenfolge nach Bundesland)<br />

138<br />

SEMIK-Projekt Schule Lehrerin/Lehrer Schuljahr<br />

1 Weiterentwicklung<br />

des Lernens mit IuK<br />

(BW2)<br />

2 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

3 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

4 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

5 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

6 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

7 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

8 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

9 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

10 Wissensmanagement<br />

und Schulentwicklung<br />

(BY1)<br />

11 Entwicklung, Erstellung<br />

und Erprobung<br />

von digitalen<br />

Lehr- und Lernmaterialien“<br />

(BE2)<br />

12<br />

a<br />

12<br />

b<br />

Entwicklung, Erstellung<br />

und Erprobung<br />

von digitalen<br />

... (BE2)<br />

Entwicklung, Erstellung<br />

und Erprobung<br />

von digitalen<br />

... (BE2)<br />

13 Profilbildung „Medien<br />

und Kommunikation“<br />

(BB)<br />

Peter-Petersen-<br />

Gymnasium,<br />

Mannheim<br />

Gunetzrhainer Realschule,<br />

Miesbach<br />

Franz-von-Lenbach-<br />

Schule Realschule,<br />

Schrobenhausen<br />

Franz-von-Lenbach-<br />

Schule Realschule,<br />

Schrobenhausen<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Gymnasium<br />

Ottobrunn<br />

Helmholtz-Oberschule<br />

(Gesamtschule), Berlin<br />

Helmholtz Oberschule,<br />

Berlin<br />

Dag-Hammarskjöld-<br />

Oberschule (Realschule),<br />

Berlin<br />

Voltaire-<br />

Gesamtschule,<br />

Potsdam<br />

Fach<br />

Dr. N. Ruske 12<br />

Deutsch, Kunst, Musik<br />

A. Graßl 7<br />

Deutsch, Kunst, Informatik,<br />

Video<br />

G. Gräfe 6<br />

Biologie, IT<br />

R. Schneidt 9<br />

Erdkunde, Geographie,<br />

Geologie<br />

U. Nesbeda 10<br />

Wirtschafts- und Rechtslehre<br />

A. Reiprich 7<br />

Geschichte<br />

C. Hefele 11<br />

Englisch, 2. Fremdsprache<br />

C. Hefele,<br />

P. Weber,<br />

U. Nesbeda,<br />

M. Stein,<br />

R. Göbel,<br />

K. Vogel<br />

12<br />

fächerübergreifendes<br />

Wirtschaftsprojekt<br />

C. Hefele 10<br />

Französisch, 2. Fremdsprache<br />

C. Hefele 7<br />

Englisch, 1. Fremdsprache<br />

J. Thiem 9, 10<br />

Wahlpflichtunterricht<br />

Musik, / Musik, IT,<br />

Deutsch, Bildende Kunst<br />

R. Hoge 10<br />

Arbeitslehre<br />

Informatik, Physik<br />

W. Schwarz 8, 9<br />

Arbeitslehre / Informatik<br />

J. Knitel 13<br />

Medien und Kommunikation,<br />

Politische Bildung,<br />

Geschichte, Deutsch,<br />

Kunst, Informatik<br />

Titel<br />

Lyrik multimedial gestalten<br />

Aufsatzprojekt: Hinführung<br />

zur Erzählung<br />

Aufbau einer schulinternen<br />

Mediendatenbank<br />

Das Nördlinger Ries –<br />

eine virtuelle Exkursion in<br />

den Meteoriten-<br />

Einschlagkrater<br />

„Die EU“<br />

„Die Burg“<br />

Europe à la carte –<br />

Ernährung in Europa<br />

business@school<br />

Lektüre einmal anders:<br />

Jules Verne, Vingt mille<br />

lieues sous les mers<br />

Zoos and Nature Reserves<br />

in Europe<br />

Dance-Projekt mit dem<br />

Sequenzer (Arrangieren<br />

mit dem PC)<br />

Teilprojekt „Song &<br />

ClipFactory“<br />

digitAL – Ein Kooperationsprojekt<br />

zweier Schulen<br />

im Fach Arbeitslehre<br />

digitAL – Ein Kooperationsprojekt<br />

zweier Schulen<br />

im Fach Arbeitslehre<br />

„Diktatur in Chile – eine<br />

multimediale CD-ROM<br />

„Gesellenstück“: Rezipienten<br />

und Produzenten<br />

– Projektmanagement


14 Profilbildung „Medien<br />

und Kommunikation“<br />

(BB)<br />

15 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

16 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

17 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

18 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

19 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

20 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

21 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

22 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

23 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

24 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

25 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

26 Lernen mit<br />

Notebooks (HH)<br />

27 Neue Lernwelten ...<br />

und 2. Phase der<br />

Lehrerausbildung<br />

(HE)<br />

28 Neue Lernwelten ...<br />

und 2. Phase der<br />

Lehrerausbildung<br />

(HE)<br />

Voltaire-Gesamtschule<br />

Potsdam,<br />

Gymnasium Grootmoor,<br />

Hamburg<br />

Gymnasium Grootmoor,<br />

Hamburg<br />

Gymnasium Grootmoor,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Walddörfer,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Walddörfer,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Walddörfer,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Walddörfer,<br />

Hamburg<br />

Offene Ganztagsschule<br />

Hegholt,<br />

Hamburg<br />

Offene Ganztagsschule<br />

Hegholt, Hamburg<br />

Offene Ganztagsschule<br />

Hegholt, Hamburg<br />

Gesamtschule Harburg,<br />

Hamburg<br />

Gesamtschule Harburg,<br />

Hamburg<br />

Gersprenzschule,<br />

Grundschule,<br />

Reinheim<br />

Grundschule Schenkelsberg,<br />

Kassel Studienseminar/Ka<br />

S. Kantak 11<br />

Deutsch, Medien und<br />

Kommunikation; partiell<br />

Informatik, Politische<br />

Bildung und Kunst<br />

F. Tichy,<br />

H. Wild,<br />

H.-J. Koch<br />

S. Burkhardt,<br />

J. Peters,<br />

F. Tichy<br />

A. Burke,<br />

F. Tichy<br />

10<br />

Physik<br />

9<br />

Englisch<br />

10<br />

Deutsch, Beitrag zur<br />

fächerverbindenden Unterrichtseinheit<br />

„Liebe und<br />

Sexualität“. Beteiligte<br />

Fächer: Deutsch, Englisch,<br />

Biologie und Geschichte<br />

I. Lessing 10<br />

Politik, Medien<br />

I. Lessing 9<br />

Politik<br />

I. Lessing 9<br />

Englisch/Medien<br />

I. Lessing ,<br />

N. Finck<br />

R. Hoppe,<br />

J. Gravert<br />

R. Hoppe,<br />

J. Gravert<br />

R.,<br />

J. Gravert<br />

10<br />

Politik, Medien, Physik<br />

9 (Haupt- u. Realschule)<br />

Ethik, Deutsch, Politik,<br />

Geschichte, Arbeitslehre,<br />

Geografie<br />

7/8 (Integrierte Haupt-<br />

/Relschule)<br />

Deutsch, Politik, Geschichte,<br />

Arbeitslehre<br />

8 (Integrierte Haupt-<br />

/Relschule)<br />

Erdkunde, Deutsch, Politik,<br />

Geschichte, Arbeitslehre<br />

O. Zeiske 7<br />

Naturwissenschaften<br />

O. Zeiske 9<br />

Ethik, Naturwissenschaften<br />

R. Töpelmann 3<br />

Deutsch, Sachunterricht,<br />

Kunst<br />

C. Kaudewitz 1<br />

Deutsch<br />

Anhang<br />

„Literaturgeschichte als<br />

Zeitung“ – Grundlagen<br />

journalistischen Darstellens<br />

am Beispiel literaturgeschichtlicherGrundprobleme<br />

im Rahmen des<br />

Deutschunterrichts der<br />

Klasse 11<br />

Ein Auto für Daniel Düsentrieb<br />

The Hound of the Baskervilles<br />

- A Website<br />

Deutsche Liebeslyrik -<br />

eine medial kreative Umsetzung<br />

„Seit Du mich verlassen<br />

hast“<br />

Das Friedensfest<br />

Anleitung zur Erstellung<br />

eines Films<br />

Faschismus<br />

Flying to Australia<br />

Atomkraft und alternative<br />

Energien<br />

Religionen der Welt<br />

Lesen eines Ganztextes<br />

von Hans Peter Richter<br />

„Damals war es Friedrich“<br />

Reiseziele Europas – ein<br />

fächerübergreifendes<br />

Projekt<br />

„Moorwiesen Monitoring“<br />

Flyway Concepts –<br />

Feuchtgebiete als Netzwerk<br />

im Brennpunkt des<br />

Vogelzuges<br />

Von 2D zu 3 D: Firmenrecherche<br />

bei der IT-Firma<br />

I-TO-I (from Image to<br />

Information)<br />

Wie frühstückt die Welt?<br />

- ein Unterrichtsprojekt<br />

im 3. Schuljahr -<br />

Die drei Räuber<br />

Erstellen eines Fotoromans<br />

139


SEMIK@work<br />

29 ME-KO (MV2) Fritz-Reuter-<br />

Realschule,<br />

Greifswald<br />

30 SelMa (NW1) Ernst-Barlach-<br />

Gesamtschule,<br />

Dinslaken<br />

31 SelMa (NW1) Beisenkamp-<br />

Gymnasium, Hamm<br />

32 Edmond (NW3) Städt. Realschule<br />

Kleve<br />

33 Edmond (NW3) Städt. Realschule<br />

Kleve<br />

34 „20plus“ (SN) Glückauf-Gymnasium<br />

Dippoldiswalde<br />

35 „20plus“ (SN) Friedrich-Schiller<br />

Gymnasium Pirna<br />

36 „20plus“ (SN) Friedrich-Schiller<br />

Gymnasium Pirna<br />

37 Didaktisch optimierter<br />

Einsatz<br />

Neuer Medien im<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

(SH1)<br />

38 Didaktisch optimierter<br />

Einsatz<br />

Neuer Medien im<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

(SH1)<br />

39 Didaktisch optimierter<br />

Einsatz<br />

Neuer Medien im<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

(SH1)<br />

40 Didaktisch optimierter<br />

Einsatz<br />

Neuer Medien im<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

(SH1)<br />

41 Didaktisch optimierter<br />

Einsatz<br />

Neuer Medien im<br />

naturwissenschaftlichen<br />

Unterricht<br />

(SH1)<br />

42 Impementation von<br />

IuK in der zweiten<br />

Phase der Lehrerausbildung<br />

(SH2)<br />

140<br />

Freiherr von Stein-<br />

Schule<br />

Realschule Kiel<br />

Freiherr von Stein-<br />

Schule<br />

Realschule Kiel<br />

Freiherr von Stein-<br />

Schule Kiel<br />

Humboldt-Schule<br />

Gymnasium Kiel<br />

Sophie-Scholl-<br />

Gymnasium Itzehoe<br />

Hermann-Tast-Schule<br />

Husum<br />

P. Darm 7<br />

Mathematik<br />

I. Gabriel,<br />

Dr. H. Heske,<br />

M. Teidelt,<br />

H. Wesker<br />

M. Schwarze,<br />

Sudhoff,<br />

Fried<br />

12 LK und GK<br />

Mathematik<br />

12, 13 (GK/LK)<br />

Mathematik (div. Anwendungsbezüge)<br />

Bezug zu volks- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Themen<br />

Einsatz von Unterrichtssoftware<br />

im Geometrieunterricht<br />

(Klett- Mediothek Geometrie<br />

I)<br />

Stationenlernen mit neuen<br />

Medien im Mathematikunterricht<br />

Der Matrizenbaukasten -<br />

eine interaktive Lernumgebung<br />

zur Matrizenrechnung<br />

E. Wilkes ohne Angaben Wohnen in einem europäischen<br />

Haus + Rätsel<br />

J. Biesemann 10<br />

Niederländisch<br />

P. Bernhardt,<br />

S. Borrmann<br />

Lehrmann,<br />

Ziegler<br />

9<br />

Biologie, Deutsch<br />

GK 11/12<br />

Kunsterziehung<br />

Kipf GK 11<br />

Geographie<br />

G. Jensen 9/10<br />

Biologie<br />

Gabriele Jensen 9<br />

Biologie, Erdkunde, Chemie,<br />

Geschichte, Computer<br />

G. Jensen Lärm<br />

G. Braune 10<br />

Physik, Musik, Biologie,<br />

Mathematik<br />

D. Dau-Schmidt 10<br />

Biologie<br />

K. Jonas Examensarbeit<br />

Hausarbeit im Rahmen<br />

der zweiten Staatsprüfung<br />

De Gouden Eeuw<br />

Ökologie „Unser Planet<br />

am Scheideweg“<br />

„Die künstlerische Auseinandersetzung<br />

mit<br />

menschlichen Befindlichkeiten“<br />

„Interpretation von Wetterkarten“<br />

Wetter und Klima<br />

Das Auge – Sehfehler<br />

Wasser – ein fächerübergreifendes<br />

Projekt<br />

Akustik mit der Soundkarte<br />

Hören und Hörschädigung<br />

Möglichkeiten des Einsatzes<br />

Neuer Medien im<br />

Deutschunterricht der Sekundarstufe<br />

II im Rahmen<br />

einer Unterrichtsreihe zu<br />

Goethes „Die Leiden des<br />

jungen Werther“.


Die Jury<br />

Dr. Uwe L. Haass<br />

Direktor<br />

<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild<br />

in Wissenschaft und Unterricht gem. GmbH<br />

Bavariafilmplatz 3, 82031 Grünwald<br />

Tel. 089 / 6497-239<br />

Fax: 089 / 6497-300<br />

Uwe.Haass@fwu.de<br />

http://www.fwu.de<br />

Erika Risse<br />

Schulleiterin<br />

Elsa-Brändström-Gymnasium<br />

Christian-Steger-Straße 10/11, 46045 Oberhausen<br />

Tel. 0208 / 85 789 - 0<br />

Fax. 0208 / 85 789 - 11<br />

e.risse@cityweb.de<br />

www.gym-elsa-ob.de<br />

Dr. Detlev Schnoor<br />

Bertelsmann Stiftung - Bereich Medien<br />

Carl-Bertelsman Straße 256, 33311 Gütersloh<br />

Tel. 0 52 41 / 81 73 31<br />

Fax 0 52 41 / 81 93 81<br />

detlev.schnoor@bertelsmann.de<br />

http://www.stiftung.bertelsmann.de<br />

Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki<br />

Universität GH Paderborn<br />

Fachbereich Erziehungswissenschaft, Psychologie, Sportwissenschaft<br />

Arbeitsgruppe für Allgemeine Didaktik und Medienpädagogik<br />

Warburger Str. 100, 33098 Paderborn<br />

Tel. 0 52 51 / 60 35 82 / 29 73 (Sekr.)<br />

Fax 0 52 51 / 60 32 43<br />

tulo@uni-paderborn.de<br />

http://www.lehrerbildung-medien.de<br />

Berichterstatter:<br />

Dr. Friedhelm Schumacher<br />

SEMIK-Gesamtkoordinator<br />

<strong>FWU</strong> Institut für Film und Bild<br />

in Wissenschaft und Unterricht gem. GmbH<br />

Bavariafilmplatz 3, 82031 Grünwald<br />

Tel. 089 / 6497-315<br />

Fax 089 / 6497-300<br />

FSchumach@aol.com<br />

www.fwu.de/semik<br />

Anhang<br />

141

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