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Redesigned Agile in großen Unternehmen - Korn AG

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Hans-Peter <strong>Korn</strong> Manuskript e<strong>in</strong>es Buchbeitrags für:<br />

<strong>Agile</strong>s IT-Management <strong>in</strong> großen <strong>Unternehmen</strong> - Hrsg.: Hans-Peter <strong>Korn</strong>, Jean Pierre Berchez<br />

ISBN 978-3-86329-442-7 Symposion Publish<strong>in</strong>g, Düsseldorf 2013<br />

Abbau der „Vorgehensschulden“<br />

Der erste Schritt <strong>in</strong> Tabelle 2 ist jetzt so weit erledigt, dass optimal strukturierte Teams auf<br />

Basis transparenter Verantwortungen für das „Was“ und „Wie“ geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> jeweils<br />

maximal acht bis zehn Wochen „Potentially Shippable Increments“ im Rahmen etablierter<br />

„<strong>Agile</strong> Release Tra<strong>in</strong>s“ ausliefern können. Das führt ohne weitere massive Veränderungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des <strong>Unternehmen</strong>s zu erheblich verkürzten Feedbacks der „direkten“ Kunden und<br />

zu weitaus größeren Chancen der Adaptivität, ohne dabei e<strong>in</strong> „Chaos“ zu veranstalten.<br />

Und jetzt beg<strong>in</strong>nt, anhand dieser neuen Vorgehensweise, das „Lernen der ganzen<br />

Organisation“ und das systematische Lösen aller bis jetzt bereits erkannten und weiter<br />

auftauchenden Fragestellungen und Probleme. Ich nenne sie (<strong>in</strong> Anlehnung an die<br />

„technischen Schulden“) die „Vorgehensschulden“.<br />

Das Process Improvement Board als Katalysator der kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Verbesserung<br />

Bei verschiedenen <strong>Unternehmen</strong> konnte ich beobachten, dass das E<strong>in</strong>führen der Agilität (oder<br />

der Start ihres Redesigns) von e<strong>in</strong>em speziell dafür zusammengestellten (kle<strong>in</strong>en) Team<br />

<strong>in</strong>terner und externer Personen unter Leitung e<strong>in</strong>es externen Beraters vorangetrieben wird.<br />

Wenn dann nach e<strong>in</strong>igen Monaten die Mandate der Externen beendet s<strong>in</strong>d, kehren auch die<br />

Internen wieder zu ihrer üblichen Arbeit zurück. Danach wird die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Verbesserung nur auf Teamebene vorangetrieben (falls dort weiterh<strong>in</strong> Retrospektiven<br />

praktiziert werden) und auf den teamübergreifenden Führungsebenen wird sie zu e<strong>in</strong>em<br />

Thema neben vielen anderen, noch brennenderen Themen.<br />

Deshalb <strong>in</strong>itiiere ich als Berater bereits zu Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>es Mandats, dass das „Feuer“ und die<br />

Verantwortung für das Lebendighalten der teamübergreifenden kont<strong>in</strong>uierlichen<br />

Verbesserung im <strong>Unternehmen</strong> nachhaltig etabliert wird.<br />

E<strong>in</strong> „Process Improvement Board“ (PIB) kann das leisten. Es besteht aus dem Leiter jener<br />

Organisationse<strong>in</strong>heit, <strong>in</strong> der Agilität e<strong>in</strong>geführt oder überarbeitet wird, allen Managern der<br />

nächsttieferen Führungsebene, allen Teamleitern/Scrum(<strong>Agile</strong>)Mastern und weiteren für die<br />

kont<strong>in</strong>uierliche Verbesserung zentralen Personen oder Delegierten von<br />

Organisationse<strong>in</strong>heiten/Gremien mit zentraler Bedeutung.<br />

Wenn immer möglich, wird dieses PIB operativ von e<strong>in</strong>em „Process Support Office“ (PSO)<br />

oder von e<strong>in</strong>em schon bestehenden „Methoden- und Tool-Team“ (M&T-Team) unterstützt.<br />

Dieses PSO bzw. M&T-Team sorgt z. B. auch für spezifische Methoden und Werkzeuge zur<br />

Verwaltung der Backlogs, des Requirement Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>gs und der Cont<strong>in</strong>uous Integration.<br />

Das PIB plant und visualisiert – transparent für alle Mitarbeitenden – se<strong>in</strong>e Arbeit auf Basis<br />

von Kanban und trifft sich m<strong>in</strong>destens alle zwei Wochen zu Reviews, Retrospektiven und<br />

Plann<strong>in</strong>gs (i. S. von Kanban-Nachschubmeet<strong>in</strong>gs). M<strong>in</strong>destens zweimal pro Woche trifft sich<br />

das gesamte PIB zu e<strong>in</strong>em – öffentlichen! – „Stand-up“ vor dem Kanban-Board.<br />

Dieses öffentlich praktizierte agile Vorgehen auf Managementebene mit Beteiligung<br />

verschiedener Stakeholder ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache, <strong>in</strong> der Organisation jedoch extrem wirksame<br />

„Intervention“ mit Nachahmungspotenzial – und führt durchaus auch zu anfänglichen<br />

Irritationen bei benachbarten <strong>Unternehmen</strong>steilen, aber mit schlussendlich<br />

„entkrustender“ Wirkung.<br />

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